DE2939808C2 - Verfahren zur Gewinnung von Kaliumchlorid aus natürlichem Carnallit oder carnallitischen Mischsalzen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Kaliumchlorid aus natürlichem Carnallit oder carnallitischen Mischsalzen

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Description

Kalirohsalze können bekanntlich durch triboelektrische Aufladung und anschließende elektrostatische Trennung oder im Löseverfahren in ihre Komponenten zerlegt werden.
Zur Verbesserung der triboelektrischen Aufladung der einzelnen Komponenten der Kalirohsalze gegeneinander ist es meist vorteilhaft, das zu trennende Kalirohsalz vor der triboelektrischen Aufladung mit geringen Mengen an Konditionierungsmitteln, wie beispielsweise Dichlorphenoxiessigsäure, Fettsäure und deren Ammoniumsalze oder aromatische Carbonsäuren, zu behandeln. Weiter ist es von Vorteil, die triboelektrische Aufladung in einer umgebenden Atmosphäre bestimmter relativer Feuchte und Temperatur und gleich anschließend die elektrostatische Trennung
ίο der Kalirohsalze durchzuführen. Die relativen Feuchten dieser das Salz bei der triboelektrischen Aufladung umgebenden Luft können zwischen 5 und 40% liegen und die Temperaturen zwischen 15 und 800C, wobei im Falle der Konditionierung mit Dichlorphanoxiessigsäure sogar Temperaturen von über 1200C einzustellen sind.
Mit diesen vorbekannten elektrostatischen. Trennverfahren, die in den deutschen Patentschriften 10 78 961, 12 61453, 16 67 814 und 22 31028 beschrieben sind, können jedoch nur kieserithaltige Kalirohsalze in mehreren Trennstufen in ihre Komponenten zerlegt werden. Bei der triboelektrischen Aufladung dieser als Hartsalze bezeichneten kieserithaltigen Kalirohsalze wird meist zunächst die Kieseritkoniponente gegenüber Sylvin und Steinsalz aufgeladen und in einem elektrostatischen Scheider zu einem Kieseritkonzentrat einerseits und einem Gemisch aus Sylvin und Steinsalz andererseits getrennt Sylvin und Steinsalz werden nach entsprechender Umladung in einer weiteren Trennstufe in ein Sylvinkonzentrat und Steinsalz zerlegt. Die Konzentrate, die die zu gewinnenden Wertstoffe enthalten, müssen dann in weiteren elektrostatischen Trennstufen noch weiter zu marktgängigen Produkten gereinigt werden. Bei jeder elektrostatischen Trennstufe der trockenen Aufbereitung von Kalirohsalzen fällt eine erhebliche Menge an sogenanntem Mittelgut an, das normalerweise in der gleichen Trennstufe im Kreislauf geführt wird.
Weiter bieten die bekannten elektrostatischen Trennverfahren für Kalirohsalze die Möglichkeiten, in einer ersten Trennstufe Sylv;n und in einer zweiten Trennstufe Kieserit vom Steinsalz zu trennen. Nach anderen bekannten Verfahren werden von dem Kalirohsalz elektrostatisch zunächst vom Steinsalz Kieserit und Sylvin gemeinsam abgetrennt und in einer zweiten Trennstufe das Kieserit-Sylvin-Gemisch elektrostatisch in seine Komponenten zerlegt.
Zur Trennung des triboelektrisch aufgeladenen Kalirohsalzes oder daraus gewonnener Komponentengemische im elektrischen Hochspannungsfeld werden nahezu ausschließlich Freifallscheider eingesetzt, die mit Band- oder Röhrenelektroden ausgerüstet sind. Der prinzipielle Aufbau und die Wirkungsweise dieser Scheider ist in »Ulimanns Encyklopädie der technischen Chemie«, 4. Auflage, Bd. 13 (1977), Seiten 478 und 479, beschrieben.
Für carnallitische Rohsalze, die neben Carnallit im wesentlichen noch Sylvin enthalten, ist ein elektrostatisches Trennverfahren aus der DE-PS 11 42 802 bekanntgeworden. Danach werden die Carnallit enthaltenden Rohsalze in zwei Stufen elektrostatisch dadurch getrennt, daß nach chemischer Konditionierung in einer ersten Stufe die Komponenten abgetrennt werden, die kein Kalium enthalten. Vor Einführung in die zweite Stufe wird das in der ersten Stufe erhaltene carnallithaltige Vorkonzentrat mit einem anderen Konditionierungsmittel behandelt und dann elektrostatisch in eine syivinreiche, an Carnaliit arme sowie in eine carnaliitrei-
ehe, an Sylvin arme Fraktion getrennt Diese Fraktionen enthalten jedoch noch immer so erhebliche Mengen der anderen Komponenten, daß sie noch kein verkaufsfähiges Produkt sind oder ohne weiteres für andere technische Verfahren eingesetzt werden können.
Ein technisch reines Kaliumchlorid aus carnallitischen Rohsalzen kann bisher nur nach dem Löseverfahren erzeugt werden, für das das Carnellitkonzentrat des vorher erwähnten elektrostatischen Trennverfahrens ebenso eingesetzt werden kann, wie ein Carnallit der etwa 55 Gew.-% KCI · MgCl2 · 6 H2O, 30 Gew.-% Steinsalz und 10 Gew.-% Kieserit sowie Verunreinigungen enthält, als auch ein Carnallit mit 80 Gew.-% KCl · MgCl2 · H20,15 Gew.-% Steinsalz, wenig Kieserit und anderen Verunreinigungen. Zur Durchführung dieses vorbekannten Verfahrens wird aus Wasser und verfahrenseigenen Laugen zunächst eine Löselauge mit etwa 190 g/l Magnesiumchlorid und etwa 40 g/l Kaliumchlorid hergestellt und in diese Lauge nach Erhitzen natürlic-Ler Carnallit bzw. Carnallitkonzentrat eingetragen, so daß sich eine heiße Lösung mit etwa 270 bis maximal 300 g/I Magnesiumchlorid und 125 g/l Kaliumchlorid ergibt Beim Abkühlen dieser Lauge fällt ein Kristallisat an, das zu etwa 70% aus Kaliumchlorid besteht und etwa 80% des Kaliumchlorids aus dem Ausgangsmaterial enthält Die nach Abtrennung dieses Kaliumchlorids verbleibende Mutterlauge wird anschließend eingedampft, wobei der größte Teil des in dieser Lauge enthaltenen Steinsalzes kristallisiert und abgetrennt wird. Aus der hierbei verbleibenden heißen Garlauge fällt beim Abkühlen technisch reiner künstlicher Carnallit aus, der abgetrennt wird. Dieser künstliche Carnallit wird anschließend mit kaliumreicher Decklauge unter Zusatz von Wasser kalt zersetzt, wobei ein feinkristallines Kaliumchlorid gebildet wird, das als Produkt abgetrennt wird. Nach diesem Löseverfahren, das auch noch einige Variationen erfahren hat wird die Hauptmenge des Carnallits noch heute aufgearbeitet, obgleich dieses Verfahren mit einem hohen Energieaufwand belastet ist, der letztlich nur dazu dient. Komponenten abzutrennen, die, wie beispielsweise Steinsalz, keine Wertstoffe der Kaliumsalzgewinnung sind.
Es hat sich daher die Aufgabe gestellt, aus einem natürlichen Carnallit bzw. carnallitischem Mischsalz, das als weiteren wesentlichen Bestandteil Steinsalz enthält, in technisch einfacher Weise ein Kaliumchlorid zu erzeugen, das bis zu etwa 60% K2O enthält.
Es wurde ein Verfahren zur Gewinnung von Kaliumchlorid aus natürlichem Carnallit oder carnallitisehen Mischsalzen, die neben 40 bis 90 Gew.-% Carnallit noch 50 bis 10 Gew.-% Steinsalz und gegebenenfalls 10 Gew.-% Tachhydrit enthalten, im Wege der elektrostatischen Trennung mit anschließender Kaltzersetzung des Carnallitkonzentrats, gefunden. Danach werden erfindiingsgemäß dem natürlichen Carnallit bzw. carnallitischem Mischsalz nach Vermahlung auf eine Korngröße von unter 1 mm von 50 bis 200 g/t eines Konditionierungsmittels oder ein Gemisch solcher Mittel, mit denen die triboelektrische Aufladung von Carnallit gegenüber Steinsalz verbessert wird, in möglichst gleichmäßiger Verteilung zugemischt und das so erhaltene Trenngut wird in Gegenwart von Luft mit einer relativen Feuchte von 4 bis 15% bei einer Temperatur von maximal 80 bis 200C triboelektrisch aufgeladen und durch zwei hintereinandergeschaltete elektrostatische Freifallscheider mit einer Feldstärke von 4 bis 5 I« V/cm geleitet, worauf das dabei anfallende Carnallitkonzentrat mit Wasser bei einer Temperatur von 20 bis 30° C kalt zersetzt und das aus der Zersetzungsmischung auskristallisierende Kaliumchlorid als Produkt abgetrennt wird.
Natürlicher Carnallit bzw. carnallitische Mischsalze enthalten neben 40 bis 90 Gew.-% KC! · MgCI2 · 6 H2O noch 50 bis 10 Gew.-% Steinsalz und bis zu 10 Gew.-% Tachhydrit (2 MgCI2 · CaCI2 · 12 H2O) sowie andere Verunreinigungen in geringeren Mengen unJ sind demzufolge als Mineralstoffgemische anzusprechen. Zur Verarbeitung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden diese Mineralstoffgemische zunächst bis zur Zerstörung möglicher Verwachsungen vermählen. Dieser Zustand ist meist erreicht wenn die Vermahlung b;s zu einer durchschnittlichen Korngröße von unter 1 mm fortgesetzt wird. Das gemahlene Mineralstoffgemisch soll jedoch nur einen geringen oder überhaupt keinen Anteil an Körnern mit weniger als 0,1 mm Durchmesser haben.
Der Gehalt der natürlichen Carnallite oder carnallitischen Mischsalze an Tachhydrat ist für die Aufarbeitung solcher Mineralstoffgemische insofern nachteilig, als bei der Kaltzersetzung eines Tachhydrits enthaltenden Mineralstoffgemisches aufgrund des Tachhydrits eine größere Wassermenge eingesetzt werden muß, die ihrerseits wieder höhere Verluste an Kaliwertstoffen verursacht
Dem vermahlenen Mineralstoffgemisch wird dann das Konditionierungsmittel zugemischt und zwar in Mengen von 50 bis 200 g pro t Mineralstoffgemisch. Bewährt haben sich als Konditionierungsmittel Salicylsäure, Benzoesäure, Kresotinsäure, aliphatische Fettsäuren mit 6 bis 14 C-Atomen im Molekül, die einzeln oder im Gemisch eingesetzt werden können. Es sind dies Konditionierungsmittel, die die triboelektrische Aufladung von Carnallit gegenüber Steinsalz verbessern. Diese Konditionierungsmittel werden dem aufgemahlenen Mineralstoffgemisch in feinster Verteilung zugemischt. Die feine Verteilung wire: dadurch erreicht, daß die Konditionierungsmittel als feinstteilige Pulver mit einem Zerstäuber in Form einer Lösung bzw. Suspension oder als Schmelze mit Sprüheinrichtungen oder in Dampfform auf das Mineralstoffgemisch aufgebracht wird, das während des Aufbringens vorteilhaft umgewälzt, gerührt oder in Wirbelschicht gehalten wird.
Daran anschließend wird das so vorbehandelte Mineralstoffgemisch — vorzugsweise in einem Fließbett-Trockner oder in einer anderen geeigneten Trockenvorrichtung — erwärmt und mit Luft einer rela'iven Feuchte von 4 bis 15% ins Gleichgewicht gebracht. Da hierbei das Mineralstoffgemisch sowieso bewegt werden muß, wird diese Bewegung vorteilhaft so geleitet, daß die einzelnen Kristallteilchen häufig miteinander kontaktieren, wodurch ein Ladungsübergang mit entsprechender gegensinniger Aufladung der kontaktierenden Teilchen bewirkt werden kann, wenn diese Teilchen eine unterschiedliche Dielektrizitätskonstante haben bzw. wenn bei diesen Teilchen aufgrund der Konditionierung die Dielektrizitätskonstanten der Oberflächenschichten unterschiedlich sind.
Das so vorbehandelte Mineralstoffgemisch wird anschließend unter Aufrechterhaltung der Temperatur und der relativen Feuchtigkeit der das Gemisch umgebenden Luft einem Freifallscheider aufgegeben, zwischen dessen Elektroden ein elektrisches Feld mit einer Feldstärke von 4 bis 5 kV/cm aufrechterhalten wird. Beim Durchfallen des elektrischen Feldes wird
unter den erfindungsgemäß einzuhaltenden Bedingungen der Camallit zur positiven Elektrode und das Steinsalz zur negativen Elektrode hin so abgeleitet, daß ein getrenntes Sammeln dieser Produkte möglich ist Das sogenannte Mittelgut, das das elektrische Feld des Freifallscheider ohne Ablenkung passiert, wird dem Freifallscheider zusammen mit einem Aufgabegut zugeführt
Das zur positiven Elektrode des Freifallscheiders hin abgelenkte und dort gesammelte Carnallitkonzentrat kann direkt der anschließenden Kaltzersetzung mit Wasser zugeführt werden, wenn als Ausgangsmaterial ein natürlicher Camallit mit wenigstens 70 Gew.-% Carnallit eingesetzt worden ist. Da bei dieser Trennung ein Steinsalzkonzentrat anfällt, das eine noch verwertbare Menge an Camallit enthält, wird dieses carnallithaltige Steinsalzkonzentrat ohne zusätzliche Maßnahmen, wie beispielsweise Nachkonditionierung oder Umstellung der relativen Feuchte der Kontaktluft, der zweiten elektrostatischen Trennstufe zugeführt die ebenfalls aus einem elektrostatischen Freifallscheider mit einer Feldstärke von 4 bis 5 kV/cm besteht und dort abermals in ein Carnallitkonzentrat und ein Ste>nsaizkonzentrat zerlegt die getrennt abgenommen werden. Das Carnallitkonzentrat wird der Kalizersetzung zugeführt während das Steinsalzkonzentrat als Rückstand verworfen wird.
3ei Einsatz eines natürlichen Carnallits mit weniger als 70 Gew.-% Carnallitgehalt wird in der ersten elektrostatischen Trennstufe nur ein an Carnallit stark angereichertes Vorkonzentrat und ein zu verwerfendes Steinsalzkonzentrat erhalten. Dieses Vorkonzentrat wird ohne weitere Behandlung der zweiten elektrostatischen Trennstufe, d.h. einem Freifallscheider, in dem zwischen den Elektroden ein elektrisches Feld mit einer Feldstärke von 4 bis 5 kV/cm aufrechterhalten wird, zugeführt. Als Produkt kann aus dieser Trennstufe ein Carnallitkonzentrat abgezogen werden, das der Kaltzersetzung zugeführt wird. Das Steinsalzkonzentrat, das in dieser zweiten Trennstufe anfällt, wird in die erste elektrostatische Trennstufe zurückgeführt und dort zusammen mit dem frischen Aufgabegut in den elektrostatischen Freifallscheider eingespeist. Das aus jedem Scheiderdurchlauf anfallende Mittelgut wird dem in den gleichen Scheider einzuspeisenden Aufgabegut wieder zugemischt.
In dem für das erfindungsgemäße Verfahren eingesetzten Mineralstoffgemisch können auch noch bis zu 10 Gew.-% Tachhydrit enthalten sein, die in den elektrostatischen Trennstufen zusammen mit dem Steinsalz abgetrennt und ausgetragen werden.
Die nach diesen Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens erhaltenen Carnallitkonzenirate enthalten weniger als 2,5 Gew.-% Steinsalz und können in der zur Auflösung des Carnallits notwendigen Menge Wasser bei Temperaturen von 20 bis 30°C kalt zersetzt werden. Das hierbei anfallende Kaliumchlorid hat einen K2O-Gehalt von mindesetns 58 Gew.-°/o und wird von der Mutterlauge abgetrennt, die als Q-Lauge, beispielsweise auf Magnesiumchlorid, weiterverarbeitet werden kann.
Die Kaltzersetzung erfolgt vorteilhaft dem an sich bekannten Prinzip des Mehrstufen-Verfahrens, nach dem zunächst das Carnallitkonzentrat in eine verfahrenseigene Lauge eingerührt und das entstandene Ge- b'< misch einem Vorklärer zugeführt wird, aus dem die überstehende Lauge das Q-Lauge aus dem Verfahren abgezogen wird. Der aus diesem Vorklärer entnommene Kristallbrei wird dann nochmals mit verfahrenseigener Lauge aufgeschlämmt und erneut geklärt. Die hierbei anfallende Lauge wird der ersten Verfahrensstufe zugeführt und mit dem Carnallitkonzentrat vermischt, während der verbliebene Kristallbrei nunmehr mit Wasser aufgeschlämmt, geklärt, filtriert und mit Wasser gedeckt wird. Die Decklauge wird in den Verfahrensablauf der Kaltzersetzung flüssigkeitsseitig wieder eingesetzt
Das Verfahren der Erfindung bietet, wie die folgenden Beispiele zeigen, die Möglichkeit, aus Steinsalz enthaltenden carnallitischen Rohsaizen ein technisch reines Kaliumchlorid mit einem Kaliumgehalt von über 58 Gew.-%, vorzugsweise über 60 Gew.-%, in technisch einfacher Weise mit im Vergleich zum Stand der Technik geringerem Aufwand an Energie und Apparaturen, herzustellen.
Beispiel 1
Ein carnallitisches Rohsalz mit 48,4 Gew.-% Carnallit, 11,0 Gcw.-% Tachhydrit und 40,6 Gew.-% Steinsalz, wird auf eine Korngröße von un: .y 1 mm aufgemahlen. Anschließend werden dem Maiiip'odukt in einem Lödige-Mischer 75 g/t Orthokresotinsäure unter intensiver Durchmischung zugemischt.
Das hierbei anfallende Produkt wird dann in einem FlieCbett-Trockner bei einer Temperatur von 46° C und einer relativen Luftfeuchte von 12,5% triboelektrisch aufgeladen und zwei hintereinandergeschalteten Freifallscheidern mit senkrecht angeordneten Röhrenelektroden von je 170 cm Länge zugeführt. Darin erfolgt die Trennung des in einer Menge von 43,5 t/h aufgegebenen konditionierten Rohsalzes bei einer Feldstärke von 4,5 kV/cm. Aus dem zweiten Freifallscheider fällt ein Rückstand in einer Menge von 23,5 t/h mit folgender Zusammensetzung an:
8,3 Gew.-% Carnallit,
19,1 Gew.-% Tachhydrit,
72,6 Gew.-% Steinsalz,
der in den ersten Freifallscheider zurückgeführt wird. Der aus diesem ersten Freifallscheider anfallende Xückstand wird verworfen. Das in jeder Trennstufe anfallende Mittelgut wird dem Aufgabegut der gleichen Stufe zugemischt. Aus dem zweiten Freifallscheider wird als Zwischenprodukt ein Camallit-Konzentrat in einer Menge von 20 t/h mit folgender Zusammensetzung ausgeführt:
95,4 Gew.-% Carnallit,
1,6 Gew.-% Tachhydrit,
3,0 Gew.-% Steinsalz.
Dieses Carnallit-Konzentrat wird in einer gebräuchlichen Zersetzungsaplage mit 10,5 t/h Wasser kalt zi";s«tzt. Hierbei entstehen 26,1 t Lauge, die 25,5 Gew.-% Magnesiumchlorid, 3,3 Gew.-% Kaliumchlorid, 2,1 Gew.-°/o N.uriumchlorid und 0,26 Cew.-% Calciumchlorid, gelöst und 4,3 t Kaliumchlorid sowie 0,07 t Natriumchlorid als festes Kristallisat enthält. Diese 4,37 t Kristallisat mit einem K2O-Gehalt von 61,2 Gew.-% werden von der Lauge abgetrennt, gewaschen und als Produkt getrocknet,
Beispiel 2
Ein carnallitisches Rohsalz mit 64,4 Gew.-% Carnallit. 10,5 Gew.-% Tachhydrit und 25,1 Gew.-% Steinsalz wird auf eine Korngröße von unter 1 mm aufgemahlen. Anschließend werden dem Mahlprodukt in einem
Lödige-Mischer 7!) g/t Sylicylsäure unter intensiver Durchmischung zugemischt.
Das hierbei anfallende Produkt wird dann in einem Fließbett-Trockner bei einer Temperatur von 43"C und einer relativen Luftfeuchte von 15% triboelektrisch aufgeladen und zwei hintereinandergeschalteten Freifallscheidern mit senkrecht angeordneten Röhrenelektroden von je 170 cm Länge zugeführt. Darin erfolgt die Trennung des in einer Menge von 32,1 t/h aufgegebenen konditionieren Rohsalzes bei einer Feldstärke von 4·.5 kV/cm. Aus dem zweiten Freifallscheider fällt ein Rückstand in einer Menge von 12,1 t/h mit folgender Zusammensetzung an:
13,0 Gew-% Carnallit.
25.3 Gew.-% Tachhydrit,
61.7 Gew.-% Steinsalz,
der in den ersten Freifallscheider zurückgeführt wird. Der aus diesem ersten Freifallscheider anfallende Rückstand wird verworfen. Das in jeder Trennstufe anfallende Mittelgut wird dem Aufgabegut der gleichen Stufe zugemischt. Aus dem zweiten Freifallscheider wird als Zwischenprodukt ein Carnallit-Konzentrat in einer Menge von 20 t/h mit folgender Zusammensetzung ausgeführt:
95.4Gew.-%Carnalli..
1.6 Gew.-% Tachhydrit,
3,0 Gew.-% Steinsalz.
Dieses Carnallit-Konzentrat wird in einer gebräuchlichen Zersetzungsanlage mit 10.5 t/h Wasser kalt zersetzt. Hierbei entstehen 26,1 t Lauge, die 25,5 Gew.-% Magnesiumchlorid, 33 Gew.-% Kaliumchlorid. 2,1 Gew.-% Natriumchlorid und 0,26 Gew.-% Calciumchlorid gelöst und 43 t Kaliumchlorid sowie 0,07 t Natriumchlorid als '.stes Kristallisat enthält. Diese 4,371 Kristallisat mit einem ΚτΟ-Gehalt von 61,2 Gew.-% werden von der Lauge abgetrennt, gewaschen und als Produkt getrocknet.

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Gewinnung von Kaliumchlorid aus natürlichem Carnallit oder carnallitischen Mischsalzen, die neben 40 bis 90 Gew.-% Carnallit noch 50 bis 10 Gew.-a/b Steinsalz und gegebenenfalls 10 Gew.-% Tachhydrit enthalten, im Wege der elektrostatischen Trennung mit anschließender Kaltzersetzung des Carnallitkonzentrats mit Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß dem natürlichen Carnallit bzw. carnallitischem Mischsalz nach Vermahlung auf eine durchschnittliche Korngröße von unter 1 mm von 50 bis 200 g/t eines Konditionierungsmitteis oder eines Gemisches solcher Mittel, mit denen die triboelektrische Aufladung von Carnallit gegenüber Steinsalz verbessert wird, in möglichst gleichmäßiger Verteilung zugemischt werden und das so erhaltene Trenngut in Gegenwart von Luft mit einer relativen Feuchte von 4 bis !5% bei einer Temperatur von maximal 80 bis 20°C triboelektrisch aufgeladen und durch zwei hintereinandergeschaltete elektrostatische Freifallscheider mit einer Feldstärke von 4 bis 5 kV/cm geleitet wird, worauf das dabei anfallende Carnallitkonzentrat mit Wasser bei einer Temperatur von 20 bis 300C kalt zersetzt und das aus der Zersetzungsmischung auskristallisierende Kaliumchlorid als Produkt abgetrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Einsatz eines natürlichen Carnallits mit wenigstens 70 Gew.-°/o KCl · MgCl2 · H2O-Gehalt das in der ersten elektrostatischen Trennstufe anfallende carnallithaltige Steinsalz der zweiten elektrostatischen Trennstufe zugeführt und der aus beiden Stufen erhaltene Carnallit in die Kaltzersetzung eingespeist wird, während der aus der zweiten Trennstufe abgezogene Rückstand verworfen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Einsatz eines natürlichen Carnallits mit weniger als 70 Gew.-°/o KCl · MgCI2 · H2O-Gehalt das in der ersten elektrostatischen Trennstufe anfallende Carnallit-Vorkonzentrat der zweiten elektrostatischen Trennstufe zugeführt und der aus dieser Stufe erhaltene Carnallit in die Kaltzersetzung eingespeist wird, während das Steinsalzkonzentrat in die erste elektrostatische Trennstufe zurückgeführt wird, aus der der Rückstand ausgeführt und verworfen wird.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Konditionierungsmittel Salicylsäure, Benzoesäure, Kresotinsäure, aliphatische Fettsäuren mit 6 bis 14 C-Atomen im Molekül oder deren Gemische eingesetzt werden.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das in den elektrostatischen Trennstufen anfallende Mittelgut dem Aufgabegut der gleichen Trennstufe wieder zugemischt wird.
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