DE102005023288A1 - Vorrichtung zur Beeinflussung der Anlenkung von Rädern eines Fahrzeugs mit Achsschenkellenkung - Google Patents

Vorrichtung zur Beeinflussung der Anlenkung von Rädern eines Fahrzeugs mit Achsschenkellenkung Download PDF

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    • B62LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
    • B62DMOTOR VEHICLES; TRAILERS
    • B62D7/00Steering linkage; Stub axles or their mountings
    • B62D7/06Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins
    • B62D7/08Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in a single plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle
    • B62D7/09Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in a single plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle characterised by means varying the ratio between the steering angles of the steered wheels

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Beeinflussung der Anlenkung von Rädern (1l, 1r) eines Fahrzeugs mit Achsschenkellenkung, welche in der Lage ist, einen Lenkwinkelfehler bei einer stetigen Vorauseilung oder Nacheilung des Lenkwinkels eines Rades (1l, 1r) stark zu verringern. Sie soll dabei ohne eine Steuerkurvenmechanik auskommen und aus relativ wenigen, einfachen, wartungsarmen und kompakten Bauteilen bestehen. Schließlich sollen die sich ergebenden maximalen Lenkwinkelfehler der Räder (1l, 1r) bei einer möglichen Fehlfunktion auf wenige Grad beschränkt sein. Hierzu ist vorgesehen, dass in einem Lenkzylinder (3) eine Vorrichtung zur Beeinflussung der effektiven Länge einer Lenkkolbenstange (4) angeordnet ist und ein eigensicheres Verhalten dadurch erreicht wird und dass der maximale Verstellweg der Vorrichtung inhärent durch die beteiligten Elemente (10, 12) begrenzt wird. Die Erfindung geht dabei von einer Vorrichtung aus, die einen Lenkzylinder (3) aufweist, in welcher eine Lenkkolbenstange (4) mit einer effektiven Gesamtlänge mittels eines Lenkzylinderkolbens (6) verschieblich gelagert ist, bei der die Lenkkolbenstange (4) aus Teillenkkolbenstangen (7l, 7r; 9, 11) besteht und bei der eine zusätzliche Längenveränderungsvorrichtung vorgesehen ist, durch welche die effektive Gesamtlänge der Lenkkolbenstange (4) in Abhängigkeit von einem angeforderten Lenkwinkel verändert werden kann. Zudem ist vorgesehen, dass die Lenkkolbenstange (4) im Bereich des ...

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Beeinflussung der Anlenkung von Rädern eines Fahrzeugs mit Achsschenkellenkung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
  • Es ist allgemein bekannt, dass sich Radfahrzeuge nach vier grundsätzlich unterschiedlichen Prinzipien lenken lassen. Bei der sogenannten Knicklenkung sind die Räder des Fahrzeugs relativ zu den sie tragenden Fahrzeugteilen nicht schwenkbar, sondern es ist etwa in der Fahrzeugmitte eine Gelenkstelle vorgesehen, um welche das Vorderfahrzeug gegen das Hinterfahrzeug verschwenkt werden kann. Sie zeichnet sich durch sehr kleine mögliche Wendekreise aus und hat sich für bestimmte Baustellenfahrzeuge wie etwa Radlader bewährt. Die Grundgestaltung des Fahrzeugs muss jedoch vollständig auf diesen Lenkungstyp abgestimmt sein, weshalb dieser nur für bestimmte Spezialfahrzeuge zum Einsatz gelangt.
  • Daneben ist es bekannt, die Räder einzeln mit gewünschten Drehzahlen anzutreiben und so das Fahrverhalten von Kettenfahrzeugen nachzuahmen. Diese Lenkungsart erfordert jedoch einen hohen Aufwand für einzeln nach Drehrichtung und Drehzahl antreibbare Räder und führt zu starken Gleitbewegungen der Radaufstandsflächen auf dem Untergrund und damit zu hohem Verschleiß der Reifen.
  • Fahrzeuge mit angelenkten Rädern werden nach dem Prinzip der Achsschenkellenkung oder der Drehschemellenkung gelenkt. Bei der seit dem Altertum bekannten Drehschemellenkung werden die gelenkten Räder einer Achse durch eine Verschwenkung der gesamten Achse um einen Drehpunkt auf Höhe der Fahrzeuglängsachse gedreht. Diese Art der Lenkung ist insbesondere bei zweiachsigen Anhängern häufig anzutreffen und stellt wegen der Koaxialität der Radachsen der gelenkten Fahrzeugachse auf konstruktiv besonders einfache Weise sicher, dass die sogenannte Ackermannsche Bedingung erfüllt ist, nach der sich die verlängerten Radachsen der Fahrzeugachsen in einem Punkt treffen müssen, um ein Gleiten der Räder auf dem Untergrund zu vermeiden. Im Fall eines Fahrzeugs mit einer ungelenkten Hinterachse und einer nach dem Drehschemelprinzip gelenkten Vorderachse ist dieser Punkt der Schnittpunkt der Verlängerung der Hinterachse mit der Verlängerung der Radachsen der Vorderachse. Anschaulich bedeutet dies, dass sämtliche Räder eine Kreisbahn um diesen Schnittpunkt beschreiben. Dementsprechend klein sind der Verschleiß der Bereifung und die Kräfte auf die Radaufhängung.
  • Die Drehschemellenkung benötigt allerdings zum Verschwenken der gesamten gelenkten Achse gegen die Längsachse des Fahrzeugs für starke Lenkeinschläge einen sehr großen Bauraum. Zudem wandert der Aufstandspunkt der Räder auf dem Untergrund mit zunehmendem Lenkeinschlag stark in Richtung der Längsachse des Fahrzeugs, woraus sich eine erhebliche Kippneigung ergeben kann. Aufgrund dieser gravierenden Nachteile wird die Drehschemellenkung bei aktiv gelenkten Fahrzeugen nur vereinzelt eingesetzt.
  • Die Achsschenkellenkung ist als Einzelradlenkung nicht auf die Verschwenkung der gesamten gelenkten Achse angewiesen, beansprucht gegenüber der Drehschemellenkung daher einen geringeren Bauraum und zeichnet sich durch eine geringere Kippneigung bei starken Lenkeinschlägen aus. Jedoch ist zu beachten, dass der Lenkeinschlag des kurveninneren Rades gegenüber der Fahrzeuglängsachse bei Kurvenfahrt größer sein muss als der Lenkeinschlag des kurvenäußeren Rades, um ein Drehen um einen gemeinsamen Punkt gemäß der Ackermannschen Bedingung zu ermöglichen. Seit den ersten Tagen des Automobils wurde dies durch mechanische Vorrichtungen bewerkstelligt, wie beispielsweise die Patentschrift DE 73515 belegt.
  • Der Ackermannsche Winkel, also die Winkelabweichung der Radachsen der gelenkten Räder einer Achse von einander, die ein Abrollen der Räder um einen gemeinsamen Kurvenmittelpunkt ermöglicht, wird für Fahrzeuge mit einer gelenkten und einer ungelenkten Achse bisher zumeist durch gelenkig verbundene, starre Vorrichtungen annähernd eingestellt.
  • Häufig ist dabei eine gewisse Lenkwinkelabweichung, also eine Abweichung der Radachsen der gelenkten Räder einer Fahrzeugachse vom Ackermannschen Winkel erwünscht oder geradezu notwendig, um gute Fahreigenschaften, wie beispielsweise einen kleineren Wendekreis, zu erzielen. Aus diesem Grund wird hier und im Folgenden zwischen den Begriffen Lenkwinkelfehler und Lenkwinkelabweichung unterschieden, wobei Lenkwinkelabweichung eine gewünschte Abweichung vom Ackermannschen Winkel meint, während der Begriff Lenkwinkelfehler für unerwünschte Abweichungen vom Ackermannschen Winkel verwendet wird.
  • Die heute übliche Anlenkung der Räder einer Fahrzeugachse erfolgt über eine verschiebliche Kolbenstange, die durch die Drehbewegung eines Lenkrades oder eine ähnlich Vorrichtung im wesentlichen quer zur Längsachse des Fahrzeugs verschoben wird und jeweils links und rechts eine Spurstange anlenkt. Dabei meint der Begriff Fahrzeugachse nicht notwendiger Weise eine Achse im Sinne eines durchgehenden mechanischen Maschinenelementes, sondern dient dazu, Räder bzw. deren Anlenkungen zu benennen, die sich in Längsrichtung in etwa in gleichen Abständen von z.B. der Vorderkante des Fahrzeugs befinden.
  • Die Spurstangen sind ihrerseits an ihren Enden jeweils gelenkig mit einem Achsschenkel oder einem ähnlichen Radträger verbunden. Diese werden bei einer Verschiebung der Kolbenstange um einen Drehpunkt verschwenkt. Für die folgenden Betrachtungen kommt es dabei nicht auf die genaue Ausgestaltung, etwa auf eingefügte Zwischenglieder oder auch die direkte Anlenkung der Achsschenkel durch die Kolbenstange an. Nach dem Stand der Technik lässt sich die Ackermannsche Bedingung dabei in den meisten Fällen durch eine geschickte geometrische Auslegung der Lenkungsvorrichtung über einen weiten Lenkwinkelbereich annähernd erfüllen und auch in gewissem Maße eine gewünschte Lenkwinkelabweichung realisieren.
  • Die geometrische Auslegung der Lenkungsvorrichtung ist jedoch von einer Vielzahl von Randbedingungen und weiteren Einflussgrößen abhängig. Daher lässt sich eine solche Auslegung in manchen Fällen nur mit erheblichem Aufwand realisieren, indem z.B. der Raumbedarf für die Lenkung die Position des gesamten Motors oder Getriebes beeinflusst.
  • Ist eine solche Auslegung des Fahrzeuglayouts in Hinblick auf die Raumanforderungen der Lenkung nicht möglich oder akzeptabel, so könnte das Problem oft bereits dadurch entschärft werden, dass die räumliche Symmetrie der Lenkungsvorrichtung aufgegeben wird. Bei einer notwendiger Weise unsymmetrischen Lenkungsauslegungen kann jedoch leicht der unerwünschte Nebeneffekt eintreten, dass der Winkel eines Rades im Verhältnis zum Winkel des anderen Rades stets dem gewünschten Winkel voreilt oder nacheilt.
  • Wird beispielsweise das linke Rad um 10 Grad nach links eingeschlagen und sollte der Winkel des rechten Rades gemäß der Ackermannschen Bedingung in diesem Fall 7 Grad betragen, so kann der IST-Winkel des rechten Rades stattdessen 9,1 Grad betragen und also um 2,1 Grad voreilen. Da eine herkömmliche Achsschenkellenkung im wesentlichen auf den Gesetzen der Hebelmechanik beruht, steigt der Betrag des genannten Fehlers meist zumindest annähernd linear mit dem Auslenkungswinkel des betreffenden Rades, womit der Lenkwinkelfehler durch Voreilung bei einem Einschlag des linken Rades auf 20 bzw. 30 Grad nach links bereits 4,2 bzw. 6,3 Grad beträgt. Mit anderen Worten: Der Lenkeinschlag des rechten Rades ist im Verhältnis zum gewünschten Lenkeinschlag stets um einen annähernd gleichen Prozentwert zu hoch. Ein entsprechendes Verhalten ergibt sich bei einem Einschlag des linken Rades nach rechts. Auch hier eilt das rechte Rad der gewünschten Winkelstellung stets um annähernd den gleichen Prozentsatz voraus. Da dies in der Praxis zu einem nicht akzeptablen Lenkverhalten führen würde, musste in der Vergangenheit in bestimmten Fällen das Layout großer Teile des Fahrzeugs auf die Raumbedürfnisse der Lenkung abgestimmt werden.
  • Eine Vorrichtung zur Anlenkung von gelenkten Rädern eines Fahrzeugs mit Achsschenkellenkung, die zur Lösung einer solchen Problematik beitragen kann, ist in der unveröffentlichten DE 10 2004 053 727 der Anmelderin beschrieben. Diese geht von einem Fahrzeug mit wenigstens einer durch Achsschenkellenkung lenkbaren Fahrzeugachse aus. Ein Hauptlenkzylinder betätigt dabei eine verschiebliche Kolbenstange, welche jeweils auf eine Spurstange wirkt, die den Einschlag des zugeordneten Radträgers bewirkt. Dabei ist eine zusätzliche Lenkkinematik vorgesehen, welche ihrerseits eine Schwenkbewegung der Räder zueinander bewirken kann, wobei eine Überlagerung der Bewegung der Kolbenstange durch den Hauptlenkzylinder und der Bewegung durch die zusätzliche Lenkkinematik so geschieht, dass der sich ergebende Lenkwinkelfehler minimal ist.
  • Hierfür können die Spurstangenlängen und/oder die effektive Länge der Kolbenstange bzw. der Teilkolbenstangen einer geteilten Kolbenstange längenveränderlich ausgebildet sein. Die Längenveränderung kann beispielsweise durch einen Hydraulikzylinder oder mit Hilfe von Gewindespindeln erfolgen. Über die genaue Ausgestaltung des Hydraulikzylinders, der Kolbenstange oder der Teilkolbenstangen wird dabei keine Aussage getroffen.
  • In einer besonderen Ausgestaltung der DE 10 2004 053 727 gemäß der dortigen 4 ist eine zusätzliche Steuerungszylindereinrichtung vorgesehen, die einen Steuerungszylinder mit einem Kolben und eine aus dem Steuerungszylinder herausragenden und mit dem Kolben verbundene Kolbenstange aufweist. Das Ende dieser Kolbenstange wird in einer Steuerkurvenführung geführt, die in Abhängigkeit des angeforderten Lenkwinkels relativ zur Steuerungszylindereinrichtung bewegt wird. Die Steuerkurvenführung kann dabei unter anderem mit der Lenksäule, dem Gleichlaufzylinder, der Spurstange oder einem anderen beweglich ausgeführten Bauteil der Fahrzeuglenkung verbunden sein, wobei genauere Angaben hierzu nicht gemacht werden.
  • Die durch die Steuerkurvenführung in Abhängigkeit vom angeforderten Lenkwinkel bewegte Kolbenstange der Steuerungszylindervorrichtung positioniert dabei den Kolben im Steuerungszylinder und bewirkt so die Einstellung eines resultierenden Verschiebevolumens der Steuerungszylindereinrichtung. Dieses beaufschlagt einen weiteren Kolben einer Überlagerungszylindereinrichtung und bewirkt so die seitliche Verschiebung einer weiteren Kolbenstange. Diese weitere Kolbenstange der Überlagerungszylindereinrichtung kann dabei mit dem Kolbenstangenzylinder, mit Spurstangenzylindern oder mit dem Kolbenstangenzylinder und den Spurstangenzylindern wirkverbunden sein, wobei über die Art der Wirkverbindung keine näheren Angaben gemacht werden.
  • Die Vorrichtung gemäß der DE 10 2004 053 727 ist dabei zumindest grundsätzlich in der Lage, die gestellte Aufgabe zu lösen, wenn insbesondere der Verlauf der Steuerkurvenführung gemäß der vorstehend genauer beschrie benen Ausführungsform so konstruiert wird, dass sich jeweils ein geeignetes Verschiebevolumen einstellt.
  • Dabei ist allerdings der mechanische Aufwand recht hoch, da die lenkeinschlagabhängige mechanische Kurvenführung tendenziell anfällig gegen Verschmutzung sowie Verschleiß ist, und die seitliche Verschiebung der Kolbenstange der Überlagerungszylindereinrichtung zwar über Zwischenelemente grundsätzlich eine Änderung der effektiven Länge der Kolbenstange des Hauptlenkzylinders bewirken kann, diese erneute Umwandlung jedoch neben dem hohen mechanischen Aufwand auch bestimmte Probleme in bezug auf die Aufsummierung von Toleranzen, Temperatureinflüssen und ähnlichen Effekten befürchten lässt.
  • Zudem kann es in bestimmten Einzelfällen schwierig sein, eine derart komplexe Vorrichtung einerseits preiswert, andererseits jedoch so auszugestalten, dass sie über eine lange Zeit zuverlässig und zudem wartungsarm oder sogar wartungsfrei ist.
  • Schließlich benötigt eine Steuerkurvenführung samt Anlenkung durch ein bewegliches Bauteil der Fahrzeuglenkung, eine durch die Steuerkurvenführung angelenkte Steuerzylindereinrichtung, eine durch diese angelenkte Überlagerungszylindereinrichtung und schließlich deren Wirkverbindung mit einem Bauteil der Fahrzeuglenkung im Sinne einer Veränderung der effektiven Länge dieses Bauteils in der Summe tendenziell einen erheblichen Bauraum, so dass die Integration in ein bestehendes Fahrzeugdesign sowie die Absicherung der Gesamteinrichtung gegen äußere Einwirkungen wie Schmutz und mechanische Einwirkungen, etwa durch Bodenberührungen des Fahrzeugunterbodens, problematisch sein kann.
  • Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Beeinflussung der Anlenkung von Rädern eines Fahrzeuges mit Achsschenkellenkung vorzuschlagen, welche in der Lage ist, den Lenkwinkelfehler bei einer stetigen Vorauseilung oder Nacheilung des Lenkwinkels eines Rades stark zu verringern. Sie soll zudem auf hydraulischen Einrichtungen beruhen, die durch eine Koppelung selbsttätig diese Verringerung des Lenkwinkelfehlers bewirken können, ohne dabei eine Steuerkurvenmechanik zu verwenden. Weitere Ziele sind es, eine Vorrichtung vorzustellen, welche aus relativ wenigen, einfachen, wartungsarmen und kompakten Bauteilen besteht, die gut gegen äußere mechanische Einflüsse geschützt ist und die ohne eine grundsätzliche Neugestaltung der Bauraumverhältnisse auch in bestehende Fahrzeugdesigns integrierbar ist. Schließlich soll das Verhalten der Einrichtung in jedem Fall in sofern eigensicher sein, als die bei einer möglichen Fehlfunktion sich ergebenden maximalen Lenkwinkelfehler der Räder auf wenige Grad beschränkt sind und das Fahrzeug damit in jedem Fall in einem Notbetriebsmodus fahrbar bleibt.
  • Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des Hauptanspruchs, während vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung den Unteransprüchen entnehmbar sind.
  • Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass sich eine besonders kompakte Vorrichtung zur Verringerung eines stetigen Lenkwinkelfehlers dadurch erreichen lässt, dass in einem ohnehin vorhandenen Lenkzylinder eine Vorrichtung zur Beeinflussung der effektiven Länge einer Lenkkolbenstange vorgesehen wird. Hierdurch ergibt sich zugleich ein ausgezeichneter Schutz dieser Vorrichtung gegen äußere mechanische Einflüsse. Weiter liegt der Erfindung die Erkenntnis zu Grunde, dass das geforderte eigensichere Verhalten sich besonders wirkungsvoll dadurch erreichen lässt, dass der maximale Ver stellweg der Vorrichtung inhärent durch die beteiligten Elemente begrenzt wird.
  • Schließlich liegt ihr die Erkenntnis zu Grunde, dass auf eine Steuerkurvenmechanik dann verzichtet werden kann, wenn es gelingt, eine hydraulische Einheit zur Ansteuerung der Vorrichtung zur Beeinflussung der effektiven Länge einer Lenkkolbenstange so zu gestalten, dass auch bei einer direkten mechanischen Ansteuerung ohne Steuerkurvenmechanik ein resultierendes Verschiebevolumen dieser Einheit jeweils direkt zur Ansteuerung der Vorrichtung zur Beeinflussung der effektiven Länge einer Lenkkolbenstange verwendet werden kann.
  • Demnach geht die Erfindung von einer Vorrichtung zur Anlenkung von gelenkten Rädern eines Fahrzeugs mit Achsschenkellenkung aus, welche die Verringerung eines Lenkwinkelfehlers während des Betriebes wenigstens einer durch Achsschenkellenkung lenkbaren Fahrzeugachse ermöglichen kann und die einen Lenkzylinder aufweist, in welcher eine Lenkkolbenstange mit einer effektiven Gesamtlänge mittels eines Lenkzylinderkolbens verschieblich gelagert ist, bei der die Lenkkolbenstange aus Teillenkkolbenstangen besteht, die mit jeweils einem Achsschenkel gelenkig wirkverbunden sind, und bei der eine zusätzliche Längenveränderungsvorrichtung vorgesehen ist, welche die effektive Gesamtlänge der Lenkkolbenstange in Abhängigkeit von einem angeforderten Lenkwinkel verändern kann.
  • Eine solche Vorrichtung ist in ihren Grundzügen in der unveröffentlichten Anmeldung DE 10 2004 053 727 der Anmelderin beispielhaft beschreiben und wurde weiter oben ausführlich besprochen.
  • Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist vorgesehen, dass die Lenkkolbenstange im Bereich des Lenkzylinderkolbens in eine Zylinder-Lenkkolben stange mit einem Längenänderungszylinder und eine Kolben-Lenkkolbenstange mit einem Längenänderungskolben geteilt ist, wobei der Längenänderungskolben verschieblich im Längenänderungszylinder angeordnet und gegen ein herausgleiten gesichert ist.
  • Durch diesen Aufbau ist die Trennstelle zwischen den Teillenkkolbenstangen im Lenkzylinder angeordnet, wodurch dieser Bereich besonders gut gegen mechanische Einwirkungen von außen geschützt ist. Weiter ist durch die Anordnung des Längenänderungskolbens und des Längenänderungszylinders im Lenkzylinderkolben eine besonders platzsparende Anordnung möglich. Hierzu trägt auch die Begrenzung der Länge des Längenänderungszylinders auf die Länge des Lenkzylinderkolbens bei. Schließlich wird dadurch, dass der Längenänderungskolben gegen ein Herausgleiten aus dem Längenänderungszylinder gesichert ist, eine Begrenzung des maximal möglichen Verstellweges der effektiven Gesamtlänge der Kolbenstange erreicht, wodurch die Eigensicherheit der Vorrichtung im Fehlerfall sichergestellt werden kann. Durch eine Beaufschlagung der Fluidräume auf beiden Seiten des Längenänderungskolbens lässt sich dessen Position hydraulisch einstellen und so die effektive Gasamtlänge der Lenkkolbenstange im Bereich des maximalen Verstellweges des Längenänderungskolbens einstellen.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Zylinder-Lenkkolbenstange einen ersten geschlossenen Fluidkanal auf, welcher mit einem ersten Fluidraum des Längenänderungszylinders verbunden ist. Die Kolben-Lenkkolbenstange weist einen zweiten geschlossenen Fluidkanal auf, welcher mit einem zweiten Fluidraum des Längenänderungszylinders in Verbindung steht. Unter einem geschlossenen Fluidkanal wird hier kein völlig abgeschlossener Fluidkanal, sondern ein gegenüber einem Austritt des Fluids außerhalb von speziellen Ein- und Austrittsstellen geschlossener Fluidkanal verstanden, wie er beispielsweise durch eine axiale Bohrung in den Lenkkolbenstangen leicht realisierbar ist.
  • Während es durchaus möglich wäre, die Fluidkanäle mittels flexibler und druckhaltenden Leitungen im Innern des Lenkzylinders zu realisieren, ist die erfindungsgemäße Lösung in Hinblick auf die Ausfallsicherheit, den benötigten Bauraum und die Verschleißarmut bei Weitem zu bevorzugen.
  • Gemäß einer anderen Ausbildung der Erfindung kann ein Überlagerungszylinder mit einer Überlagerungs-Zylinderkammer vorgesehen sein, in welchem durch einen in der Überlagerungs-Zylinderkammer verschieblich angeordneten Überlagerungskolben ein erster Überlagerungs-Fluidraum und ein zweiter Überlagerungs-Fluidraum von einander getrennt sind. Dabei ist der erste Überlagerungs-Fluidraum über eine erste druckdichte Fluidleitung mit dem ersten Fluidraum des Längenänderungszylinders verbunden. Der zweite Überlagerungs-Fluidraum ist über eine zweite druckdichte Fluidleitung mit dem zweiten Fluidraum des Längenänderungszylinders verbunden.
  • Ein solcher Überlagerungszylinder ist in der Lage, das für die Einstellung des Längenänderungskolbens notwendige resultierende Verschiebevolumen bereitzustellen. Wenn der Überlagerungskolben mit Hilfe von im einzelnen weiter unten erläuterte Koppelmittel so eingestellt wird, dass seine Position innerhalb des Überlagerungskolbens in einem festen und stetigen Verhältnis zu der Position des Lenkzylinderkolbens im Lenkzylinder steht, entspricht ein gegebener Lenkwinkel einem festen resultierenden Verschiebevolumen an den Auslässen des Überlagerungszylinders. Dabei entspricht bei einer gegebenen Verschiebestrecke des Überlagerungskolbens jeweils die in den ersten Überlagerungs-Fluidraum eintretende – oder austretende – Fluidmenge zumindest weitgehend der in den zweiten Fluidraum austretenden – bzw. eintretenden – Fluidmenge.
  • Dieses Verschiebevolumen kann nun theoretisch mittels beliebiger und grundsätzlich bekannter Einrichtungen in ein daraus resultierendes weiteres Volumen umgewandelt werden, um damit die Position des Längenänderungskolbens einzustellen. Besonders einfach und wirkungsvoll ist es jedoch, wenn jeweils ein erster Überlagerungs-Fluidraum durch eine druckdichte Fluidleitung mit einem ersten oder zweiten Fluidraum des Längenänderungszylinders verbunden ist, während der jeweils anderen Überlagerungs-Fluidraum durch eine druckdichten Fluidleitung mit dem jeweils anderen Fluidraum verbunden ist. Dabei kann ein Überlagerungs-Fluidraum mit dem jeweils zur selben Seite des Fahrzeugs weisen Fluidraum des Längenänderungszylinders verbunden sein. Es ist jedoch auch eine Verbindung der Fluidräume denkbar, welche zu jeweils unterschiedlichen Seiten des Fahrzeugs führt. Die genaue Ausgestaltung hängt dabei vom jeweiligen Einsatzfall und der hierfür erforderlichen Ausgestaltung der Vorrichtung im Einzelfall ab.
  • Bevorzugt ist der erste bzw. zweite geschlossenen Fluidkanal, insbesondere in Form einer Ausnehmung, beispielsweise einer Bohrung in den jeweiligen Teilkolbenstangen dabei ein Teil der ersten bzw. zweiten druckdichten Fluidleitung. In diesem Fall ist lediglich jeweils eine flexible druckdichte Verbindungsleitung zur Verbindung der jeweiligen Überlagerungs-Fluidräume mit den entsprechenden Teilkolbenstangen vorzusehen, um eine direkte Wirkverbindung zwischen dem Überlagerungszylinder und dem Längenänderungszylinder herzustellen.
  • Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn der Lenkzylinderkolben durch ein Koppelmittel derart mit dem Überlagerungskolben wirkverbunden ist, dass durch eine Veränderung der Position des Lenkzylinderkolbens innerhalb des Lenkzylinders eine korrespondierende Veränderung der Position des Überlagerungskolbens innerhalb des Überlagerungszylinders bewirkt wird. Dies ermöglicht einen automatischen Ausgleich einer eingangs näher beschriebenen sys tematischen und stetigen Abweichung des Lenkwinkels eines Rades vom gewünschten Lenkwinkel.
  • Dies gilt insbesondere dann, wenn mit Hilfe des Koppelmittels durch eine Veränderung der Position des Lenkzylinderkolbens innerhalb des Lenkzylinders eine nach Betrag und Richtung gleiche Veränderung der Position des Überlagerungskolbens innerhalb des Überlagerungszylinders bewirkt wird.
  • Wenn die Position des Überlagerungskolbens innerhalb des Überlagerungszylinders und die Position des Lenkzylinderkolbens innerhalb des Lenkzylinders durch ein Koppelmittel gekoppelt ist, kann eine aufwändige Steuerung mittels Sensoren und Aktuatoren unterbleiben und der bauliche Aufwand gering gehalten werden. Dabei ist der bauliche Aufwand tendenziell besonders gering, wenn das Koppelmittel ein mechanisches Koppelmittel ist.
  • Wenn der Überlagerungskolben mit einer Überlagerungskolbenstange verbunden ist, welche zumindest auf einer Seite dichtend aus dem Überlagerungszylinder herausgeführt ist, und die Überlagerungskolbenstange mit der korrespondierenden Seite entweder der Zylinder-Lenkkolbenstange oder der Kolben-Lenkkolbenstange durch ein Koppelmittel mechanisch gekoppelt ist, ergibt sich eine einfache, kostengünstige und zudem nahezu wartungsfreie Koppelung, die mechanisch hoch belastbar ist.
  • Dabei ist gemäß einer letzten Ausführungsform bevorzugt darauf zu achten, dass die Koppelung durch das bevorzugt mechanische Koppelmittel sowohl an der Überlagerungskolbenstange als auch an der korrespondierenden Seite entweder der Zylinder-Lenkkolbenstange oder der Kolben-Lenkkolbenstange so ausgestaltet ist, dass weder der Verstellweg des Längenänderungskolbens im Längenänderungszylinder noch der Verstellweg des Lenkzylinder kolbens im Lenkzylinder hierdurch eingeschränkt werden. Auf diese Weise können die Verstellwege optimal genutzt werden.
  • Die Erfindung lässt sich anhand eines Ausführungsbeispiels weiter erläutern. Dazu ist der Beschreibung eine Zeichnung beigefügt. In dieser zeigt
  • 1 eine beispielhafte, stark schematisierte Darstellung einer Achse mit Achsschenkellenkung,
  • 2 eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
  • 3 eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
  • 4 eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, und schließlich
  • 5 eine vierte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
  • 1 zeigt demnach eine Achsschenkellenkung, bei welcher die Räder 1l, 1r einer lenkbaren Fahrzeugachse 2 mit Hilfe eines Lenkzylinders 3 angelenkt werden, bei welcher eine Lenkkolbenstange 4, die ihrerseits aus zwei Teillenkkolbenstangen 7l, 7r besteht, beispielsweise aufgrund der Vorgabe eines Fahrers mit Hilfe eines nicht gezeigten Lenkrades und einer ebenfalls nicht gezeigten Lenksäule verschwenkbar sind.
  • Hierzu sind die Enden der Teillenkkolbenstangen 7l, 7r jeweils an ihren äußeren Enden gelenkig und gegebenenfalls über Spurstangen 5l, 5r mit Achsschenkeln 8l, 8r verbunden. Durch eine Veränderung des Abstandes der Teillenkkolbenstangen 7l, 7r von einander ist die effektive Länge der Lenkkolbenstange 4 einstellbar, wodurch sich die Winkeleinstellung der Räder 1l, 1r zueinander beeinflussen lässt.
  • Es kann sich nun als notwendig erweisen, die Lenkungsvorrichtung insgesamt so zu gestalten, dass sie das in der Einleitung beschriebene Verhalten aufweist, bei welchem eines der Räder 1l, 1r einen mit zunehmender Auslenkung wachsenden Lenkwinkelfehler aufweist. Dabei kommt es für Lenkwinkel in beide Richtungen, also für Linkskurven und für Rechtskurven, stets zu einer mit dem Betrag des Lenkwinkels zunehmender Voreilung oder stets zu einer zunehmenden Nacheilung des Lenkwinkels des betrachteten Rades 1l oder 1r gegenüber dem gewünschten Lenkwinkel. Im hier näher betrachteten Beispiel soll der Betrag des Lenkwinkels des rechten Rades stets größer sein als gewünscht.
  • In der in 2 dargestellten ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind die Teilkolbenstangen 7l, 7r so ausgestaltet, dass die linke Teilkolbenstange 7l an ihrem im Lenkzylinder 3 befindlichen Ende einen Längenänderungszylinder 10 aufweist, welcher einen am Ende der rechten Teilkolbenstange 7r befindlichen Längenänderungskolben 12 in der Art aufnimmt, dass dieser gegen ein Herausrutschen gesichert ist. Die Außenfläche des Längenänderungskolbens 12 erfüllt dabei gleichzeitig die Funktion eines Lenkzylinderkolbens 6.
  • Zusätzlich ist ein Überlagerungszylinder 17 vorgesehen, welcher seinerseits in einer Überlagerungs-Zylinderkammer 18 einen Überlagerungskolben 19 aufweist, dessen Position innerhalb der Überlagerungs-Zylinderkammer 18 bevorzugt durch ein mechanisches Koppelmittel 25 so eingestellt wird, dass sie der Position des Lenkzylinderkolbens 6 innerhalb des Lenkzylinders 3 nach Betrag und Richtung entspricht.
  • Das mechanische Koppelmittel 25 kann dabei aus einem einfachen starren Element bestehen, welches die linke Lenkkolbenstange 7l mit einer Überlagerungskolbenstange 24 in einem solchen Abstand verbindet, dass der Lenk zylinderkolben 6 und der Überlagerungskolben 19 in ihrer maximalen möglichen Bewegung nicht beschränkt werden.
  • Wird nun der Lenkzylinderkolben 6 z.B. in Folge einer entsprechenden Betätigung eines Lenkrades nach links verschoben, so führt dies zu einem Einschlag der Räder 1l, 1r im Sinne einer Rechtskurve. Dabei wird über die mechanische Koppelung der linken Teillenkkolbenstange 7l mit der Überlagerungskolbenstange 24 durch das mechanische Koppelmittel 25 der Überlagerungskolben 19 um den gleichen Betrag und in die selbe Richtung verschoben und damit der erste Überlagerungs-Fluidraum 20 des Überlagerungszylinders 17 verkleinert, sowie der zweite Überlagerungs-Fluidraum 21 vergrößert.
  • Über die erste druckdichte Fluidleitung 22, welche den ersten geschlossenen Fluidkanal 13 in Form einer axialen Bohrung in der linken Teilkolbenstange 7l umfasst, wird Öl von dem ersten Überlagerungs-Fluidraum 20 in den ersten Fluidraum 14 des Längenänderungszylinders 10 verbracht, während gleichzeitig Öl aus dem zweiten Fluidraum 6 des Längenänderungszylinders 10 über eine zweite druckdichte Fluidleitung 23, die einen zweiten geschlossenen Fluidkanal 15 in Form einer axialen Bohrung in der rechten Teilkolbenstange 7r umfasst, in den zweiten Überlagerungs-Fluidraum 21 geleitet wird.
  • Als Folge davon wird der Längenänderungskolben 12 innerhalb des Längenänderungszylinders 10 nach rechts verschoben. Infolge dessen tritt eine Vergrößerung der effektiven Länge der Lenkkolbenstange 4 bzw. 7l und 7r bzw. 9 und 11 ein. Dies führt bei gegebener Stellung des linken Rades 1l zu einer relativen Verringerung der Auslenkung des rechten Rades 1r.
  • Wird der Lenkzylinderkolben 6 nach rechts verschoben, so führt dies zu einem Einschlag der Räder 1l, r im Sinne einer Linkskurve. Dabei wird der Überlagerungskolben 19 um den gleichen Betrag nach rechts verschoben und damit der zweite Überlagerungs-Fluidraum 21 des Überlagerungszylinders 17 verkleinert, sowie der erste Überlagerungs-Fluidraum 20 vergrößert. Dadurch wird Öl in den zweiten Fluidraum 16 des Längenänderungszylinders 10 verbracht, während gleichzeitig Öl aus dem ersten Fluidraum 14 des Längenänderungszylinders 10 in den ersten Überlagerungs-Fluidraum 20 fließt.
  • Als Folge davon verschiebt sich der Längenänderungskolben 12 innerhalb des Längenänderungszylinders 10 nach links und bewirkt so eine Verkleinerung der effektiven Länge der Lenkkolbenstange 7r bzw. 11. Dies führt bei gegebener Stellung des linken Rades 1l ebenfalls zu einer relativen Verringerung der Auslenkung des rechten Rades 1r.
  • Auf diese Weise kann das Verhalten einer Lenkvorrichtung mit einem in der Einleitung beschriebenen stetigen Lenkfehler, bei welchem eines der Räder 1l, 1r einen mit zunehmender Auslenkung wachsenden Lenkfehler aufweist, vorteilhaft korrigiert werden, wenn es dabei für Lenkwinkel in beide Richtungen, also für Linkskurven und für Rechtskurven, stets zu einer mit dem Betrag des Lenkwinkels zunehmender Voreilung oder stets zu einer zunehmenden Nacheilung des Lenkwinkels des selben betrachteten Rades 1l oder 1r kommt. Durch diese Korrekturmöglichkeit ohne eine Verwendung von aufwändigen Steuerungen mit entsprechenden Sensoren und Aktuatoren sowie auch ohne eine Verwendung von speziellen Steuerkurvenmechaniken ergibt sich oft erst die Möglichkeit, eine solche Auslegung der Lenkvorrichtung vorzunehmen und dadurch mögliche andere Ziele, beispielsweise in bezug auf die räumliche Auslegung des Fahrzeugs besser zu verwirklichen.
  • Die 3 bis 5 zeigen weitere mögliche Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung in stark schematisierter Form, wobei für gleiche Elemente und Elemente gleicher Funktion jeweils gleichen Bezugszeichen verwendet wurden.
  • Die Vorrichtung nach 3 zeichnet sich dabei besonders dadurch aus, dass das Koppelungsglied 25 nicht die Zylinder-Lenkkolbenstange 9 und die Überlagerungskolbenstange 24 koppelt, sondern direkt den Lenkzylinderkolben 6 und den Überlagerungskolben 19 verbindet. Auf diese Weise kann die Überlagerungskolbenstange 24 entfallen und Bauraum eingespart werden.
  • In der Vorrichtung gemäß der 4 ist die Koppelung des Lenkzylinderkolbens 6 und des Überlagerungskolbens 19 auf engstem Raum dadurch gelöst, dass der Lenkzylinder 3 und der Überlagerungszylinder 17 eine gemeinsame Zylinderwand 26 aufweisen, wodurch die Vorrichtung nochmals kompakter wird.
  • In einer Ausführungsform gemäß 5 sind schließlich die erste und die zweite druckdichte Fluidleitung 22, 23 sozusagen integraler Bestandteil der Einheit, welche auch den Lenkzylinder 3 und den Überlagerungszylinder 17 umfasst. Zusätzlich können der erste und der zweite geschlossene Fluidkanal 13, 15 in den Stangen 9 und 11 entfallen.
  • 1l, 1r
    gelenkte Räder links und rechts
    2
    lenkbare Fahrzeugachse
    3
    Lenkzylinder
    4
    Lenkkolbenstange
    5l, 5r
    Spurstangen links und rechts
    6
    Lenkzylinderkolben
    7l, 7r
    Teillenkkolbenstangen links und rechts
    8l, r
    Achsschenkel links und rechts
    9
    Zylinder-Lenkkolbenstange
    10
    Längenänderungszylinder
    11
    Kolben-Lenkkolbenstange
    12
    Längenänderungskolben
    13
    erster geschlossener Fluidkanal
    14
    erster Fluidraum
    15
    zweiter geschlossener Fluidkanal
    16
    zweiter Fluidraum
    17
    Überlagerungszylinder
    18
    Überlagerungs-Zylinderkammer
    19
    Überlagerungskolben
    20
    ersten Überlagerungs-Fluidraum
    21
    zweiter Überlagerungs-Fluidraum
    22
    erste druckdichte Fluidleitung
    23
    zweite druckdichte Fluidleitung
    24
    Überlagerungskolbenstange
    25
    Koppelmittel, bevorzugt mechanisches Koppelmittel
    26
    gemeinsame Zylinderwand

Claims (9)

  1. Vorrichtung zur Anlenkung von gelenkten Rädern (1l, 1r) eines Fahrzeugs mit Achsschenkellenkung, welche die Verringerung eines Lenkwinkelfehlers während des Betriebes wenigstens einer durch Achsschenkellenkung lenkbaren Fahrzeugachse (2) ermöglichen kann und die einen Lenkzylinder (3) aufweist, in welcher eine Lenkkolbenstange (4) mit einer effektiven Gesamtlänge mittels eines Lenkzylinderkolbens (6) verschieblich gelagert ist, bei der die Lenkkolbenstange (4) aus Teillenkkolbenstangen (7l, 7r) besteht, die mit jeweils einem Achsschenkel (8l, 8r) gelenkig wirkverbunden sind, und bei der eine zusätzliche Längenveränderungsvorrichtung vorgesehen ist, welche die effektive Gesamtlänge der Lenkkolbenstange (4) in Abhängigkeit von einem angeforderten Lenkwinkel verändern kann, dadurch gekennzeichnet, dass die Lenkkolbenstange (4) im Bereich des Lenkzylinderkolbens (6) in eine Zylinder-Lenkkolbenstange (9) mit einem Längenänderungszylinder (10) und eine Kolben-Lenkkolbenstange (11) mit einem Längenänderungskolben (12) geteilt ist, wobei der Längenänderungskolben (12) verschieblich im Längenänderungszylinder (10) angeordnet und gegen ein Herausgleiten gesichert ist.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zylinder-Lenkkolbenstange (9) einen ersten geschlossenen Fluidkanal (13) aufweist, welcher mit einem ersten Fluidraum (14) des Längenänderungszylinders (10) verbunden ist, und dass die Kolben-Lenkkolbenstange (11) einen zweiten geschlossenen Fluidkanal (15) aufweist, welcher mit einem zweiten Fluidraum (16) des Längenänderungszylinders (10) verbunden ist.
  3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Überlagerungszylinder (17) mit einer Überlagerungs-Zylinderkammer (18) vorgesehen ist, in welchem durch einen in der Überlagerungs-Zylinderkammer (18) verschieblich angeordneten Überlagerungskolben (19) ein erster Überlagerungs-Fluidraum (20) und einen zweiter Überlagerungs-Fluidraum (21) von einander getrennt sind, wobei der erste Überlagerungs-Fluidraum (20) über eine erste druckdichte Fluidleitung (22) mit dem ersten Fluidraum (14) des Längenänderungszylinders (10) verbunden ist und der zweite Überlagerungs-Fluidraum (21) über eine zweite druckdichte Fluidleitung (23) mit dem zweiten Fluidraum (16) des Längenänderungszylinders (10) verbunden ist.
  4. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Lenkzylinderkolben (6) derart mit dem Überlagerungskolben (19) wirkverbunden ist, dass durch eine Veränderung der Position des Lenkzylinderkolbens (6) innerhalb des Lenkzylinders (3) eine korrespondierende Veränderung der Position des Überlagerungskolbens (19) innerhalb die Überlagerungszylinders (17) bewirkt wird.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Lenkzylinderkolben (6) derart mit dem Überlagerungskolben (19) wirkverbunden ist, dass durch eine Veränderung der Position des Lenkzylinderkolbens (6) innerhalb des Lenkzylinders (3) eine nach Betrag und Richtung gleiche Veränderung der Position des Überlagerungskolbens (19) innerhalb des Überlagerungszylinders (17) bewirkt wird.
  6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Position des Überlagerungskolbens (19) innerhalb des Überlagerungszylinders (17) und die Position des Lenkzylinderkolbens (6) innerhalb des Lenkzylinders (3) durch ein Koppelmittel (25) gekoppelt ist.
  7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Koppelmittel (25) ein mechanisches Koppelmittel ist.
  8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Überlagerungskolben (19) mit einer Überlagerungskolbenstange (24) verbunden ist, welche zumindest auf einer Seite dichtend aus dem Überlagerungszylinder (17) herausgeführt ist, und bei der die Überlagerungskolbenstange (24) mit der korrespondierenden Seite entweder der Zylinder-Lenkkolbenstange (9) oder der Kolben-Lenkkolbenstange (11) durch ein Koppelmittel (25) mechanisch gekoppelt ist.
  9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppelung durch das Koppelmittel sowohl an der Überlagerungskolbenstange (24) als auch an der korrespondierenden Seite entweder der Zylinder-Lenkkolbenstange (9) oder der Kolben-Lenkkolbenstange (11) so ausgestaltet ist, dass weder der Verstellweg des Längenänderungskolbens (12) im Längenänderungszylinder (10) noch der Verstellweg des Lenkzylinderkolbens (6) im Lenkzylinder (3) hierdurch eingeschränkt ist.
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