DE387088C - Vorrichtung am Unterkasten fuer Formmaschinen zur Verhinderung des Loesens des Unterkastenrahmens von der Modellplatte - Google Patents

Description

DEUTSCHES-REICH

AUSGEGEBEN
AM 21. DEZEMBER 1923

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- JVi 387088 -KLASSE 31 b GRUPPE

(R57014 VIf₃Ib)

Rheinisch -Westfälisches Gusswerk Alfred Eberhard & Cie. in Sangerhausen.

Vorrichtung am Unterkasten für Formmaschinen zur Verhinderung des Lösens des Unterkastenrahmens von der Modellplatte.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. Oktober 1922 ab.

Die Herstellung kastenloser Formen mittels Preßformmaschinen erfolgt bekanntlich folgendermaßen:

Die Modellplatte wird mit ihrer flachen Seite nach unten auf den Arbeitstisch der Presse gelegt und der aufklappbare Unterkastenrahmen aufgesetzt. Der so gebildete Kasten wird nunmehr in üblicher Weise mit Formsand gefüllt und darauf der gelochte Unterboden von Hand eingedrückt. Das Ganze wird jetzt zweckmäßig mittels einer Schwenkvorrichtung um i8o° geschwenkt, so daß auf die bisher auf dem Arbeitstisch gelegene Seite der Modellplatte der Oberkastenrahmen aufgesetzt und ebenfalls mit Sand gefüllt werden kann. Nach dem Schwenken werden die vereinigten Teile gesenkt, bis der Unterboden mit dem Unterkastenrahmen auf dem Arbeitstisch der

Presse aufsitzt. Nachdem die Schwenkvorrichtung der Presse in Ruhestellung gelegt ist, ruht zwar die Modellplatte auf dem in den Unterboden eingefüllten Formsand, während der Unterkastenrahmen frei schwebt zwischen dem Arbeitstisch der Formmaschine und der Modellplatte, weil seine Schwenkzapfen nicht mehr in den Lagern der Schwenkvorrichtung liegen. Da die Sandform noch nicht- gepreßt jo ist, fehlt dem Unterkastenrahmen jeglicher feste Halt, so daß er sich häufig von der Modellplatte trennt.

Dieser Mangel tritt selbstverständlich bei · Formmaschinen mit Handschwenkung in gleieher Weise ein.

Ist der Oberkasten ebenfalls mit Sand gefüllt, so wird die Sandform in der Maschine gepreßt. Hat sich nun der Unterkastenrahmen gelockert und von der Modellplatte getrennt, · so drückt sich beim Pressen der Form* Sand dort, wo ihm die Umhüllung fehlt, zwischen den Rand des gesunkenen Unterkastenrahmens und die Modellplatte. Hierdurch entsteht eine _; Veränderung in der Gesamthöhe der beiden Formkastenhälften nebst Modellplatte, die des- \ wegen gefährlich ist, weil die Preßplatte beim ' Pressen immer auf ein ganz bestimmtes Maß an den Arbeitstisch herangeführt wird, welches : der gesamten Bauhöhe der beiden Kasten- ' half ten und der Modellplatte entspricht. Die letztere kann dann beim Pressen leicht zer- · stört und die Formkästen zerdrückt werden. !

Es wurde bereits vorgeschlagen, ein unbeabsichtigtes Loslösen des Formkastens von der Modellplatte dadurch zu verhindern, daß an ' dieser federnde Klinken angebracht werden, die beim Aufsetzen des Formkastens zunächst : durch an diesem vorgesehene Leisten beiseite ; gedrückt werden, um sich dann über diese Leisten zu legen. Diese Einrichtung hat sich indessen als mangelhaft erwiesen. Einerseits nämlich läßt sich der Kasten nur schwer eindrücken, ohne daß die Federn ihren Zweck vollkommen erfüllen, anderseits müssen besondere Mittel vorgesehen und Kräfte aufgewendet werden, um die Leisten des Form- i kastens von der federnden Umklammerung j wieder zu befreien. j

Die Aufgabe, das Lösen des Unterkastenrahmens von der Modellplatte zu verhindern, wird nun gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß an zwei einander gegenüberliegenden Seiten des Unterkastenrahmens Riegel vorgesehen sind, durch die der Rahmen mit der Modell- ■ platte so fest verbunden wird, daß ein Lösen beider Teile voneinander vollständig ausgeschlossen ist.
Auf der Zeichnung ist eine Ausführung des Eri'mdungsgegenstandes beispielsweise dargestellt.

Abb. ι zeigt den mit einer solchen Verriegelung ausgerüsteten Unterkasten in der Stirnansicht;

Abb. 2 stellt einen wagerechten Schnitt nach der Linie H-II der Abb. 1 in Unteransicht 6g dar, während

Abb. 3 ein senkrechter Querschnitt nach der Linie III-III der Abb. 1 ist.

An dem Unterkastenrahmen 1 (Abb. 2) sind beispielsweise" auf den beiden kürzeren Seiten zwei Winkeleisen 2 durch Nieten o. dgl. befestigt. In den Schlitzen 5 dieser Winkeleisen ist ein Riegel 6 mit Lappen 7 und Handgriff 8 verschiebbar angeordnet. In seiner linken Grenzlage stößt er gegen eine bekannte, für andere Zwecke vorgesehene Nase 13, während sein rechte Grenzlage durch das Auftreffen des Lappens 7 auf das rechte der beiden Winkeleisen bedingt ist. 3 und 4 sind die beiden bekannten, am Unterkastenrahmen 1 bzw. der Modellplatte 11 befestigten, hohlen Schwenkzapfenhälften. In dem Hohlraum der oberen, zur Modellplatte gehörigen Zapfenhälfte 4 ist gemäß der Erfindung eine Brücke 9 vorgesehen, die einen nach innen weisenden Lappen 10 trägt. Die beiden Lappen 7 und 10 sind so angeordnet, daß sie in der gezeichneten linken Grenzlage des Riegels 6 sich, mit leichtem Spiel übereinandergleitend, im wesentlichen decken. 12 ist der in den Unterkasten- _go rahmen 1 eingeschobene Unterboden.

Der Unterkastenrahmen wird mit geöffneter Verriegelung auf die Modellplatte gesetzt und sofort mit dieser durch Schließen des Riegels fest verbunden. Der Riegel wird erst geöffnet, wenn die Modellplatte nach erfolgter Pressung der Form abgehoben werden soll.

Durch die Vorrichtung gemäß der Erfindung wird das gefährliche Lösen des Unterkastenrahmens von der Modellplatte ebenso einfach wie sicher verhindert.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Vorrichtung am Unterkasten für Formmaschinen zur Verhinderung des Lösens des Unterkastenrahmens von der Modellplatte, gekennzeichnet durch zwei au einander gegenüberliegenden Seiten des Unterkastenrahmens (1) angeordnete, mit Handgriffen (8) versehene Riegel (6), die in ihrer einen Grenzstellung mit einem Lappen (7) über einen entsprechenden, mit der Modellplatte (11) fest verbundenen Lappen (10) greifen, während sie in ihrer anderen Grenzstellung die Modellplatte freigeben.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen,