DE543293C

DE543293C - Vorrichtung zum Halten von Stromabnehmerschleifstuecken in der Betriebslage

Info

Publication number: DE543293C
Application number: DEA60548D
Authority: DE
Inventors: Paul Herkner; Bernhard Juergens
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1931-02-01
Filing date: 1931-02-01
Publication date: 1932-02-03

Description

Vorrichtung zum Halten von Stromabnehmerschleifstücken in der Betriebslage Bei elektrischen Bahnen mit Bügelbetrieb muß dafür Sorge getragen werden, daß das Schleifstück unabhängig von der Fahrgeschwindigkeit jederzeit mit seiner ganzen Breite gut an dem Fahrdraht anliegt. Zu diesem Zwecke wurde bereits vorgeschlagen, das Schleifstück derart aufzuhängen, daß sein Schwerpunkt unterhalb der Drehachse liegt, also eine stabile Gleichgewichtslage gewährleistet ist. Dazu bedarf es aber einer exzentrischen Lagerung des Schleifstückes, die, insbesondere bei Mehrflächenschleifstücken, nur durch eine ziemlich verwickelte Bauart erreicht werden kann.
Man hat ferner bereits Parallelogrammführungen verwendet, die in- allen Betriebslagen des Stromabnehmers das Schleifstück in einer horizontalen Lage halten. So wurde z. B. eine etwa parallel zur Stromabnehmerrute liegende Führungsstange vorgesehen, die einerseits mit dem Schleifstück und anderseits mit einem an dem Fußgelenk des Stromabnehmergestelles befindlichen Hebel verbunden ist. Diese Bauart erfordert einen verhältnismäßig großen Aufwand .an Material, durch den das Gewicht des Stromabnehmers wesentlich erhöht wird. Dadurch wird seine Arbeitsweise ungünstig b:eeinflußt, denn infolge der größeren Masse vermag er den Höhenänderungen des Fahrdrahtes, insbesondere bei großer Geschwindigkeit, nicht immer leicht zu folgen, so daß Anlaß zur Funkenbildung gegeben ist.
Das gleiche Ziel suchte man durch Anschläge zu erreichen, die auf der frei liegenden Drehachse des Schleifstückes angebracht und durch zwei am Stromabnehmergestell befestigte Drahtseile geführt werden. Der Nachteil dieser Ausführungsform besteht darin, daß sie nur bei Einflächenschleifstücken angewendet werden kann, die so ausgebildet sind, daß die Achse frei liegt.
Mit wesentlich einfacheren Mitteln wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß man ein flexibles Verbindungsmittel vorsieht, das einerseits mit dem Schleifstück, anderseits mit einem Festpunkt, z. B. des Stromabnehmers, derart verbunden ist, daß es beim Ablenken des Schleifstückes aus der Betriebslage auf Torsion beansprucht wird und dadurch das Schleifstück in die Betriebslage zurückzuführen trachtet. Als flexibles Verbindungsmittel verwendet man vorzugsweise eine biegsame Welle, die von beliebiger Bauart sein kann, und der, namentlich wenn sie aus durchgehenden Metallteilen besteht, die Aufgabe zugewiesen ,wird, die Stromführung vom Schleifstück zum Stromabnehmer zu übernehmen. Auf diese Weise ist es möglich, die Schleifstücklager von der Stromführung zu entlasten und dadurch ihre Lebensdauer zu erhöhen. Die neue Bauart ist für jede Art von Schleifstücken verwendbar und bedingt nur eine unwesentliche Erhöhung des Stromabnehmergewichtes, so daß die Arbeitsweise desselben nicht beeinträchtigt wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in zwei Rissen dargestellt. Abb. i zeigt die Seitenansicht, Abb,. a die Vorderansicht der Einrichtung an einem Scherenstromabnehmer.
Das flexible Verhindungsglieda ist einerseits an einem Ansatz b des übergangsstückes c des Schleifstückes befestigt, anderseits mit einem Festpunkt des Stromabnehmers verbunden. Diesen Festpunkt bildet eine Führungsstange @d, die mit einer P.aralIelogrammführung derart gehalten wird, daß sie in .allen Betriebslagen des Scherenstromabnehmers eine vorher bestimmte, z. B. senkrechte Lage einnimmt. Die Parallelogrammführung besteht aus zwei Armen e, f, die an die Rohre g, h eines der beiden Scherenrahmen angelenkt sind. In dem Punkt! der Querverbindung l ist die Führungsstange drehbar befestigt. Ihr unteres Ende wird durch das Gleitlager k der Parallelogrammführung gehalten.
Bei Fahrzeugen, die immer dieselbe Fahrtrichtung beibehalten, die ,also z. B. auf Strekken mit Umkehrschleifen oder auf Ringbahnen verkehren, kann man die biegsame Welle in der Weise befestigen, daß sie auf das Stromabnehmerschleifstück ein kleines Drehmoment in dem Sinne ausübt, daß die rückwärts liegende Kante das Bestreben hat, höher zu liegen als die vordere Kante des Schleifstückes; dadurch wird das schädliche Drehmoment, das die Reibung zwischen Fahrdraht und Schleifstück dem Schleifstück erteilt und das bekanntlich eine ungleichmäßige Abnutzung des Schleifstückes zur Folge hat, aufgehoben.
Die Einrichtung läßt sich auch für Bügelstromabnehmer verwenden. In diesem Falle wird die biegsame Welle so lang ausgeführt, daß sie einerseits am Schleifstück, anderseits ,am Sockel des Stromabnehmers befestigt werden kann; dabei ist .es zweckmäßig, die Welle in einem Schutzrohr anzuordnen.

Claims

PATE NTANSPRITCITR: i. Vorrichtung zum Halten von Strom-@abnehmerschleifstücken in der Betriebslage, gekennzeichnet durch ein flexibles Verbindungsmittel (a), das einerseits mit dem Schleifstück, anderseits mit einem Festpunkt, z. B. des Stromabnehmers, derart verbunden ist, daß es beim Ablenken des Schleifstückes aus der Betriebslage auf Torsion beansprucht wird und dadurch das Schleifstück in die Betriebslage zurückzuführen trachtet. z. Vorrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine biegsame Welle (a) beliebiger Art, die ,als Verbindungsmittel dient. 3. Vorrichtung nach Anspruch i und z, dadurch gekennzeichnet, daß die biegsame Welle (a) einerseits mit einem Ansatz (b) des Übergangsstückes (c) des Schleifstückes, anderseits mit einer Führungsstange (:d) verbunden ist, die mittels einer Parallelogrammführung in allen Betriebslagen m einer bestimmten, z. B. senkrechten Lage gehalten wird. 4. Vorrichtung nach Anspruch i bis. 3, dadurch gekennzeichnet, daß das flexible Verbindungsmittel zugleich als stromführende Leitung vom Schleifstück zum Stromabnehmer dient. 5. Vorrichtung nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die biegsame Welle .(a) derart an ihren beiden Enden eingespannt ist, daß sie auf das Strom-;abnehmerschleifstück bereits in der Betriebslage ein Drehmoment ausübt, das die rückwärts liegende Kante höher zu stellen trachtet Aals die Vorderkante.