DE3531193C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Rotations-Mehrfarben-Druck­ maschine, die mit einem zentralen Antriebszahnrad und mit mehreren Druckstationen versehen ist, von denen jede ein Farbwerk, einen Formzylinder und einen Gegendruckzylinder aufweist, und jedem Formzylinder der dem zentralen An­ triebszahnrad zugeordneten Druckstationen über ein mit dem Formzylinder drehfest verbundenes Zahnrad angetrieben wird, das mit dem zentralen Antriebszahnrad in Eingriff ist, und der Antrieb für den jeweils zugeordneten Gegen­ druckzylinder im Bedarfsfall vom Antrieb des Formzylinders abgeleitet wird.

Derartige Maschinen, bei denen es sich beispielsweise um Flexo-Druckmaschinen handeln kann, werden für das Bedrucken von bahnförmigem Material benutzt. Die zu bedruckende Bahn wird in der Druckstation zwischen dem Formzylinder und dem Gegendruckzylinder hindurchgeführt. Das Vorhandensein von mehreren Druckstationen ermöglicht das Aufbringen mehrerer Farben in aufeinanderfolgenden Druck­ vorgängen, wobei zwischen den einzelnen Druckstationen Einrichtungen zum Trocknen der in der vorangegangenen Druckstation aufgetragenen Druckfarbe vorhanden sein können.

Die Druckwerke sind entlang der vom zu bedruckenden Material innerhalb der Druckmaschine zu durchlaufenden Strecke angeordnet. Bei einer durch die DE-OS 31 30 833 bekannten Flexo-Druckmaschine der einleitend beschrie­ benen Art sind die Druckwerke so ausgebildet, daß nicht nur das Zahnrad der Klischeewalze, sondern auch das Zahnrad des Gegendruckzylinders mit dem zentralen Antriebszahnrad in Eingriff ist. Dies hat zur Folge, daß bei einem Wechsel der Formzylinder jedenfalls dann, wenn sich der Durch­ messer der Formzylinder ändert, nicht nur aufgrund der sich ändernden Achsabstände die Formzylinder neu posi­ tioniert werden müssen, sondern zumindest in einigen der Druckstationen dies auch bei den Gegendruckzylindern erforder­ lich ist. Dadurch wird das Umrüsten der Maschine auf unterschiedliche Formate kompliziert. Hinzu kommt, daß bei einer Positionsveränderung sowohl der Formzylinder als auch der Gegendruckzylinder die Länge des Abschnitts des zu bedruckenden Materials zwischen zwei benachbarten Druck­ stationen sich ändert mit der Folge, daß weitere zusätz­ liche Maßnahmen beim Einstellen der Maschine nach einem Formatwechsel erforderlich sind.

Es ist auch eine Ausführungsform bekannt, bei welcher nur ein einziger zentraler Gegendruckzylinder mit entsprechend großem Durchmesser vorhanden ist, an deren Umfang die Formzylinder der einzelnen Druckwerke angeordnet sind. Eine derartige Ausgestaltung der Druckmaschine soll der Tatsache Rechnung tragen, daß beim Bedrucken von sehr dünnem Material, z. B. Folien, aus denen Tragetaschen hergestellt werden, dieses Material erheblichen Dehnungen unterworfen ist, wenn die üblichen Druckwerke verwendet werden, bei denen jeder Formzylinder ein eigener Gegen­ druckzylinder zugeordnet ist. Bei Verwendung eines großen Zylinders sind aufgrund der großen Kontaktfläche zwischen Gegendruckzylinder und Bahn Dehnungen weniger zu befürchten. Jedoch wird dies mit dem Nachteil erkauft, daß ein großer, zentraler Gegendruckzylinder außerordentlich aufwendig ist, zumal der Mantel sehr genau bearbeitet werden muß und während des Druckens im Durchmesser maßstabil gehalten werden muß.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Druckmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 so auszubilden, daß eine schnelle und unkomplizierte Umrüstung auf andere Formate ermöglicht wird, ohne daß eine Änderung der Position des Gegendruckzylinders erforderlich ist. Diese Aufgabe wird durch gegenständliche Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruches 1 gelöst.

Diese Ausgestaltung vermeidet die Notwendigkeit, bei einem Formatwechsel auch die Position des Gegendruckzylinders zu ändern. Vielmehr genügt es, das Farbwerk an die neue Position des Formzylinders anzupassen. Die Länge des zwischen zwei Druckstationen befindlichen Abschnittes der zu bedruckenden Bahn kann ebenfalls bei Formatwechsel unverändert bleiben, wodurch die nach einem Formatwechsel notwendigen Einstellarbeiten, insbesondere das Positionieren der Formzylinder, ebenfalls eine Vereinfachung erfahren. Außerdem ist bei der Ausgestaltung gemäß der Erfindung nur ein Zahnspiel zwischen zentralem Antriebsrad und Formzylinder vorhanden, welche Tatsache die Genauigkeit, mit welcher die einzelnen Druckbilder einander zugeordnet sind, erhöht.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Schema dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 die Seitenansicht einer Flexo-Druckmaschine,

Fig. 2 eine Ansicht in Richtung der Pfeile II-II der Fig. 1.

Das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel weist vier Druckwerke 10, 12, 14 und 16 auf, mittels welcher eine kontinuierlich durch die Druckmaschine hindurch­ laufende Bahn 18 bedruckt wird. Die einzelnen Druckwerke 10 bis 16 sind in gleicher Weise aufgebaut. Jedes Druckwerk weist einen Formzylinder 20 und einen Gegendruckzylinder 22 auf, zwischen denen die zu bedruckende Bahn 18 hindurch­ läuft, wobei von dem Formzylinder 20 das jeweilige Druckbild auf die Bahn 18 übertragen wird. Ferner ist jedes Druckwerk mit einem Farbwerk versehen, das eine Tauchwalze 24 und eine Auftragswalze 26 aufweist. Die Tauchwalze 24 nimmt aus einem Vorrat die Druckfarbe auf, die dann auf die Auftragswalze übertragen und von dieser an den Formzylinder abgegeben wird.

Die Druckwerke 10, 12, 14, 16 werden über ein gemeinsames zentrales Zahnrad 28 angetrieben, welches über ein Zahnrad 30 durch einen nicht dargestellten Motor um seine Achse 32 in Rotation versetzt wird.

Jeder Druckstation 10 bis 16 ist ein Zahnrad 34 zugeordnet, welches mit dem zentralen Zahnrad 28 kämmt. Die Übertragung des Drehmomentes vom Zahnrad 34 auf eine den Formzylinder 20 tragende Welle 36 erfolgt unter Zwischenschaltung eines Differentialgetriebes 38 und eines Parallelkurbelgetriebes 40. Das Differentialgetriebe 38 ist am Maschinenrahmen 60 angebracht. Das Zahnrad 34 treibt eine mit dem Differen­ tialgetriebe 38 verbundene Hohlwelle 42 an, innerhalb welcher eine Welle 43 angeordnet ist, die den Abtrieb des Differentialgetriebes 38 darstellt und das Parallel-Kurbel­ getriebe 40 antreibt. Das Differentialgetriebe 38 dient der exakten Einstellung des jeweils zugeordneten Formzylinders 20, so daß alle Formzylinder 20 in die richtige relative Winkelstellung gebracht werden können, die sich aus der Position des von dem jeweiligen Formzylinder aufgebrachten Druckbildes zu der Position des auf die jeweils andere Formzylinder zurückgehenden Druckbildes ergibt. Die Zwischenschaltung des Parallel-Kurbelgetriebes 40 in jeder Druckstation trägt der Tatsache Rechnung, daß in Abhängig­ keit von der Länge des aufzutragenden Druckbildes Formzylinder unterschiedlichen Formats, d. h. unterschiedlichen Durchmessers verwendet werden. Das Parallel-Kurbelgetriebe 40 ist ein Maschinenelement zur Übertragung von Drehmomen­ ten zwischen achsparallel versetzten Wellen, wobei der Wellenversatz nach Größe und Richtung den jeweiligen Erfordernissen angepaßt, also verändert werden kann.

Bei Anwendung der Lehre gemäß der Erfindung können z. B. Parallel-Kurbelgetriebe der Firma Inkoma Maschinenbau verwendet werden. Parallel-Kurbelgetriebe sind auch in Ausführungen auf dem Markt, bei denen in Drehrichtung des Getriebes kein Spiel vorhanden ist. Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeisiel überbrückt das Parallel-Kurbelgetriebe 40 den seitlichen Abstand zwischen der Welle 36 der Klischeewalze 20 und der Antriebswelle 43 des Differentialgetriebes 38. Letzteres ist in Umfangsrich­ tung ebenfalls spielfrei.

Formzylinder 20, Auftragswalze 26 und Tauchwalze 24 mit Farbvorrat und dem übrigen Zubehör sind derart zu einer Baueinheit 62 zusammengefaßt, daß sie gemeinsam, also als Einheit 62, in Abhängigkeit vom Durchmesser des Formzylinders einstellbar sind. Das heißt, daß die Lage der Andrückwalzen 22 auch bei wechselnden Formzylindern mit unterschiedlichen Durchmessern nicht geändert zu werden braucht.

Auf der den Formzylinder tragenden Welle 36 ist ein Zahnrad 44 fest angebracht, welches zwei Zahnräder 46 und 48 antreibt, von denen das Zahnrad 46 fest auf der den Gegendruckzylinder 22 tragenden Welle 50 und das Zahnrad 48 fest auf der die Auftragswalze 26 tragenden Welle 52 angebracht ist. Über ein weiteres auf der Welle 52 sitzen­ des Zahnrad 54 wird ein Zahnrad 56 angetrieben, welches fest auf der die Tauchwalze 24 tragenden Welle 58 ange­ bracht ist. Die beschriebene Anordnung hat zur Folge, daß von den Walzen jedes Druckwerks der Formzylinder 20 vom zentralen Zahnrad 28 angetrieben und die Rotation der anderen Walzen von dem Formzylinder 20 bzw. der sie tragenden Welle 36 abgeleitet ist. Abweichend von der Darstellung in der Zeichnung kann das dem Gegendruckzylinder 22 zugeordnete Zahnrad 46 unter Zwischenschaltung einer Kupplung mit der Welle 50 verbunden sein, so daß die Verbindung zwischen Stirnrad 46 und Gegendruckwalze 22 unterbrochen werden kann. Dies ist dann möglich, wenn aus irgendwelchen Gründen der Gegendruckzylinder 22 nicht geson­ dert angetrieben, sondern durch die zu bedruckende Bahn mitgenommen werden soll.

Im übrigen ist die Anordnung in der üblichen Weise so getroffen, daß der Teilkreis des Zahnrades 44 dem Außen­ durchmesser des Formzylinders 20, gemessen über der Druckplatte, entspricht. In gleicher Weise entsprechen die Teilkreise der Zahnräder 46 und 48 den Außendurchmessern der jeweils zugehörigen Zylinder 22 bzw. 26. Bei der Über­ tragung der Drehbewegung von der Welle 52 auf die Tauch­ walze 24 kann eine Übersetzung gewählt sein, die dazu führt, daß die beiden Walzen 24 und 26 mit unterschied­ licher Umfangsgeschwindigkeit umlaufen. Dadurch soll ein gleichmäßiges Verteilen der Farbe auf der Walze 26 erreicht werden.

Da das Zahnrad 28 axial gegenüber den Druckstationen 10 bis 16 so weit versetzt angeordnet ist, daß es sich vor bzw. hinter den Druckstationen befindet, ist der Bereich, der von der zu bedruckenden Bahn 18 durchlaufen wird, jeden­ falls von einer Seite gut zugänglich. Außerdem gibt diese Anordnung die Möglichkeit, die Parallel-Kurbelgetriebe in hinsichtlich der Kraftübertragung besonders einfacher Weise anzubringen.

Claims (2)

1. Rotations-Mehrfarben-Druckmaschine, die mit einem zentralen Antriebszahnrad (28) und mit mehreren Druckwerken (10, 12, 14, 16) versehen ist, von denen jede ein Farbwerk, einen Formzylinder (20) und einen Gegendruckzylinder (22) aufweist, und jeder Formzylinder (20) der dem zentralen Antriebszahnrad (28) zugeordneten Druckwerke (10, 12, 14, 16) über ein mit dem Formzylinder (20) drehfest verbundenes Zahnrad (34) angetrieben wird, das mit dem zentralen Antriebszahnrad (28) in Eingriff ist, und der Antrieb für den jeweils zugeordneten Gegendruckzylinder (22) im Bedarfs­ fall vom Antrieb des Formzylinders (20) abgeleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Formzylinder (20) und dem mit ihm drehfest verbundenen Zahnrad (34), welches mit dem zentralen Antriebsrad (28) in Eingriff ist, ein verstellbares Parallel-Kurbelgetriebe angeordnet ist und auf der Welle (36) des Formzylinders (20) ein Zahnrad (44) drehfest angeordnet ist, welches mit einem fest auf der Welle (50) des Gegendruckzylinders (22) angebrachten Zahnrad (46) in Eingriff ist.

2. Druckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen gemeinsamem Antriebsrad (28) und jedem von diesem angetriebenen Formzylinder (20) ein Differential­ getriebe (38) angeordnet ist.