DE38940C - Melkapparat - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 4S: Landwirtschaftliche Geräthe.

CARL RUNGE & SOHN in KIRCHOHSEN.

Melkapparat.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 21. September 1886 ab.

Der auf der beiliegenden Zeichnung in Seitenansicht, Fig. 1, und Vorderansicht, Fig. 2, dargestellte Melkapparat zeichnet sich durch einfache Construction, gute Wirkungsweise und leichte Handhabung aus. Er besteht aus einem oben offenen, unten mit einem Abflufsrohr a versehenen Blechgefäfs A, in welchem zwei Walzenrahmen B B angeordnet sind, die durch eine Handkurbel in Umdrehung versetzt werden können. Die Walzenrahmen B B bestehen aus zwei Armen b, welche an ihren Enden die Walzen b¹ b¹ tragen und durch eine mittlere Welle b², auf welche die Arme bb aufgekeilt sind, mit einander verbunden sind. Die Wellen b² sind in den Stirnwänden des Gefäfses A drehbar gelagert und tragen an dem einen Ende aufserhalb des Gefäfses A konische Zahnräder d, welche mit ebensolchen Zahnrädern e in Eingriff stehen. Diese sind auf einer WeIIe₁/ befestigt, welche passend an der Stirnwand A gelagert ist und durch eine aufgesteckte Handkurbel g in Umdrehung versetzt werden kann. Die Räder e e sind so angeordnet, dafs sich die Walzenrahmen nach entgegengesetzten Richtungen hin drehen. Die Walzen b¹b¹ bewegen sich in geringer Entfernung von der kreisbogenförmig gestalteten Wand des Blechgefäfses und dienen zum Ausstreichen der Zitzen des Euters. Sie sind aus diesem Grunde mit weichem Gummi überzogen und in den Armen b auf Spiralfedern b³ elastisch gelagert, Fig. 3. Die obere Oeffnung des Gefäfses A ist mit umgefalzten Kanten α¹ versehen. Ein in der Mitte quer über dieselbe gehender Steg h dient zur Unterstützung des Euters während des Melkens. An dem Gefäfs A ist noch ein genügend starker Stab i befestigt, um den Apparat an einem Milcheimer anbringen zu können, wie in Fig. 2 dargestellt ist. Die Wirkungsweise des Apparates ist folgende:

Der an dem Milcheimer befestigte Apparat wird unter das Euter gebracht und in der richtigen Höhe eingestellt, so dafs die Zitzen des Euters in das Gefäfs A hineinhängen und das Euter selbst auf dem Steg h aufliegt. Nun wird die Kurbel g in Umdrehung versetzt und das Melken geht in der Weise vor sich, dafs die Walzen b^l b¹ je zwei Zitzen erfassen, gegen die kreisbogenförmige Wand des Gefäfses A drücken und mit Druck an denselben entlang rollen. Die ausgedrückte bezw. ausgewalzte Milch fliefst durch den Rohrstutzen a in den Eimer ab.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Melkapparat, bestehend aus einem oben offenen, unten mit Abflufsrohr α versehenen Gefäfse A, dessen gegenüberliegende Längenwände kreisbogenförmig gestaltet sind und den in dem Gefäfs A befindlichen, mit elastisch gelagerten Gummiwalzen b¹ ausgerüsteten Walzenrahmen BB, welche durch Räderübersetzung von einer Handkurbel aus nach entgegengesetzten Richtungen hin in Umdrehung versetzt werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

   BERLIN GEDRUCKT IN DER REICKSDRUCKEREI.