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Maschine zum Beizen und Färben von Woll- und Haarhutstumpen. Der Gegenstand
der Erfindung bezieht sich auf solche in der deutschen Patentschrift 269o64 beschriebene
Vorrichtungen zum Beizen und Färben von Stumpen für Woll-und Haarhüte, bei welchen
die im Farbtrog schwingbar angeordneten Rührorgane Pendelbewegungen ausführen, um
das Farbgut in der Flotte hin und her zu schwingen, und dabei in ihren Htilnx-echsel-
oder Umkehrsteliungen Drehungen um ihre eigene Längsachse ausführen, wodurch sie
die durch die Flotte initgenominenen Stumpen wenden und in die Flotte zurückwerfen.
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Diese bekannten Maschinen haben den Nachteil, daß Farbgut und Flotte
während der ganzen Färbearbeit nicht zur Ruhe kommen, um einerseits genügend Farbstoff
oder Beize anziehen und anderseits das Absetzen der Flotte ermöglichen zti können.
Die erwähnten Maschinen gestatten wohl Einstellung auf möglichst langsamen Gang,
der ja gleichfalls in gewissem Maße das Anziehen von Farbe und Beize gestattet,
der aber vom färbetechnischen Standpunkt aus den Nachteil besitzt, daß bei zu geringer
Bewegung des Farbgutes die Möglichkeit ungleicher Färbung eintritt.
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Selbstverständlich ist es auch möglich, diese bekannten Maschinen
in der Weise zii betreiben, daß inan sie von Hand aus zeitweise abstellt; diese
Arbeitsweise hat aber den Nachteil, daß die Dauer der Ruhepausen vom Urteil des
Arbeiters abhängig ist, wodurch in das Arbeitsverfahren eine Quelle von Unsicherheit
und Unregelmäßigkeit eingeführt wird, welche die Färbewirkung in ungünstiger Weise
beeinflußt.
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Um diesem Nachteil zu begegnen, werden der vorliegenden Erfindung
gemäß die erwähnten bekannten Einrichtungen zum Färben von Hutstumpen in der `"eise
verbessert, daß je nach Wunsch entweder ein stetiges Wenden und Hin- und Herführen
der Stumpen durch die Flotte stattfindet oder daß selbsttätig Ruhepausen eintreten,
in welchen die Stumpen in Ruhe verbleiben und genügend Flotte anziehen können.
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Zur Ausführung dieses Erfindungsgedankens wird zwischen der Hauptantriebs-
und der Arbeitswelle, von welcher die Schwingbewegungen der Rühr- und Wendearme
abgenommen werden, eine von der Antriebswelle gesteuerte Ausrückvorrichtung geschaltet,
die auf verschieden lange Arbeitspausen einstellbar ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
wird die Länge der Arbeitspausen dadurch verändert, daß die Ausrückvorrichtung von
einer in stetige Umdrehung versetzten N ockenscheibe gesteuert wird, deren auf die
Laufrolle zur Verstellung der Ausrückkupplung wirksamer Bogen durch Verstellung
zweier gegeneinander verschiebbaren, verschieden gestalteten Nockenscheibenteilen
veränderlich ist. Durch vollkominenes Ausschalten der Ausrückvorrichtung ist es
möglich, die Maschine vollkommen ohne Ruhepausen ebenso wie die bekannte Einrichtung
laufen zu lassen. Während die Nokkenscheibe mit veränderlicher, wirksamer Bogenweite
die Möglichkeit gibt, die Länge der Ruhepausen den fallweisen Erfordernissen des
Farbgutes und der zur Anwendung gelangenden Farbstoffe oder Beizen anzupassen.
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In Abb. i und 2 der Zeichnung ist eine im Sinne der Verbesserung gebaute
Maschine in Längsansicht und in Draufsicht dargestellt. ebb. 3 zeigt einen nach
A-A der Abb. 2 geführten Längsschnitt durch den Trog und Abb. 4. einen Querschnitt
nach B-B der Abb. 2.
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In der lotrechten Ouermittelebene des Troges na und zu beiden
Seiten desselben ist eine starke Welle a gelagert, welche die unter rechtem Winkel
zu ihr stehenden, v erschwenkbaren Rühr- und Wendearme 7, trägt (siehe Abb. 3).
Zu beiden Seiten der Welle a sind die beiden, mehrere Schnecken o tragenden Wendewellen
st in Steinen b gelagert, «-elche in kreisbogenförmigen Kulissen c (s.
Abt). i und 3) geführt sind und durch Wirkung der Federn 1 in die durch die
unteren Enden der Kulissen c gegebenen tiefsten Stellungen gezogen werden. (In Abb.2
ist die Lagerung der Wellen at nur schematisch dargestellt.) Iti den Umkehrstellungen
der schwingenden Welle a gelangen die Wurmräder i, welche an den freien Enden der
in der Welle a gelagerten Rührarme v sitzen, in Eingriff mit den Schnecken o und
erhalten hierdurch die erforderliche Wendebewegung, so wie dies in der eingangs
angeführten Patentschrift heschrieben ist. Damit die Arme v durch den Eingriff ihrer
Wurmräder i in die Schnekken
o an der auf und nieder gehenden Schwingbewegung
nicht behindert werden, sind die Lager b der Schneckenwellen n, wie vorerwähnt,
in Bogenkulissen c geführt und werden durch Federn 1 nach abwärts gehalten, wodurch
ihr Eingriff mit den Wurmrädern i der Schwenk- und Wendearme v möglichst stoßfrei
gesichert wird.
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Die beiden Schnecken- oder Wendewellen n erhalten ihren Antrieb von
einem auf der Hauptantriebswelle d sitzenden Kettenrad 3, welches seine Bewegung
auf eine auf dem Zapfen der Welle a lose sitzende Hohlwelle e (Abb. 2) überträgt,-
auf welcher nebst der angetriebenen Kettenscheibe .4 noch zwei weitere Kettenscheiben
5, 5 sitzen, ,,welche die Schnekkenwellen na in stete Umdrehung versetzen.
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Die Welle a wird von einem außen liegenden Zahnsektor t, dessen mit
Kulissenschlitzen versehener Kurbelarm g mittels einer Schubstange lt mit der angetriebenen
Kurbelscheibe f verbunden ist, in schwingende Bewegung versetzt.
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Der Erfindung gemäß (s. Abb.2 und 4) ist zwischen dieser Kurbelscheibe
f und der Kraftwelle oder Hauptantriebswelle d eine auf einer Vorgelegewelle k sitzende
Ausrückvorrichtung geschaltet, welche in einstellbaren Zeiträumen selbsttätig periodisch
ausgerückt wird. Zu diesem Zweck ist auf der Vorgelegewelle k, welche von. der Hauptwelle
d durch die Kettenradübersetzung 16, 17 angetrieben wird, das Zahnrad 6 gekeilt,
welches die Welle 7 der Kurbelscheibe f betätigt, von welcher vermittels der Schubstange
h die Schwingbewegung des Zahnsektors t abgenommen wird. Weiterhin läuft auf dieser
Vorgelegewelle h lose das große Stirnrad r,
welches von der Antriebswelle
d in ständige Umdrehung versetzt wird, und deren Nabe die Muffe q einer Kupplung
trägt. Die zugehörige zweite Kupplungsmuffe p ist auf der Vorgelegewelle k gekeilt,
wird durch die Feder 8 in eingerückte Stellung gehalten und kann durch den Stellhebel
ai der Wirkung der Feder 8 entgegen ausgerückt werden. Die im Lagerbock 11 (Abb:
4) ruhende Achse i o trägt einen an dem Stellhebel ac in zwei Stellungen feststellbaren,
eine Laufrolle 13 tragenden Arm 12, gegen welchen eine aus zwei gegeneinander verstellbaren
Scheiben y, y' bestehende Nockenscheibe wirkt, die durch Wurm und Wurmrad 14, 15
von der Zwischenwelle 2o in ständige -Drehung versetzt wird. Die Welle 2o erhält
ihren ständigen Antrieb von der Welle d mit Hilfe des Kettentriebes 16, 17. (In
Abb.2 fallen die Wellen h und 2o übereinander.) Die beiden Einstellungen des die
Laufrolle 13 tragenden Armes 12 auf dem Ausrückhebelli sind derart gewählt, daß
die Lauf-' rolle 13 bei eingerückter Kupplung (siehe Abb.4) in der punktiert gezeichneten
Einstellung auf der überhöhten Fläche der Nokkenscheiben y, y', in der iweiten vollgezeichneten
Einstellung auf dem Bogen kleineren Halbmessers der Nockenscheibe y läuft. Durch
gegenseitige Verdrehung der beiden Scheiben y, y' kann in bekannter "Weise die wirksame,
überhöhte Umfläche der Nockenscheiben y, y' verändert werden.
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Je nachdem man die Ausrückvorrichtung abstellen oder in Gang setzen
will, wird der Laufrollenarm 12 des Ausrückhebelstc der Kupplung in der voll-,oder
punktiert gezeichneten Stellung durch Vorstrecker z festgestellt. In der vollgezeichneten
Stellung wird der Ausrüc@khebel is während einer dem überhöhten Bogen der Nockenscheibe
entsprechenden Zeitperiode in ausgeschwungener Stellung gehalten und rückt hierdurch
die Kupplung p, q aus, wodurch das Antriebsrad r auf der Vorlegewelle
k leer läuft und die Welle k in Ruhe verbleibt. Durch Verstellung der die Nockenscheibe
bildenden Einzelscheiben _@,, y' kann die Dauer des Stillstandes nach Erfordernis
verändert werden.