DE3890557C2 - Verfahren zur Herstellung von Nahrungsmitteln - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung der
Struktur und des Wasserrückhaltevermögens von Nahrungsmitteln
aus Fischfleisch, Fleisch und Geflügel.
Bekannte Verfahren zur Verbesserung der Beschaffenheit und
der Eigenschaften von Nahrungsmitteln schließen
physikalische Verfahren, wie Erwärmen, Kühlen, Rühren oder
Schneiden eines Nahrungsmaterials, und chemische
Verfahren, wie die Zugabe eines Salzes dazu oder die
Kontrolle des pH-Werts durch Zugabe eines alkalischen oder
sauren Materials dazu, ein. Nahrungsmittel bestehen
hauptsächlich aus Proteinen, Lipiden, Sacchariden, Fasern,
Vitaminen und anorganischen Materialien, und die Struktur,
die Eigenschaften, die Farbe, der Geschmack, der Geruch
und der Nährwert davon können durch Modifizieren dieser
Komponenten variiert werden. Es wird angenommen, daß
insbesondere die Beschaffenheit und die Eigenschaften von
Nahrungsmitteln in enger Beziehung zu den darin
enthaltenen Proteinen, Lipiden, Sacchariden und Fasern
stehen. Es wurde deshalb versucht, die Eigenschaften von
Nahrungsmitteln durch Modifizieren dieser Komponenten zu
verbessern.
Jedes der vorstehend beschriebenen bekannten Verfahren zur
Verbesserung der Eigenschaften von Nahrungsmitteln übt
eine starke physikalische oder chemische Wirkung auf die
Komponenten der Nahrungsmittel aus. Sie können deshalb
beispielsweise die Farbe, den Geschmack, den Geruch oder
den Nährwert der Lebensmittel nachteilig beeinträchtigen.
Zusätzlich wird das Verfahren zur Herstellung oder der
Behandlung der Nahrungsmittel beschränkt. Diese Verfahren
sollten deshalb unter strenger Kontrolle durchgeführt
werden, da sonst verschiedene Nachteile, wie eine
Entfärbung, ein unangenehmer Geschmack, ein unangenehmer
Geruch, eine Freisetzung von Wasser oder eine Abnahme der
Ausbeute, auftreten können.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein Ver
fahren zur Verbesserung der Struktur und des Wasserrückhalte
vermögens von Nahrungsmitteln aus Fischfleisch, Fleisch und Ge
flügel zur Verfügung zu stellen, wodurch ein Nahrungsmittel mit
verbesserter Beschaffenheit und Eigenschaften oder besonderer
Beschaffenheit und Eigenschaften hergestellt werden kann, ohne
daß die vorstehend beschriebenen Nachteile auftreten.
Um diese Aufgabe zu lösen, wurden umfangreiche
Untersuchungen durchgeführt.
Als Ergebnis wurde gefunden, daß die Zugabe von
Transglutaminase zu einem Nahrungsmaterial, das
spezifische Proteine enthält, wie Fischfleisch, Fleisch
und Geflügel,
eine spezifische Wirkung ausschließlich auf die in dem
Nahrungsmaterial enthaltenen Proteine ausübt und diese
modifiziert, ohne andere Komponenten des Nahrungsmaterials
außer den Proteinen zu beeinflussen, um dadurch die
folgenden verbesserten Wirkungen (1) bis (3) zu erreichen,
die charakteristisch oder gemeinsam sind in Abhängigkeit
von den zu modifizierenden Proteinen.
- (1) Wenn Transglutaminase einem Nahrungsmaterial, das Frischfleisch enthält, zugegeben wird, wird das Wasserrückhaltevermögen des Nahrungsmaterials verstärkt und seine Struktur wird flexibel und glatt.
- (2) Wenn Transglutaminase einem Nahrungsmaterial, das Fleisch und Geflügel enthält, zugegeben wird, wird das Wasserrückhaltevermögen des Nahrungsmaterials verstärkt und seine Struktur wird kaum mastiziert bzw. zerkaut.
- (3) Wenn Transglutaminase einem Nahrungsmaterial, das Eialbumin enthält, zugegeben wird, wird die Schäumungsstabilität des Eialbumins verbessert, und die Struktur des Nahrungsmaterials wird glatt und weich.
Die vorliegende Erfindung, die auf der Basis dieser Erkenntnisse
vervollständigt wurde, stellt ein Verfahren zur Verbesserung
der Struktur und des Wasserrückhaltevermögens von Nahrungsmitteln
aus Fischfleisch, Fleisch und Geflügel bereit, bei dem
diesen Nahrungsmitteln Transglutaminase in Anteilen von 0,001
bis 5 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile des Nahrungsmittels
zugegeben wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren
wird nachstehend näher beschrieben.
Das durch die Transglutaminase erfindungsgemäß zu
modifizierende Nahrungsmittel enthält ein oder mehrere
Materialien, gewählt aus Fischfleisch, Fleisch und
Geflügel, und gegebenenfalls zusätzlich Eialbumin.
Bei der Zugabe der Transglutaminase kann das
Nahrungsmaterial in jeder Form sein in Abhängigkeit von
der Art und dem Verwendungszweck. Das heißt, das
Nahrungsmittel kann entweder mit anderen Materialien
gemischt sein oder nicht.
Insbesondere schließen Beispiele für das
Nahrungsmittel, das Fischfleisch enthält, gemahlenes
Fischfleisch, gehacktes Fischfleisch, Filet und
lyophilisiertes Fischfleischpulver ein. Beispiele für das
Nahrungsmittel, das Fleisch und Geflügel enthält,
schließen verschiedenes gehacktes Fleisch und Geflügel und
Blockfleisch ein.
Beispiele für das gegebenenfalls zusätzlich enthaltene
Eialbumin schließen Eialbumin selbst und
behandeltes Ei, wie Trockeneialbumin oder gefrorenes
Eialbumin, ein.
Die Transglutaminase wird in einer Menge von 0,001 bis 5
Gew.-Teilen, bezogen auf das reine Enzym, vorzugsweise in
einer Menge von 0,01 bis 5 Gew.-Teilen zu 100 Gew.-Teilen
des Nahrungsmittels zugegeben. Wenn die Menge der
Transglutaminase geringer als 0,001 Gew.-Teile ist, bindet
sich nur ein geringer Teil der Transglutaminase an die
Proteine des Nahrungsmaterials, was eine nur begrenzte
Wirkung ergibt. Wenn die Menge 5 Gew.-Teile übersteigt,
wird andererseits die Wirkung innerhalb einer kurzen Zeit
erreicht, was die Behandlung des Nahrungsmaterials
schwierig macht.
Erfindungsgemäß kann ein Calciumsalz zusammen mit der
Transglutaminase dem Nahrungsmaterial zugegeben werden,
wenn dies erforderlich ist, um dadurch die verbessernde
Wirkung weiter zu verstärken. Beispiele für das
Calciumsalz schließen Calciumchlorid, Calciumcarbonat,
Calciumsulfat und Calciumphosphat ein.
Es ist bevorzugt, daß das Calciumsalz in einer Menge von
0,001 bis 2 Gew.-Teilen, besonders bevorzugt von 0,005 bis
0,1 Gew.-Teilen, 100 Gew.-Teilen des Nahrungsmittels
zugegeben wird. Wenn die Menge des Calciumsalzes geringer
als 0,001 Gew.-Teile ist, wird nur eine begrenzte Wirkung
erreicht. Wenn sie 2 Gew.-Teile übersteigt, verleiht sie
andererseits dem Nahrungsmittel einen unerwünschten
Geschmack. Wenn das Nahrungsmittel bereits 0,1 mMol oder
mehr an Calciumsalz bzw. Calciumsalzen enthält, ist die
Zugabe eines Calciumsalzes nicht notwendig.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann
deshalb die vorstehend genannte Transglutaminase dem
vorstehend genannten Nahrungsmaterial in einem Verhältnis
innerhalb des vorstehend genannten Bereichs in irgendeiner
Herstellungs- oder Behandlungsstufe des entsprechenden
Nahrungsprodukts zugegeben werden. Das Nahrungsmittel,
das die Transglutaminase enthält, kann in bekannter Weise
in Abhängigkeit von dem Zweck behandelt werden.
Das folgende Beispiel erläutert die vorliegende
Erfindung.
3 g Kochsalz wurden 100 g gemahlenem Alaska-Pollackfleisch
zugegeben, und die erhaltene Mischung wurde mit einer
kleinen Hochgeschwindigkeitsschneidemaschine gemischt.
Dann wurden 2 mg eines lyophilisierten
Transglutaminasepulvers zugegeben, und das Mischen wurde
weiter fortgesetzt. Die so erhaltene Paste wurde in ein
Vinylrohr gegeben und über 1h auf 30°C und über 20 min
auf 90°C erwärmt, um dadurch ein Gel als
erfindungsgemäßes Produkt zu ergeben.
Zum Vergleich wurde ein Kontrollgel auf die gleiche Weise,
wie vorstehend beschrieben, hergestellt mit der Ausnahme,
daß keine Transglutaminase zugegeben wurde.
Die Eigenschaften des vorstehend erhaltenen
erfindungsgemäßen Produkts und die des Kontrollprodukts
wurden mit einem Rheometer bestimmt. Tabelle 1
zeigt die Gallertfestigkeit (JS), die Depression bzw.
Senkung und die Weiße bzw. Färbung jedes Produkts.
Tabelle 1 zeigt, daß das erfindungsgemäße Produkt dem
Kontrollprodukt in der Gallertfestigkeit, der Depression
und der Weiße überlegen ist. Als Ergebnis eines
organoleptischen Tests wurde gefunden, daß das
erfindungsgemäße Produkt ein hohes Wasserrückhaltevermögen
und eine flexible Struktur besitzt verglichen mit dem
Kontrollprodukt.
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren übt Transglutaminase
eine spezifische Wirkung ausschließlich auf die in
Nahrungsmitteln enthaltenen Proteine aus und modifiziert
deshalb die Eigenschaften der Nahrungsmittel, ohne die
anderen Komponenten darin zu beeinflussen. Das
erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht deshalb die
Herstellung von Nahrungsmitteln mit verbesserter Struktur
und Eigenschaften oder besonderer Struktur und
Eigenschaften, ohne beispielsweise die Farbe, den
Geschmack, den Geruch oder den Nährwert der Nahrungsmittel
zu beeinträchtigen.
Claims (3)
1. Verfahren zur Verbesserung der Struktur und des Wasser
rückhaltevermögens von Nahrungsmitteln aus Fischfleisch,
Fleisch und Geflügel, dadurch gekennzeichnet, daß diesen
Nahrungsmitteln Transglutaminase in Anteilen von 0,001 bis
5 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile des Nahrungsmittels
zugegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
weiterhin 0,001 bis 2 Gewichtsteile eines Calciumsalzes
100 Gewichtsteilen des Nahrungsmittels zugegeben werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Nahrungsmittel weiterhin Eialbumin enthält.
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