DE3887948T2 - Verfahren in der Aktivierung von Lignocellulosematerial mit einem Stickstoffdioxid enthaltenden Gas. - Google Patents

Verfahren in der Aktivierung von Lignocellulosematerial mit einem Stickstoffdioxid enthaltenden Gas.

Info

Publication number
DE3887948T2
DE3887948T2 DE3887948T DE3887948T DE3887948T2 DE 3887948 T2 DE3887948 T2 DE 3887948T2 DE 3887948 T DE3887948 T DE 3887948T DE 3887948 T DE3887948 T DE 3887948T DE 3887948 T2 DE3887948 T2 DE 3887948T2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
gas
oxygen
lignocellulosic material
absorption solution
activation
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE3887948T
Other languages
English (en)
Other versions
DE3887948D1 (de
Inventor
Hans Olof Prof Samuelson
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Mo och Domsjo AB
Original Assignee
Mo och Domsjo AB
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Mo och Domsjo AB filed Critical Mo och Domsjo AB
Publication of DE3887948D1 publication Critical patent/DE3887948D1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE3887948T2 publication Critical patent/DE3887948T2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C1/00Pretreatment of the finely-divided materials before digesting
    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C11/00Regeneration of pulp liquors or effluent waste waters
    • D21C11/06Treatment of pulp gases; Recovery of the heat content of the gases; Treatment of gases arising from various sources in pulp and paper mills; Regeneration of gaseous SO2, e.g. arising from liquors containing sulfur compounds

Landscapes

  • Paper (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)
  • Chemical And Physical Treatments For Wood And The Like (AREA)
  • Micro-Organisms Or Cultivation Processes Thereof (AREA)
  • Immobilizing And Processing Of Enzymes And Microorganisms (AREA)
  • Compounds Of Unknown Constitution (AREA)
  • Chemical Or Physical Treatment Of Fibers (AREA)
  • Investigating Or Analysing Biological Materials (AREA)

Description

    Technisches Gebiet
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, bei dem Lignozellulosematerial einer Delignifizierungsbehandlung unterworfen wird. Unter Lignozellulosematerial werden in erster Linie verschiedene Lignozellulosehalbstoffe verstanden, vorzugsweise solche Halbstoffe, bei denen beispielsweise Holz entweder vollständig oder teilweise mit Hilfe von Chemikalien in Zellulosehalbstoff überführt wurde. Die Erfindung ist insbesondere zur Anwendung mit Zellstoffen geeignet, die sowohl nach alkalischen Verfahren als auch nach dem Sulfit-Verfahren hergestellt wurden. Unter den alkalischen Kochmethoden sind das Sulfat-Verfahren, das Polysulfid-Verfahren und das Natron (= Natriumhydroxid)-Verfahren mit oder ohne chemische Zusatzstoffe, beispielsweise von Verbindungen vom Chinon-Typ, zu erwähnen. Obwohl das Verfahren vorzugsweise mit ungebleichten Zellulosehalbstoffen zur Anwendung kommt, kann die Erfindung auch auf Zellulosehalbstoff erfolgreich angewandt werden, der zuvor gebleicht und/oder in irgendeiner anderen Weise, beispielsweise mit Alkali, behandelt wurde.
  • Stand der Technik
  • Es wurde gefunden, daß es durch Behandlung von wäßrigem Lignozellulosematerial mit einem Stickstoffdioxid (NO&sub2;) enthaltenden Gas in einer oder mehreren sog. Aktivierungsstufe(n) vor einer oder mehreren Delignifizierungsstufe (n) möglich ist, die Delignifizierung des Zellulosematerials in hochselektiver Weise in einem weitaus größeren Ausmaß durchzuführen, als man es früher ohne Einsatz von Chlor oder Chlorverbindungen als Delignifizierungsmittel für möglich gehalten hatte.
  • Der Aktivierungsprozeß wird durch eine Reihe von Faktoren beeinflußt. Diese Faktoren umfassen die Stoffdichte, die Menge der Stickstoffdioxid-Beschickung, Zeit und Temperatur. Unterschiedliche Temperaturprofile, d. h. unterschiedliche Temperaturen in verschiedenen Stufen des Aktivierungsprozesses, beeinflussen ebenso das Endergebnis. Zusätzlich kommt auch dem Nitrat- und dem Wasserstoffionen-Gehalt während der Aktivierung eine entscheidende Bedeutung für den Aktivierungsprozeß zu. Die Notwendigkeit, teures Stickstoffdioxid zuzuführen, kann drastisch verringert werden, indem man der Aktivierungsstufe Nitrationen oder Wasserstoffionen zuführt. Die Selektivität bei der Delignifizierung des Zellulosehalbstoffs kann auch optimiert werden, indem man, unter anderem, die zuvor erwähnten Parameter optimiert. Dies kann ausgenützt werden, um eine äußerst umfassende Delignifizierung durchzuführen.
  • Der Aktivierungsprozeß kann auch durch Einleiten eines sauerstoffhaltigen Gases, beispielsweise von gasförmigem Sauerstoff, beeinflußt werden. Unter dem Gesichtspunkt des Umweltschutzes ist es immer vorteilhaft, gasförmigen Sauerstoff hinzuzugeben, da gefunden wurde, daß das Gas nach Beendigung der Aktivierung immer einen niedrigen Anteil sowohl an Stickstoffdioxid (NO&sub2;) als auch an Stickoxid (NO) enthält (siehe z. B. die US-A-4 439 271). Ferner ist es der Fall, daß die Zugabe von gasförmigem Sauerstoff während der Aktivierung des Zellulosehalbstoffs unter bestimmten Bedingungen zu einer verbesserten Selektivität bei der Delignifizierung des Zellulosehalbstoffs beiträgt.
  • Zusammenfassung der Erfindung Technische Aufgabe
  • Es wurde jedoch gefunden, daß die Zugabe übermäßiger Mengen Sauerstoff unter anderen Bedingungen zu einer Beeinträchtigung der Selektivität bei der Delignifizierung des Zellulosehalbstoffs führen kann. Eine geringe Sauerstoffzugabe führt umgekehrt zu Umweltproblemen, da das Gas in solchen Fällen insbesondere nach Beendigung des Aktivierungsprozesses einen hohen Anteil Stickoxid (NO) enthält.
  • Die vorliegende Erfindung löst diese Probleme und betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Zellulosehalbstoff, bei dem wäßriges Lignozellulosematerial in wenigstens einer Stufe, anschließend und/oder während dem Material ein sauerstoffhaltiges Gas zugeführt wird, mit einem Gas, das Stickstoffdioxid (NO&sub2;) enthält, aktiviert wird, gefolgt von einer Delignifizierung des Lignozellulosematerials in wenigstens einer Stufe, und bei dem während und/oder anschließend an den Aktivierungsprozeß Gas abgetrennt wird. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die Zufuhr des sauerstoffhaltigen Gases so gesteuert wird, daß das abgetrennte Gas wenigstens 2 kg Stickoxid (NO), berechnet auf 1000 kg absolut trockenes Lignozellulosematerial, enthält, und daß das abgetrennte Gas in einer oder mehreren Stufen mit einer Absorptionslösung umgesetzt wird, deren ursprünglicher pH-Wert im Bereich von 3-13,5 liegt, und daß die Absorptionslösung im Anschluß an ihre Umsetzung mit dem abgetrennten Gas wiedergewonnen wird und diese Lösung vor und/oder während des Aktivierungsprozesses in das Lignozellulosematerial eingebracht wird; und daß das mit Hilfe der Absorptionslösung gereinigte Gas in die Umgebung oder in eine Vernichtungsanlage geleitet wird, wahlweise nach weiterer Reinigung des Gases.
  • Die Mischung des Lignozellulosematerials (im folgenden Zellulosehalbstoff genannt) mit Wasser soll so beschaffen sein, daß die Stoffdichte während des Aktivierungsprozesses innerhalb des Bereichs von 2-80%, zweckmäßig von 3-40% und bevorzugt von 5-30% liegt.
  • Stickstoffdioxid (NO&sub2;) wird in die Aktivierungsstufe entweder als im wesentlichen reines Stickstoffdioxid eingeleitet, oder man läßt es sich unmittelbar vor oder im Aktivierungsreaktor bilden, indem man Stickoxid (NO) und Sauerstoff zuführt. Sowohl Stickstoffdioxid als auch Stickoxid können in ein und denselben Zellulosehalbstoff eingebracht werden. Der Begriff Stickstoffdioxid soll auch Distickstofftetroxid (N&sub2;O&sub4;) und andere polymere Formen von Stickstoffoxiden einschließen. Ein Mol Distickstofftetroxid wird als zwei Mol Stickstoffdioxid berechnet. Additionsprodukte, die Stickoxid umfassen, werden in gleicher Weise als Stickoxid berechnet. Distickstofftrioxid (N&sub2;O&sub3;) wird also als ein Mol Stickoxid und ein Mol Stickstoffdioxid berechnet. Additionsprodukte, die Sauerstoff einschließen, liegen wahrscheinlich als Zwischenprodukte vor. In ähnlicher Weise wird salpetrige Säure (HNO&sub2;) als aktives Stickoxid berechnet. Ähnlich Distickstofftrioxid ist salpetrige Säure flüchtig und analytisch schwer von Stickstoffdioxid und Stickoxid zu trennen. Distickstoffoxid (N&sub2;O) wird andererseits nicht als ein aktives Stickstoffoxid gerechnet.
  • Die Menge an Stickstoffoxiden, mit der das System beschickt wird, wird unter anderem entsprechend dem Ligningehalt des Zellulosehalbstoffs, dem tolerierbaren Angriff auf die Kohlehydrate des Halbstoffs und dem gewünschten Delignifizierungsgrad angepaßt. Berechnet als Monomere beträgt die Menge der Beschickung mit Stickstoffoxiden normalerweise 0,1-2 Kilomol für je 100 kg Lignin im Zellulosehalbstoff.
  • Die Temperatur während des Aktivierungsprozesses kann relativ frei gewählt werden, z. B. innerhalb des Bereichs von 20-110ºC. Wenn der Aktivierungsprozeß einstufig durchgeführt wird, liegt das Temperaturoptimum im Bereich von 50-95ºC. Wenn der Aktivierungsprozeß in zwei Stufen aufgeteilt wird, liegt die bevorzugte Temperatur im Bereich von 25-40ºC in der ersten Stufe, wogegen die Temperatur in der zweiten Stufe im Bereich von 80-100ºC liegt.
  • Die Zeit hängt teilweise von der Temperatur ab. Wenn der pH sehr niedrig und die Temperatur hoch ist, muß eine kurze Aktivierungsdauer gewählt werden. In anderen Fällen wird das Aktivierungsergebnis normalerweise verbessert, wenn der Aktivierungsprozeß über einen langen Zeitraum hinweg durchgeführt wird.
  • Die Menge der Sauerstoffbeschickung vor und/oder während der Aktivierung des Zellulosehalbstoffs soll niedrig gehalten werden. Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird absichtlich kein sauerstoffhaltiges Gas während der Aktivierung des Zellulosehalbstoffs zugeführt. Sofern nicht spezielle Vorsorgemaßnahmen getroffen werden, wird den Zellulosehalbstoff immer eine gewisse Menge Luft in den Aktivierungsreaktor begleiten und der in der Luft enthaltene Sauerstoff ist oft ausreichend. In manchen Fällen kann es sogar notwendig sein, die den Zellulosehalbstoff begleitende Luftmenge zu reduzieren. Die Luft kann entfernt werden, indem man den Zellulosehalbstoff vor Einführen des Halbstoffs in die Aktivierungsstufe komprimiert, oder indem man den Zellulosehalbstoff erhitzt und/oder evakuiert. Wenn mit Stickoxid (NO) als aktivem Stickstoffoxid beschickt wird, wird Sauerstoff vorzugsweise nur in einer Menge zugegeben, die unter der stöchiometrischen Menge liegt, die für die Oxidation von Stickoxid (NO) zu Stickstoffdioxid (NO&sub2;) benötigt wird.
  • Das von der Aktivierungsstufe abgetrennte Gas - dies Gas hat einen bestimmten Niedrigstgehalt an Stickoxid (NO) - wird zur Behandlung zurückgewonnen. Dieses Behandlungsverfahren umfaßt wenigstens zwei Phasen, nämlich das Einbringen eines sauerstoffhaltigen Gases und die Reaktion des Gases mit einer Absorptionslösung. Die Sauerstoffzugabe erfolgt normalerweise zuerst, obwohl es vollkommen denkbar ist, beide Phasen in ein und derselben Behandlungsstufe durchzuführen.
  • Es wurde gefunden, daß die zugeladene Sauerstoffmenge 0,10-0,35, vorzugsweise 0,20-0,28, Mol O&sub2; betragen soll, berechnet pro Mol Stickoxid (NO) im abgetrennten Gas.
  • Die Absorptionslösung kann jede geeignete Lösung mit einem pH im Bereich von 3-13,5 und der Fähigkeit sein, Stickstoffoxide in hohem Maße aus dem abgetrennten Gas zu entfernen.
  • Nach bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung werden jeweils zwei Lösungen als Absorptionslösung verwendet. Es ist besonders zweckdienlich, eine der Lösungen in einer Absorptionsstufe zu verwenden, gefolgt von einer zweiten Absorptionsstufe, in der die andere dieser Lösungen eingesetzt wird.
  • Eine der Lösungen kann schwach sauer bis neutral sein und umfaßt Ablauge, die aus der Aktivierung des Zellulosehalbstoffs stammt. Die Lösung kann entweder nur Ablauge dieser Art umfassen oder auch eine Mischung dieser Ablauge mit irgendeiner anderen Flüssigkeit, beispielsweise eine Flüssigkeit, die den pH der resultierenden Lösung erhöht. Die andere Lösung besitzt einen pH im Bereich von 7-13,5 und umfaßt zweckmäßig Ablauge, die aus der Delignifizierung des Zellulosehalbstoffs mit Alkali stammt. Eine besonders bevorzugte Ablauge erhält man aus einer alkalischen Bleichstufe mit Sauerstoffgas und insbesondere aus einem alkalischen Sauerstoff- Bleichprozeß, bei dem der Zellulosehalbstoff erfindungsgemäß mit Stickstoffdioxid (NO&sub2;) aktiviert wurde. Dies führt zu einem niedrigen Verbrauch aktiver Stickoxide und vermeidet die Fällung von Lignin. Diese Absorptionslösungen werden zurückgewonnen und vor und/oder während des Aktivierungsprozesses auf den Zellulosehalbstoff geladen. Die Lösungen können vorteilhaft zum Imprägnieren und/oder zur Verdünnung des Zellulosehalbstoffs unmittelbar vor oder insbesondere während des Aktivierungsprozesses, d. h. der Behandlung mit stickstoffdioxidhaltigem (NO&sub2;) Gas, verwendet werden.
  • Die hier genannten pH-Werte beziehen sich auf Messungen, die mit Glaselektroden an auf Raumtemperatur (ungefähr 20ºC) abgekühlten Proben ohne Verdampfung gemacht wurden. Im Falle von Proben, die während des Aktivierungsprozesses genommen wurden, wurde der Zellulosehalbstoff vor der Bestimmung des pH abgetrennt. Wenn Proben bei einer Stoffdichte oberhalb von 8% genommen wurden, wurde die Stoffdichte durch Verdünnen mit reinem Wasser auf 8% gebracht, wonach der Zellulosehalbstoff abgetrennt wurde. Die in Bezug auf die Absorptionslösungen, z. B. verschiede Ablaugen, genannten pH- Werte, beziehen sich auf gekühlte, unverdünnte Proben.
  • Bezüglich der Reinigung des abgetrennten Gases wurden gute Ergebnisse erzielt, wenn die relativen Mengen des abgetrennten Gases und der Absorptionslösung und gegebenenfalls die Menge an Sauerstoff (bzw. an sauerstoffhaltigem Gas), mit denen das System beschickt wurde, so angepaßt wurden, daß der pH der verwendeten Absorptionslösung im Bereich von 5-12 lag. Die Rückgewinnung von aktivem Stickstoffoxid wurde insbesondere begünstigt, wenn man eine Absorptionslösung innerhalb dieses pH-Bereichs verwendete. Wenn man diese Absorptionslösung zurückgewinnt, wird die Lösung bevorzugt nur zum Tränken und/oder zur Verdünnung des Zellulosehalbstoffs vor Beginn des Aktivierungsprozesses verwendet.
  • Vorteile
  • Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wurde gefunden, daß es im Unterschied zu den Techniken nach dem Stand der Technik möglich ist, sowohl den Verbrauch von Sauerstoff als auch von neu geladenem Stickstoffdioxid (bzw. Stickoxid) auf einem niedrigen Niveau zu halten, wobei während der Delignifizierung des Zellulosehalbstoffs eine hohe Selektivität erhalten bleibt.
  • Es wurde sogar gefunden, daß es unter bestimmten Bedingungen möglich ist, trotz eines niedrigen Verbrauchs an Stickstoffoxiden im Unterschied zu den Techniken nach dem Stand der Technik eine leicht verbesserte Qualität, z. B. verbesserte Festigkeitseigenschaften, zu erzielen. Diese Vorteile werden ohne oder mit nur geringem Einfluß auf die Umwelt erhalten.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • Fig. 1 ist ein Stoffflußbild, das eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens beschreibt, und Fig. 2 ist ein Stoffflußbild, das eine bevorzugte zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens beschreibt.
  • Bevorzugte Ausführungsform
  • In der nachfolgenden Beschreibung der zuvor erwähnten Stoffflußbilder werden ein Reihe weiterer Parameter genannt werden, die für das erfindungsgemäße Verfahren von Bedeutung sind.
  • Im Falle des in Fig. 1 erläuterten erfindungsgemäßen Verfahrens wird Zellstoff, z. B. ungebleichter Zellstoff, durch eine Leitung I zu einer Vorrichtung 2 zur Entfernung von Lauge, z. B. einer Presse, geleitet. Der Zellulosehalbstoff kann gesiebt oder ungesiebt sein und ist normalerweise vom größten Teil der Kocherablauge, die den Halbstoff vom Kocher begleitet, befreit. Die Kocherablauge wird normalerweise durch restliche Bleichablaugen ersetzt, z. B. Ablauge, die aus Bleichstufen mit Sauerstoffgas stammt. Es ist auch möglich, für diesen Zweck eine bestimmte Menge Ablauge zu verwenden, die aus dem Aktivierungsprozeß stammt. Die Stoffdichte ist normalerweise gering (ein oder wenige %), wenn der Halbstoff in die Presse 2 eingebracht wird. Die Stoffdichte des Halbstoffs nimmt in der Presse 2 zu, beispielsweise auf 30% und darüber. Die aus dem Zellulosehalbstoff gepreßte Lauge wird durch eine Leitung 3 abgeführt und, beispielsweise, zum Waschen und/oder Verdünnen ungebleichten Halbstoffs verwendet. Der Zellulosehalbstoff wird durch eine Leitung 4 zu einer Verdünnungsanlage 5 geleitet. An dieser Stelle des Prozesses kann die Leitung 4 durch eine Abstichrinne oder einen Schneckenförderer ersetzt sein. Die Stoffdichte des Halbstoffs wird in der Anlage 5 auf z. B. 5% verdünnt. Der Zellulosehalbstoff wird dann durch eine Leitung 6 (z. B. mit Hilfe einer Pumpe) zu einem Mischer 7 geleitet. Ein Stickstoffoxid, z. B. Stickstoffdioxid (NO&sub2;), wird durch eine Leitung 8 zugeführt. Die während des Aktivierungsprozesses gewünschte Temperatur wird normalerweise durch Einspritzen von Wasserdampf in den Halbstofffluß erhalten. Dann läßt man den Zellulosehalbstoff stromaufwärts durch einen Aktivierungsreaktor 9 passieren. Die Temperatur, bei der man die Aktivierung stattfinden läßt, hängt von einer Reihe weiterer Parameter ab, wenn auch im Falle dieser erfindungsgemäßen Ausführungsform die Arbeitstemperatur normalerweise im Bereich von 50-95ºC liegt. Temperaturen von ungefähr 90ºC sind hinsichtlich der Aktivierung insbesondere im Falle des dargestellten Einstufenverfahrens anwendbar. Die Höhe des Reaktors 9 und die Rate, mit der der Halbstoff durch den Reaktor geleitet wird, werden durch die Verweilzeit (die Behandlungszeit) bestimmt. Die Verweilzeit beträgt normalerweise 60-360 Minuten. Es wurde gefunden, daß Verweilzeiten von 180 Minuten bei Temperaturen von ungefähr 90ºC gute Ergebnisse liefern.
  • Ein Stickoxid (NO) enthaltendes Gas wird am oberen Ende des Reaktors 9 von der Suspension des Zellulosehalbstoffs abgetrennt. Das Gas wird durch eine Leitung 10 zu einem Oxidationsreaktor 11 geleitet. Das Gas, das unter anderem Stickoxid (NO) enthält, wird im Reaktor mit einem sauerstoffhaltigen Gas, vorzugsweise Sauerstoffgas, das durch eine Leitung 12 zugeführt wird, umgesetzt. Die Menge der Sauerstoffbeladung beträgt zweckmäßig 0,10-0,35 Mol O&sub2;, berechnet pro Mol Stickoxid (NO) in dem zum Reaktor 11 überführten Gas.
  • Wenn diese erfindungsgemäße Ausführungsform praktiziert wird, wird dem Zellulosehalbstoff absichtlich kein sauerstoffhaltiges Gas zugeführt. Auf der anderen Seite werden den Zellulosehalbstoff immer größere oder kleinere Mengen Luft in den Aktivierungsreaktor begleiten. Mit Hilfe der in Fig. 1 dargestellten apparativen Anordnung ist es möglich, die den Halbstoff begleitende Luftmenge (und damit auch die Menge der Sauerstoffbeladung) auf einem geeigneten Niveau zu halten.
  • Um eine optimale Aktivierungswirkung zu erreichen, ist es wichtig, den pH des Zellulosehalbstoffs vor und während des Aktivierungsprozesses zu überwachen und zu steuern. An Position 7, d. h. an der Stelle unmittelbar vor dem Einbringen des Stickstoffoxids in der einen oder anderen Form durch Leitung 8, hat der Zellulosehalbstoff normalerweise einen pH im Bereich von 5-12. Ein pH im Bereich von 5,5-8 wird bevorzugt. Nach dem Einbringen von Stickstoffoxid in den Halbstoff sinkt der pH und es wurde gefunden, daß der pH des Zellulosehalbstoffs während der letzten Stufe des Aktivierungsprozesses und danach im Bereich von 1,5-4,5 liegen sollte. Insbesondere wurden gute Ergebnisse mit einem pH-Endwert von 1,8-2,8 erreicht. Geeignete niedrige pH-Werte können auf verschiedene Weise erhalten werden. Beispielsweise kann ein geeignet niedriger pH durch Zugabe von salpetriger Säure oder irgendeiner anderen Säure, vorzugsweise einer starken Mineralsäure, erhalten werden. Die Zugabe einer kleinen Menge Sauerstoffgas, z. B. 0,5-2 kg für je 1000 kg Lignin, das den Zellulosehalbstoff begleitet, kann ebenfalls genutzt werden, um den pH zu senken.
  • Der Zellulosehalbstoff verläßt den Reaktor 9 durch das obere Ende des Reaktors und wird durch eine Leitung 13 zu einer Vorrichtung 14 zum Abtrennen von Lauge geleitet. Diese Vorrichtung kann die Form einer Presse haben, mittels der ein beträchtlicher Teil der Aktivierungslauge vom Zellulosehalbstoff entfernt werden kann. Anstatt die Ablauge aus dem Zellulosehalbstoff zu pressen, kann die Lauge aus dem Halbstoff mit Hilfe einer Flüssigkeit, vorzugsweise rückgeführter Aktivierungsablauge und/oder frischem Wasser, verdrängt werden. Die Verdrängungsflüssigkeit kann auch Ablauge aus einer Bleiche enthalten, z. B. Ablauge, die aus der Bleichstufe mit Sauerstoffgas stammt. Die Ablauge wird durch eine Leitung 15 abgeführt und zu der Verdünnungsvorrichtung 5 und/oder zum Zellulosehalbstoff an einer Stelle stromaufwärts dieser Anlage geleitet. Der Zellulosehalbstoff wird dann zu der Imprägnieranlage 16 geleitet, in der in der einen oder anderen Form Alkali, z. B. Natriumhydroxid, zum Halbstoff geladen wird. Wenn nicht bereits Ablauge aus der Bleichstufe mit Sauerstoffgas zum Zellulosehalbstoff geladen wurde, ist es zweckmäßig, eine derartige Lauge in den Halbstoff einzubringen, vorzugsweise in Verbindung mit der Zugabe eines Magnesiumsalzes. Der Zellulosehalbstoff wird durch eine Leitung 17 zu einem starken Mischer 18 geleitet, dem durch eine Leitung 19 Sauerstoffgas zugeführt wird. Das Sauerstoffgas löst sich in fein verteilter Form in der ganzen Suspension des Zellulosehalbstoffs, dessen Stoffdichte zweckmäßig im Bereich von 5-10% liegt. Die Suspension passiert stromaufwärts durch einen Sauerstoff-Bleichreaktor 20. Der Sauerstoffgasdruck am Boden des Reaktors 20 wird in gewissem Ausmaß durch die Höhe des Reaktors bestimmt. Der Druck des zugeführten Sauerstoffgases kann frei gewählt werden, was bedeutet, daß der Druck des Sauerstoffgases am oberen Ende des Reaktors 20 gleich oder höher als Atmosphärendruck ist. Denkbar ist auch, während der Bleichstufe mit Sauerstoffgas eine Stoffdichte von größer als 10% zu verwenden, was eine sog. Dickstoff-Sauerstoffbleiche impliziert.
  • Der Zellulosehalbstoff wird dann durch eine Leitung 21 zu einer Anlage 22 zum Abtrennen von Lauge geleitet, in der der Zellulosehalbstoff in bekannter Weise, z. B. durch Pressen und/oder Waschen, von der Ablauge aus der Sauerstoffbleiche befreit wird. Der Zellulosehalbstoff verläßt die Anlage zur Weiterbehandlung durch eine Leitung 23.
  • Eine bestimmte Menge der Ablauge aus der Sauerstoffbleiche wird mit Hilfe einer Pumpe 24 durch eine Leitung 25 zum oberen Ende einer Gasabsorptionsanlage (Rieselturm) 26 transportiert. Der pH der Ablauge aus der Sauerstoffgasbleiche liegt normalerweise im Bereich von 9-12. Gas, das dem Oxidationsreaktor 11 entnommen wurde, wird durch eine Leitung 27 zum Boden des Rieselturms 26 geleitet.
  • Der Kontakt zwischen dem Gas und der Absorptionsflüssigkeit befreit das Gas vom größten Teil seines Stickstoffoxidgehalts. Wenn ein sehr hohes Maß an Absorption im Rieselturm 26 erreicht ist, kann das behandelte Gas durch eine Leitung 28 in die Atmosphäre entlassen werden. Dies wird jedoch nicht bevorzugt. Statt dessen und als Alternative wird das Gas zu einem Sodahausdampfkessel transportiert, in dem unter anderem Kocher-Ablauge verbrannt wird. In den Fällen, in denen die Umweltauflagen sehr hoch sind, kann es erforderlich sein, das Gas in der Leitung 28 weiter zu reinigen, bevor das Gas in die Atmosphäre entlassen oder in den Sodahausdampfkessel eingebracht wird.
  • Die Absorptionsflüssigkeit, die mehrere Stickstoffverbindungen enthält, wird aus dem Rieselturm 26 durch dessen Boden entfernt und durch eine Leitung 29 zu der Verdünnungsanlage 5 befördert. Eine größere oder kleinere Menge Absorptionsflüssigkeit kann auch für andere Zwecke verwendet werden. Es wird jedoch bevorzugt, die Absorptionsflüssigkeit an einer Position stromaufwärts des Aktivierungsreaktors 9 in den Zellulosehalbstoff einzubringen, um so die anwesenden Stickstoffverbindungen während des Aktivierungsprozesses zu nutzen.
  • Es kann vorteilhaft sein, sowohl die Gase als auch die Flüssigkeiten durch die verschiedenen Stufen zurückzuführen, obwohl dies in der Figur nicht gezeigt ist. Beispielsweise kann ein Teil des Gasflusses in Leitung 10 und/oder Leitung 27 zum Aktivierungsreaktor 9 zurückgeführt werden. Außerdem wird es bevorzugt, einen Teil des durch Leitung 28 geführten Gases zum Aktivierungsreaktor 9 zurückzuführen. Diesem Gasfluß kann während der Passage des Flusses zum Reaktor 9 Sauerstoff zugeführt werden. Außerdem kann ein Teil der Absorptionsflüssigkeit am Boden des Rieselturms 26 zum Rieselturm, und vorzugsweise zu einer oder mehreren Stellen entlang der äußeren Hülle des Rieselturms in dessen senkrechter Verlängerung, zurückgeführt werden.
  • Die bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, die in Fig. 2 erläutert ist, stimmt anfänglich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren, wie es unter Bezug auf Fig. 1 beschrieben wurde, überein.
  • Zellstoff wird durch eine Leitung 30 zu einer Vorrichtung 31 zur Entfernung von Lauge befördert. Die aus dem Zellulosehalbstoff extrahierte Lauge wird durch eine Leitung 32 abgeführt. Der Zellulosehalbstoff wird durch eine Leitung 33 zu einer Verdünnungsanlage 34 transportiert. Der Zellulosehalbstoff wird dann durch eine Leitung 35 zu einem Mischer 36 transportiert, in dem der Zellulosehalbstoff über die Leitung 37 mit Stickoxid (NO) und Sauerstoff (O&sub2;) in Kontakt gebracht wird. Das Molverhältnis zwischen diesen Gasen kann beispielsweise 2,5 : 1 betragen.
  • Das Einbringen dieser Gase setzt den Aktivierungsprozeß in Gang. In diesem Fall wird der Aktivierungsprozeß in zwei Stufen mit einer zwischenzeitlichen Verdünnung der Halbstoffsuspension unterteilt. Zellulosehalbstoff mit einer Stoffdichte von beispielsweise 10- 15% wird stromaufwärts durch einen ersten Aktivierungsreaktor 38 geleitet. Die Temperatur in dieser Stufe ist vorteilhaft vergleichsweise niedrig und die Zeit vergleichsweise kurz. Beispielsweise kann die Temperatur 35ºC und die Zeit 20 Minuten betragen. Der Zellulosehalbstoff wird dann durch eine Leitung 39 zu einer Verdünnungsanordnung 40 transportiert, in der der Zellulosehalbstoff z. B. auf eine Stoffdichte von 4-9% verdünnt wird. Der Zellulosehalbstoff wird dann durch eine Leitung 41 zu einem zweiten Aktivierungsreaktor 42 befördert. Diese zweite Aktivierungsstufe soll bei einer höheren Temperatur (z. B. 90ºC) und über einen langen Zeitraum (z. B. 180 Minuten) durchgeführt werden. Diese zweite Behandlungsstufe kann als Reifestufe bezeichnet werden. Der Zellulosehalbstoff wird dann durch eine Leitung 43 zu einer Gastrennanlage 44, z. B. einer Zyklontrennanlage, geleitet. Das von der Suspension des Zellulosehalbstoffs abgetrennte, Stickstoffoxid enthaltende Gas wird durch eine Leitung 45 zu einem Oxidationsreaktor 46 geleitet, der mit einer Leitung 47 für die Zufuhr von Sauerstoffgas zum Reaktor verbunden ist.
  • Anschließend an diese Gasextraktion wird der Zellulosehalbstoff durch eine Leitung 48 zu einer Anlage 49 zur Abscheidung der Lauge befördert. Der Zellulosehalbstoff wird dann in einer Anlage 50 mit Alkali, z. B. in Form von Natriumhydroxid, das zur Bleiche mit Sauerstoffgas notwendig ist, und gegebenenfalls mit einem Schutzmittel, z. B. in Form eines Magnesiumsalzes, imprägniert. Ablauge aus der Bleiche mit Sauerstoffgas kann dem Zellulosehalbstoff auch an den Positionen 49 und 50 zugeführt werden. Der Zellulosehalbstoff wird dann durch eine Leitung 52 zu einem starken Mischer 51 transportiert, dem durch eine Leitung 53 Sauerstoffgas unter Überdruck zugeführt wird.
  • Der Zellulosehalbstoff wird dann stromaufwärts durch einen Reaktor 54 für eine Bleiche mit Sauerstoffgas geleitet. Temperatur und Zeit sind nicht kritisch und diese Parameter können zusammen mit dem Druck des Sauerstoffgases und der Alkalibeschickung entsprechend üblichen Techniken gewählt werden.
  • Der Zellulosehalbstoff wird aus dem Reaktor 54 für die Bleiche mit Sauerstoffgas durch eine Leitung 55 zu einer Anlage 56 zur Abscheidung von Lauge befördert. Anschließend an die Extraktion der Ablauge aus der Sauerstoffgasbleiche aus dem Zellulosehalbstoff wird der Halbstoff durch eine Leitung 57 an irgendeine Stelle zur Weiterbehandlung, z. B. einer oder mehreren abschließenden Bleichstufe(n), befördert.
  • Ein Teil der Ablauge aus der Bleiche mit Sauerstoffgas, die einen pH von 9-12 hat, wird mit Hilfe einer Pumpe 58 durch eine Leitung 59 zum oberen Ende einer ersten Gasabsorptionsanlage 60 (Rieselturm) befördert. Die Flüssigkeit wird in bekannter Weise, z. B. mit Hilfe von Sprühdüsen, fein verteilt, oder man läßt die Flüssigkeit in Form eines dünnen Flüssigkeitsfilms an festen Packkörpern, z. B. Sattel-Packkörpern oder Raschigringen, die im Rieselturm angeordnet sind, durch den Rieselturm passieren. Das Gas wird von der Oxidationsanlage 46 durch eine Leitung 61 zum Boden des Rieselturms 60 geleitet. Gereinigtes Gas wird aus dem Rieselturm 60 entfernt und durch eine Leitung 62 zum Boden einer zweiten Gasabsorptionsanlage 63 (Rieselturm) geleitet. Weiterer Sauerstoff wird durch eine Leitung 64 zugeführt, die mit Leitung 62 verbunden ist. Ein Vorteil wird erzielt, wenn ein Teil des Gases, das durch die Leitung 62 fließt, an einer Stelle unmittelbar stromaufwärts der Verbindungsleitung 64 oder stromabwärts davon entfernt wird, und durch eine hierfür vorgesehen Leitung zu einem (oder beiden) der Aktivierungsreaktoren 38 und 42 zurückgeführt wird. Absorptionsflüssigkeit wird durch eine Leitung 65 von der Anlage 49 zur Abscheidung von Lauge zur Spitze des Rieselturms 63 geleitet. Diese Flüssigkeit hat einen pH, der im Bereich von 3,5-6,5 liegt. Die Suspension des Zellulosehalbstoffs, die in die Anlage 49 eingebracht wird, hat normalerweise einen pH von gut unter 3. Wenn die verwendete Verdrängungsflüssigkeit ganz oder teilweise Ablauge aus der Stufe der Sauerstoffgasbleiche ist, hat die Ablauge einen pH, der im zuvor genannten Bereich liegt. Wenn die Aktivierungsablauge mit Hilfe einer Presse aus dem Zellulosehalbstoff extrahiert wird, kann die extrahierte Ablauge normalerweise mit einer alkalischen Flüssigkeit (z. B. Ablauge aus der Bleiche mit Sauerstoffgas) gemischt werden, so daß die Mischung gut als Absorptionsflüssigkeit im Rieselturm 63 fungieren kann.
  • Das in zwei Stufen gereinigte Gas kann aus dem System durch eine Leitung 66 entfernt und z. B. in die Atmosphäre, einen Sodahausdampfkessel oder irgendeine andere Form von Verbrennungsanlage entlassen werden. Es ist auch möglich, das Gas in einem dritten Reinigungsschritt irgendeiner Form vor dem abschließenden Entlassen des Gases aus dem System zu reinigen. Absorptionslösung aus dem ersten Rieselturm 60 wird durch die Leitung 67 zur Verdünnungsanlage 34 geleitet, während die Absorptionslösung aus dem zweiten Rieselturm 63 durch die Leitung 68 zur Verdünnungsvorrichtung 40 geleitet wird.
  • Mit dem zuvor beschriebenen Verfahren wird ein Restgas erhalten, das äußerst rein ist, d. h., das einen praktisch vernachlässigbaren Gehalt an Stickstoffoxiden aufweist, während gleichzeitig zwei Absorptionslösungen erhalten werden, die beide wirksam in der Aktivierungsstufe eingesetzt werden können. Indem man diese Lösungen vor und während der Aktivierung des Halbstoffs zusammen mit Stickstoffdioxid (NO&sub2;) enthaltendem Gas in den Zellulosehalbstoff einbringt, wird ein aktivierter Zellulosehalbstoff erhalten, der in einer nachfolgenden Stufe (z. B. einer Bleichstufe mit Sauerstoffgas) in hochselektiver Weise delignifiziert werden kann. Es wurde auch gefunden, daß es bei Anwendung des zuvor beschriebenen Verfahrens möglich ist, den Ligningehalt des Zellulosehalbstoffs von einer kappa-Zahl von 30-35 auf 3-4 zu senken, während eine Viskosität von ungefähr 950 dm³/kg erhalten bleibt.

Claims (8)

1. Verfahren zur Herstellung von Zellulosehalbstoff, bei dem wäßriges Lignozellulosematerial in wenigstens einer Stufe, anschließend und/oder während dem Halbstoff ein sauerstoffhaltiges Gas zugeführt wird, mit einem Gas, das Stickstoffdioxid (NO&sub2;) enthält, aktiviert wird, gefolgt von einer Delignifizierung des Lignozellulosematerials in wenigstens einer Stufe, und bei dem während und/oder anschließend an den Aktivierungsprozeß Gas von dem Lignozellulosematerial abgetrennt wird, dadurch gekennzeichnet, daß man die Zufuhr an sauerstoffhaltigem Gas so steuert, daß das abgetrennte Gas wenigstens 2 kg Stickoxid (NO), berechnet auf 1000 kg absolut trockenes Lignozellulosematerial, enthält; und daß man das abgetrennte Gas in einer oder mehreren Stufen mit Absorptionslösung reagieren läßt, deren ursprünglicher pH im Bereich von 3-13,5 liegt, und die Absorptionslösung im Anschluß an ihre Reaktion mit dem abgetrennten Gas zurückgewinnt und diese Lösung in das Lignozellulosematerial vor und/oder während des Aktivierungsprozesses einbringt; und daß man das mit Hilfe der Absorptionslösung gereinigte Gas in die Umgebung oder in eine Vernichtungsanlage leitet, gegebenenfalls nach weiterer Reinigung des Gases.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man dem abgetrennten Gas vor und/oder während der Behandlung des Gases mit der Absorptionslösung sauerstoffhaltiges Gas zuführt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Absorptionslösung verwendet, dessen Hauptbestandteil Ablauge umfaßt, die aus der Aktivierung des Lignozellulosematerials stammt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß der ursprüngliche pH der Absorptionslösung im Bereich von 7-13,5 liegt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Hauptbestandteil der Absorptionslösung Ablauge enthält, die aus der Delignifizierung des mit einem Stickstoffdioxid (NO&sub2;) enthaltenden Gas aktivierten Lignozellulosematerials in alkalischem Medium stammt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Absorptionslösung Ablauge umfaßt, die aus einem alkalischen Delignifizierungsprozeß mit Sauerstoffgas stammt.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß relative Mengen an abgetrenntem Gas und Absorptionslösung, und gegebenenfalls auch die Menge an sauerstoffhaltigem Gas, so angepaßt werden, daß die verwendete Absorptionslösung einen pH im Bereich von 5-12 besitzt.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des abgetrennten Gases, nachdem es mit der Absorptionslösung in wenigstens einer Stufe reagieren gelassen wurde, zur Aktivierungsstufe des Lignozcellulosematerials zurückgeführt wird, gegebenenfalls nach Zugabe von Sauerstoff.
DE3887948T 1987-09-28 1988-09-27 Verfahren in der Aktivierung von Lignocellulosematerial mit einem Stickstoffdioxid enthaltenden Gas. Expired - Fee Related DE3887948T2 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
SE8703718A SE460543B (sv) 1987-09-28 1987-09-28 Foerfarande vid aktivering av lignocellulosamaterial med kvaevedioxid innehaallande gas

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE3887948D1 DE3887948D1 (de) 1994-03-31
DE3887948T2 true DE3887948T2 (de) 1994-08-18

Family

ID=20369679

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE3887948T Expired - Fee Related DE3887948T2 (de) 1987-09-28 1988-09-27 Verfahren in der Aktivierung von Lignocellulosematerial mit einem Stickstoffdioxid enthaltenden Gas.

Country Status (12)

Country Link
EP (1) EP0309998B1 (de)
JP (1) JP2510424B2 (de)
AT (1) ATE101886T1 (de)
AU (1) AU605913B2 (de)
CA (1) CA1301412C (de)
DE (1) DE3887948T2 (de)
ES (1) ES2049234T3 (de)
FI (1) FI93231C (de)
NO (1) NO172698C (de)
NZ (1) NZ226104A (de)
SE (1) SE460543B (de)
ZA (1) ZA887229B (de)

Families Citing this family (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
SE9200183L (sv) * 1992-01-23 1993-07-24 Kamyr Ab Avskiljningsanordning samt foerfarande

Family Cites Families (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4165253A (en) * 1978-07-20 1979-08-21 Ivanov Mikhail A Process for producing pulp
SE421938B (sv) * 1980-06-05 1982-02-08 Mo Och Domsjoe Ab Forfarande for behandling av cellulosamassa med kveveoxider fore syrgasblekning
SE451023B (sv) * 1985-12-10 1987-08-24 Mo Och Domsjoe Ab Forfarande vid aktivering av lignocellulosamaterial med kvevedioxid innehallande gas

Also Published As

Publication number Publication date
NZ226104A (en) 1990-05-28
ATE101886T1 (de) 1994-03-15
NO884279L (no) 1989-03-29
SE8703718L (sv) 1989-03-29
FI884432A (fi) 1989-03-29
EP0309998A3 (de) 1991-07-17
JP2510424B2 (ja) 1996-06-26
AU2283288A (en) 1989-04-06
FI884432A0 (fi) 1988-09-27
CA1301412C (en) 1992-05-26
FI93231B (fi) 1994-11-30
SE460543B (sv) 1989-10-23
SE8703718D0 (sv) 1987-09-28
DE3887948D1 (de) 1994-03-31
FI93231C (fi) 1995-03-10
NO884279D0 (no) 1988-09-27
EP0309998A2 (de) 1989-04-05
NO172698C (no) 1993-08-25
ES2049234T3 (es) 1994-04-16
ZA887229B (en) 1989-06-28
NO172698B (no) 1993-05-18
EP0309998B1 (de) 1994-02-23
AU605913B2 (en) 1991-01-24
JPH01104894A (ja) 1989-04-21

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2141757C3 (de) Verfahren zum Bleichen von Zellstoffbrei
DE3017712C2 (de) Verfahren zur alkalischen Extraktion von Fasermaterial enthaltenden Cellulosesuspensionen nach Behandlung mit Chlor oder Chlordioxid oder Mischungen davon
DE3122297C2 (de) Verfahren zur Ligninentfernung aus chemischen Zellstoffpulpen
DE69525045T2 (de) Verfahren zur zellstoffbehandlung mit einem komplexbildner in kombination mit einer chlordioxidstufe
DE3225271C2 (de) Verfahren zum delignifizierenden Bleichen von Cellulosehalbstoff
DE69301285T2 (de) Verfahren zur Delignifizierung von chemischen Zellstoffen
DE69316652T2 (de) Verfahren zum zellstoffbleichen ohne verwendung von chlor enthaltenden chemikalien
DE69430009T2 (de) Verfahren zur herstellung von gebleichtem zellstoff
DE69013159T2 (de) Verfahren zur herstellung von aufschlusslösungen mit hoher sulfidität für das kochen von sulfatpulpe.
EP0087553B1 (de) Verfahren zur Herstellung von halbgebleichten Zellstoffen
DE69212051T2 (de) Verfahren zur Herstellung von gebleichtem Hochausbeutepapierzellstoff
DE69602941T2 (de) Die neutralisierung von tallölseifen
DE69332725T2 (de) Rückgewinnung von sauerstoffreichem Gas aus Bleichverfahren mittels Ozon
DE4039099C2 (de) Verfahren zum Bleichen von Cellulosebrei
DE3343403C2 (de)
EP0434662B1 (de) Verfahren zum Bleichen von cellulosehältigen Materialien sowie Anlage zur Durchführung des Verfahrens
DE69111098T2 (de) Verfahren zur Herstellung von gebleichtem Zellstoff mit hoher Ausbeute.
DE3887948T2 (de) Verfahren in der Aktivierung von Lignocellulosematerial mit einem Stickstoffdioxid enthaltenden Gas.
DE68928822T2 (de) Verfahren zur Herstellung von gebleichten chemithermomechanischen Zellstoffen
DE2407542A1 (de) Verfahren zum bleichen von pulpe
DE4039294C2 (de) Verfahren zum Bleichen von Cellulosebrei
DE69204457T2 (de) Verfahren zum bleichen und zur delignifizierung von chemischen papierzellstoffen.
DE69729215T2 (de) Sauerstoffbehandlung von filtraten aus einer bleichanlage
DE3247594C2 (de)
DE3239608A1 (de) Verfahren zur herstellung von zellulosepulpe

Legal Events

Date Code Title Description
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee