DE3837278A1 - Verfahren zur gewinnung von kieserit durch elektrostatische trennung von hartsalzen - Google Patents
Verfahren zur gewinnung von kieserit durch elektrostatische trennung von hartsalzenInfo
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- B03C—MAGNETIC OR ELECTROSTATIC SEPARATION OF SOLID MATERIALS FROM SOLID MATERIALS OR FLUIDS; SEPARATION BY HIGH-VOLTAGE ELECTRIC FIELDS
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- B03C7/003—Pretreatment of the solids prior to electrostatic separation
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- B03—SEPARATION OF SOLID MATERIALS USING LIQUIDS OR USING PNEUMATIC TABLES OR JIGS; MAGNETIC OR ELECTROSTATIC SEPARATION OF SOLID MATERIALS FROM SOLID MATERIALS OR FLUIDS; SEPARATION BY HIGH-VOLTAGE ELECTRIC FIELDS
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- B03C7/00—Separating solids from solids by electrostatic effect
- B03C7/006—Charging without electricity supply, e.g. by tribo-electricity, pyroelectricity
Landscapes
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
- Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)
Description
Elektrostatische Trennprozesse haben in den
letzten Jahren in der Kaliindustrie verstärkt Ein
gang gefunden.
Das Rohsalz wird dabei auf eine Korngröße unter
2 mm vermahlen, mit geringen Mengen einer organi
schen Substanz vermischt und bei Temperaturen
zwischen 30 und 80°C mit Luft definierter Feuchte
im Wirbelbett bewegt, damit gezielt aufgeladen
und im Freifallscheider im elektrostatischen Feld
getrennt. Dabei scheiden sich an der positiven
Elektrode die negativ aufgeladenen Teilchen und
an der negativen Elektrode die positiv geladenen
Teilchen ab. Diese werden getrennt ausgeführt.
Dazwischen findet sich aber immer ein gewisser
Anteil Salz, der ohne Ablenkung durchfällt. Die
Ursachen können verschiedenartig sein; das Problem
wird aber dadurch gelöst, daß man dieses Material,
das sich offenbar für keine Seite entscheiden
konnte, nach eventueller Vermahlung erneut dem
Aufladungs-Mechanismus unterzieht.
Es hat sich also ein Standardverfahren herausge
bildet, bei dem das sogenannte Mittelgut wieder
an den Anfang des Prozesses zurückgeführt wird
("Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie",
4. Aufl. Bd. 13, S. 479). Alle technischen Prozesse
laufen nach diesem Prinzip ab. Das Prinzip hat
sich grundsätzlich bewährt.
Bei der Optimierung mehrstufiger Trennprozesse,
vor allem bei der Auftrennung mehrerer Komponenten,
ergab es sich, daß bestimmte Reinheiten bzw. Aus
beuten nicht erreicht werden konnten.
Innerhalb der deutschen Kalirohsalze spielen die
Hartsalze und hierin der Kieserit (MgSO4 · H2O)
eine besondere Rolle. Kieserit kann aus Hartsalzen
mit Hilfe des elektrostatischen Trennverfahrens
gewonnen werden. Nach dem Stand der Technik wird
das Aufgabegut nach bekannten Verfahren chemisch
und thermisch konditioniert und in einem ersten
Schritt von der Hauptmenge Steinsalz getrennt.
In einer zweiten Stufe (Vortrennung) wird das er
haltene Kalimagnesia-Konzentrat (Mischung aus
Kaliumchlorid und Kieserit) in ein Kieserit-Vor
konzentrat und in eine, die Kali-Mineralien ent
haltende Restfraktion gespalten. Diese Vortrennung
wird als geschlossener Prozeß gefahren, d.h., das
anfallende Mittelgut wird in die Aufgabe zurück
geführt. Das in der Aufgabe enthaltene Steinsalz
verteilt sich dabei annähernd gleichmäßig auf die
Restfraktion und das Kieserit-Vorkonzentrat.
Anschließend wird nach erneuter Konditionierung
das Kieserit-Vorkonzentrat in einer Nachreinigung
in einen Rückstand und ein Kieseritkonzentrat mit
einem Kieseritgehalt von 92% getrennt. Der Nach
teil dieses Verfahrens ist, daß bei hohen Anfor
derungen an die Qualität des Kieseritkonzentrats
immer noch merkliche Ausbeuteverluste in Kauf ge
nommen werden müssen. Untersuchungen haben nun ge
zeigt, daß Steinsalz die Aufladung Kieserit gegen
Kaliminerale behindert. Dennoch wird der Kieserit
stärker gegen die Kaliminerale als gegen Steinsalz
aufgeladen.
Aufgrund dieser Erfahrungen entstand das erfindungs
gemäße Verfahren zur elektrostatischen Aufbereitung
von gemahlenen Kalirohsalzen und Gewinnung von Kie
serit in mehreren Freifallscheider-Trennstufen, in
deren erster Stufe aus dem gemahlenen Kalirohsalz
nach Konditionierung mit einem organischen Reagenz,
Behandlung mit Luft vorgegebener Temperatur und
Luftfeuchte und triboelektrischer Aufladung der
Teilchen ein Kieserit-Kali-Gemisch erzeugt wird,
das noch Restmengen an Natriumchlorid enthält, wo
bei das Kieserit-Kali-Gemisch in gleicher Weise
elektrostatisch behandelt und weiterverarbeitet
und in eine Kalifraktion an der positiven Elektro
de und eine Kieseritfraktion an der negativen Elek
trode aufgeteilt und das Mittelgut mit einem Haupt
anteil an Steinsalz gesondert aufgefangen und dem
Verfahren entzogen wird, während die übrigen Frak
tionen elektrostatisch weiter gereinigt werden.
In weiteren Trennstufen werden parallel sowohl
reiner Kieserit wie reines Kali gewonnen, wobei
jeweils die Restfraktionen dieser Trennung in die
Trennstufe davor zurückgeführt werden.
Das Verfahren wird anhand der folgenden Gegen
überstellungen näher erläutert.
Die Beispiele der Tabelle 1 betreffen die Kieserit
gewinnung aus einem Steinsalz-abgereicherten Roh
salz mit etwa 15% K2O und etwa 20% Kieserit bei
einer Temperatur von 56°C, entsprechend 5% rela
tiver Feuchte bei 5,5 g H2O/m3 Luft absoluter Luft
feuchte in einem Röhrenfreifallscheider. Als Kondi
tionierungsmittel wurde ein Fettsäuregemisch C10-
C18 verwendet.
Die folgenden Ergebnisse wurden erzielt:
Gegenüber dem Vergleichsversuch 1 nach dem Stand
der Technik wurden im Versuch 2 nach dem Verfahren
der Erfindung 19 Gew.-% des Aufgabegutes als Mittel
gut mit einem Kieseritgehalt von 8% und einem
Steinsalzgehalt von 80% aus dem Prozeß ausgeführt.
Das nach dem Verfahren der Erfindung erzielte Vor
konzentrat ist um 10,33 Prozentpunkte Kieserit
reicher und die Restfraktion um 2,18 Prozentpunkte
Kieserit-ärmer. Mit dem Mittelgut wurden 7,8% des
in der Aufgabe enthaltenen Kieserits ausgeführt.
Dennoch sinkt die Kieseritausbeute im Vorkonzentrat
nur um 2,3 Prozentpunkte ab.
Bedingt durch die Mittelgutausfuhr wird die Kiese
ritnachreinigung von Steinsalz entlastet. Die Bei
spiele der Tabelle 2 zeigen die Kieseritgewinnung
aus dem Kieserit-Vorkonzentrat bei einer Trenntempe
ratur von 56°C entsprechend 5% relativer Feuchte
bei 5,5 g H2O/m3 Luft absoluter Luftfeuchte. Die
Konditionierung erfolgte mit Ammoniumacetat und
einem Fettsäuregemisch C10-C18.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung werden im
Konzentrat und in der Restfraktion in etwa gleiche
Kieseritgehalte wie nach dem Stand der Technik er
zielt. Das Kieseritausbringen ist jedoch infolge
eines günstigeren Mengenverhältnisses von Konzentrat
zu Restfraktion um 8,5 Prozentpunkte besser.
Über den gesamten Prozeß gesehen, das heißt, Vor
trennung zusammen mit der Nachreinigung, ergibt
sich für das Verfahren nach der Erfindung ein Kiese
ritausbringen von 69,8% (86,1 × 81,1/100); für
das Verfahren nach dem Stand der Technik eines von
64,2% (88,4 × 72,6/100).
Bei gleicher Produktqualität kann damit nach dem
Verfahren gemäß der Erfindung eine um 5,6 Prozent
punkte höhere Kieseritausbeute erzielt werden.
Claims (2)
1. Verfahren zur elektrostatischen Aufbereitung von
gemahlenen Kalirohsalzen und Gewinnung von Kiese
rit in mehreren Freifallscheider-Trennstufen, in
deren erster Stufe aus dem gemahlenen Kaliroh
salz nach Konditionierung mit einem organischen
Reagenz, Behandlung mit Luft vorgegebener Tempe
ratur und Luftfeuchte und triboelektrischer Auf
ladung der Teilchen ein Kieserit-Kali-Gemisch
erzeugt wird, das noch Restmengen an Natrium
chlorid enthält, dadurch gekennzeichet, daß
das Kieserit-Kali-Gemisch in gleicher Weise elek
trostatisch behandelt und weiterverarbeitet und
in eine Kalifraktion an der positiven Elektrode
und eine Kieseritfraktion an der negativen Elek
trode aufgeteilt und das Mittelgut mit einem
Hauptanteil an Steinsalz gesondert aufgefangen
und dem Verfahren entzogen wird, während die
übrigen Fraktionen elektrostatisch weiter ge
reinigt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Restfraktionen, die bei der nachfolgen
den Kieserit- bzw. Kalireinigung entstehen,
in die Trennstufe davor zurückgeführt werden.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883837278 DE3837278A1 (de) | 1988-11-03 | 1988-11-03 | Verfahren zur gewinnung von kieserit durch elektrostatische trennung von hartsalzen |
DD33416689A DD285968A5 (de) | 1988-11-03 | 1989-11-02 | Verfahren zur elektrostatischen aufbereitung von gemahlenen kalirohsalzen und gewinnung von kieserit in mehreren freifallscheider-trennstufen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883837278 DE3837278A1 (de) | 1988-11-03 | 1988-11-03 | Verfahren zur gewinnung von kieserit durch elektrostatische trennung von hartsalzen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3837278A1 true DE3837278A1 (de) | 1990-05-10 |
DE3837278C2 DE3837278C2 (de) | 1990-10-18 |
Family
ID=6366371
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883837278 Granted DE3837278A1 (de) | 1988-11-03 | 1988-11-03 | Verfahren zur gewinnung von kieserit durch elektrostatische trennung von hartsalzen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DD (1) | DD285968A5 (de) |
DE (1) | DE3837278A1 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1667814C (de) * | 1971-02-18 | Wintershall AG Celle 3500 Kassel | Verfahren zur elektrostatischen Auf bereitung von Rohsalzen der Kalnndustrie insbesondere von Hartsalzen oder auch von Ruckstanden | |
DE3146295C1 (de) * | 1981-11-23 | 1983-04-07 | Kali Und Salz Ag, 3500 Kassel | "Verfahren zur elektrostatischen Trennung von gemahlenen Kalirohsalzen" |
-
1988
- 1988-11-03 DE DE19883837278 patent/DE3837278A1/de active Granted
-
1989
- 1989-11-02 DD DD33416689A patent/DD285968A5/de not_active IP Right Cessation
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1667814C (de) * | 1971-02-18 | Wintershall AG Celle 3500 Kassel | Verfahren zur elektrostatischen Auf bereitung von Rohsalzen der Kalnndustrie insbesondere von Hartsalzen oder auch von Ruckstanden | |
DE3146295C1 (de) * | 1981-11-23 | 1983-04-07 | Kali Und Salz Ag, 3500 Kassel | "Verfahren zur elektrostatischen Trennung von gemahlenen Kalirohsalzen" |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
ULLMANN: Enzyklopädie der techn. Chemie, 4. Aufl., Bd. 13, S. 479 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DD285968A5 (de) | 1991-01-10 |
DE3837278C2 (de) | 1990-10-18 |
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Legal Events
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