DE4131785C2 - Vorrichtung zur Steuerung der Spur der beiden Hinterräder eines Kraftfahrzeuges - Google Patents
Vorrichtung zur Steuerung der Spur der beiden Hinterräder eines KraftfahrzeugesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Steuerung
der Spur der beiden Hinterräder eines Kraft
fahrzeuges.
Mit einer derartigen Vorrichtung werden bei einem Kraft
fahrzeug bspw. eine Nachspur bei kleinen
Fahrgeschwindigkeiten und eine Vorspur bei großen
Fahrgeschwindigkeiten gesteuert. Es ist dafür bei einer bekannten
Vorrichtung gemäß der JP 62-18 309 A ein Servomotor vorge
sehen, der eine Antriebswelle unter Vermittlung eines Zahnradge
triebes und zweier linker und rechter Schneckenvorschubmechanismen
antreibt, um eine axiale Bewegung von zwei linken und rechten
Querlenkern in Richtung der Fahrzeugbreite zu erhalten, mit denen
die Spurverstellung der Hinterräder
gesteuert wird. Aus der JP 59-23 716 A ist eine
Vorrichtung bekannt, bei welcher der Servomotor durch
zwei linke und rechte Hydraulikzylinder ersetzt ist, mit denen
andererseits völlig gleichartig die Spurverstellung der Hinter
räder in
Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit gesteuert wird. Diese
Vorrichtungen sind darin nachteilig, daß
bei dem Zahnradgetriebe und den Schneckenvorschub
mechanismen ein mehrfacher Totgang unvermeidbar
ist, so daß es beim Steuern der Hinterräder zwangsweise zu einem
Schütteln und Rütteln kommt. Im anderen Fall muß für die Betätigung
der Hydraulikzylinder ein relativ kompliziertes Hydrauliksystem
zur Verfügung gestellt werden, um wenn überhaupt eine synchrone
Betätigung der linken und rechten Querlenker für die Steuerung
der Spurverstellung der Hinterräder zu erhalten. Die bekannten Vor
richtungen gemäß dieser unterschiedlichen Ausführungsformen
arbeiten damit nicht ausreichend präzise und erfordern durch eine
relativ aufwendige Herstellung entsprechend hohe Kosten.
Aus der DE 36 29 881 A1 ist eine Vorrichtung zur Steuerung der Spur
der beiden Hinterräder eines Kraftfahrzeuges bekannt, bei welcher
zwei Querlenker die linken und rechten Hinterräder mit dem Fahr
zeugaufbau verbinden. Das dem Fahrzeugaufbau nahe Ende jedes Quer
lenkers ist dabei mit einem Tragarm verbunden, der am Fahrzeugauf
bau verschiebbar gelagert ist, wobei mit jedem Tragarm noch ein
Lenkhebel verbunden ist und die beiden Lenkhebel in zueinander
entgegengesetzte Richtungen verlaufen.
Aus der DE 39 05 817 A1 ist eine Vorrichtung für ein Lenken der
beiden lenkbaren Hinterräder eines Kraftfahrzeuges bekannt, bei
welcher zwei Querlenker die linken und rechten Hinterräder mit
dem Fahrzeugaufbau verbinden. Das dem Fahrzeugaufbau nahe Ende
jedes Querlenkers ist mit einem Lenkhebel verbunden, der mittels
einer lotrechten Schwenkachse an dem Fahrzeugaufbau schwenkbar ge
lagert ist, wobei die beiden Lenkhebel in zueinander entgegenge
setzte Richtungen verlaufen und durch einen Verbindungslenker mit
einander verbunden sowie an einen Lenkhebel durch einen Servo
motor um die zugehörige Schwenkachse drehbar sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vor
richtung zur Steuerung der Spur der beiden Hinter
räder eines Kraftfahrzeuges bereitzustellen, die als eine kompakte
Baueinheit ausgeführt werden kann und eine präzise Steuerung der
Vorspur und der Nachspur der Hinterräder in Abhängigkeit von der
Fahrgeschwindigkeit erlaubt. Diese Aufgabe wird mit einer
vorrichtung gelöst, welche die Merkmale des Patentanspruches 1 auf
weist und mit den Merkmalen der weiteren Patentansprüche eine
vorteilhafte Ausbildung erfährt.
Die mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung erzielbaren Vorteile
ergeben sich im wesentlichen dadurch, daß bei einer Betätigung
des Servomotors und einer dadurch ausgelösten Drehung des einen
der beiden Querlenker um seine zugeordnete
Schwenkachse an dem Fahrzeugaufbau die Antriebskraft unmittel
bar auf den zugeordneten einen Querlenker in Richtung der Fahrzeug
breite übersetzt wird, der dann die Antriebskraft auf den zweiten
Querlenker übersetzt unter Vermittlung zweier Lenkhebel und eines
Verbindungslenkers. Diese Hebelübersetzung bewirkt eine zu dem
einen Querlenker völlig synchrone Bewegung des zweiten Querlenkers
ebenfalls in Richtung der Fahrzeugbreite, wodurch die Spurverstellung
der beiden Hinter
räder präzise gesteuert wird. Durch die Zwischenschaltung der Hebelanord
nung wird jeder Totgang in der Übersetzung des Bewegungsan
triebs für die beiden Querlenker vermieden bei gleichzeitiger
Verringerung der Kosten sowie auch bei gleichzeitiger Ermöglichung
einer Verringerung der Baugröße der gesamten Vorrichtung, die
damit bspw. als eine vorgefertigte Baueinheit ausgeführt werden
kann, die in dem Kastenprofil eines Querträgers des Fahrzeugauf
baus raumsparend unterzubringen ist.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Schemaansicht zur Darstellung der bei einem Kraft
fahrzeug vorhandenen Lenkvorrichtung für ein Lenken der beiden Vorder
räder und der Vorrichtung zur Steuerung der Spur der beiden
Hinterräder gemäß einer ersten Ausführungs
form der Erfindung,
Fig. 2 eine Draufsicht, teilweise im Schnitt der Vorrichtung zur
Steuerung der Spur der beiden Hinterräder in der Anordnung gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine Perspektivansicht dieser Vorrichtung,
Fig. 4 einen Querschnitt dieser Vorrichtung nach der Linie X-X
in Fig. 2,
Fig. 5 eine Ansicht von rückwärts dieser Vorrichtung in Blick
richtung auf den Querträger, an welchem die Vorrich
tung montiert ist,
Fig. 6 eine Perspektivansicht der in Fig. 5 gezeigten Anordnung,
Fig. 7 ein Schaubild zur Darstellung des Spurverhaltens eines
Hinterrades eines Kraftfahrzeuges,
Fig. 8 eine Perspektivansicht eines bei der Vorrichtung
verwendeten Einstellteils in auseinandergezogener Dar
stellung,
Fig. 9 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung zur Erläuterung
einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
Fig. 10 eine Draufsicht, teilweise im Schnitt, der Vorrich
tung zur Steuerung der Spur der beiden Hinterräder bei der Anordnung gemäß Fig. 9,
Fig. 11 eine Perspektivansicht der Vorrichtung gemäß Fig. 10,
Fig. 12 eine Schnittansicht nach der Linie Y-Y in Fig. 10 und
Fig. 13 eine der Fig. 5 entsprechende Ansicht zur Darstellung
der Anordnung dieser Vorrichtung an einem Querträger
des Fahrzeugaufbaus.
Gemäß der Schemadarstellung in Fig. 1 ist ein Kraftfahrzeug mit
einer Lenkvorrichtung A für ein Lenken der beiden Vorderräder 1L und
1R und mit einer Vorrichtung B zur Steuerung der Spur der beiden Hinterräder
2L und 2R versehen. Die erste Lenkvorrichtung A ist mit zwei
Gelenkarmen 3L, 3R, zwei Spurstangen 4L, 4R, einem die beiden
Spurstangen verbindenden Lenkstab 5 und einer Lenkwelle 8 ausge
bildet, die mit einem Ritzel 6 mit einer Zahnstange eines nicht
näher gezeigten Lenkgetriebes mit einer Integrierung an dem
Lenkstab 5 im Eingriff ist und an ihrem oberen Ende das Lenkrad 7
aufweist. Durch eine Drehung des Lenkrades 7 können daher unter
Vermittlung des Lenkstabes 5, der dabei in Richtung der Fahrbreite
bewegt wird, die beiden Vorderräder gleichsinnig gelenkt werden.
Für die beiden Hinterräder 2L, 2R ist eine Aufhän
gung C für die Verbindung mit dem Fahrzeugaufbau vorgesehen, die
bei jedem Hinterrad mit einem Radträger 11 zur drehbaren Anordnung
des jeweils zugeordneten Rades und zwei Einzellenkern 12, 13L bzw.
12, 13R ausgebildet ist, über welche jeder Radträger die Verbin
dung zu dem Fahrzeugaufbau erfährt. Über den einen Lenker 13L,
13R ist eine Verbindung der beiden Hinterräder mit einem
Antriebsmechanismus 21 der Vorrichtung B hergestellt, welche
diese Lenker axial in Richtung der Fahrzeugbreite bewegt,
so daß dadurch die beiden Hinterräder entweder für eine Verkantung
nach innen bzw. eine Vorspur oder für eine Verkantung nach außen
bzw. eine Nachspur gesteuert werden. Diese Steuerung unter Vermittlung
des Antriebsmechanismus 21 wird durch eine Steuereinrichtung 22
gesteuert, die Gebersignale von einem ersten Sensor 23 in Abhän
gigkeit von der Drehung des Lenkrades 7 und damit dem Lenkungsein
schlag der Vorderräder 1L, 1R und von einem zweiten Sensor 24 in
Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit erhält. Die Steuerein
richtung 22 steuert einen Servomotor 58 des Antriebsmechanismus 21,
wobei gemäß der Grafik in Fig. 7 hierfür eine solche Wahl getrof
fen ist, daß bei kleinen Fahrgeschwindigkeiten die beiden
Hinterräder für eine Nachspur und bei mittleren oder
hohen Fahrgeschwindigkeiten für eine Vorspur gesteuert werden.
Die Anordnung der für die Hinterräder vorgesehenen Vorrich
tung B ist an einem Querträger 31 verwirklicht, der ein Bauteil
des Fahrzeugaufbaus bildet. Der Querträger 31 ist mit einem
Kastenprofil eines im wesentlichen rechteckigen Querschnitts
ausgebildet, wobei dafür eine obere Trägerplatte 31a und eine
untere Trägerplatte 31b miteinander verbunden sind. An diesem
Querträger 31 sind mittels zweier elastischer Büchsen 33 die
einen Lenker 12 der beiden Radträger 11 für eine Auf- und
Abwärtsbewegung befestigt, wobei die Büchsen durch ein vorderes
Abdeckblech 34 des Querträgers abgedeckt sind. An der Hinterseite
ist der Querträger 31 mit einer Öffnung 35 versehen, über welche
der Antriebsmechanismus 21 in den Hohlraum des Querträgers einge
setzt werden kann.
Der Antriebsmechanismus 21 ist außerhalb der Öffnung 35 des
Querträgers 31 mit den beiden anderen Lenkern 13L und 13R der
beiden Radträger 11 verbunden. Die Verbindung ist dabei jeweils
mit einem Kugelgelenk 42 an einem linken und rechten Tragarm 44
und 45 vorgenommen, die an einem Gehäuse 40 über lotrechte Schwenk
achsen 43 schwenkbar gelagert sind. Der eine Tragarm 44, der mit
dem Querlenker 13L des linken Hinterrades 2L verbunden ist, ist mit
einem im wesentlichen rechteckförmigen Lenkhebel 46 versehen, der
sich horizontal nach der Innenseite des Fahrzeugaufbaus erstreckt
und nahe der zugeordneten Schwenkachse 43 geneigt nach hinten in
Richtung zu einem entsprechenden Lenkhebel 47 hin verläuft, mit
welchem der andere Tragarm 45 ausgebildet ist. Der Lenkhebel 47
des Tragarmes 45 erstreckt sich dabei ebenfalls in horizontaler
Richtung nach vorne zu der Innenseite des Fahrzeugaufbaus hin und
verläuft nahe der zugeordneten Schwenkachse 43 geneigt nach vorne,
so daß sein vorderes Ende an einem Verbindungslenker 48 mit dem
entsprechenden Ende des Lenkhebels 46 verbunden werden kann.
Neben dem Lenkhebel 47 ist der Tragarm 45 noch mit einem Lenkarm
50 versehen, der sich ebenfalls horizontal nach vorne und mit
einer zu dem Lenkhebel 47 unterschiedlichen Neigung erstreckt und
an seinem vorderen Ende mit einer Verzahnung 49 versehen ist, die
in ein erstes Zahnrad 52 eingreift, welches an einer lotrechten
Drehachse 51 angeordnet ist. Die Drehachse 51 weist daneben ein
zweites Zahnrad 54 auf, das mit einem Schneckenradsegment 53 mit
einer Schnecke 55 im Eingriff ist, welche an einer durch den
Servomotor 58 angetriebenen Antriebswelle 56 vorgesehen ist. Die
Antriebswelle 56 ist über Lager 61 und 62 in dem Gehäuse 40
gelagert und an einer Wellenverbindung 57 mit der Motorwelle des
Servomotors 58 verbunden.
Bei der vorbeschriebenen Hebelanordnung des Bewegungsantriebes für
die beiden Querlenker 13L und 13R ist die Länge L1 des Lenkarmes 50
zwischen der Drehachse P3 und dem mit der Verzahnung 49 versehenen
vorderen Ende größer als die Länge L3 zwischen der Drehachse P3
und dem Verbindungsmittelpunkt P4 des Tragarmes 45 mit dem zuge
ordneten Querlenker 13R. Mit der Länge L3 ist die Länge L2 zwischen
der Drehachse P1 des anderen Tragarmes 44 und dessen Verbindungs
mittelpunkt P2 mit dem zugeordneten Querlenker 13L gleich groß.
Untereinander gleich groß sind auch die Verbindungslängen L4 und
L5, die zwischen den beiden Drehachsen P3 und P1 der beiden Trag
arme 45 und 44 und den beiden Drehachsen P5 und P6 vorgegeben sind,
an welchen der Verbindungslenker 48 mit den Lenkhebeln 47 und 46
verbunden ist.
Gemäß der Darstellung in Fig. 4 sind die beiden oberen und unteren
Enden der Drehachse 51 des ersten Zahnrades 52 über ein erstes
Lager 59 und ein zweites Lager 60 in dem Gehäuse 40 drehbar ge
lagert. Auch die beiden Schwenkachsen 43 der beiden Tragarme 44
und 45 sind an ihren oberen und unteren Enden über Wälzlager in
dem Gehäuse 40 gelagert, das mittels Zugbolzen 82 und 83 an dem
Querträger 31 festgeschraubt ist. Die Anordnung der Drehachse 51
und der beiden Schwenkachsen 43 ist dabei im übrigen noch so ge
troffen, daß, wenn die beiden Hinterräder auf Geradeausfahrt ein
geschlagen sind, der Verbindungslenker 48 rechtwinklig zu den bei
den Lenkhebeln 46 und 47 verläuft und die Antriebswelle 56 zwi
schen dem zweiten Zahnrad 54 und dem Tragarm 44 angeordnet ist.
Das eine Lager 61 der Antriebswelle 56 an ihrem Verbindungsende
mit der Motorwelle des Servomotors 58 ist dabei zu der Schnecke
55 und zu der Schwenkachse 43 des Tragarmes 44 eng benachbart.
Das Gehäuse 40 ist noch mit einer Montageöffnung 40a
versehen, die mit einem Abdeckblech 64 verschließbar ist, das
mittels Schrauben 84 an dem Gehäuse 40 festschraubbar ist und
Gummidichtungen 65 an Durchstecköffnungen für die Tragarme 44, 45
aufweist.
An dem zweiten Lager 60 der Drehachse 51 ist eine erste Spannein
richtung 74 angeordnet, mittels welcher das erste Zahnrad 52 in
seinen Eingriff mit der Verzahnung 49 des Lenkarmes 50 vorgespannt
wird. Die im rechten Winkel zu der Drehachse 51 angeordnete Spann
einrichtung 74 ist mit einer Gewindebohrung 71 des Gehäuses 40 und
einem damit verschraubten Einstellteil 73 ausgebildet, der in
einer mittigen Sacklochbohrung eine Feder 72 aufnimmt, die durch
das Einschrauben des Einstellteils in die Gewindebohrung 71 gegen
den äußeren Lagerring des zweiten Lagers 60 vorgespannt werden
kann. Eine entsprechende Spanneinrichtung 78 ist auch an dem Lager
62 der Antriebswelle 56 vorgesehen und umfaßt auch hier eine
Gewindebohrung 75 in dem Gehäuse 40, in welche ein Einstellteil 77
zur Vorspannung einer Feder 76 gegen ein Tragteil 63 des Lagers 62
vorgespannt werden kann. Mit der Spanneinrichtung 78 wird damit
die Schnecke 55 in ihren Eingriff mit dem Schneckenradsegment 53
vorgespannt. Das Tragteil 63 ist mit einer zu der An
triebswelle 56 koaxialen Sacklochbohrung versehen, in welche eine
weitere Feder 66 eingesetzt ist, durch welche die Antriebswelle
gegen die Wellenverbindung 57 mit der Motorwelle des Servomotors
58 axial vorgespannt wird. Das in die Gewindebohrung 75 einschraub
bare Einstellteil 77 ist gemäß der Perspektivdarstel
lung in Fig. 8 mit zwei Einzelteilen 79 und 80 ausgebildet, so daß
die mit dem einen Teil 79 eingestellte Vorspannung der Feder 76
mit dem zweiten Teil 80 gesichert werden kann. Auf
der zu der ersten Spanneinrichtung 74 abgewandten Seite der Dreh
achse 51 ist noch ein Drehwinkelsensor 81 angeordnet, mit welchem die
Drehwinkel des zweiten Zahnrades 54 erfaßt werden.
Für die Arbeitsweise des vorbeschriebenen Antriebsmechanismus 21
der Vorrichtung B ist vorauszusetzen, daß bei
einer durch die Steuereinrichtung 22 gesteuerten Betätigung des
Servomotors 58 durch die Schnecke 55 der Antriebswelle 56 und
das damit im Eingriff gehaltene Schneckenradsegment 53 eine Drehung
des Ritzels 52 veranlaßt wird und damit wegen dessen Eingriff mit
der Verzahnung 49 ein Verschwenken des Lenkarmes 50 um die zuge
ordnete Schwenkachse 43. Weil damit auch der Tragarm 45 gleich
sinnig wie der Lenkarm 50 um die Schwenkachse 43 gedreht wird,
wird der über das Kugelgelenk 42 verbundene Querlenker 13R in
Richtung der Fahrzeugbreite bewegt und somit das zugeordnete
rechte Hinterrad 2R entweder für eine Vorspur oder für eine Nach
spur eingeschlagen. Dieser Einschlag ist synchronisiert mit
einem gleichsinnigen Einschlag des linken Hinterrades 2L, indem
über die Verbindung der beiden Lenkhebel 47 und 46 durch
den Verbindungslenker 48 auf den Tragarm 44 eine entsprechende
Drehung um die Schwenkachse 43 übersetzt wird und damit eine Be
wegung des Querlenkers 13L in Richtung der Fahrzeugbreite. Die
koordinierte Bewegung der verschiedenen Einzelteile des Antriebs
mechanismus 21 ist über die Pfeildarstellungen in Fig. 3 nachvoll
ziehbar, so daß dazu keine weitere Erklärung erforderlich ist.
Gemäß dem weiter oben bereits gegebenen Hinweis wird durch die
Steuereinrichtung 22 das Gebersignal des Sensors 24 für eine von
der Fahrgeschwindigkeit abhängige Betätigung des Servomotors 58
ausgewertet. In diesem Zusammenhang ist daher noch der Hinweis
angezeigt, daß bei kleinen Fahrgeschwindigkeiten, bei denen
die Hinterräder einen Einschlag
für eine Verkantung nach außen bzw. eine Nachspur erfahren, die
Bewegungsphasen der verschiedenen Teile des Antriebsmechanismus 21
dann in Richtung der unschraffierten Pfeile erfolgen. Die damit er
haltene Nachspur der Hinterräder verbessert die Kurvenfestigkeit
des Fahrzeuges. Umgekehrt wird mit der bei mittleren und höheren
Fahrgeschwindigkeiten eingestellten Vorspur mit den Bewegungs
phasen der Einzelteile des Antriebsmechanismus in Richtung der
schraffierten Pfeile die Laufstabilität des Fahrzeuges verbessert.
In beiden Fällen wird noch eine sehr hohe Präzision für die
fahrgeschwindigkeitsabhängige Einstellung der Hinterräder erhalten,
weil der gesamte Bewegungsantrieb nur über einen einzigen Servo
motor 58 einer einzigen nachgeschalteten Getriebeübersetzung durch
die Zahnräder 55, 54, 52 und 49 veranlaßt wird und damit die Vor
kehrung für einen allenfalls minimalen und jedenfalls vernachlässig
baren Totgang in der Antriebsübersetzung auf die beiden Querlenker
13L, 13R geschaffen ist, in welche auch die zwischenge
schaltete Hebelübersetzung einbezogen werden kann. Dabei wird
durch die größere Länge L1 des Lenkarmes 50 im Verhältnis zu den
unter sich gleich großen Längen L2 und L3 der Tragarme 44 und 45
noch der zusätzliche Vorteil einer Verkleinerung des Schlupfes der
Querlenker 13L, 13R während ihrer Bewegung in Richtung der Fahrzeug
breite als Folge jedes evtl. noch vorhandenen restlichen Totganges
in der Getriebeübersetzung erreicht. Durch diese Verringe
rung des Schlupfes wird auch jedes "Rütteln" während des Ein
schlages der Hinterräder wirksam verringert. Zu dieser Präzi
sion bei der Steuerung entweder der Vorspur oder der Nachspur der Hinter
räder trägt schließlich auch noch die spezielle Geometrie der
Tragarme 44 und 45 und im besonderen der Lenkhebel 46 und 47 bei.
Dafür ist hauptsächlich kennzeichnend, daß der Verbindungs
lenker 48 rechtwinklig zu den beiden Lenkhebeln 46 und 47 ausge
richtet ist, wenn sich die beiden Hinterräder
auf Geradeausfahrt befinden und weder für eine Vorspur noch
für eine Nachspur eingeschlagen sind.
Für den Antriebsmechanismus 21 ist noch die Besonderheit
vorhanden, daß bei ihm eine zweistufige Drehzahluntersetzung
realisiert ist, nämlich eine erste Untersetzung zwischen der
Schnecke 55 und dem Schneckenradsegment 53 und eine zweite Unter
setzung hin zu dem Zahnrad 52 und dessen Eingriff mit der Verzah
nung 49 des Lenkarmes 50. Diese doppelte Untersetzung hat einen
entsprechend feinfühligen Einschlag der Hinterräder zur
Folge und ist damit sehr reifenschonend, während umgekehrt die
durch die Querlenker 13L, 13R zurück an den Servomotor 58 vermittel
ten Gegenkräfte während jedes Einschlages sehr weit
gehend verkleinert werden, so daß der Servomotor sehr
geschont wird. Diese Wechselwirkung wird weiter dadurch
begünstigt, daß der Eingriff des ersten Zahnrades
52 mit der Verzahnung 49 des Lenkarmes 50 durch die erste Spann
einrichtung 74 und der Eingriff der Schnecke 55 mit dem
Schneckenradsegment 53 durch die zweite Spanneinrichtung 78 nachstell
bar unterstützt wird. Dabei ergibt die Anordnung der
Antriebswelle 56 in dem Totraum zwischen dem zweiten Zahnrad 54
und dem Tragarm 44 eine Verkleinerung der Baugröße der gesamten
Vorrichtung, bei welcher durch die Zusammenfassung der beiden
Tragarme 44, 45, der Antriebswelle 56 und des
Servomotors 58 zu einer mit dem Gehäuse 40 versehenen Baueinheit
die Voraussetzung für eine einfache Montierbarkeit an dem Quer
träger 31 des Fahrzeugaufbaus schafft.
Für die in den Fig. 9 bis 13 gezeigte zweite Ausführungsform der
Vorrichtung sind gleiche Teile mit gleichen Bezugsziffern be
zeichnet, so daß für diese mit der vorbeschriebenen Vorrichtung
übereinstimmenden Teile hier keine nochmalige Beschreibung erfolgt.
Diese zweite Ausführungsform der Vorrichtung unterscheidet
sich in der Ausbildung des Antriebsmechanismus 21, der auch hier
wieder eine Anordnung an einem übereinstimmend ausgebildeten Quer
träger 31 aufweist. Der unterschiedlich ausgebildete Antriebs
mechanismus 21 weist zwei Tragarme 144 und 145 auf, die mit den
Querlenkern 13L und 13R der Radträger für die beiden
Hinterräder verbunden sind. Beide Tragarme sind um lot
rechte Schwenkachsen 142 und 143 verschwenkbar und sind mit Lenk
hebeln 146 und 147 versehen, die durch einen Verbindungslenker 148
miteinander verbunden sind. Der eine Lenkhebel 146 erstreckt sich
in der horizontalen Richtung geneigt nach vorne zu der Innenseite
des Fahrzeugrahmens hin, während der zweite Lenkhebel 147 sich
ebenfalls in der Horizontalen erstreckt und geneigt nach hinten
verläuft. Der Tragarm 144 weist neben dem Lenkhebel 146 noch einen
Lenkarm 149 auf, der ein mit dem Tragarm 144 und dem Lenkhebel 146
gemeinsames Formteil 151 bildet und ähnlich der Verzahnung 49 des
Lenkarmes 50 mit einem Schneckenradsegment 153 versehen ist, über
welches ein Eingriff mit einer durch einen Servomotor 156 ange
triebenen Schnecke 154 besteht, die in einem umgebenden Ge
häuse 140 mittels zweier Lager 155 gelagert ist. Das Gehäuse 140
ist mit drei Montageflanschen 157 versehen, an welchen es eine
Verschraubung mit dem Querträger 31 erfährt.
Gemäß der Darstellung in Fig. 10 ist für die
Hebelübersetzung die Maßgabe erfüllt, daß die Länge L1 des Lenk
armes 149 zwischen der Drehachse P1 und dem Zahneingriff des
Schneckenradsegments 153 mit der Schnecke 154 größer ist als die
unter sich gleichen Längen der beiden Tragarme 144 und 145 zwi
schen der jeweiligen Drehachse P1 bzw. P3 und dem jeweiligen Ver
bindungsmittelpunkt P2 bzw. P4 mit den zugeordneten Querlenkern 13L
und 13R. Die beiden Verbindungslängen L4 und L5
zwischen den Drehachsen P3 des Tragarmes 145 bzw. P1 des Trag
armes 144 und den Gelenkachsen P5 und P6 des Verbindungslenkers
148 sind gleich groß. Der Verbindungslenker 148 hat
dieselbe geometrische Anordnung wie der Verbindungslenker
48, nämlich eine zu den beiden Lenkhebeln 146 und 147
rechtwinklige Anordnung, wenn sich die beiden
Hinterräder auf Geradeausfahrt befinden und weder für eine
Vorspur noch für eine Nachspur eingeschlagen sind.
Bei der vorbeschriebenen zweiten Ausführungs
form der Vorrichtung ist der
Servomotor 156 durch die Steuereinrichtung 22 in Abhängigkeit von
der Fahrgeschwindigkeit für zwei zueinander
entgegengesetzte Drehrichtungen der Motorwelle umsteuerbar.
Bei der Betätigung des Servo
motors 156 wird dann über das nachgeschaltete Schneckengetriebe
der Lenkarm 149 um die Schwenkachse 142 verschwenkt und damit auch
der Tragarm 144, so daß der damit verbundene Querlenker 13L horizon
tal in Richtung der Fahrzeugbreite bewegt wird. Synchron damit
wird auch der andere Querlenker 13R durch seine Verbindung mit
dem Tragarm 145 bewegt, wobei diese Bewegung durch den Verbindungs
lenker 148 übersetzt wird. Die beiden Hinter
räder 2L, 2R werden damit symmetrisch derart gesteuert,
daß bei kleinen Fahrgeschwindigkeiten
eine Verkantung der Hinterräder nach außen und bei mittleren bis
großen Fahrgeschwindigkeiten ihre Verkantung nach innen erhalten
wird.
Damit wird bei kleinen Fahrgeschwindigkeiten eine Kurven
festigkeit des Fahrzeuges und bei großen Fahrgeschwindigkeiten
eine ausreichende Fahrstabilität erhalten. Bei dieser
zweiten Ausführungsform wird noch der besondere Vorteil erzielt, daß
wegen des einzigen Zahneingriffs zwischen der Schnecke
154 und dem Schneckenradsegment 153 noch wesentlich weniger Totgang
vorhanden und daher auch
das "Rütteln" bei der Betätigung des Antriebsmechanismus noch
weiter verringert ist. Außerdem ist die gesamte Bauausführung
wesentlich kompakter, da
die beiden Querlenker 13L, 13R, das
Schneckengetriebe 153, 154 und der Servomotor 156 eine mit dem
Gehäuse 140 zusammengefaßte Baueinheit ergeben, die
sich sehr einfach an dem kastenförmigen Querträger 31 montieren
läßt.
Claims (16)
1. Vorrichtung zur Steuerung der Spur der beiden
Hinterräder eines Kraftfahrzeuges, bei welcher
- - zwei linke und rechte Querlenker (13L, 13R) die linken und rechten Hinterräder (2L, 2R) mit dem Fahrzeugaufbau (31) verbinden;
- - das dem Fahrzeugaufbau (31) nahe Ende jedes Querlenkers (13L, 13R) mit einem Tragarm (44, 45; 144, 145) verbunden ist, der mittels einer lotrechten Schwenkachse (43; 143, 144) an dem Fahrzeugaufbau schwenkbar gelagert ist;
- - mit jedem Tragarm (44, 45; 144, 145) ein Lenkhebel (46, 47; 146, 147) verbunden ist, wobei die beiden Lenkhebel in zueinander entgegengesetzte Richtungen verlaufen;
- - die beiden Lenkhebel (46, 47; 146, 147) durch einen Verbin dungslenker (48; 148) miteinander verbunden sind; und
- - ein Servomotor (58; 156) den einen der beiden Tragarme (44, 45; 144, 145) um seine Schwenkachse dreht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher der Verbindungs
lenker (48; 148) mit jedem der beiden Lenkhebel (46, 47; 146,
147) unter einem Winkel von im wesentlichen 90° verbunden ist,
wenn die beiden Hinterräder auf Geradeausfahrt eingeschlagen
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei welcher sich ein
Lenkarm (50) in horizontaler Richtung von einem der beiden
Tragarme (44, 45) erstreckt und an seinem
oberen Ende eine Verzahnung (49) aufweist, mit welcher ein
erstes Zahnrad (52) im Eingriff ist, auf dessen Drehachse (51)
ein durch den Servomotor (58) angetriebenes zweites Zahnrad
(53, 54) befestigt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, bei welcher das zweite Zahn
rad (53, 54) und der Servomotor (58) über eine Antriebswelle
(56) miteinander verbunden sind, die zwischen dem zweiten
Zahnrad und dem einen der beiden Tragarme
(44, 45) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, bei welcher das zweite Zahn
rad (53, 54) als ein Schneckenradsegment ausgebildet ist und mit
einer Schnecke (55) der Antriebswelle (56) im Eingriff
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, bei welcher eine erste Spann
einrichtung (74) auf der zu der Verzahnung (49) des Lenkarmes
(50) gegenüberliegenden Seite in Bezug auf die Drehachse (51)
des ersten Zahnrades (52) angeordnet und mit dem ersten Zahn
rad für dessen Vorspannung gegen die Verzahnung des Lenkarmes
rechtwinklig zu der Drehachse des ersten Zahnrades im Eingriff
gehalten ist, und daß eine zweite Spanneinrichtung (78) für
eine gleichartige Vorspannung der Schnecke (55) recht
winklig zu der Drehachse der Antriebswelle (56) gegen
das Schneckenradsegment (53, 54) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, bei welcher jede der beiden
Spanneinrichtungen (74, 78) ein mit einer
Gewindebohrung (71, 75) verschraubtes Einstellteil (73, 77)
aufweist, mit dem eine zur Veränderung der Vorspannung des
ersten Zahnrades (52) bzw. der Schnecke (55) jeweils
vorgesehene Feder (72, 76) beeinflußbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, bei welcher
auf der Seite des ersten Zahnrades (52) ein Drehwinkelsensor
(81) angeordnet ist, welcher die Drehwinkel des zweiten Zahn
rades (53, 54) erfaßt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei welcher
die beiden Tragarme (44, 45), die Antriebs
welle (56) und der Servomotor (58) zu einer mit einem Gehäuse
(40) versehenen Baueinheit zusammengefaßt sind, die in einem
kastenförmigen Querträger (31) des Fahrzeugaufbaus aufgenommen
ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9, bei welcher
die Länge (L1) des Lenkarmes (50) zwischen der Drehachse (P3)
des zugeordneten Tragarmes (45) und dem mit der Verzahnung
(49) versehenen oberen Ende größer ist als die Länge (L3)
zwischen dieser Drehachse (P3) des Tragarmes und seinem Ver
bindungsmittelpunkt (P4) mit dem zugeordneten Querlenker (13R).
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei wel
cher jeder der beiden Querlenker als eine
Parallelanordnung zweier Einzellenker (12, 13L; 12, 13R) ausge
bildet ist, von denen jeweils nur ein Lenker (13L, 13R) für
die Spurverstellung der beiden Hinterräder (2L, 2R) vorgesehen
ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei wel
cher die beiden Hinterräder (2L, 2R) für
eine Verkantung nach innen bzw. eine Vorspur bei großen
Fahrgeschwindigkeiten und für eine Verkantung nach außen bzw.
eine Nachspur bei kleinen Fahrgeschwindigkeiten gelenkt
werden.
13. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher sich ein Lenkarm
(149) in horizontaler Richtung von dem einen der beiden
Tragarme (144, 145) erstreckt und bei
welchem ein Schneckengetriebe (153, 154) vorgesehen ist,
durch welches eine Drehung dieses Lenkarmes um die Schwenk
achse (142) des zugeordneten Tragarmes (144) vermittelt wird.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, bei welcher das Schnecken
getriebe mit einer Schnecke (154) auf der Motorwelle des
Servomotors (156) und mit einem Schneckenradsegment (153) an
dem oberen Ende des Lenkarmes (149) ausgebildet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, bei welcher die
Länge (L1) des Lenkarmes (149) zwischen der Drehachse (P1)
des zugeordneten Tragarmes (144) und seinem von dieser Dreh
achse abgewandten oberen Ende größer ist als die Länge (L2)
zwischen dieser Drehachse (P1) des Tragarmes (144) und seinem
Verbindungsmittelpunkt (P2) mit dem zugeordneten Querlenker
(13L).
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, bei
welcher die beiden Querlenker (13L, 13R),
das Schneckengetriebe (153, 154) und der Servomotor (156) zu
einer mit einem Gehäuse (140) versehenen Baueinheit zusammen
gefaßt sind, die in einem kastenförmigen Querträger (31) des
Fahrzeugaufbaus aufgenommen ist.
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