DE384772C - Verfahren zur Gewinnung von Pektinstoffen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Pektinstoffen

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DE384772C
DE384772C DEE22265D DEE0022265D DE384772C DE 384772 C DE384772 C DE 384772C DE E22265 D DEE22265 D DE E22265D DE E0022265 D DEE0022265 D DE E0022265D DE 384772 C DE384772 C DE 384772C
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Germany
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water
pectin
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pectin substances
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DEE22265D
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Inventor
Dr Felix Ehrlich
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BERLINER DEXTRINFABRIK OTTO KU
Original Assignee
BERLINER DEXTRINFABRIK OTTO KU
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Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B37/00Preparation of polysaccharides not provided for in groups C08B1/00 - C08B35/00; Derivatives thereof
    • C08B37/0006Homoglycans, i.e. polysaccharides having a main chain consisting of one single sugar, e.g. colominic acid
    • C08B37/0045Homoglycans, i.e. polysaccharides having a main chain consisting of one single sugar, e.g. colominic acid alpha-D-Galacturonans, e.g. methyl ester of (alpha-1,4)-linked D-galacturonic acid units, i.e. pectin, or hydrolysis product of methyl ester of alpha-1,4-linked D-galacturonic acid units, i.e. pectinic acid; Derivatives thereof

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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Pektinstoffen. Die bisher nur im Laboratorium durchgeführten Verfahren zur Gewinnung von Pektinstoffen bestehen darin, daß man ausgewaschenes Mark aus Rüben oder anderen Pflanzen langdauernd mit Wasser für sich oder unter Zusatz von Alkalien oder Säuren bei gewöhnlichem Luftdruck oder unter erhöhtem Druck kocht und aus den erhaltenen Extrakten das Pektin mit Alkohol, Bleiessig oder anderen Füllungsmitteln niederschlägt. Da die Pektinstoffe jedoch sehr leicht zersetzbar sind, so erhält man sch-in bei forgesetztem Kochen des Ausgangsmaterials mit Wasser kein einheitliches Produkt, sondern ein Gemisch der verschiedensten Abbau- und Zersetzungsprodukte, deren Menge noch mehr zunimmt, wenn von vornherein Alkali- oder Säurezusatz erfolgt ist.
  • Infolge der schweren Löslichkeit der in den Pflanzenzellen abgelagerten Pektinkörper sind weiter zu ihrer Extraktion sehr große Mengen Wasser erforderlich und trotz sehr langen Kochens verläuft die Extraktion stets nur unvollkommen. Dementsprechend ergeben sich bei dem Auskochen immer nur sehr verdünnte inhaltsarme Lösungen, deren Aufarbeitung mit beträchtlichen Unkosten und V erhisten verbunden ist. Mit Hilfe von Fällungsmitteln kann übrigens aus solchen Lösungen auch nur ein Teil des ursprünglich vorhandenen Petkins gewonnen werden; während ein wesentlicher Anteil in dem Ablaugen verlorengeht.
  • Außerdem wird durch das langandauernde Kochen mit Wasser das Ausgangsmaterial vollständig zu Mus zerkocht, so daß es sich zu einer weiteren Verarbeitung auf Viehfutter nicht eignet, da solche musartigen Massen sich sehr schlecht abpressen und trocknen lassen. Eine Verwertung des Abfallprodukts als Viehfutter ist aber unbedingt erforderlich, sobald es sich nicht mehr um Herstellung und Gewinnung von Pektinstoffen für Laboratoriumzwecke handelt, sondern um eine technische Massengewinnung.
  • Vorliegende Erfindung ermöglicht nun eine 1Iassenherstellung von Pektinstoffen in annähernd-dem Zustande, wie sie in den nätürlichen Ausgangsmaterialien vorliegen, unter Vermeidung der obenerwähnten Übelstände und besteht dasselbe darin, daß die in den Zelleninembranen enthaltenen Pektinkörper unter Druck bei Vorhandensein von geringer Menge Wasser erhitzt und' dadurch gelöst werden. Als Ausgangsmaterial können alle Pektin enthaltenden Pflanzen oder Pflanzenteile dienen. Vorteilhaft ist es, wenn man die ausgelaugten Rübenschnitzel der Zuckerfabrikation nimmt, die als Neben- und Abfallprodukt in fast unbegrenzten Mengen zur Verfügung stehen, und die bei Behandlung nach dem neuen Verfahren ihrer jetzigen Verwertung als -\'ielifutter durch die Zwischengewinnting voll Pektinstoffen nicht entzogen werden.
  • Diese Kübenschnitte Nverden nach erfolgter Diffusion von ihrem Diffusionswasser getrennt (entweder durch Ablaufen über ein Siele oder durch leichte Pressung), dann in einen Autoklaven oder Drucktopf gefüllt und darin beispielsweise auf etwa t Atiu. ('berdruck erhitzt. Die Schnitte werden also nicht mit Wasser gekocht, sondern das in den Schnitzeln infundierte Wasser genügt vollständig zur Lösung der f'ektinstoffe, sobald (-iie hierfür erforderliche Dampfspannung erreicht ist.
  • 11it Hilfe dieses Verfahrens gelingt es, in sehr kurzer Zeit mit einem Minimum von Wasser das ursprünglich unlösliche Pektin der 7elleninenibran vollständig in Lösung zu bringen, ohne daß dieses eine wesentliche cheinische Zersetzung erfährt. Gleichzeitig wird aber durch diese besondere Art der Einwirkung der große Vorteil erzielt, daß die Schnitzel nicht, wie sonst, beim Kochen mit Wasser sich in flus verwandeln, sondern ihre ursprüngliche Struktur und ihre leichte Abpreßbarkeit beibehalten und daher auch zur weiteren Trocknung geeignet bleiben. Infolge fier Entfernung der Pektinstoffe i." die Abpreßbarkeit der so behandeltenRübenschnitzel .ogar viel günstiger als nach erfolgter Dif-1 t1 s1 n11.
  • Um das Pektin zu erhalten. braucht inan nunmehr Mir noch die unter Druck erhitzten Schnitzel auszupressen und das erhaltene Preßwasser zu filtrieren und zur Trockene einzudampfen. -Man gewinnt auf diese Weise das Pektin direkt in Form gelblich bis bräunlich gefärbter gelatineartiger Blätter, die aus eineng Gemisch von Aravan und einem Salz zier Pektinsäure bestehen. In dieser Form ist las Pektid für viele technische Zwecke be.onder, gut geeignet. Die hei diesem Verfahren sich ergebenden Preßrückstände können in nassem oder getrocknetem Zustande ohne oder mit "Zusatz von Rübenmelasse als Viehfutter Verwendung finden.
  • Wie schon bemerkt, können selbstverständlich an Stelle der Zuckerrübenschnitzel auch die ausgelaugten Rückstände von Futterrüben, Wruken oder von allen anderen Pektin enthaltenen Früchten oder Pflanzenteilen verwandt werden.
  • Ebenso ist als Ausgang#inaterial natürlich auch vorher getrocknetes Rübenmark anwendbar, z. B. in Form mit Dampf getrockneter Rübenschnitzel, denen die zur Lösung der Pektinstoffe niitige Menge von Wasser als Wasser oder Dampf beigemischt ist.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: Verfahren zur Gewinnung von Pektinstoffen aus ausgelau-ten, Pektin enthaltenden Pflanzen oder Pflanzenteilen (z. B. Rübenschnitzel, Futterrüben, Wruken usw.) durch Erhitzen mit Wasser unter Druck, dadurch gekennzeichnet, (laß die x- ;)m Diffusionswasser mriglichst vollständig getrennten Schnitzel unter Druck bei Vorhandensein einer geringen Menge Wass-r (etwa gleichk.-)mineiid dein Gewicht der Schnitzel) erhitzt werden, worauf die so behandelten Ausgangsstoffe ausgepreßt und das erhaltene Preßwasser filtriert und zur Trockne eingedampft wird.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, ladurch gekennzeichnet, daß ausgelaugte und getrocknete Pflanzen oder Pflanzenteile. z. B. getrocknete Riibenschnitzel, nach Zusatz der zur Gewinnung der Pektinstoite nötigen geringen Menge Wassers oder Dampfes als Aust;5-uigsiliaterial verwendet werden.
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