DE2239541C3 - Kunstleder und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Kunstleder und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Kunstleder, das sich durch
gute Wasserdampfdurchlässigkeit, gutes Flexverhalten, verbesserte Weichheit und hervorragende Oberflächenglätte
auszeichnet und darüber hinaus keinen »Orangenschalen«-Effekt aufweist.
Bei der Herstellung von Kunstleder wird bekanntlich eine dem Naturleder möglichst ähnliche Struktur
angestrebt, also ein Aufbau, bei dem eine fasrige Griundschicht mit einer glatten Deckschicht verbunden
ist. Das Material muß eine gute Wasserdampfdurchlässigkeit aufweisen, ein Problem, das heute im wesentlichen
als gelöst angesehen werden kann. Außerdem wird ein gutes Flexverhalten sowie Weichheit gefordert und
eine glatte Oberfläche. Kunstleder, das als Schaftmaterial für Schuhe eingesetzt werden soll, darf darüber
hinaus keinen »Orangenschalen«-Effekt zeigen. Hierunter versteht man Oberflächenunebenheiten, die durch
das Dehnen des Materials bei der Schuhherstellung vor allem an der Schuhspitze auftreten.
Die bekannten Kunstleder bestehen im allgemeinen aus einer textlien Grundschicht, insbesondere aus
verdichteten Faservliesen, die mit einem elastomeren Bindemittel imprägniert sind und aus einer damit fest
verbundenen mikroporösen Deckschicht. Sowohl als Imprägniermittel als auch zur Erzeugung der Deckschicht
werden vorzugsweise Polyurethane verwendet, die in Form von Lösungen oder Gelen zur Anwendung
kommen und im allgemeinen durch Behandlung mit einem Nichtlösungsmittel in mikroporöser Form ausgefällt
werden. Obwohl die Verfahren zur Herstellung solcher Kunstleder soweit beherrscht werden, daß die
Endprodukte eine zufriedenstellende Wasserdampfdurchlässigkeit und gutes Flexverhalten aufweisen,
bereitet die Erzielung glatter Oberflächen, wie sie insbesondere für Kunstleder mit feiner Narbenprägung
von wesentlicher Bedeutung sind, nach wie vor Schwierigkeiten. Außerdem konnte das Problem des
Orangenschalen-Effektes noch nicht in zufriedenstellender Weise gelöst werden.
Man kann davon ausgehen, daß der Orangenschalen-Effekt, die mangelnde Oberflächenglätte am gezwickten
Schuh, durch Dichte- und Modulschwankungen der fasirigen Grundschicht verursacht wird. Es war daher
naheliegend, den Versuch zu unternehmen, in dieser Beziehung eine Verbesserung durch Auftragen einer
dickeren Deckschicht zu erzielen. Tatsächlich kann man auf diese Weise zu Produkten gelangen, die sich durch
verbesserte Oberflächengüte auszeichnen, doch wird dieser Vorteil mit einer Verschlechterung des Flexverhaltens
und einem wenig lederähnlächcn Griff erkauft. Außerdem geht bei gleichbleibender Gesamtstärke des
Materials der Anteil der farsrigen Grundschicht zurück, was Festigkeitsverlust bedeutet. Schwierigkeiten bei der
Herstellung der dickeren Deckschichten kommen hinzu.
Auch Kunstleder, bei denen zwischen Fasergrundschicht
und Deckschicht ein Gewebe eingelegt wird, zeigen eine glattere Oberfläche und einen verminderten
Orangenschalen-Effekt. Andererseits jedoch wird durch die Gewebeeinlage die Dehnbarkeit beeinträchtigt. Dies
ist von Nachteil, da Schuhe aus solchen Produkten sich dem Fuß des Trägers schlecht anpassen.
In der US-PS 35 10 344 wird ein Kunstleder beschrieben, bei dem die geschilderten Nachteile nicht
auftreten sollen. Es besteht aus einem genadelten Faservlies und einer Deckschicht aus einem elastomeren
Polymerisat, insbesondere Polyurethan. Die Deckschicht ist aus einer Mehrzahl von Schichten aufgebaut,
die unterschiedliche Module aufweisen. Im allgemeinen werden etwa sechs Schichten übereinander aufgetragen,
die sich in ihrer Zusammensetzung unterscheiden. Beispielsweise wird die Konzentration des Polyurethans
variiert und/oder zusätzlich ein anderes Polymerisat mitverwendet und/oder der Schichtmasse herauslösbare
und gegebenenfalls nichtlösbare Füllstoffe zugesetzt. Die Verbesserung der Produkteigenschaften kann
jedoch nur durch eine Komplizierung des Verfahrens erreicht werden. Es ist außerdem leichi einzusehen, daß
es bei der Vielzahl von Schichten unterschiedlicher Zusammensetzung außerordentlich schwierig ist, eine
gleichbleibende Qualität über einen längeren Zeitraum hin zu garantieren.
Ein weniger kompliziertes Verfahren offenbart die US-PS 34 96 000. Sie bezieht sich auf die Herstellung
von Syntheseleder, das keinen Orangenschalen-Effekt zeigen soll. Auch hier wird von einer fasrigen
Grundschicht ausgegangen, auf welche nacheinander zwei Polymerlösungen aufgetragen werden, welche
feste Teilchen eines herauslösbaren Füllmittels enthalten. Das Schichtmaterial wird anschließend zur Koagulation
des Polymerisats und zur Entfernung von Lösungsmittel und Füllstoff mit einem Waschmittel
behandelt. Als Polymerisat wird vorzugsweise ein Polyurethan verwendet, und das Füllmittel ist ein
wasserlösliches Salz, z. B. NaCl mit einer Korngröße von etwa 7 bis 25 μπι. Obwohl dieses Verfahren sich
durch größere Einfachheit auszeichnet, hat es doch erhebliche Nachteile. Das Polyurethan kommt im
allgemeinen in Dimethylformamid-Lösung zur Anwendung und wird anschließend durch Behandlung mit
Wasser zur Koagulation gebracht. Es ist selbstverständlich, daß das Lösungsmittel aus dem Waschwasser
zurückgewonnen werden muß. Dies gestaltet sich jedoch äußerst schwierig, wenn das Lösungsmittel-Wasser-Gemisch
außerdem noch den gelösten Füllstoff enthält.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 14 69 557 ist
es bekannt, mikroporöses, durchlässiges Kunstleder herzustellen, das aus einer Schicht a besteht, über der
eine Schicht b angeordnet ist, die in regelloser Verteilung Stapelfasern enthält. Auf diese Schicht b
kann gegebenenfalls eine weitere Schicht c aufgebracht werden. Zwar werden gemäß der Lehre dieser
Offenlegungsschrift Verbesserungen bezüglich des Orangenschalen-Effekts erzielt, es ist jedoch verhältnismäßig
schwierig, Stapelfasern gleichmäßig in der Beschichtungsmasse zu verteilen, so daß es zu
Unregelmäßigkeiten in der Struktur des erhaltenen Leders kommen kann. Im übrigen ist es verhältnismäßig
aufwendig, die Stapelfasern auf die erforderliche kurze Länge zu schneiden.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 16 19 302 ist bekannt, selbsttragende Filme und Üborzugsfilme
herzustellen, indem aus einer Polymerisatlösung das Polymerisat koaguliert und ausgefällt wird. Die
Polymerisatlösung soll ein feinteiliges Feststoffmaterial enthalten, das beispielsweise Eisenoxyd, Aluminiumstaub,
Titanoxyd und ähnliche feinteilige anorganische Feststoffe oder auch gemahlener Holzbrei oder
Cellulosekristallite sein kann. Nicht eingesetzt werden sollen Ledermehl, vermahlene Fasern oder ähnliche
Pulvermaterialien. Durch Zusatz derartiger Stoffe soll insbesondere bewirkt werden, daß das Lösungsmittel
aus dem Überzugsfilm leichter entfernt werden kann. Einen Hinweis, derartige Filme als Zwischenschichten
bei synthetischem Leder einzusetzen oder gar Faserstaub, der als Abrieb beim Schleifen imprägnierter
Faservliese anfällt, in der Polymerisatlösung mit zu verwenden, kann dieser Offenlegungsschrift nicht
entnommen werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kunstleder mit sehr guten Eigenschaften zur Verfügung
zu stellen, das besonders eine gute Oberflächenglätte aufweist und keinen Orangenschalen-Effekt zeigt.
Aufgabe der Erfindung ist es weiter, ein Kunstleder zur Verfugung zu stellen, bei dem Faserstaub, der als Abrieb
beim Schleifen imprägnierter Faservliese anfällt und der bisher als Abfall verworfen wurde, in technisch
fortschrittlicher Weise und wirtschaftlich verwendet wird. Aufgabe der Erfindung ist es ferner, ein einfaches
und vorteilhaft arbeitendes Verfahren zur Herstellung von Kunstleder zur Verfügung zu stellen. Das wird
erreicht durch ein Kunstleder, welches Gegenstand der Erfindung ist und gemäß den Lehren der Ansprüche 1
b's 5 aufgebaut ist. Gegenstand der Erfindung sind auch Verfahren zur Herstellung solcher Kunstleder, wie sie in
den Ansprüchen 6 bis 8 beschrieben werden.
Das Volumen der Teilchen kann nach bekannten Methoden bestimmt werden. Geeignet sind beispielsweise
mikroskopische Verfahren. Die Auswertung kann direkt unter dem Mikroskop oder an Hand mikroskopischer
Aufnahmen durchgeführt werden. Weisen die Teilchen eine etwa zylindrische Gestalt auf, so wird
Länge und Durchmesser bestimmt und das Volumen nach bekannten Formeln errechnet. Bei anderen
Formen, die nicht annähernd kugelförmig sind, wird um die im Mikroskop sichtbare Fläche des Teilchens ein
flächengleicher Kreis gezogen, der Durchmesser dieses Kreises dient zur Berechnung des Volumens einer mit
dem Volumen des diskreten Teilchens inhaltsgleichen Kugel.
Nähere Angaben zur Bestimmung des Volumens von diskreten Teilchen, wie sie erfindungsgemäß eingesetzt
werden, sind z. B. dem »Lehrbuch der chemischen Verfahrenstechnik« VEB Deutscher Verlag für die
Grundstoffindustrie, Leipzig 1967, oder der »Einführung
in die Korngrößenmeßtechnik« von Wilhelm Bat el (Springer-Verlag 1971) zu entnehmen.
Der Faserstaub, der als Abrieb beim Schleifen von mit Polyurethan imprägnierten Faservliesen anfällt, liegt in
einer sehr gut dispergierbaren Form vor. Die neben dem Faserstaub vorhandenen Polyurethanteilchen gehen bei
der Herstellung von Zwischenschichtmasse in Lösung, d. h. beim Zusatz von Schleifstaub ist dessen Menge so
zu wählen, daß in der Zwischenschicht 3 bis 30 Gew.-% Faserstaub vorhanden ist.
Besonders geeignet im Rahmen der Erfindung ist gemahlener Faserschleifstaub. Den gemahlenen Schleifstaub
erhält man, wenn man den beim Schleifen von imprägnierten Faservliesen erhaltenen Staub in einer
Schneidmühle zerkleinert. Dadurch wird eine sehr
gleichmäßige Verteilung hinsichtlich des Volumens der Teilchen erhalten.
Es ist anzustreben, daß der Faserstaub im wesentlichen frei ist von Teilchen mit ein sr Länge von über
3 mm, vorzugsweise 1 mm. Es ist besonders vorteilhaft, wenn mindestem; etwa 90% d„r Teilchen eine größte
Länge von nur 0,5 mm aufweisen; vorzugsweise haben mindestens 85% der Teilchen eine größte Länge von
03 mm.
Die Dichte des Faserstaubes ist vorzugsweise 0,9 bis 1,6 g/cm3. Solche beim Schleifen imprägnierter Faservliese
anfallende Teilchen mit einer Dichte von 0,9 bis 1,6g/cm3 können z.B. aus Polyäthylen, Polypropylen,
Polyacrylnitril, Polyamiden, Polyestern oder Cellulose oder Cellulosederivaten, wie Celluloseacetat, bestehen.
Besonders geeignet sind auch Mischpolymere wie z. B. Mischpolyamide. Es ist empfehlenswert, den Faserschleifstaub,
der erfindungsgemäß ζμγπ Einsatz gelangt,
durch Siebe entsprechender Maschenweite zu sieben.
Die Stärke von Zwischen- und Deckschicht kann innerhalb gewisser Grenzen variiert werden. Dabei
sollte die Dicke beider Schichten zusammen im allgemeinen nicht mehr als 30 bis 40% der Gesamtstärke
des Kunstleders ausmachen, wobei die Stärke der Zwischenschicht vorzugsweise 0,1 bis 0,4 mm beträgt.
Die Herstellung des erfindungsgemäßen Kuntleders erfolgt in der Weise, daß man zunächst ein Faservlies in
an sich bekannter Weise mit einer Polyurethanlösung oder einem Polyurethangel imprägniert, sodann eine
Polyurethanlösung oder ein Polyurethangel aufträgt, das 3 bis 30 Gew.-% (bezogen auf Polyurethan) des
Schleiifstaubes, der beim Schleifen imprägnierter Faservliese anfällt und ein Volumen von 2xlO~2 bis
0,5 χ tO-9 mm3 aufweist, enthält, das Polyurethan durch
Behandlung mit einem Nichtlösungsmittel in an sich bekannter Weise koaguliert, wäscht und trocknet, die
Oberfläche schleift und danach die Deckschichtmasse aufträgt.
Da:s Aufbringen der Zwischenschichtmasse kann dabei unmittelbar anschließend an die Imprägnierung
erfolgen oder nachdem man das imprägnierte Faservlies während einer Zeit, die nicht ausreicht, um eine
vollständige Koagulation des Polyurethans zu bewirken, mit einem Nichtlösungsmittel behandelt hat. Die
Zwischenschicht kann auch nach vollständiger Koagulation des zur Imprägnierung des Vlieses verwendeten
Polyurethans erfolgen. Jedoch sind die beiden obengenannten Methoden bevorzugt.
Die für die Imprägnierung der fasrigen Grundschicht und für die Zwischen- und die Deckschicht verwendeten
Polyurethane können gleicher oder verschiedener Art sein. In bekannter Weise werden lineare Polyester- oder
Polyätherurethane eingesetzt, die in einem Lösungsmittel, wie Dimethylformamid, gelöst sind. Gegebenenfalls
kann man den Lösungen Nichtlösungsmittel oder andere Verbindungen zusetzen, die geeignet sind, zu
einer Gelierung des Polyurethans zu führen. Die Polyurethanlösungen bzw. -gele haben im allgemeinen
eine Konzentration von 15 bis 30 Gew.-% und enthalten 3 bis 30 Gew.-% an feinteiligem Zusatzstoff.
Es war besonders überraschend, daß gemäß der Erfindung ein Kunstleder gewonnen wird, das keinen
Orangenschalen-Effekt aufweist und über eine sehr gute Oberflächenglätie verfügt. Das Produkt ist zudem sehr
weich und läßt sich in hervorragender Weke zu hochwertigen Schaftmaverialien verarbeiten. Besonders
überraschend war zudem, daß man die Oberfläche des Kunstleders dadurch in so hervorragender Weise
erreichen kann, daß man eine Zwischenschicht gemäß der Erfindung vorsieht und daß diese Zwischenschicht
somit einen günstigen Einfluß auf die Eigenschaften der Deckschicht ausübt, die in der Hauptsache für das
lederartige Aussehen des synthetischen Leders maßgebend ist. Besonders vorteilhaft ist, daß gemäß der
Erfindung Faserstaub, wie er beim Abrieb beim Schleifen imprägnierter Faservliese anfällt, in so
einfacher und technisch fortschrittlicher Weise Verwendung finden kann. Dies ist vor allem auch vom
wirtschaftlichen Standpunkt von Bedeutung, da man den Abrieb bisher als Abfallprodukt verworfen hat und
keinen Einsatzzweck, insbesondere für die Herstellung von hochwertigen Produkten gefunden hatte.
Das Verfahren · gemäß der Erfindung arbeitet in einfacher und gut reproduzierbarer Weise und führt zu
Produkten mit konstanten Eigenschaften.
Die Erfindung wird durch ein Beispiel näher erläutert:
Ein Faservlies wird mit einer Polyurethan-Dimethylformamid-Lösung
oder einem -Gel imprägniert und direkt nach dem Tränken des Vlieses in ein Fällbad,
bestehend aus Wasser mit etwa 15% Dimethylformamid, eingeführt. Nach kurzer Verweilzeit im Fällbad
wird das nur ankoagulierte Material mit der Zwischenschicht versehen, indem mittels eines Rakelmessers eine
Schicht von ca. 1,0 mm Dicke aufgetragen wird. Die Zwischenschichtpaste wird hergestellt aus 18 Gew.-%
Polyurethan, 7,4 Gew.-% Schleifstaub, 7,4 Gew.-% Wasser und 67,7 Gew.-% Dimethylformamid. Der
Schleifstaub besteht zu etwa gleichen Teilchen aus Polyurethanpartikeln und aus Faserstaub. Die Zwischenschichtpaste
enthält dementsprechend 16,8 Gew.-% Faserstaub, bezogen auf Polyurethan. Die einzelnen Faserstaubteilchen haben ein Volumen von
weiiiger als 0,6 χ 10~3 mm3.
Das verwendete Polyurethan wurde hergestellt durch Umsetzung von Polyäthylenadipat (MG 2000) mit
Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat im Molverhältnis 1 :4,3 und anschließender Kettenverlängening mit
Äthylenglykol.
Nach Koagulieren und Waschen wird das Material getrocknet und auf beiden Seiten glattgeschliffen.
Anschließend wird auf die Zwischenschichtseite eine ca. 1,2 mm dicke Deckschicht aufgetragen. Dann erfolgt
eine Prägung und Zurichtung. Als Deckschicht-Polyurethan wurde ein Umsetzungsprodukt aus Polytetramethylenglykol
und Diphenylmethan-4,4'-düsocyanat (Molverhältnis 1 :4), kettenverlängert mit Äthylenglykol
verwendet.
Das fertige Produkt hat eine Stärke von 2 mm, wovon etwa 0,3 mm auf die Zwischenschicht und etwa 0,4 mm
auf die Deckschicht entfallen. Das Syntheseleder zeigt keinen Orangenschalen-Effekt und ist völlig glatt.
Claims (8)
1. Kunstleder, bestehend aus einem mit einem Polyurethanbindemittel imprägnierten Faservlies,
einer diskrete Partikel enthaltenden mikroporösen Polyurethanzwischenschicht und einer Polyurethandeckschicht,
dadurch gekennzeichnet, daß die Polyurethanzwischenschicht als diskrete Teilchen
3 bis 30 Gew.-% (bezogen auf das Polyurethan) Fasexstaub, der als Abrieb beim Schleifen imprägnierter
Faservliese anfällt und ein Volumen von
2 χ 10-2bis0,5 χ 10~9 mm3 aufweist,enthält.
2. Kunstleder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Faserschleifstaub ein Volumen von '5
0,5 χ 10-3bis2x 10-6mm3aufweist.
3. Kunstleder nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Polyurethanzwischenschicht mit
10 bis 20 Gew.-% des Faserschleifstaubes.
4. Kunstleder nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilchen in der
Zwischenschicht aus gemahlenem Schleifstaub bestehen, wobei vorzugsweise mindestens etwa 90%
der Teilchen eine größte Länge von 0,5 mm, insbesondere mindestens etwa 85% der Teilchen
eine größte Länge von 0,3 mm aufweisen.
5. Kunstleder nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke von
Deckschicht und Zwischenschicht zusammen 30 bis 40% der Gesamtstärke des Kunstleders ausmacht
und die Stärke der Zwischenschicht 0,1 bis 0,4 mm beträgt.
6. Verfahren zur Herstellung von Kunstleder nach den Ansprüchen 1 bis 5, wobei man ein Faservlies
mit Polyurethan bindet, mit einer diskrete Teilchen enthaltenden Polyurethanlösung bzw. Polyurethangel
beschichtet und durch Behandlung mit einem Nichtlösungsmittel das Polyurethan koaguliert, dann
wäscht und trocknet, die Oberfläche schleift und schließlich die Polyurethan-Deckschichtmasse aufbringt,
dadurch gekennzeichnet, daß man ein Faservlies mit einer Polyurethanlösung bzw. einem
Polyurethangel imprägniert und unmittelbar anschließend auf das imprägnierte Vlies eine Polyurethanlösung
oder ein Polyurethangel aufträgt, welche
3 bis 30 Gew.-% (bezogen auf Polyurethan) Schleifstaub, der beim Schleifen imprägnierter
Faservlies anfällt und ein Volumen von 2 χ 10~2 bis
0,5xlQ-9mm3 aufweist, enthält, und die Polyurethanimprägniemng
und -beschichtung gemeinsam 5°[ koaguliert.
7. Verfahren zur Herstellung von Kunstleder nach den Ansprüchen 1 bis 5, wobei man ein Faservlies
mit Polyurethan bindet, mit einer diskrete Teilchen enthaltenden Polyurethanlösung bzw. Polyurethangel
beschichtet und durch Behandlung mit einem Nichtlösungsmittel das Polyurethan koaguliert, dann
wäscht und trocknet, die Oberfläche schleift und schließlich die Polyurethan-Deckschichtmasse aufbringt,
dadurch gekennzeichnet, daß man ein Faservlies min einer Polyurethanlösung bzw. einem
Polyurethangel imprägniert, das imprägnierte Vlies während einer Zeit, die nicht ausreicht, um eine
vollständige Koagulation des Polyurethans zu bewirken, mit einem Nichtlösungsmittel behandelt,
sodann eine Polyurethanlösung bzw. ein Polyurethangel aufträgt, welche 3 bis 30 Gew.-% (bezogen
auf Polyurethan) Schleifstaub, der beim Schleifen imprägnierter Faservliese anfällt und ein Volumen
von 2 χ 10-2 bis0,5 χ 10-9 mm3 aufweist, enthält, und
durch Behandlung mit einem Nichtlösungsmittel in an sich bekannter Weise die Koagulation des
Polyurethans herbeiführt
8. Verfahren nach den Ansprüchen 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung der
Polyurethanzwischenschicht Polyurethanlösungen bzw. -gele verwendet werden, die gemahlenen
Schleifstaub enthalten.
Priority Applications (7)
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