DE38483C

DE38483C - Zellstoff-Kocher

Info

Publication number: DE38483C
Application number: DENDAT38483D
Authority: DE
Original assignee: G. RUDEL in Kienberg bei Hohenfurth i. Böhmen
Anticipated expiration: 1906-05-23

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 55: Papierfabrikation.

Zellstoff-Kocher.

Diese Erfindung betrifft die Gefäfse, in welchen zur Darstellung von Pflanzenfaserstoff zerkleinertes Holz mit Lauge, und zwar insbesondere mit Lauge von saurem schwefligsauren Kalk gekocht wird.

Der Zweck der Erfindung besteht darin, trotz der Flüssigkeitsvermehrung, welche bei der Beheizung von Zellstoff - Kochern durch injicirten Dampf eintritt, das vollständige Ausfüllen des Kochers mit zerkleinertem Holz und mit Lauge zu ermöglichen, und gleichzeitig auch Mittel zu schaffen, Um das aus Calciumbisulfitlauge herausfallende Calciummonosulfit aus der circulirenden Lauge entfernen zu können.

Ueber dem Niveau der im Kocher enthaltenen Flüssigkeit wird ein Reservoir angebracht, welches einen Reserveraum zur Aufnahme des Zuwachses an Flüssigkeit bildet. In dieses Reservoir wird mittelst einer Dampfstrahlpumpe beständig Flüssigkeit aus dem tiefsten Theile des Kochers hinaufgeschafft, um wieder in den höchsten Theil desselben abzufliefsen, wobei die Dampfräume des Kochers und des Reservoirs mit einander verbunden sind, so dafs in beiden Räumen beständig die gleiche Spannung herrscht. Soll aus Calciumbisulfitlauge ausgeschiedenes Calciummonosulfit aus der in der angegebenen Weise circulirenden Lauge entfernt werden, so giebt man dem Reservoir längliche Form, versieht es mit nach oben hin unvollständigen Querwänden und läfst die Lauge an einem Ende des Behälters ein-, am anderen Ende austreten. Der zwischen den Querwänden niedergesunkene Calciummonosulfit-Schlamm kann dabei durch den Flüssigkeitsstrom nicht mehr mitgerissen werden.

Beiliegende Zeichnung stellt einen Zellstoff-Kocher, welcher mit dem vorstehend gekennzeichneten Zuwachsreservoir versehen ist, schematisch im Verticalschnitt dar.

In das vom Untertheil des Kochers A nach dem über demselben angeordneten Zuwachsreservoir E führende Rohr B ist bei F eine Dampfstrahlpumpe eingeschaltet, durch welche die Lauge unter gleichzeitiger Erwärmung von A nach E geschafft wird, um dann durch das Rohr C wieder nach A zurückzufliefsen. D ist das die beiden Dampfräume verbindende Rohr und e eine der unvollständigen Querwände, durch welche das Calciummonosulfit zurückgehalten wird. Stutzen e_x dient zum Entleeren des Zuwachsreservoirs. Stutzen e₂ zur Anbringung der gleichen Armatur (Manometer etc.) wie am Kocher A. Die Hähne b und d dienen zum beliebigen Absperren der Rohre B und £>, während das im Rohr C angebrachte Ventil c sich schliefst, sobald die Laugencirculation unterbrochen wird.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Zum Zwecke, die vollständige Ausfüllung von Zellstoff-Kochern mit Lauge und zerkleinertem Holz trotz der Flüssigkeitsver-

mehrung zu ermöglichen, welche aus der Beheizung durch Dampfeinblasen resultirt, die Anbringung eines über dem Laugenniveau liegenden Flüssigkeitszuwachsreservoirs E, in welches eine Dampfstrahlpumpe F die Lauge aus dem tiefsten Theil des Kochers A hinaufbefördert und aus welchem sie wieder in den höchsten Theil von A abfliefst, wobei die Dampfräume von A und E in Verbindung stehen.
2. Zum Zwecke, in dem unter i. angegebenen Flüssigkeitszuwachsreservoir E das aus CaI-ciumbisulfitlauge herausfallende Calciummonosulfit abzuscheiden, die Anbringung niedriger Querwände e in dem Reservoir E, dessen Aus- und Einströmungsöffnungen an verschiedenen Enden liegen, so dafs das aus dem Laugenstrom zwischen die Querwände e gefallene Calciummonosulfit nicht mehr mitgerissen werden kann.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.