DE3905817C2 - - Google Patents
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- DE3905817C2 DE3905817C2 DE3905817A DE3905817A DE3905817C2 DE 3905817 C2 DE3905817 C2 DE 3905817C2 DE 3905817 A DE3905817 A DE 3905817A DE 3905817 A DE3905817 A DE 3905817A DE 3905817 C2 DE3905817 C2 DE 3905817C2
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- B62D—MOTOR VEHICLES; TRAILERS
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- B62D7/06—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins
- B62D7/14—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in more than one plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle, e.g. all-wheel steering
- B62D7/15—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in more than one plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle, e.g. all-wheel steering characterised by means varying the ratio between the steering angles of the steered wheels
- B62D7/159—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in more than one plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle, e.g. all-wheel steering characterised by means varying the ratio between the steering angles of the steered wheels characterised by computing methods or stabilisation processes or systems, e.g. responding to yaw rate, lateral wind, load, road condition
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
geregelten Lenken der Hinterrräder eines Kraftfahrzeuges mit Vierradlenkung
mit den Merkmalen der Oberbegriffe der Ansprüche 1
und 3 (JP-OS 62-203 873).
Bei einer Vierradlenkung nach der JP-OS 62-203 873 wird ein
Referenzwert für die Hinterrad-Lenkwinkelgeschwindigkeit ausgehend
von dem Lenkwinkel des Lenkrades und der entsprechenden
Lenkgeschwindigkeit der Vorderräder sowie der Fahrzeuggeschwindigkeit
bestimmt. Die Hinterräder werden dann entsprechend diesem
Referenzwert gelenkt, d. h. proportional zur Lenkgeschwindigkeit
der Vorderräder.
Es ist bekannt, daß, wenn die Vorderräder mit einer Ge
schwindigkeit oberhalb eines vorbestimmten Wertes in
eine Kurve gelenkt werden, eine verbesserte Stabilität
des Fahrzeuges dann erzielt wird, wenn die Hinterräder
in die gleiche Richtung wie die Vorderräder (zu den
Vorderrädern gleichgerichtet) gelenkt werden. Bei einer
Vierradlenkung wird diese Stabilität bei hohen Fahrge
schwindigkeiten durch an Vorder- und Hinterrädern gleiche
Lenkrichtung verbessert. Wenn jedoch bei einer her
kömmlichen Vierradlenkung die Hinterrad-Lenkgeschwin
digkeit proportional der Lenkrad-Winkelgeschwindigkeit
geregelt wird, um die Ansprechverzögerung der Hinter
radregelung zu reduzieren, tritt die Schwierigkeit auf,
daß sich die Lenkempfindlichkeit bei an Vorder- und
Hinterrädern gleicher Lenkrichtung und im Bereich mittlerer
oder hoher Fahrgeschwindigkeiten verschlechtert,
d.h. das Fahrzeug ändert seine Fahrtrichtung relativ
zur Lenkbetätigung nur träge. Der Fahrzeugführer wird
unsicher.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer gattungegemäßen
Vierradlenkung die Fahrstabilität in kritischen Situationen
zu verbessern..
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch ein Verfahren nach
Anspruch 1 bzw. eine Vorrichtung nach Anspruch 3 gelöst.
Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß unter normalen
Bedingungen und bei mittlerer oder hoher Fahrzeugge
schwindigkeit die Geschwindigkeit des Lenkrades ebenso
langsam ist wie bei Geradeausfahrt. Der Beginn der
gleichgerichteten Lenkung der Hinterräder ist gegenüber
den Vorderrädern stark verzögert. Folglich wird eine
weiche Fahrtrichtungsänderung des Fahrzeuges erzielt.
Der Fahrzeugführer fühlt sich sicher. In einem anomalen
Fahrzustand dagegegen, wenn das Lenkrad bei mittlerer
oder hoher Fahrgeschwindigkeit abrupt gedreht wird,
werden die Hinterräder rascher als die Vorderräder in
die gleiche Richtung wie diese gelenkt. Somit kann die
Sicherheit des Fahrzeuges verbessert werden.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich
mit den Merkmalen nach Anspruch 2.
Weitere vorteilhafte Merkmale und Ausgestaltungen der
Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschrei
bung von Ausführungsbeispielen anhand schematischer
Zeichnungen, in denen zeigt:
Fig. 1 eine Draufsicht mit einem Blockschaltbild einer
Vierradlenkung für ein Kraftfahrzeug, auf welche
die Erfindung angewandt ist,
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer Hinterrad-Lenkung,
auf die Verfahren und Vorrichtung gemäß der Erfindung
zur geregelten Lenkung angewandt sind,
Fig. 3 eine grafische Darstellung der Beziehung zwischen
einem ersten Referenzwert der Hinterrad-
Lenkgeschwindigkeit und einer Abweichung von
diesem Wert,
Fig. 4 eine grafische Darstellung der Beziehung zwi
schen einem zweiten Referenzwert der Hinterrad-
Lenkgeschwindigkeit und der Lenkrad-Winkelge
schwindigkeit, und
Fig. 5 eine grafische Darstellung eines weiteren Bei
spiels für die Beziehung zwischen einem zweiten
Referenzwert der Hinterrad-Lenkgeschwindigkeit
und der Lenkrad-Winkelgeschwindigkeit.
Gemäß Fig. 1 werden Vorderräder 6 des Fahrzeugs durch
Drehen eines Lenkrads 1 gelenkt, dessen Drehmoment über
einen Getriebekasten 3 (für die Vorderradlenkung),
Spurstangen 4 und Lenkhebel 5 auf die Vorderäder 6
übertragen wird. Zur gleichen Zeit betätigt das Lenk
moment des Lenkrades 1 ein Steuerventil 2. Eine Pumpe
7, welche von einem nicht dargestellten Fahrzeugmotor
angetrieben wird, fördert dann über linke bzw. rechte
Hydraulikleitungen 10a und 10b Öl einer linken oder
einer rechten Hydraulikkammer 9a bzw. 9b eines hydrau
lischen Arbeitszylinders 9 zu. Ein hydraulisches Zu
satzmoment wird in einer gewünschten Lenkrichtung er
zeugt. Somit muß zum Drehen des Lenkrades 1 weniger ma
nuelle Kraft aufgewandt werden. Die Pumpe 7 fördert das
Öl zu den Hydraulikkammern 9a und 9b aus einem Tank 8,
in den überschüssiges Öl zurückfließt.
An Zwischenstellen der linken und rechten Hydrauliklei
tungen 10a und 10b sind zugehörige linke und rechte Hy
draulikdruck-Sensoren 11a und 11b eingebaut, welche die
hydraulischen Drücke in den Hydraulikleitungen 10a und
10b erfassen und entsprechende Hydraulikdruck-Erfas
sungssignale an eine Vorrichtung 12 zum Berechnen und
Verstärken der Lenk-Hydraulikdruckdifferenz weiterlei
ten.
Die Vorrichtung 12 berechnet das Unterstützungs- oder
Servo-Lenkmoment aus der Differenz zwischen den beiden
Ausgangssignalen der Hydraulikdruck-Sensoren 11a und
11b und überträgt ein Servo-Lenkmoment-Signal zu einer
Regeleinheit 13.
Der Lenkrad-Mechanismus ist mit einem Sensor 14 für die
Lenkrad-Winkelgeschwindigkeit versehen, der auf die
Drehung des Lenkrades 1 anspricht und die Lenk-Dreh
richtung und ihre Winkelgeschwindigkeit ermittelt und
dann ein Lenk-Winkelgeschwindigkeits-Signal zur Regel
einheit 13 überträgt. Ein Fahrzeuggeschwindigkeits-
Sensor 15 erfaßt die Fahrzeuggeschwindigkeit und über
trägt ein Fahrzeuggeschwindigkeits-Signal zur Regelein
heit 13.
Die Hinterräder 25, 25 des Fahrzeuges sind an einem
nicht dargestellten Fahrgestellrahmen des Fahrzeugs
über eine Hinterrad-Aufhängung angeordnet, zu der hin
tere Querhebel 23 und vordere Querhebel 24 gehören.
Die Hinterräder 25 werden mit einer Hinterrad-Lenkung
gelenkt, die umfaßt: einen durch Signale von der Regel
einheit 13 gesteuerten Elektromotor 16, eine vom Motor
16 betätigte elektromagnetische Kupplung 17, eine mit
dieser drehbar verbundene Schnecke 18 zum Drehan
treiben eines Schneckensegmentes 19, eine mit dem
Schneckensegment 19 verbundene Drehwelle 20a, einen
rechten Hebel 20, der mit einem Ende an der Drehwelle
20a befestigt und in der Mitte auf dem inneren bzw.
linken Ende des hinteren Querhebels 23 auf der rechten
Seite schwenkbar gelagert ist, eine Verbindungsstange
21, die an ihrem rechten Ende mit dem anderen Ende des
rechten Hebels 20 verbunden ist, und auf der linken
Seite ein Hebel 22, der an einem Ende durch eine
Schwenkwelle 22a schwenkbar gelagert und an seinem di
stalen Ende mit dem linken Ende der Verbindungsstange
21 und in der Mitte mit dem rechten Ende des hinteren
Querhebels 23 der linken Seite verbunden ist.
Durch diese Anordnung bewegen sich die hinteren Quer
hebel 23 zumindest annähernd nach links und rechts,
wenn die linken und rechten Hebel 22 und 20 schwingen;
somit werden die Hinterräder 25 nach rechts und nach
links gelenkt.
Ferner unterstützt der Elektromotor 16 die Lenkkraft
abhängig von einem Steuersignal von der Regeleinheit
13. Die Abtriebswelle des Motors 16 ist mit der Kupp
lung 17 verbunden, die eine Erregerspule aufweist. Wenn
letztere mit Strom versorgt und dadurch eingeschaltet
und in einen Erregungszustand gebracht wird, stellt die
Kupplung 17 die Verbindung zur Drehwelle 20a her.
Mit der Drehwelle 20a des Schneckensegmentes 19 und des
rechten Hebels 20 ist ein Hinterrad-Lenkwinkel-Sensor
26 verbunden, welcher den zugehörigen Lenkwinkel erfaßt
und ein daraus abgeleitetes detektiertes Signal an die
Regeleinheit 13 abgibt.
Ferner wird die Drehgeschwindigkeit des Elektromotors
16 von einem Motorgeschwindigkeits-Sensor 27 erfaßt,
der ebenfalls ein entsprechendes detektiertes Signal an
die Regeleinheit 13 abgibt.
Da bei einer hydraulischen Servolenkung wie vorstehend
beschrieben ein Lenk-Servomoment durch Hydraulikdruck
entsprechend dem Drehmoment des Lenkrades 1 erzeugt
wird, ist die Hydraulikdruckdifferenz im Arbeitszylin
der 9 dem Drehmoment des Lenkrades 1 proportional. Au
ßerdem ist diese Hydraulikdruckdifferenz auch dem Ge
genhaltemoment des Lenkrades 1 in Abhängigkeit von der
Seitenführungskraft der Vorderräder 6 proportional. Da
her wird der Regeleinheit 13 ein Signal M von der Vor
richtung 12 zum Berechnen und Verstärken der Lenk-
Hydraulikdruckdifferenz zugeleitet, das ein detektier
tes bzw. erfaßtes Signal des Vorderrad-Servomomentes
ist. Gleichzeitig kann das Signal M auch als ein das
Vorderrad-Lenkmoment oder die Vorderrad-Seitenführungs
kraft darstellendes detektiertes Signal betrachtet wer
den. Somit werden diese Signale gemeinsam als das Lenk
kraft-Signal M der Vorderräder angesehen.
Die Regeleinheit 13 umfaßt eine Hinterrad-Lenkreferenz
wert-Recheneinrichtung 103 mit einer Hinterrad-Lenkwin
kel-Referenzwert-Rechenvorrichtung 103a, einer Hinter
rad-Lenkwinkelabweichungs-Rechenvorrichtung 103b und
einer Hinterrad-Lenkgeschwindigkeits-Referenzwert-
Rechenvorrichtung 103c. Gemäß Fig. 2 empfängt die Re
cheneinrichtung 103 das Vorderrad-Lenkkraftsignal M von
einem Vorderrad-Lenkkraft-Detektor 100, welcher die Hy
draulikdruck-Sensoren 11a und 11b und die Vorrichtung
12 zum Berechnen und Verstärken der Lenk-Hydraulik
druckdifferenz umfaßt, und ein Fahrzeuggeschwindig
keitssignal V von einem Fahrzeuggeschwindigkeits-Detek
tor 101, welcher den Fahrzeuggeschwindigkeits-Sensor 15
umfaßt.
In der Recheneinrichtung 103 werden diese Eingangssig
nale M und V der Rechenvorrichtung 103a zugeleitet, die
entsprechend den Signalen M und V einen Hinterrad-Lenk
winkel-Referenzwert berechnet. Der Drehwinkelsensor
26 gehört zu einem Hinterrad-Lenkwinkel-Detektor 104,
welcher den Ist-Wert δr des Hinterrad-Lenkwinkels er
faßt. Die Rechenvorrichtung 103b für die Hinterrad-
Lenkwinkelabweichung empfängt diese Werte und δr
und berechnet die Abweichung ε zwischen ihnen und über
trägt die Abweichung ε zur Rechenvorrichtung 103c für
den Hinterrad-Lenkgeschwindigkeits-Referenzwert.
Die Rechenvorrichtung 103c ermittelt abhängig von der
Abweichung ε einen ersten Referenzwert der Hin
terrad-Lenkgeschwindigkeit entsprechend der Größe der
Abweichung ε, um letztere herabzusetzen (sh. Fig. 3).
Zur gleichen Zeit ermittelt die Rechenvorrichtung 103c
einen zweiten Referenzwert der Hinterrad-Lenkge
schwindigkeit ausgehend von der Vorderrad-Lenkgeschwin
digkeit α, welche von einem Vorderrad-Lenkgeschwindig
keits-Detektor 102 erfaßt wird, der den Lenkrad-Winkel
geschwindigkeits-Sensor 14 umfaßt. Die Rechenvorrich
tung 103c berechnet dann durch Summieren der beiden Re
ferenzwerte und einen Hinterrad-Lenkgeschwin
digkeits-Referenzwert . Dieser wird einer den Elek
tromotor 16 umfassenden Hinterrad-Lenkung 105 zuge
führt, wodurch die Hinterräder 25 mit einer Geschwindig
keit entsprechend dem Referenzwert ω gelenkt werden.
Die Lenkgeschwindigkeit der Hinterräder 25 wird zur Re
gelung mit Rückführung als Hinterrad-Lenkgeschwindig
keits-Signal ωr von einem Hinterrad-Lenkgeschwindig
keits-Detektor 106 benutzt, der den Motorgeschwindig
keits-Sensor 27 umfaßt.
Der vorstehend genannte zweite Referenzwert der Hinter
rad-Lenkgeschwindigkeit wurde so gerechnet, daß er der
Lenkrad-Winkelgeschwindigkeit also der Vorderrad-Lenk
geschwindigkeit entsprechend der gestrichelten Linie in
Fig. 4 proportional war. Dieser der Vorderrad-Lenkge
schwindigkeit proportional errechnete zweite Hinterrad-
Lenkgeschwindigkeits-Referenzwert wird dem durch die
Abweichung ε zwischen Referenzwert und Ist-Wert δr
des Hinterrad-Lenkwinkels bestimmten ersten Hinterrad-
Lenkgeschwindigkeits-Referenzwert zuaddiert. Somit ist
ein Ist-Wert der Hinterrad-Lenkgeschwindigkeit ermit
telt. Somit: Je größer die Abweichung ε, umso rascher
wird das Hinterrad gelenkt. Es ergibt sich eine ver
besserte Sicherheit.
Unter normalen Fahrbedingungen bei mittleren oder hohen
Fahrgeschwindigkeiten ist Lenkwilligkeit oder Kontrol
lierbarkeit des Fahrzeuges wichtiger als Sicherheit.
Bei mittlerer oder hoher Fahrgeschwindigkeit mit
gleichgerichteter Lenkung von Vorder- und Hinterrädern
nach dem herkömmlichen Verfahren werden die Hinterräder
stets mit gutem Ansprechen mit den Vorderrädern gleich
gerichtet gelenkt, d.h. wenn die Hinterräder in die
gleiche Richtung wie die Vorderräder gelenkt werden,
dreht sich bzw. wendet das Fahrzeug trotz des größeren
Lenkausmaßes langsamer. Dies wird als träge Lenkung
bezeichnet. Der Fahrer fühlt sich unsicher.
Erfindungsgemäß ist deshalb beim Fahren im mittleren
oder hohen Geschwindigkeitsbereich die Hinterrad-Lenk
geschwindigkeit relativ zur Lenkrad-Winkelgeschwindig
keit, also zur Vorderrad-Lenkgeschwindigkeit, bei nie
driger Lenkrad-Drehgeschwindigkeit langsam, wogegen die
Lenkgeschwindigkeit der Hinterräder bei gleichgerichte
ter Lenkung im Bereich hoher Lenkrad-Winkelgeschwindig
keiten (von z.B. 200 bis 400 Grad/Sekunde) beispiels
weise entsprechend der Kurve A, B oder C in Fig. 4 er
höht wird. Der durch diese Charakteristik erzielte
zweite Referenzwert der Hinterrad-Lenkgeschwindigkeit
wird dem ausgehend von der Charakteristik gemäß Fig. 3
abgeleiteten ersten Referenzwert der Hinterrad-Lenkge
schwindigkeit zuaddiert. Der auf diese Weise erhaltene
Referenzwert ω der Hinterrad-Lenkgeschwindigkeit wird
zur Hinterradlenkung 105 übertragen, welche dadurch die
Hinterrad-Lenkgeschwindigkeit regelt.
Mit anderen Worten, wenn die Vorderräder bei einer eine
vorbestimmte Fahrzeuggeschwindigkeit überschreitenden
Geschwindigkeit gelenkt werden, wird der Referenzwert
des Hinterrad-Lenkwinkels bei mit den Vorderrädern
gleichgerichteter Lenkung entsprechend dem Lenkkraft-
Signal M der Vorderräder bestimmt. Von der Abweichung ε
zwischen diesem Referenzwert und dem Ist-Wert δr
wird der erste Referenzwert der Hinterrad-Lenkge
schwindigkeit wie weiter oben angegeben ermittelt.
Wenn in diesem Falle, z.B. bei Geradeausfahrt, das
Lenkrad langsam gedreht wird, ist der zweite Referenz
wert der Hinterrad-Lenkgeschwindigkeit sehr klein,
wie die mit durchgezogener Linie gezeichnete Kurve A in
Fig. 4 zeigt. Der durch Summieren der Werte und
berechnete Referenzwert der Hinterrad-Lenkgeschwin
digkeit trägt nicht zur mit den Vorderrädern gleichge
richteten Lenkung der Hinterräder bei. Die Fahrleistung
des Fahrzeuges ist dann verbessert. Wenn bei einem an
deren Beispiel das Lenkrad entsprechend der Kurve B in
Fig. 4 langsam gedreht wird, wird der zweite Referenz
wert der Hinterrad-Lenkgeschwindigkeit Null. Die
Hinterrad-Lenkgeschwindigkeit wird daher nur durch den
ersten Referenzwert bestimmt und wird langsamer als
der Kurve A entspricht.
Bei dem durch die Kurve C in Fig. 4 dargestellten Bei
spiel wird der Wert bei niedriger Vorderrad-Lenkge
schwindigkeit zum zweiten Referenzwert der Hinterrad-
Lenkgeschwindigkeit bei entgegengerichteter Lenkung der
Hinterräder. Die Summe von und wird daher zu
Beginn der Lenkraddrehung zu einem Negativbetrag. Mit
anderen Worten, durch entgegengerichtetes Lenken werden
die Hinterräder etwas in die entgegengesetzte Richtung
gelenkt. Dieses entgegengerichtete Lenken der Hinterrä
der führt dann dazu, daß die Abweichung ε zwischen dem
Ist-Wert δr und dem Referenzwert des Hinterrad-Lenk
winkels bei gleichgerichteter Lenkung der Hinterräder
zunimmt und auch der erste Referenzwert der Hin
terrad-Lenkgeschwindigkeit vergrößert wird. Außerdem
vermindert sich bei Beendigung der Radlenkung die Vor
derrad-Lenkgeschwindigkeit und wird schließlich Null.
Folglich nähert sich der zweite Hinterrad-Lenkgeschwin
digkeits-Referenzwert Null und wird schließlich zu
Null.
Die Hinterräder werden daher in die Richtung gelenkt,
in welcher die Abweichung ε Null wird, also mit gleich
gerichteter Lenkung. Auf diese Weise wird zu Beginn der
Lenkraddrehung die Hinterrad-Lenkung so gereglt, daß
die Hinterräder etwas den Vorderrädern entgegengerich
tet und danach gleichgerichtet gelenkt werden. Die
Lenkbetätigung wird deutlicher als im Falle der Kurven
A und B in Fig. 4, wodurch sich ein leichtes und ange
nehmes Fahrgefühl einstellt.
Wenn andererseits bei hoher Fahrzeuggeschwindigkeit das
Lenkrad abrupt gedreht wird, sich also eine Art anoma
ler Lenkzustand einstellt, wird der zweite Referenzwert
der Hinterrad-Lenkgeschwindigkeit bei gleichgerich
teter Lenkung sehr viel größer als unter normalen Fahr
bedingungen. Der durch Summieren von und erhal
tene Hinterrad-Lenkgeschwindigkeits-Referenzwert wird
daher groß, und die Hinterräder werden durch die kurz
zeitige und abrupte Lenkradbetätigung in mit den Vor
derrädern gleiche Richtung gelenkt, wodurch die Sicher
heit des Fahrzeuges gewährleistet ist.
Wenn jedoch die Hinterrad-Lenkgeschwindigkeit auf diese
Weise erhöht ist, werden die Hinterräder mit einem grö
ßeren Lenkwinkel gelenkt, als dem Hinterrad-Lenkwinkel-
Referenzwert entspricht. In diesem Falle entsteht
eine Abweichung ε in einer zur Lenkrichtung entgegenge
setzten Richtung, und es wird der erste Referenzwert
der Hinterrad-Lenkgeschwindigkeit erzeugt, wodurch
die Hinterräder auf entgegengerichtete Lenkung zurück
gestellt werden. Fig. 3 zeigt jedoch, daß der obere
Grenzwert für den ersten Hinterrad-Lenkgeschwindig
keits-Referenzwert auf verhältnismäßig niedrigem
Niveau gehalten ist, und daß die Hinterräder langsam
zurückgestellt werden. Es treten somit keine Schwierig
keiten auf.
Durch anomales Vibrieren des Lenkrades entsteht gele
gentlich eine anomale große Lenkrad-Winkelgeschwindig
keit. Um in diesem Falle das anomale Zustandekommen
einer Hinterrad-Lenkgeschwindigkeit zu verhindern, wird
der zweite Referenzwert der Hinterrad-Lenkgeschwin
digkeit in einem anomalen Bereich zu Null, wie durch
die mit durchgezogenen Linien gezeichneten Kurven in
Fig. 4 dargestellt.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung gemäß
Fig. 5 ist die Beziehung zwischen der Lenkrad-Winkelge
schwindigkeit, also der Vorderrad-Lenkgeschwindigkeit,
und dem zweiten Referenzwert der Hinterrad-Lenkge
schwindigkeit im Sinne einer Vergrößerung des Ausmaßes
der gleichgerichteten Lenkung bei Zunahme der Fahrzeug
geschwindigkeit V dargestellt.
Wenn bei diesem Beispiel das Fahrzeug normal gefahren
wird, mit langsamer Lenkradbewegung bei beliebiger
Fahrzeuggeschwindigkeit, wird die Lenkgeschwindigkeit
der Hinterräder bei mit den Vorderrädern gleicher Lenk
richtung stark reduziert, und das gleichgerichtete Len
ken der Hinterräder geschieht sehr viel langsamer als
unter normalen Bedingungen. Beim Lenken unter der Be
dingung, oder in dem anomalen Zustand, nach abruptem
Betätigen des Lenkrades geschieht das gleichgerichtete
Lenken der Hinterräder rascher als unter den in Fig. 4
dargestellten Normalbedingungen.
Beim vorstehend beschriebenen Beispiel wird der Refe
renzwert des Hinterrad-Lenkwinkels erfindungsgemäß
in Abhängigkeit von der Lenkkraft der Vorderräder be
rechnet. Es ist aber möglich, den Referenzwert des Hin
terrad-Lenkwinkels abhängig vom Vorderrad-Lenkwinkel zu
berechnen. Ferner ist die Hinterrad-Lenkung bzw. -Lenk
vorrichtung nicht auf die dargestellten Beispiele be
schränkt.
Die Erfindung schafft somit ein Verfahren und eine Vor
richtung zum geregelten Lenken der Hinterräder eines
Kraftfahrzeuges mit den folgenden Vorteilen: Ein Refe
renzwert des Hinterrad-Lenkwinkels wird ausgehend von
der Lenkkraft oder dem Lenkwinkel der Vorderräder er
mittelt; zur gleichen Zeit wird ein Referenzwert der
Hinterrad-Lenkgeschwindigkeit aus dem Abweichungswert
zwischen dem Referenzwert und dem Ist-Wert des Hinter
rad-Lenkwinkels und aus der Vorderrad-Lenkgeschwindig
keit berechnet; und beim Fahren mit mittlerer oder ho
her Fahrzeuggeschwindigkeit werden die Hinterräder ent
sprechend dem so ermittelten Referenzwert in dieselbe
Richtung wie die Vorderräder gelenkt und mit einer
Lenkgeschwindigkeit entsprechend dem so ermittelten
Referenzwert.
Ferner wird im mittleren und hohen Fahrzeugeschwindig
keits-Bereich der Referenzwert der Hinterrad-Lenkge
schwindigkeit so geregelt, daß die Lenkgeschwindigkeit
der Hinterräder bei Lenkung in der den Vorderrädern
gleichen Richtung und im Bereich niedriger Vorderrad-
Lenkgeschwindigkeiten vermindert, im Bereich hoher
Vorderrad-Lenkgeschwindigkeiten aber vergrößert wird.
Unter normalen Fahrbedingungen, wenn das Lenkrad rela
tiv langsam gedreht wird und das Fahrzeug mit mittlerer
oder hoher Geschwindigkeit fährt, wird daher die
gleichgerichtete Hinterrad-Lenkung gegenüber der Vor
derrad-Lenkung stark verzögert. Es wird daher rasch auf
die Lenkreaktion angesprochen, und es läßt sich ein
angenehmes Fahrgefühl erzielen. In einem anomalen Fahr
zustand, z.B. bei abruptem Bewegen des Lenkrades bei
hoher Fahrgeschwindigkeit, werden die Hinterräder rasch
in dieselbe Richtung wie die Vorderräder gelenkt. Die
Sicherheit ist somit verbessert. Es können daher
gleichzeitig Fahrleistung und Fahrsicherheit des Fahr
zeugs bei mittleren oder hohen Fahrzeuggeschwindigkei
ten erzielt werden.
Claims (3)
1. Verfahren zum geregelten Lenken der Hinterräder eines
Kraftfahrzeuges mit Vierradlenkung, wobei mindestens
in einem mittleren oder hohen Geschwindigkeitsbereich
der Fahrzeuggeschwindigkeit die Hinterräder gleichgerichtet
wie die Vorderräder abhängig vom Lenkwinkel
der Vorderräder und von der Vorderrad-Lenkgeschwindigkeit
gelenkt werden, und zwar unter Überwachung eines
Hinterradlenkgeschwindigkeits-Referenzwertes, dadurch
gekennzeichnet, daß der Hinterradlenkgeschwindigkeits-
Referenzwert (), in Abhängigkeit von
der Vorderrad-Lenkgeschwindigkeit (α) derart bestimmt
wird, daß die Lenkgeschwindigkeit der Hinterräder (25)
bei gleichgerichteter Lenkung und niedriger Vorderrad-
Lenkgeschwindigkeit vermindert und bei hoher Vorderrad-
Lenkgeschwindigkeit erhöht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lenkung der Hinterräder (25)
gleichgerichtet wie die Vorderräder (6) abhängig von der
Lenkkraft geregelt wird.
3. Vorrichtung zum geregelten Lenken der Hinterräder
eines Kraftfahrzeuges mit Vierradlenkung, die umfaßt:
eine Rechenvorrichtung (12, 100) zum Berechnen des Servo- Lenkmomentes, einen Fahrzeuggeschwindigkeits-Detektor (15, 101), einen Vorderrad-Lenkgeschwindigkeits-Detektor (102), einen Hinterrad-Lenkwinkel-Detektor (104); einen Hinterrad-Lenkgeschwindigkeits-Detektor (106);
eine Hinterrad-Lenkwinkel-Referenzwert-Rechenvorrichtung (103a), welche ausgehend von den Ausgangssignalen der Rechenvorrichtung (12, 100) zum Berechnen des Servo-Lenkmomentes und des Fahrzeuggeschwindigkeits-Detektors (15, 101) den Hinterradlenkwinkel-Referenzwert ermittelt;
eine Hinterrad-Lenkwinkelabweichungs-Rechenvorrichtung (103b), welche ausgehend von dem Hinterrad-Lenkwinkel- Referenzwert und einem Hinterradlenkwinkel-Istwert δr, der von dem Hinterrad-Lenkwinkelsensor erhalten wird, ein Abweichungssignal ε erzeugt, welches die Abweichung zwischen dem Referenzwert und dem Istwert δr des Hinterradlenkwinkels repräsentiert, und
eine Hinterradlenkgeschwindigkeits-Referenzwertrechenvorrichtung (103c), welche auf das Abweichungssignal ε, ein Meßsignal aus dem Fahrzeuggeschwindigkeits- Detektor (101), ein Meßsignal aus dem Vorderrad- Lenkgeschwindigkeits-Detektor (102) und ein Meßsignal aus dem Hinterrad-Lenkgeschwindigkeits-Detektor (106) reagiert und einen Hinterrad-Lenkgeschwindigkeits- Referenzwert () erzeugt, welcher zu der Vorrichtung zum geregelten Lenken der Hinterräder übertragen wird, um die Hinterräder gleichgerichtet wie die Vorderräder abhängig vom Vorderrad-Lenkwinkel und von der Vorderrad- Lenkgeschwindigkeit mindestens bei mittlerer oder hoher Fahrzeuggeschwindigkeit zu lenken,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hinterrad-Lenkgeschwindigkeits- Referenzwert-Rechenvorrichtung (103c) den Hinterrad-Lenkgeschwindigkeits-Referenzwert () so verändert, daß die Lenkgeschwindigkeit der Hinterräder bei niedriger Vorderrad-Lenkgeschwindigkeit vermindert und bei hoher Vorderrad-Lenkgeschwindigkeit vergrößert wird.
eine Rechenvorrichtung (12, 100) zum Berechnen des Servo- Lenkmomentes, einen Fahrzeuggeschwindigkeits-Detektor (15, 101), einen Vorderrad-Lenkgeschwindigkeits-Detektor (102), einen Hinterrad-Lenkwinkel-Detektor (104); einen Hinterrad-Lenkgeschwindigkeits-Detektor (106);
eine Hinterrad-Lenkwinkel-Referenzwert-Rechenvorrichtung (103a), welche ausgehend von den Ausgangssignalen der Rechenvorrichtung (12, 100) zum Berechnen des Servo-Lenkmomentes und des Fahrzeuggeschwindigkeits-Detektors (15, 101) den Hinterradlenkwinkel-Referenzwert ermittelt;
eine Hinterrad-Lenkwinkelabweichungs-Rechenvorrichtung (103b), welche ausgehend von dem Hinterrad-Lenkwinkel- Referenzwert und einem Hinterradlenkwinkel-Istwert δr, der von dem Hinterrad-Lenkwinkelsensor erhalten wird, ein Abweichungssignal ε erzeugt, welches die Abweichung zwischen dem Referenzwert und dem Istwert δr des Hinterradlenkwinkels repräsentiert, und
eine Hinterradlenkgeschwindigkeits-Referenzwertrechenvorrichtung (103c), welche auf das Abweichungssignal ε, ein Meßsignal aus dem Fahrzeuggeschwindigkeits- Detektor (101), ein Meßsignal aus dem Vorderrad- Lenkgeschwindigkeits-Detektor (102) und ein Meßsignal aus dem Hinterrad-Lenkgeschwindigkeits-Detektor (106) reagiert und einen Hinterrad-Lenkgeschwindigkeits- Referenzwert () erzeugt, welcher zu der Vorrichtung zum geregelten Lenken der Hinterräder übertragen wird, um die Hinterräder gleichgerichtet wie die Vorderräder abhängig vom Vorderrad-Lenkwinkel und von der Vorderrad- Lenkgeschwindigkeit mindestens bei mittlerer oder hoher Fahrzeuggeschwindigkeit zu lenken,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hinterrad-Lenkgeschwindigkeits- Referenzwert-Rechenvorrichtung (103c) den Hinterrad-Lenkgeschwindigkeits-Referenzwert () so verändert, daß die Lenkgeschwindigkeit der Hinterräder bei niedriger Vorderrad-Lenkgeschwindigkeit vermindert und bei hoher Vorderrad-Lenkgeschwindigkeit vergrößert wird.
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