Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum
pulverisieren hydrophiler und wasserlöslicher Gelatine in
ultrafeine Teilchen, sowie auf Farben und synthetische Harz
lösungen, in welchen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellte pulverisierte Gelatine enthalten sind, sowie
auf Beschichtungen, Dünnschichten und Textilien, welche mit
synthetischen Harzlösungen hergestellt sind, die nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte pulverisierte Gela
tine enthalten.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich ebenfalls auf ein Ver
fahren zur Pulverisierung von Gelatine, bei welchem verhindert
wird, daß die einzelnen Gelatinekörnchen beim Absorbieren von
Wasser aus der Luft aneinander zum Haften gelangen, so daß auf
diese Weise die Gelatine im körnchenförmigen Zustand verbleibt,
wobei gleichzeitig das Auftreten von Explosionen aufgrund ver
dampftem Gas aus organischen Lösungsmitteln während dem Pul
verisierungsvorgang verhindert wird.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung können synthetische
Harzfarben und synthetische Harzlösungen für die verschie
densten Anwendungszwecke hergestellt werden, bei welchen
ultrafeine Gelatineteilchen, so wie sie durch Pulverisierung
im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellt wer
den, in Suspension gehalten werden.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung können Farbschichten,
Oberflächenschichten, Dünnfilmschichten und fertige Texti
lien mit einer glatten Oberfläche und ausgezeichneten Feuch
tigkeitsabsorbierungseigenschaften hergestellt werden, wo
bei diese Schichten aus synthetischem Harz bestehen, oder
durch Imprägnierung erzeugt werden, und wobei das syntheti
sche Harz ultrafeine Gelatineteilchen gleichförmiger Größe
in gleichmäßiger Verteilung enthält.
Im Rahmen der Erfindung können stark feuchtigkeitsdurchlässi
ge poröse Schichten von Beschichtungen , Farben, Dünnfolien
und Stoffen hergestellt werden, welche mit einer Vielzahl von
kleinen Kanälen versehen sind, indem die ultrafeinen Gelatine
teilchen der Farbschicht der Dünnfolie oder der betreffenden
Textilie aus synthetischem Harz mit heißem Wasser ausgewa
schen werden.
Die durch Pulverisierung hergestellten Gelatineteilchen wer
dem im Rahmen der Erfindung am Zusammenbacken verhindert,
so daß sie unabhängig und einzeln gehalten werden. Dies macht
das Gelatinepulver zur Herstellung von porösen Farbschichten,
Beschichtungen, Dünnfolien und Textilien sehr geeignet.
Poröse Strukturen wurden bisher dadurch hergestellt, indem
die jeweilige Farbschicht und dgl. bildende synthetische
Harzschicht aufgeschäumt wird. Andererseits bestand die Mög
lichkeit, daß die mit einem hydrophilen organischen Lösungs
mittel aus Polyurethanharz bestehende Beschichtung in Was
ser eingetaucht wird, um bei gleichzeitiger Entfernung des
Lösungsmittels das Polyurethan zu koagulieren, um auf die
se Weise die gewünschte poröse Struktur zu bilden. Im Ver
gleich zu derartigen porösen Strukturen sind die im Rah
men der Erfindung hergestellten Poren feiner und größen
mäßig gleichförmiger ausgebildet. Dabei ergibt sich ferner
hin die Möglichkeit, daß im Rahmen der Erfindung derartige Po
ren einer Beschichtung in jeder gewünschten Weise verteilt
werden können.
Beim Pulverisieren der Gelatine in ultrafeine und einzelne
Teilchen ergibt sich die Möglichkeit, daß die damit herge
stellten Produkte, wie Farbschichten, Beschichtungen,
Dünnfolien und Textilien aus dem synthetischen Harz ausge
zeichnete Eigenschaften in bezug auf Griffigkeit, höhere
Feuchtigkeitsdurchlässigkeit und Wasserbeständigkeit auf
weisen, als damit vergleichbare konventionelle Produkte,
wie Farbschichten und Dünnschichten.
Natürliches Leder hat eine außergewöhnliche Textur und
Griffigkeit mit adäquater Feuchtigkeitsabsorptionsfähig
keit und außergewöhnlicher gradueller Feuchtigkeits- und
Luftdurchlässigkeit. Leder besteht dabei aus einander durch
setzten Colagenfasern, welche aufgrund ihres einzigartigen
Aufbaus im Vergleich zu anderen Textilmaterialien eine höhe
re Festigkeit aufweisen.
Das Angebot von natürlichem Leder ist jedoch begrenzt, wobei
bestimmte Lederarten sehr rar sind, während andere äußerst
teuer sind. Im Vergleich zu anderen gewobenen oder gestrick
ten Stoffen aus natürlichen oder künstlichen Fasern ist
natürliches Leder im allgemeinen teurer. Natürliches Leder
hat fernerhin den Nachteil, daß seine Form und Größe dem
ursprünglichen Tier entspricht, so daß entsprechende Schneid-
und Nähvorgänge erforderlich sind, während gleichzeitig die Er
zeugung größerer Produkte mit gleichbleibender Textur Schwie
rigkeiten bereitet. Unter feuchten Bedingungen während län
geren Zeitperioden schwillt Leder fernerhin auf, wobei das
Leder weich und gedehnt wird und seine Form und Festigkeit
verliert.
Um natürliches Leder zu ersetzen, wurden verschiedene Arten
von künstlichem und synthetischem Leder bisher entwickelt.
Derartige künstliches und synthetische Leder sind dabei entweder ge
körnt und mit einer Oberflächenstruktur versehen, um den
selben eine natürliche Erscheinung, wie Krokodil- oder
Schlangenleder zu geben. Dabei werden Feuchtigkeitsab
sorbierungsmittel häufig zugesetzt, um auf diese Weise
eine zufriedenstellende Griffigkeit und Feuchtigkeitsdurch
lässigkeit zu erhalten, ohne daß dabei eine Klebrigkeit,
wie beim natürlichen Leder, auftritt. Zur Erzielung ähnli
cher Effekte werden fernerhin zusätzlich Mikroporen vorge
sehen.
So ist es beispielsweise bekannt, ein mit Wasser vermischba
res organisches Lösungsmittel eines Polyurethanelastomers
auf einem Substrat aus einem gestrickten, gewobenen oder
nicht gewobenem Textilstoff aufzubringen, in der Folge das
Substrat in Wasser einzutauchen, um bei Entfernung des
Lösungsmittels und durch Koagulation des Polyurethan auf
dem Substrat eine poröse Schicht zu bilden. Künstliche bzw.
synthetische Leder mit einer auf einem Substrat ausgebil
deten porösen Schicht sind dabei in bezug auf ihre Drapier
eigenschaften Textur und Griffigkeit mit natürlichem Le
der vergleichbar, und besitzen eine ausgezeichnete Feuch
tigkeitsdurchlässigkeit. Derartige Kunstleder haben je
doch eine geringe mechanische und Abriebsfestigkeit, und
können demzufolge nicht in dieser Weise eingesetzt werden.
Die durch eines der oben beschriebenen Verfahren hergestell
te poröse Schicht auf einem Substrat besitzt dabei jeweils
nach den herrschenden Bedingungen eine unregelmäßige Poren
größe, Porenform und Porenverteilung. Die beschriebenen Ver
fahren sind demzufolge zur Herstellung von künstlichem und
synthetischem Leder mit gleichförmiger Feuchtigkeitsdurch
lässigkeit und Wasserwiderstandsfähigkeit auf der Basis
einer Massenproduktion nicht zufriedenstellend. Wegen der
geringeren Abriebsfestigkeit müssen demzufolge bekannte
künstliche und synthetische Leder an ihrer Oberfläche ver
stärkt werden, indem ein Oberflächenbehandlungsmittel mit
einem organischen Lösungsmittel von Polyurethanharz auf die
poröse Schicht oberhalb des Substrats aufgebracht wird, wo
rauf ein Erwärmungs- und Trockungsvorgang vorgenommen wird.
Dies führt jedoch zu dem Nachteil, daß die Feuchtigkeits
durchlässigkeit der porösen Schicht durch die Verstärkungs
schicht beeinträchtigt wird.
Es ist demzufolge versucht worden, künstliche oder synthe
tische Leder mit guter Abriebsfestigkeit und Feuchtigkeits
durchlässigkeit herzustellen, indem durch Gravurbeschich
tung die Verstärkungsschicht nur an bestimmten Stellen der
porösen Schicht aufgebracht wird. Das auf diese Weise erzeug
te Produkt ist jedoch sowohl im Hinblick auf seine Abriegs
festigkeit als auch Feuchtigkeitsdurchlässigkeit nicht zu
friedenstellend. In diesem Fall ist nämlich die Feuchtig
keitsdurchlässigkeit nicht gleichmäßig über die gesamte
Oberfläche des Produktes verteilt.
Es ist demzufolge bereits vorgeschlagen worden, künstli
ches oder synthetisches Leder dadurch herzustellen, indem
ein Pulver aus Naturhaut oder Naturleder in eine Harzlösung,
beispielsweise Polyurethanharz, eingemischt wird und die auf
diese Weise gebildete Lösung auf der Oberfläche eines
Substrats aufgebracht wird. Derartige Pulver aus Naturhaut
oder Leder können ebenfalls innerhalb eines Harzmaterials,
beispielsweise eine Polyurethanharzes, zur Herstellung
lederartiger Schichten oder Dünnfolien hinzugemischt werden.
Ein weiteres Verfahren besteht darin, daß eine Lösung mit
einem Pulver aus natürlicher Haut oder Leder zum Einsatz ge
langt, um auf diese Weise eine lederartige Schicht auf einer
Farbschicht einer Beschichtung oder dgl. zu bilden. Dabei
besteht jedoch die Gefahr, daß ein Teil des Pulvers aus na
türlicher Haut oder Leder aus der Oberflächenschicht aus
gewaschen wird.
Abgesehen von einer ausgezeichneten Feuchtigkeitsabsorptions
fähigkeit und einer im Vergleich zu natürlichem Leder ver
gleichbaren Griffigkeit haben bekannte künstliche und syn
thetische Leder, falls überhaupt, nur eine geringe Feuch
tigkeitsdurchlässigkeit. Die Feuchtigkeitsabsorptionsfähig
keit wird fernerhin entsprechend der Menge von Pulver aus
natürlicher Haut oder Leder begrenzt und es ist nicht mög
lich, daß das jeweilige Produkt kontinuierlich große Men
gen von Wasser absortiert werden. Ein weiterer Nachteil be
kannter künstlicher oder synthetischer Leder besteht darin,
daß es nicht möglich ist, das darin enthaltene Pulver aus
Haut oder Leder, mit Ausnahme der löslichen Komponenten, voll
kommen auszuwaschen, so daß die damit hergestellten Produkte
nicht die gewünschte poröse Struktur erhalten.
Im Hinblick auf den geschilderten Sachverhalt war die Entwick
lung von künstlichem und synthetischem Leder in Form von
flächenartigen Gebilden, Dünnfolien und Beschichtungen mit
einer ausreichenden Feuchtigkeitsdurchlässigkeit, Wasserwider
standsfähigkeit und einer ausgezeichneten Abriebsfestigkeit
lang zu erwarten. Die Anforderungen an zu entwickelnde Pro
dukte sind dabei die, daß die der Feuchtigkeitsdurchlässig
keit dienenden Poren feiner und gleichmäßiger in Größe sind,
und daß diese Poren dichter und gleichmäßiger verteilt sind.
Die zu entwickelnden Produkte müssen dabei, falls notwendig,
ebenfalls eine Feuchtigkeitsabsorptionsfähigkeit besitzen.
Keine dieser Anforderungen werden von künstlichen und syn
thetischen Ledern erfüllt, die nach bekannten Verfahren her
gestellt sind, bei welchen ein Pulver aus natürlicher Haut
bzw. Leder während der Herstellung zugemischt wird, oder bei
welchen eine poröse Schicht durch Aufbringen einer wasser
mischbaren organischen Lösung eines Polyurethanelastomers
auf ein Substrat aufgebracht wird, worauf beim Eintauchen
in Wasser das Lösungsmittel ausgewaschen und das Polyurethan
verfestigt wird.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde dem Gedanken nach
gegangen, hydrophiles und wasserlösliches Gelatine in eine
Lösung einer synthetischen Harzfarbe oder einer Lösung aus
synthetischem Harz einzumischen, um auf diese Weise synthe
tische Harzfarbschichten, Beschichtungen, Dünnfolien oder
Textilstoffe herzustellen. Das Verfahren des Zumischens von
hydrophiler und wasserlöslicher Gelatine in eine synthetische
Harzfarblösung oder eine synthetische Harzlösung ist dabei
aus verschiedenen Gründen vorteilhaft.
Die in der Farblösung oder synthetischen Harzlösung einge
mischte Gelatine wird dabei in Produkte wie Farbschichten,
Beschichtungen, Dünnfolien oder Textilstoffe eingebracht an
stelle einer Auflösung innerhalb des Lösungsmittels. Die in
nerhalb der jeweiligen Produkte auftretende hydrophile und
wasserlösliche Gelatine führt dabei zu einer ausgezeichne
ten Feuchtigkeitsabsorptionsfähigkeit und kann innerhalb
von heißem Wasser leicht aufgelöst werden, so daß die auf
diese Weise hergestellten Produkte eine Feuchtigkeitsdurch
lässigkeit erhalten, die durch das vorhandene Gelatine hervor
gerufen wird. Es ist jedoch ebenfalls möglich, daß die hydro
phile und wasserlösliche Gelatine innerhalb der betreffenden
Produkte mit heißem Wasser ausgewaschen wird, so daß inner
halb der betreffenden Produkte Poren verbleiben.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind demzufolge Versuche
gemacht worden, Farbschichten und Dünnfolien herzustellen,
indem hydrophile und wasserlösliche Gelatine in eine Farb
lösung oder in eine synthetische Harzlösung eingemischt wird.
Anhand von Versuchen konnte dabei gezeigt werden, daß die
innerhalb der synthetischen Harzlösung eingemischte Gelatine
in Form von ultrafeinem Pulver mit einer Teilchengröße von
weniger als 30 µm vorhanden sein muß, um ausgezeichnete
Farbschichten und ähnliche Produkte zu ergeben. Falls je
doch die Teilchengröße der eingemischten Gelatine größer als
30 µm ist, können die sich ergebenden Produkte beispielsweise
die Dünnschichten und die Harzschichten auf dem Textilstoff
nicht ausreichend dünn hergestellt werden. Aufgrund der Dicke
dieser Schichten haben demzufolge derartige Produkte nicht
die gewünschte weiche Griffigkeit oder ausreichende Feuch
tigkeitsdurchlässigkeit. Falls jedoch die Schichtdicke oder
die Harzschichten auf den hergestellten Textilstoffen dün
ner gemacht werden, bedingen die innerhalb des Harz vorhan
denen Gelatineteilchen ein Vorstehen aus der Oberfläche,
so daß sich auf diese Weise eine rauhe Griffigkeit ergibt.
Von der Peripherie der vorspringenden Gelatineteilchen
bilden sich fernerhin Risse aus, so daß derartige Dünn
folien zu reißen beginnen. Bei Verwendung großer Gelatieteil
chen werden bei dem Auswaschen aus den Dünnfolien und dgl.
große Poren gebildet, so daß die auf diese Weise hergestell
ten Produkte spröde werden und die Wasserwiderstandsfähig
keit nachläßt.Von der Oberfläche kann fernerhin Wasser in
die Produkte eindringen. Aufgrund von Experimenten wurde
demzufolge festgelegt, daß die Teilchengrößen des in die
Farblösung oder die synthetische Harzlösung zur Herstellung
von Farbschichten, Dünnfolien und dgl. eingemischten Gelati
nepulvers kleiner als 30 µm sein sollte.
Es wurde demzufolge ein Versuch unternommen, hydrophile
und wasserlösliche Gelatine in Teilchengrößen von weniger
als 30 µm zu pulverisieren, wobei unter der betreffenden Län
genangabe der kürzere Durchmesser im Fall von länglichen
Teilchen verstanden werden soll. Hydrophiles Gelatine wurde
zu diesem Zweck sehr sorgfältig getrocknet und in kleinen
Mengen unter Verwendung eines Pulverisierers mit ausreichen
der Trockenatmosphäre eine experimentelle Pulverisierung
durchgeführt, um auf diese Weise ultrafeines Pulver mit einer
Teilchengröße von etwa 30 µm zu erhalten. Falls der Wasserge
halt der zu pulverisierenden Gelatine erhöht wurde, zeigte
sich die Tendenz, daß die Gelatineteilchen miteinander
verbacken, was eine Fortführung der Pulverisation unmöglich
machte. Falls die Pulverisation in einem Pulverisierer, bei
spielsweise einer Kugelmühle durchgeführt wurde, zeigte es
sich, daß die Gelatineteilchen mit der Zeit aneinander zu
sammenbacken. Es konnte fernerhin festgestellt werden, daß
dieses Zusammenbacken der Gelatineteilchen stattfindet, so
bald die Teilchen das innerhalb des Pulverisierers vorhande
ne Wasser absorbieren, um Sol zu werden. Dies wurde insbeson
dere bei einem Anstieg der Temperatur innerhalb des Pulveri
sierers festgestellt.
Bei der Herstellung von Produkten, wie Farbschichten und
Textilstoffen mit einem ultrafeinen Gelatinepulver
bleiben die Gelatineteilchen in der Flüssigkeit
in der Form von Flocculaten und nicht in dispersierter Form,
falls die Teilchengröße kleiner als 30 µm ist. Der Grund
für das Verbleiben der Gelatineteilchen in flocculierter
Form innerhalb der Lösung ist nicht bekannt. Es wird jedoch
angenommen, daß wegen der hohen Viskosität der Lösung das
Flocculat der Gelatineteilchen von der viskosen Flüssigkeit
ummantelt ist und dabei an einer Dispersierung gehindert
wird.
Falls Gelatine nicht unter Verwendung eines speziellen ex
perimentellen Gerätes pulverisiert wird, absorbieren die Ge
latineteilchen bei der Pulverisierung in Luft das innerhalb
der Luft befindliche Wasser, wobei sie aneinanderbacken,
was insbesondere dadurch bedingt ist, daß die Temperatur
innerhalb des Pulverisators ansteigt, so daß ein gegensei
tiges Verschmelzen zustande kommt, was eine Microzerteilung
unmöglich macht.
In diesem Sinne wurde ein weiterer Versuch unternommen, Ge
latine zu trocknen und zu kühlen und die auf diese Weise
getrocknete und gekühlte Gelatine unter Verwendung eines
speziellen Geräts zu pulverisieren. Dabei konnte festge
stellt werden, daß die Verwendung dieses Spezialgerätes auf
wendiger ist, und demzufolge zur Pulverisierung großer Men
gen von Gelatine nicht geeignet erscheint.
Unter diesen Umständen wurde im Rahmen der Erfindung ein
spezielles Verfahren entwickelt, um Gelatine in Dimethylform
amid oder einem organischen Lösungsmittel mit dazugemisch
tem Dimethylformamid zu pulverisieren, wobei mit Hilfe die
ses Verfahrens erreicht werden kann, daß die Gelatineteil
chen durch Absorption von Feuchtigkeit während der Pulveri
sation nicht aneinanderbacken, und die pulverisierte Gela
tine mit heißem Wasser sehr leicht ausgewaschen werden kann.
Es ist demzufolge Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Verfahren zur Pulverisation von Gelatine zu schaffen, bei
welchem verhindert werden kann daß die hydrophilen Gelatine
teilchen durch Absorption von Feuchtigkeit aneinanderbacken,
wobei ein viskoses Flocculat gebildet wird, so daß die pul
verisierte Gelatine in Form einer Suspension in Dimethyl
formamid oder einem organischen Lösungsmittel mit Dimethyl
formamid gehalten wird.
Erfindungsgemäß wird dies durch Vorsehen der im kennzeich
nenden Teil des Anspruchs 1 aufgeführten Verfahrensschritte
erreicht.
Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
sowie mit einer derartigen Gelatine hergestellte Produkte er
geben sich anhand der Unteransprüche.
Im Rahmen der Erfindung kann ein pulverisiertes Gelatinpul
ver geschaffen werden, dessen Körnchengröße kleiner als
30 µm, insbesondere kleiner als 10 µm oder sogar 11 µm ist, wo
bei jedes Gelatineteilchen während des Pulverisationsvor
gangs in Dimethylformamid als einzelnes Teilchen verbleibt,
und wobei das Dimethylformamid ein hydrophiles organisches
Lösungsmittel ist oder einem organischen Lösungsmittel hin
zugemischt ist.
Im Rahmen der Erfindung kann hydrophiles und wasserlösli
ches Gelatine pulverisiert werden, ohne daß dabei bei der
Pulverisation des Gelatines in Dimethylformamid in Form
eines hydrophilen organischen Lösungsmittels oder einer Zu
mischung zu einem organischen Lösungsmittel die wasserlös
lichen Eigenschaften des Gelatines verringert werden.
Im Rahmen der Erfindung wird ein Gelatinepulver geschaffen,
welches in Form einer Suspension anstelle eines Flocculats
in Dimethylformamid oder einem organischen Lösungsmittel
mit Dimethylformamid als Zusatz dispersiert ist, so daß
auf diese Weise Farbstoffe und synthetische Harzlösungen
geschaffen werden, in welchen in Form einer Suspension die
pulverisierte Gelatine dispergiert ist.
Im Rahmen der Erfindung wird der innerhalb des Pulverisa
tors vorhandene Sauerstoff während der Pulverisation der
Gelatine durch den Einsatz von Dimethylformamid oder einem
organischen Lösungsmittel mit Zusatz von Dimethylformamid
eliminiert, so daß das Auftreten einer Explosion des als
Medium zur Pulverisation verwendeten organischen Lösungs
mittels verhindert wird, während gleichzeitig eine Oxida
tion der Gelatine nicht auftreten kann.
Im Rahmen der Erfindung können dünne Farbschichten und Harz
beschichtungen, Dünnfolien und dünne Oberflächenschichten
auf Textilstoffen hergestellt werden.
Im Rahmen der Erfindung können die durch ultrafeine Teil
chen von pulverisierter Gelatine hergestellten Farbschich
ten, Beschichtungen, Dünnfolien und Textilstoffe so behan
delt werden, daß die ultrafeinen Teilchen innerhalb der
Farbschichten, Beschichtungen, Dünnfolien und Textilstof
fen nicht über der Oberfläche hinaus
ragen, während gleichzeitig eine zufriedenstellende Feuchtig
keitsdurchlässigkeit gewährleistet ist.
Gemäß der Erfindung können Farbschichten, Beschichtungen,
Dünnfolien und Textilstoffe unter Verwendung der ultra
feinen Teilchen aus pulverisierter Gelatine so hergestellt
werden, daß die innerhalb der jeweiligen Schichten vorhande
nen ultrafeinen Teilchen daran gehindert werden, auf die
Produktoberfläche zu gelangen, was das Auftreten von Mikro
rissen an der Peripherie der Gelatineteilchen verhindert.
Im Rahmen der Erfindung ergeben sich Farbschichten, Be
schichtungen, Dünnfolien und Textilstoffe unter Verwendung
ultrafeiner Teilchen aus pulverisierter Gelatine, ohne da
bei die wasserlöslichen Eigenschaften der Gelatine zu ge
fährden, so daß die Gelatine mit heißem Wasser leicht aus
gewaschen werden kann, wodurch sich durch die Entfernung
der Gelatineteilchen in den jeweiligen Oberflächenschich
ten eine Vielzahl von Mikroporen ergeben.
Im Rahmen der Erfindung kann die Teilchengröße des Gelatine
pulvers gleichmäßig eingestellt werden, so daß die mit den
jeweiligen Oberflächenschichten versehenen Produkte eine
gleichmäßige Porengröße und durch entsprechende Einstellung
der vorhandenen Gelatineteilchen eine gewünschte Porendich
te besitzen.
Im Rahmen der Erfindung kann eine sehr dünne Schicht der
Oberflächenschicht des betreffenden Produktes von einer
oder beiden Seiten der Produktschicht entfernt werden, in
dem die jeweilige Produktoberfläche einer Oberflächenbehand
lung in Form von Polieren, Schmirgeln oder dgl. ausgesetzt
wird, so daß auf diese Weise durch Oberflächenbehandlung
eine Entfernung des Gelatinepulvers erfolgt, wodurch die
Feuchtigkeitsdurchlässigkeit der sich ergebenden Poren
verbessert wird.
Im Rahmen der Erfindung können Farbschichten, Beschichtun
gen, Dünnfolien und Textilstoffe hergestellt werden, welche
die erforderliche Feuchtigkeitsdurchlässigkeit und Wasser
widerstandsfähigkeit aufweisen.
Die im Rahmen der Erfindung hergestellten Oberflächenschich
ten, beispielsweise Farbschichten oder Laminate mit einer
die ultrafeinen Gelatineteilchen auf der Oberfläche von künst
lichem Leder enthaltenden Schicht können dabei eine poröse
Schicht aus Polyurethanharz aufweisen, wodurch eine bessere
Abriebsfestigkeit und Feuchtigkeitsdurchlässigkeit des
künstlichen Leders und dgl. erreicht wird, indem die Gela
tineteilchen innerhalb der Farbschicht und dgl. aufgelöst
und entfernt werden.
Zusammenfassend ergibt sich, daß mit Hilfe des erfindungsge
mäßen Verfahrens eine nasse Pulverisation von Gelatine vor
genommen wird, wobei Dimethylformamid oder ein organisches
Lösungsmittel mit Dimethylformamid als Medium verwendet
wird. Die verwendete Gelatine ist dabei hydrophil und der
art getrocknet, daß ihre wasserlöslichen Eigenschaften nicht
verändert werden. Die Pulverisation wird in einer Atmosphä
re durchgeführt, in welcher das vorhandene Wasser im wesent
lichen abgehalten wird, um zu verhindern, daß die zu pulveri
sierenden Gelatineteilchen sich auflösen und aneinander zu
sammenbacken. Im Rahmen der Erfindung werden dabei die Ge
latineteilchen in einer Atmosphäre pulverisiert, bei wel
cher sowohl Sauerstoff wie Wasser im wesentlichen fernge
halten wird, indem ein inaktives Gas, beispielsweise Stick
stoff oder Kohlendioxid verwendet wird. Die Gelatine wird
dabei bis in eine Teilchengröße von etwa 30 µm oder weniger
pulverisiert, wobei die Teilchengröße vorzugsweise 20 µm und
noch besser weniger als 11 µm beträgt. Die synthetischen Harz
farben und synthetischen Harzlösungen mit ultrafeinen Ge
latineteilchen werden dadurch hergestellt, indem die in
ultrafeine Teilchen pulverisierte Gelatine in ein organi
sches Lösungsmittel suspendiert wird. Durch Verwendung der
auf diese Weise hergestellten synthetischen Harzfarben und
synthetischen Harzlösungen können Farbschichten, Beschich
tungen Dünnfolien und Textilstoffe mit den ultrafeinen Ge
latineteilchen hergestellt werden. Durch Auflösung und Ent
fernung der in den Beschichtungen, Dünnfolien und Textilstof
fen enthaltenen ultrafeinen Gelatineteilchen mit Hilfe von
heißem Wasser können poröse Schichten und dgl. erzeugt wer
den. Durch Entfernung einer sehr dünnen Oberflächenschicht
von der Beschichtung und dgl. gelangen wenigstens ein Teil
der vorhandenen ultrafeinen Gelatineteilchen an die vorhan
dene Oberfläche.
Die vorliegende Erfindung umfaßt somit ein Verfahren zur
Pulverisierung von Gelatine sowie Zwischenprodukte, welche
nach diesem Verfahren hergestellt werden, sowie Endprodukte,
welche auf der Basis der erwähnten Zwischenprodukte herge
stellt werden.
Die Erfindung soll nunmehr anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert und beschrieben werden, wobei auf die bei
gefügte Zeichung Bezug genommen ist.
Die betreffende Zeichnung zeigt dabei eine schematische An
sicht eines Pulverisierungsgerätes, so wie es im Rahmen der
vorliegenden Erfindung verwendbar ist, um das Eindringen von
Wasser bzw. Feuchtigkeit zu verhindern.
Im folgenden sollen bestimmte Ausführungsformen der Erfindung
beschrieben werden. Zur Erleichterung des Verständnisses
werden Beispiele des Pulverisierungsverfahrens sowie Anwen
dungen der pulverisierten Gelatine getrennt beschrieben. Der
erste Teil der Beschreibung bezieht sich dabei auf Einzel
heiten des Pulverisationsverfahrens von Gelatine, während
im zweiten Teil synthetische Harzfarben, synthetische Harz
lösungen, Oberflächenschichten, Dünnfolien sowie Textilstof
fe beschrieben werden.
Pulverisation von Gelatine
Das Verfahren zur Pulverisation von Gelatine gemäß der Er
findung soll nunmehr beschrieben werden. Die zu pulverisie
rende Gelatine ist hydrophil und wasserlöslich und wird bis
auf weniger als 12 Gew.-%, vorzugsweise weniger als 10 Gew.-%
Wasser getrocknet. Die auf diese Weise hergestellte Gelati
ne wird dann einer nassen Pulverisation unter Verwendung von
Dimethylformamid oder einem organischen Lösungsmittel mit
Dimethylformamid als Medium ausgesetzt, wobei die Pulveri
sation innerhalb eines Gerätes erfolgt, bei welchem die ver
wendete Atmosphäre im wesentlichen kein Wasser enthält. Die
nasse Pulverisation wird so lange fortgesetzt, bis die Ge
latineteilchen eine Korngröße von weniger als 30 µm vorzugs
weise weniger als 20 µm und im Idealfall weniger als 11 µm auf
weisen.
Zur möglichst wirksamen Durchführung des Pulverisationsver
fahrens wird ein inaktives Gas, beispielsweise Stickstoff
oder Kohlendioxid innerhalb des Pulverisationsgerätes einge
führt, um auf diese Weise das Eindringen von Sauerstoff zu
verhindern. Auf diese Weise kann verhindert werden, daß
während des Pulverisationsvorgangs eine Explosion des ver
dampften, organischen Lösungsmittels stattfindet.
Die beigefügte Zeichnung zeigt ein Pulverisationsgerät in
Form einer Kugelmühle mit einem nassen Medium. Das dargestell
te Pulverisationsgerät erleichtert dabei das Verständnis des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die betreffende Kugelmühle mit Naßmedium besitzt dabei ein
Pulverisierungsgefäß 1 mit einer äußeren Ummantelung 2, in
welche über entsprechende Ein- und Auslässe in Richtung der
Pfeile y und y′ Kühlwasser eingeführt ist, um auf diese
Weise das Pulverisierungsgefäß 1 zu kühlen. Das Pulverisie
rungsgefäß 1 wird mit Hilfe eines Deckels 2 vollkommen luft
dicht abgeschlossen. Über eine Zuführleitung 4 wird von einem
Druckgasbehälter 6 Gas zugeführt, das über eine entsprechen
de Abgabeleitung 5 wieder abgeleitet wird. Das Ende 5 a der
Abgabeleitung 5 ragt dabei in ein Wasserabdichtungsgefäß 7,
wodurch innerhalb des Pulverisierungsgefäßes 1 ein vorge
gebener Druck entsprechend einer bestimmten Wassersäule auf
rechterhalten werden kann. Durch diesen Deckel 3 ragt fer
nerhin eine Antriebswelle 8 , welche auf der Innenseite des
Pulverisierungsgefäßes 1 mit Rührarmen 10, 10... versehen ist, wodurch
innerhalb des Pulverisierungsgefäßes 1 vorhandene Mischkugeln
9 in Bewegung gehalten werden.
Das Pulverisierungsgefäß 1 eines derartigen Pulverisierungs
gerätes wird mit Dimethylformamid oder einem organischen Lö
sungsmittel mit Dimethylformamid als Medium gefüllt, um auf
diese Weise eine Naßpulverisation durchführen zu können. Im
Anschluß an das Einführen dieses Mediums wird hydrophiles
und wasserlösliches Gelatine in Pulverform eingebracht. Die
eingebrachte Gelatine ist dabei vorzugsweise bis auf einen
Wert getrocknet, welcher die hydrophile und wasserlöslichen
Eigenschaften der Gelatine nicht nachteilig beeinflußt. Je
geringer der Wassergehalt ist, desto geringer ist die Mög
lichkeit, daß Gelatineteilchen während des Pulverisierungs
vorganges aneinanderbacken. Aus praktischen Gründen sollte
der Wassergehalt der Gelatine auf 12% oder weniger einge
stellt sein.
Je geringer der Wassergehalt von Gelatine ist, desto weniger
besteht die Tendenz, daß Gelatine während des Pulverisierungs
vorgangs zusammenbäckt, so daß derartige Gelatine für die
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet er
scheint. Falls jedoch der Wassergehalt äußerst niedrig ge
halten wird verliert Gelatine ihre hydrophile und wasserlös
liche Eigenschaft. Bei Verlust dieser hydrophilen und was
serlöslichen Eigenschaft kann dann aus den hergestellten
Schichten die Gelatine mit heißem Wasser nicht ausgewaschen
werden, so daß auf diese Weise poröse Schichten und dgl.
nicht hergestellt werden können. Demzufolge muß die Gela
tine bis auf einen Wert getrocknet werden, der die hydro
philen Eigenschaften und die Wasserlöslichkeit des Gelati
nes nicht nachteilig beeinflußt. Falls jedoch der Wasserge
halt zu hoch ist, backen die einzelnen Gelatineteilchen an
einander, so daß der Pulverisierungsvorgang nicht durchge
führt werden kann.
Die zu verwendende Gelatine besitzt vorzugsweise eine niedri
gere Gelierstärke als 137, vorzugsweise weniger als 70 Bloom(g).
Bei höheren Gelierstärken besteht nämlich die Gefahr, daß die
Gelatineteilchen während der Pulverisation viskose Floccu
late bilden. Demzufolge erscheint es vorteilhaft, Gelatine
mit niedrigeren Gelierstärken zu verwenden. Die Gelierstär
ke steht dabei in Verwandtschaft mit dem Wassergehalt der
Gelatine. Bei höheren Wassergehalten der Gelatine und höhe
ren Gelierstärken erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer
viskosen Form und einer Coagulation.
Das zu verwendende organische Lösungsmittel ist im Ideal
fall Dimethylformamid. Es können jedoch ebenfalls Mischungen
aus Dimethylformamid und Methylethylketon und dgl. verwen
det werden.
Dimethylformamid ist als organisches Lösungsmittel am besten
geeignet, weil es gegenüber Gelatine eine Affinität besitzt,
und selber hydrophil ist. Toluol, Methylethylketon und dgl.
sind hingegen nicht geeignet. Bei Verwendung von Toluolmono
mer oder Methylethylketonmonomer ist es nämlich schwierig,
Gelatinteilchen mit einer Teilchengröße von 30 µm oder weni
ger zu erhalten, es sei denn, der Wassergehalt der Gela
tine wird bis auf etwas Null reduziert. Gelatine mit sehr
geringem Wassergehalt verliert jedoch seine hydrophilen
und wasserlöslichen Eigenschaften. Selbst wenn die Teil
chengröße von 30 µm oder weniger mit einer derartigen Gela
tine erreicht wird, ist es demzufolge nicht möglich, die
Gelatinteilchen mit heißem Wasser aus der hergestellten
dünnen Schicht auszuwaschen.
Obwohl es nicht vollkommen klar ist, warum Dimethylformamid
für die Pulverisation von Gelatine optimal erscheint, so
wird angenommen, daß die hydrophilen Eigenschaften sowohl
von Dimethylformamid als auch Gelatine eine wesentliche
Rolle spielt. Es wird dabei davon ausgegangen, daß während
der Pulverisation die in Dimethylformamid eingesetzte Gela
tine aufschwillt und das darin befindliche Wasser graduell
in Dimethylformamid migriert. Es wird angenommen, daß diese
Tatsache es für die Gelatineteilchen schwierig macht, während
des Pulverisationsverfahrens aneinanderzubacken.
Die Annahme, daß das ein hydrophiles organisches Lösungsmit
tel darstelltende Dimethylformamid in die Gelatine eindringt,
wird durch die Tatsache erhärtet, daß bei Verwendung der
artiger pulverisierter Gelatineteilchen dieselben aus der
hergestellten Schicht in sicherer Weise entfernt werden kön
nen. Wenn nämlich bei Verwendung von in Dimethylformamid
pulverisierter Gelatine die hergestellte Schicht mit heißem
Wasser gewaschen wird, werden die innerhalb der Schicht vor
handenen Gelatineteilchen sehr leicht in Wasser aufgelöst,
wobei innerhalb der Schicht Mikroporen zurückgelassen wer
den. Es wird angenommen, daß die in einer derartigen
Schicht vorhandenen Gelatineteilchen erhitzt werden und
sich auflösen, sobald die betreffende Schicht in heißem
Wasser eingetaucht wird, wobei der Auflösungsvorgang zusam
men mit dem innerhalb der Gelatine vorhandenen hydrophilen
Dimethylformamid stattfindet.
Bei Verwendung eines nicht hydrophilen organischen Lösungs
mittels, beispielsweise Toluol oder Methylethylketon als
Pulverisationsmedium, kann das Gelatine nicht in derart fei
ne Teilchen pulverisiert werden, so daß es schwierig wird,
eine Teilchengröße von weniger als 30 µm zu erhalten. Es er
weist sich dann ebenfalls als schwierig, die innerhalb der
hergestellten Schicht enthaltenen Gelatineteilchen mit
heißem Wasser aufzulösen. Durch die Verwendung eines nicht
hydrophilen Lösungsmittels kann eine Pulverisation nur
dann durchgeführt werden, wenn der Wassergehalt der Gela
tine praktisch bis auf Null reduziert wird. Gelatine mit
höheren Wassergehalten können somit nicht pulverisiert wer
den.
Es wird angenommen, daß der Wassergehalt in Gelatinteilchen
während des Pulverisationsvorgangs beibehalten wird, falls
als Medium ein nicht-hydrophiles organisches Lösungsmittel
verwendet wird. Im Gegensatz zu Dimethylformamid wird näm
lich ein Aufschwellphänomen der Gelatineteilchen während des
Pulverisationsvorgangs nicht beobachtet, so daß die Gela
tine nicht in ultrafeine Teilchen pulverisiert werden kann.
Falls unter Verwendung pulverisierter Gelatineteilchen und unter
Einsatz eines nicht-hydrophilen organischen Lösungsmittels
Schichten hergestellt werden, dann erweist es sich als schwie
rig, die innerhalb der Schicht vorhandenen Gelatineteilchen
zu entfernen, selbst wenn die jeweilige Schicht in heißem
Wasser eingetaucht wird. Der Hauptgrund für das Verbleiben
der Gelatineteilchen, selbst im Fall einer Behandlung mit
heißem Wasser, wird dabei auf die nicht-hydrophilen Eigen
schaften des Lösungsmittels zurückgeführt.
Aufgrund der obigen Feststellungen ist das zu verwendende
organische Lösungsmittel auf Dimethylformamid sowie ein or
ganisches Lösungsmittel mit beigemischtem Dimethylformamid
beschränkt.
Die zu pulverisierende Gelatine ist eine Art von Proteinderi
vat, welches im allgemeinen 80 Gew.-% oder mehr Protein,
16 Gew.-% oder weniger Wasser, 20 Gew.-% oder weniger Asche
mit Restbestandteilen in Form von Lipiden, Calcium und Poly
sachhariden enthält, wobei diese Gelatine mit dem verwende
ten organischen Lösungsmittel nicht vereinbar erscheint. Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wird hydrophile und was
serlösliche Gelatine vor allem verwendet. Da die im Rahmen
der Erfindung zu pulverisierende Gelatine einen hohen Gleich
gewichtswassergehalt aufweist und gegenüber Feuchtigkeitsän
derungen empfindlicher ist als hydrophile Polymere, erweist
es sich als vorteilhaft, die Gelatine bis auf einen Wasser
gehalt von weniger als 12 Gew.-%, vorzugsweise weniger als
10 Gew.-%, zu trocknen. Während dieses Trocknungsprozesses
oder während einer Vorpulverisation unter trocknen Bedingun
gen kann ein Teil der Gelatinteilchen hydrophob werden. Da
bei entstehen jedoch bei Verwendung einer derartigen Gela
tine keine besonderen Probleme.
Es sei festgestellt, daß die zu pulverisierende Gelatine
vorzugsweise eine niedrige Gelierstärke aufweist. Falls die
Gelierstärke mehr als 137 Bloom(g) beträgt, werden die Gela
tineteilchen während der Pulverisation viskos und haften
aneinander. Unter Idealbedingungen sollte demzufolge die
Gelierstärke der Gelatine 70 Bloom(g) oder weniger betragen.
Es erscheint besonders vorteilhaft die Gelatine einer Vor
pulverisation auszusetzen, um die Teilchengröße gleichförmig
einzustellen. Wenn dann der eigentliche Pulverisationsvor
gang durchgeführt wird, weist die einer Vorpulverisation zu
vor ausgesetzte Gelatine eine kleinere Körnchengröße auf,
während die Teilchengröße nach der Endpulverisation inner
halb eines kürzeren Zeitraumes hinsichtlich ihrer Teilchen
größe weniger streuen.
Kommerzielles hydrophiles Gelatinepulver kann einem Vor
quetschvorgang ausgesetzt werden, indem ein Trockenpulveri
sierer, beispielsweise eine Hammermühle eingesetzt wird, wo
bei eine Teilchengröße erreicht wird, bei welcher die hydro
philen und wasserlöslichen Eigenschaften nicht gestört wer
den. Im Anschluß wird dann ein Siebvorgang unter Verwendung
einer Siebgröße von 250 µm vorgenommen.
Die auf diese Weise hergestellte Gelatine wird dann in das
Pulverisierungsgefäß 1 zusammen mit Dimethylformamid oder
einem organischen Lösungsmittel mit Dimethylformamid einge
setzt. Das Mischungsverhältnis von Gelatine und organischem
Lösungsmittel beträgt dabei vorzugsweise gewichtsmäßig 1:2,
kann aber jedoch ebenfalls 1:1 betragen, wobei darauf hin
zuweisen ist, daß bei größeren Gelatinemengen der Pulveri
sierungsvorgang länger dauert.
Das in diesem Fall verwendete Naßpulverisationsgerät ist eine
Kugelmühle mit einem nassen Medium. Die Spezifikationen des
Gerätes werden durch die herzustellenden Mengen von pulveri
sierter Gelatine automatisch festgelegt. Falls die Kapazität
des Pulverisierungsgefäßes 1 beispielsweise 5,4 Liter be
trägt, dann sollte die Menge der einen Durchmesser von 3 mm
aufweisenden Keramikkugeln 9 2,4 Liter betragen. Die An
triebswelle 8 ist in diesem Fall mit fünf Lagen von Rühr
armen 10 versehen und wird mit 200 Umdrehungen/Minute ange
trieben. Zwischen den Armen 10 und der Innenwand des Pul
verisierungsgefäßes 1 wird fernerhin ein Abstand x von
12 mm eingehalten.
Die im Rahmen der Erfindung vorgenommene Pulverisation be
deutet Schneiden oder Stoßpulverisation oder Zermahlen. Bei
einer gewöhnlichen Kugelmühle tritt hauptsächlich eine Stoß
pulverisation und ein Mahlvorgang auf, während in einer Ku
gelmühle mit einem nassen Medium , so wie sie in der Zeich
nung dargestellt ist, vor allem ein Mahlvorgang erfolgt.
Im Rahmen der Erfindung kann jedoch jede Art von Pulverisie
rungsgerät verwendet werden, so lange eine Pulverisation in
der gewünschten Weise stattfindet. Die vorliegende Erfindung
ist dabei nicht auf die Verwendung einer Kugelmühle oder
einer Kugelmühle mit Naßmedium beschränkt.
Bei den im Rahmen der Erfindung verwendeten Kugeln 9 handelt
es sich im Idealfall um Keramikkugeln, beispielsweise Keramik
kugeln auf der Basis von Zirkonium oder Tonerde. In diesem
Zusammenhang konnte festgestellt werden, daß die Verwendung
von Kugeln aus rostfreiem Stahl dazu führt, daß die Gelatine
teilchen viskos werden und miteinander verschmelzen. Aus die
sem Grunde wird angenommen, daß die in Berührung mit rost
freiem Stahl gelangenden Gelatineteilchen durch die Rei
bungswärme der Stahlkugeln heiß werden bzw. miteinander ver
schmelzen. Bei dem Pulverisierungsvorgang gemäß der Erfin
dung sollten demzufolge keine Metallkugeln verwendet werden.
Vor der Pulverisation der Gelatine wird die innerhalb des
Pulverisierungsgefäßes vorhandene Luft entfernt und der vor
handene leere Raum G mit einem dehydriertem Gas gefüllt.
Das dehydrierte Gas wird dabei auf den Hohlraum G des Pul
verisierungsgefäßes 1 beschränkt, weil das als Pulverisations
medium verwendete Dimethylformamid und die Gelatine hydrophil
sind. Die innerhalb des Hohlraumes G vorhandene Feuchtigkeit
wird somit entweder durch die Gelatineteilchen oder durch
das Dimethylformamid direkt absorbiert, so daß die Teilchen
aneinanderbacken und die Pulverisation schwierig wird. Es
ist demzufolge notwendig, dehydriertes Gas in den Hohlraum G
einzuleiten, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern.
Um den Hohlraum G des Pulverisierungsgefäßes 1 zu füllen,
kann demzufolge auf etwa 10 ppm Wassergehalt dehydriertes
Stickstoffgas, Kohlendioxidgas oder auf 50 ppm Wasserge
halt dehydrierte Luft verwendet werden. Die zulässige Gren
ze des zu Abdichtungszwecken des Pulverisierungsgefäßes 1
verwendeten Gases steht dabei in relativer Beziehung zu dem
Wassergehalt der eingeführten Gelatine und des organischen
Lösungsmittels, sowie der Gelierstärke der zu pulverisieren
den Gelatine. Organische Lösungsmittel besitzen im allgemeinen
einen geringen Wassergehalt. Falls beispielsweise Dimethyl
formamid mit einem Wassergehalt von 0,01 Gew.-% verwendet
wird, dann ist der Wassergehalt des organischen Lösungsmit
tels kaum ein signifikanter Faktor zur Festlegung des zu
lässigen Wassergehaltes des Gases, welches in diesem Fall
allein durch den Wassergehalt der zu pulverisierenden Gela
tine und der Gelierstärke festgelegt wird. Falls die Gelatine
jedoch einen geringeren Wassergehalt aufweist, kann das ein
geführte Gas einen entsprechend höheren Wassergehalt aufwei
sen , ohne daß dabei während des Pulverisationsvorgangs nach
teilige Effekte auftreten.
Es konnte festgestellt werden, daß der zulässige Wasserge
halt des zu Abdichtungszwecken des Pulverisierungsgefäßes 1
verwendeten Gases ebenfalls durch die innerhalb des Pulveri
sierungsgefäßes 1 herrschende Temperatur festgelegt wird. Je
höher die Temperatur des Pulverisierungsgefäßes 1 ist, desto
größer wird die Wahrscheinlichkeit, daß die Gelatierteilchen
aneinander haften. Aus diesem Grunde wird der Ummantelung 2
vorzugsweise Kühlwasser von ca. 25°C zugeführt, um die in
nerhalb des Gefäßes vorhandene Temperatur unterhalb von 60°C
zu halten, wobei der sich ergebende Temperaturanstieg durch
den Pulverisationsvorgang bedingt ist. Das Pulverisierungs
gefäß 1 wird im Idealfall auf eine Temperatur unterhalb von
40°C abgekühlt. Das Abkühlen des Pulverisierungsgefäßes 1
auf eine Temperatur von unterhalb 40°C ist dabei nicht nur
für die zu pulverisierende Gelatine günstig, sondern auch
geeignet die Verdampfung von Dimethylformamid bzw. des
organischen Lösungsmittels mit Dimethylformamid gering zu
halten, und das Einleiten des Schutzgases zu erleich
tern.
Die Verwendung eines der Abdichtung des Hohlraumes G des
Pulverisierungsgefäßes 1 dienenden inaktiven Gases , wie
Stickstoff oder Kohlendioxid, verhindert, daß die zu pulve
risierende Gelatine in direkten Kontakt mit der Atmosphären
luft gelangt, so daß auf diese Weise eine Oxidation verhin
dert wird. Durch Substitution der innerhalb des Hohlraumes
G vorhandenen Luft durch das inaktive Gas kann fernerhin
eine Explosion des verdampften organischen Lösungsmittels
innerhalb des Hohlraumes G verhindert werden.
Unter Berücksichtigung obiger Ausführungen wird dem Pulveri
sierungsgefäß 1 kontinuierlich ein Gas, beispielsweise Stick
stoffgas, mit einem vorgegebenen Druck zugeführt, so daß
der innerhalb des Pulverisierungsgefäßes 1 herrschende Druck
erhöht ist und demzufolge Feuchtigkeit und Sauerstoff nicht
in das Pulverisierungsgefäß von außen eindringen können.
Aus diesem Grunde wird der innerhalb des Pulverisierungsge
fäßes 1 herrschende Druck auf 10 bis 20 mm Wassersäule fest
gelegt. Der Druckgasbehälter 1 ist dabei mit dem Pulveri
sierungsgefäß 1 verbunden, während das freie Ende 5 a der
Abgabeleitung 5 in ein mit Wasser gefülltes Abdichtungsge
fäß 7 eintaucht, wobei die Höhe des Eintauches derart ein
gestellt ist, daß der gewünschte Überdruck innerhalb des
Pulverisierungsgefäßes 1 erreicht wird.
Falls die innerhalb des Hohraumes G befindliche Feuchtig
keit unter Einsatz von Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Stick
stoff oder getrockneter Luft entfernt wird, dann ergibt sich,
daß je niedriger der Feuchtigkeitsgehalt ist, desto geringer
die Wahrscheinlichkeit ist, daß die Gelatineteilchen anein
ander haften, so daß auf diese Weise die Pulverisation in
gewünschter Weise durchführbar ist. Es ist jedoch nicht not
wendig, den Wassergehalt bis auf Null zu reduzieren. Die
innerhalb des Hohlraumes G befindliche Feuchtigkeit wird
entfernt, um zu verhindern, daß die Gelatineteilchen mit
einander verbacken und coagulieren. Aus diesem Grunde erge
ben sich jedoch keine Schwierigkeiten, so lange die Gela
tineteilchen in Dimethylformamid oder einem organischen
Lösungsmittel mit Dimethylformamid suspendiert bleiben.
Der Hohlraum G des Pulverisierungsgefäßes 1 kann demzu
folge innerhalb vorgegebener Grenzen Feuchtigkeit enthalten.
Der innerhalb des Hohlraumes G des Pulverisierungsgefäßes 1
vorhandene Sauerstoff wird durch die Verwendung von inaktivem
Gas, wie Kohlendioxid und Stickstoff entfernt, um auf diese
Weise zu verhindern, daß verdampftes organisches Lösungsmit
tel innerhalb des Pulverisierungsgefäßes 1 explodiert. Der
innerhalb des Pulverisierungsgefäßes 1 vorhandene Sauerstoff
wird dabei bis auf einen Wert entfernt, daß keine Explosion
des verdampften Gases stattfinden kann.
Abgesehen von Stickstoff und Kohlendioxid kann auch jedes
andere inaktive Gas verwendet werden, solange es geeignet
ist, die innerhalb des Hohlraumes G des Pulverisierungsge
fäßes 1 vorhandene Luft zu ersetzen. Kohlendioxid wird ins
besondere dann verwendet, falls Dimethylformamid mit einem
organischen Lösungsmittel, beispielsweise Methylethylketon
als Medium vermischt wird, da dieses Gas leicht durch Di
methylformamid absorbiert wird. Bei einem Gerät gemäß der
Erfindung erscheint auf der anderen Seite die Verwendung
von Stickstoff geeignet, da derselbe durch Dimethylformamid
nicht absorbiert wird.
Im folgenden sollen nunmehr Einzelheiten der Pulverisation
von Gelatine beschrieben werden.
Hydrophile und wasserlösliche Gelatine mit einer niedrigen Ge
lierstärke wurde zuerst einem vorläufigen Quetschvorgang
innerhalb eines Trockenpulverisiergerätes ausgesetzt, wel
ches einen mit hoher Drehzahl rotierenden Arm aufwies . Der
vorläufige Quetschvorgang wurde durchgeführt, um eine gleich
förmige Teilchengröße zu erreichen und den Wassergehalt auf
einen vorgegebenen Wert von weniger als 12, beispielsweise
6 bis 10 Gew.-% zu reduzieren. Größte Sorgfalt wurde dabei
verwendet, um zu verhindern, daß aufgrund eines Tempe
raturanstiegs während des Brechvorgangs die Gelatine hydrophob
wird. Es konnte jedoch auch dann keine Schwierigkeiten beobach
tet werden, wenn ein Teil der Gelatineteilchen hydrophob wur
de. Die Gelatine, welche auf diese Weise eine gleichförmi
ge Teilchengröße erhielt und deren Wassergehalt auf weniger
als 12 Gew.-%, vorzugsweise weniger als 8 Gew.-%, reduziert
werden konnte, wurde dann mit Dimethylformamid oder einem
organischen Lösungsmittel mit Dimethylformamid versetzt,
wobei die Mischungsmengen in etwa gleich bis in etwa die
Hälfte des Lösungsmittels waren, worauf die betreffende
Mischung in das Pulverisierungsgefäß 1 eingeführt wurde.
Innerhalb des Hohlraumes G des Pulverisierungsgefäßes 1 wur
de dann Gas, beispielsweise dehydrierte trockene Luft, mit
ca. 10 bis 50 ppm Wassergehalt, Stickstoffgas oder Kohlen
dioxid eingeleitet, und die Rührarme 10 angetrieben.
Bei einem Pulverisierungsgefäß 1 mit einer Kapazität von
5,4 Litern wurden 2,4 Liter von Keramikkugeln 9 mit 3 mm
Durchmesser 1200 g von Dimethylformamid und 600 g Gela
tine eingesetzt. Die Antriebswelle 8 wurde während 3 bis
6 Stunden mit einer Drehzahl von 200 Umdrehungen/Minute an
getrieben, um auf diese Weise Gelatineteilchen zu erhalten,
deren gewünschte Partikelgröße ca. 10 µm betrug. Die Pulveri
sierungszeit konnte dabei entsprechend der Faktoren, wie der
Pulverisierungskapazität des Geräts, und der eingesetzten
Gelatinemenge eingestellt werden. In dem betreffenden Fall
wurde die Pulverisation so lange durchgeführt, bis eine Par
tikelgröße der Gelatine von ca. 10 µm erreicht wurde.
In die Ummantelung 2 wurde Kühlwasser zugeführt, so daß die
Temperatur innerhalb des Pulverisierungsgefäßes 1 nicht
60°C, vorzugsweise nicht 40°C überstieg. Die Temperatur
innerhalb des Pulverisierungsgefäßes 1 muß dabei selbstver
ständlicherweise unterhalb des Siedepunktes des zu verwen
denden Lösungsmittels eingestellt sein, um zu verhindern,
daß das Dimethylformamid bzw. das organische Lösungsmittel
mit dem Dimethylformamid zum Sieden gelangt. Es ist je
doch beabsichtigt, daß die Verdampfung des Lösungsmittels
sehr klein gehalten wird, um soweit wie möglich ein Anein
anderhaften der Gelatineteilchen zu verhindern. Die inner
halb des Pulverisierungsgefäßes 1 herrschende Temperatur
sollte demzufolge im Idealfall unterhalb von 40°C oder
niedriger sein.
Die innerhalb des Pulverisierungsgefäßes 1 eingesetzte Gela
tine wird in einer Atmosphäre pulverisiert, in welcher das
Eindringen von Feuchtigkeit verhindert ist, so daß die Gela
tine während der Pulverisation nur geringfügig zusammen
backen kann. Eine derartige Atmosphäre wird dadurch er
reicht, indem der Wassergehalt des zur Abdichtung des Hohl
raumes G dienenden Gases auf einen Wert festgelegt wird,
der auf der Basis des Wassergehaltes von Dimethylformamid
oder des organischen Lösungsmittels mit Dimethylformamid
sowie der Gelatine und der innerhalb des Pulverisierungs
gefäßes 1 herrschenden Temperatur festgelegt ist. Der Was
sergehalt des betreffenden Gases ist demzufolge nicht vor
gegeben sondern wird entsprechend dem jeweiligen Fall fest
gelegt. Je trockener jedoch das innerhalb des Hohlraumes G
vorhandene Gas ist, desto wirksamer ist dasselbe, um ein
Zusammenbacken der Gelatineteilchen zu verhindern. Es ist
demzufolge ideal, dehydrierte trockene Luft mit einem Was
sergehalt zwischen 10 und 50 ppm oder Stickstoff oder Koh
lendioxid mit einem Wassergehalt zwischen 10 und 20 ppm zu
verwenden.
Eine Atmosphäre, in welcher die Gelatineteilchen nur sehr
geringfügig sol werden, ist eine, in welcher kein Sol ge
bildet wird, oder eine, in welcher Sol nur geringfügig ge
bildet wird, wobei in diesem Fall die Gelatineteilchen in
nerhalb des organischen Lösungsmittels suspendiert bleiben,
jedoch trotz der Tatsache einer teilweisen Solwerdung nicht
miteinander verkleben. Es wird demzufolge festgelegt, daß
ein Wassergehalt, bei welchem nur eine geringfüfige Sol
bildung auftritt, die maximal zulässige Grenze für das in
nerhalb des Pulverisierungsgefäßes 1 vorhandene Gas ist.
Ein oberflächenaktives Mittel, beispielsweise Monochlorben
zol, wurde zur Pulverisation in Mengen von etwa 2 Gew.-%
der Gelatinemenge zugesetzt. Monochlorbenzol hat dabei kei
ne nachteilige Wirkung gegenüber Dimethylformamid und Ge
latine wirkt jedoch als Dispersionsmittel und verhindert
eine Sedimentation oder Solidifikation der zu pulverisie
renden Gelatineteilchen.
Die auf diese Weise zermahlenen Gelatineteilchen werden in
Dimethylformamid oder einem organischen Lösungsmittel mit
Dimethylformamid in der Form einer Suspension dispergiert
und bleiben auf diese Weise unabhängig und in diskreter Form.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens können somit ul
trafeine Gelatineteilchen in Massenproduktion hergestellt
werden, wobei die Teilchengröße im Bereich zwischen 10 und
30 µm oder noch kleiner liegen kann.
Beispiel 1
Hydrophiles und wasserlösliches Gelatinepulver mit einer Ge
lierstärke von 68 Bloom(g) (S-00623 von Nippi) wurde inner
halb eines Trockenpulverisators (T-400 von Turbo Kogyo)
einem Vormahlvorgang ausgesetzt, wobei dieser Trockenpul
verisator entlang der Peripherie des Rotors Pulverisierungs
stangen aufwies. Mit Hilfe eines Siebes einer Siebgröße von
250 µm wurde dann ein Siebvorgang durchgeführt, um eine
gleichförmige Teilchengröße zu erhalten. Der Vormahlvor
gang wurde in einem Maße durchgeführt, daß das Gelatine
pulver nicht hydrophob wurde, jedoch Teilchen entstanden,
welche klein genug waren, um durch das erwähnte Sieb hin
durchzufallen.
Eine Klassifikation der auf diese Weise hergestellten Teil
chen in bezug auf ihre Größe ist dabei folgende:
Teilchen im Bereich zwischen 106 und 250 µm |
36,27 Gew.-% |
Teilchen im Bereich zwischen 75 und 106 µm |
21,32 Gew.-% |
Teilchen im Bereich zwischen 38 und 75 µm |
32,62 Gew.-% |
Teilchen kleiner als 38 µm |
9,79 Gew.-% |
Die auf diese Weise klassifizierten Teilchen wurden dann der
art eingestellt daß der Wassergehalt 7,9 Gew.-% betrug, wo
rauf innerhalb des in der Zeichnung dargestellten Gerätes
die eigentliche Pulverisation durchgeführt wurde. Das Gerät
wies dabei ein Pulverisierungsgefäß 1 mit einer Kapazität
von 5,4 Liter auf, innerhalb welchem 2,4 Liter von Keramik
kugeln auf der Basis von Tonerde mit 3 mm Durchmesser einge
setzt waren. Die Antriebswelle 8 wurde mit einer Drehzahl
von 200 Umdrehungen/Minute angetrieben. An dieser Antriebs
welle 8 waren fünf Lagen von kreuzförmigen Rührarmen 10 be
testig. Der Abstand x zwischen den Rührarmen 10 und der
Innenwand des Pulverisierungsgefäßes 1 betrug 12 mm.
In ein derartiges Gefäß wurden 1200 g von Dimethylformamid,
600 g Gelatine und 12 g von Monochlorbenzol eingesetzt. In
den Hohlraum G des Pulverisierungsgefäßes 1 wurde von
einem Druckgaszylinder 6 Stickstoffgas eingeführt, wobei
die innerhalb des Pulverisierungsgefäßes 1 vorhandene Luft
vollkommen entfernt wurde. Der innerhalb des Hohlraumes G
herrschende Überdruck betrug 20 mm Wassersäule. Das verwen
dete Stickstoffgas enthielt einen Feuchtigkeitsgehalt von
10 ppm Wasser und wurde mit einem Düsendruck von 150 kg/cm2
kontinuierlich aus dem Druckgasbehälter 6 in den Hohlraum
G eingeleitet.
In die Ummantelung 2 wurde Leitungswasser mit 25°C kontinu
ierlich eingeleitet, um die Temperatur innerhalb des Pulve
risierungsgefäßes 1 bei 35°C zu halten.
Der Pulverisierungsvorgang wurde während 6 Stunden durchge
führt, indem die Antriebswelle 8 mit 200 Umdrehungen/Minute
angetrieben wurde. Während des gesamten Vorgangs wurden
die Gelatineteilchen nicht sol und schmolzen auch nicht
aneinander, sondern blieben in Dimethylformamid suspendiert,
wobei dieselben selbst in der Form von ultrafeinen Teilchen
einzeln blieben.
Nach Abschluß des Pulverisationsvorgangs hatten die auf die
se Weise hergestellten Gelatineteilchen die folgende Größen
verteilung:
Teilchengröße |
Menge (Gew.-%) |
10,55-14,92 µm |
0,0 |
7,46-10,55 µm |
7,5 |
5,27- 7,46 µm |
14,2 |
3,72- 5,27 µm |
17,3 |
2,63- 3,73 µm |
18,5 |
1,69- 2,63 µm |
14,4 |
1,01- 1,69 µm |
10,4 |
0,66- 1,01 µm |
7,7 |
0,43- 0,66 µm |
7,5 |
0,34- 0,43 µm |
2,5 |
0,24- 0,34 µm |
0,0 |
Es ergibt sich, daß die in Dimethylformamid supendierten Ge
latineteilchen kaum sol wurden, sondern in perfekter Teilchen
form vorhanden waren. An der Innenwandung des Pulverisierungs
gefäßes 1, den Kugeln 9 und den Mischarmen 10 konnte ferner
hin keine Adhäsion der Gelatineteilchen beobachtet werden.
Fernerhin ist hervorzuheben, daß während des Pulverisations
vorgangs keine nennenswerte Veränderung des über die An
triebswelle 8 zu übertragenen Drehmoments festgestellt wer
den konnte, noch daß ein Anstieg der Viskosität des Lösungs
mittels auftrat. Eine Oxidation der Gelatineteilchen konnte
während der Pulverisation nicht beobachtet werden wodurch
angezeigt wurde, daß die Gelatine in ihrem ursprünglichen
Zustand gehalten wurde.
Beispiel 2
Der Pulverisierungsvorgang wurde unter identischen Bedingun
gen wie in Beispiel 1 durchgeführt mit der Ausnahme, daß in
das Pulverisierungsgefäß 1 trockene Luft mit einem Feuchtig
keitsgehalt von 20 ppm verwendet wurde.
Es wurde eine ausreichende Sorgfalt verwendet, damit das in
die Ummantelung 2 eingeführte Kühlwasser eine Verdampfung
des Dimethylformamids unterdrückt. Der Pulverisierungsvor
gang erfolgte in derselben Weise wie in Beispiel 1, mit der
Ausnahme, daß innerhalb der pulverisierten Gelatine Spuren
einer Oxidation beobachtet werden konnten.
Vergleichsbeispiel 1
Gelatine wurde unter identischen Bedingungen wie in Beispiel
1 pulverisiert mit der Ausnahme, daß in das Pulverisierungs
gefäß 1 Feuchtigkeit enthaltende Luft zugeführt wurde. Die
in den Hohlraum G mit einer Geschwindigkeit von ungefähr
1500 cm3/min zugeführte Luft enthielt dabei einen Feuch
tigkeitsgehalt von 1,48 g/1000 Liter. Der Pulverisationsvor
gang wurde während 6 Stunden durchgeführt. Insgesamt wurden
540 Liter von trockener Luft mit jeweils 1,48 g Wasser pro
1000 Liter in den Hohlraum G eingeleitet.
Es ergab sich dabei, daß die obere Schicht der Dimethylform
amidlösung mit der Zeit dicker wurde, so daß am Schluß eine
viskose Schicht entstand. In den mittleren und unteren
Schichten der Lösung wurden fernerhin viskose Flocculate von
miteinander verschmolzenen Gelatineteilchen beobachtet. Bei
weiterer Fortsetzung des Pulverisationsvorgangs trennte sich
eine viskose Masse von coagulierten Gelatineteilchen von dem
Dimethylformamid, welche die Kugeln 9 umschloß, so daß der
Pulverisationsvorgang nicht weiter durchgeführt werden konn
te.
Viskose Flocculate von Gelatineteilchen gelangten dabei eben
falls an der Antriebswelle 8 und den Rührarmen 10 zum Haf
ten. Die einzelnen Kugeln 9 hafteten fernerhin an der Innen
wand des Pulverisierungsgefäßes 1 aufgrund der viskosen
Flocculate, wobei der Zwischenraum x zwischen den Rührarmen
10 und der Innenwand des Pulverisierungsgefäßes 1 aufgefüllt
wurde, so daß der Pulverisationsvorgang nicht fortzusetzen
war.
Die bei dieser Pulverisation auftretende Gelatine wurde auf
diese Weise sol, wobei die einzelnen Teilchen miteinander
verschmolzen. Die diskrete Form der eingesetzten
Teilchen wurde dabei vollkommen zerstört und es war unmög
lich, die Teilchengröße zu messen. Eine entsprechende Ver
färbung während des Pulverisationsvorgangs konnte ebenfalls
beobachtet werden.
In dem Vergleichsbeispiel wurde dafür Sorge getragen, daß
die Temperatur innerhalb des Pulverisierungsgefäßes 1 unter
35°C gehalten wurde, um eine Explosion der sich bildenden
Gase zu verhindern.
Beispiel 3
Die Pulverisation wurde unter identischen Bedingungen wie in
Beispiel 1 durchgeführt, mit Ausnahme, daß der Wassergehalt
der zu pulverisierenden Gelatine in diesem Fall 12 Gew.-% be
trug.
Obwohl die Gelatineteilchen mit der Zeit geringfügig sol wur
den, hatte dies keine nachteilige Wirkung auf den Pulveri
sationsvorgang. Die auf diese Weise erzeugten Gelatineteil
chen streuten in stärkerem Maße in bezug auf ihre Teilchen
größe als im Beispiel 1, jedoch waren sie zur praktischen An
wendung ausreichend klein.
Vergleichsbeispiel 2
Der Pulverisationsvorgang wurde unter identischen Bedingungen
wie in Beispiel 1 durchgeführt mit der Ausnahme, daß der Was
sergehalt des in das Pulverisierungsgefäß 1 eingesetzten Ge
latinepulvers verändert wurde. Die verwendete Gelatine hat
te in diesem Fall einen Wassergehalt von 12,5 Gew.-%. Ähn
lich wie in Beispiel 1 wurde Stickstoffgas mit 10 ppm Feuch
tigkeit während des Pulverisationsvorgangs in das Pulveri
sationsgefäß 1 eingeleitet.
In diesem Fall wurde das Lösungsmittel mit Dimethylformanid
mit der Zeit viskos, wobei eine graduelle Zunahme des Rühr
widerstandes beobachtet werden konnte. Bei Fortführung
des Pulverisationsvorganges schmolzen die Gelatineteilchen
aneinander und bildeten Flocculate.
Wenn dann die Pulverisations weiter fortgeführt wurde, ergab
sich, ähnlich wie in Vergleichsbeispiel 1, eine viskose Mas
se von Gelatineteilchen, welche von dem Dimethylformamid
sich abtrennte. Die Kugeln 9 wurden in diese Masse einge
bettet, während die viskose Gelatine an der Antriebswelle
8 und den Rührarmen 10 haftete. Die mit Hilfe der Gelatine
aneinander haftenden Kugeln füllten den Zwischenraum x
zwischen den Rührarmen 10 und der Innenwand des Pulverisie
rungsgefäßes 1 auf, so daß der Pulverisationsvorgang nicht
weiter fortgesetzt werden konnte. Es war demzufolge unmög
lich, im Rahmen des Vergleichsbeispiels 2 Gelatineteilchen
kleiner als 30 µm zu erhalten.
Beispiel 4
Die Pulverisation wurde unter identischen Bedingungen wie im
Beispiel 1 durchgeführt mit der Ausnahme, daß die verwendete
Gelatine eine Gelierstärke von 137 Bloom(g) aufwies und
einen Wassergehalt von 5,8 Gew.-% besaß.
Die innerhalb des Dimethylformamids hergestellten Gelatine
teilchen wurden geringfügig sol, jedoch ergaben sich keine
Schwierigkeiten bei der Pulverisation. Die sich ergebenden
ultrafeinen Gelatineteilchen hatten im wesentlichen eine
Korngröße von 15 µm und kleiner.
Vergleichsbeispiel 3
Die Pulverisation wurde unter identischen Bedingungen wie im
Beispiel 1 durchgeführt mit der Ausnahme, daß eine Gelatine
mit einer Gelierstärke von 137 Bloom(g) und einem Wasserge
halt von 10,4 Gew.-% verwendet wurde.
Die in diesem Fall innerhalb des Dimethylformamids hergestell
ten Gelatineteilchen wurden viskos und schmolzen aneinander.
Die Teilchengröße war nicht gleichförmig und größer als 30 µm
Beispiel 5
Die Pulverisation wurde unter identischen Bedingungen wie in
Beispiel 1 durchgeführt mit der Ausnahme, daß in diesem Fall
ein Lösungsmittel mit 800 g Dimethylformamid, entsprechend
Beispiel 1, und 400 g Methylethylketon verwendet wurde, wo
bei letzteres einen Wassergehalt von 0,01 Gew.-% oder weniger
aufwies. Das eingeleitete Stickstoffgas hatte einen Feuch
tigkeitsgehalt von 10 ppm. Die auf der Basis von Zirkonium
hergestellten Keramikkugeln 9 wiesen einen Durchmesser von
3 mm auf.
Aufgrund der Verdampfung mußten zusätzlich 200 g Methylethyl
keton während des Pulverisationsvorgangs zugesetzt werden.
Es konnten jedoch Gelatineteilchen hergestellt werden, deren
Teilchendurchmesser kleiner als 15 µm war.
Vergleichsbeispiel 4
Die Gelatine wurde unter denselben Bedingungen wie in Bei
spiel 1 pulverisiert mit der Ausnahme, daß als Lösungsmittel
1200 g von Methylethylketon verwendet wurde.
Obwohl nicht beobachtet werden konnte, daß Gelatine innerhalb
des Methylethylketons miteinander verschmolz, so war die Teil
chengröße in diesem Fall größer als 30 µm. Die Gelatine konnte
somit nicht in Teilchengrößen pulverisiert werden, welche
eine praktische Verwendung erlauben.
Vergleichsbeispiel 5
Der Pulverisationsvorgang wurde unter denselben Bedingungen
wie in Beispiel 1 durchgeführt mit der Ausnahme daß 1200 g
von Toluol als Lösungsmittel verwendet wurde. Das sich erge
bende Resultat war identisch wie beim Vergleichsbeispiel 4.
Vergleichsbeispiel 6
Die Pulverisation wurde unter identischen Bedingungen wie in
Beispiel 1 durchgeführt mit der Ausnahme, daß die verwendete
Gelatine 0,1 Gew.-% Wasser enthielt.
Die Gelatine konnte bis zu Teilchengrößen kleiner als 10 µm
in ultrafeine Teilchen pulverisiert werden ohne daß die
einzelnen Teilchen miteinander verschmolzen. Die sich erge
benden Gelatineteilchen waren jedoch nicht mehr hydrophil
und somit unfähig, Feuchtigkeit zu absorbieren. Die be
treffenden Teilchen lösten sich nicht im heißen Wasser auf,
so daß sie für die Herstellung poröser Schichten nicht ge
eignet erscheinen.
Vergleichsbeispiel 7
Die Pulverisation wurde unter identischen Bedingungen wie
im Vergleichsbeispiel 4 durchgeführt mit der Ausnahme, daß
die verwendete Gelatine 0,1 Gew.-% Wasser enthielt. Die sich
ergebenden Resultate waren identisch wie beim Vergleichsbei
spiel 6.
Vergleichsbeispiel 8
Die Pulverisation wurde unter identischen Bedingungen wie
beim Vergleichsbeispiel 5 durchgeführt mit der Ausnahme, daß
die verwendete Gelatine 0,1 Gew.-% Wasser enthielt. Die sich
ergebenden Resultate waren identisch wie beim Vergleichsbei
spiel 6.
Anwendungen der pulverisierten Gelatine
Die nach dem obigen Verfahren pulverisierten feinen Gelatine
teilchen hatte alle Teilchengrößen kleiner als 30 µm und
selbst 20 µm. Nach dem Verfahren von Beispiel 1 konnten selbst
Teilchen mit Größen um und kleiner 11 µm erzeugt werden. Die
se ultrafeinen Teilchen sind in Dimethylformamid oder einem
mit Dimethylformamid vermischen organischen Lösungsmittel
in Form einer Suspension gleichmäßig verteilt, wobei jedes
Teilchen seine diskrete Teilchenform beibehält. Durch Verwen
dung von Dimethylformamid oder einem organischen Lösungs
mittel mit Dimethylformamid und darin eingebrachten ultra
feinen Gelatineteilchen als Lösungsmittel für synthetische
Harzfarben ergibt sich die Möglichkeit, Lösungen von syn
thetischen Harzfarben zu erhalten, in welchen die ultrafei
nen Gelatineteilchen enthalten sind.
Durch Verwendung von Dimethylformamid oder einem organischen
Lösungsmittel mit Dimethylformamid und darin enthaltenen
ultrafeinen Gelatineteilchen ergibt sich fernerhin ein Lö
sungsmittel für verschiedene synthetische Harze, so daß auf
diese Weise Lösungen von synthetischen Harzen mit ultrafei
nen Gelatineteilchen erhalten werden.
Da die Gelatine mit Isocyanat oder Aldehyd reagiert und da
bei innerhalb von Wasser unlöslich wird, sollte, soweit wie
möglich, vermieden werden, Gelatine in synthetische Harzfar
ben , Lösungen oder Klebstoffe einzumischen, welche Iso
cyanat oder Aldehydruppen enthalten.
Es ist ebenfalls möglich, Farbschichten von 5 bis 30 µm Dicke
mit den darin enthaltenen ultrafeinen Gelatineteilchen unter
Verwendung derartiger synthetischer Harzfarben zu erhalten.
Die synthetischen Harzfarben zur Herstellung von Farbschich
ten mit ultrafeinen Gelatineteilchen mit Körnchengrößen zwi
schen 5 und 30 µm können beliebige synthetische Harzfarben
sein, welche mit Dimethylformamid oder einem organischen
Lösungsmittel mit Dimethylformamid und darin enthaltenen
Gelatine kompatibel sind, oder welche mit Hilfe eines orga
nischen Lösungsmittels verdünnt werden. Lösbare synthetische
Harzfarben können dabei insbesondere verwendet werden. Beson
ders geeignet sind Polyurethanharzfarben des Einbehältertyps
und verschiedene andere.
Der Zusatz von Gelatineteilchen zu synthetischen Harzfarben
liegt im Bereich zwischen 20 und 100 Gew.-%, vorzugsweise
zwischen 30 und 70 Gew.-%. Durch den Zusatz größerer Mengen
von Gelatine wird die Feuchtigkeitsdurchlässigkeit und die
Luftdurchlässigkeit der gebildeten Farbschichten verbessert,
während die Festigkeit der Farbschichten nachläßt. Falls die
Zusatzmengen zu gering sind, besitzen die sich ergebenden
Farbschichten eine ausgezeichnete mechanische Festigkeit,
während die Feuchtigkeit und Luftdurchlässigkeit nicht aus
reichend erscheint.
Zur Herstellung der Farbschichten können beliebige bekannte
Verfahren verwendet werden, weil die innerhalb der syntheti
schen Harzfarben vorhandenen Gelatineteilchen sehr fein sind.
Das Aufbringen der Farben kann dabei mit Hilfe einer Farb
rolle, einer Spritzpistole oder mit Hilfe von Sprühvorhängen
erfolgen, um auf diese Weise eine Farbschicht mit Dicken
zwischen 5 und 30 µm auf verschiedenen Artikeln , Flächen und
Dünnfolien zu erhalten. Die auf diese Weise gebildeten Farb
schichten sind dabei wegen der Feuchtigkeitsabsorptionseigen
schaften der ultrafeinen Gelatineteilchen frei von Klebrig
keit. Wegen dem Kontaktwiderstand der Gelatineteilchen be
sitzen die Farbschichten einen hohen Reibungswiderstand, so
daß auf diese Weise wenig schlüpfrige Oberflächen gebildet
werden.
Durch geringfügiges Polieren oder Schmirgeln der Oberfläche
der Farbschicht kann fernerhin erreicht werden, daß die ultra
feinen Gelatineteilchen über die Oberfläche herausragen, wo
durch die Feuchtigkeitsabsorptionsfähigkeit und der Kontakt
widerstand verbessert wird.
Die in den Farbschichten enthaltenen ultrafeinen Gelatine
teilchen können in der Folge mit heißem Wasser im Bereich
zwischen 80 und 120°C aufgelöst und entfernt werden. Die
Auflösung und Entfernung der Teilchen kann dabei sowohl auf
Farbschichten mit oder ohne Polier- bzw. Schmirgelvorgang
durchgeführt werden. Die Feuchtigkeitsdurchlässigkeit der
Farbschichten nach dem Polieren bzw. Schmirgeln ist dabei
sehr viel höher als bei Farbschichten, welche einem derar
tigen Verfahren nicht ausgesetzt wurden.
Unter Verwendung einer Lösung von synthetischen Harzen mit
ultrafeinen Gelatineteilchen können die verschiedensten
Dünnfolien oder laminierte Dünnfolien hergestellt werden.
Es besteht jedoch ebenfalls die Möglichkeit, auf gestrickten,
gewobenen oder nicht-gewobenen Textilien Schichten aufzu
bringen, indem die jeweilige Lösung direkt auf das Substrat
aufgebracht wird. Es besteht jedoch ebenfalls die Möglich
keit, fertige Textilstoffe zu bilden, indem das Substrat
derartiger Stoffe mit dem die ultrafeinen Gelatineteilchen
enthaltenen synthetischem Harz imprägniert werden.
Die der Ausbildung von Dünnfolien, laminierten Folien und
imprägnierten Schichten dienenden synthetischen Harze kön
nen dabei beliebige synthetische Harze sein, solange sie
mit dem jeweiligen Lösungsmittel aus Dimethylformamid und
den Gelatineteilchen kompatibel sind. Je dünner die Dünn
folien, die laminierten Schichten, die Beschichtungen und
dgl. sind, desto besser sind dieselben im Hinblick auf ihre
Feuchtigkeitsdurchlässigkeit. Aus diesem Grunde sollten die
hergestellten Schichten und dgl. eine Dicke im Bereich zwi
schen 5 und 30 µm aufweisen. Da die verwendeten Teilchen
äußerst klein sind, entwickeln die hergestellten Schichten
selbst bei äußerst geringer Dicke keine Mikrorisse.
Im Vergleich zu dem synthetischen Harz werden die Gelatine
teilchen in Mengen zwischen 20 und 100, vorzugsweise 30 und
70 Gew.-% zugesetzt. Falls die zugesetzte Gelatinemenge im
Vergleich zu dem synthetischen Harz oberhalb dieses Wertes
liegt, weisen die sich ergebenden Dünnfolien eine verbesser
te Feuchtigkeitsdurchlässigkeit auf, besitzen jedoch eine
verringerte mechanische Festigkeit. Falls jedoch die Zu
satzmenge unterhalb des angegebenen Bereiches liegt, dann
besitzen die sich ergebenden Dünnfolien eine erheblich ge
ringere Feuchtigkeitsdurchlässigkeit.
Die hergestellten Dünnfolien können durch konventionelle Ver
fahren zur Herstellung von Harzschichten verwendet werden.
Es ist jedoch ebenfalls möglich, die Lösung von syntheti
schem Harz mit den darin vorhandenen Gelatineteilchen auf
einem Spezialpapier aufzuschütten und von diesem Spezial
papier die betreffende Schicht abzuziehen, um auf diese
Weise eine Dünnschicht zu bilden.
Die auf gestrickten, gewobenen oder nicht gewobenen Textil
stoffen, synthetischen Leder, künstlichen Ledern , natür
lichen Ledern, Harzschichten, Papieren oder Holzplatten
aufgebrachten Schichten können dadurch erzeugt werden, in
dem eine Lösung mit einer Dicke von 5 bis 30 µm durch be
kannte Beschichtungsverfahren aufgebracht wird.
Die Lösung von synthetischem Harz mit den darin vorhandenen
Gelatineteilchen kann mit Hilfe eines Seziermessers auf eine
Dicke von 5 bis 30 µm auf einem Abziehpapier mit oder ohne
Körnigkeitsmuster aufgebracht werden. Die Schicht von synthe
tischem Harz auf dem Abziehpapier kann dann transferiert wer
den und auf den verschiedensten Arten von Substrat durch
Fusion oder mit Hilfe von Kleber befestigt werden, während
gleichzeitig ein Abziehen von dem Abziehpapier erfolgt, so
daß auf diese Weise ein laminierter Film gebildet wird. Die
Lamination kann dabei in einer oder mehreren Schichten er
folgen. Es ist vorteilhaft, das Gelatinepulver in den Kle
ber einzugeben, falls ein Kleber verwendet wird, um den lami
nierten Film auf dem Substrat zu befestigen. Dies ergibt
die Möglichkeit, das Gelatinepulver mittels heißem Wasser
von beiden Filmoberflächen und dem Substrat aufzulösen und
zu entfernen. Der mit heißem Wasser durchgeführte Bearbei
tungsschritt soll an anderer Stelle noch beschrieben werden.
Bei dem Substrat kann es sich um einen gestrickten, gewobe
nen oder nicht-gewobenen Textilstoff, ein synthetisches Le
der, eine Harzfolie, Papier und dgl. handeln.
Das mit einer Lösung von synthetischem Harz und darin ein
geschlossenen Gelatineteilchen imprägnierte Substrat kann
ein gestrickter, gewobener oder nicht-gewobener Textilstoff
sein. Die Harzlösung kann in dem Substrat imprägniert wer
den, indem das Substrat in die Lösung eingetaucht wird, oder
indem die Lösung mit einer Rolle oder einem beliebigen ande
ren bekannten Verfahren auf dem Substrat aufgebracht wird,
um damit eine Imprägnierung mit Harzlösungen vorzunehmen.
Die Dicke der zur Imprägnierung des Substrats verwendeten
Harzschicht liegt dabei vorzugsweise im Bereich zwischen 5
und 30 µm.
Die Dünnschichten sowie die hergestellten Textilstoffe mit
einer Beschichtung oder einem laminierten Film und dgl.
und einer Dicke zwischen 5 und 30 µm können dann mit heißem
Wasser gewaschen werden, um die darin enthaltenen Gelatine
teilchen aufzulösen und zu entfernen. Zu diesem Zweck wer
den die jeweiligen Produkte in heißem Wasser mit Tempera
turen zwischen 80 und 120°C eingetaucht, um auf diese Wei
se die Gelatineteilchen vollkommen aufzulösen und zu entfer
nen. Dabei werden im allgemeinen 30 bis 120 min benötigt, um
diesen Vorgang durchzuführen.
Es wird angenommen, daß die Gelatineteilchen innerhalb dieser
Schichten das Lösungsmittel Dimethylformamid enthalten. Es
wird fernerhin angenommen, daß diese Gelatineteilchen auf
grund von Dimethylformamid aufschwellen und in der Folge
durch den Einfluß von heißem Wasser sol werden, was eine
Verdampfung von Dimethylformamid und eine Auflösung in heis
sem Wasser hervorruft.
Falls die fertiggestellten Textilstoffe mit einer Rolle ge
preßt werden, wird das Verhältnis von entfernten Gelatine
teilchen vergrößert. Der Abstand zwischen den beiden Rollen,
zwischen welchen der Textilstoff zum Auspressen der Flüssig
keit hindurchgeführt wird, ist dabei kleiner als die Dicke
des Textilstoffes, so daß der Textilstoff zusammengedrückt
wird. Die Gelatineentfernung wird vor allem verbessert, falls
der Textilstoff mit einer Geschwindigkeit von 100 bis 500 m/min
mit einem Druck von 1 bis kg/cm2 im heißen Wasser zwischen den
beiden Walzen hindurchbewegt wird.
Die Oberflächenschichten bzw. die Textilstoffe werden dann
einem Polier- oder Schmirgelvorgang auf einer oder beiden Sei
ten ausgesetzt, um eine dünne Oberflächenschicht zu entfernen.
Im allgemeinen erweist es sich als vorteilhaft, das Polieren
und Schmirgeln vor der Entfernung der Gelatineteilchen durch
zuführen. Es besteht jedoch ebenfalls die Möglichkeit, die
sen Vorgang nach der Entfernung durchzuführen. Zur Entfernung
einer dünnen Oberflächenschicht können andere Verfahren
außer Polieren oder Schmirgeln ebenfalls verwendet werden.
So besteht beispielsweise auch die Möglichkeit, eine dünne
Oberflächenschicht abzuziehen.
Die auf diese Weise gebildeten Dünnfolien, hergestellten
Textilstoffe und dgl. besitzen eine ausgezeichnete Feuch
tigkeitsdurchlässigkeit und Wasserwiderstandsfähigkeit, so
wie eine ausreichende Abriebsfestigkeit. Die auf diese Weise
hergestellten Produkte besitzen eine gleichmäßige Verteilung
von feinen Poren mit Durchmessern von kleiner als 30 µm, ins
besondere kleiner als 20 µm. Die kleinsten gemessenen Poren
sind dabei 10 µm oder kleiner im Durchmesser.
Da die beispielsweise beim Schwitzen des menschlichen Körpers
abgegebenen Dampftröpfchen einen Durchmesser von 0,0004 µm auf
weisen, welcher kleiner als der Porendurchmesser ist, konnen
diese Dampftröpfchen sehr leicht durch die Poren abgegeben
werden. Da hingegen Regentropfen Durchmesser im Bereich von
2000 µm besitzen, werden von derartigen Schichten bzw. Texti
lien Regentropfen abgehalten. Selbst sehr feine Sprühregen
tröpfchen mit Durchmessern von ca. 100 µm werden auf diese
Weise abgehalten. Die Wasserfestigkeit der Schichten bzw.
hergestellten Textilstoffe ist demzufolge zufriedenstellend.
Eine Lösung von Urethanharz mit 100 Teilen Urethanharzlösung
und einem festen Urethangehalt von 30% und 20 Teilen Gela
tineteilchen wurde hergestellt, um eine Beschichtung von 30 µm
Dicke auf Schichten und Textilstoffen durchzuführen , die in
heißem Wasser von 80 bis 120°C während 30 bis 120 min einge
taucht wurden, um die Gelatineteilchen aufzulösen und zu
entfernen. 91 bis 98 Gew.-% der Gelatineteilchen wurden auf
diese Weise aus der Beschichtung entfernt, wobei innerhalb
der Schicht entsprechend der Anordnung der Teilchen Poren
gebildet wurden. Die Feuchtigkeitsdurchlässigkeit der
Schichten und hergestellten Textilstoffe nach der Entfer
nung der Gelatineteilchen wurde auf 3900 g/m2 innerhalb
von 24 Stunden (gemäß dem Verfahren von JIS Z-0208 für die
Messung der Feuchtigkeitsdurchlässigkeit) geschätzt.
Beispiel 6 (Farbe)
Unter Verwendung von Dimethylformamid mit Gelatineteilchen
von 11 µm und kleiner, so wie sie entsprechend dem Beispiel 1
hergestellt wurden, wurde eine Lösung von Polyurethanharz
mit einem Festkörpergehalt von 20% in bezug auf das Poly
esterbasispolyurethan hergestellt, wobei im Vergleich zum
Festkörpergehalt 60 Gew.-% Gelatinepulver hinzugefügt wur
de, um auf diese Weise die jeweilige Farbe herzustellen.
Die betreffende Farbe wurde dann mit einer Dicke von 20 µm
auf ein Lenkrad aufgebracht, und während 2 min bei 90°C ge
trocknet, um auf diese Weise eine Farbschicht zu bilden.
Die betreffende Farbschicht wurde dann mit Sandpapier ge
schliffen, um eine dünne Oberflächenschicht zu entfernen.
Die betreffende Farbe hatte eine adäquate Feuchtigkeitsab
sorptionsfähigkeit und einen hohen Reibungswiderstand, so
daß die Hände auf dem Lenkrad nicht abgleiten und auf die
se Weise eine sichere Betätigung des Lenkrades gewährleistet
erscheint.
Vergleichsbeispiel 9 (Farbe)
Ein Lenkread wurde in derselben Weise wie in Beispiel 6 her
gestellt mit der Ausnahme, daß keine Gelatineteilchen hinzu
gefügt wurden. Dieses Lenkrad war gegenüber Belastungen we
niger empfindlich. Wenn jedoch eine hohe Feuchtigkeit herrsch
te, bestand die Tendenz, daß die Hände aufgrund von Schweiß
bildung auf dem Lenkrad hafteten. Falls jedoch die Luft
feuchtigkeit niedrig war, wurde der Kontaktwiderstand zu ge
ring, so daß die Hände gelegentlich an dem Lenkrad rutsch
ten.
Beispiel 7 (Farbe)
Die nach Beispiel 6 hergestellte Farbe wurde mit einer Dicke
von 30 µm auf einem Bodenbrett aufgetragen, während 2 min bei
90°C getrocknet und während 50 min in heißem Wasser bei
100°C eingetaucht und in der Folge mit einer Walze gepreßt.
Aufgrund dieser Bearbeitung wurden im wesentlichen 92 Gew.-%
der Gelatineteilchen der Farbschicht in heißem Wasser aufge
löst, sobald das Holzbrett mit einer Walze gepreßt wurde,
so daß auf diese Weise innerhalb der Farbschicht der Holz
planke eine Vielzahl von Poren gebildet wurde. Die mit der
Farbschicht versehene Holzplanke hatte eine ausgezeichne
te Griffigkeit ohne Klebrigkeit und einen adäquaten Kon
taktwiderstand. Da die innerhalb des Bodenbrettes vorhan
dene Feuchtigkeit von der Beschichtungsschicht aufgenommen
wird, wurde die untere Oberfläche des Bodenbrettes nicht
durch Feuchtigkeit zerstört. Aufgrund der Wasserwiderstands
fähigkeit der Beschichtung war das Bodenbrett frei von
Feuchtigkeit und inneren Spannungen.
Vergleichsbeispiel 10 (Farbe)
Auf einem hölzernen Bodenbrett wurde in derselben Weise wie
in Beispiel 7 eine Farbschicht aufgebracht, welche jedoch
keine Gelatineteilchen enthielt. Das auf diese Weise behan
delte Holzbrett war weniger empfindlich gegenüber Belastun
gen und absorbierte kein Wasser. Die Bodenfläche blieb je
doch naß, da die innerhalb des Brettes vorhandene Feuchtig
keit nicht austreten konnte. Beim Gehen auf dem jeweiligen
Brett ergab sich fernerhin ein Klebrigkeitsgefühl, falls
die Luftfeuchtigkeit hoch war, während bei trockener Luft
ein gelegentliches Ausrutschen zu beobachten war.
Beispiel 9 (Dünnfolie)
Dimethylformamid mit 20 Gew.-% Gelatineteilchen entsprechend
Beispiel 1 wurde in 30 Gew.-% Urethanharz aufgelöst und die
Mischung auf einem Abziehpapier mit einer Dicke von 30 µm auf
getragen und getrocknet. Die auf dem Abziehpapier hergestell
te Schicht wurde dann mit Sandpapier bearbeitet, um auf die
se Weise eine dünne Oberflächenschicht zu entfernen. In der
Folge wurde die Schicht von dem Abziehpapier abgezogen, wo
bei eine Dünnfolie von 30 µm Dicke gebildet wurde.
Die betreffende Dünnfolie wurde dann während 45 min in
heißem Wasser von 85°C eingetaucht, wobei beide Seiten der
Dünnfolie mit Walzen zusammengedrückt wurden. Auf diese Wei
se konnten 95 Gew.-% der innerhalb der Dünnfolie vorhandenen
Teilchen aufgelöst und im Rahmen des Walzvorgangs entfernt
werden, so daß auf der Oberfläche der Dünnfolie feine Poren
entstanden. Die Feuchtigkeitsdurchlässigkeit der Dünnfolie
betrug ca. 4000 g/m2 innerhalb von 24 Stunden (entspre
chend JIS Z-0208-Test), während gleichzeitig eine zufrieden
stellende Luftdurchlässigkeit vorhanden war.
Vergleichsbeispiel 11 (Dünnfolie)
Eine Dünnfolie wurde in identischer Weise wie in Beispiel 8
hergestellt mit der Ausnahme, daß keine Gelatineteilchen ver
wendet wurden. Da kein Gelatine in diesem Fall vorhanden war,
wurde der Auswaschvorgang nicht durchgeführt.
Die bei diesem Vergleichsbeispiel hergestellte Dünnfolie be
saß eine sehr geringe Luftdurchlässigkeit und eine geringe
Feuchtigkeitsdurchlässigkeit und konnte demzufolge nicht als
feuchtigkeitsdurchlässige Folie eingesetzt werden.
Beispiel 9 (Textilstoff)
Ein gewobener Stoff aus Nylonfasern wurde in eine Harzlösung
aus Polyesterbasispolyurethan eingetaucht, welche derart ver
dünnt war, daß sie 20% Festkörperanteile mit Dimethylform
amid und entsprechenden ultrafeinen Gelatineteilchen, ent
sprechend Beispiel 1, enthielt. Der betreffende Stoff wur
de anschließend zwischen Walzen hindurchgeleitet so daß
auf diese Weise eine Schicht von ca. 30 µm Dicke gebildet wur
de, die mit Harz imprägniert war. Die Menge von ultrafeinen
Gelatineteilchen innerhalb von Dimethylformamid war gleich
wie der Festkörperanteil von Polyurethanharz. Der auf die
se Weise erzeugte Stoff wurde dann während 60 min in heißem
Wasser bei 100°C eingetaucht und preßgewaschen. Der auf die
se Weise hergestellte Stoff wies eine Feuchtigkeitsdurch
lässigkeit von 4000 g/m2 während 24 Stunden auf. Die Luft
durchlässigkeit war ebenfalls gut.
Vergleichsbeispiel 12 (Textilstoff)
Ein behandelter Stoff wurde in derselben Weise wie in Bei
spiel 9 hergestellt mit der Ausnahme, daß keine Gelatineteil
chen vorhanden waren und demzufolge die Auflösung und Ent
fernung derselben weggelassen wurde.
Der hergestellte Stoff hatte eine äußerst niedrige Luft-
und Feuchtigkeitsdurchlässigkeit und war demzufolge als
feuchtigkeitsdurchlässiger Stoff nicht geeignet.
Beispiel 10 (Textilstoff)
Ein gewobener Polyesterstoff wurde mit einer Lösung von Poly
esterbasispolyurethanharz mit 13% Festkörperanteil in Di
methylformamid behandelt, in Wasser bei 20°C das Lösungsmit
tel entfernt, während gleichzeitig eine Verfestigung des Poly
urethanharzes stattfand, worauf dann das Wasser entfernt wur
de. Der von Wasser befreite Stoff wurde dann mit heißer Luft
getrocknet, wodurch auf demselben eine mehrporige Schicht
erzeugt wurde.
Das in Beispiel 1 hergestellte Dimethylformamid wurde mit
Polyesterbasispolyurethanharz in einem Verhältnis gemischt,
daß der Festkörperanteil 20% betrug, so daß auf diese Wei
se eine Lösung von Polyurethanharz entstand. Die Polyure
thanharzlösung wurde auf einem Abziehpapier mit Hilfe einer
Spachtel aufgebracht und während 2 min bei 90°C getrocknet,
so daß eine Schicht von Polyurethanharz mit einer Dicke von
90 µm entstand. In diesem Fall war die Menge der in Dimethyl
formamid enthaltenen ultrafeinen Gelatineteilchen gleich
dem Festkörpergehalt des Polyurethanharzes eingestellt.
Die Polyurethanharzschicht auf dem Abziehpapier wurde dann
auf die multiporöse Polyurethanschicht des gewobenen Stof
fes aufgebracht, erhitzt und gepreßt, so daß die beiden
Schichten aufeinanderklebten, während das Abziehpapier un
ter Bildung eines behandelten Stoffes abgezogen wurde. Der
auf diese Weise hergestellte Stoff wurde während 60 min
bei 100°C in heißem Wasser behandelt, um die Gelatineteil
chen aufzulösen und zu entfernen.
Der auf diese Weise hergestellte Stoff wies eine Feuchtig
keitsdurchlässigkeit von etwa 4000 g/m2 pro 24 Stunden und
mehr auf, während gleichzeitig eine ausgezeichnete Luftdurch
lässigkeit erzielbar war.
Vergleichsbeispiel 13 (Textilstoff)
Der hergestellte Stoff wurde in derselben Weise wie in Bei
spiel 10 behandelt mit der Ausnahme, daß kein Gelatine zuge
setzt war und daß demzufolge die Auflösung der Gelatine weg
gelassen wurde.
Der behandelte Stoff wies eine Feuchtigkeitsdurchlässigkeit
von 1500 g/m2 pro 24 Stunden und weniger auf, während die
Luftdurchlässigkeit sehr gering war.
Beispiel 11 (Textilstoff)
Ein mit Korn versehenes Abziehpapier wurde mit einer Harz
lösung von Polyesterbasispolyurethan beschichtet, wobei der
Festkörpergehalt 20% der in Dimethylformamid enthaltenden
ultrafeinen Gelatineteilchen, entsprechend Beispiel 1, be
trug. Das auf diese Weise behandelte Abziehpapier wurde in
der Folge während 2 min bei 90°C mit heißer Luft behandelt,
so daß eine Polyurethanharzschicht von 20 µm Dicke entstand.
Die auf dem Abziehpapier aufgebrachte Polyurethanharzlösung
enthielt Gelatineteilchen in einer Menge, welche in etwa
gleich dem Festkörpergehalt des Polyurethanharzes entsprach.
In der Folge wurde Polyurethankleber mit einem Festkörperge
halt von 45% in Dimethylformamid aufgelöst, welches Gela
tineteilchen, entsprechend Beispiel 1, enthielt. Die Mi
schung wurde dann auf die auf dem Abziehpapier befindliche
Polyurethanharzschicht aufgebracht, und während 2 min bei
90°C getrocknet. Auf diese Oberfläche wurde dann ein gewo
bener Polyesterstoff auf jene Oberfläche gebracht, auf wel
cher der Klebstoff aufgebracht worden war. Der auf diese
Weise laminierte Stoff wurde durch Erhitzen getrocknet, so
daß auf diese Weise der Klebstoff verfestigt wurde. Das Ab
ziehpapier wurde dann in der Folge abgezogen.
Der verwendete Klebstoff enthielt ultrafeine Gelatineteil
chen in Mengen, welche in etwa dem Festkörpergehalt des Poly
urethans innerhalb des Klebstoffes entsprachen.
Der laminierte Stoff wurde dann während 60 min in heißem Was
ser bei 110°C bearbeitet, um auf diese Weise im wesentlichen
95 Gew.-% der Gelatineteilchen der Polyurethanharzschicht
und der Klebschicht zu entfernen, so daß auf diese Weise
ein Textilstoff mit einer vielporigen Laminatstruktur ge
bildet wurde.
Der hergestellte Stoff wies eine Feuchtigkeitsdurchlässig
keit von 3000 g/m2 pro 24 Stunden und mehr auf, während
gleichzeitig eine ausgezeichnete Luftdurchlässigkeit erziel
bar war.
Vergleichsbeispiel 14 (Textilstoff)
Ein Stoff wurde in identischer Weise wie in Beispiel 11 behan
delt mit Ausnahme, daß keine Gelatineteilchen hinzugesetzt
wurden und demzufolge die Auflösung und Entfernung der Ge
latineteilchen nicht durchgeführt wurde. Der gebildete Stoff
besaß eine Feuchtigkeitsdurchlässigkeit von 800 g/m2 pro
24 Stunden, während die Luftdurchlässigkeit äußerst gering
war.
So wie sich anhand der obigen Beschreibung ergibt, wird Ge
latine in Dimethylformamid oder einem organischen Lösungs
mittel mit Dimethylformamid pulverisiert, wobei jedes Teil
chen in diskreter Form gehalten wird. Auf diese Weise können
Farben und synthetische Harzlösungen mit den entsprechenden
ultrafeinen Gelatineteilchen hergestellt werden, um auf
diese Weise Farbschichten und Beschichtungen auf verschie
denen Gegenständen des täglichen Gebrauchs aufzubringen. Die
Farbstoff und synthetischen Harzlösungen können dabei eben
falls zur Herstellung von dünnen Folien verwendet werden,
welche auf verschiedene Arten von Substrate aufgebracht
werden können. Die betreffenden Lösungen können ebenfalls
zum Imprägnieren verschiedener Substrate verwendet werden.
Auf diese Weise können Gebrauchsgegenstände hergestellt wer
den, welche eine gute Feuchtigkeitsabsorptionsfähigkeit und
eine gute Feuchtigkeit und Luftdurchlässigkeit besitzen.