DE38795C - Verfahren zur Darstellung von Thiobenzidin und Thiotolidin, sowie von Azofarbstoffen mittelst derselben - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Thiobenzidin und Thiotolidin, sowie von Azofarbstoffen mittelst derselben

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DE38795C
DE38795C DENDAT38795D DE38795DA DE38795C DE 38795 C DE38795 C DE 38795C DE NDAT38795 D DENDAT38795 D DE NDAT38795D DE 38795D A DE38795D A DE 38795DA DE 38795 C DE38795 C DE 38795C
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DAHL & CO. in Barmen
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B39/00Other azo dyes prepared by diazotising and coupling

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT. \%
DAHL & CO. in BARMEN.
derselben.
Erhitzt man ein Molecül Benzidin oder aus Orthonitrotoluol dargestelltes Orthotolidin mit einem Molecül Schwefel auf 180 bis 2000, so findet unter Entweichen von Schwefelwasserstoff die Bildung geschwefelter Producte statt, welche wir Thiobenzidin bezw. Thiotolidin nennen.
Nach beendigter Schwefelwasserstoffentwickelung kocht man die Reactionsmasse so lange mit verdünnter Salzsäure aus, als noch etwas in Lösung geht, und filtrirt dann von geringen Mengen zurückbleibenden Harzes ab.
Das Filtrat wird mit Wasser stark verdünnt, aufgekocht, mit Ammoniak neutralisirt und kochend heifs abfiltrirt, wodurch das nahezu unlösliche Thiobenzidin oder Thiotolidin von etwa noch vorhandenem Benzidin oder Tolidin befreit wird.
Thiobenzidin und Thiotolidin sind gelbe Harze, die in Wasser unlöslich, in Alkohol und Aether leichter löslich sind; krystallisirt haben wir die Körper bisher nicht erhalten können.
In verdünnter Salzsäure lösen sich Thiobenzidin und Thiotolidin leicht, fallen aber auf Zusatz von viel Salzsäure wieder aus; die schwefelsauren Salze lösen sich in kaltem Wasser schwer, in heifsem leicht auf.
Was die chemische Zusammensetzung anbe-, trifft, so scheint es uns nach der Analyse wahrscheinlich, dafs zwei Molecule Benzidin oder Tolidin mit einem Atom Schwefel verbunden sind, die Constitution der Verbindung demgemäfs jener des von Merz und Weith entdeckten Thioanilin analog ist.
Läfst man auf die stark angesäuerten Lösungen der neuen Schwefelverbindungen salpetrige Säure einwirken, so findet die Umwandlung in deren Diazoverbindungen statt.
Die Diazoverbindungen lassen sich nach den allgemein bekannten Methoden mit Naphtylamin- und Naphtolsulfosäuren combiniren und liefern dann Azofarbstoffe, von welchen indessen nur die mittelst der Naphtylaminmonosulfosäuren zu erhaltenden technischen Werth besitzen dürften.
Da die Darstellung der Azofarbstoffe aus Thiobenzidin und Thiotolidin ganz in derselben Weise vorgenommen wird und keinerlei Schwierigkeiten bereitet, so beschränken wir uns auf die Beschreibung eines Beispiels.
50 kg Thiobenzidin werden mit 120 kg gewöhnlicher Salzsäure gelöst, mit Wasser verdünnt, durch Eis auf o° abgekühlt und durch Zusatz von 35 kg salpetrigsaurem Natron diazotirt.
Nach mehrstündigem Stehen setzt man 60 kg essigsaures Natron zu, vermischt tüchtig und giebt diese Lösung zu einer solchen von 122 kg naphtionsauren Natrons. Nach und nach tritt Farbstoff bildung ein, welche nach ca. zweitägigem Stehen beendigt ist.
Der Farbstoff wird durch Zusatz von Kochsalz vollständig ausgefällt, abfiltrirt und durch , Umlösen, gereinigt.
Er färbt Baumwolle im alkalischen Bade' blaustichig roth; zum Färben von Wolle ist er nicht geeignet.
Die Darstellung der Azofarbstoffe aus dem diazotirten Thioorlhotolidin geschieht genau in der gleichen Weise wie aus Thiobenzidin.
Die mit Thioorthotolidin und Naphtylaminmonosulfosäuren zu erhaltenden Farbstoffe unterscheiden sich von den mittelst Thiobenzidin dargestellten durch blauere Nuance und gröfsere Löslichkeit.
Brauchbare, Baumwolle im alkalischen Bade schön roth färbende Producte erhalten wir insbesondere durch Einwirkung des Diazothiotolidins auf die ß-Naplitylaminmonosulfosäuren II und III (Patent No. 29084).
Die mit Naphtolsulfosäuren entstehenden Azoverbindungen färben Baumwolle nicht und geben auf Wolle im sauren Bade schmutzig violette Farben, so dafs, wie oben bemerkt, eine technische Verwendung ausgeschlossen zu sein scheint.
Im allgemeinen sind die aus Thiobenzidin bezw. Thiotolidin und Naphiylaminmonosulfosäuren entstehenden Farbstoffe leichter löslich, als die aus Benzidin und Tolidin erhaltenen.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche;
    ι . Verfahren zur Darstellung von Thiobenzidin und Thioorthotolidin durch Erhitzen von einem Molecül Benzidin oder Orthotolidin mit einem Molecül Schwefel auf 180 bis 2oo° bis zum Aufhören der Schwefelwasserstoffentwickelung.
  2. 2. Verfahren zur Darstellung von Azofarbstoffen durch Einwirkung der Diazoverbindungen des Thiobenzidins oder Thioorthotolidins auf die a-Naphtylaminmonosulfosäuren sowie die β - Naphtylaminmonosulfosäuren II und III (Patent No. 29084).
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