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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Offsetdruckpresse
des im Oberbegriff des Anspruchs 1 beschriebenen Typs.
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Die meisten gewerblichen Offsetdruckpressen sind heute für
die Ausführung von Drei- oder Vierfarbendruck konstruiert.
Ihre Funktionsart variiert von einem Hersteller zum anderen
wenig, und die Auswahl des Druckereibesitzers richtet sich
nach Betriebssicherheit, Einfachheit der Inbetriebsetzung,
Bedienung und der Produktionsleistung der Druckpresse.
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Zur Erläuterung der Erfindung wird das Funktionsprinzip
einer traditionellen, für diesen Maschinentyp
repräsentativen Heidelberg-GTO mit Verweis auf die beigefügten
Zeichnungen zur Kenntnisnahme schematisch beschrieben.
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Die Presse in Figur 1 besteht aus einem Rahmen, der
sämtliche Maschinenelemente enthält. Das Farbwerk 2A und dessen
Benetzungsvorrichtung (Farbwalzen voll ausgefüllt, und
Feuchtwalzen mit Rastern dargestellt) benetzt die auf dem
Druckträger 2 befestigte Offsetplatte und färbt sie ein.
Die eingefärbte Platte druckt ihr Druckmuster auf die
Drucktuchwalze 3. Das von dem Stapel 5A kommende Papier
wird beim Durchlauf zwischen der Drucktuchwalze 3 und der
Gegendruckwalze 4 durch Umdruck bedruckt. Der bedruckte
Bogen wird von den Greifern der Kettenabstoßvorrichtung 6
wiederaufgenommen und auf den Ablagestapel 5B abgelegt. Der
Farbkasten 2C sowie das vom Wasserbehälter 2D ausgehende
Benetzungssystem sind mit Vorrichtungen zur Dosierung der
Farben- und Wasserzufuhr in Abhängigkeit von der für den
auszuführenden Druck erforderlichen Farbmenge ausgerüstet.
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Der Druckträger 2 besitzt Vorrichtungen für Mitnahme und
Ausrichtung der Offsetplatte, und Regelmöglichkeiten zu
seiner Umfangsverschiebung im Verhältnis zur Drucktuchwalze
3, was die korrekte Position des Drucks auf der zu
bedruckenden Unterlage ermöglicht. Die Drucktuchwalze 3
enthält auch die für Befestigung und Spannung des Drucktuchs
erforderlichen mechanischen Elemente. Die Gegendruckwalze 4
ist mit Greifern zur Festhaltung des Papierbogens während
des Drucks ausgerüstet.
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Diese Pressen sind mit einem zusätzlichen, umsetzbaren
Zähl- und Farbwerk 7 (Figur 2) ausgerüstet, das
folgendermaßen funktioniert:
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Das Farbwerk 7A färbt die Paginierstempel 9B oder die
typographischen Druckstöcke ein, die ihren Druck direkt auf en
Bogen 5 übertragen, der seinen Offsetdruck wiederum von der
Drucktuchwalze 3 erhält. Dieser typographische Druck
erfolgt phasengleich mit dem Druckzyklus des Offsetdrucks,
wobei die Antriebsorgane synchronisiert und miteinander
verbunden sind. Der für diesen typographischen Aufdruck
erforderliche Druck wird zwischen der Gegendruckwalze 4
(beim Offsetdruck) und den Paginierstempeln oder Klischees
erzeugt. Die an jeder Seite der Presse angeordneten
Stellschrauben 7B ermöglichen eine mikrometrische Regelung des
Drucks der die Paginierstempel oder Klischees haltenden
Welle. Die für die Ausführung der verschiedenen zum Druck
führenden Vorgänge bestimmte, zeitliche Reihenfolge wird
von verschiedenen, für die Ausführung dieses Befehls
ausgelegten Steuerhebeln bestimmt. Alle diese Funktionen werden
von dem Druckzyklus synchronisiert. Diese Pressen sind mit
einem Mechanismus für hochpräzise Positionierung des Bogens
ausgerüstet, der ihnen bei aufeinanderfolgenden Abzügen
desselben Vordrucks ermöglicht, eine perfekte Einpassung
zwischen jeder Farbe zu erzielen. Dieser gewerbliche
Pressentyp wird auch für 2, 4 und 5 Farben hergestellt. Solche
Mehrfarbendruckpressen werden durch Zusammenbau mehrerer
Einfarbengrundpressen gebildet. Der Bogen läuft
nacheinander von einer Presse zur anderen mit Mechanismen, die ihn
mit Hilfe von Greifern positiv mitführen. Bei diesen
Pressen ist das Zählwerk an der letzten Druckpresse angeordnet.
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Einige Hersteller bieten als Option ein zusätzliches,
meistens umsetzbares Farbwerk mit einer Offsetfarbe an. Diese
Farbwerke funktionieren unabhängig voneinander, und
enthalten alle für Benetzung und Einfärbung einer auf einem
Druckträger mit gleichem Durchmesser wie dem der
Grundpresse befestigten Offsetplatte erforderlichen Elemente
sowie die für die chronologische Anordnung der
Gesamtfunktionen erforderlichen Steuermechanismen. Die
eingefärbte Platte druckt ihre Abbildung auf das Drucktuch der
Presse, das infolge des Druckzyklus zwei mit verschiedenen
Farben eingefärbte Abbildungen aufnimmt. Diese beiden
Abbildungen werden gleichzeitig auf den Bogen übertragen,
der zwischen den Drucktuch- und Gegendruckwalzen der Presse
durchläuft. Eine solche Offsetdruckpresse ist zum Beispiel
in FR-A-1.528.114 beschrieben. Diese Zusatzgruppen
werden von bedeutenden Druckpressenherstellern meistens
nicht hergestellt. Ein amerikanischer Hersteller hat sich
bei diesem Typ auf Druckwerke spezialisiert, die allen
möglichen Pressentypen angepaßt werden können, und viele
amerikanische und ausländische Druckereien verwenden solche
Zusatzgruppen mit Erfolg, weil sie Druckereien zwar große
Dienste leisten, jedoch ohne Gefahr von Verschmutzung durch
Vermischung ihrer Farben, und dies je nach Größe der
einzufärbenden, übereinanderliegenden Druckmuster in mehr oder
weniger langer Druckzeit, positiv keine Abzüge in
gerasteter Farbüberdeckung abliefern.
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Dieser wegen des Prinzips des Zusatzwerkes schwere Nachteil
begrenzt seinen Einsatz ganz erheblich und ermöglicht dem
Druckereibesitzer nicht, seine mit dem Zusatzwerk
ausgerüstete Presse als echte Zweifarbendruckpresse in Betracht zu
ziehen.
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Die Weiterentwicklung von individuellem Schriftbild,
Druckstil und Drucktechniken bedingt die Notwendigkeit,
Druckbilder preiswert mehrfarbig zu drucken. Heute aber ist für
viele, auf Mehrfarbendrucke nicht spezialisierte
Druckereibesitzer der Kauf einer Zweifarbendruckpresse
problematisch, weil deren Kosten und Raumbedarf im Vergleich mit
einer Einfarbenpresse etwa doppelt so hoch bzw. groß sind,
und die Amortisation der Zweifarbendruckpresse deshalb
schwierig ist. Dieser Faktor trifft um so mehr auf kleine
Qualitätsdruckpressen des Typs GTO zu, die bei großen
Druckauflagen im Vierfarbendruck nur schwer mit Zwei- oder
Vierfarbendruckpressen konkurrieren können. Außerdem ist
eine Zweifarbenpresse für Einfarbendruck schlecht geeignet.
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Die vorliegende Erfindung strebt die Verbesserung des
Stands der Technik durch Ermöglichen der Herstellung von
kompakten Offsetpressen an, die dem Druckereibesitzer mehr
Möglichkeiten bieten.
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Zu diesem Zweck bringt die Erfindung eine Offsetdruckpresse
in Vorschlag, die die Merkmale nach Anspruch 1 enthält. Die
vorteilhaften Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen
definiert.
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Nach der besonderen Ausführung der vorliegenden Erfindung
kann das Druckwerk ohne oder mit der Hilfsdrucktuchwalze
verwendet werden.
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Ausgehend von diesen beiden Elementen des Druckwerks und
seiner Montage auf der Presse kann der Druckereibesitzer
seine Einfarbenpresse wahlweise und in kurzer Zeit entweder
in eine echte Zweifarbenpresse, die die gleichen
Möglichkeiten und Leistungen bietet wie eine aus zwei Pressen
konstruierte Zweifarbenpresse oder in eine Einfarbenpresse mit
einer Zusatzfarbe und einem zusätzlichen Numerierwerk
umwandeln.
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Eine dritte Möglichkeit wird bei diesen, Zusatzorgane
dieser verschiedenen Elemente enthaltenden Pressen dadurch
geboten, daß auf die in eine echte Zweifarbenpresse
umgewandelte Presse ein ergänzendes Zusatzwerk montiert wird.
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Wenn die mit einem zusätzlichen Druckwerk auszurüstende
Presse nicht mit einem Numerierwerk versehen ist, kann
dieses montiert werden, und seine Antriebswelle dient genauso
wie bei einer Presse, die schon mit dem Numerierwerk
ausgerüstet ist, der Lagerung und dem Antrieb der
Drucktuchwalze.
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Außer den Zusätzen auf vorhandenen Pressen und ohne
Abweichung vom Rahmen der vorliegenden Erfindung ist die
Ausführung von Pressen, die schon bei ihrer Herstellung die
gleichen umsetzbaren und modularen Elemente enthalten,
wünschenswert,
denn mit dieser Ausführung können zu geringeren
Kosten viel kompaktere Maschinen mit zwei Farben, die in
gleicher Weise eine oder zwei Farben oder zwei mal zwei
Farben drucken, erzielt werden, die zudem noch zusätzliche,
nicht unerhebliche Möglichkeiten bieten. Es liegt auf der
Hand, daß das Druckwerk ohne Abweichung vom Rahmen der
Erfindung bei diesen Einfärbungs- oder Benetzungsarten
viele Varianten enthalten oder "wasserfreien" Offsetdruck
ausführen kann.
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Diese verschiedenen Möglichkeiten sind für den
Druckereibesitzer sehr interessant, denn beim Druck mit
Farbenüberdeckung ist die Numerierung selten notwendig, im Gegensatz
dazu erfordern die Arbeiten mit Paginierung oft eine
zusätzliche Farbe.
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Die Zeichnung stellt als Beispiel einige Ausführungsformen
des Gegenstandes der Erfindung dar.
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Figur 1 ist die vereinfachte Schnittansicht einer bekannten
Heidelberg-Presse.
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Figur 2 ist die vereinfachte Schnittansicht einer
bekannten mit ihrem umsetzbaren Numerierwerk ausgerüsteten
Heidelberg-Presse.
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Figur 3 ist die vereinfachte Schnittansicht einer
Heidelberg-Presse, die speziell in Übereinstimmung mit der
vorliegenden Erfindung mit einer Hilfsdrucktuchwalze und
einem umsetzbaren Farbwerkmodul ausgerüstet ist, wobei der
Pressendruckträger einen Zweifarbendruck mit einer
Einfarbenpresse ermöglicht.
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Figur 4 ist die Darstellung der nach der vorliegenden
Erfindung verbesserten Presse mit dem umsetzbaren
Farbwerkmodul und dem Druckträger in einer alternativen
Konfiguration der in Figur 3 gezeigten Betriebsart, die dem
Druckträger des umsetzbaren Farbwerkmoduls ermöglicht, mit der
Drucktuchwalze der Presse zusammenwirkend zu funktionieren.
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Figur 5 ist die Ansicht der nach der vorliegenden Erfindung
verbesserten Presse in Lagerstellung außer Betrieb.
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Figur 6A ist die Ansicht der Drucktuchwalzen-Aufnahmeseite
einer vorhandenen Presse.
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Figur 6B ist die Ansicht einer vorhandenen Presse mit
Numerierwerkwalze des Moduls im Verbund mit einer zusätzlichen,
umsetzbaren Numerierung oder Farbe, gezeigt in
Numerierkonfiguration.
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Figur 7A ist die Ansicht einer vorhandenen Presse mit der
Druckstockwalze des Moduls im Verbund mit einer
zusätzlichen, umsetzbaren Numerierung oder Farbe, gezeigt in der
Konfiguration mit zusätzlicher Farbe.
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Figur 7B ist die Ansicht der Aufnahmeseite der
Drucktuchwalze mit einer Hilfsdrucktuchwalze anstelle der
Numerierwerkwalze oder der Druckstockwalze für die zusätzliche
Farbe einer nach der Erfindung verbesserten Druckpresse.
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Figur 8A ist die Ansicht einer Hilfsdrucktuchwalze nach der
vorliegenden Erfindung.
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Figur 8B ist die Ansicht des an die vorhandene Presse
angepaßten Zahnrads für den Antrieb der Hilfsdrucktuchwalze des
umsetzbaren Farbwerkmoduls;
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Figur 9 ist die Teilansicht des Hilfsdruckträgers und des
umsetzbaren Farbwerkmoduls nach der vorliegenden Erfindung;
und
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Figur 10 ist die Schnittansicht des Hilfsdruckträgers und
des umsetzbaren Farbwerkmoduls nach der vorliegenden
Erfindung.
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Figur 3 zeigt das Druckwerk, bei dem das umsetzbare
Farbwerkmodul 16 zum Erzielen einer zusätzlichen Farbe in
Farbüberdeckung mit der Farbe der Presse mit der Drucktuchwalze
7C zusammenwirkt. Die Drucktuchwalze 7C ist direkt auf
dieselbe Achse 9, auf der die Ringe 9A (Figur 2) und die
Paginierstempelwalze 9B laufen, montiert. Der Antrieb erfolgt
durch das Zahnradgetriebe 8 (Figur 9), das dazu dient, das
typographische Farbwerk 7A (Figur 2) und das für die
Numerierung verwendete Zusatzdruckwerk in Drehbewegung zu
setzen. Der Druckträger 17 (Figur 3) enthält alle üblichen
Spannungs- und Ausrichtungsvorrichtungen sowie eine Axial-
und Umfangsregelung, mit der die einwandfreie
Positionierung des Aufdrucks auf den Papierbogen ermöglicht wird. Das
Benetzungswerk 18 überträgt die Benetzungsflüssigkeit aus
dem Behälter 19 durch die konventionelle Anordnung aus
Wasserführungswalze 20, Greifer 21, Schubtisch 22, Feuchtwalze
23 und Farbanfeuchtwalzen 24 auf den Druckträger 17. Die im
Farbkasten 25 enthaltene Farbe wird bis zu den Farbwalzen
24A, die die Offsetplatte mit Hilfe der Greiferwalzen 26
und Verteilerwalzen 23A und der Reibwalze 22A einfärben,
geleitet. Der von dem Stapel 5A abgehobene Papierbogen 5
wird nacheinander von der Gegendruckwalze 4 einmal gegen
die normalerweise in der Presse installierte, die erste
Farbe druckende Drucktuchwalze 3, und dann eine zweites Mal
gegen die die zweite Farbe druckende Drucktuchwalze 7C
gedrückt. Nachdem der Bogen 5 mit den beiden Farben
eingefärbt ist, wird er von den Greifern der
Kettenfördereinrichtung 6 erfaßt und auf den Ablagestapel 5B abgelegt.
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Das Farbwerkmodul 16 lagert auf zwei Lagern 27, deren
abnehmbare Kappen 28 (Figur 5) die Drehachsen 29A (Figur 9)
in Position halten, und so dem Farbwerkmodul 16
ermöglichen, den langsamen Bewegungen der Unterdrucksetzung der
Achse 9 (Figur 3) der zusätzlichen Drucktuchwalze 7C zu
folgen, wenn die Presse druckt, und bei Außerbetriebsetzung
drucklos zu sein. Die Möglichkeit der schnellen Demontage
der Kappen 28 (Figur 5) der Lager 27 ermöglicht durch
Anwendung der zusätzlichen Drucktuchwalze 7C, die auf der
Welle 9 des Numerierwerks verkeilt ist, den sehr schnellen
Übergang aus der Konfiguration in Figur 3 in die
Konfiguration in Figur 4, in der der Druckträger 17 des
Farbwerkmoduls 16 das Drucktuch der Drucktuchwalze 3 mit der zweiten
Farbe einfärbt, wobei die erste Druckfarbe von dem
Druckträger 2 der Presse schon auf das Drucktuch aufgetragen
ist. Das System mit zusätzlicher Numerierung und Druckfarbe
wird normalerweise bei dieser Konfiguration verwendet.
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Figur 5 zeigt die Stellung des Farbwerkmoduls 16 außer
Betrieb.
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Um die Verschiebungen und Positionierungen des
Farbwerkmoduls 16 mit größerer Genauigkeit noch mehr zu
erleichtern, ist eine Handhabungshilfe, deren Mechanismus sich
beim Druckvorgang einzieht, entwickelt worden, die
folgendermaßen funktioniert: die pneumatischen Federn 29 kommen
auf dem Rahmen 1 der Presse und den gelenkigen Hubarmen 30
an den auf dein Rahmen 1 der Presse befestigten Lagern 31
zur Anlage, wobei der Kopf des Farbwerks 16 von den
gelenkigen Stangen 32 an den Armen 30 durch die Achsen 33 und
durch die Achsen 34 am Kopf des Farbwerks 16 angehoben
wird. Die von dem Hebel 31B betätigte exzentrische Achse
31A ermöglicht die Ablage der Vorrichtung auf die Oberseite
des Rahmens der Druckpresse in Ruhestellung.
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Die in ihrem Ansprüchen gekennzeichnete Erfindung wird
nachstehend mit Hilfe der dem Text beigefügten Zeichnungen,
in denen eine der auf eine Heidelberg-GTO zugeschnittene
bevorzugten Ausführungsformen in verschiedenen
Druckversionen dargestellt ist, erläutert.
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Figur 6A ist eine Vorderansicht der Drucktuchwalze 3 auf
der Aufnahmeseite der Presse, auf der das Zahnrad 3A
befestigt und ausgerichtet ist, und den Antrieb des
Farbwerkmoduls 16 in Figur 3 in Druckstellung für zwei überdeckende
Farben ermöglicht. Das Getriebe 8 (Figur 6) funktioniert
als Antrieb für die Drehwelle 9, die als Drehlager entweder
für die Scheiben 9A (Figur 6, Ansicht B), auf denen die
Paginierstempel befestigt sind, oder für die Walze 9C
(Figur 7, Ansicht A), auf der die typographischen
Druckstöcke
mit Bindekraft anhaften oder für die Ausführung der
Drucktuchwalze 7C der Erfindung (Figur 7, Ansicht B), auf
die der Druckträger 17 (Figur 3) des Farbwerkmoduls 16 die
Druckfarbe seiner das zu reproduzierende Druckbild
darstellenden Platte aufträgt, dient. Die mikrometrischen
Stellschrauben 7B (Figur 2) für die Einstellung des beim
Typendruck vorgesehenen Drucks behalten ihre Funktion auch beim
Offsetdruck. Die Lager 27 und 27A und ihre Flansche 28 und
28A ermöglichen in den beiden Funktionsstellungen des
Farbwerkmoduls 16 (Figur 3) dessen Halterung und Positionierung
auf der Presse. Der Ring 8A (Figur 6, Ansicht A)
positioniert das Rollenlager 9D (Figur 8, Ansicht A) und dient als
bewegliche Stützwelle 9 (Figur 6, Ansicht B) . Die
automatische Druckabstellvorrichtung funktioniert bei
Nichtzuführung eines Papierbogens auch beim Zweifarbenoffsetdruck.
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Figur 6, Ansicht B, stellt denselben Pressenquerschnitt wie
Ansicht A dar, und zeigt zusätzlich die mit dem Getriebe 8
für den Antrieb verbundene Drehstützwelle 9 und den ihr als
Halterung dienenden Ring 8A, wobei die Drehstützwelle
phasengleich mit der Maschine dreht, und auf der vor ihrer
Montage die Scheiben 9A und die Zählwerke 9B installiert
worden sind.
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Figur 7, Ansicht A, zeigt zum besseren Verständnis der
Erfindung denselben Querschnitt, in dem die mit den
Zählwerken 9B ausgerüsteten Scheiben 9A (Figur 6, Ansicht B)
durch die auf derselben Drehstützwelle 9 montierte Walze 9C
(Figur 7, Ansicht A), auf der die typographischen
Druckstöcke befestigt werden, ersetzt sind.
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Figur 7, Ansicht B, zeigt denselben Querschnitt, in dem die
Walze 9C (Figur 7, Ansicht A) durch die mit ihrem Drucktuch
7D versehene, auf der vom Getriebe 8 angetriebenen
Drehstützwelle 9 montierte Drucktuchwalze 7C ersetzt worden
ist.
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Figur 8, Ansicht A, zeigt eine Ausführung der auf der
Rotationswelle 9, die sie antreibt, montierten Drucktuchwalze
7C. Die Rotationswelle 9 treibt die Drucktuchwalze 7C
direkt an, und wird bei Umdrehung von dem Nutkeil 10, und
bei Translationsbewegungen von den Klemmschrauben 11
blockiert.
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Das Drucktuch 7D wird zwischen die von den Schrauben 13A
gehaltenen Spannleisten 12 und die Klemmleisten 13 gepreßt.
Die Klemmung der Rundkopfschraube 14 sichert die normale
Spannung des Drucktuchs 7D durch Einschraubung in die
Rundmuttern 15, womit die Spannleisten 12 auf der
Drucktuchwalze 7C verstellt werden können.
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Figur 8, Ansicht B, zeigt das auf die Welle der
Drucktuchwalze 3 (Figur 6) aufgesetzte Zahnrad 3A. Wenn das
Farbwerk auf vorhandene Pressen montiert wird, besteht
dieses Zahnrad aus zwei Hälften, um seine Montage ohne
Zerlegung der Druckpresse zu ermöglichen. Das Zahnrad ist zwecks
perfekter Drehung der Zahnung ohne Rundlaufabweichung oder
Verziehung maschinell auf extreme Genauigkeit bearbeitet.
Die Schrauben 3B halten die beiden Halbräder fest zusammen
und gewährleisten gleichzeitig die Verriegelung auf der
Welle der Drucktuchwalze durch Klemmwirkung.
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Figur 9 zeigt einen Teilausschnitt des Farbwerkmoduls 16
mit Darstellung der für den Auftrag der Druckfarbe auf die
Drucktuchwalze 7C angewandten wesentlichen Prinzipien. Die
Flansche 35 für die Halterung der Elemente des
Farbwerkmoduls 16 sind an der Druckpresse mit Achsen 29A, die in
den Lagern 27 auf Kugellagern 27B drehen, befestigt. Der in
seinen Lagern 17A drehende Druckträger 17 trägt auf einem
Ende seiner Achse 17B das darauf verkeilte Getriebe 17C,
das vom Getriebemotor 3C der Druckpresse in Drehbewegung
angetrieben wird. Das auf seiner feststehenden Achse 37
drehende Getriebe 36 betätigt die Gelenkstange 38 durch den
auf einem Kugelgelenk montierten exzentrischen Kurbelzapfen
39. Die Gelenkstange 38 wiederum treibt den Gelenkhebel 40
auf dem Lager 40A durch die Achse 40B an, wobei die
Gelenkhebelrollen 41 die Schubtische 22A und die Farbreibtische
22B abwechselnd nach rechts und dann nach links drücken.
Diese werden durch das Getriebe 36 und das Getriebe 42 in
Drehbewegung gesetzt, wobei die Zähneanzahl der Getriebe
den Tischen ermöglicht, die gleiche Umfangsgeschwindigkeit
zu erreichen wie der Druckträger 17, und somit die
Farbübertragwalzen 23A und die Farbwalzen 24A durch einfachen
Kontakt mit einem leichten Druck angetrieben werden. Die
Regelung dieses Drucks wird durch die kombinierten
Umdrehungen der auf den Druck gegen den Schubtisch 22A wirkenden
exzentrischen Lager 43, und durch die auf den Druck gegen
den Druckträger 17 wirkende exzentrische Welle der
Farbwalzen 24A bewirkt. Auf einem Ende der exzentrischen Welle
44 ist eine Kurbel 45 befestigt, die durch eine
Gelenkstange 46 mit dem Einzelsteuerhebel 47 (Figur 10) verbunden
ist. Jede Farbwalze 24A (Figur 3) und Farbbenetzungswalze
24 ist in gleicher Weise mit dem Einzelsteuerhebel 47
(Figur 10) verbunden. Je nach Stellung dieses Steuerhebels
ist es möglich, die Baugruppe aus Farbwalzen 24A oder die
Baugruppe aus Farbbenetzungswalzen 24 in Kontakt mit dem
Druckträger 17 (Figur 3) zu bringen oder den Kontakt mit
diesem zu unterbrechen. Auf einem Ende des Getriebes 42
(Figur 9) ist eine formgezahnte Riemenscheibe 48 befestigt,
die über den formgezahnten Treibriemen 48 die auf der Welle
51 verkeilte, formgezahnte Riemenscheibe 50 mit einem
Untersetzungsverhältnis so antreibt, daß die Welle 51 bei
jedem gedruckten Format um eine Drehung dreht. Der auf der
Welle 51 verkeilte Nocken 52 hebt so bei jedem Druckzyklus
die Scheibe des am Ende des Hebels 54 befestigten Nockens
53. Dieser ist auf einem Ende der Achse 55 verkeilt, auf
deren anderem Ende der Gelenkhebel 56 verkeilt ist, der so
die Hin- und Herbewegung der Farbhebewalze 26 ermöglicht,
die auf der Achse 26A dreht, die auf einer Seite am Hebel
56, und auf der anderen Seite am Gelenkhebel 56A auf der
Achse 55A befestigt ist. Bei der Hinbewegung nimmt die an
der Farbführungswalze 20A des Farbkastens 25 anliegende
Farbhebewalze 26 Farbe mit und trägt sie am Ende der
Herbewegung auf den Schubtisch 22B auf. Auf einem Ende der
drehenden Welle 51 ist die Kurbel 57 befestigt, an der die
auf dem Hebel 59 befestigte Gelenkstange 59 dreht. Dieser
Hebel (59) ist mit dem freilaufenden Rad 60 drehbar auf der
Achse 20B der Farbführungswalze 20A montiert. In
Schwingbewegung dreht der Hebel 59 durch das freilaufende Rad 60
um einige Grade in derselben Richtung, und die
Farbführungswalze 20A nimmt aus dem Reservebehälter 25 Farbe
auf, deren Ausbringung durch die Stellschrauben 61
gesichert ist.
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Die Schrauben 62 und 62A halten den Farbreservebehälter 25
geschlossen, der jedoch zwecks Spülung durch Umkippen um
die Achsen 63 und 63A geöffnet werden kann. Es muß
festgestellt werden, daß die Kinematik des Systems für die
Verteilung der Benetzungsflüssigkeit im wesentlichen der
Kinematik des Systems für die Farbverteilung entspricht. Die
Schutzgehäuse 64 und 64A verhindern direkten Zugang zu
mechanischen Baugruppen, die den Maschinenbediener
gefährden könnten.
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Figur 10 zeigt das Farbwerkmodul 16, auf dem alle für die
zuverlässige Funktion erforderlichen Steuerungen angeordnet
sind. Der Hebel 65 mit Index und Instrumentenskala regelt
die Aussteuerung der Drehbewegung der Farbführungswalze 20A
(Figur 9) durch Betätigung der Schaltklinke des
freilaufenden Rades 60. Der Hebel 65A (Figur 10) ermöglicht, die
Farbführungswalze 20A (Figur 9) von Hand zu drehen. Die
Schrauben 62 stellen die Beschichtung der Farbführungswalze
20A ein, die so mit der Positionswahl des Hebels 65 (Figur
10) für die Menge der auf den Druckträger 17 aufgetragenen
Farbe zusammenwirken. Der ebenfalls mit Index und
Instrumentenskala ausgerüstete Hebel 66 regelt die Drehbewegung
der Führungswalze 20 (Figur 3) für die
Benetzungsflüssigkeit, und wirkt so direkt auf die Ausbringung der auf die
Platte des Druckträgers 17 aufgetragenen Flüssigkeit. Der
Hebel 66A ermöglicht, die Führungswalze 20 (Figur 3) für
die Benetzungsflüssigkeit von Hand zu drehen. Die genauen
Einstellungen der Schrauben 61 (Figur 10) und der Hebel 65
und 66 ermöglichen so, die für einen hervorragenden Druck
am besten geeignete Menge an Farbe und
Benetzungsflüssigkeit auf den Druckträger 17 aufzutragen. Der
Einzelsteuerhebel 47 mit vier Stellungen wählt die verschiedenen
Funktionen. In "Aus"-Stellung drücken die direkt von dem
Einzelsteuerhebel 47 (Figur 10) gesteuerten, zwecks
Übersichtlichkeit
der Zeichnung nicht vollständig dargestellten
Gelenkstangen 46 (Figur 9) die Hebel 45 (Figur 9) in eine
solche Position, daß die exzentrischen Wellen 44 im Abstand
von den Benetzungswalzen 24 (Figur 3) und den Farbwerken
24A des Druckträgers 17 angeordnet sind. In "Benetzungs"-
Stellung des Einzelsteuerhebels 47 (Figur 10) werden nur
die Gelenkstangen 46 (Figur 9) für die Steuerung der
Farbbenetzungswalzen 24 (Figur 3) betätigt, indem sie in
Druckkontakt mit der Platte des Druckträgers 17 gebracht werden
und so dessen erforderliche Benetzung sichern. In Stellung
"Einfärbung" treten die Farbwalzen 24A ihrerseits in
Druckkontakt mit der Platte des Druckträgers 17. Es ist
anzumerken, daß diese Operationen ausgeführt werden, ohne daß der
Druckträger 17 (Figur 10) in Berührung mit der
Drucktuchwalze 7C kommt. Auf der Achse 47A des
Einzelsteuerhebels 47 ist nämlich ein Nocken 67 verkeilt, der über die
Achse 70 in einer Scheibe 35 des Farbwerkmoduls 16 die
Rolle 68 des Gelenkhebels 69 betätigt. Der Hebel 69 kommt
auf dem Rahmen 1 der Druckpresse direkt zur Anlage und
bewirkt die Drehung des Farbwerkmoduls 16 auf seinen
Drehachsen 29A.
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In der Stellung "Drucken" treibt der Einzelsteuerhebel 47
den Nocken 67 drehend an, dessen Ausnehmungen die Drehung
des Hebels 69 bewirken, und das Farbwerkmodul 16 so kippen,
daß die "Schnüre" genannten Laufbahnkreise 17D (Figur 9)
des Druckträgers 17 auf den Schnüren 7E der Drucktuchwalze
7C zur Anlage kommen. Die so unter Druck gesetzte
Drucktuchplatte ermöglicht die Übertragung der Farbe von der
Platte des Druckträgers 17 auf das Drucktuch der
Drucktuchwalze 7C. Der Aufdruck kann jetzt durch Pressung des
Papierbogens 5 (Figur 3) zwischen der Gegendruckwalze 4 und
der Drucktuchwalze 7C ausgeführt werden.
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Im Rahmen der Erfindung und durch Verwendung der gleichen
Vorrichtungen, die in der Gesamtheit der Ansprüche der
Erfindung gekennzeichnet sind, können auch viel größere
Pressen auf gleiche Weise ausgerüstet werden.