DE3828241C2 - Vorrichtung zum Steuern des Bremsdruckes - Google Patents
Vorrichtung zum Steuern des BremsdruckesInfo
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- B60T8/17616—Microprocessor-based systems
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum
Steuern des Bremsdrucks einer blockiergeschützten
Fahrzeugradbremse mit den Merkmalen des Oberbegriffs des
Patentanspruchs 1.
Wenn ein Fahrzeug auf einer nassen
oder gefrorenen Straße gebremst wird, können die Räder auf der
Straßenoberfläche in einem Gleitzustand kommen und hören plötzlich auf,
sich zu drehen, so daß das Fahrzeug auf der Straßenoberfläche in einen
Rutschzustand geraten kann. Dies tritt oft ein, wenn sich das
Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit bewegt und plötzlich
gebremst wird. Wenn die Räder blockieren, während sich das
Fahrzeug weiterbewegt, ist es äußerst schwierig, das Fahrzeug
zu steuern, so daß Unfälle unvermeidbar sein können.
Aus der Raddrehzahl hat man die Beschleunigung und hieraus
einen Radschlupf (Sp) errechnet als:
Sp = 1-Raddrehzahl/Fahrzeuggeschwindigkeit.
Wenn somit der Radschlupf (Sp) einen vorgegebenen Wert Sh
erreicht oder diesen übersteigt, wird der Bremsdruck
herabgesetzt, um wieder eine Raddrehung zu erreichen. Im
Gleitzustand kann die Fahrzeuggeschwindigkeit jedoch nicht
genau erfaßt werden. Daher ermittelt man eine Bezugsgeschwindigkeit,
die als Fahrzeuggeschwindigkeit angesehen
wird, durch verschiedene arithmetische Rechenvorgänge in
Abhängigkeit von der Raddrehzahl. Bei einem Fahrzeug mit
vier Rädern wird beispielsweise die maximale Raddrehzahl als
Bezugsgeschwindigkeit angesehen.
Eine solche Antiblockiersteuerung ist beispielsweise in der
US-39 85 396 beschrieben.
Bei dieser Antiblockiersteuerung wird eine Unterteilung
in ein "Herabsetzungsgebiet" und ein "Intensivierungsgebiet"
durchgeführt. Wenn der Radschlupf (Sp)
20% bis zu 60% beträgt, wird der Radbremsdruck bei einer
Radbeschleunigung unter G reduziert (+ bedeutet Beschleunigung
und - bedeutet Verzögerung), während er bei G oder
darüber intensiviert wird. Wenn der Radschlupf weniger als
20% beträgt, wird ein Grenzwert auf G-α abgesenkt, und
wenn er 60% übersteigt, wird der Grenzwert auf G+β
erhöht.
Um den Radbremsdruck dauerhafter einzustellen, wird
vorzugsweise der Bereich (0 bis 100%) des Radschlupfes (Sp)
weiter unterteilt, um den Grenzwert genauestens zu spezifizieren
und die Fluktuation des Radbremsdruckes zu
glätten. Dabei unterteilt man den Bremsdruck vorzugsweise in
drei Gebiete, indem man einen "Haltebereich" zwischen
dem "Herabsetzungsgebiet" und dem "Intensivierungsgebiet"
anordnet, oder man führt eine weitere Unterteilung in fünf
Gebiete durch, indem man zusätzlich zu den beiden Stufen
"Herabsetzung" und "Intensivierung" die Bereiche "langsames
Herabsetzen", "Halten" und "langsames Intensivieren" vorsieht.
Wenn man jedoch den Radschlupf (Sp) unterteilt oder beispielsweise
den mit dem Radschlupf (Sp) koordinierten Grenzwert
analog spezifiziert, wird der Bedarf an Speicherkapazität groß. Eine
Grenzgruppe steigt bei jedem Anstieg in einem der Gebietssegmente
um 1 an. Wenn daher der Radschlupf (Sp) unterteilt und
somit das Gebietssegment unterteilt wird, steigt der Grenzwert
enorm an und somit die hierfür benötigte Speicherkapazität
wird immens. Wenn das Gebietssegment entsprechend einer
Fahrzeugverzögerung (3 Segmente), wie bei einer Ausführungsform
der Erfindung, die hiernach im einzelnen beschrieben
wird (Fig. 2a bis 2c), modifiziert wird, wird
die Zahl der Grenzwerte weitere dreimal multipliziert
(Segmentzahl der Verzögerung), so daß die erforderliche
Speicherkapazität immens groß sein muß. Wenn die erforderliche
Speicherkapazität ansteigt, wird die Ziffernzahl der
Adreßdaten zum Lesen aus dem Speicher vervielfacht, steigt
die Zahl der Signalleitungen eines Mikrocomputersystems für
die Antiblockiersteuerung an und wächst die Größe des
Systems, so daß die Hardware und die Steuerlogik kompliziert
werden.
Aus "Bosch technische Berichte", Bd. 7, H. 2, 1980, S. 77-87, ist ein
Antiblockiersystem bekannt, das Ein- und Auslaßventile benutzt. Es sind
mögliche Ventilkonfigurationen beschrieben. Bei dem zugehörigen
elektronischen Steuergerät wird aus dem Raddrehzahlsignal einerseits ein
Signal für die Bezugsgeschwindigkeit des Fahrzeuges gebildet.
Andererseits wird die Drehverzögerung des einzelnen Rades bestimmt und
hieraus ein Signal zum Absenken des Bremsdrucks hergeleitet.
Eine Vorrichtung zum Steuern des Bremsdruckes einer blockiergeschützten
Fahrzeugradbremse mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs
1 ist aus der DE 24 19 761 C2 bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der angege
benen Art zu schaffen, mit der der Radbremsdruck in besonders dauer
hafter und glatter Weise bei einer besonders niedrigen benötigten
Speicherkapazität gesteuert werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Vorrichtung der angegebenen
Art gelöst, welche die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 aufweist.
Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
Gemäß einem Beispiel, das zum leichteren Verständnis dienen
soll und bei dem das Bremsdrucksteuerbetriebsgebiet in der
beispielsweise in Fig. 2a gezeigten Art und Weise ausgebildet
ist, ist eine Grenze (Grenzfunktion) zwischen den
Gebieten (4) und (3) eine Gerade
(Sp = K1l · Vmd - K1l · G1l)
die durch die bestimmenden Konstanten K1l und G1l festgelegt
wird. Wie in Fig. 2a gezeigt, können diese Konstanten in
vier Sätzen (vier Geraden) wiedergegeben werden, wenn eine
Segmentierung in fünf Gebiete vorliegt. Wenn das Gebietssegment
entsprechend der Fahrzeugverzögerung gemäß Fig. 2a
(niedrige Verzögerung = niedriger Wert µ), gemäß Fig. 2b
(mittlere Verzögerung = mittlerer Wert µ) und gemäß Fig. 2c
(hohe Verzögerung = hoher Wert µ) modifiziert wird, kann die
vorstehend erwähnte Konstante in 4×3 = 12 Sätzen vorliegen.
Daher ist die Zahl der vorher in den Speicher eingegebenen
Konstanten sehr gering.
Wenn, wie bei einem weiteren Merkmal der Erfindung, eine
einachsige Variable der Radschlupf Sp (als Funktion der
Bezugsdrehzahl (Fahrzeugdrehzahl) und der Raddrehzahl) ist,
wie beispielsweise in Fig. 2a gezeigt, wird zur Durchführung
der Entscheidung, ob oder ob nicht beispielsweise
der momentane Zustand der Räder "plötzlich reduziert (oder
reduziert) wird", ein Wert durch Substitution der momentanen
Radumfangsbeschleunigung Vmd
SPa = K1l · Vmd - K1l · G1l
für die lineare Gleichung
Sp = K1l · Vmd - K1l · G1l (1)
errechnet, wobei die Entscheidung so getroffen wird, daß der
Zustand in einem Gebiet "plötzlich herabgesetzt" (falls erforderlich)
liegt, wenn SPa der momentane Radschlupf Sp
ist oder darüber liegt. Wenn Spa weniger als der
Radschlupf Sp beträgt, liegt der Zustand nicht im Gebiet "plötzlich
herabgesetzt", so daß daher als nächstes eine Entscheidung
getroffen wird, ob oder ob nicht der Zustand in ein Gebiet
"Impulsherabsetzung (langsames Herabsetzen; Wiederherstellung
von Herabsetzen + Halten)" eintritt, was mit Hilfe der
linearen Gleichung
Sp = K2l · Vmd - K2l · G1l
durchgeführt wird. Wenn die Gleichung (1) umgewandelt wird
in
Vmd = (1/K1l) Sp + G1l (2)
dann wird VMd = (1/K1l) Sp+G1l durch Substitution des
momentanen Radschlupfes Sp in die Gleichung errechnet. VMd
wird mit der momentanen Radbeschleunigung Vmd verglichen.
Wenn Vmd unter VMd liegt, wird der Zustand als "plötzliches
Herabsetzen" entschieden.
Eine derartige Berechnung und ein derartiger Vergleich sind
relativ einfach und können somit mit Hilfe von Daten mit dem
Radschlupf Sp und/oder der Radumfangsbeschleunigung Vmd, ausgedrückt
in einer Einheit mit hoher Auflösung (hoher Unterteilungsfaktor),
durchgeführt werden. Auf diese Weise sind
ein analoges Betriebsergebnis, das in bezug auf die Segmente
minimal ist, und ein Entscheidungsergebnis erhältlich,
wobei das Gebietssegment drei oder mehr beträgt, und darüber hinaus
kann auch der Radbremsdruck in glatter Weise intensiviert
oder herabgesetzt werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend
in Verbindung mit der Zeichnung im einzelnen
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1a ein Blockdiagramm, das eine schematische
Darstellung eines Bremssystems
einer Ausführungsform der
Erfindung wiedergibt;
Fig. 1b ein Blockdiagramm, das den Aufbau
einer in Fig. 1a dargestellten
elektronischen Steuereinheit 10
zeigt;
Fig. 2a die Darstellung eines Brems
drucksteuerbetriebsgebietssegmentes,
das entsprechend einer Radbeschleunigung
Vmd und eines Radschlupfes
Sp ausgewählt wurde, wenn ein Fahrzeug
auf einer Straße mit niedrigem
Reibungskoeffizienten fährt;
Fig. 2b die Darstellung eines Bremsdruck
steuerbetriebsgebietssegmentes, das ent
sprechend der Radbeschleunigung Vmd
und des Radschlupfes Sp ausgewählt
wurde, wenn ein Fahrzeug auf einer
Straße mit mittlerem Reibungskoeffizienten
fährt;
Fig. 2c die Darstellung eines Bremsdruck
steuerbetriebsgebietssegmentes, das ent
sprechend der Radbeschleunigung Vmd und
des Radschlupfes Sp ausgewählt
wurde, wenn ein Fahrzeug auf einer
Straße mit hohem Reibungskoeffizienten
fährt;
Fig. 3 ein Diagramm, das die Beziehung zwischen
der Raddrehzahl (Anfangsgeschwindigkeit
Vpi) zu dem Zeitpunkt, wenn das in Fig. 1a
gezeigte Bremspedal 1 durchgedrückt
wird, und einer Impulsintensivierungsperiode
Tpip, die entsprechend
eingestellt wurde, zeigt;
Fig. 4a, 4b, 4c, 4d, 4e, 4f, 4g, 4h, 4i, 4j und 4k
Ablaufdiagramme, die den Prozeßablauf
eines in Fig. 1b dargestellten Mikroprozessors
11 zeigen;
Fig. 5a ein Zeitdiagramm, das die Beziehung
zwischen der Raddrehzahl Vms, der Bezugsdrehzahl
Vs, dem Bremsdrucksteuerbetrieb
und dem Radbremsdruck bei einer
Antiblockiersteuerung zeigt, wobei
von einer hohen Raddrehzahl ausgegangen
wird;
Fig. 5b ein Zeitdiagramm, das die Beziehung
zwischen der Raddrehzahl Vms, dem
Bremsdrucksteuerbetrieb und dem Radbremsdruck
bei einer Antiblockiersteuerung
zeigt, wobei von einer niedrigen
Raddrehzahl ausgegangen wird;
und
Fig. 6 ein Diagramm, das ein herkömmlich ausgebildetes
Bremsdrucksteuerbetriebssegment
zeigt.
Der Aufbau einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist in Fig. 1a dargestellt. Wenn ein Fahrer auf ein Bremspedal
tritt, wird ein entsprechender Bremsdruck an eine
Bremse 7 eines linken Vorderrades FL und ein Proportionalventil
PV von einem Hauptbremszylinder 2 über ein Drosselventil
17 und ein erstes Solenoidventil 3 angelegt. Er wird
ferner an eine Bremse 6 eines rechten Vorderrades FR und ein
Proportionalventil PVA über ein Drosselventil 17A und ein
erstes Solenoidventil 3A angelegt. Das Proportionalventil PV
legt einen Druck, der dem Bremsdruck proportional ist, an
eine Bremse 8 eines rechten Hinterrades RR an, während das
Proportionalventil PVA einen dem Bremsdruck proportionalen
Druck an eine Bremse 9 eines linken Hinterrades RL anlegt.
Die ersten Solenoidventile 3, 3A sind normalerweise offen,
wobei jedes einen Kolben zum Steuern eines Kanales zwischen
dem Hauptzylinder 2 und der Radbremse, eine Schraubendruckfeder
zum Beaufschlagen des Kolbens in die geöffnete
Richtung und ein magnetisches Joch sowie eine elektrische
Spule zum Antreiben des Kolbens in Schließrichtung gegen die
Kraft der Schraubendruckfeder aufweist. Die Ventile sind
offen (wobei der Hauptzylinder 2 mit der Radbremse verbunden
ist), wenn die elektrische Spule nicht leitet, und geschlossen
(wobei die Verbindung zwischen dem Hauptzylinder
und der Radbremse unterbrochen ist), wenn die elektrische
Spule leitet.
Zwei Solenoidventile 4, 4A sind zwischen den ersten Sole
noidventilen 3, 3A und Bremsölspeichern 20, 20A angeordnet.
Die zweiten Solenoidventile 4, 4A entsprechen den
ersten Solenoidventilen 3, 3A in ihrem Aufbau, sind jedoch
normalerweise geschlossen und schließen, wenn die
elektrische Spule nicht leitet, und öffnen, wenn die Spule
leitet.
Das Herunterdrücken des Bremspedales 1 wird von einem
Bremserfassungsschalter BSW erfaßt. Die Drehzahlen des
rechten Vorderrades FR, des linken Vorderrades FL, des
rechten Hinterrades RR und des linken Hinterrades RL werden
durch Drehzahlsensoren 12fr, 12fl, 12rr und 12rl abgetastet.
Das im Speicher 20 befindliche Bremsöl wird von einer Pumpe
18 angesaugt und in einen Ölkanal zwischen dem ersten
Solenoidventil 3 und dem Drosselventil 17 eingeführt,
während im Speicher 20A befindliches Bremsöl von einer Pumpe
18A angesaugt und in einen Ölkanal zwischen dem ersten
Solenoidventil 3A und dem Drosselventil 17A eingeführt wird.
Die Pumpen 18, 18A werden über einen Elektromotor 19 angetrieben.
Die elektrischen Spulen der ersten und zweiten Solenoidventile
3, 3A und 4, 4A, der Elektromotor 19, der Brems
erfassungsschalter BSW und die Drehzahlsensoren 12fr bis
12rl sind an eine elektronische Steuereinheit 10 angeschlossen.
Der Aufbau der elektronischen Steuereinheit 10 ist in Fig.
1b dargestellt. Der Bremserfassungsschalter BSW ist an eine
Wellenformbildungsschaltung 12 angeschlossen, die ein Signal
L mit niedrigem Pegel an einen Mikroprozessor 11 abgibt,
wenn der Schalter BSW durch Durchdrücken des Bremspedales 1
geschlossen wird. Der Schalter gibt ein Signal H mit hohem
Pegel an den Mikroprozessor ab, wenn der Schalter BSW durch
Freigabe des Bremspedales 1 geöffnet wird. Die Wellenform
bildungsschaltung 12 umfaßt eine Filterschaltung und eine
Binärschaltung und verhindert Schwingungen der Ausgangssignale
(L/H) infolge von Vibrationen, wenn der Schalter BSW
geöffnet oder geschlossen wird.
Bei den Drehzahlsensoren 12fr bis 12rl handelt es sich um
lochintegrierte Schaltungen (einschließlich eines Lochelementes
zum Erfassen des Pegels eines Magnetfeldes und einer
Binärschaltung zum Binärcodieren eines Erfassungssignales),
die Impulse einer Frequenz erzeugen, die proportional zur
Drehzahl eines mit Zähnen versehenen Permanentmagneten ist,
der mit den Achsen gekuppelt ist. Die Impulse werden an F/V-
Wandler 13, 13A und 14, 14A weitergegeben. Die F/V-Wandler
13, 13A und 14, 14A erzeugen Spannungen einer Größe, die der
Frequenz der eingegebenen elektrischen Signale, die an A/D-
Wandler-Eingänge Afr bis Arl des Mikroprozessors 11 angelegt
werden, proportional ist.
Eine Konstantspannungsschaltung 22 ist über einen Zünd
schlüsselschalter EKS des Fahrzeuges an eine Batterie BA am
Fahrzeug angeschlossen.
Die Bremsdrucksteuervorgänge des Mikroprozessors 11 sind in
den Fig. 4a bis 4k wiedergegeben. Anhand Fig. 4a werden
die Bremsdrucksteuervorgänge in der nachfolgenden Weise
zusammengefaßt:
Wenn der Schalter EKS geschlossen wird und die Konstant
spannungsschaltung 22 eine konstante Spannung Vcc eines vorgegebenen
Pegels erzeugt, wird der Mikroprozessor 11 betätigt
(Schritt 1: Nachfolgend werden Worte wie "Schritt" und
"Unterprogramm" weggelassen, wobei hierfür einfach in
Klammern gesetzte Bezugssymbole gebraucht werden), um
Innenregister, Zähler, Timer u. a. zu löschen und Signale L
(Stoppen der Pumpe: der Elektromotor 19 ist nicht leitend)
an einen Ausgang MD sowie weitere Signale L (Ventile 3, 3A
offen, Ventile 4, 4A geschlossen) an Ausgänge SL3, SL4, SL4A
und SL4A anzulegen (2).
Zuerst werden die Drehzahl Vfl des linken Vorderrades FL und
die Drehzahl Vrr des rechten Hinterrades RR über das Unterprogramm
(100) gelesen, es wird eine durchschnittliche
Drehzahl Vms errechnet, und es wird dann die Beschleunigung
Vmd der durchschnittlichen Drehzahl Vms (wobei plus eine
Beschleunigung und minus eine Verzögerung anzeigt) errechnet.
Digitaldaten, die die Drehzahlen Vfl, Vrr wiedergeben,
werden so verarbeitet, daß sie ½ der Umfangsgeschwindigkeit
einer Radumdrehung anzeigen (was der Fahrzeuggeschwindigkeit
entspricht, es sei denn, die Räder
rutschen auf der Straßenoberfläche). Daher kann die
Durchschnittsdrehzahl Vms ausgedrückt werden als:
Vms = Vfl + Vrr
Als nächstes werden die Drehzahl Vfr des rechten Vorderrades
FR und die Drehzahl Vrl des linken Hinterrades RL
durch das Unterprogramm (100A) wie beim Unterprogramm (100)
gelesen, und es werden eine Durchschnittsdrehzahl Vmsa und
danach die Beschleunigung Vmda der Durchschnittsdrehzahl
Vmsa errechnet.
Wenn diese Vorgänge beendet sind, wird eine Zeitspanne t₁
zum Messen eines Zeitintervalls t₁ für die Vmd und Vmda-
Vorgänge begonnen (wobei der vorhandene Wert gelöscht und
das Timing begonnen wird) (8), und es wird überprüft, ob der
Bremserfassungsschalter BSW offen (das Bremspedal 1 ist nicht
durchgedrückt) oder geschlossen (das Bremspedal 1 ist
durchgedrückt) ist (9). Wenn der Schalter BSW geschlossen
ist, wird geprüft, ob der Inhalt eines Kennzeichenregisters
BSF "1" (bereits geschlossen und somit vorher gelesen) ist
oder nicht (10). Wenn der Inhalt nicht "1" ist, ist der
Bremserfassungsschalter BSW bereits von "aus" (das Bremspedal
1 ist nicht durchgedrückt) auf "ein" (durchgedrückt) geschaltet
worden, so daß mit der nächsten Initialisierung (300) begonnen
wird.
Als erstes werden dann die durchschnittlichen Drehzahlen Vms
und Vmsa als anfängliche Raddrehzahlen Vpi, Vpi und Vms oder
Vmsa gespeichert, wobei immer der höhere Wert als Bezugsdrehzahl
(Fahrzeuggeschwindigkeit) Vs angesehen und gespeichert
wird.
Während der Schalter BSW eingeschaltet ist, wird die als
Fahrzeuggeschwindigkeit angesehene Bezugsdrehzahl Vs errechnet,
wonach die Verzögerung Vsd (plus bedeutet Verzögerung,
minus bedeutet Beschleunigung) errechnet, aktualisiert
und gespeichert wird.
Der Radschlupf Sp in bezug auf eine Straßenoberfläche wird
aus der Bezugsdrehzahl Vs und der Durchschnittsdrehzahl Vms
über ein Unterprogramm (30) errechnet:
Sp = (Vs-Vms)/Vs
und der Radschlupf Spa wird in entsprechender Weise über ein
Unterprogramm (30A) ermittelt:
Spa = (Vs-Vmsa)/Vs
Es wird eine Entscheidung darüber getroffen, ob die Verzögerung
Vds der Bezugsdrehzahl Vs (geschätzte Fahrzeuggeschwindigkeit)
ein niedriges Niveau (niedriger Reibungskoeffizient
µ der Straße, rutschige Straßenoberfläche), ein
mittleres Niveau (mittlerer Reibungskoeffizient µ) oder ein
hohes Niveau (hoher Reibungskoeffizient, kaum Rutschen auf
der Straßenoberfläche) besitzt.
Die Logik trifft dabei eine Entscheidung über die Art der
Steuerung als "Herabsetzen", "Impuls herabsetzen", "Halten",
"Impuls intensivieren" oder "Intensivieren" in Abhängigkeit
von der Verzögerung Vds, den Radschlupf Sp, Spa und den
Radbeschleunigungen Vmd, Vmda. Der Steuerartbereich wird in
der in Fig. 2a dargestellten Art und Weise entschieden,
wenn die Verzögerung Vds niedrig ist, in der in Fig. 2b
dargestellten Art und Weise, wenn die Verzögerung Vds einen
mittleren Wert besitzt, und in der in Fig. 2c gezeigten Art
und Weise, wenn die Verzögerung Vds hoch ist. In diesen
Figuren läßt sich die gerade Grenzlinie zwischen unterschiedlichen
Steuerarten, beispielsweise die Gerade zwischen
"plötzlichem Herabsetzen" und "Impuls herabsetzen" durch die
folgenden Gleichungen wiedergeben:
Sp = K1l · Vmd - K1l · G1l
Spa = K1l · Vmds - K1l · G1l
Spa = K1l · Vmds - K1l · G1l
wobei K1l die Steigung der Geraden und G1l den Schnittpunkt
mit den Abszissen (Vmd, Vmda) wiedergeben. Wie aus einem
Vergleich der Fig. 2a (Verzögerung Vds niedrig), Fig. 2b
(Verzögerung Vds mittlerer Wert) und Fig. 2c (Verzögerung
Vds hoch) hervorgeht, sind diese Geraden auf die Seite einer
hohen Beschleunigung mit einer großen Steigung verschoben,
wenn die Verzögerung Vds gering ist (rutschige Straßenoberfläche).
Der Grund hierfür besteht darin, daß der Bremsdruck
dauerhaft so festgelegt wird, daß er an die Rutschigkeit
der Straße angepaßt ist.
Nach der Festlegung der Entscheidungsparameter werden die
Steuerartdaten der Steuerartregister BMRs, BMRsa in die
Steuerartregister BMRp, BMRpa (36, 36A) eingeschrieben.
Die Steigungen (K1l u. a.) der Geraden und die Schnittpunkte
(G1l u. a.) mit den Abszissenachsen werden entsprechend der
Größe der Verzögerung Vds spezifiziert (wobei ein Wert der
Fig. 2a bis 2c spezifiziert wird).
Als nächstes wird die momentane Radbeschleunigung Vmd (Vmda)
für jede der Geraden aus der spezifizierten geraden Gruppe
(irgendeine aus den Fig. 2a bis 2c) substituiert, wobei
beispielsweise die Werte SPa, (SPaa) wie folgt berechnet
werden:
SPa = K1l · Vmd - K1l · G1l
(SPaa = K1l · Vmda - K1l · G1l)
(SPaa = K1l · Vmda - K1l · G1l)
wobei die obigen Werte mit dem momentanen Radschlupf Sp
(Spa) verglichen werden. Es wird dann eine Entscheidung
getroffen, in welchen Steuerartbereich von 4 "Herabsetzen",
3 "Impuls herabsetzen", 2 "Halten", 1 "Impuls intensivieren"
oder 0 "Intensivieren" die momentane Radbeschleunigung Vmd
(Vmda) und der momentane Radschlupf Sp (Spa) fallen.
Wenn auf 4 "Herabsetzen" entschieden worden ist, wird das
erste Solenoidventil 3 (3A) geschlossen, und das zweite
Solenoidventil 4 (4A) wird geöffnet. Somit strömt das
Bremsöl zwischen dem ersten Solenoidventil 3 (3A) und den
Radbremsen 7, 8 (6, 9) in den Speicher 20 (20A) durch das
zweite Solenoidventil 4 (4A). Die Drücke an den Radbremsen
7, 8 (6, 9) fallen mit einer relativ hohen Geschwindigkeit.
Wenn auf 3 "Impuls herabsetzen" entschieden worden ist, wird
die Steuerart "Herabsetzen" über die ersten 16 msec beibehalten
und dann für die nächsten 16 msec auf "Halten" geändert,
wobei das erste und zweite Solenoidventil 3, 4 (3A,
4A) schließen, so daß "Herabsetzen" und "Halten" wiederholt
wird. Die Radbremsdrücke fallen mit einer Geschwindigkeit,
die niedriger ist als die bei dem vorstehend erwähnten
"Herabsetzen".
Wenn auf 2 "Halten" entschieden worden ist, werden das erste
Solenoidventil 3 (3A) und das zweite Solenoidventil 4 (4A)
geschlossen. Somit wird das Bremsöl zwischen dem ersten
Solenoidventil 3 (3A) und den Radbremsen 7, 8 (6, 9) vom
Hauptzylinder 2 und dem Speicher 20 (20A) abgesperrt, so daß
sich die an den Radbremsen 7, 8 (6, 9) anstehenden Drücke
nicht ändern.
Wenn auf 1 "Impuls intensivieren" entschieden worden ist,
wird eine Impulsdauer mit Hilfe der Anfangsdrehzahl Vpi
(Vpia) (Fig. 3) als
Tpip = a · Vpi² + b · Vpi + c
(Tpipa = a · Vpia² + b · Vpia + c)
(Tpipa = a · Vpia² + b · Vpia + c)
berechnet. Diese Steuerart wird als "Intensivieren" für die
ersten 6 msec mit offenem ersten Solenoidventil 3 (3A) und
geschlossenem zweiten Solenoidventil 4 (4A) beibehalten und
dann über die nächsten (Tpip-6) msec [(Tpipa-6)msec] auf
das vorstehend erwähnte "Halten" geändert, so daß "Intensivieren"
und "Halten" wiederholt werden. Somit steigen die
Drücke an den Radbremsen mit einer relativ niedrigen Geschwindigkeit.
Wenn auf 0 "Intensivieren" entschieden worden ist, wird das
erste Solenoidventil 3 (3A) geöffnet und das zweite Solenoidventil
4 (4A) geschlossen. Somit steigen die Drücke an
den Radbremsen mit einer relativ hohen Geschwindigkeit an.
Dann wird bei 0 "Intensivieren" eine Impulsdauer mit Hilfe
der Anfangsgeschwindigkeit Vpi (Vpia) (Fig. 3) als
Tpip = a · Vpi² + b · Vpi + c
(Tpipa = a · Vpia² + b · Vpia + c)
(Tpipa = a · Vpia² + b · Vpia + c)
errechnet, und der Timer Tpip (Tpipa) wird gestartet.
Hierdurch soll ein Intervall zwischen dem vorausgehenden
"Intensivieren" und dem späteren "Intensivieren" bei Tpip
(Tpipa) aufrechterhalten werden, wenn 0 "Intensivieren" auf
1 "Impuls intensivieren" geändert wird.
Wenn der Bremserfassungsschalter BSW von EIN (Pedal
durchgedrückt) auf AUS (Pedal freigegeben) (kein Bremsen
erforderlich) geschaltet wird, werden die ersten Solenoidventile
3, 3A geöffnet, die zweiten Solenoidventile 4,
4A ebenfalls geöffnet, der Elektromotor 19 gestoppt und eine
vorgegebene Zeitdauer t₀ später die zweiten Solenoidventile
4, 4A wieder geschlossen. Somit werden die Drücke an den
Radbremsen von den Drosselventilen 17, 17A zum Speicher
(Niederdruck) und bei einem Saughub des Hauptzylinders 2 zu
diesem zurückgeführt. Nach Ablauf der Zeitdauer t₀ nehmen
die Drücke an den Radbremsen den Speicherdruckwert (vorgegebener
niedriger Druck) von den Drosselventilen 17, 17A an,
die ersten Solenoidventile 3, 3A werden wieder geöffnet,
und die zweiten Solenoidventile 4, 4A werden wieder geschlossen
(wie in Fig. 1a gezeigt).
Wenn der Schalter BSW wieder geschlossen wird (das Pedal 1
wird wieder niedergedrückt), werden die zweiten Solenoidventile
4, 4A während der Zeitdauer t₀ vom Unterprogramm
(300) wieder geschlossen.
Als nächstes werden die verschiedenen Unterprogramme im
einzelnen erläutert.
Hierbei wird die Beziehung zwischen den in den Ablaufdiagrammen
der Fig. 4a bis 4k wiedergegebenen Daten und
einem Register in den folgenden Tabellen 1 bis 4 zusammengefaßt.
Der Inhalt von "Erfassung der Raddrehzahl Vsm und der Beschleunigung
Vmd (100)" ist in Fig. 4b gezeigt.
Im Unterprogramm (100) liest der Mikroprozessor 11 die Um
fangsgeschwindigkeit (½) Vrr des rechten Vorderrades RR in
einem Unterprogramm (3) desselben. Eine Analogspannung eines
A/D-Wandler-Einganges Arr wird in digitale Daten umgewandelt,
und die digitalen Daten werden in das Register Vrr
(interner RAM des Prozessors 11) eingeschrieben. Als
nächstes wird die Umfangsgeschwindigkeit (½) Vfl des
linken Vorderrades FL in entsprechender Weise durch ein
Unterprogramm (4) eingelesen. Dann werden in einem Schritt
(5) die Daten Vms des Mittelwertregisters Vms in das
Mittelwertregister Vmp eingeschrieben, und es wird der
Mittelwert Vms = Vrr + Vfl errechnet, der in das Mittelwertregister
Vms (6) eingeschrieben wird. Danach wird in
einem Unterprogramm (7) die Beschleunigung der Durchschnittsdrehzahl
errechnet als
Vmd = (Vms-Vmp)/t₁
und in das Beschleunigungsregister Vmd eingeschrieben. T₁
gibt die Zeitdauer vom Erhalt der in das Register Vmp
(letzte Drehzahlablesung) eingeschriebenen Mittelwertdaten
bis zum Erhalt der in das Register Vms (nächste Drehzahlablesung)
eingeschriebenen Mittelwertdaten wieder. Diese
Zeitdauer t₁ stellt einen Zeitwert dar, der nach dem vorhergehenden
Vorgang in Schritt (8) (Fig. 4a) begonnen wurde.
Wie bei dem Unterprogramm (100) werden in einem Unterprogramm
(100A) die durchschnittliche Drehzahl Vmsa der
Drehzahl Vfr des rechten Vorderrades FR und der Drehzahl Vrl
des linken Hinterrades Rl sowie die Beschleunigung Vmda
derselben errechnet.
Der "Initialisierungsschritt (300)" wird im einzelnen in
Verbindung mit Fig. 4d beschrieben. Wenn der Fahrer auf das
Bremspedal tritt, wird der Schalter BSW geschlossen. Nach
Erfassung des Durchdrückens des Pedales 1 schreibt der
Mikroprozessor 11 eine "0" in das Kennzeichenregister t₀F
(12) ein, wenn die ersten Solenoidventile 3, 3A offen und
die zweiten Solenoidventile 4, 4A geschlossen sind (11),
schreibt eine "1" in das Bremskennzeichenregister BSF ein
(13), schreibt den Inhalt Vms des Registers für die durchschnittliche
Drehzahl Vms in das Anfangswertregister Vpi ein
(14a) und schreibt den Inhalt Vmsa des Registers für die
durchschnittliche Drehzahl Vmsa in das Anfangswertregister
Vpia ein (14b). Dann wird der höhere Wert von Vms oder Vmsa
in das Bezugsdrehzahlregister Vs eingeschrieben (14c, 14d,
14e).
Danach werden die Zeitwerte T₀ und T₁ begonnen (15, 16), und
der Inhalt Vs des Bezugsdrehzahlregisters Vs wird in das
Register für die letzte Bezugsdrehzahl Vsp eingeschrieben
(17).
Die vorstehend beschriebenen Schritte 11 bis 17 betreffen
die Initialisierung der Antiblockiersteuerung in Abhängigkeit
von einem Durchdrücken des Bremspedales 1.
Der Inhalt von "Erfassung der Bezugsdrehzahlen Vs und der
Verzögerung Vsd (400)" wird nachfolgend im einzelnen in
Verbindung mit Fig. 4a beschrieben.
Gemäß Fig. 5a aktualisiert die Bezugsdrehzahl Vs (so in das
Bezugsdrehzahlregister eingeschrieben) einen Wert Vi, der
durch Absenkung von Vs (Vs = Vms oder Vmsa unmittelbar nach
dem Durchdrücken des Pedals 1), welcher in das Bezugsdrehzahlregister
Vs eingeschrieben wurde, durch Ki (= 1,3G oder
0,15G), oder einen Wert Vh, der den höchsten Wert der Raddrehzahlen
Vrr, Vrl, Vfr und Vfl darstellt, welcher immer
höher ist als die nächste Bezugsdrehzahl Vs. Dann wird mit
dem Timing T₀ von dem Zeitpunkt an begonnen, wenn sämtliche
Raddrehzahlen Vrr u. a. niedriger werden als die Bezugsdrehzahl
Vs (Inhalt des Bezugsdrehzahlregisters Vs), wobei Ki =
K₁ = 1,3G ist, wenn t₀ ein vorgegebener Wert Tp ist oder
darunter liegt, wobei jedoch Ki = k₂ = 0,15G ist, wenn der
Wert Tp übersteigt. Der strichpunktiert in Fig. 5 angedeutete
Wert Vs gibt die errechnete und um die Verzögerung
Ki erniedrigte Bezugsdrehzahl Vs wieder. Die entsprechende
Bearbeitung wird als nächstes erläutert.
Der Timingwert T₀ des Timingregisters T₀ wird mit einem
Einstellpunkt Tp (18) verglichen. Wenn T₀ Tp entspricht oder
darunter liegt, wird
Vi = Va - K₁ · T₀
in das Register V1 für den errechneten Wert (20) eingeschrieben.
In diesem Fall ist K₁ = 1,3G. Wenn T₀ Tp überschreitet,
wird
Vi = Vs - K₂ · T₀
in das Register Vi für den berechneten Wert eingeschrieben.
K₂ entspricht 0,15G.
Als nächstes wird der höchste Wert von Vrr, Vrl, Vfr und Vfl
in das Register Vr eingeschrieben (21, 22, 401 bis 404). Der
Inhalt Vi des Registers Vi für den berechneten Wert und der
Inhalt Vh des Registers Vh werden miteinander verglichen,
und der größere Wert wird in das Bezugsdrehzahlregister Vs
eingeschrieben (24 bis 27). Wenn Vh (Raddrehzahl) Vi (durch
Berechnen auf der Basis der Verzögerung Ki erhaltener Wert)
übersteigt, wird der Inhalt des Timingregisters T₀ gelöscht,
und es wird wieder von 0 mit dem Timing begonnen (25). Die
vorstehende Beschreibung bezieht sich auf eine Aktualisierung
der Bezugsdrehzahl Vs. Die Bezugsdrehzahl Vs unmittelbar
vor der Aktualisierung wird in das Register Vsp
für die letzte Bezugsdrehzahl eingegeben (17).
Als nächstes wird die Verzögerung der Bezugsdrehzahl Vs
(geschätzte Fahrzeuggeschwindigkeit) gemäß
Vsd = (Vsp-Vs)/T₁
berechnet (28). Der Wert T₁ stellt einen Timingwert des
Timingregisters T₁ dar, und zwar die Zeit von der Berechnung
der letzten Bezugsdrehzahl Vsp bis zur Berechnung
der Bezugsdrehzahl Vs zu dieser Zeit. Für das Timing einer
Berechnung der nächsten Bezugsdrehzahl wird der Inhalt des
Timingregisters T₁ gelöscht, wonach mit dem Timing wieder
begonnen wird (29). Die vorstehende Erläuterung bezieht sich
auf eine Berechnung der Verzögerung Vsd der Bezugsdrehzahl
Vs. Die Verzögerung Vsd ist zu dem Reibungskoeffizienten µ
der Straßenoberfläche proportional.
Es wird nunmehr auf den Inhalt von "Berechnen von Sp (30)",
wie in Fig. 4a gezeigt, Bezug genommen. Der Radschlupf Sp
wird als
Sp = (Vs-Vms)/Vs
berechnet. Da der Wert 1 beträgt oder niedriger liegt,
werden einen Integralwert wiedergebende Daten durch Multiplikation
des Wertes mit einer vorgegebenen Zahl (beispielsweise
100) erhalten. In der vorstehenden Gleichung
gibt Vs den Inhalt des Bezugsdrehzahlregisters Vs wieder,
während Vms den Inhalt des Registers Vms für die durchschnittliche
Raddrehzahl wiedergibt.
Die Berechnung von Spa in einem Unterprogramm (30A) wird in
der gleichen Weise durchgeführt wie bei dem Unterprogramm
(30).
Der Inhalt von "Festlegung der Entscheidungsparameter (500)"
wird nunmehr in Verbindung mit Fig. 4 im einzelnen
erläutert.
Die Verzögerung Vsd wird mit vorgegebenen Werten Vsdl und
Vsdh (Vsdl < Vsdh) (31, 32) verglichen. Wenn Vsd Vsdl ist,
werden G1l bis G4l in die Konstantregister G1 bis G4 eingeschrieben,
und K1l bis K4l werden in die Koeffizientenregister
K1 bis K4 eingeschrieben (33). G1l bis G4l und K1l
bis K4l sind Festwerte, wobei G1l bis G4l Konstanten sind,
die die Stellen wiedergeben, an denen die Geraden die
Abszisse schneiden, und K1l bis K4l Koeffizienten sind, die
die Steigungen der in Fig. 2a dargestellten Geraden wiedergeben.
Wenn Vsdl < Vsd Vsdh ist, werden die Werte G1s bis G4s in
die Konstantregister G1 bis G4 und die Werte K1s bis K4s in
die Koeffizientenregister K1 bis K4 eingeschrieben (34). G1s
bis G4s und K1s bis K4s sind Festwerte, wobei G1s bis G4s
Konstanten sind, die die Stellen wiedergeben, an denen die
Geraden die Abszisse schneiden, und wobei K1s bis K4s
Koeffizienten sind, die die Steigungen der in Fig. 2b
gezeigten Geraden wiedergeben.
Wenn Vsdh Vsd ist, werden die Werte G1h bis G4h in die
Konstantregister G1 bis G4 und die Werte K1h bis K4h in die
Koeffizientenregister K1 bis K4 eingeschrieben (35). G1h bis
G4h und K1h bis K4h sind Festwerte, wobei G1h bis G4h
Konstanten sind, die die Stellen wiedergeben, an denen die
Geraden die Abszisse schneiden, und K1h bis K4h Koeffizienten
sind, die die Steigungen der in Fig. 2c gezeigten Geraden
wiedergeben.
Somit werden die Konstanten und Koeffizienten, die die
Geraden zur Segmentierung der Steuerartgebiete anlegen,
entsprechend der Verzögerung Vsd (Verzögerung der geschätzten
Fahrzeuggeschwindigkeit proportional zum Reibungskoeffizienten
µ der Straßenoberfläche) festgelegt.
Der Inhalt von "Steuerartentscheidung 1 (37)" wird nunmehr
in Verbindung mit Fig. 4g erläutert.
Wie die Fig. 2a bis 2c zeigen, hängt das Steuerartgebiet,
das zu übernehmen ist, von der Geradengleichung (die
in ein Programm (ROM) des Mikroprozessors 11 eingegeben
worden ist), der Radbeschleunigung Vmd (die in das Be
schleunigungsregister Vmd eingegeben worden ist) und dem
Radschlupf Sp (der in das Radschlupf-Register Sp eingegeben
worden ist) ab. Bei der "Steuerartentscheidung 1"
(37), welches Gebiet die Momentanwerte (Vmd, Sp) einschließt,
wird in Abhängigkeit von den Daten entschieden,
und die das Gebiet wiedergebenden Daten (Steuerartdaten)
werden in die Steuerartregister BMRs eingeschrieben.
Zuerst wird "4", was ein "plötzliches Herabsetzen" (das
gleiche wie "Herabsetzen") anzeigt, in die Steuerartregister
BMRs eingeschrieben (371). Danach wird der Inhalt Vmd des
Beschleunigungsregisters Vmd für den Abszissenparameter x
einer Geradengleichung substituiert, um die Grenze
zwischen dem Gebiet 4 für plötzliches Herabsetzen und dem
Gebiet 3 für Impuls herabsetzen (das gleiche wie langsames
Herabsetzen) zu spezifizieren:
Y = kl · x - K1 · G1
Der Inhalt des Koeffizienten und Registers K1 wird für den
Koeffizienten K1 substituiert, der Inhalt des Konstantenregisters
G1 wird für die Konstante G1 substituiert und
somit wird ein Wert der Ordinate Y (Wert Y auf der Geraden)
SPa errechnet. SPa entspricht somit K1 · Vmd-K1 · G1 wird
errechnet und in das Operationsdatenregister SPa eingeschrieben
(372). Wenn der Inhalt Sp des Radschlupf-Registers
Sp dem Wert SPa entspricht oder darüber liegt, ist
die erforderliche Steuerart "plötzliches Herabsetzen" 4.
Nunmehr werden die Werte Sp und SPa miteinander verglichen
(373). Wenn Sp SPa ist, dann ist die Steuerart "plötzliches
Herabsetzen" 4. Da "4", die die vorstehend erwähnte
Steuerart anzeigt, in die Steuerartregister BMRs eingegeben
wird, kehrt der Vorgang zum Hauptprogramm zurück (zu Schritt
38 in Fig. 4c).
Wenn Sp nicht SPa ist, dann ist die Steuerart nicht
"plötzliches Herabsetzen" 4, und somit wird "3", die
"Impuls herabsetzen" wiedergibt, als nächstes in die
Steuerartregister BMRs eingeschrieben (374). Dann wird der
Inhalt Vmd des Beschleunigungsregisters Vmd als Abszissenwert
x in die Geradengleichung zum Spezifizieren der Grenze
zwischen dem Impulsherabsetzungsgebiet 3 und dem Haltegebiet
2 substituiert:
Y = K2 · x - K2 · G2
Somit wird der Ordinatenwert Y (Wert Y auf der Geraden) Spa
errechnet. Mit anderen Worten, SPa = K2 · Vmd-K2 · G2 wird
errechnet und in das Operationsdatenregister Spa eingeschrieben
(375). Wenn der Inhalt Sp des Radschlupf-Registers
Sp dem Wert SPa entspricht oder darüber liegt, ist
die notwendige Steuerart "Impuls herabsetzen" 3. Daher
werden Sp und SPa miteinander verglichen (376). Wenn Sp
SPa ist, ist die Steuerart "Impuls herabsetzen" 3. Da "3",
die die vorstehend erwähnte Steuerart wiedergibt, in die
Steuerartregister BMRs eingegeben wird, kehrt der Vorgang
hier zum Hauptprogramm zurück.
Wenn Sp nicht SPa ist, wird entschieden, ob oder ob nicht
das Haltegebiet 2 vorliegt, wie dies in der vorstehend
beschriebenen Weise bei der Entscheidung in bezug auf das
Gebiet "plötzliches Herabsetzen" 4 oder "Impuls herabsetzen"
3 geschehen ist. Wenn nicht auf Halten entschieden
worden ist, wird entschieden, ob oder ob nicht das Gebiet
"Impuls intensivieren" 1 vorliegt. Wenn nicht auf "Impuls
intensivieren" 1 entschieden worden ist, wird auf "plötzliches
Intensivieren" 0 (wie bei Intensivieren) entschieden.
Wie vorstehend beschrieben, werden Daten, die die Bremsdrucksteuerart
wiedergeben, die laufend durchgeführt werden
muß, in die Steuerartregister BMRs eingeschrieben, und eine
gegenwärtig ausgeübte Bremsdrucksteuerart wird in das
Register BMRp für die letzte Steuerart eingeschrieben.
Die "Steuerartentscheidung 1A" (Antiblockiersteuerartentscheidung
in bezug auf die Räder FR und RL) eines Unterprogramms
(37a) entspricht der Antiblockiersteuerartentscheidung
in bezug auf die Räder FL und RR des Unterprogramms
(37). Somit wird eine zu diesem Zeitpunkt entschiedene
Steuerart in die Steuerartregister BMRsa eingeschrieben.
Eine laufend durchgeführte Bremsdrucksteuerart
wird in das Steuerartregister BMRpa eingeschrieben.
Nachfolgend wird der Inhalt von "Ausgabe 1" (600) im
einzelnen in Verbindung mit den Fig. 4h bis 4k erläutert.
Wenn die in die Betriebsartregister BMRs eingeschriebenen
Daten "plötzliches Intensivieren" (0) wiedergeben, rückt der
Vorgang von Schritt (38) auf Schritt (39) vor. Dort wird
geprüft, ob der Inhalt des Registers BMRp für die letzte
Steuerart ebenfalls "plötzliches Intensivieren" (0) anzeigt
oder nicht. Wenn nicht (eine andere Steuerart war vorher),
dann wird der Inhalt des Registers BDS zur Herabsetzung des
Kennzeichens überprüft (40). Wenn der Inhalt von BDS "0"
beträgt, ist eine "Herabsetzung" (plötzliche Herabsetzung
und Impulsherabsetzung) niemals durchgeführt worden (ein
Druckspeicher 5 enthält kein Bremsöl: ein normaler Bremsvorgang
benötigt keine Antiblockiersteuerung), und zwar
während des Vorganges von der Erfassung des Durchdrückens
des Pedals 1 an (9), so daß daher die Vorgänge entsprechend
SL3=L (erstes Solenoidventil 3 offen) und SL4=L (zweites
Solenoidventil 4 geschlossen) durchgeführt werden (wie in
Fig. 4a gezeigt) (45). Dann kehrt der Vorgang zum Hauptprogramm
(nächste Ausgabe 14) zurück.
Wenn der Inhalt von BDS "1" ist, ist ein "Herabsetzen"
während des Vorganges von der Erfassung des Durchdrückens
des Bremspedals 1 an durchgeführt worden (9) (der Druckspeicher
5 enthält Bremsöl, das in der Lage ist, bei einem
der nachfolgenden "Intensivieren" und "Herabsetzen" entsprechend
zu wirken). Der Inhalt des Registers BIS zum
Intensivieren des Kennzeichens wird daher überprüft (41).
Wenn der Inhalt des Registers BIS "0" beträgt, dann zeigt
die Situation an, daß ein "Herabsetzen" (plötzliches Herabsetzen
oder Impulsherabsetzen) nach dem Durchdrücken des
Bremspedals 1 durchgeführt worden ist und danach jedoch kein
"Intensivieren" (plötzliches Intensivieren oder Impulsintensivieren)
durchgeführt worden ist. Daher wird der Elektromotor
19 (Pumpen 18, 18A) angetrieben (Abgabe einer "1" an
MD). Da der "Intensivierungsschritt" zu diesem Zeitpunkt der
erste nach dem "Herabsetzungsschritt" ist, wird "1" in das
Register BIS zur Intensivierung des Kennzeichens eingeschrieben
(42). Dann wird eine Intensivierungsperiode
Tpip = a · Vpi² + b · Vpi + c
berechnet und in ein Intensivierungsregister Tpip eingeschrieben
(43). Je höher die Anfangsdrehzahl Vpip ist, desto
länger ist die Intensivierungsperiode. Als nächstes läßt man
eine begrenzte Zeit ablaufen, indem man Tpip in einen Timer
(Timer Tpip Start 44) auf den Status SL3=L (erstes Solenoidventil
3 offen) und SL4=L (zweites Solenoidventil 4 geschlossen)
eingibt (wie in Fig. 1a gezeigt) (45). Danach
kehrt der Vorgang zum Hauptprogramm zurück.
Wenn der Inhalt des Registers BIS zur Intensivierung des
Kennzeichens durch Überprüfung bei Schritt (41) mit "1"
festgestellt wurde (ein "Intensivieren" ist nach dem Herabsetzen
(nach dem Start des Timers Tpip) durchgeführt worden,
jedoch kein "plötzliches Intensivieren" in der vorhergehenden
Steuerart), wird überprüft, ob oder ob nicht die Zeit am
Timer Tpip abgelaufen ist (46). Wenn nicht, wird die Steuerart
auf "Halten" mit SL3=H (erstes Solenoidventil 3 geschlossen)
und SL4=L (zweites Solenoidventil 4 geschlossen)
gesetzt, da Tpip seit dem letzten Intensivieren noch nicht
abgelaufen ist, um danach ein "Intensivieren" durchzuführen
(47), wonach der Vorgang zum Hauptprogramm zurückkehrt. Wenn
die Zeit am Timer Tpip abgelaufen ist, wird der Timer Tpip
wieder gestartet (44), da Tpip seit dem letzten Intensivieren
abgelaufen ist, und es wird ein "Intensivieren"
durchgeführt (45), wonach das Programm zum Hauptprogramm
zurückkehrt.
Wenn bei dem vorstehend beschriebenen Vorgang ein "Herabsetzen"
(plötzliches Herabsetzen 4 oder Impulsherabsetzen 3)
nicht durchgeführt wird, während der durchgedrückte Zustand
des Bremspedals 1 fortdauert, wird ein "plötzliches Intensivieren"
(0) sofort für eine erforderliche Zeitdauer durchgeführt,
wann immer es erforderlich ist. Die Pumpen 18, 18A
werden nicht angetrieben. Der Grund hierfür ist, daß das
zweite Solenoidventil 4 zu diesem Zeitpunkt geschlossen ist
und das Bremsöl zwischen den Radbremsen 8, 9 nicht durch das
erste Solenoidventil 3 gezogen wird. Daher wird der Druck
des Bremsöles im Bremssystem, das den Hauptzylinder 2 bis zu
den Radbremsen 8, 9 abdeckt, nicht herabgesetzt, d. h. es
wird ein sich normalerweise mit dem Abgabedruck des Hauptzylinders
verzahnender Bremsdruck aufgedrückt (keine Herabsetzung
erforderlich). Bei der ersten Intensivierung (einschließlich
einer plötzlichen Intensivierung und einer
Impulsintensivierung) nach der Ausführung einer Herabsetzung
werden die Pumpen 18, 18A angetrieben (zum Zeitpunkt
des "Impulsintensivierens" 1 "Haltens" 2, "Impulsherabsetzens"
3 oder einer Bremsenfreigabe gestoppt), der Wert
Tpip wird errechnet, so daß die Intensivierung bei einer
weiteren Periode als Tpip durchgeführt wird, und der Timer
Tpip wird gestartet. Bevor die Zeit am Timer Tpip abgelaufen
ist, wird die Steuerart "Halten" beibehalten, bis die
Zeit abgelaufen ist, und zwar selbst dann, wenn erneut auf
"plötzliches Intensivieren" oder "Impuls intensivieren"
entschieden wird. Wenn nach dem Zeitablauf immer noch ein
"plötzliches Intensivieren" oder ein "Impuls intensivieren"
erforderlich ist, dann wird die Intensivierung durchgeführt
und der Timer Tpip gestartet.
Wenn entschieden wird, daß "plötzliches Intensivieren" (0)
erforderlich ist, wird "Intensivieren: SL3=L, SL4=L" fortgesetzt.
Wenn "plötzliches Intensivieren" (0) kontinuierlich
durchgeführt wird, wird der Inhalt der Steuerartregister
BMRs und des Registers BMRp für die letzte Steuerart
zu Null. In einem solchen Fall rückt der Vorgang von (40)
über die Schritte (39) und (40) auf (45) vor, und somit wird
das "Intensivieren" fortgesetzt. Wenn daher auf die Steuerart
"plötzliches Intensivieren" (0) entschieden worden ist,
wird kontinuierlich während der Zeitdauer intensiviert, wenn
auf "plötzliches Intensivieren (0)" entschieden worden ist.
Wenn die in die Steuerartregister BMRs eingeschriebenen
Daten "Impuls intensivieren" 1 anzeigen, rückt der Vorgang
von (48) auf (49) vor. Es wird überprüft, ob das Register
BMRp für die letzte Steuerart auch "Impuls intensivieren" 1
anzeigt. Wenn nicht (eine andere Steuerart vorher), wird der
Inhalt des Registers BDS zur Kennzeichenherabsetzung überprüft
(50). Wenn der Inhalt von BDS "0" beträgt, wird eine
Standardperiode (Festwert) Tpips in das Intensivierungsperiodenregister
Tpip eingeschrieben, der Timer Tpip gestartet
(55), ein Timer 6 msec zur Spezifizierung einer Intensivierungsdauer
der Impulsintensivierung wird gestartet
(56), der Elektromotor 19 wird gestoppt (Ausgabe von "0" an
MD), die Intensivierung wird mit SL3=L (erstes Solenoidventil
3 offen) und SL4=L (zweites Solenoidventil 4 geschlossen)
durchgeführt (57), und das Programm kehrt zum Hauptprogramm
zurück. Wenn der Inhalt von BDS "1" ist, dann ist
eine Herabsetzung im Vorgang von der Erfassung des Durchdrückens
des Pedales 1 (9) an ausgeführt worden. Der Inhalt
des Registers BIS zum Intensivieren des Kennzeichens wird
daher überprüft (52). Wenn der Inhalt des Registers BIS "0"
beträgt, dann wurde eine Herabsetzung (plötzliche Herabsetzung
oder Impulsherabsetzung) nach dem Durchdrücken des
Bremspedales 1 durchgeführt, und eine Intensivierung (plötzliche
Intensivierung oder Impulsintensivierung) wird nicht
ausgeführt. Da die Intensivierung zu diesem Zeitpunkt eine
erste Intensivierung nach der Durchführung der Herabsetzung
ist, wird "1" in das Intensivierungsregister BIS eingeschrieben
(53). Dann wird eine Intensivierungsperiode
Tpip = a · Vpi² + b · Vpi + c
berechnet und in das Intensivierungsperiodenregister Tpip
eingeschrieben (54). Vpi ist der Inhalt des Anfangsdrehzahlregisters
Vpi und gibt die durchschnittliche Raddrehzahl
Vmd wieder, wenn das Bremspedal 1 durchgedrückt wird.
Je höher die Anfangsdrehzahl Vpi ist, desto größer ist der
Wert Tpip. Als nächstes wird der Timer Tpip gestartet (55),
der Timer 6 msec gestartet (56) sowie SL3=L (erstes Solenoidventil
3 offen) und SL4=L (zweites Solenoidventil 4 geschlossen)
gesetzt (57). Dann kehrt das Programm zum Hauptprogramm
zurück.
Wenn der Inhalt des Registers BIS durch Überprüfung bei
Schritt (52) mit "1" festgestellt wurde (Intensivierung
durchgeführt nach Herabsetzung = Timer Tpip gestartet:
Letzte Steuerart keine Impulsintensivierung), wird überprüft,
ob die Zeitdauer am Timer Tpip abgelaufen ist oder
nicht (58). Wenn nicht, wird die Steuerart auf "Halten" mit
SL3=H (erstes Solenoidventil 3 geschlossen) und SL4=L
(zweites Solenoidventil 4 geschlossen) geführt, da seit
der letzten Intensivierungszeit Tpip nicht abgelaufen ist,
um danach eine "Intensivierung" durchzuführen (59). Danach
kehrt das Programm zum Hauptprogramm zurück. Wenn die Zeit
am Timer Tpip abgelaufen ist, wird dieser wieder gestartet
(55), da seit der letzten Intensivierung die Zeitdauer Tpip
abgelaufen ist, wird der Timer 6 msec gestartet (56), eine
"Intensivierung" abgegeben (57), und das Programm kehrt zum
Hauptprogramm zurück.
Wenn der Inhalt des Registers BMRp für die letzte Steuerart
und der Steuerartregister BMRs "1" (Impulsintensivierung)
beträgt, ist bereits die Steuerart "Impulsintensivierung"
erreicht worden, und es werden die Schritte (55) bis (57)
durchgeführt. In diesem Fall rückt das Programm daher von
Schritt (49) auf Schritt (60) vor, und es wird überprüft, ob
gegenwärtig "Intensivieren" oder "Halten" ausgegeben wird
(Intensivierungszeitpunkt oder Haltezeitpunkt bei der
Impulsintensivierung) (60). Wenn SL3=L beträgt, wird
"Intensivieren" ausgegeben. Wenn SL3=H beträgt, wird
"Halten" ausgegeben.
Wenn "Intensivieren" ausgegeben wird, wird überprüft, ob
oder ob nicht die Zeitdauer am Timer 6 msec abgelaufen ist,
um sicherzustellen, daß die "Intensivierungszeit" von 6 msec
abgelaufen ist (61). Wenn die Zeit nicht vorüber ist, kehrt
das Programm direkt zum Hauptprogramm zurück (Fortsetzung
der "Intensivierung"). Wenn die Zeit am Timer 6 msec abgelaufen
ist, dann ist SL3=H (Halten), und das Programm kehrt
zum Hauptprogramm zurück.
Wenn "Halten" ausgegeben wird, wird am Timer Tpip überprüft,
ob oder ob nicht die Zeit abgelaufen ist (63). Wenn
die Zeit abgelaufen ist, rückt das Programm zu Schritt (55)
vor, um die Steuerart auf "Intensivieren" zu überführen.
Wenn die Zeit nicht abgelaufen ist, rückt das Programm
direkt zum Hauptprogramm vor (Fortsetzung von "Halten").
Wenn die Entscheidung auf Impulsintensivierung gemäß dem
vorstehend beschriebenen Vorgang fortgesetzt wird, wird die
Impulsintensivierung als "Intensivierung" über 6 msec, als
"Halten" für die nächsten (Tpip-6) msec und dann als
"Intensivierung" für weitere 6 msec durchgeführt.
Wenn vor der vorstehend erwähnten Impulsintensivierung keine
"Herabsetzung" durchgeführt worden ist, wird eine wiederholte
Impulsintensivierung direkt mit der Standardperiode
(fest) Tpips mit einer ersten "Intensivierung" über 6 msec
durchgeführt, wonach "Halten" über (Tpips-6)msec durchgeführt
wird.
Wenn vor der vorstehend erwähnten Impulsintensivierung
eine "Herabsetzung", jedoch keine "plötzliche Intensivierung"
oder "Impulsintensivierung" ausgeführt wurde, wird die
mit der Anfangsdrehzahl Vpi koordinierte Periode Tpip gesetzt,
und es wird eine wiederholte Impulsintensivierung
direkt mit einer "Intensivierung" über 6 msec und danach
einem "Halten" über (Tpip-6) msec durchgeführt.
Wenn eine "Herabsetzung" und ein "plötzliches Intensivieren"
oder ein "Impulsintensivieren" vor der vorstehend erwähnten
Impulsintensivierung durchgeführt wurden, wird eine
Impulsintensivierung mit "Halten" durchgeführt, bis die bei
der letzten plötzlichen Intensivierung oder Impulsintensivierung
auf dem Timer Tpip eingestellte Zeitdauer abgelaufen
ist, wird über 6 msec "intensiviert", wenn die Zeit
vorbei ist, und danach über (Tpip-6) msec "gehalten". Mit
anderen Worten, es wird eine "Intensivierung" einer erneuten
Impulsintensivierung nach einer "Herabsetzung (plötzliche
Herabsetzung oder Impulsherabsetzung)" durchgeführt,
und es wird auch eine Intensivierung (plötzliche Intensivierung
oder Impulsintensivierung) ausgeführt, nachdem die
am Timer Tpip eingestellte Zeitdauer, die bei der letzten
"Intensivierung" eingestellt worden ist, abgelaufen ist, und
es wird ein "Halten" durchgeführt, bis die Zeitdauer vorbei
ist.
Wenn die in die Steuerartregister BMRs eingeschriebenen
Daten "2" betragen und somit "Halten 2" angeben, rückt der
Vorgang von Schritt (64) auf Schritt (65) vor, und es wird
geprüft, ob oder ob nicht der Inhalt des Registers BMRp für
die letzte Steuerart "2" ist. Wenn der Inhalt "2" beträgt,
wurde bereits vorher "Halten" ausgeführt, was nicht geändert
werden muß, so daß das Programm zum Unterprogramm (3)
zurückkehrt. Wenn der Inhalt des Registers BMRp für die
letzte Steuerart nicht "2" beträgt, wird der Elektromotor 19
gestoppt (Ausgabe von "0" an MD), wird "Halten" (SL3=H,
SL4=L) ausgegeben (66), und das Programm kehrt zum Hauptprogramm
zurück.
Eine Impulsreduzierung wird mit einer "Reduzierung (SL3=H:
das erste Solenoidventil 3 geschlossen, SL4=H: das zweite
Solenoidventil 4 offen)" über 16 msec wiederholt und dann
über die nächsten 16 msec" gehalten (SL3=H: das zweite
Solenoidventil 3 offen, SL4=L: das zweite Solenoidventil 4
geschlossen)".
Wenn die in die Steuerartregister BMRs eingeschriebenen
Daten "3" betragen und eine Impulsherabsetzung 3 anzeigen,
rückt der Vorgang von Schritt (67) auf Schritt (68) vor, und
es wird überprüft, ob der Inhalt des Registers BMRp für die
letzte Steuerart "3" beträgt. Wenn er nicht "3" beträgt,
wird der Inhalt des Registers BDS zur Kennzeichenherabsetzung
überprüft (69). Wenn dieser "0" beträgt,
wird die Herabsetzung zu diesem Zeitpunkt erneuert, so daß
daher "1" in das Kennzeichenherabsetzungsregister BDS eingeschrieben
wird (70), der Timer 32 msec gestartet wird (71),
der Timer 16 msec ebenfalls gestartet wird (72), der Elektromotor
19 gestoppt wird (Ausgabe von "0" an MD), eine
"Herabsetzung" (SL3=H: das erste Solenoidventil 3 geschlossen,
SL4=H: das zweite Solenoidventil 4 offen) ausgeführt
wird (73), und das Programm zum Hauptprogramm zurückkehrt.
Wenn der Inhalt des Kennzeichenherabsetzungsregisters BDS
"1" beträgt, wird der Schritt (70) übersprungen, und die
Schritte (71 bis 73) werden ausgeführt. Wenn der Inhalt des
Registers BMRp für die letzte Steuerart ebenfalls "3"
beträgt (Impulsherabsetzung) wird eine Überprüfung durchgeführt
(74), da der Timer 32 msec bereits gestartet worden
ist und "Herabsetzung" (die Zeit am Timer 16 msec ist noch
nicht abgelaufen) bei der Impulsherabsetzung oder "Halten"
(Zeit ist beim Timer 16 msec abgelaufen) ausgegeben worden
sind.
Wenn SL4=H ist, kommt die Steuerart zu dem vorstehend erwähnten
"Herabsetzen". Daher wird überprüft, ob oder ob
nicht die Zeit am Timer 16 msec abgelaufen ist (75). Wenn die
Zeit abgelaufen ist, wird SL4=L auf "Halten" gesetzt (76),
und das Programm kehrt zum Hauptprogramm zurück. Wenn die
Zeit nicht vorbei ist, kehrt das Programm unmittelbar (als
"Herabsetzung") zum Hauptprogramm zurück.
Wenn SL4=L ("Halten") ist, wird überprüft, ob die Zeit am
Timer 32 msec vorbei ist oder nicht (77). Wenn die Zeit nicht
vorbei ist, kehrt das Programm unmittelbar (als "Halten")
zum Hauptprogramm zurück. Wenn die Zeit vorbei ist, werden
der Timer 32 msec und der Timer 16 msec (71, 72) aus "Herabsetzen"
gestartet (73), und das Programm kehrt zum Hauptprogramm
zurück.
Wenn für die Steuerart "Impulsherabsetzen 3" entschieden
worden ist, wie vorstehend erläutert, wird zuerst "Herabsetzen"
über 16 msec, dann über die nächsten 16 msec "Halten"
abgegeben, so daß auf diese Weise "Herabsetzen" und "Halten"
abwechselnd wiederholt werden, solange wie die Entscheidung
"Impuls herabsetzen 3" dauert.
Wenn die in die Steuerartregister BMRs eingeschriebenen
Daten "4" betragen und "plötzliches Herabsetzen 4" anzeigen,
rückt das Verfahren zu Schritt (79) vor, und es wird geprüft,
ob der Inhalt des Registers BMRp für die letzte
Steuerart "4" beträgt oder nicht (plötzliches Herabsetzen 4)
(79). Wenn der Inhalt von BMRp ebenfalls "4" beträgt, ist
bereits eine "Herabsetzung" abgegeben worden, so daß das
Programm zum Hauptprogramm zurückkehrt. Wenn der Inhalt von
BMRp nicht "4" beträgt, wird "1" in das Kennzeichenherabsetzungsregister
BDS eingeschrieben, um eine "Herabsetzung"
abzugeben (82), und das Programm kehrt zum Hauptprogramm
zurück.
Wenn auf die Steuerart "plötzliches Herabsetzen 4" entschieden
worden ist, wie vorstehend beschrieben, wird
solange "Herabsetzen" abgegeben wie die Entscheidung andauert.
In Verbindung mit Fig. 4c wird nunmehr der Inhalt von
"Bremsölrückfluß" (200) im einzelnen beschrieben.
Wenn der Bremserfassungsschalter BWS wieder geöffnet wird,
erfaßt dies der Mikroprozessor 11 bei Schritt (9) und
schreibt "0" in das Bremskennzeichenregister BSF ein (83).
Somit wird BSF gelöscht. Als nächstes werden die ersten
Solenoidventile 3, 3A geöffnet (SL3, 3A=L) (84), und es
wird überprüft, ob der Inhalt des Kennzeichenherabsetzungsregisters
BDS "1" beträgt oder nicht (Bremsöl wird an die
Speicher 20, 20A abgegeben) (85). Wenn der Inhalt von BDS
"0" ist, werden die zweiten Solenoidventile 4, 4A geschlossen
(SL4, 4A=L) (86), um zu "Intensivieren", und das
Programm kehrt zum Unterprogramm (3) zurück. Wenn der Inhalt
des Kennzeichenherabsetzungsregisters BDS "1" beträgt, wird
der Elektromotor 19 gestoppt (die Pumpen 18, 18A werden
gestoppt: Ausgabe "0" an MD), werden die an den Radbremsen
anstehenden Drücke abgezogen, und das Bremsöl in den
Speichern 20, 20A wird zum Hauptzylinder 2 zurückgeführt,
SL4, 4A=H (die zweiten Solenoidventile 4, 4A offen) (87),
und der Inhalt des Ablaufkennzeichenregisters t₀F wird
überprüft (88). Wenn der Inhalt von t₀F "0" beträgt, wird
der Timer t₀ gestartet (89), und "1" wird in das Ablauf
kennzeichenregister t₀F eingeschrieben. Dann kehrt das
Programm zum Hauptprogramm zurück. In diesem Fall zeigt "1"
an, daß der Timer t₀F gestartet worden ist (daß die Radbremsdrücke
abgezogen worden sind und das Bremsöl zum
Hauptzylinder zurückgeführt worden ist). Die Zeit t₀ ist
geringfügig größer als die zur Zurückführung der Radbremsdrücke
und des Hauptzylinderdrucks auf einen beständigen Wert, der
existiert, wenn die Bremsen nicht betätigt werden, erforderliche
Zeit.
Wenn der Inhalt von t₀F "1" beträgt, wird überprüft, ob die
Zeit am Timer t₀ abgelaufen ist oder nicht (91). Wenn die
Zeit nicht abgelaufen ist, kehrt das Programm zum Hauptprogramm
zurück. Wenn sie abgelaufen ist, SL4, 4A=L (die
zweiten Solenoidventile 4, 4A schließen zum "Intensivieren")
werden das Kennzeichenherabsetzungsregister BDS und das
Kennzeichenintensivierungsregister BIS gelöscht, das Ab
laufkennzeichenregister t₀F wird ebenfalls gelöscht (92),
und das Programm kehrt zum Hauptprogramm zurück.
Wenn das Pedal 1 vor Ablauf der Zeit am Timer t₀ durchgedrückt
wird, rückt das Verfahren von Schritt (9) auf Schritt
(10) vor, rückt dann auf Schritt (11) vor für die Initialisierung
(300) zum "Intensivieren" (wie in Fig. 1a gezeigt),
und durchläuft die vorstehend erwähnte Antiblockiersteuerung.
In diesem Fall läuft das Verfahren über Schritt (92)
(Fig. 4c), so daß BDS und BIF nicht gelöscht werden. Daher
wird eine Antiblockiersteuerung, die der vorstehend erwähnten
Antiblockiersteuerung als das Pedal 1 durchgedrückt
wurde folgt, ausgeführt.
Gemäß der vorstehend beschriebenen Antiblockiersteuerung des
Mikroprozessors 11 werden, wenn beispielsweise die Bremsen
auf einer rutschigen Straßenoberfläche betätigt werden, die
Steuerarten "Herabsetzen", "Halten" und "Intensivieren" der
Bremsdrücke in der in Fig. 5a dargestellten Art und Weise
entsprechend den dann hohen Fahrzeuggeschwindigkeiten (Vpi,
Vpia) durchgeführt, und die Zeitdauer Tpip (Tpipa) der
"Intensivierung" nach der Ausführung einer "Herabsetzung"
wird lang und entspricht Vpi (Vpia). Wenn die Fahrzeug
geschwindigkeiten (Vpi, Vpia) zum Zeitpunkt des Bremsens
niedrig sind, wird die Zeitdauer Tpip (Tpipa) der
"Intensivierung" kurz, um Vpi (Vpia) zu entsprechen.
Wie vorstehend erläutert, dauert die "Impulsintensivierung"
6 msec "Intensivierung" + (Tpip-6) msec oder (Tpip-6) msec
als eine Periode. Daher ist die "Intensivierung" niedrig
(6 msec/Tpip oder 6 msec/tpia), wenn die Anfangsgeschwindigkeit
Vip (Vpia) hoch ist, ist jedoch hoch, wenn die Anfangsgeschwindigkeit
Vpi (Vpia) niedrig ist.
Wenn daher die Fahrzeuggeschwindigkeiten (Anfangsgeschwindigkeiten
Vpi, Vpia) hoch sind, wenn das Bremspedal 1
durchgedrückt wird, wird die Impulsintensivierung nach der
Ausführung einer "Herabsetzung" niedrig oder niedrig in der
Steiggeschwindigkeit, so daß die Wahrscheinlichkeit einer
Herabsetzung danach gering oder eine Herabsetzungszeit kurz
wird, so daß daher der Durchsatz des Bremsöls zum Speicher
20 (20A) niedrig wird. Da die Anfangsgeschwindigkeit Vpip
(Vpipa) hoch ist, dauert die Antiblockiersteuerung relativ
lange, wobei jedoch die Leistung der Pumpe 18 (18A) minimal
gehalten werden kann.
Wenn die Fahrzeuggeschwindigkeiten (Anfangsgeschwindigkeiten
Vpi, Vpia) beim Durchdrücken des Bremspedals 1 niedrig sind,
wird die Impulsintensivierung nach der Ausführung einer
"Herabsetzung" hoch oder hoch in der Steiggeschwindigkeit,
so daß die Wahrscheinlichkeit einer Herabsetzung danach hoch
oder die Herabsetzungszeit lang wird, so daß der Durchsatz
des Bremsöles zum Speicher 20 (20A) hoch wird. Da jedoch die
Anfangsgeschwindigkeit Vpi (Vpia) niedrig ist, endet die
Antiblockiersteuerung in einer relativ kurzen Zeit, so daß
die Leistung der Pumpe 18 (18A) minimal gehalten werden
kann.
Bei der vorstehend beschriebenen Ausführungsform wird eine
"Intensivierung" das zweite Mal und danach Tpip (Tpipa) nach
dem Beginn einer vorhergehenden "Intensivierung" bei einem
Wiederauftreten einer "plötzlichen Intensivierung (0)"
durchgeführt, nachdem eine "Herabsetzung" ausgeführt worden
ist, so daß daher eine "Intensivierung" unterdrückt wird,
wenn Vpi (Vpia) diesbezüglich hoch ist. Daher ist die
Frequenz der Ausführung einer "Herabsetzung" niedrig oder
die Herabsetzungszeit wird kurz, so daß die erforderliche
Leistung der Pumpe 19 (19A) minimal gehalten werden kann.
Als nächstes wird eine Variante der Erfindung beschrieben.
Bei der vorstehend beschriebenen Ausführungsform arbeiten
die zweiten Solenoidventile 4, 4A in einfacher Weise zum
Öffnen/Schließen. Daher werden die zweiten Solenoidventile
4, 4A unmittelbar nach Freigabe des Bremspedals 1 in den
Schritten (83) bis (92) geöffnet, so daß das im Speicher 20
(20A) enthaltene Bremsöl beim Saughub des Hauptbremszylinders
2, der durch Rückstellung des Pedals 1 verursacht wird,
zum Hauptbremszylinder 2 zurückgeführt wird. Bei der
Variante der Erfindung mit geschlossenen zweiten Solenoidventilen
4, 4A kann das Bremsöl im Speicher 20 (20A) in den
Ölkanälen BOL, BOLA zwischen den ersten Solenoidventilen 3,
3A und den Radbremsen über eine Öffnung und ein Absperrventil
fließen. Wenn somit das Bremspedal 1 freigegeben
wird, werden die ersten Solenoidventile 3, 3A wieder geöffnet,
und ein negativer Druck des Hauptzylinders 2 wird an
die Kanäle BOL, BOLA angelegt. Das Bremsöl in den Speichern
20, 20A wird trotz der geschlossenen zweiten Solenoidventile
4, 4A zu den Kanälen BOL, BOLA zurückgeführt. Daher kann bei
dieser Betriebsart der in den Schritten (85) bis (91) wiedergegebene
Bremsölrückströmvorgang entfallen. Dann kann die
vorstehend erwähnte Öffnung auch wegfallen.
Bei der vorstehend beschriebenen Betriebsweise werden die
Bedingungen für die Impulsintensivierung durch die Perioden
Tpip, Tpipa festgelegt. In den Perioden Tpip, Tpipa mit
festem Wert kann jedoch auch ein Zeitpunkt zur "Intensivierung"
bei der Impulsintensivierung entsprechend den
Ausgangsgeschwindigkeiten Vpi, Vpia festgesetzt werden. Wenn
beispielsweise die Zeit der "Intensivierung" Tx (variabel)
und die Periode Tss (fest) ist, gilt:
6/Tpip = 6/aVpi ² + b Vpi + c = Tx/Tss.
Somit gilt
Tx = Tss/(aVpi ² + b Vpi + c).
Im Betrieb wird die Zeit der "Intensivierung" bei der
Impulsintensivierung auf einen Wert eingestellt, der der
Anfangsgeschwindigkeit Vpi entspricht.
Bei der vorstehend erwähnten Betriebsart sind zusätzliche
Pumpen 18, 18A vorgesehen. Diese zusätzlichen Pumpen können
jedoch auch entfallen, und die Speicher 20, 20A können durch
einen Druckspeicher für eine Niederdruckanwendung ersetzt
werden. Dann wird eine Häufigkeit der "Intensivierung" nach
Ausführung einer "Herabsetzung", die entsprechend den Aus
gangsgeschwindigkeiten Vpi, Vpia hoch ist, unterdrückt, so
daß daher die Kapazität des Speichers für die Niederdruckanwendung
möglichst gering gehalten werden kann.
Bei der vorstehend beschriebenen Ausführungsform ist das
Steuerartgebiet durch eine Gerade unterteilt, wie in den
Fig. 2a bis 2c gezeigt. Die Segmentgrenze kann jedoch
auch gekrümmt ausgebildet sein. Mit anderen Worten, bei den
vorstehend erwähnten "Steuerartentscheidungen 1, 1A" kann
die Entscheidung über die Steuerart auch mit Hilfe einer
Kurvengleichung anstelle einer Geradengleichung durchgeführt
werden.
Erfindungsgemäß werden notwendige Funktionen spezifiziert,
indem man spezielle Konstanten (K1, G1 etc.) für die Funktionen
(Geraden bei der vorstehend erwähnten Ausführungsform) zum
Unterteilen des Steuerartgebietes substituiert. Einer (Vmd)
der Parameter (Sp), der durch die dann vorherrschende Raddrehzahl
und Fahrzeuggeschwindigkeit und Radbeschleunigung
Vmd bestimmt wird, wird für die spezifizierte Funktion
substituiert, um einen Wert (SPa) zu erhalten, der mit dem
anderen (Sp) verglichen wird. Die Entscheidung über die
Steuerart wird getroffen, indem man (SPa) mit (Sp) und somit
die anzuwendenden Funktionen miteinander vergleicht, und die
vorstehend erwähnten Konstanten können in einfacher Weise in
den Mikroprozessor oder einen getrennten ROM oder RAM eingegeben
werden, so daß die Speicherkapazität für die Beschickung
dieser Speicher minimal gehalten werden kann.
Hierfür können Daten verwendet werden, die den vorstehend
erwähnten Parameter (Sp) und/oder die Beschleunigung Vmd in
hoher Auflösung wiedergeben. Mit dem minimierten Segment
sind Ergebnisse von Analogvorgängen und von Entscheidungen
erhältlich, so daß die Erfindung zum glatten Intensivieren
oder Herabsetzen der Radbremsdrücke für eine Antiblockiersteuerung
beiträgt, wobei die Steuerart drei oder mehr Bereiche
einschließlich einer "Herabsetzung", eines "Haltens"
und einer "Intensivierung" umfaßt.
Es wird somit eine Bremsdrucksteuervorrichtung vorgeschlagen,
bei der die Steuerung der Bremskräfte und insbesondere
eine Antiblockiersteuerung zum Herabsetzen der
Rutschwirkung der Räder durchgeführt werden, indem eine
Bremssteuerart in drei Bereiche oder mehr einschließlich
eines "Herabsetzungsbereiches", "Haltebereiches" und
"Intensivierungsbereiches" aufgeteilt wird. Es wird eine
minimale Speicherkapazität zum Halten von Konstanten für
spezielle Funktionen vorgesehen, welche die Grenzen der
Steuerartbereiche festlegen. Die Konstanten werden insbesondere
in einem Mehrfachsatz eingegeben, um eine
Koordination mit der Fahrzeugverzögerung zu erreichen. Auf
diese Weise sind Ergebnisse von Analogvorgängen und
Ergebnisse von Entscheidungen erhältlich.
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Steuern des Bremsdruckes einer
blockiergeschützten Fahrzeugradbremse mit
einer normalerweise offenen Einlaß-Ventileinrichtung, die zwischen einer Bremsdruckquelle und der Radbremse angeordnet ist und den Bremsdruckmitteldurchsatz zwischen der Bremsdruckquelle und der Radbremse steuert;
einer normalerweise geschlossenen Auslaß-Ventileinrichtung, die eine Verbindung der Radbremse mit einem drucklosen Reservoir steuert;
einer ersten Ventilsteuereinrichtung, die in Abhängigkeit von einer Steuerart "Herabsetzen" die Einlaß- Ventileinrichtung schließt und die Auslaß-Ventileinrichtung öffnet, um den Bremsdruck der Radbremse herabzusetzen;
einer zweiten Ventilsteuereinrichtung, die in Abhängigkeit von einer Steuerart "Intensivieren" die Einlaß- Ventileinrichtung öffnet und die Auslaß-Ventileinrichtung schließt, um den Bremsdruck der Radbremse zu erhöhen;
einer dritten Ventilsteuereinrichtung, die in Abhängigkeit von einer Steuerart "Halten" sowohl die Einlaß- als auch die Auslaß-Ventileinrichtung schließt, um den Bremsdruck der Radbremse konstant zu halten;
einer Raddrehzahlerfassungseinrichtung zur Erfassung der Drehzahl des mit der Radbremse versehenen Rades;
einer Recheneinrichtung zum Berechnen jeweils aktueller Werte einer der Fahrzeuggeschwindigkeit entsprechenden Bezugsdrehzahl (Vs), der Fahrzeugverzögerung (Vsd) der Radumfangsbeschleunigung (Vmd) und des Radschlupfes (Sp) aus den Ausgangssignalen der Raddrehzahlerfassungseinrichtung;
einer Steuerart-Auswahleinrichtung zur Auswahl einer der Steuerarten in Abhängigkeit vom Überschreiten vorgegebener Schwellwerte der Radumfangsbeschleunigung (Vmd) und des Radschlupfes (Sp);
einer elektronischen Speichereinrichtung zum Speichern von Konstanten;
dadurch gekennzeichnet, daß
einer normalerweise offenen Einlaß-Ventileinrichtung, die zwischen einer Bremsdruckquelle und der Radbremse angeordnet ist und den Bremsdruckmitteldurchsatz zwischen der Bremsdruckquelle und der Radbremse steuert;
einer normalerweise geschlossenen Auslaß-Ventileinrichtung, die eine Verbindung der Radbremse mit einem drucklosen Reservoir steuert;
einer ersten Ventilsteuereinrichtung, die in Abhängigkeit von einer Steuerart "Herabsetzen" die Einlaß- Ventileinrichtung schließt und die Auslaß-Ventileinrichtung öffnet, um den Bremsdruck der Radbremse herabzusetzen;
einer zweiten Ventilsteuereinrichtung, die in Abhängigkeit von einer Steuerart "Intensivieren" die Einlaß- Ventileinrichtung öffnet und die Auslaß-Ventileinrichtung schließt, um den Bremsdruck der Radbremse zu erhöhen;
einer dritten Ventilsteuereinrichtung, die in Abhängigkeit von einer Steuerart "Halten" sowohl die Einlaß- als auch die Auslaß-Ventileinrichtung schließt, um den Bremsdruck der Radbremse konstant zu halten;
einer Raddrehzahlerfassungseinrichtung zur Erfassung der Drehzahl des mit der Radbremse versehenen Rades;
einer Recheneinrichtung zum Berechnen jeweils aktueller Werte einer der Fahrzeuggeschwindigkeit entsprechenden Bezugsdrehzahl (Vs), der Fahrzeugverzögerung (Vsd) der Radumfangsbeschleunigung (Vmd) und des Radschlupfes (Sp) aus den Ausgangssignalen der Raddrehzahlerfassungseinrichtung;
einer Steuerart-Auswahleinrichtung zur Auswahl einer der Steuerarten in Abhängigkeit vom Überschreiten vorgegebener Schwellwerte der Radumfangsbeschleunigung (Vmd) und des Radschlupfes (Sp);
einer elektronischen Speichereinrichtung zum Speichern von Konstanten;
dadurch gekennzeichnet, daß
- - in der elektronischen Speichereinrichtung mehrere Sätze von Konstanten (G, K) abgelegt sind, wobei jedem Satz ein bestimmter Reibbeiwert-Bereich zwischen Rad und Fahrbahn zugeordnet ist,
- - abhängig vom Überschreiten von Schwellwerten der Fahrzeugverzögerung (Vsd) auf das Vorliegen eines bestimmten Reibbeiwert-Bereiches zwischen Rad und Fahrbahn geschlossen wird und der diesem Reibbeiwert- Bereich zugeordnete Satz von Konstanten (G, K) ausgewählt wird,
- - die Konstanten (G, K) der mathematischen Beschreibung von Geraden dienen, welche eine dem jeweils ausgewählten Reibbeiwert-Bereich zugeordnete mathematische Ebene in mindestens drei Bereiche unterteilen,
- - die mathematischen Ebenen durch Koordinatensysteme aufgespannt werden, in welchen die Abszissen (x-Achsen) der Radumfangsbeschleunigung (Vmd), die Ordinaten (y-Achsen) dem Radschlupf (Sp) zugeordnet sind,
- - die mindestens drei Bereiche jeder mathematischen Ebene jeweils einer der Steuerarten "Herabsetzen", "Intensivieren", "Halten" zugeordnet sind,
- - die jeweilige Lage des aus den aktuellen Werten für den Radschlupf (Sp) und für die Radumfangsbeschleunigung (Vmd) gebildeten Wertepaares in einem der mindestens drei Bereiche der ausgewählten mathematischen Ebene die Steuerart bestimmt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sie einen Beschleunigungssensor zur Erfassung der Verzögerung
aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Recheneinrichtung eine Verzögerungserfassungseinrichtung
umfaßt, welche die Verzögerung aus einer errechneten ersten
Bezugsdrehzahl (Vs), einer eine Zeitdauer T₁ früher als die
erste Bezugsdrehzahl errechneten zweiten Bezugsdrehzahl und
der Zeitdauer T₁ ermittelt.
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