-
Pneumatische Vorrichtung zum Entfernen der Flocke aus Schärmaschinen,
Webstühlen u. dgl. Maschinen. Gegenstand der Erfindung ist eine neue und verbesserte
pneumatische Vorrichtung zum Fortschaffen der Flocke für Schärmaschinen, Webstühle
und andere Maschinen, durch die eine Anzahl nebeneinanderlaufender Fäden hindurchgeht.
Die Vorrichtung hat den Zweck, die Flocke sowohl von den Fäden wie auch von den
Rieten, Fadenführern, Fadenwächtern u. dgl. zu entfernen.
-
Bisher bestand eine große Unzuträglichkeit darin, daß sich bei Schärmaschinen,
Webstühlen u. dgl., insbesondere bei ersteren, die Flocke in den Rieten anstmmelte
und aus diesen durch die Fäden mitgenommen wurde. Wenn sie an den letzteren hängenbleibt,
bildet sie in dem fertigen Gewebe Knoten. Auch wurden die Fadenwächter von Schärmaschinen
und Webstühlen häufig verschmutzt und dadurch ihre Wirkung beeinträchtigt. Durch
die Vorrichtung nach der Erfindung soll das Ansammeln von Flocke verhindert werden,
so daß die angegebenen Mißstände nicht eintreten.
-
Den wesentlichsten Teil der Erfindung bildet eine Blasvorrichtung,
die in der Längsrichtung der Fäden schwingt, so daß der von ihr ausgeblasene Luftstrom
in der Längsrichtung der Fäden hin und her streicht. Nach der Erfindung soll ferner
die hin und her schwingende Blasvorrichtung außerdem noch in der Querrichtung zu
den Fäden hin und her geführt werden, so daß über die ganze Breite der Fäden sowohl
diese wie auch die betreffenden Maschinenteile von dem Luftstrom beeinflußt werden.
-
Die Querbewegung des Luftstroms über die Fäden hin kann entweder dadurch
bewirkt werden, daß die Blasvorrichtung als Ganzes quer über die Fäden hin bewegt
wird, oder dadurch, daß sie gelenkig an einem geeigneten Träger aufgehängt ist und
in Querschwingungen versetzt wird.
-
In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung in Verbindung
mit Schärmaschinen dargestellt.
-
Abb. i ist eine Vorderansicht einer Schärmaschine mit daran angebrachter
Blasvorrichtung, die als Ganzes quer über die Fäden hin geführt wird.
-
Abb.2 ist ein senkrechter Schnitt nach Linie II-II der Abb. i.
-
Abb. 3 zeigt in Vorderansicht und in größerem Maßstäbe eine aus einem
Ventilator bestehende Blasvorrichtung mit den zugehörigen Teilen.
-
Abb. q: zeigt dieselbe Vorrichtung von der linken Seite der Abb. 3
aus gesehen.
-
Abb. 5 zeigt in Vorderansicht einen Teil einer Schärmaschine, bei
der die Blasvorrichtung gelenkig an einem in der Mitte befestigten Träger angebracht
ist und um diesen in der Querrichtung schwingt.
-
Abb. 6 ist eine Seitenansicht der Maschine nach Abb. 5.
In
Abb. 2 ist eine Anzahl von Fäden dargestellt, die von einem nicht mit gezeichneten
Schärrahmen durch das hintere Riet 2 über eine Meßwalze 3, unter der losen Spannwalze
4., über die Leitwalze 7 zu dem Kettenbaum 8 geführt sind, auf den sie beim Arbeiten
der Maschine aufgewickelt werden. Zwischen der hinteren Leitwalze 5 und dem vorderen
Riet 6 hängen an den Fäden die Fadenwächter 9.
-
Die Reinigungsvorrichtung ist, wie ersichtlich, so angeordnet, daß
sie die Flocke fortbläst, die sich von den Fäden bei ihrem Durchgang durch die Maschine
ablöst, wodurch das vordere und hintere Riet, die Fadenwächter und die diesen benachbarten
Teile von einer Verschmutzung durch die Flocke freigehalten werden.
-
In Abb. 1 und 2 ist eine mit Rechts- und Linksgewinde versehene Schraube
11, wie sie in Abb. 3 dargestellt ist, in festen Ständern io auf beiden Seiten der
Schärmaschine gelagert. Diese Schraube ruht in Lagern 12 an den oberen Enden 13
der Ständer 1o und wird durch Kegelräder 1:I, 1.L', eine senkrechte Welle 15 sowie
durch eine Schnecke mit Schneckenrad 16, 16' von einem langsam umlaufenden Teil
der Maschine in Umdrehung versetzt. Die Schraube 11 ist mit einer Hülse 17 umgeben,
die fest an den oberen Enden von Armen 18 an den Ständern io angebracht ist und
als Träger und Führung für einen auf ihr wandernden Ring 2o dient. Der Ring umgibt
die Hülse und ist auf ihr verschiebbar. Die Hülse besitzt einen Längsschlitz 17'
durch den ein am Ring 2o sitzender Stift 19 hindurchgeht. Ein Ansatz dieses Stiftes
bewegt sich in den Nuten der Schraubenspindel. Wird die Schraubenspindel gedreht,
so verschiebt sie den Ring 2o und die mit diesem verbundenen Teile in der Querrichtung
der Maschine hin und her von einer Seite bis zur anderen. Mit dem Ring ist die vorerwärmte
Blasvorrichtung verbunden, die einen Luftstrom gegen die Fäden und die verschiedenen
an der Oberseite der Maschine liegenden Maschinenteile bläst. Da sich die Blasvorrichtung
mit dem Ring 2o hin und her bewegt, kommt der Luftstrom nach und nach an allen Stellen
über die ganze Maschinenbreite hin zur Wirkung. Im vorliegenden Beispiel besteht
die Blasvorrichtung aus einem elektrischen Ventilator 2.4, der hierzu besonders
geeignet ist, jdoch ist die Erfindung nicht unbedingt auf einen solchen Ventilator
beschränkt. Der Ventilator 2¢ ist zwischen den Schenkeln eines Bügels 22 angebracht,
dessen Hals als Hülse ausgebildet ist, die auf einem unten am Ring 2o sitzenden
Zapfen 21 paßt. Auf diesem wird der Bügel durch eine Klemmschraube 23 festgestellt.
Damit die Blasvorrichtung derartig schwingen kann, daß der ausgeblasene Luftstrom
in der Längsrichtung der Fäden streicht, ist der Ventilator 24 zwischen den Schenkeln
des Bügels 22 so aufgehängt, daß er in einer senkrechten Ebene von vorn nach hinten
schwingen kann. Hierzu sind an dem Ventilatorgehäuse Zapfen 25 angebracht, die in
Lagern an den Schenkeln des Bügels drehbar sind. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
bringt der Ventilator seine Schwingbewegung selbst hervor mittels einer Welle 26,
die im Ventilatorgehäuse angeordnet ist und durch die Hauptwelle des Ventilators
in Umdrehungen versetzt wird. Am Ende dieser Welle ist eine Scheibe 27 mit einem
Kurbelzapfen 28 angebracht, an welch letzterem das Ende eines Lenkers 29 angreift.
Das andere Ende des Lenkers ist mit einem Drehzapfen 30 verbunden, der auf
einem L-förmig gebogenen, mit seinem Ende in eine Bohrung eines Schenkels des Bügels
eingesetzten Stift 31 sitzt. Wenn der Ventilator läuft, dreht sich auch die Welle
26 und bewegt dabei den Kurbelzapfen 28 im Kreise um sich herum. Da der Lenker 29
mit seinem einen Ende an einem am Bügel 22 feststehenden Teil angelenkt ist und
sich daher nicht in seiner Längsrichtung bewegen kann, bewirkt der Umlauf des Kurbelzapfens
28, mit dem das andere Ende des Lenkers verbunden ist, eine Schwingung des Ventilators
um seine Zapfen 25 in der gewünschten Richtung.
-
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, sind die Flügel des Ventilators
in üblicher Weise mit einem Schutzkorb 32 umgeben. @"on dem Ventilator führen die
in der Zeichnung schematisch angedeuteten Leitungsdrähte zu einem Ausschalter, durch
den der Antriebsstrom zugeleitet wird. In dem Ausführungsbeispiel ist ein solcher
Ausschalter 33 an einer Seite der Maschine unten angeordnet. Sein Druckknopf 33a
wird durch einen Finger 3-. auf der Welle 35 eines Fußhebels heruntergedrückt, sobald
sich die Schärmaschine in vollem Lauf befindet, und schileßt alsdann den Stromkreis.
-
Mittels des derartig angeordneten Fußhebels wird, sobald die Maschine
mit großer Geschwindigkeit läuft, die Blasvorrichtung eingeschaltet und in Schwingungen
versetzt. Gleichzeitig bewegt sie sich in der Ouerrichtung der Maschine fort, so
daß der Luftstrom nach und nach die sämtlichen Fäden in der ganzen Breite bestreicht.
-
Die Schwingung der Blasvorrichtung in der Richtung von vorn nach hinten,
parallel zu den Fäden, bewirkt, daß der Luftstrom beim Schwingen der Blasvorrichtung
in der Längsrichtung über die Fäden streicht, und daß die Luft zwischen den Fäden
hindurchströmt
und die Flocke von ihnen und den benachbarten Maschinenteilen
entfernt, ohne daß lose Teilchen sich auf diesen absetzen. Offenbar ist ein derartiges
Verfahren besonders vorteilhaft, wenn es bei einem Webstuhl angebracht wird, der
dicht steh°nde Gruppen von Fadenwächtern enthält. Wie aus Abb. 2 ersichtlich ist,
wirkt beim Schwingen der Blasvorrichtung in der Richtung von vorn nach hinten der
Luftstrom ungefähr gleich stark auf das hintere Riet 2, die Fadenwächter 9 aller
verschiedenen Gruppen und auf das vordere Riet 6, während durch das Fortbewegen
der Blasvorrichtung in der Querrichtung der Maschine ihr Luftstrom alle Teile in
der ganzen Breite der Maschine nacheinander bestreicht.
-
Will man die Ebene, in der das Vor- und Zurückschwingen der Blasvorrichtung
erfolgt, in eine andere Richtung verlegen, so löst man die Klemmschrauben 23, dreht
den Bügel 2,2 um den Stift 21 des Ringes 2o um den erforderlichen Winkel und zieht
alsdann die Schraube 23 wieder an.
-
Bei der Reinigungsvorrichtung nach Abb. 5 und 6 bewegt sich der Ventilator
i 1g nicht als Ganzes in der Querrichtung der Fäden. Er ist hier an einem Träger
126 angebracht, der seine Stellung in der Querrichtung nicht ändert. An diesem Träger
schwingt der Ventilator in der Querrichtung, wodurch der Luftstrom alle Teile in
der Breite der Maschine bestreicht. Gleichzeitig wird der Träger 126 und damit auch
der Ventilator i i g vor und zurück geschwenkt, so daß sein Luftstrom auch in der
Längsrichtung der Fäden hin und her geht.
-
Der Träger 126 besteht aus einem Ring, der auf einer quer durch die
Maschine gehenden und in Lagern an den oberen Enden ioo der Ständer i i i gelagerten
Welle in der Mitte der Maschine mittels einer Klemmschraube 127 befestigt ist. Die
Welle wird so hin und her gedreht, daß der Träger des Ventilators und der Ventilator
vor und zurück schwingt. Hierzu dient ein mittels einer Klemmschraube 129 auf der
Welle befestigter Arm 128, der durch eine Stange 130 an einem bei 321 am
Maschinengestell schwingbaren Hebel 311 angelenkt ist, welch letzterer mit einem
Zapfen 331 in eine Kurvennut 341 auf einer Scheibe 351 eingreift, die durch ein
Zahnrad 371 von der Maschinenwelle 381 in Umdrehung versetzt wird. Der Bügel 121,
in dem der Ventilator bei 131 aufgehängt ist, ist so gerichtet, daß die öffnung
zwischen seinen Schenkeln in der Querrichtung der Maschine zeigt, so daß der Ventilator
in der Ouerrichtung schwingt. Der Ventilator bringt diese Schwingbe-,vegung in gleicher
Weise wie bei der ersten Ausführungsform selbst hervor, wozu seine Kurbelwelle durch
eine Stange 116 mit einem an dem Bügel feststehenden Arm 118 verbunden ist. Mittels
der Klemmschraube 411, durch die der Bügel an einem Zapfen an der Unterseite des
Ringes 126 befestigt ist, kann die Richtung, in der der Ventilator in der Querebene
schwingt, unter einen anderen Winkel eingestellt werden.