DE3834998A1 - Winkelbohr- und -fraesarm - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Winkelbohrarm mit Werkzeug zum Einbringen von Ausnehmungen, die von einem Hohlraum eines Werkstücks ausgehen. Dabei können sowohl die vorhandenen Hohlräume im Werkstück als auch die einzubringenden Ausnehmungen z.B. als Bohrung einen kreisförmigen Querschnitt oder als Nuten einen rechteckigen Querschnitt aufweisen. Als Beispiel für derartige einzubringende Ausnehmungen sei hier ein von einem Arbeitszylinder eines Hydraulikhammers ausgehender Steuerkanal mit einer entsprechenden Ringnut angeführt.

Derartige Winkelbohr- und -fräsarme werden in die Werkzeughalterung einer Bohr- bzw. Fräsmaschine oder auf den Support einer Drehmaschine gespannt. Wegen des weiten Auskragens des Winkelarms in den Hohlraum des Werkstücks hinein treten durch die Bearbeitungskräfte hohe Biegemomente auf, die die Genauigkeit der Bearbeitung erheblich beeinträchtigen. Die Bearbeitungskräfte müssen daher niedrig gehalten werden. Es sind also nur geringe Vorschübe möglich.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Winkelarm zu schaffen, bei dem durch die Bearbeitungskräfte entstehende hohe Biegemomente weitgehend vermieden werden, so daß auch größere Vorschübe möglich werden.

Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß der Winkelarm an der dem Werkzeug gegenüberliegenden Seite mit einem einstellbaren Abstützelement ausgerüstet ist. Dieses Abstützelement stützt den Winkelarm gegen die Wand des Hohlraumes ab und verändert seine Lage gegenüber dem Winkelarm im gleichen Maße wie sich das Werkzeug in die gegenüberliegende Wand hineinbewegt.

Das Abstützelement ist vorteilhafterweise ein Stützkolben oder eine Stützleiste. Die Bewegung des Abstützelementes ist gekoppelt mit der Bewegung des Winkelarms. Die Kopplung kann mechanisch, hydraulisch oder elektrisch sein. In jedem Fall lösen Entfernungsänderungen des Winkelbohrarms gegenüber dem Werkstück im gleichen Maße Veränderungen der Einstellung am Abstützelement aus.

Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung in zwei Ausführungsbeispielen schematisch dargestellt. Es zeigen:

Fig. 1 Winkelarm mit mechanisch betätigtem Abstützelement und

Fig. 2 Winkelarm mit hydraulisch betätigtem Abstützelement.

In Fig. 1 ist das Werkstück 6 auf der Werkzeugmaschine 9 fixiert. In den Bohrung 5 ausgebildeten Hohlraum des Werkstücks 6 ragt der Winkelarm 3 mit dem Werkzeug 2 hinein. Der Winkelarm ist im Vorschubschlitten 10 eingespannt. Das Abstützelement 1 ragt auf seiner Vorderseite aus dem Winkelarm heraus und berührt die Bohrwand 4.

Am anderen Ende verläuft das Abstützelement keilförmig. Auf diese abgeschrägte Fläche drückt eine entsprechend abgeschrägte Stange 12, die am anderen Ende im gleichen Winkel abgeschrägt ist und auf einem Steuerelement 11 aufliegt, das dort im gleichen Winkel keilförmig verläuft. Am anderen Ende drückt das Steuerelement gegen einen verstellbaren Anschlag 8.

Um die erfindungsgemäße Wirkung des Abstützelementes 1 zu erreichen, wird zu Beginn des Bearbeitungsvorgangs der Winkelarm 3 in die im Werkstück 6 vorhandene Bohrung 5 so eingeführt, daß das Werkzeug 2 und das Stützelement 1 die Bohrungswand 4 berühren. Der verstellbare Anschlag 8 wird so eingerichtet, daß er das Steuerelement 11 berührt. Zum Einbringen einer von der Bohrung 5 ausgehenden Querbohrung wird der Vorschubschlitten 10 mit dem Winkelarm 3 derart bewegt, daß das Werkzeug 2 beim Bearbeitungsvorgang in das hinter der Bohrungswand 4 liegende Material des Werkstücks 6 eindringt. Dabei wird das Steuerelement 11 durch den Anschlag 8 gegen die Stange 12 gedrückt, die sich dadurch in Richtung auf das Stützelement 1 bewegt und dabei das Stützelement im gleichen Maße aus dem Winkelarm 3 herausdrückt wie das Steuerelement 11 gegen die Stange 12 verschoben wird. Dadurch erfährt der Winkelarm 3 während des gesamten Bearbeitungsvorgangs eine Abstützung gegen die Bohrungswand 4.

Fig. 2 unterscheidet sich von Fig. 1 dadurch, daß das Steuerelement 11, die Stange 12 und das Stützelement 1 durch ein hydraulisches System ersetzt werden: Das Stützelement ist ein Stützkolben 24 in einem Hydraulikzylinder 22, der über die Verbindungsleitung 23 mit einen Steuer-Hydraulikzylinder 21 verbunden ist, dessen Kolben gegen den verstellbaren Anschlag 8 drückt. Die Übertragung der Bewegung des Kolbens im Steuer- Hydraulikzylinder 21 auf den Stützkolben 24 im Hydraulikzylinder 22 geschieht über die Verbindungsleitung 23.

In entsprechender Weise kann die Übertragung der Bewegung auch durch Weggeber und Stellmotor realisiert werden.

Claims (4)

1. Winkelarm mit Werkzeug zum Einbringen von Ausnehmungen, die von einem Hohlraum eines Werkstücks ausgehen, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkelarm (3) an der von dem Werkzeug (2) abgewandten Seite durch ein einstellbares Abstützelement (1; 24) gegen die Wand (4) des Hohlraums (5) abstützbar ist, wobei sich die Lage des Abstützelements (1; 24) relativ zum Winkelbohrarm (3) durch eine Kopplung (12; 23) mit einem Steuerelement (11; 21) im gleichen Maße ändert wie die Lage des Winkelarms (3) und des Werkzeugs (2) relativ zum Werkstück (6).

2. Winkelarm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellung des Abstützelements (1) und seine Relativbewegung gegenüber dem Winkelarm (3) mechanisch mit der Einstellung des Winkelarms (3) bzw. seiner Relativbewegung gegenüber dem Werkstück (6) gekoppelt ist.

3. Winkelarm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Relativbewegung des Abstützelements (24) gegenüber dem Winkelarm (3) hydraulisch mit der Relativbewegung des Winkelarms (3) gegenüber dem Werkstück (6) gekoppelt ist.

4. Winkelarm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Relativbewegung des Abstützelements (1) gegenüber dem Winkelarm (3) elektrisch mit der Relativbewegung des Winkelarms (3) gegenüber dem Werkstück (6) gekoppelt ist.