DE19960805A1 - Automobil-Bremssteuersystem mit Antiblockiersteuereinheit - Google Patents
Automobil-Bremssteuersystem mit AntiblockiersteuereinheitInfo
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- B60T8/17616—Microprocessor-based systems
Abstract
Es ist ein Automobil-Bremssteuersystem mit einem ABS-System geschaffen, welches mit einem hydraulischen Modulator, Radgeschwindigkeitssensoren und einer Antiblockier-Steuereinheit arbeitet. Die Fahrzeugverzögerung DELTAVi wird berechnet auf der Grundlage einer ersten Geschwindigkeit VO entsprechend der Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit, berechnet zu einem Zeitpunkt, zu welchem das Fahrzeug beginnt, verzögert zu werden, und einer zweiten Geschwindigkeit Vp entsprechend der Pseuso-Fahrzeuggeschwindigkeit, berechnet zu einem Zeitpunkt, zu welchem die Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit von einem Zunahmezustand zu einem Abnahmezustand bei jedem Zyklus der Antiblockiersteuerung wechselt, anhand eines vorbestimmten Ausdrucks DELTAVi = (VO - Vp)/T, wobei T eine Ableitungszeit bezeichnet. Ein Abschnitt zur arithmetischen Berechnung einer Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit ist vorgesehen zum Auswählen einer select-HIGH-Radgeschwindigkeit als Bezugswert während eines Fahrens in einem Nicht-Resonanzgeschwindigkeitsbereich bzw. während einer Antiblockiersteuerung und zum Auswählen einer Radgeschwindigkeit außerhalb der select-HIGH-Radgeschwindigkeit als Bezugswert während eines Fahrens in einem Resonanzgeschwindigkeitsbereich und zum arithmetischen Berechnen der Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit Vi auf der Grundlage des Bezugswertes und der Fahrzeugverzögerung DELTAVi. Ein Kompensationsabschnitt ist ferner vorgesehen zum Kompensieren der Fahrzeugverzögerung DELTAVi, das heißt, der Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit ...
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bremssteuersystem
für Automobile, und insbesondere ein computergesteuertes
Bremssystem mit einer Antiblockier-Steuereinheit (ABS-
Einheit), welches derart wirkt, daß es einen Radblockierzu
stand während einer Fahrzeugverzögerung verhindert und eine
maximal wirksame Bremsung liefert, wobei dies mittels eines
computergesteuerten, geregelten Radbremszylinderdrucks auf der
Grundlage einer arithmetisch berechneten Verzögerung der Fahr
zeugkarosserie anstelle eines Eingangsinformations-
Datensignals von einem Längsbeschleunigungssensor erfolgt.
Wie bekannt werden bei typischen Antiblockiersteuersyste
men (ABS-Systemen) Rad-Drehgeschwindigkeitssensoren an jedem
Straßenrad verwendet, um eine Raddrehgeschwindigkeit Vw jedes
Straßenrades zu erfassen. Um für das ABS-System eine Fahrzeug
geschwindigkeit arithmetisch zu berechnen und anschließend ein
Rutschen an jedem Straßenrad auf der Grundlage der arithme
tisch berechneten Fahrzeuggeschwindigkeit Vi (welche häufig
"Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit" genannt wird) und Radge
schwindigkeitsdaten jedes Straßenrades zu berechnen, wird häu
fig eine höchste der an den jeweiligen Rädern erfaßten Radge
schwindigkeiten als Auswahlwert (Bezugswert) Vfs verwendet.
Der Auswahlwert Vfs, welcher der höchsten Radgeschwindigkeit
der Radgeschwindigkeits-Datensignale entspricht, wird im wei
teren als "select-HIGH-Radgeschwindigkeit" bezeichnet. Während
einer Antiblockiersteuerung neigt die Radgeschwindigkeit Vw
eines bestimmten Straßenrades (welches speziell der Antibloc
kiersteuerung unterzogen wird) zu einer starken Änderung be
züglich der tatsächlichen Fahrzeuggeschwindigkeit. Ferner
wird, um Änderungen der Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit Vi zu
schätzen oder die Differenz zwischen der tatsächlichen Fahr
zeuggeschwindigkeit und der Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit Vi
auszugleichen, häufig eine arithmetisch berechnete Verzögerung
ΔVi des Fahrzeugs anstelle der Verwendung eines Signals von
einem Längsbeschleunigungssensor verwendet. Als Verfahren zur
arithmetischen Berechnung der Fahrzeugverzögerung ΔVi verwen
det das herkömmliche ABS-System zwei Werte bzw. zwei Punkte,
wobei einer davon ein Wert V0 der Pseudo-
Fahrzeuggeschwindigkeit Vi, berechnet zu dem Zeitpunkt, zu
welchem die Fahrzeugverzögerung beginnt, ist, und der andere
ein Wert Vp der Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit Vi, berechnet
zu dem Zeitpunkt, zu welchem die Pseudo-
Fahrzeuggeschwindigkeit Vi von einem Zunahmezustand zu einem
Abnahmezustand bei jedem Zyklus einer Antiblockiersteuerung
wechselt, ist. Der erstgenannte Wert V0 wird im weiteren als
"Fahrzeuggeschwindigkeit einer Startperiode einer Fahrzeugver
zögerung" bezeichnet, wohingegen der letztgenannte Wert Vp im
weiteren als "spin-up-Geschwindigkeit" bzw. als "spin-up-
Geschwindigkeitswert" oder als "Rückkehr-zu-Normal-
Geschwindigkeitswert" bezeichnet wird. Tatsächlich wird die
Fahrzeugverzögerung ΔVi berechnet als Steigung des Linienseg
ments, welches die oben erwähnten beiden Punkte V0 und Vw ent
hält, wobei die Berechnung durch einen Ausdruck ΔVi = (V0-Vp)/T
erfolgt, wobei T eine Differenzierungszeit (ein Zeitintervall
zwischen den beiden Punkten V0 und Vp) bezeichnet. Während ei
nes Ausführungszyklus der Antiblockiersteuerung kann die
arithmetisch berechnete Fahrzeugverzögerung anstelle eines
Sensorsignalwertes von einem Längsbeschleunigungssensor ver
wendet werden, so daß das System in Zusammenwirkung mit einem
Signal arbeitet, welches ein Rutschen anzeigt, welches auf der
Grundlage sowohl der Radgeschwindigkeit jedes Straßenrades als
auch der Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit, korrigiert durch die
arithmetisch berechnete Fahrzeugverzögerung ΔVi, berechnet
wird. Gegenüber der Verwendung eines teuren Längsbeschleuni
gungssensors ist die Verwendung einer arithmetisch berechneten
Fahrzeugverzögerung ΔVi hinsichtlich verringerter Herstellko
sten des ABS-Systems vorteilhaft. Bei einem arithmetischen Be
rechnen der Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit Vi auf der Grundla
ge der select-HIGH-Radgeschwindigkeit existiert ein weiterer
Nachteil. Das heißt, während einer Bremswirkung existiert eine
Neigung zu Bremsresonanzgeräuschen (Rattergeräuschen), welche
insbesondere an vorderen Straßenrädern auftreten. In einem
derartigen Fall enthält ein die Radgeschwindigkeit Vw anzei
gendes Signal ein elektrisches Rauschen. Folglich wird die se
lect-HIGH-Radgeschwindigkeit unerwünschterweise auf einen ex
trem hohen Wert festgelegt, so daß die Genauigkeit von arith
metischen Berechnungen der Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit Vi
und der Fahrzeugbeschleunigung ΔVi verschlechtert werden kön
nen. Um dies zu vermeiden, lehrt die japanische vorläufige Pa
tentveröffentlichung Nr. 7-89428 eine Auswahl des zuvor er
wähnten Auswahlwertes (Bezugswertes) Vfs aus der höchsten Rad
geschwindigkeit der vier Radgeschwindigkeiten, welche an den
jeweiligen Straßenrädern erfaßt werden, und der niedrigsten
Radgeschwindigkeit (bzw. den zweitniedrigsten Radgeschwindig
keitsdaten) in Abhängigkeit davon, ob die Fahrzeuggeschwindig
keit innerhalb eines Resonanzgeschwindigkeitsbereichs liegt,
in welchem eine erhöhte Neigung zu einem Auftreten einer Reso
nanz zwischen gefederten und ungefederten Massen bei einem
Fahrzeugaufhängungs-Schwingungssystem und/oder bei einem
Brems-Schwingungssystem existiert. Bei dem in der japanischen
vorläufigen Patentveröffentlichung Nr. 7-89428 offenbarten Sy
stem wird, wenn das Fahrzeug in einem Nicht-
Resonanzgeschwindigkeitsbereich (das heißt, einem Hochge
schwindigkeitsbereich) fährt, außer dann, wenn der Resonanzge
schwindigkeitsbereich vorliegt bzw. ein Antiblockiersteuersy
stem in Betrieb ist, die select-HIGH-Radgeschwindigkeit mit
tels eines sogenannten select-HIGH-Verfahrens als Auswahlwert
Vfs ausgewählt. Hingegen werden, wenn das Fahrzeug in dem Re
sonanzgeschwindigkeitsbereich (das heißt, einem Niederge
schwindigkeitsbereich) fährt und sich das ABS in dessen Außer-
Betrieb-Zustand befindet, die niedrigsten Radgeschwindigkeits
daten bzw. die zweitniedrigsten Radgeschwindigkeitsdaten mit
tels eines sogenannten select-LOW-Verfahrens als Auswahlwert
Vfs ausgewählt. Die niedrigste Radgeschwindigkeit bzw. die
zweitniedrigste Radgeschwindigkeit wird im weiteren als "se
lect-LOW-Radgeschwindigkeit" bezeichnet.
Jedoch existiert im Falle der Verwendung des Auswahlwertes
Vfs, welche zwischen der select-HIGH-Radgeschwindigkeit und
der select-LOW-Radgeschwindigkeit in Abhängigkeit davon umge
schaltet wird, ob das Fahrzeug in dem Nicht-
Resonanzgeschwindigkeitsbereich oder in dem Resonanzgeschwin
digkeitsbereich fährt, ein weiteres Problem infolge der Diffe
renz zwischen einem Kurvenradius des Außenrades und einem Kur
venradius des Innenrades während einer Kurvenfahrt.
Wie aus den in Fig. 9A-9C dargestellten Zeitdiagrammen
ersichtlich, existiert, wenn das Fahrzeug nach rechts oder
nach links abbiegt, eine Radgeschwindigkeitsdifferenz zwischen
Außen- und Innenstraßenrädern, welche sich aus der Kurvenradi
usdifferenz zwischen dem Außenrad-Kurvenradius und dem Innen
rad-Kurvenradius ergibt. Unter der Voraussetzung, daß die
Bremsen angewandt werden und anschließend das ABS-System wäh
rend der Kurvenfahrt des Fahrzeugs bei geringen Geschwindig
keiten in Betrieb versetzt wird, wird eine select-HIGH-
Radgeschwindigkeit (Außenradgeschwindigkeit) durch das select-
HIGH-Verfahren als Auswahlwert Vfs ausgewählt. Bevor die Anti
blockiersteuerung beginnt, wird durch das select-LOW-Verfahren
eine select-LOW-Radgeschwindigkeit (Innenradgeschwindigkeit)
als Auswahlwert Vfs ausgewählt. Bei einem Extrahieren der zu
vor erörterten beiden Werte V0 und Vp, welche für eine arith
metische Berechnung der Fahrzeugverzögerung ΔVi während der
Fahrzeug-Kurvenfahrt benötigt werden, wird die Fahrzeugge
schwindigkeit V0 einer Startperiode einer Fahrzeugverzögerung
als Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit auf der Grundlage der se
lect-LOW-Radgeschwindigkeit (Innenradgeschwindigkeit) zu Be
ginn einer Bremswirkung bei einem eine Kurve fahrenden Fahr
zeug erzeugt, während die spin-up-Geschwindigkeit Vp, welche
während der Antiblockiersteuerung auftritt, als Pseudo-
Fahrzeuggeschwindigkeit auf der Grundlage der select-HIGH-
Radgeschwindigkeit (Außenradgeschwindigkeit) während der Anti
blockiersteuerung erzeugt wird. Daher existiert eine Neigung,
daß der Wert der Differenz (V0-Vp) zwischen den beiden Werten
V0 und Vp, bestimmt durch die beiden verschiedenen Auswahlver
fahren, als ein Wert falsch abgeleitet bzw. berechnet wird,
welcher kleiner ist als die tatsächliche Zeitrate einer Ände
rung der Fahrzeuggeschwindigkeit (das heißt, die tatsächliche
Fahrzeugverzögerung). Im schlechtesten Fall (V0 < Vp) wird, wie
in Fig. 9A dargestellt, die Fahrzeuggeschwindigkeit V0 einer
Startperiode einer Fahrzeugverzögerung kleiner als die spin
up-Geschwindigkeit Vp, so daß eine Möglichkeit besteht, daß
selbst während der Verzögerungsperiode eine Fahrzeugbeschleu
nigungsperiode durch das System erkannt wird. In dem in Fig.
9A dargestellten Fall wird ein Datenverarbeitungsverfahren
verwendet, bei welchem ein größerer eines vorbestimmten Verzö
gerungswertes VIK, wie 0,1 g, und der arithmetisch berechneten
Verzögerung (V0-Vp)/T auf der Grundlage der Werte V0 und Vp
als Fahrzeugverzögerung ausgewählt wird. Als Ergebnis eines
derartigen Datenverarbeitungsverfahrens wird die Fahrzeugver
zögerung ΔVi auf 0,1 g festgelegt (das heißt, ΔVi = 0,1 g). Wie
oben erörtert, wird, wenn die Fahrzeugverzögerung ΔVi als
niedrigerer Wert als die tatsächliche Fahrzeugverzögerung ge
schätzt bzw. verarbeitet bzw. berechnet wird, die korrigierte
Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit, gewöhnlich berechnet als die
Summe aus der Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit Vi und einem ne
gativen Wert -|∫(ΔVi)| eines Absolutwertes |∫(ΔVi)| eines In
tegrationswertes ∫(ΔVi) der Fahrzeugverzögerung ΔVi, als ein
überschätzter Geschwindigkeitswert berechnet bzw. geschätzt.
So neigt ein Druckverringerungs-Schwellenwert λ1 auf der
Grundlage der korrigierten Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit da
zu, zu einem überschätzten Schwellenwert zu werden. Dies kann
zu einem unerwünschten Druckverringerungszeitpunkt führen. Das
System kann fälschlicherweise bestimmen, daß das Fahrzeug auf
einer Straßenoberfläche mit einem niedrigen Reibungskoeffizi
enten (bzw. einer Straße mit niedrigem µ) fährt, selbst wenn
das Fahrzeug auf einer Straße mit einem hohen µ fährt, so daß
die Möglichkeit einer übermäßigen Druckverringerung (das
heißt, eines Mangels an Bremskraft) existiert. Ferner exi
stiert die Möglichkeit, daß der Überschätzungs-
Druckverringerungs-Schwellenwert dem Fahrer ein schlechtes
Bremsgefühl vermittelt, so als gäbe es keinen Hub des Bremspe
dals, trotz des Niederdrückens des Bremspedals durch den Fah
rer (im Vergleich zu einem Grad einer Reaktionskraft bzw. ei
ner Zurückdrückkraft, welche durch das Bremspedal zurückdrückt
und auf den Fuß des Fahrers übertragen wird).
Dementsprechend ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein Au
tomobil-Bremssteuersystem mit einer Antiblockier-Steuereinheit
zu schaffen, welches die oben erwähnten Nachteile des Standes
der Technik vermeidet.
Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, ein Automobil-
Bremssteuersystem mit einer Antiblockier-Steuereinheit zu
schaffen, welches in der Lage ist, einen Fahrzeugverzögerungs
wert ΔVi ohne Verwendung eines teuren Längsbeschleunigungssen
sors genau zu schätzen bzw. zu berechnen und das Problem einer
Überschätzung einer Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit während
Kurvenfahrten zu vermeiden, während eine Systemfehlfunktion
verhindert wird, die durch ein Bremsresonanzrauschen verur
sacht wird, daß in einem eine Radgeschwindigkeit anzeigenden
Signal enthalten ist und aus einer Resonanz zwischen gefeder
ten und ungefederten Massen in einem Fahrzeug-
Aufhängungssystem oder in einem Brems-Schwingungssystem resul
tiert.
Um die oben erwähnten und weitere Aufgaben der vorliegen
den Erfindung zu lösen, umfaßt ein Automobil-Bremssteuersystem
einen hydraulischen Modulator, welcher in der Lage ist, Rad
brems-Zylinderdrücke jedes der Straßenräder eines Automobils
unabhängig voneinander zu regeln, Radgeschwindigkeitssensoren,
welche Radgeschwindigkeiten jedes der Straßenräder erfassen,
und eine Antiblockier-Steuereinheit, welche derart gestaltet
ist, daß sie mit dem hydraulischen Modulator elektronisch ver
bunden ist, um den hydraulischen Modulator in Reaktion auf
Eingangsinformationssignale von den Radgeschwindigkeitssenso
ren derart zu betätigen, daß ein Radblockierzustand jedes der
Straßenräder verhindert wird, wobei die Antiblockier-
Steuereinheit einen Komparator, welcher bestimmt, ob das Fahr
zeug in einem Resonanzgeschwindigkeitsbereich fährt, in wel
chem eine erhöhte Neigung zu einem Auftreten einer Resonanz
zwischen gefederten und ungefederten Massen wenigstens in ei
nem Fahrzeugaufhängungs-Schwingungssystem oder einem Brems-
Schwingungssystem existiert, oder ob es in einem Nicht-
Resonanzgeschwindigkeitsbereich außerhalb des Resonanzge
schwindigkeisbereichs fährt, einen Abschnitt zur arithmeti
schen Berechnung einer Fahrzeugverzögerung, welche eine Fahr
zeugverzögerung ΔVi auf der Grundlage einer ersten Geschwin
digkeit V0 entsprechend der Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit,
berechnet zu einem Zeitpunkt, zu welchem das Fahrzeug beginnt,
verzögert zu werden, und einer zweiten Geschwindigkeit Vp ent
sprechend der Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit, berechnet zu ei
nem Zeitpunkt, zu welchem die Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit
von einem Zunahmezustand auf einen Abnahmezustand bei jedem
Zyklus einer Antiblockiersteuerung wechselt, anhand eines vor
bestimmten Ausdrucks ΔVi = (V0-Vp)/T arithmetisch berechnet, wo
bei V0 die erste Geschwindigkeit, Vp die zweite Geschwindig
keit und T eine Ableitungszeit entsprechend einer Zeitperiode
von dem Zeitpunkt, zu welchem das Fahrzeug beginnt, verzögert
zu werden bis zu dem Zeitpunkt, zu welchem die Pseudo-
Fahrzeuggeschwindigkeit von dem Zunahmezustand auf den Abnah
mezustand wechselt, bezeichnet, einen Abschnitt zur arithmeti
schen Berechnung einer Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit, welcher
eine höchste Radgeschwindigkeit der Radgeschwindigkeiten als
Bezugswert auswählt, wenn das Fahrzeug in dem Nicht-
Resonanzgeschwindigkeitsbereich fährt bzw. während einer Anti
blockiersteuerung, und eine Radgeschwindigkeit mit Ausnahme
der höchsten Radgeschwindigkeit von den Radgeschwindigkeiten
als Bezugswert wählt, wenn das Fahrzeug in dem Resonanzge
schwindigkeitsbereich fährt, und die Pseudo-
Fahrzeuggeschwindigkeit auf der Grundlage des Bezugswertes und
der Fahrzeugverzögerung ΔVi während einer Verzögerung des
Fahrzeugs arithmetisch berechnet, und einen Kompensationsab
schnitt, welcher die Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit durch Ad
dieren eines Korrekturwertes ΔVHR0 zu der ersten Geschwindig
keit V0 addiert, wenn das Fahrzeug in dem Resonanzgeschwindig
keitsbereich fährt, umfaßt. Es ist vorzuziehen, daß der Kor
rekturwert ΔVHR0 auf eine Radgeschwindigkeitsdifferenz zwi
schen linken und rechten Straßenrädern festgelegt wird, welche
durch die Radgeschwindigkeitssensoren erfaßt wird, wenn das
Fahrzeug beginnt, verzögert zu werden. Es ist weiter vorzuzie
hen, daß die Radgeschwindigkeitsdifferenz zwischen den linken
und den rechten Straßenrädern einer Radgeschwindigkeitsdiffe
renz zwischen nicht angetriebenen Straßenrädern entspricht.
Alternativ hierzu kann der Korrekturwert ΔVHR0 auf eine maxi
male Radwegdifferenz des Fahrzeugs festgelegt werden, welches
mit dem Automobil-Bremssteuersystem ausgestattet ist. Der Ab
schnitt zur arithmetischen Berechnung einer Pseudo-
Fahrzeuggeschwindigkeit kann einen Komparator umfassen, wel
cher die Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit mit einem Bezugswert
vergleicht und ein Komparatorsignal erzeugt, welches anzeigt,
daß das Fahrzeug verzögert wird, wenn die Pseudo-
Fahrzeuggeschwindigkeit niedriger ist als der Bezugswert. Bei
Vorhandensein des Komparatorsignals, welches anzeigt, daß das
Fahrzeug verzögert wird, berechnet der Abschnitt zur arithme
tischen Berechnung einer Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit die
Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit anhand eines Ausdrucks
Vi(n) = Vi(n-1) - ΔVi×T10, wobei Vi(n) einen aktuellen Wert der Fahr
zeuggeschwindigkeit bezeichnet, Vi(n-1) einen vorhergehenden
Wert der Fahrzeuggeschwindigkeit bezeichnet, welcher einen Zy
klus vorher berechnet wurde, ΔVi die Fahrzeugverzögerung be
zeichnet und T10 ein vorbestimmtes Zeitintervall zwischen zwei
aufeinanderfolgenden Zyklen einer arithmetischen Berechnung
der Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit Vi bezeichnet. Es ist vor
zuziehen, die Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit zu kompensieren,
so daß der Abschnitt zur arithmetischen Berechnung einer Fahr
zeugverzögerung die Fahrzeugverzögerung ΔVi anhand des vorbe
stimmten Ausdrucks ΔVi = (V0 - Vp)/T, wenn das Fahrzeug in dem
Nicht-Resonanzgeschwindigkeitsbereich fährt, und anhand eines
vorbestimmten Ausdrucks ΔVi = {(V0 + ΔVHR0) - Vp}/T, wenn das Fahr
zeug in dem Resonanzgeschwindigkeitsbereich fährt, arithme
tisch berechnet.
Fig. 1 ist ein Blockdiagramm eines Automobil-Bremssteuersy
stems eines Ausführungsbeispiels.
Fig. 2 ist ein Beispiel des Bremssteuersystems des Ausfüh
rungsbeispiels, welches an ein Automobil mit einer diagonalen
Vierkanal-ABS-Bremskreisanordnung angepaßt ist.
Fig. 3 ist ein Flußdiagramm einer Hauptroutine einer Anti
blockiersteuerung (ABS-Steuerung), welche durch das Bremssteu
ersystem des Ausführungsbeispiels ausgeführt wird.
Fig. 4 ist ein Flußdiagramm einer arithmetischen Berech
nungsroutine für die Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit Vi, welche
innerhalb des Systems des Ausführungsbeispiels ausgeführt
wird.
Fig. 5 ist ein Flußdiagramm einer arithmetischen Berech
nungsroutine für die Fahrzeugverzögerung ΔVi, welche innerhalb
des Systems des Ausführungsbeispiels ausgeführt wird.
Fig. 6 ist ein Flußdiagramm einer Druckverringerungs-
Steuerroutine, welche durch das System des Ausführungsbei
spiels ausgeführt wird.
Fig. 7 ist ein Flußdiagramm einer Druckaufbau-
Steuerroutine, welche durch das System des Ausführungsbei
spiels ausgeführt wird.
Fig. 8A bis 8D sind Zeitdiagramme von Simulationsergeb
nissen zu Änderungen der Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit Vi,
Änderungen der Außenradgeschwindigkeiten Vw(Außenrad), Änderungen
der Innenradgeschwindigkeiten Vw(Innenrad) Änderungen des Rad
brems-Zylinderdrucks W/C(Außenrad) der Außenradseite, des Rad
brems-Zylinderdrucks W/C(Innenrad) der Innenradseite und der tat
sächlichen Fahrzeugverzögerung, mit Kompensation der Pseudo-
Fahrzeuggeschwindigkeit Vi in dem Resonanzgeschwindigkeitsbe
reich.
Fig. 9A bis 9D sind Zeitdiagramme von Simulationsergeb
nissen zu Änderungen der Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit Vi,
Änderungen der Außenradgeschwindigkeit Vw(Außenrad), Änderungen
der Innenradgeschwindigkeit Vw(Innenrad), Änderungen des Radbrems-
Zylinderdrucks W/C(Außenrad) der Außenradseite, des Radbrems-
Zylinderdrucks W/C(Innenrad) der Innenradseite und der tatsächli
chen Fahrzeugverzögerung, ohne Kompensation der Pseudo-
Fahrzeuggeschwindigkeit Vi in dem Resonanzgeschwindigkeitsbe
reich.
Bezugnehmend auf die Zeichnung und insbesondere auf Fig.
1 und 2 ist das Automobil-Bremssteuersystem der Erfindung bei
spielhaft in einem Automobil dargestellt, welches mit einer
diagonalen Vierkanal-ABS-Bremskreisanordnung ausgestattet ist.
In Fig. 1 und 2 bezeichnet 1 einen Hauptzylinder. Der
Hauptzylinder 1 kann aus einem typischen Tandemhauptzylinder
mit zwei Kolben in Tandem aufgebaut sein. Zum Zwecke einer
einfachen Darstellung zeigt Fig. 1 lediglich die Verbindungs
beziehung eines ABS-Steuerkreises mit geschlossenem Regelkreis
mit einer hydraulischen Bremssteuereinheit (bzw. einem hydrau
lischen Modulator) 11 zu lediglich einem der vier Radbremszy
linder. Wenn das Bremspedal niedergedrückt wird, so bringt der
Kolben in dem Hauptzylinder 1 Druck auf eine Bremsflüssigkeit
auf. Der Druck drängt die Bremsflüssigkeit auf die Ein
laß-/Auslaßöffnung des Hauptzylinders 1 in einen hydraulischen
Bremskreis 2. Anschließend wird der Druck mittels des hydrau
lischen Modulators 11, welcher fließfähig in dem hydraulischen
Bremskreis 2 angeordnet ist, geregelt, und der geregelte Druck
wird dem Radbremszylinder 3 zugeführt. Der hydraulische Modu
lator 11 umfaßt wenigstens einen Ablaufkreis 4 und ein Wege
ventil 5. Um den Bremsflüssigkeitsdruck auf den Radbremszylin
der 3 richtig zu regeln bzw. zu steuern, ist das Wegeventil 4
derart gestaltet, daß es zwischen 3 Betriebsmodi umschaltet,
das heißt, einem ersten Betriebsmodus bzw. einem Druckaufbau
modus, in welchem die Stromaufwärtsseite (die Hauptzylinder
seite) des Bremskreises 2 mit der Stromabwärtsseite (der Rad
bremszylinderseite) des Bremskreises 2 verbunden ist, einem
zweiten Betriebsmodus bzw. einem Druckverringerungsmodus, in
welchem die Bremsflüssigkeit in dem Radbremszylinder 3 in den
Ablaufkreis 4 abläuft, und einem dritten Betriebsmodus bzw.
einem Druckhaltemodus, in welchem der Bremskreis 2 abgesperrt
wird und somit der Bremsflüssigkeitsdruck in dem Radbremszy
linder 3 konstant gehalten wird. Zum Zwecke einer einfachen
Darstellung weist der hydraulische Modulator 11, obwohl in
Fig. 1 lediglich ein Wegeventil 5 dargestellt ist, tatsäch
lich, wie aus der vereinfachten Anordnung des Vierkanal-ABS-
Systems für eine diagonale Bremskreisanordnung, dargestellt in
Fig. 2, ersichtlich, eine Vielzahl von Wegeventilen auf, wel
che gewöhnlich aus Elektromagnetventilen bestehen, so daß der
Flüssigkeitsdruck auf jeden einzelnen Radzylinder unabhängig
geregelt wird. Ferner umfaßt der hydraulische Modulator 11 ei
nen Druckakkumulator 6, welcher in jedem Ablaufkreis 4 ange
ordnet ist, und eine Rückförderpumpe 7, welche häufig als
"ABS-Pumpe" bezeichnet wird. Der Druckakkumulator 6 ist derart
gestaltet, daß er durch Halten der überschüssigen Bremsflüs
sigkeit vorübergehend Energie speichert, was immer dann auf
tritt, wenn ein Abfall des Systemdrucks existiert (speziell
während des Druckverringerungsmodus). Die Rückförderpumpe 7
ist derart gestaltet, daß sie die Bremsflüssigkeit trägt bzw.
rückfördert, welche von den Radbremszylindern 3 über die je
weiligen Akkumulatoren 6 in den richtigen Kreis des Hauptzy
linders 1 (das heißt, Stromaufwärtsseite des Wegeventils 5)
fließt. Bei der obigen Anordnung des in Fig. 1 und 2 darge
stellten ABS-Systems kann der Bremsflüssigkeitsdruck richtig
geregelt bzw. gesteuert werden. Die Betätigung (Umschalten
zwischen Ventilpositionen) des Wegeventils 5 der jeweiligen
Radbremszylinder 3 und die Betätigung (Umschalten zwischen Au
ßer-Betrieb-Zustand und In-Betrieb-Zustand) der Rückförderpum
pe 7 werden mittels einer elektronischen Steuereinheit (ECU)
bzw. eines elektronischen Steuermoduls (ECM) bzw. einer Anti
blockier-Steuereinheit 12 elektronisch gesteuert. Die elektro
nische Steuereinheit 12 umfaßt gewöhnlich einen Mikrorechner.
Obwohl in Fig. 2 nicht deutlich dargestellt, umfaßt die elek
tronische Steuereinheit 12 eine Zentralverarbeitungseinheit
(CPU), welche notwendige arithmetische Berechnungen durch
führt, Informationsdaten verarbeitet, Signale von den Sensoren
mit vorprogrammierten Schwellenwerten vergleicht und notwendi
ge Zulässigkeitsentscheidungen trifft, Speicher (RAM, ROM) und
eine Eingangs-/Ausgangs-Schnittstelle. Tatsächlich führt die
ECU 12 verschiedene, in Fig. 3 bis 7 dargestellte Datenverar
beitungsvorgänge aus, welche unten vollständig beschrieben
sind. Die Eingangs-Schnittstelle der Steuereinheit 12 empfängt
Eingangsinformationsdaten von verschiedenen Mo
tor/Fahrzeugsensoren/Schaltern, das heißt, vier Radgeschwin
digkeitssensoren (13, 13, 13, 13) und einem Bremsschalter 15.
Die vier Radgeschwindigkeitssensoren 13, welche an den jewei
ligen Straßenrädern (FL, FR, RR, RL) angeordnet sind, sind da
zu vorgesehen, jede einzelne Rad-Drehgeschwindigkeit zu über
wachen bzw. zu erfassen und dieses Signal an die Eingangs-
Schnittstelle der elektronischen Steuereinheit 12 weiterzulei
ten. Der Bremsschalter 15 ist derart gestaltet, daß er ein
EIN-geschaltet-Signal (bzw. ein High-Spannungs-Signal) er
zeugt, wenn das Bremspedal niedergedrückt ist und somit die
Bremsen angewandt werden. Hingegen empfängt die Eingangs-
Schnittstelle der ECU 12, wenn das Bremspedal nicht niederge
drückt ist und somit die Bremsen gelöst sind, ein AUS-
geschaltet-Signal (bzw. kein elektrisches Signal) von dem
Bremsschalter 15. Die Speicher speichern vorprogrammierte bzw.
vorbestimmte Daten, wie verschiedene Schwellenwerte, und spei
chern vorübergehend die Ergebnisse arithmetischer Berechnungen
und die notwendigen Entscheidungen, welche von der CPU getrof
fen werden. Die Ausgangs-Schnittstelle der ECU 12 ist derart
gestaltet, daß sie mit jedem Wegeventil 5 des hydraulischen
Modulators 11 elektronisch verbunden ist, um ein Steuerbe
fehlssignal zu dem Wegeventil 5 jedes einzelnen Radbremszylin
ders 3 und der Rückförderpumpe 7 auf der Grundlage der Ergeb
nisse arithmetischer Berechnungen und Entscheidungen, welche
durch die CPU getroffen werden, zu erzeugen.
Nachfolgend ist die Antiblockier-Steuerroutine (darge
stellt in Fig. 3), welche durch das Bremssteuersystem des Aus
führungsbeispiels ausgeführt wird und in der CPU der elektro
nischen Steuereinheit 12 vorprogrammiert ist, genau beschrie
ben.
In Schritt S1 wird ein die aktuellere Radgeschwindigkeit
anzeigendes Datensignal (das heißt, die aktuellste Informati
on, welche von den vier Radgeschwindigkeitssensoren 13 empfan
gen wird) gelesen, und anschließend wird eine Radgeschwindig
keit Vw an jedem Straßenrad (eine Geschwindigkeit VwFR an dem
vorderen rechten Rad, eine Geschwindigkeit VwFL an dem vorde
ren linken Rad, eine Geschwindigkeit VwRR an dem hinteren
rechten Rad und eine Geschwindigkeit VwRL an dem hinteren lin
ken Rad) arithmetisch berechnet. Anschließend wird eine Be
schleunigungs/-verzögerungsrate (einfach eine Beschleuni
gung/Verzögerung ΔVw) an jedem Straßenrad (eine Beschleuni
gung/Verzögerung ΔVwFR an dem vorderen rechten Rad, eine Be
schleunigung/Verzögerung ΔVwFL an dem vorderen linken Rad, ei
ne Beschleunigung/Verzögerung ΔVwRR an dem hinteren rechten
Rad und eine Beschleunigung/Verzögerung ΔVwRL an dem hinteren
linken Rad) arithmetisch berechnet. In Schritt S2 wird eine
Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit Vi durch eine vorbestimmte bzw.
vorprogrammierte arithmetische Verarbeitung, welche unten un
ter Bezugnahme auf das in Fig. 4 dargestellte Flußdiagramm
vollständig beschrieben wird, arithmetisch berechnet bzw. be
stimmt. In Schritt S3 wird eine Fahrzeugverzögerung ΔVi durch
eine vorprogrammierte arithmetische Verarbeitung, welche unten
unter Bezugnahme auf das in Fig. 5 dargestellte Flußdiagramm
vollständig beschrieben wird, arithmetisch berechnet bzw. be
stimmt. Anschließend wird in Schritt S4 ein Druckverringe
rungs-Schwellenwert λ1 anhand des folgenden Ausdrucks arithme
tisch berechnet.
λ1 = Vi . K - x (Einheit: km/h)
wobei K eine Konstante, wie 0,95, bezeichnet, und x einen
Korrekturwert bezeichnet, welcher in Abhängigkeit davon verän
derlich ist, ob der Straßenoberflächenzustand einer Straße mit
hohem µ oder einer Straße mit niedrigem µ entspricht (konkret
ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Korrektur
wert X während einer Fahrt des Fahrzeugs auf einer Straße mit
hohem µ auf 8 festgelegt, und während einer Fahrt des Fahr
zeugs auf einer Straße mit niedrigem µ mit 4 festgelegt).
In Schritt S5 wird jede der Radgeschwindigkeiten (VwFR,
VwRL, VwRR, VwRL) mit dem Druckverringerungs-Schwellenwert λ1
verglichen, und es erfolgt eine Prüfung, um zu bestimmen, ob
die jeweilige Radgeschwindigkeit Vw kleiner ist als der Druck
verringerungs-Schwellenwert λ1. Wenn die Antwort in Schritt S5
bejahend ist (JA), das heißt, wenn Vw < λ1 gilt, so fährt das
Programm mit Schritt 7 fort. Wenn hingegen die Antwort in
Schritt S5 verneinend ist (NEIN), das heißt, wenn Vw ≧ λ1
gilt, so fährt das Programm mit Schritt S6 fort. In Schritt S6
wird jeder der Beschleunigungs-/Verzögerungswerte (ΔVwFR,
ΔVwFL, ΔVwRR, ΔVwRL) mit einem vorbestimmten Druckhalte-
Schwellenwert λ2 verglichen, und es erfolgt eine Prüfung, um
zu bestimmen, ob die jeweilige Radbeschleunigung/-verzögerung
ΔVw kleiner ist als der Druckhalte-Schwellenwert λ2. Wenn die
Antwort in Schritt S6 bejahend ist (JA), das heißt, wenn ΔVw <
λ2 gilt, so erfolgt Schritt S9. Wenn hingegen die Antwort in
Schritt S6 verneinend ist (NEIN), das heißt, wenn Vw ≧ λ2
gilt, so erfolgt Schritt S8. Der Beschleunigungs-
/Verzögerungswert ΔVw an jedem Straßenrad ist definiert als
die Zeitrate einer Änderung jeder der Radgeschwindigkeiten
(VwFR, VwFL, VwRR, VwRL).
So bestimmt bzw. entscheidet die CPU der elektronischen
Steuereinheit 12, wenn die Ungleichung ΔVw < λ2 in Schritt S6
erfüllt ist, daß die Radgeschwindigkeit ΔVw beinahe gleich der
Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit Vi ist, und anschließend fährt
die Prozedur mit Schritt S9 fort, so daß der Druckhaltemodus
(bzw. die Druckhaltesteuerung) ausgeführt wird, wobei das We
geventil (das Elektromagnetventil 5) in dessen Druckhalteven
tilposition gehalten wird. Hingegen entscheidet die CPU der
ECU 12, wenn die Ungleichung Vw ≧ λ2 in Schritt S6 erfüllt
ist, daß die Radgeschwindigkeit Vw zu der Pseudo-
Fahrzeuggeschwindigkeit Vi zurückkehrt, so daß die Prozedur
mit Schritt S8 fortfährt, um den Druckaufbaumodus (bzw. die
Druckaufbausteuerung) auszuführen, wobei das Wegeventil 5 in
dessen Druckerhöhungs-Ventilposition gehalten wird. Wenn hin
gegen die Ungleichung Vw < λ1 in Schritt S5 erfüllt wird, so
entscheidet die CPU der ECU 12, daß ein Gleiten (ein Radbloc
kierzustand) beginnt, sich zu entwickeln, so daß die Prozedur
mit Schritt S7 fortfährt, um den Druckverringerungsmodus (bzw.
die Druckverringerungssteuerung) auszuführen, wobei das Wege
ventil 5 in dessen Druckverringerungs-Ventilposition gehalten
wird. Einzelheiten der Druckverringerungssteuerung und der
Druckaufbausteuerung werden unten unter Bezugnahme auf die in
Fig. 6 und 7 dargestellten Flußdiagramme vollständig be
schrieben.
Anschließend an Schritt S7, das heißt, unmittelbar nach
einem Umschalten in den Druckverringerungsmodus, erfolgt
Schritt S10. In Schritt S10 werden ein Druckaufbauzähler und
ein Druckaufbau-Flag beide auf "0" rückgestellt. Hingegen er
folgt unmittelbar nach einem Umschalten in den Druckaufbaumo
dus durch einen Schritt S8 Schritt S11. In Schritt S11 werden
ein Druckverringerungszähler und ein Druckverringerungs-Flag
auf "0" rückgestellt. Anschließend fährt das Programm mit
Schritt S12 fort. In Schritt S12 erfolgt ein Test, um zu be
stimmen, ob eine vorbestimmte Zeitperiode T10, wie 10 msec,
ausgehend von dem Beginn der laufenden Antiblockier-
Steuerroutine abgelaufen ist. Wenn die Antwort in Schritt S12
bejahend ist (JA), so kehrt das Programm zurück zu Schritt S1,
so daß der nächste Zyklus, welcher auf den laufenden Zyklus
folgt, ausgeführt wird. Anders ausgedrückt wird die arithmeti
sche Verarbeitung bzw. die Antiblockier-Steuerroutine, darge
stellt in Fig. 3, als zeitgetriggerte Routine ausgeführt, wel
che in vorbestimmten Intervallen, wie 10 msec, getriggert
wird.
In Fig. 4 ist die Unterroutine zur arithmetischen Berech
nung der Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit (Vi) dargestellt, wel
che mit Schritt S2 von Fig. 3 in Zusammenhang steht.
In Schritt S201 erfolgt eine Prüfung, um zu bestimmen, ob
das ABS-System sich in dessen Betriebszustand befindet (das
heißt, der Antiblockier-Steuermodus wird ausgeführt). Wenn die
Antwort in Schritt S201 bejahend ist (JA), das heißt, während
das ABS in Betrieb ist (während einer Antiblockiersteuerung),
erfolgt Schritt S202. In Schritt S202 wird der höchste der
vier Radgeschwindigkeitswerte VwFR, VwFL, VwRR und VwRL mit
tels des select-HIGH-Verfahrens max (VwFR, VwFL, VwRR, VwRL)
als Auswahlwert Vfs ausgewählt. Wenn die Antwort in Schritt
S201 negativ ist (NEIN), so erfolgt Schritt S203. In Schritt
S203 erfolgt ein Test, um zu bestimmen, ob das Fahrzeug in dem
oben beschriebenen Resonanzgeschwindigkeitsbereich oder in dem
oben beschriebenen Nicht-Resonanzgeschwindigkeitsbereich
fährt. Konkret werden die aktuellsten Informationswerte bezüg
lich der Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit Vi (die neueren Pseu
do-Fahrzeuggeschwindigkeitwerte Vi) mit einer vorbestimmten
Geschwindigkeit, wie 20 km/h, verglichen. Wenn die Antwort in
Schritt S203 bejahend ist (Vi ≧ 20 km/h), so entscheidet die
ECU 12, daß das Fahrzeug in dem Nicht-
Resonanzgeschwindigkeitsbereich fährt, so daß die Routine mit
Schritt S202 fortfährt, um den Auswahlwert Vfs mittels des se
lect-HIGH-Verfahrens arithmetisch zu berechnen bzw. zu bestim
men. Umgekehrt entscheidet die ECU 12, wenn die Antwort in
Schritt S203 negativ ist (Vi < 20 km/h), daß das Fahrzeug in
dem Resonanzgeschwindigkeitsbereich fährt, so daß die Routine
mit Schritt S204 fortfährt. In Schritt S204 wird die niedrig
ste Radgeschwindigkeit (bzw. die zweitniedrigste Radgeschwin
digkeit) der vier Radgeschwindigkeitswerte VwFR, VwFL, VwRR
und VwRL mittels des select-LOW-Verfahrens min(VwFR, VwFL,
VwRR, VwRL) als Auswahlwert Vfs ausgewählt. Anschließend geht
die Routine von den Schritten S202 bzw. S204 zu Schritt S205
über. In Schritt S205 erfolgt ein Test, um zu bestimmen, ob
die Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit größer ist als der Auswahl
wert Vfs. Der Auswahlwert Vfs dient als Bezugswert, welcher
benötigt wird, um eine Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit Vi bei
jedem Zyklus der Routine zur arithmetischen Berechnung einer
Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit von Fig. 4 zu bestimmen. Wenn
die Antwort in Schritt S205 bejahend ist (Vi < Vfs), so ent
scheidet sie ECU 12, daß der Verzögerungsmodus erforderlich
ist bzw. das Fahrzeug verzögert wird, so daß die Routine mit
Schritt S206 fortfährt. In Schritt S206 wird der vorhergehende
Wert Vi(n-1) der berechneten Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit Vi
durch den aktuellen Wert Vi(n) aktualisiert, welcher durch den
Ausdruck Vi = Vi - ΔVi × 10 ms (genau: Vi(n) = Vi(n-1) - ΔVi × 10 ms) defi
niert ist. Wenn die Antwort in Schritt S205 negativ ist
(Vi ≦ Vfs), so entscheidet die ECU 12, daß der Beschleunigungs
modus erforderlich ist bzw. das Fahrzeug beschleunigt wird, so
daß die Routine mit Schritt S207 fortfährt. In Schritt S207
erfolgt die gleiche Prüfung wie in Schritt S201, um zu bestim
men, ob sich das ABS-System in Betrieb befindet oder nicht.
Wenn die Antwort in Schritt S207 bejahend ist (während einer
Antiblockiersteuerung), so erfolgt Schritt S208. In Schritt
S208 wird der vorhergehende Wert Vi(n-1) der berechneten Pseudo-
Fahrzeuggeschwindigkeit Vi durch den aktuellen Wert Vi(n) ak
tualisiert, welcher durch den Ausdruck Vi = Vi + 5,6 g × 10 ms (ge
nau: Vi(n) = Vi(n-1) + 5,6 g × 10 ms) definiert ist. Wenn die Antwort
in Schritt S207 negativ ist (das heißt, das ABS-System befin
det sich außer Betrieb, so erfolgt Schritt S209. In Schritt
S209 wird der vorhergehende Wert Vi(n-1) der berechneten Pseudo-
Fahrzeuggeschwindigkeit Vi durch den aktuellen Vi(n) aktuali
siert, welcher durch den Ausdruck Vi = Vi + 0,4 g × 10 ms (genau:
Vi(n) = Vi(n-1) + 0,4g × 10 ms) definiert ist.
In Fig. 5 ist die Unterroutine zur arithmetischen Berech
nung einer Fahrzeugverzögerung (ΔVi) dargestellt, welche mit
Schritt S3 von Fig. 3 in Zusammenhang steht.
In Schritt S301 wird anhand des Ausdrucks ΔVHR = |VwRR-VwRL|
eine Radgeschwindigkeitsdifferenz ΔVHR zwischen der Geschwin
digkeit VwRR des hinteren rechten Rades und der Geschwindig
keit VwRL des hinteren linken Rades arithmetisch berechnet. In
Schritt S302 erfolgt eine Prüfung, um zu bestimmen, ob das
Fahrzeug beginnt, verzögert zu werden. Bei dem elektronischen
System des Ausführungsbeispiels erfolgt eine Entscheidung
durch Schritt S302 auf der Grundlage eines Signals von dem
Bremsschalter 15. Das heißt, die ECU 12 entscheidet, daß das
Fahrzeug beginnt, verzögert zu werden, wenn das Signal von dem
Bremsschalter 15 von keinem elektrischen Signal (AUS-Signal)
auf ein High-Spannungs-Signal (EIN-Signal) wechselt. Alterna
tiv hierzu kann der Zeitpunkt einer Umschaltung auf eine Ver
zögerung in Abhängigkeit davon entschieden werden, ob sämtli
che der vier Radbeschleunigungs-/Verzögerungswerte ΔVwFR,
ΔVwFL, ΔVwRR und ΔVwRL unterhalb eines vorbestimmten Radverzö
gerungsraten-Schwellenwertes, wie -0,4 g, liegen. In einem der
artigen Fall entscheidet die ECU, wenn sämtliche der vier Rad
beschleunigungs-/Verzögerungswerte ΔVwFR, ΔVwFL, ΔVwRR und
ΔVwRL unterhalb des vorbestimmten Radverzögerungsraten-
Schwellenwertes, wie -0,4 g, liegen, daß das Fahrzeug beginnt,
verzögert zu werden. Wenn die Antwort in Schritt S302 bejahend
ist (JA), so fährt die Routine mit Schritt S303 fort. In
Schritt S303 wird der neuere Radgeschwindikeits-Differenzwert
ΔVHR auf die Differenz ΔVHR0 zwischen einem Kurvenradius des
äußeren hinteren Rades und einem Kurvenradius des inneren hin
teren Radius gesetzt. Die Differenz ΔVHR0 des Radweges zwi
schen dem inneren und dem äußeren Rad wird im weiteren einfach
als "Radwegdifferenz" bezeichnet. Bei dem dargestellten Aus
führungsbeispiel wird die Differenz des Radweges zwischen dem
inneren hinteren und dem äußeren hinteren Straßenrad als Rad
wegdifferenz AVHR0 verwendet. Um Wirkungen der Erfindungen er
heblich zu erhöhen, ist es weiter vorzuziehen, die maximale
Differenz des Radweges des Fahrzeugs bei dem Bremssteuersystem
des Ausführungsbeispiels, das heißt, eine maximale Radwegdif
ferenz zwischen dem äußeren Rad (gewöhnlich dem äußerem Vor
derrad), welches eine Kurvenfahrt in einem maximalen Kurvenra
dius ausführt, und dem inneren Rad (gewöhnlich dem inneren
Hinterrad), welches eine Kurvenfahrt in einem minimalen Kur
venradius ausführt, als Radwegdifferenz AVHR0 zu verwenden.
Wie allgemein bekannt, kann die maximale Radwegdifferenz be
stimmt werden als ein feststehender Wert, welcher von einem
Typ eines Automobils (einem Radstand, einer Spur bzw. einer
Spurweite, einer Größe der Fahrzeugkarosserie und ähnlichem)
abhängig ist. Daher können verschiedene arithmetische Berech
nungen, welche während einer Antiblockier-Steuerung durchge
führt werden (zum Beispiel eine arithmetische Berechnung einer
Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit (Vi) und eine arithmetische Be
rechnung einer Fahrzeugverzögerung (ΔVi)) sowie das ABS-System
selbst vereinfacht werden. Ferner wird in Schritt S303 die
neuere Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit Vi auf die Fahrzeugge
schwindigkeit V0 einer Startperiode einer Fahrzeugverzögerung
gesetzt, während die Ableitungszeit T auf "0" rückgestellt
wird. Nach Schritt S303, bzw. wenn die Antwort in Schritt S302
negativ (NEIN) ist, erfolgt Schritt S304. In Schritt S304 ver
gleicht die ECU 12 den aktuellen Wert Vi(n) der berechneten
Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit Vi mit dem vorhergehenden Wert
Vi(n-1), welcher einen Zyklus vorher (10 Millisekunden vorher)
mittels der in Fig. 4 Routine zur arithmetischen Berechnung
einer Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit berechnet wurde, und ana
lysiert so Änderungen der berechneten Pseudo-
Fahrzeuggeschwindigkeit Vi. Tatsächlich erfolgt ein Test, um
zu bestimmen, ob die Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit Vi von ei
nem durch eine Ungleichung Vi(n) ≧ Vi(n-1) definierten Zustand zu
einem durch eine Ungleichung Vi(n) < Vi(n-1) definierten Zustand
wechselt. Das heißt, mittels eines Schrittes S304 entscheidet
die ECU 12, ob die Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit Vi von einem
Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeits-Zunahmezustand (Vi(n) ≧ Vi(n-1)) zu
einem Pseudo = Fahrzeuggeschwindigkeits-Abnahmezustand (Vi(n) < Vi(n-1))
wechselt. Wenn die Antwort in Schritt S304 bejahend ist,
das heißt, bei Vorhandensein einer Umschaltung zu dem Abnahme
zustand der Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit Vi, fährt die Rou
tine mit Schritt S305 fort. In Schritt S305 wird der aktuelle
Wert Vi(n) der Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit auf die spin-up-
Geschwindigkeit Vp gesetzt. Anschließend erfolgt Schritt S306.
In Schritt S306 wird der neuere Pseudo-
Fahrzeuggeschwindigkeitswert Vi mit dem zuvor erörterten Ge
schwindigkeitswert, wie 20 km/h, (entsprechend einem Entschei
dungskriterium, welches dazu benötigt wird, zu bestimmen, ob
das Fahrzeug in dem Resonanzgeschwindigkeitsbereich fährt, in
nerhalb welchem eine erhöhte Neigung zu einem Auftreten einer
Resonanz zwischen gefederten und ungefederten Massen in einem
Fahrzeugaufhängungs-Schwingungssystem bzw. in einem Brems-
Schwingungssystem existiert) verglichen. Wenn die Antwort in
Schritt S306 bejahend ist (das heißt, Vi ≧ 20 km/h), das
heißt, wenn die ECU bestimmt, daß das Fahrzeug in dem Nicht-
Resonanzgeschwindigkeitsbereich fährt (zum Beispiel in einem
Hochgeschwindigkeitsbereich), so geht die Routine von Schritt
S306 zu Schritt S307 über. In Schritt S307 wird die Fahrzeug
verzögerung ΔVi anhand des Ausdrucks ΔVi = (V0 - Vp)/T arithme
tisch berechnet, wobei V0 die Fahrzeuggeschwindigkeit einer
Startperiode einer Fahrzeugverzögerung bezeichnet, Vp die
spin-up-Geschwindigkeit bezeichnet und T die Ableitungszeit
bezeichnet. Im Gegensatz zu obiger Ausführung geht die Routi
ne, wenn die Antwort in Schritt S306 negativ ist (das heißt,
Vi < 20 km/h), das heißt, wenn die ECU bestimmt, daß das Fahr
zeug in dem Resonanzgeschwindigkeitsbereich fährt (zum Bei
spiel in einem Niedergeschwindigkeitsbereich), von Schritt
S306 zu Schritt S308 über. In Schritt S308 wird die Fahrzeug
verzögerung ΔVi anhand des Ausdrucks ΔVi = [(V0 + ΔVHR0) - Vp]/T
arithmetisch berechnet, wobei V0 die Fahrzeuggeschwindigkeit
einer Startperiode einer Fahrzeugverzögerung bezeichnet, ΔVHR0
die Differenz zwischen einem Kurvenradius des äußeren hinteren
Rades und einem Kurvenradius - des inneren hinteren Radius be
zeichnet, Vp die spin-up-Geschwindigkeit bezeichnet und T die
Ableitungszeit bezeichnet. Ferner geht die Routine, wenn die
Antwort in Schritt S304 negativ ist, das heißt, bei Nichtvor
handensein einer Umschaltung zu dem Abnahmezustand der Pseudo-
Fahrzeuggeschwindigkeit Vi, von Schritt S304 zu Schritt S309
über. In Schritt S309 wird die Ableitungszeit T um "1" hochge
zählt. Wie aus dem Flußdiagramm von Fig. 5 ersichtlich, wird
bei dem Bremssteuersystem des Ausführungsbeispiels während ei
nes Fahrens des Fahrzeugs in dem vorbestimmten Resonanzge
schwindigkeitsbereich (entsprechend dem Niedergeschwindig
keitsbereich) der die aktuelle Radgeschwindigkeitsdifferenz
anzeigende Wert ΔVHR auf die Differenz ΔVHR0 zwischen einem
Kurvenradius des äußeren hinteren Rades und einem Kurvenradius
des inneren hinteren Radius zu Beginn einer Verzögerung ge
setzt. Ferner wird die select-LOW-Radgeschwindigkeit (die
niedrigste Radgeschwindigkeit bzw. die zweitniedrigste Radge
schwindigkeit der vier Radgeschwindigkeitswerte) als Auswahl
werte Vfs durch das select-LOW-Verfahren min (VwFR, VwFL,
VwRR, VwRL) verwendet (siehe Ablauf von Schritt S203 bis
S204). Es sei darauf hingewiesen, daß bei einem arithmetischen
Berechnen der Fahrzeugverzögerung ΔVi die Fahrzeuggeschwindig
keit einer Startperiode einer Fahrzeugverzögerung durch ein
Addieren der Radwegdifferenz ΔVHR0 zu der Fahrzeuggeschwindig
keit V0 einer Startperiode einer Fahrzeugverzögerung auf der
Grundlage der select-Low-Radgeschwindigkeit kompensiert wird
(siehe Ablauf von Schritt S306 bis Schritt S308). Auf diese
Weise wird durch die Verwendung des korrigierten Wertes
(V0 + ΔVHR0) die Fahrzeuggeschwindigkeit einer Startperiode ei
ner Fahrzeugverzögerung bis auf beinahe den gleichen Wert wie
die Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit Vi auf der Grundlage der
select-HIGH-Radgeschwindigkeit angehoben bzw. erhöht.
In Fig. 6 ist die Druckverringerungs-Steuerroutine darge
stellt, welche mit Schritt S7 von Fig. 3 in Zusammenhang
steht.
In Schritt S701 wird ein Test durchgeführt, um zu bestim
men, ob das Druckverringerungs-Flag gesetzt oder rückgesetzt
ist. Wenn die Antwort in Schritt S701 negativ ist (NEIN), das
heißt, wenn das Druckverringerungs-Flag auf "0" rückgesetzt
ist, so erfolgt Schritt S702. In Schritt S702 wird der Grad
bzw. der Wert AW einer Druckverringerung, welche im weiteren
als "Druckverringerungswert" bezeichnet wird, anhand des Aus
druck AW = |(1,8 g - ΔVw30)/(ΔVi × A)| berechnet bzw. errechnet, wo
bei A eine Konstante bezeichnet und ΔVw30 die 30 Millisekunden
vorher (das heißt, drei Zyklen vorher) arithmetisch berechnete
Radbeschleunigung/Verzögerung bezeichnet. Schritt S703 folgt
auf Schritt S702. In Schritt S703 wird das Druckverringerungs-
Flag auf "1" gesetzt. Das heißt, das Druckverringerungs-Flag
wird zu Beginn eines Druckverringerungsmodus der Antiblockier
steuerung gesetzt und in Schritt S11 der Antiblockier-
Steuerroutine, welche in Fig. 3 dargestellt ist, unmittelbar
nach Beginn des Druckaufbausteuermodus in Schritt S8 von Fig.
3 rückgesetzt. Wenn die Antwort in Schritt S701 bejahend ist
(JA), so springt die Routine zu Schritt S704. Auf diese Weise
erfolgt, wenn das Druckverringerungs-Flag gesetzt ist, Schritt
S704. In Schritt S704 erfolgt eine Prüfung, um zu bestimmen,
ob der Zählwert des Druckverringerungszählers den Druckverrin
gerungswert AW übersteigt. Wenn die Antwort in Schritt S704
bejahend ist (JA), so fährt die Routine mit Schritt S707 fort.
In Schritt S707 wird das Ausgangssignal von der Ausgangs-
Schnittstelle der ECU 12 zu dem Wegeventil 5 auf ein Befehls
signal entsprechend einer "DRUCK-HALTEN"-Ventilposition ge
setzt, so daß der Druckhaltemodus ausgeführt wird. Wenn die
Antwort in Schritt S704 negativ ist (NEIN), das heißt, wenn
der Zählwert des Druckverringerungszählers unterhalb des
Druckverringerungswertes liegt, so geht die Routine von
Schritt S704 zu Schritt S706 über. In Schritt S706 wird das
Ausgangssignal von der Ausgangs-Schnittstelle der ECU 12 zu dem
Wegeventil 5 auf ein Befehlssignal entsprechend einer "DRUCK-
VERRINGERUNG"-Ventilposition gesetzt, um den Betriebsmodus auf
den Druckverringerungsmodus umzuschalten. Anschließend wird in
Schritt S708 der Druckverringerungszähler hochgezählt. Wie
oben erörtert, werden der Zählwert des Druckverringerungszäh
lers und das Druckverringerungs-Flag beide auf "0" rückge
stellt, wobei dies in Schritt S11 der in Fig. 3A dargestellten
Antiblockier-Steuerroutine erfolgt.
Fig. 7 zeigt die Druckaufbausteuerschaltung, welche mit
Schritt S8 von Fig. 3 in Zusammenhang steht.
In Schritt S801 wird ein Test durchgeführt, um zu bestim
men, ob die Fahrzeugverzögerung ΔVi größer ist als ein vorbe
stimmter Verzögerungswert 0,4 g. Gewöhnlich wird ein Beschleu
nigungswert als positiver Wert definiert, wohingegen ein Ver
zögerungswert als negativer Wert definiert wird. Bei dem dar
gestellten Ausführungsbeispiel sei jedoch darauf hingewiesen,
daß der Fahrzeugverzögerungswert ΔVi als dessen Absolutwert
|ΔVi| betrachtet wird. Wenn die Antwort in Schritt S801 beja
hend ist (ΔVi < 0,4 g), so entscheidet die ECU, daß eine ver
hältnismäßig große Fahrzeugverzögerung auftritt, so daß die
Routine mit Schritt S802 fortfährt. In Schritt S802 wird eine
vorbestimmte Konstante (ein verhältnismäßig hoher Festwert),
welcher für die Straße mit hohem µ geeignet ist, als Druckauf
baufaktor C ausgewählt. Umgekehrt entscheidet die ECU, wenn
die Antwort in Schritt S801 negativ ist (ΔVi ≦ 0,4 g), daß eine
verhältnismäßig kleine Fahrzeugverzögerung auftritt, so daß
die Routine mit Schritt S803 fortfährt. In Schritt S803 wird
eine vorbestimmte Konstante (ein verhältnismäßig niedriger
Festwert), welche sich für die Straße mit niedrigem µ eignet,
als Druckaufbaufaktor C ausgewählt. Nachdem der Druckaufbau
faktor richtig ausgewählt wurde, erfolgt Schritt S804. In
Schritt S804 wird ein Test durchgeführt, um zu bestimmen, ob
das Druckaufbau-Flag gesetzt oder rückgesetzt ist. Wenn die
Antwort in Schritt S804 negativ ist (NEIN), das heißt, wenn
das Druckaufbau-Flag auf "0" rückgesetzt ist, so erfolgt
Schritt S805. In Schritt S805 wird der Grad bzw. der Wert BW
eines Druckaufbaus, welcher nachfolgend als "Druckaufbauwert"
bezeichnet wird, anhand des Ausdrucks BW = ΔVw30 × B-C berech
net bzw. errechnet, wobei B eine Konstante bezeichnet, C den
in Abhängigkeit von dem Straßenoberflächenzustand (Straße mit
hohem µ bzw. Straße mit niedrigem µ) ausgewählten Druckaufbau
faktor bezeichnet und DVw30 × die Radbeschleunigung-
/Verzögerung bezeichnet, welche 30 Millisekunden vorher (das
heißt, drei Zyklen vorher) arithmetisch berechnet wurde.
Schritt S806 folgt Schritt S805. In Schritt S806 wird das
Druckaufbau-Flag auf "1" gesetzt. Das Druckaufbau-Flag wird zu
Beginn des Druckaufbaubetriebsmodus der Antiblockiersteuerung
gesetzt und in Schritt S10 der Antiblockier-Steuerroutine,
welche in Fig. 3 dargestellt ist, unmittelbar nach Beginn des
Druckaufbausteuermodus in Schritt S7 von Fig. 3 rückgesetzt.
Wenn die Antwort in Schritt S804 bejahend ist (JA), so springt
die Routine zu Schritt S807. Auf diese Weise erfolgt, wenn das
Druckaufbau-Flag gesetzt ist, Schritt S807. In Schritt S807
erfolgt eine Prüfung, um zu bestimmen, ob der Zählwert des
Druckaufbauzählers den Druckaufbauzähler BW übersteigt. Wenn
die Antwort in Schritt S807 bejahend ist (JA), so fährt die
Routine mit Schritt S808 fort. In Schritt S808 wird das Aus
gangssignal von der Ausgangs-Schnittstelle der ECU 12 zu dem
Wegeventil 5 auf ein Befehlssignal entsprechend einer "DRUCK-
HALTEN"-Ventilposition gesetzt, so daß der Druckhaltemodus
ausgeführt wird. Wenn die Antwort in Schritt S807 negativ ist
(NEIN), das heißt, wenn der Zählwert des Druckaufbauzählers
unterhalb des Druckaufbauwertes BW liegt, so geht die Routine
von Schritt S807 zu Schritt S809 über. In Schritt S809 wird
das Ausgangssignal von der Ausgangs-Schnittstelle der ECU 12
zu dem Wegeventil 5 auf ein Befehlssignal entsprechend einer
"DRUCKAUFBAU"-Ventilposition gesetzt, so daß ein Wechsel des
Betriebsmodus auf den Druckaufbaumodus erfolgt. Anschließend
wird in Schritt S810 der Druckaufbauzähler hochgezählt. Wie
oben erörtert, werden der Zählwert des Druckaufbauzählers und
das Druckaufbau-Flag beide auf "0" rückgestellt, wobei dies in
Schritt S10 der in Fig. 3 dargestellten Antiblockier-
Steuerroutine erfolgt.
Die Wirkungsweise des Bremssteuersystems des Ausführungs
beispiels wird im weiteren unter Bezugnahme auf die in Fig.
8A bis 8D dargestellten Zeitdiagramme genau beschrieben. Die
in Fig. 8A bis 8D dargestellten Zeitdiagramme sind Simulati
onsergebnisse, welche aus der Annahme erhalten wurden, daß die
Bremsen angewandt werden, wenn das Fahrzeug eine Kurvenfahrt
in einem vorbestimmten Kurvenradius (etwa 10,0 m) bei verhält
nismäßig niedrigen Geschwindigkeiten (wie Geschwindigkeiten
kleiner als 20 km/h) ausführt, und das hintere rechte (RR) und
das hintere linke (RL) Straßenrad keine Antriebsräder sind,
wohingegen das vordere rechte (FR) und das vordere linke (FL)
Straßenrad Antriebsräder sind. In Fig. 8A zeigt die dicke
Vieleck-Vollinie Änderungen der Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit
Vi an, die dünne Vollinie zeigt Änderungen der Außenradge
schwindigkeit Vw(Außenrad) an, und die Strichlinie zeigt die In
nenradgeschwindigkeit Vw(Innenrad) an, und die Vieleck-Strichlinie
zeigt den Druckverringerungs-Schwellenwert λ1 an. Während ei
ner derartigen Fahrzeugkurvenfahrt existiert eine Radgeschwin
digkeitsdifferenz ΔVHR zwischen der Radgeschwindigkeit des äu
ßeren hinteren Rades, welches eine Kurvenfahrt in einem ver
hältnismäßig großen Radius ausführt, und der Radgeschwindig
keit des inneren hinteren Rades, welches eine Kurvenfahrt in
einem verhältnismäßig kleinen Radius ausführt. Die Radge
schwindigkeitsdifferenz ΔVHR wird auf die Radwegdifferenz
ΔVHR0 gesetzt. Zu Beginn der Bremswirkung wird die Antibloc
kiersteuerung noch nicht ausgeführt, so daß bei einem arithme
tischen Berechnen der Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit Vi (siehe
Fig. 4) die Routine von Schritt S201 über Schritt S203 zu
Schritt S204 übergeht. Als Folge davon wird mittels des se
lect-LOW-Verfahrens min (VwFR, VwRL, VwRR, VwRL) der Auswahl
wert Vfs auf die select-LOW-Radgeschwindigkeit gesetzt. Das
heißt, die Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit Vi wird auf der
Grundlage des Auswahlwertes Vfs, welcher auf die select-LOW-
Radgeschwindigkeit gesetzt ist, arithmetisch berechnet, wobei
dies gemäß der Routine zur arithmetischen Berechnung einer
Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit von Fig. 4 erfolgt. In Fig. 8A
werden die Bremsen ausgehend von dem Zeitpunkt t0 angewandt,
so daß keine Fahrzeugverzögerung ΔVi vor dem Zeitpunkt t0 auf
tritt. Bis zu dem Zeitpunkt t0 ist die Pseudo-
Fahrzeuggeschwindigkeit Vi durch das select-LOW-Verfahren mit
der Innenradgeschwindigkeit Vw(Innenrad) identisch. Unter diesen
Bedingungen fährt das Fahrzeug in dem Moment, in dem die Brem
sen zu dem Zeitpunkt t0 angewandt werden, noch im Freilauf,
wobei es eine Kurvenfahrt in einem vorbestimmten Kurvenradius
ausführt. Die Radgeschwindigkeitsdifferenz ΔVHR tritt kontinu
ierlich auf. Selbstverständlich ist die Radgeschwindigkeits
differenz ΔVHR noch von dem Kurvenradius des Fahrzeugs abhän
gig. Nach einer Anwendung der Bremsen zu einem Zeitpunkt t0
sei angenommen, daß das ABS-System in Betrieb versetzt wird.
Sobald die Mehrkanal-Antiblockiersteuerung (die Vierkanal-
Antiblockiersteuerung bei dem ABS-System des Ausführungsbei
spiels) gestartet wird, werden die Radgeschwindigkeiten der
jeweiligen Straßenräder unabhängig voneinander gesteuert, um
zu verhindern, daß ein Radblockierzustand der jeweiligen Stra
ßenräder auftritt. Während der Antiblockiersteuerung ist die
Radgeschwindigkeitsdifferenz ΔVHR nicht abhängig von dem Kur
venradius des Fahrzeugs. Infolge der Bremswirkung werden die
Radgeschwindigkeiten Vw der jeweiligen Straßenräder ebenfalls
verringert. Wenn sich die Radgeschwindigkeit Vw jedes Rades
verringert, verringert sich ebenso die Pseudo-
Fahrzeuggeschwindigkeit Vi. Wenn die Antiblockiersteuerung in
folge des Auftretens des Radblockierzustands ausgelöst wird,
so geht die Routine zur arithmetischen Berechnung einer Pseu
do-Fahrzeuggeschwindigkeit von Fig. 4 ausgehend von Schritt
S201 zu Schritt S202 über, und daher wird der Auswahlwert Vfs
ausgehend von der select-LOW-Radgeschwindigkeit auf die se
lect-HIGH-Radgeschwindigkeit umgeschaltet. Die Radgeschwindig
keit beginnt infolge einer Ausführung des Druckverringerungs
modus der Antiblockiersteuerung erneut anzusteigen. Infolge
sowohl des Anstiegs der Radgeschwindigkeit als auch des Um
schaltvorgangs des Auswahlwertes Vfs von der select-LOW-
Radgeschwindigkeit auf die select-HIGH-Radgeschwindigkeit be
ginnt die Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit Vi erneut anzustei
gen. Anschließend wechseln infolge des Druckaufbaumodus der
Antiblockiersteuerung die Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit Vi
und die Radgeschwindigkeit Vw von dem Zunahmezustand zu dem
Abnahmezustand. Auf diese Weise wird, wenn die Pseudo-
Fahrzeuggeschwindigkeit Vi erneut abfällt, die spin-up-
Geschwindigkeit Vp gemäß dem Ablauf von Schritt S304 bis
Schritt S305 (siehe Fig. 5) bestimmt bzw. festgelegt bzw. er
faßt. Anschließend geht das Programm infolge einer Kurvenfahrt
des Fahrzeugs bei Geschwindigkeiten kleiner als 20 km/h von
Schritt S306 zu Schritt S308 über. Wie oben beschrieben, kann
durch Schritt S308 die korrigierte Fahrzeugverzögerung ΔVi
durch ein zunehmendes Korrigieren bzw. Kompensieren der Fahr
zeuggeschwindigkeit einer Startperiode einer Fahrzeugverzöge
rung durch Addieren der Radwegdifferenz ΔVHR0 (der Radge
schwindigkeitsdifferenz ΔVHR) zu der Fahrzeuggeschwindigkeit
V0 einer Startperiode einer Fahrzeugverzögerung auf der Grund
lage der select-LOW-Radgeschwindigkeit und durch Teilen der
zunehmend korrigierten Fahrzeuggeschwindigkeit einer Startpe
riode einer Fahrzeugverzögerung durch die Ableitungszeit T von
dem Zeitpunkt t0 (dem Fahrzeugverzögerungs-Startzeitpunkt) bis
zu dem Zeitpunkt, zu welchem die spin-up-Geschwindigkeit Vp
erfaßt wird, erzeugt werden. Genauer wird bei dem System des
Ausführungsbeispiels die zu dem Zeitpunkt, zu welchem das
Fahrzeug beginnt verzögert zu werden, geschätzte Fahrzeugge
schwindigkeit als die korrigierte Fahrzeuggeschwindigkeit ei
ner Startperiode einer Fahrzeugverzögerung abgeleitet werden,
welche erhalten wird durch Addieren der Radwegdifferenz ΔVHR0
(der Radgeschwindigkeitsdifferenz ΔVHR) zu der Fahrzeugge
schwindigkeit V0 einer Startperiode einer Fahrzeugverzögerung
(der Innenradgeschwindigkeit Vw(Innenrad)) auf der Grundlage der
select-LOW-Radgeschwindigkeit. Obwohl die unkorrigierte Fahr
zeuggeschwindigkeit V0 einer Startperiode einer Fahrzeugverzö
gerung der Innenradgeschwindigkeit Vw(Innenrad) entspricht, ent
spricht die korrigierte Fahrzeuggeschwindigkeit (V0 + ΔVHR0)
einer Startperiode einer Fahrzeugverzögerung der Außenradge
schwindigkeit Vw(Außenrad). Ferner entspricht die spin-up-
Geschwindigkeit Vp, welche auf der select-HIGH-
Radgeschwindigkeit beruht, der Außenradgeschwindigkeit
Vw(Außenrad). Folglich kann die Fahrzeugverzögerung ΔVi arithme
tisch als die Zeitrate einer Änderung der Radgeschwindigkeit
Vw(Außenrad) an dem gleichen Außenrad berechnet werden. Daher
kann, wenn die Routine zur arithmetischen Berechnung einer
Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit von Fig. 4 von Schritt S205 zu
Schritt S206 während der Bremswirkung übergeht, bei welcher
die durch die Ungleichheit Vi < Vfs definierte Ungleichung er
füllt ist, die aktualisierte Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit
Vi(n) auf der Grundlage der korrigierten (bzw. zunehmend kom
pensierten) Fahrzeugverzögerung ΔVi(={(V0 + ΔVHR0)-Vp}/T) genau
berechnet werden. Daher kann selbst während eines Bremsens
während Kurvenfahrten die Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit Vi
und der Druckverringerungs-Schwellenwert λ1 durch die Verwen
dung der genau korrigierten Fahrzeugverzögerung ΔVi genau ge
schätzt bzw. berechnet werden.
Wie aus obiger Ausführung ersichtlich, ist das Bremssteu
ersystem des Ausführungsbeispiels, um eine unerwünschte Über
schätzung der Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit Vi zu vermeiden,
welche infolge einer Resonanz zwischen gefederten und ungefe
derten Massen in einem Fahrzeugaufhängungs-Schwingungssystem
und/oder einem Brems-Schwingungssystem auftritt, derart aufge
baut, daß der Auswahlwert Vfs, welcher als Bezugswert für eine
arithmetische Berechnung der Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit Vi
verwendet wird, auf die select-HIGH-Radgeschwindigkeit max
(VwFR, VwFL, VwRR, VwRL) während der Antiblockiersteuerung
oder während eines Fahrens des Fahrzeugs in einem vorbestimm
ten Nicht-Resonanzgeschwindigkeitsbereich (bei Geschwindigkei
ten über 20 km/h) gesetzt wird, und auf die select-LOW-
Radgeschwindigkeit min (VwFR, VwFL, VwRR, VwRL) während einer
Nicht-Antiblockiersteuerung, bei welcher sich das ABS-Sytem
außer Betrieb befindet, und während eines Fahrens des Fahr
zeugs in einem vorbestimmten Resonanzgeschwindigkeitsbereich
(bei Geschwindigkeiten kleiner als 20 km/h) gesetzt wird. Zu
sätzlich zu obiger Ausführung wird bei einem arithmetischen
Berechnen des Auswahlwertes Vfs mittels des select-LOW-
Verfahrens die Radwegdifferenz ΔVHR0 (entsprechend der Radge
schwindigkeitsdifferenz ΔVHR zwischen Innen- und Außenradge
schwindigkeiten zu Beginn einer Bremswirkung) erfaßt bzw.
arithmetisch berechnet. Ferner wird bei einem arithmetischen
Berechnen der Fahrzeugverzögerung ΔVi die Fahrzeugverzögerung
auf der Grundlage sowohl der korrigierten Fahrzeuggeschwindig
keit einer Startperiode einer Fahrzeugverzögerung, welche er
halten wird durch Addition der Radwegdifferenz ΔVHR0 (der Rad
geschwindigkeitsdifferenz ΔVHR) mit der Fahrzeuggeschwindig
keit V0 einer Startperiode einer Fahrzeugverzögerung auf der
Grundlage des Auswahlwertes Vfs (erhalten durch das select-
LOW-Verfahren zu Beginn der Bremswirkung) als auch der spin
up-Geschwindigkeit Vp auf der Grundlage des Auswahlwertes Vfs
(erhalten durch das select-HIGH-Verfahren während der nach der
Bremswirkung ausgeführten Antiblockiersteuerung) wirksam kor
rigiert und genau berechnet. Dementsprechend existiert eine
geringere Möglichkeit, daß die Fahrzeugverzögerung ΔVi als ein
Wert geschätzt wird, welcher kleiner ist als der tatsächliche
Fahrzeugverzögerungswert. Dies verbessert die Genauigkeit ei
ner arithmetischen Berechnung des Druckverringerungs-
Schwellenwertes λ1 sowie der Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit
Vi, wodurch eine übermäßige Druckverringerung und ein uner
wünschter Druckverringerungszeitpunkt (schlechtes Bremsgefühl)
während der Antiblockiersteuerung bei Kurvenfahrten vermieden
werden. Wie oben erörtert, wird bei dem dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel die zu Beginn einer Bremswirkung berechnete Rad
geschwindigkeitsdifferenz ΔVHR als Korrekturwert für die Pseu
do-Fahrzeuggeschwindigkeit Vi verwendet. Außerdem wird bei dem
System des Ausführungsbeispiels der Korrekturwert als Diffe
renz der Radgeschwindigkeiten eines nicht angetriebenen linken
und eines nicht angetriebenen rechten Rades (dem hinteren
rechten und dem hinteren linken Straßenrad) berechnet. So kann
der Korrekturwert optimiert werden und die Genauigkeit einer
arithmetischen Berechnung der Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit
Vi kann stark verbessert werden. Alternativ hierzu ist, wenn
eine maximale Radwegdifferenz (ein Festwert) zwischen dem Au
ßenrad, welches eine Kurvenfahrt in einem maximalen Kurvenra
dius ausführt, und dem Innenrad, welches eine Kurvenfahrt in
einem minimalen Kurvenradius ausführt, als Radwegdifferenz
ΔVHR0 verwendet wird, die Wirkung einer Kompensation der Pseu
do-Fahrzeuggeschwindigkeit Vi sowie der Fahrzeugverzögerung
ΔVi erheblich. Ferner ist es möglich, durch die Verwendung der
für jedes Automobil typischen maximalen Radwegdifferenz als
Radwegdifferenz ΔVHR0 verschiedene arithmetische Berechnungen,
welche während einer Antiblockiersteuerung ausgeführt werden
(zum Beispiel eine arithmetische Berechnung einer Pseudo-
Fahrzeuggeschwindigkeit (Vi) sowie eine arithmetische Berech
nung einer Fahrzeugverzögerung (ΔVi)), und die Antiblockier
steuerung selbst zu vereinfachen.
Der gesamte Inhalt der japanischen Patentanmeldung Nr.
P10-357713 (eingereicht am 16. Dezember 1998) ist hierin durch
Verweis enthalten.
Während die obige Ausführung eine Beschreibung der bevor
zugten Ausführungsbeispiele ist, welche die Erfindung verkör
pern, ist die Erfindung nicht auf die hier dargestellten und
beschriebenen besonderen Ausführungen beschränkt, sondern es
können verschiedene Änderungen und Abwandlungen vorgenommen
werden, ohne von dem Umfang bzw. dem Wesen der vorliegenden
Erfindung, die durch die folgenden Ansprüche definiert sind,
abzuweichen.
Claims (9)
1. Automobil-Bremssteuersystem, umfassend:
einen hydraulischen Modulator, welcher in der Lage ist, Radbrems-Zylinderdrücke jedes Straßenrades eines Automobils unabhängig voneinander zu regeln;
Radgeschwindigkeitssensoren, welche Radgeschwindigkeiten jedes der Straßenräder erfassen;
eine Antiblockier-Steuereinheit, welche derart gestaltet ist, daß sie mit dem hydraulischen Modulator elektronisch ver bunden ist, um den hydraulischen Modulator in Reaktion auf Eingangsinformationssignale von den Radgeschwindigkeitssenso ren derart zu betätigen, daß ein Radblockierzustand jedes der Straßenräder verhindert wird; wobei die Antiblockier- Steuereinheit umfaßt:
einen hydraulischen Modulator, welcher in der Lage ist, Radbrems-Zylinderdrücke jedes Straßenrades eines Automobils unabhängig voneinander zu regeln;
Radgeschwindigkeitssensoren, welche Radgeschwindigkeiten jedes der Straßenräder erfassen;
eine Antiblockier-Steuereinheit, welche derart gestaltet ist, daß sie mit dem hydraulischen Modulator elektronisch ver bunden ist, um den hydraulischen Modulator in Reaktion auf Eingangsinformationssignale von den Radgeschwindigkeitssenso ren derart zu betätigen, daß ein Radblockierzustand jedes der Straßenräder verhindert wird; wobei die Antiblockier- Steuereinheit umfaßt:
- a) einen Komparator, welcher bestimmt, ob das Fahrzeug in einem Resonanzgeschwindigkeitsbereich fährt, in welchem eine erhöhte Neigung zu einem Auftreten einer Resonanz zwischen ge federten und ungefederten Massen wenigstens in einem Fahr zeugaufhängungs-Schwingungssystem oder einem Brems- Schwingungssystem herrscht, oder ob es in einem Nicht- Resonanzgeschwindigkeitsbereich außerhalb des Resonanzge schwindigkeitsbereichs fährt,
- b) einen Abschnitt zur arithmetischen Berechnung einer Fahrzeugverzögerung, welche eine Fahrzeugverzögerung ΔVi auf der Grundlage einer ersten Geschwindigkeit V0 entsprechend der Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit, berechnet zu einem Zeitpunkt, zu welchem das Fahrzeug beginnt, verzögert zu werden, und ei ner zweiten Geschwindigkeit Vp entsprechend der Pseudo- Fahrzeuggeschwindigkeit, berechnet zu einem Zeitpunkt, zu wel chem die Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit von einem Zunahmezu stand auf einen Abnahmezustand bei jedem Zyklus einer Anti blockiersteuerung wechselt, anhand eines vorbestimmten Aus drucks ΔVi = (V0 - Vp)/T arithmetisch berechnet, wobei V0 die er ste Geschwindigkeit, Vp die zweite Geschwindigkeit und T eine Ableitungszeit entsprechend einer Zeitperiode von dem Zeit punkt, zu welchem das Fahrzeug beginnt, verzögert zu werden bis zu dem Zeitpunkt, zu welchem die Pseudo- Fahrzeuggeschwindigkeit von dem Zunahmezustand auf den Abnah mezustand wechselt, bezeichnet,
- c) einen Abschnitt zur arithmetischen Berechnung einer Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit, welcher eine höchste Radge schwindigkeit der Radgeschwindigkeiten als Bezugswert aus wählt, wenn das Fahrzeug in dem Nicht- Resonanzgeschwindigkeitsbereich fährt bzw. während einer Anti blockiersteuerung, und eine Radgeschwindigkeit mit Ausnahme der höchsten Radgeschwindigkeit von den Radgeschwindigkeiten als Bezugswert wählt, wenn das Fahrzeug in dem Resonanzge schwindigkeitsbereich fährt, und die Pseudo- Fahrzeuggeschwindigkeit auf der Grundlage des Bezugswertes und der Fahrzeugverzögerung ΔVi während einer Verzögerung des Fahrzeugs arithmetisch berechnet, und
- d) einen Kompensationsabschnitt, welcher die Pseudo- Fahrzeuggeschwindigkeit durch Addieren eines Korrekturwertes ΔVHR0 zu der ersten Geschwindigkeit V0 addiert, wenn das Fahr zeug in dem Resonanzgeschwindigkeitsbereich fährt.
2. Automobil-Bremssteuersystem nach Anspruch 1, wobei der
Korrekturwert ΔVHR0 auf eine Radgeschwindigkeitsdifferenz zwi
schen einem linken und einem rechten Straßenrad gesetzt wird,
welche durch die Radgeschwindigkeitssensoren erfaßt wird, wenn
das Fahrzeug beginnt, verzögert zu werden.
3. Automobil-Bremssteuersystem nach Anspruch 2, wobei die
Radgeschwindigkeitsdifferenz zwischen dem linken und dem rech
ten Straßenrad einer Radgeschwindigkeitsdifferenz zwischen
nicht angetriebenen Straßenrädern entspricht.
4. Automobil-Bremssteuersystem nach Anspruch 1, wobei der
Korrekturwert ΔVHR0 auf eine maximale Radwegdifferenz des mit
dem Automobil-Bremssteuersystem ausgestatteten Fahrzeugs fest
gelegt ist.
5. Automobil-Bremssteuersystem nach Anspruch 1, wobei der Ab
schnitt zur arithmetischen Berechnung einer Pseudo-
Fahrzeuggeschwindigkeit einen Komparator umfaßt, welcher die
Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit mit einem Bezugswert vergleicht
und ein Komparatorsignal erzeugt, welches anzeigt, daß das
Fahrzeug verzögert wird, wenn die Pseudo-
Fahrzeuggeschwindigkeit niedriger ist als der Bezugswert, und
wobei bei Vorhandensein des Komparatorsignals, welches an
zeigt, daß das Fahrzeug verzögert wird, der Abschnitt zur
arithmetischen Berechnung einer Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit
die Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit anhand eines Ausdrucks
Vi(n) = Vi(n-1) - ΔVi × T10 berechnet, wobei Vi(n) einen aktuellen Wert
der Fahrzeuggeschwindigkeit bezeichnet, Vi(n-1) einen vorherge
henden Wert der Fahrzeuggeschwindigkeit bezeichnet, welcher
einen Zyklus vorher berechnet wurde, ΔVi die Fahrzeugverzöge
rung bezeichnet und T10 ein vorbestimmtes Zeitintervall zwi
schen zwei aufeinanderfolgenden Zyklen einer arithmetischen
Berechnung der Pseudo-Fahrzeuggeschwindigkeit Vi bezeichnet.
6. Automobil-Bremssteuersystem nach Anspruch 5, wobei der Ab
schnitt zur arithmetischen Berechnung einer Fahrzeugverzöge
rung die Fahrzeugverzögerung ΔVi anhand des vorbestimmten Aus
drucks ΔVi = (V0 - Vp)/T, wenn das Fahrzeug in dem Nicht-
Resonanzgeschwindigkeitsbereich fährt, und anhand eines vorbe
stimmten Ausdrucks ΔVi = {(V0 + ΔVHR0)-Vp}/T, wenn das Fahrzeug
in dem Resonanzgeschwindigkeitsbereich fährt, arithmetisch be
rechnet.
7. Automobil-Bremssteuersystem nach Anspruch 6, wobei der
Korrekturwert ΔVHR0 auf eine Radgeschwindigkeitsdifferenz zwi
schen einem linken und einem rechten Straßenrad festgelegt
wird, welche durch die Radgeschwindigkeitssensoren erfaßt
wird, wenn das Fahrzeug beginnt, verzögert zu werden.
8. Automobil-Bremssteuersystem nach Anspruch 7, wobei die
Radgeschwindigkeitsdifferenz zwischen dem linken und dem rech
ten Straßenrad einer Radgeschwindigkeitsdifferenz zwischen
nicht angetriebenen Straßenrädern entspricht.
9. Automobil-Bremssteuersystem nach Anspruch 6, wobei der
Korrekturwert ΔVHR0 auf eine maximale Radwegdifferenz des mit
dem Automobil-Bremssteuersystem ausgestatteten Fahrzeugs fest
gelegt ist.
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