DE4131785A1 - Lenkvorrichtung fuer die hinterraeder eines kraftfahrzeuges - Google Patents
Lenkvorrichtung fuer die hinterraeder eines kraftfahrzeugesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Lenkvorrichtung für ein
symmetrisches Lenken der beiden lenkbaren Hinterräder eines Kraft
fahrzeuges.
Mit dem symmetrischen Lenken der beiden Hinterräder eines Kraft
fahrzeuges wird bspw. die Lenkung einer Nachspur bei kleinen
Fahrgeschwindigkeiten und die Lenkung einer Vorspur bei großen
Fahrgeschwindigkeiten bezweckt. Es ist dafür bei einer bekannten
Lenkvorrichtung gemäß der JP-OS 62-18 309 ein Servomotor vorge
sehen, der eine Antriebswelle unter Vermittlung eines Zahnradge
triebes und zweier linker und rechter Schneckenvorschubmechanismen
antreibt, um eine axiale Bewegung von zwei linken und rechten
Hängearmen in Richtung der Fahrzeugbreite zu erhalten, mit denen
die symmetrische Lenkung der beiden linken und rechten Hinterräder
übersetzt wird. Aus der JP-OS 59-23 716 ist daneben eine vergleich
bare Lenkvorrichtung bekannt, bei welcher der Servomotor durch
zwei linke und rechte Hydraulikzylinder ersetzt ist, mit denen
andererseits völlig gleichartig das symmetrische Lenken der Hinter
räder für die Erzielbarkeit einer Vorspur oder einer Nachspur in
Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit übersetzt wird. Diese
bisher bekannten Lenkvorrichtungen sind darin nachteilig, daß in
einem Fall bei dem Zahnradgetriebe und bei den Schneckenvorschub
mechanismen das Erscheinen eines mehrfachen Totgangs unvermeidbar
ist, so daß es beim Lenken der Hinterräder zwangsweise zu einem
Schütteln und Rütteln kommt. Im anderen Fall muß für die Betätigung
der Hydraulikzylinder ein relativ kompliziertes Hydrauliksystem
zur Verfügung gestellt werden, um wenn überhaupt eine synchrone
Betätigung der beiden linken und rechten Hängearme für das symme
trische Lenken der Hinterräder zu erhalten. Die bekannten Lenkvor
richtungen gemäß dieser unterschiedlichen Ausführungsformen
arbeiten damit nicht ausreichend präzise und erfordern durch eine
relativ aufwendige Herstellung entsprechend hohe Kosten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lenkvor
richtung für ein symmetrisches Lenken der beiden lenkbaren Hinter
räder eines Kraftfahrzeuges bereitzustellen, die als eine kompakte
Baueinheit ausgeführt werden kann und eine präzise Lenkung der
Vorspur und der Nachspur der Hinterräder in Abhängigkeit von der
Fahrgeschwindigkeit erlaubt. Diese Aufgabe wird mit einem Lenkge
triebe gelöst, welches die Merkmale des Patentanspruches 1 auf
weist und mit den Merkmalen der weiteren Patentansprüche seine
vorteilhafte Ausbildung erfährt.
Die mit der erfindungsgemäßen Lenkvorrichtung erzielbaren Vorteile
ergeben sich im wesentlichen dadurch, daß bei einer Betätigung
des Servomotors und einer dadurch ausgelösten Drehung der einen
der beiden linken und rechten Tragarme um seine zugeordnete
Schwenkachse an dem Fahrzeugaufbau die Antriebskraft dann unmittel
bar auf den zugeordneten einen Hängearm in Richtung der Fahrzeug
breite übersetzt wird, der dann die Antriebskraft auf den zweiten
Hängearm übersetzt unter Vermittlung zweier Lenkhebel und eines
Verbindungslenkers, wobei diese Hebelübersetzung eine dann zu dem
einen Hängearm völlig synchrone Bewegung des zweiten Hängearmes
ebenfalls in Richtung der Fahrzeugbreite bewirkt und damit ein
genaues symmetrisches Lenken der beiden linken und rechten Hinter
räder erhalten wird. Durch die Zwischenschaltung der Hebelanord
nung wird somit jeder Totgang in der Übersetzung des Bewegungsan
triebs für die beiden Hängearme vermieden bei gleichzeitiger
Verringerung der Kosten sowie auch bei gleichzeitiger Ermöglichung
einer Verringerung der Baugröße der gesamten Lenkvorrichtung, die
damit bspw. als eine vorgefertigte Baueinheit ausgeführt werden
kann, die in dem Kastenprofil eines Querträgers des Fahrzeugauf
baus raumsparend unterzubringen ist.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Lenkvorrichtung
wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Schemaansicht zur Darstellung der bei einem Kraft
fahrzeug vorhandenen Lenkvorrichtungen für die Vorder
räder und die Hinterräder gemäß einer ersten Ausführungs
form der Erfindung,
Fig. 2 eine Draufsicht, teilweise im Schnitt der Lenkvorrichtung
für die Hinterräder in der Anordnung gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine Perspektivansicht der Lenkvorrichtung,
Fig. 4 ein Querschnitt der Lenkvorrichtung nach der Linie X-X
in Fig. 2,
Fig. 5 eine Ansicht von rückwärts der Lenkvorrichtung in Blick
richtung auf den Querträger, an welchem die Lenkvorrich
tung montiert ist,
Fig. 6 eine Perspektivansicht der in Fig. 5 gezeigten Anordnung,
Fig. 7 ein Schaubild zur Darstellung des Lenkverhaltens eines
Hinterrades eines Kraftfahrzeuges,
Fig. 8 eine Perspektivansicht eines bei der Lenkvorrichtung
verwendeten Einstellteils in auseinandergezogener Dar
stellung,
Fig. 9 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung zur Erläuterung
einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Lenkvorrichtung,
Fig. 10 eine Draufsicht, teilweise im Schnitt, der Lenkvorrich
tung für die Hinterräder bei der Anordnung gemäß Fig. 9,
Fig. 11 eine Perspektivansicht der Lenkvorrichtung gemäß Fig. 10,
Fig. 12 eine Schnittansicht nach der Linie Y-Y in Fig. 10 und
Fig. 13 eine der Fig. 5 entsprechende Ansicht zur Darstellung
der Anordnung der Lenkvorrichtung an einem Querträger
des Fahrzeugaufbaus.
Gemäß der Schemadarstellung in Fig. 1 ist ein Kraftfahrzeug mit
einer ersten Lenkvorrichtung A für die beiden Vorderräder 1L und
1R und einer zweiten Lenkvorrichtung B für die beiden Hinterräder
2L und 2R versehen. Die erste Lenkvorrichtung A ist mit zwei
Gelenkarmen 3L, 3R, zwei Spurstangen 4L, 4R, einem die beiden
Spurstangen verbindenden Lenkstab 5 und einer Lenkwelle 8 ausge
bildet, die mit einem Ritzel 6 mit einer Zahnstange eines nicht
näher gezeigten Lenkgetriebes mit einer Integrierung an dem
Lenkstab 5 im Eingriff ist und an ihrem oberen Ende das Lenkrad 7
aufweist. Durch eine Drehung des Lenkrades 7 können daher unter
Vermittlung des Lenkstabes 5, der dabei in Richtung der Fahrbreite
bewegt wird, die beiden Vorderräder gleichsinnig gelenkt werden.
Für die beiden Hinterräder 2L, 2R ist andererseits eine Aufhän
gung C für die Verbindung mit dem Fahrzeugaufbau vorgesehen, die
bei jedem Hinterrad mit einem Radträger 11 zur drehbaren Anordnung
des jeweils zugeordneten Rades und zwei Hängearmen 12, 13L bzw.
12, 13R ausgebildet ist, über welche jeder Radträger die Verbin
dung zu dem Fahrzeugaufbau erfährt. Über den einen Hängearm 13L,
13R ist nun eine Verbindung der beiden Hinterräder mit einem
Antriebsmechanismus 21 der Lenkvorrichtung B hergestellt, welche
diese Hängearme axial in Richtung der Fahrzeugbreite bewegt,
so daß dadurch die beiden Hinterräder entweder für eine Verkantung
nach innen bzw. eine Vorspur oder für eine Verkantung nach außen
bzw. eine Nachspur gelenkt werden. Dieses Lenken unter Vermittlung
des Antriebsmechanismus 21 wird durch eine Steuereinrichtung 22
gesteuert, die Gebersignale von einem ersten Sensor 23 in Abhän
gigkeit von der Drehung des Lenkrades 7 und damit dem Lenkungsein
schlag der Vorderräder 1L, 1R und von einem zweiten Sensor 24 in
Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit erhält. Die Steuerein
richtung 22 steuert einen Servomotor 58 des Antriebsmechanismus 21,
wobei gemäß der Grafik in Fig. 7 hierfür eine solche Wahl getrof
fen ist, daß bei kleinen Fahrgeschwindigkeiten die beiden linken
und rechten Hinterräder für eine Nachspur und bei mittleren oder
hohen Fahrgeschwindigkeiten für eine Vorspur gelenkt werden.
Die Anordnung der für die Hinterräder vorgesehenen Lenkvorrich
tung B ist an einem Querträger 31 verwirklicht, der ein Bauteil
des Fahrzeugaufbaus bildet. Der Querträger 31 ist mit einem
Kastenprofil eines im wesentlichen rechteckigen Querschnitts
ausgebildet, wobei dafür eine obere Trägerplatte 31a und eine
untere Trägerplatte 31b miteinander verbunden sind. An diesem
Querträger 31 sind mittels zweier elastischer Büchsen 33 die
einen Hängearme 12 der beiden Radträger 11 für eine Auf- und
Abwärtsbewegung befestigt, wobei die Büchsen durch ein vorderes
Abdeckblech 34 des Querträgers abgedeckt sind. An der Hinterseite
ist der Querträger 31 mit einer Öffnung 35 versehen, über welche
der Antriebsmechanismus 21 in den Hohlraum des Querträgers einge
setzt werden kann.
Der Antriebsmechanismus 21 ist außerhalb der Öffnung 35 des
Querträgers 31 mit den beiden anderen Hängearmen 13L und 13R der
beiden Radträger 11 verbunden. Die Verbindung ist dabei jeweils
mit einem Kugelgelenk 42 an zwei linken und rechten Tragarmen 44
und 45 vorgenommen, die an einem Gehäuse 40 über lotrechte Schwenk
achsen 43 schwenkbar gelagert sind. Der eine Tragarm 44, der mit
dem Hängearm 13L des linken Hinterrades 2L verbunden ist, ist mit
einem im wesentlichen rechteckförmigen Lenkhebel 46 versehen, der
sich horizontal nach der Innenseite des Fahrzeugaufbaus erstreckt
und nahe der zugeordneten Schwenkachse 43 geneigt nach hinten in
Richtung zu einem entsprechenden Lenkhebel 47 hin verläuft, mit
welchem der andere Tragarm 45 ausgebildet ist. Der Lenkhebel 47
des Tragarmes 45 erstreckt sich dabei ebenfalls in horizontaler
Richtung nach vorne zu der Innenseite des Fahrzeugaufbaus hin und
verläuft nahe der zugeordneten Schwenkachse 43 geneigt nach vorne,
so daß sein vorderes Ende an einem Verbindungslenker 48 mit dem
entsprechenden Ende des Lenkhebels 46 verbunden werden kann.
Neben dem Lenkhebel 47 ist der Tragarm 45 noch mit einem Lenkarm
50 versehen, der sich ebenfalls horizontal nach vorne und mit
einer zu dem Lenkhebel 47 unterschiedlichen Neigung erstreckt und
an seinem vorderen Ende mit einer Verzahnung 49 versehen ist, die
in ein erstes Zahnrad 52 eingreift, welches an einer lotrechten
Drehachse 51 angeordnet ist. Die Drehachse 51 weist daneben ein
zweites Zahnrad 54 auf, das mit einem Schneckensegment 53 mit
einem Schneckenrad 55 im Eingriff ist, welche an einer durch den
Servomotor 58 angetriebenen Antriebswelle 56 vorgesehen ist. Die
Antriebswelle 56 ist über Lager 61 und 62 in dem Gehäuse 40
gelagert und an einer Wellenverbindung 57 mit der Motorwelle des
Servomotors 58 verbunden.
Bei der vorbeschriebenen Hebelanordnung des Bewegungsantriebes für
die beiden Hängearme 13L und 13R ist die Länge L1 des Lenkarmes 50
zwischen der Drehachse P3 und dem mit der Verzahnung 49 versehenen
vorderen Ende größer als die Länge L3 zwischen der Drehachse P3
und dem Verbindungsmittelpunkt P4 des Tragarmes 45 mit dem zuge
ordneten Hängearm 13R. Mit der Länge L3 ist die Länge L2 zwischen
der Drehachse P1 des anderen Tragarmes 44 und dessen Verbindungs
mittelpunkt P2 mit dem zugeordneten Hängearm 13L gleich groß.
Untereinander gleich groß sind auch die Verbindungslängen L4 und
L5, die zwischen den beiden Drehachsen P3 und P1 der beiden Trag
arme 45 und 44 und den beiden Drehachsen P5 und P6 vorgegeben sind,
an welchen der Verbindungslenker 48 mit den Lenkhebeln 47 und 46
verbunden ist.
Gemäß der Darstellung in Fig. 4 sind die beiden oberen und unteren
Enden der Drehachse 51 des ersten Zahnrades 52 über ein erstes
Lager 59 und ein zweites Lager 60 in dem Gehäuse 40 drehbar ge
lagert. Auch die beiden Schwenkachsen 43 der beiden Tragarme 44
und 45 sind an ihren oberen und unteren Enden über Wälzlager in
dem Gehäuse 40 gelagert, das mittels Zugbolzen 82 und 83 an dem
Querträger 31 festgeschraubt ist. Die Anordnung der Drehachse 51
und der beiden Schwenkachsen 43 ist dabei im übrigen noch so ge
troffen, daß, wenn die beiden Hinterräder auf Geradeausfahrt ein
geschlagen sind, der Verbindungslenker 48 rechtwinklig zu den bei
den Lenkhebeln 46 und 47 verläuft und die Antriebswelle 56 zwi
schen dem zweiten Zahnrad 54 und dem Tragarm 44 angeordnet ist.
Das eine Lager 61 der Antriebswelle 56 an ihrem Verbindungsende
mit der Motorwelle des Servomotors 58 ist dabei zu dem Schnecken
rad 55 und zu der Schwenkachse 43 des Tragarmes 44 eng benachbart.
Das Gehäuse 40 ist im übrigen noch mit einer Montageöffnung 40a
versehen, die mit einem Abdeckblech 64 verschließbar ist, das
mittels Schrauben 84 an dem Gehäuse 40 festschraubbar ist und
Gummidichtungen 65 an Durchstecköffnungen für die Tragarme 44, 45
aufweist.
An dem zweiten Lager 60 der Drehachse 51 ist eine erste Spannein
richtung 74 angeordnet, mittels welcher das erste Zahnrad 52 in
seinen Eingriff mit der Verzahnung 49 des Lenkarmes 50 vorgespannt
wird. Die im rechten Winkel zu der Drehachse 51 angeordnete Spann
einrichtung 74 ist mit einer Gewindebohrung 71 des Gehäuses 40 und
einem damit verschraubten Einstellteil 73 ausgebildet, der in
einer mittigen Sacklochbohrung eine Feder 72 aufnimmt, die durch
das Einschrauben des Einstellteils in die Gewindebohrung 71 gegen
den äußeren Lagerring des zweiten Lagers 60 vorgespannt werden
kann. Eine entsprechende Spanneinrichtung 78 ist auch an dem Lager
62 der Antriebswelle 56 vorgesehen und umfaßt auch hier eine
Gewindebohrung 75 in dem Gehäuse 40, in welche ein Einstellteil 77
zur Vorspannung einer Feder 76 gegen ein Tragteil 63 des Lagers 62
vorgespannt werden kann. Mit der Spanneinrichtung 76 wird damit
das Schneckenrad 55 in seinen Eingriff mit dem Schneckensegment 53
vorgespannt. Das Tragteil 63 ist im übrigen mit einer zu der An
triebswelle 56 koaxialen Sacklochbohrung versehen, in welche eine
weitere Feder 66 eingesetzt ist, durch welche die Antriebswelle
gegen die Wellenverbindung 57 mit der Motorwelle des Servomotors
58 axial vorgespannt wird. Das in die Gewindebohrung 75 einschraub
bare Einstellteil 77 ist im übrigen gemäß der Perspektivdarstel
lung in Fig. 8 mit zwei Einzelteilen 79 und 80 ausgebildet, so daß
die mit dem einen Teil 79 eingestellte Vorspannung der Feder 76
mit dem zweiten Teil 80 gesichert werden kann. Im übrigen ist auf
der zu der ersten Spanneinrichtung 74 abgewandten Seite der Dreh
achse 51 noch ein Drehwinkelsensor 81 angeordnet, mit welchem die
Drehwinkel des zweiten Zahnrades 54 erfaßt werden.
Für die Arbeitsweise des vorbeschriebenen Antriebsmechanismus 21
der Lenkvorrichtung B ist damit zunächst vorauszusetzen, daß bei
einer durch die Steuereinrichtung 22 gesteuerten Betätigung des
Servomotors 58 durch das Schneckenrad 55 der Antriebswelle 56 und
das damit im Eingriff gehaltene Schneckensegment 53 eine Drehung
des Ritzels 52 veranlaßt wird und damit wegen dessen Eingriff mit
der Verzahnung 49 ein Verschwenken des Lenkarmes 50 um die zuge
ordnete Schwenkachse 43. Weil damit auch der Tragarm 45 gleich
sinnig wie der Lenkarm 50 um die Schwenkachse 43 gedreht wird,
wird damit der über das Kugelgelenk 42 verbundene Hängearm 13R in
Richtung der Fahrzeugbreite bewegt und somit das zugeordnete
rechte Hinterrad 2R entweder für eine Vorspur oder für eine Nach
spur eingeschlagen. Dieser Einschlag ist dabei synchronisiert mit
einem gleichsinnigen Einschlag des linken Hinterrades 2L, indem
dafür über die Verbindung der beiden Lenkhebel 47 und 46 durch
den Verbindungslenker 48 auf den Tragarm 44 eine entsprechende
Drehung um die Schwenkachse 43 übersetzt wird und damit eine Be
wegung des Hängearmes 13L in Richtung der Fahrzeugbreite. Die
koordinierte Bewegung der verschiedenen Einzelteile des Antriebs
mechanismus 21 ist über die Pfeildarstellungen in Fig. 3 nachvoll
ziehbar, so daß dazu keine weitere Erklärung erforderlich ist.
Gemäß dem weiter oben bereits gegebenen Hinweis wird durch die
Steuereinrichtung 22 das Gebersignal des Sensors 24 für eine von
der Fahrgeschwindigkeit abhängige Betätigung des Servomotors 58
ausgewertet. In diesem Zusammenhang ist daher nur noch der Hinweis
angezeigt, daß bei kleinen Fahrgeschwindigkeiten, bei denen also
die beiden linken und rechten Hinterräder einen Lenkungseinschlag
für eine Verkantung nach außen bzw. eine Nachspur erfahren, die
Bewegungsphasen der verschiedenen Teile des Antriebsmechanismus 21
dann in Richtung der unschraffierten Pfeile erfolgen. Die damit er
haltene Nachspur der Hinterräder verbessert die Kurvenfestigkeit
des Fahrzeuges. Umgekehrt wird mit der bei mittleren und höheren
Fahrgeschwindigkeiten eingestellten Vorspur mit den Bewegungs
phasen der Einzelteile des Antriebsmechanismus in Richtung der
schraffierten Pfeile die Laufstabilität des Fahrzeuges verbessert.
In beiden Fällen wird dabei noch eine sehr hohe Präzision für die
fahrgeschwindigkeitsabhängige Einstellung der Hinterräder erhalten,
weil der gesamte Bewegungsantrieb nur über einen einzigen Servo
motor 58 einer einzigen nachgeschalteten Getriebeübersetzung durch
die Zahnräder 55, 54, 52 und 49 veranlaßt wird und damit die Vor
kehrung für einen allenfalls minimalen und jedenfalls vernachlässig
baren Totgang in der Antriebsübersetzung auf die beiden Hängearme
13L, 13R geschaffen ist, in welche natürlich auch die zwischenge
schaltete Hebelübersetzung einbezogen werden kann. Dabei wird
durch die größere Länge L1 des Lenkarmes 50 im Verhältnis zu den
unter sich gleich großen Längen L2 und L3 der Tragarme 44 und 45
noch der zusätzliche Vorteil einer Verkleinerung des Schlupfes der
Hängearme 13L, 13R während ihrer Bewegung in Richtung der Fahrzeug
breite als Folge jedes evtl. noch vorhandenen restlichen Totganges
in der Getriebeübersetzung erreicht, so daß durch diese Verringe
rung des Schlupfes auch jedes "Rütteln" während des Lenkungsein
schlages der Hinterräder wirksam verringert wird. Zu dieser Präzi
sion beim Lenken entweder der Vorspur oder der Nachspur der Hinter
räder trägt schließlich auch noch die spezielle Geometrie der
Tragarme 44 und 45 und im besonderen der Lenkhebel 46 und 47 bei,
wobei dafür hauptsächlich kennzeichnend ist, daß der Verbindungs
lenker 48 rechtwinklig zu den beiden Lenkhebeln 46 und 47 ausge
richtet ist, wenn sich die beiden linken und rechten Hinterräder
auf Geradeausfahrt befinden und also weder für eine Vorspur noch
für eine Nachspur eingeschlagen sind.
Für den Antriebsmechanismus 21 ist dann auch noch die Besonderheit
feststellbar, daß bei ihm eine zweistufige Drehzahluntersetzung
realisiert ist, nämlich eine erste Untersetzung zwischen dem
Schneckenrad 55 und dem Schneckensegment 53 und eine zweite Unter
setzung hin zu dem Zahnrad 52 und dessen Eingriff mit der Verzah
nung 49 des Lenkarmes 50. Diese doppelte Untersetzung hat einen
entsprechend feinfühligen Lenkungseinschlag der Hinterräder zur
Folge und ist damit sehr reifenschonend, während umgekehrt die
durch die Hängearme 13L, 13R zurück an den Servomotor 58 vermittel
ten Gegenkräfte während jedes Lenkungseinschlages eine sehr weit
gehende Verkleinerung erfahren, so daß damit der Servomotor sehr
geschont wird. Diese Wechselwirkung erfährt daneben auch dadurch
eine weitere Begünstigung, daß der Eingriff des ersten Zahnrades
52 mit der Verzahnung 49 des Lenkarmes 50 durch die erste Spann
einrichtung 74 und der Eingriff des Schneckenrades 55 mit dem
Schneckensegment 53 durch die zweite Spanneinrichtung 78 nachstell
bar unterstützt wird. Dabei ergibt gleichzeitig die Anordnung der
Antriebswelle 56 in dem Totraum zwischen dem zweiten Zahnrad 54
und dem Tragarm 44 eine Verkleinerung der Baugröße der gesamten
Lenkvorrichtung, bei welcher durch die Zusammenfassung der beiden
linken und rechten Tragarme 44, 45, der Antriebswelle 56 und des
Servomotors 58 zu einer mit dem Gehäuse 40 versehenen Baueinheit
die Voraussetzung für eine einfache Montierbarkeit an dem Quer
träger 31 des Fahrzeugaufbaus schafft.
Für die in den Fig. 9 bis 13 gezeigte zweite Ausführungsform der
Lenkvorrichtung sind gleiche Teile mit gleichen Bezugsziffern be
zeichnet, so daß für diese mit der vorbeschriebenen Lenkvorrichtung
übereinstimmenden Teile hier keine nochmalige Beschreibung erfolgt.
Diese zweite Ausführungsform der Lenkvorrichtung unterscheidet
sich in der Ausbildung des Antriebsmechanismus 21, der auch hier
wieder eine Anordnung an einem übereinstimmend ausgebildeten Quer
träger 31 aufweist. Der unterschiedlich ausgebildete Antriebs
mechanismus 21 weist zwei Tragarme 144 und 145 auf, die mit den
Hängearmen 13L und 13R der Radträger für die beiden linken und
rechten Hinterräder verbunden sind. Beide Tragarme sind um lot
rechte Schwenkachsen 142 und 143 verschwenkbar und sind mit Lenk
hebeln 146 und 147 versehen, die durch einen Verbindungslenker 148
miteinander verbunden sind. Der eine Lenkhebel 146 erstreckt sich
in der horizontalen Richtung geneigt nach vorne zu der Innenseite
des Fahrzeugrahmens hin, während der zweite Lenkhebel 147 sich
ebenfalls in der Horizontalen erstreckt und geneigt nach hinten
verläuft. Der Tragarm 144 weist neben dem Lenkhebel 146 noch einen
Lenkarm 149 auf, der ein mit dem Tragarm 144 und dem Lenkhebel 146
gemeinsames Formteil 151 bildet und ähnlich der Verzahnung 49 des
Lenkarmes 50 mit einem Schneckensegment 153 versehen ist, über
welches ein Eingriff mit einem durch einen Servomotor 156 ange
triebenen Schneckenrad 154 besteht, das in einem umgebenden Ge
häuse 140 mittels zweier Lager 155 gelagert ist. Das Gehäuse 140
ist mit drei Montageflanschen 157 versehen, an welchen es eine
Verschraubung mit den Querträgern 31 erfährt.
Gemäß der Darstellung in Fig. 10 ist auch hier wieder für die
Hebelübersetzung die Maßgabe erfüllt, daß die Länge L1 des Lenk
armes 149 zwischen der Drehachse P1 und dem Zahneingriff des
Schneckensegments 153 mit dem Schneckenrad 154 größer ist als die
unter sich gleichen Längen der beiden Tragarme 144 und 145 zwi
schen der jeweiligen Drehachse P1 bzw. P3 und dem jeweiligen Ver
bindungsmittelpunkt P2 bzw. P4 mit den zugeordneten Hängearmen 13L
und 13R. Weiterhin sind die beiden Verbindungslängen L4 und L5
zwischen den Drehachsen P3 des Tragarmes 145 bzw. P1 des Trag
armes 144 und den Gelenkachsen P5 und P6 des Verbindungslenkers
148 gleich groß. Für den Verbindungslenker 148 ist schließlich
auch dieselbe geometrische Anordnung wie für den Verbindungslenker
48 erfüllt, nämlich eine zu den beiden Lenkhebeln 146 und 147
rechtwinklige Anordnung, wenn sich die beiden linken und rechten
Hinterräder auf Geradeausfahrt befinden und also weder für eine
Vorspur noch für eine Nachspur eingeschlagen sind.
Für die Funktionsweise der vorbeschriebenen zweiten Ausführungs
form der Lenkvorrichtung ist wieder davon auszugehen, daß der
Servomotor 156 durch die Steuereinrichtung 22 in Abhängigkeit von
der Fahrgeschwindigkeit ebenfalls umsteuerbar für zwei zueinander
entgegengesetzte Drehrichtungen der Motorwelle und damit des
Schneckenrades 154 betätigt wird. Bei der Betätigung des Servo
motors 56 wird dann über das nachgeschaltete Schneckengetriebe
der Lenkarm 149 um die Schwenkachse 142 verschwenkt und damit auch
der Tragarm 144, so daß der damit verbundene Hängearm 13L horizon
tal in Richtung der Fahrzeugbreite bewegt wird. Synchron damit
wird auch der andere Hängearm 13R als Folge seiner Verbindung mit
dem Tragarm 145 bewegt, wobei diese Bewegung durch den Verbindungs
lenker 148 übersetzt wird. Die beiden linken und rechten Hinter
räder 2L, 2R werden damit symmetrisch gelenkt, wobei diese Lenkung
wieder derart gewählt ist, daß bei kleinen Fahrgeschwindigkeiten
eine Verkantung der Hinterräder nach außen und bei mittleren bis
großen Fahrgeschwindigkeiten ihre Verkantung nach innen erhalten
wird. Es sind also auch hier wieder die entsprechenden Vorkehrun
gen realisiert, um bei kleiner Fahrgeschwindigkeit eine Kurven
festigkeit des Fahrzeuges und bei großen Fahrgeschwindigkeiten
eine ausreichende Fahrstabilität zu erhalten. Dabei ist bei dieser
zweiten Ausführungsform noch der besondere Vorteil erzielt, daß
hier wegen des einzigen Zahneingriffs zwischen dem Schneckenrad
154 und dem Schneckensegment 153 noch wesentlich weniger Totgang
in Erscheinung tritt und daher bei dieser Lenkvorrichtung auch
das "Rütteln" bei der Betätigung des Antriebsmechanismus noch
weiter verringert ist. Außerdem ist hier die gesamte Bauausführung
noch wesentlich kompakter gestaltet, wobei auch hier wieder im
Umfang der beiden linken und rechten Hängearme 13L, 13R, des
Schneckengetriebes 153, 154 und des Servomotors 156 eine mit dem
Gehäuse 140 zusammengefaßte Baueinheit zur Verfügung steht, die
sich sehr einfach an dem kastenförmigen Querträger 31 montieren
läßt.
Claims (16)
1. Lenkvorrichtung für ein symmetrisches Lenken der beiden lenk
baren Hinterräder eines Kraftfahrzeuges, bei welcher
- - zwei linke und rechte Hängearme (13L, 13R) die linken und rechten Hinterräder (2L, 2R) mit dem Fahrzeugaufbau (31) verbinden und in Richtung der Fahrzeugbreite verlaufen;
- - das dem Fahrzeugaufbau (31) nahe Ende jedes Hängearmes (13L, 13R) mit einem Tragarm (44, 45; 144, 145) verbunden ist, der mittels einer lotrechten Schwenkachse (43; 143, 144) an dem Fahrzeugaufbau schwenkbar gelagert ist;
- - mit jedem Tragarm (44, 45; 144, 145) ein Lenkhebel (46, 47; 146, 147) verbunden ist, wobei die beiden Lenkhebel in zueinander entgegengesetzte Richtungen verlaufen;
- - die beiden Lenkhebel (46, 47; 146, 147) durch einen Verbin dungslenker (48; 148) miteinander verbunden sind; und
- - ein Servomotor (58; 156) den einen der beiden Tragarme (44, 45; 144, 145) um seine Schwenkachse dreht.
2. Lenkvorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher der Verbindungs
lenker (48; 148) mit jedem der beiden Lenkhebel (46, 47; 146,
147) unter einem Winkel von im wesentlichen 90° verbunden ist,
wenn die beiden Hinterräder auf Geradeausfahrt eingeschlagen
sind.
3. Lenkvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei welcher sich ein
Lenkarm (50) in horizontaler Richtung von einem der beiden
linken und rechten Tragarme (44, 45) erstreckt und an seinem
oberen Ende eine Verzahnung (49) aufweist, mit welcher ein
erstes Zahnrad (52) im Eingriff ist, auf dessen Drehachse (51)
ein durch den Servomotor (58) angetriebenes zweites Zahnrad
(53, 54) befestigt ist.
4. Lenkvorrichtung nach Anspruch 3, bei welcher das zweite Zahn
rad (53, 54) und der Servomotor (58) über eine Antriebswelle
(56) miteinander verbunden sind, die zwischen dem zweiten
Zahnrad und dem einen der beiden linken und rechten Tragarme
(44, 45) angeordnet ist.
5. Lenkvorrichtung nach Anspruch 4, bei welcher das zweite Zahn
rad (53, 54) als ein Schneckensegment ausgebildet ist und mit
einem Schneckenrad (55) der Antriebswelle (56) im Eingriff
ist.
6. Lenkvorrichtung nach Anspruch 5, bei welcher eine erste Spann
einrichtung (74) auf der zu der Verzahnung (49) des Lenkarmes
(50) gegenüberliegenden Seite in Bezug auf die Drehachse (51)
des ersten Zahnrades (52) angeordnet und mit dem ersten Zahn
rad für dessen Vorspannung gegen die Verzahnung des Lenkarmes
rechtwinklig zu der Drehachse des ersten Zahnrades im Eingriff
gehalten ist, und daß eine zweite Spanneinrichtung (78) für
eine gleichartige Vorspannung des Schneckenrades (55) recht
winklig zu der Drehachse der Antriebswelle (56) gegen die
Schnecke (53) des Schneckensegments (53, 54) vorgesehen ist.
7. Lenkvorrichtung nach Anspruch 6, bei welcher jede der beiden
ersten und zweiten Spanneinrichtungen (74, 78) ein mit einer
Gewindebohrung (71, 75) verschraubtes Einstellteil (73, 77)
aufweist, mit dem eine zur Veränderung der Vorspannung des
ersten Zahnrades (52) bzw. des Schneckenrades (55) jeweils
vorgesehene Feder (72, 76) beeinflußbar ist.
8. Lenkvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, bei welcher
auf der Seite des ersten Zahnrades (52) ein Drehwinkelsensor
(81) angeordnet ist, welcher die Drehwinkel des zweiten Zahn
rades (53, 54) erfaßt.
9. Lenkvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei welcher
die beiden linken und rechten Tragarme (44, 45), die Antriebs
welle (56) und der Servomotor (58) zu einer mit einem Gehäuse
(40) versehenen Baueinheit zusammengefaßt sind, die in einem
kastenförmigen Querträger (31) des Fahrzeugaufbaus aufgenommen
ist.
10. Lenkvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9, bei welcher
die Länge (L1) des Lenkarmes (50) zwischen der Drehachse (P3)
des zugeordneten Tragarmes (45) und dem mit der Verzahnung
(49) versehenen oberen Ende größer ist als die Länge (L3)
zwischen dieser Drehachse (P3) des Tragarmes und seinem Ver
bindungsmittelpunkt (P4) mit dem zugeordneten Hängearm (13R).
11. Lenkvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei wel
cher jeder der beiden linken und rechten Hängearme mit einer
Parallelanordnung zweier Einzelarme (12, 13L; 12, 13R) ausge
bildet ist, von denen jeweils nur ein Arm (13L, 13R) für das
symmetrische Lenken der beiden Hinterräder (2L, 2R) vorgesehen
ist.
12. Lenkvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei wel
cher die beiden linken und rechten Hinterräder (2L, 2R) für
eine Verkantung nach innen bzw. eine Vorspur bei großen
Fahrgeschwindigkeiten und für eine Verkantung nach außen bzw.
eine Nachspur bei kleinen Fahrgeschwindigkeiten gelenkt
werden.
13. Lenkvorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher sich ein Lenkarm
(149) in horizontaler Richtung von dem einen der beiden
linken und rechten Tragarme (144, 145) erstreckt und bei
welchem ein Schneckengetriebe (153, 154) vorgesehen ist,
durch welches eine Drehung dieses Lenkarmes um die Schwenk
achse (142) des zugeordneten Tragarmes (144) vermittelt wird.
14. Lenkvorrichtung nach Anspruch 13, bei welcher das Schnecken
getriebe mit einem Schneckenrad (154) an der Motorwelle des
Servomotors (156) und mit einem Schneckensegment (153) an
dem oberen Ende des Lenkarmes (149) ausgebildet ist.
15. Lenkvorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, bei welcher die
Länge (L1) des Lenkarmes (149) zwischen der Drehachse (P1)
des zugeordneten Tragarmes (144) und seinem von dieser Dreh
achse abgewandten oberen Ende größer ist als die Länge (L2)
zwischen dieser Drehachse (P1) des Tragarmes (144) und seinem
Verbindungsmittelpunkt (P2) mit dem zugeordneten Hängearm
(13L).
16. Lenkvorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, bei
welcher die beiden linken und rechten Hängearme (13L, 13R),
das Schneckengetriebe (153, 154) und der Servomotor (156) zu
einer mit einem Gehäuse (140) versehenen Baueinheit zusammen
gefaßt sind, die in einem kastenförmigen Querträger (31) des
Fahrzeugaufbaus aufgenommen ist.
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