DE3901961A1 - Liegende strangpresse - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf liegende Strangpressen mit im
Pressenrahmen zwischen unteren, das Gewicht abfangenden und oberen,
niederhaltenden Führungen axial verschiebbaren Aufnehmerhalter und
Laufholm. Voraussetzung für einen strörungsfreien Betrieb solcher
Strangpressen und für eine hohe Maßhaltigkeit, insbesondere auch der
Wandstärke von Hohlprofilen über die gesamte Länge des Preßerzeugnisses
ist eine fluchtende, zentrische Ausrichtung des Aufnehmers zu den
Preßwerkzeugen, d. h. zur Matrize und zum Preßstempel bzw. Matrizenstempel
sowie zum Preßdorn beim Hohlstangenpressen, wobei diese Ausrichtung über
den Preßvorgang aufrechtzuerhalten ist. Üblich ist auch heute noch ein
erstes Ausrichten des Aufnehmers zu den Preßwerkzeugen unter Zuhilfenahme
geeigneter Ausrichthilfen. Zum Ausrichten sind der Aufnehmerhalter und
der Laufholm der Presse mit verstellbaren Führungsschuhen versehen Wenn
die Führungen - wie heute üblich - als x-Führungen, d. h. mit auf die
Hauptachse der Presse ausgerichteten Führungsflächen versehen sind,
können Wärmeausdehnungen in den Führungen ausgeglichen werden.
Um
Verkantungen des Aufnehmerhalters feststellen und ihnen entgegenwirken zu
können, ist die Anordnung von mindestens drei Meßfühlern bekannt (DE-OS
23 04 326), die an der Stirnseite des Aufnehmers um dessen Achse verteilt
angeordnet sind und die Lage der Stirnfläche gegenüber einer senkrecht
zur Achse der Presse gelegenen Bezugsebene anzeigen.
Nach dem vorgenannten Stand der Technik können zwar Winkelabweichungen,
nicht jedoch transversale Abweichungen zwischen dem Aufnehmer und den
Preßwerkzeugen festgestellt werden, wie sie beispielsweise durch
Temperaturunterschiede am Aufnahmehalter hervorgerufen werden können. Dem
Erfordernis auch transversale Abweichungen zwischen dem Aufnehmer und den
Preßwerkzeugen erfassen und korrigieren zu können, war das Ziel der
Lösung nach der DE-OS 28 50 576 und der DE-OS 30 20 156, nach der ein
kohärenter Strahl elektromagnetischer Schwingungen zwischen einem Sender
und einem Empfänger parallel versetzt zur Pressenachse und durch einen
zweiten und gegebenenfalls dritten Empfänger mit zentraler
Strahldurchlaßöffnung verläuft, wobei zwei der Empfänger im Abstand mit
dem Aufnehmer bzw. Aufnehmerhalter und der Sender sowie gegebenenfalls
der weitere Empfänger mit den in Flucht zu bringenden und zu haltenden
Bauelementen des Gesamtsystems verbunden sind. Diese Lösung hat sich
unter Betriebsbedingungen nicht bewährt, da sie sich als störanfällig und
hinderlich erwiesen hat und somit den hohen baulichen Aufwand nicht
rechtfertigt.
Die von der Erfindung zu lösende Aufgabe besteht demgemäß darin, Winkel-
und Transversalabweichungen von der fluchtenden Lage des Aufnehmers
gegenüber den Preßwerkzeugen mit Elementen zu erfassen und abhängig davon
zu korrigieren, die den rauhen Bedingungen (hohe mechanische und
thermische Belastungen und starke Verschmutzung) des Strangpreßbetriebes
gewachsen sind. An Strangpressen der eingangs genannten Bauart, deren
niederhaltende Führungsschuhe zudem durch Druckelemente nachgiebig mit
dem Aufnahmehalter und dem Laufholm verbunden und unter der Druckkraft in
formschlüssiger Anlage an den oberen Führungen gehalten sind, wird die
Aufgabe der Erfindung unter Verwendung an sich bekannter Meßfühler
dadurch gelöst, daß erfindungsgemäß die Meßfühler an den oberen,
niederhaltenden Führungsschuhen zum Aufnehmerhalter und zum Laufholm
zwischen den Führungsschuhen und dem sie tragenden Aufnehmerhalter bzw.
Laufholm den Abstand der Führungsschuhe zum Aufnehmerhalter bzw. Laufholm
messend und anzeigend parallel zu den Druckelementen angeordnet oder die
Druckelemente selbst als Meßfühler ausgebildet sind. Die Erfindung läßt
sich mit bekannten, betriebserprobten Elementen verwirklichen, wobei sich
die Meßfühler an geschützter Stelle unterbringen lassen, ohne besonderen
Raum zu beanspruchen, der somit anderweitig verfügbar ist. Die Meßfühler
können beispielsweise als induktive Weggeber ausgebildet und parallel zu
Federpaketen angeordnet sein, die die Führungsschuhe von den Armen des
Aufnehmerhalters und den Armen des Laufholms abdrücken zur Anlage an den
oberen Führungen. Eine andere Möglichkeit ist die Ausbildung der auf die
Führungsschuhe wirkenden Druckelemente als Kolben-, Zylinder-Einheiten,
wobei dann die Kolben die Weggeber bilden oder unmittelbar mit ihnen
verbunden sind.
Da sich Änderungen der Betriebsbedingungen, z. B. die der Temperatur der
Bauteile nicht plötzlich einstellen, genügt es vielfach, den Meßfühlern
Meßwertanzeiger auf dem Steuerstand der Presse zuzuordnen, die
auftretende Abweichungen anzeigen, so daß das Bedienungspersonal das
Ausmaß der Abweichungen erkennen und erforderlich die Korrekturen
durchführen kann. Im Rahmen der Erfindung ist es aber auch möglich, die
Stellglieder der Führungsschuhe mit motorischem Antrieb zu versehen, zu
deren Steuerung Signale eines die Meßwerte der Meßfühler auswertenden
Steuerungsrechners geschaltet sind.
Die Zeichnungen zeigen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Fig. 1 zeigt eine liegende Strangpresse in einer Seitenansicht zu der
die
Fig. 2 einen Schnitt in Blickrichtungen II-II und die
Fig. 3 einen Schnitt in Blickrichtung III-III in größerem Maßstab
zeigen.
Eine der unteren Führungen ist in
Fig. 4 als vergrößerter Ausschnitt aus der Fig. 2 dargestellt, zu
dem die
Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V zeigt, während die
Fig. 6 einen entsprechenden Schnitt durch die obere Führung zeigt.
Die als Ausführungsbeispiel dargestellte, liegende Strangpresse besteht
aus einem Fundamentrahmen 1, auf dem ein Zylinderholm 2 und ein Gegenholm
3 ruhen, die durch vorgespannte Anker 4 miteinander verbunden sind. Die
Anker 4 sind aus Zuggliedern, bestehend aus mehreren Blechlamellen 5, die
mit Hammerköpfen 6 außen am Zylinderholm 2 und am Gegenholm 3 anliegen
und aus die Blechlamellen 5 umfassenden, innen am Zylinderholm 2 und am
Gegenholm 3, also zwischen diesen gelegenen rechteckigen Druckstücken 7
gebildet. Aufgesetzt auf die Druckstücke 7 sind Keilleisten 8 und
Gleitbahnen 9, welche untere und obere Führungen 10 und 11 bilden, die
auf die Pressenachse 12 ausgerichtete Ebenen bilden. Entlang den
Führungen 10 und 11 sind axial verschiebbar ein Aufnehmerhalter 13 und
ein Laufholm 14, wobei zur Verschiebung des Aufnehmerhalters 13 oben und
unten Kolben-Zylinder-Einheiten 15 vorgesehen und durch Kolbenstangen
16 mit dem Aufnehmerhalter 13 verbunden sind, während der Laufholm 14 von
einem im Zylinder 17 angeordneten Plungerkolben in Preßrichtung und von
in beiderseits zum Zylinder 17 angeordneten Zylindern 18 angeordneten
Rückzugkolben, die mit ihren Kolbenstangen 19 mit dem Laufholm 14
verbunden sind, verschiebbar ist. Der Aufnehmerhalter 13 trägt einen
Aufnehmer 20 und der Laufholm 14 einen Preßstempel 21. Eine Matrize
stützt sich über einen Matrizenhalter 22 am Gegenholm 3 ab.
Das Ausführungsbeispiel ist eine Direkt-Strangpresse. Es ist
selbstverständlich, daß sich die Erfindung auch auf indirekt-
Strangpressen bezieht, bei denen die Abstützung der Matrize durch einen
Matrizenstempel erfolgt. Ebenso bezieht sich die Erfindung auf Direkt-
oder Indirekt-Hohlstrangpressen, bei denen im Preßstempel 21 oder in dem
an die Stelle eines Preßstempels tretenden Aufnehmer-Verschlußstück ein
den Stranghohlraum formender Preßdorn angeordnet und in einer Bohrung des
Preßstempels 21 oder des Verschlußstückes verschiebbar ist.
Wie die Fig. 2 und 3, insbesondere aber der Ausschnitt in Fig. 4 und
die Fig. 5 und 6 zeigen, ist der Aufnehmerhalter 13 mit Armen 23 und
der Laufholm 14 mit Armen 24 versehen, die untere Führungsschuhe 25 und
obere Führungsschuhe 26 tragen, mit denen sie an den unteren Führungen 10
bzw. den oberen Führungen 11 auf- bzw. anliegen. Zur fluchtenden
Ausrichtung des Aufnehmers 20 zu den Werkzeugen und der Werkzeuge
(Preßstempel 21 und Matrize im Werkzeughalter 22) zueinander, sind die
unteren Führungsschuhe 25 mit den Armen 23 des Aufnehmerhalters 13 und
den Armen 24 des Laufholm 14 durch Stellglieder verbunden. Als
Stellglieder sind in dem Ausführungsbeispiel Gewindespindeln 27
vorgesehen, die in senkrecht zu den Führungen 10 in den Endstücken 23 a zu
den unteren Armen 23 bzw. 24 a zu den unteren Armen 24 befindlichen
Gewindebohrungen 28 drehbar sind. An ihren den Führungsschuhen 25
zugekehrten Enden sind die Gewindespindeln 27 mit Stirnzapfen 27 a
versehen, mit denen sie in Ausbohrungen 29 der Führungsschuhe 25 drehbar
einsitzen. Ankerbolzen 30 sind in den Führungsschuhen 25 verschraubt und
durchdringen die hohlgebohrten Gewindespindeln 27, wobei Muttern 31 an
den Enden der Ankerbolzen 30 den Zusammenhalt der Führungsschuhe 25 mit
den Gewindespindeln 27 sichern. Mit 32 sind Drehsicherungen bezeichnet,
die eine ungewollte Drehung der Gewindespindeln 27 nach erfolgter
Einstellung verhindern. Die oberen Führungsschuhe 26, die die Aufgabe
haben, den Aufnehmerhalter 13 bzw. den Laufholm 14 niederzuhalten und so
deren Lage zu sichern, sind nachgiebig mit den Armen 23 des
Aufnehmerhalters 13 bzw. den Armen 24 des Laufholms 14 verbunden. Dazu
sind Tellerfederpakete 33 zwischen den Führungsschuhen 26 und den
Gewindespindeln 34 angeordnet. Gleich den Gewindespindeln 27 sind auch
diese Gewindespindeln 34 drehbar in Gewindebohrungen 35 in den Endstücken
23 a der oberen Arme 23 bzw. 24 a der oberen Arme 24. Die Gewindespindeln
34 werden so eingestellt, daß die Tellerfederpakete 33 eine ausreichende
Anpreßkraft der Führungsschuhe 26 an den oberen Führungen 11
aufrechterhalten. Auf die Ankerbolzen 36 zu den Führungsschuhen 26
aufgesetzte Muttern 37 lassen ausreichendes Spiel, damit die
Führungsschuhe 26 stets Anlage an die Führungen 11 halten können.
Verkantungen, unsymmetrische Wärmedehnungen und dergleichen Störungen
führen zu einer Veränderung des Abstandes der Endstücke 23 a bzw. 24 a der
oberen Arme 23 bzw. 24 des Aufnehmerhalters 13 bzw. des Laufholms 14 zu
den oberen Führungen 11 und unter der Kraftwirkung der Tellerfederpakete
33 setzen sich die Führungsschuhe 26 entsprechend von den Endstücken 23 a
der oberen Arme 23 bzw. den Endstücken 24 a der oberen Arme 24 ab. Die
Endstücke 23 a und 24 a der oberen Arme 23 und 24 sind daher mit Meßfühlern
38 versehen. Diese Meßfühler 38 sind in Bohrungen 39 eingesetzt, die
achsparallel zu den Gewindebohrungen 35 zur Aufnahme der Gewindespindeln
34 angeordnet sind. Muttern 38 a legen die Meßfühler 38 in den Bohrungen
39 fest. In den Meßfühlern 38 axialbeweglich sind Taststifte 40, die
unter Federdruck den Führungsschuhen 26 folgen und deren
Lageveränderungen induktiv erfassen. Leitungen 41 verbinden die Meßfühler
38 mit ihren zugeordneten Anzeigern auf dem Steuerstand der Presse.
Ergänzend können - wie dies in der Fig. 5 dargestellt ist - auch an den
Endstücken 23 a der Arme 23 des Aufnehmerhalters 13 und entsprechend an
den Endstücken 24 a der Arme 24 des Laufholms 14 Meßfühler 42 mit
Taststiften 43 vorgesehen sein, die über Druckbolzen 44 den Abstand der
Endstücke 23 a bzw. 24 a und somit die Stellung des Aufnehmerhalters 13
bzw. des Laufholms 14 zu den unteren Führungen 10 messen und anzeigen.
Zur Aufnahme der Meßfühler 42 mit Taststiften 43 und Druckbolzen 44 sind
die Endstücke 23 a bzw. 24 a
mit abgesetzten Bohrungen 45 versehen, in deren Abschnitten geringeren
Durchmessers die Druckbolzen 44 geführt sind, während die Abschnitte
größeren Durchmessers von Deckeln 46 verschlossen sind, die die Meßfühler
42 tragen und Druckfedern 47 abstützen, welche die Druckbolzen 44 in
Anlage an den unteren Führungen 10 halten.
Die Meßfühler 42 geben mit ihrer Anzeige der Ausgangsstellung des
Aufnehmerhalters 13 und des Laufholms 14 zu den unteren Führungen 10 und
der Veränderungen dieser Ausgangsstellungen beispielsweise durch
Verschleiß an den Führungsschuhen 25 zusätzliche Informationen zur
Beurteilung der Meßergebnisse an den Meßfühlern 38, weshalb auch den
Meßfühlern 42 Meßwertanzeiger auf dem Steuerstand der Presse zugeordnet
sind und bei der Steuerung der Stellglieder dem Steuerungsrechner als
Eingaben zugeführt werden.
Die Fig. 5 und 6 zeigen die Endstücke 23 a der Arme 23 des
Aufnahmehalters 13. Der Laufholm 14 der über den mit ihm verbundenen
Plungerkolben im Zylinder 17 bereits eine Führung besitzt, ist daher mit
nur jeweils einem Führungsschuh in jedem Endstück 24 a der Arme 24
versehen, die in mittig in den Endstücken 24 a befindlichen Nuten
angeordnet sein können.
Eine Abwandung des dargestellten Ausführungsbeispiels ist für eines der
Stellglieder in der Fig. 5 punktiert dargestellt. Zur motorischen
Drehung der Gewindespindel 27 ist mit ihr das Schneckenrad 48 eines
Schneckengetriebes 49 drehfest aber axialbeweglich verbunden. Über den
Motor 50 und die Schnecke 51 in dem auf das Endstück 23 a befestigten
Schneckengetriebe 49 erfolgt somit die Verstellung. Die Steuerung der
Motore 50 kann vom Steuerstand manuell oder durch Steuerungssignale eines
die Meßwerte der Meßfühler auswertenden Steuerungsrechners erfolgen.
Claims (4)
1. Liegende Strangpressen mit im Pressenrahmen zwischen unteren, das
Gewicht auffangenden und oberen, niederhaltenden Führungen axial
verschiebbaren Aufnehmerhalter und Laufholm, die zur fluchtenden
Ausrichtung von Aufnehmer und Preßwerkzeugen (Matrize, Stempel,
Dorn) mit verstellbaren Führungsschuhen versehen sind, wobei die
niederhaltenden Führungsschuhe durch Druckelemente nachgiebig mit
dem Aufnehmerhalter und dem Laufholm verbunden und unter der
Druckkraft in formschlüssiger Anlage an den oberen Führungen
gehalten sind, und wobei zwischen dem Aufnehmerhalter und dem
Pressenrahmen Meßfühler zur Erfassung und Anzeige einer Neigung der
Aufnehmerachse vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßfühler (38) an den oberen, niederhaltenden
Führungsschuhen (26) zum Aufnehmerhalter (13) und zum Laufholm (14)
zwischen den Führungsschuhen (26) und dem sie tragenden
Aufnehmerhalter (13) bzw. Laufholm (14) den Abstand der
Führungsschuhe (26) zum Aufnehmerhalter (13) bzw. Laufholm (14)
messend und anzeigend parallel zu den Druckelementen (33)
angeordnet oder die Druckelemente selbst als Meßfühler ausgebildet
sind.
2. Strangpressen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzliche Meßfühler (42) am Aufnahmehalter (13) und am
Laufholm (14) zu den unteren Führungen (10) angeordnet sind.
3. Strangpresse nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß den Meßfühlern (38) und gegebenenfalls den Meßfühlern (42)
Meßwertanzeiger auf dem Steuerstand der Presse zugeordnet sind.
4. Strangpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellglieder (27) der Führungsschuhe (25) mit motorischen
Antrieben (44) versehen sind, zu deren Steuerung Signale eines die
Meßwerte der Meßfühler (38) und gegebenenfalls der Meßfühler (42)
auswertenden Steuerungsrechners geschaltet sind.
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