DE382496C - Verfahren zur Umwandlung unverseifbarer Kohlenwasserstoffe in Fettsaeuren und andere verseifbare Produkte - Google Patents

Description

• Verfahren zur Umwandlung unverseifbarer Kohlenwasserstoffe in Fettsäuren und andere verseifbare Produkte. Die Umwandlung von Kohlenwasserstoffen in die entsprechenden Fettsäuren kann auf verschiedenen Wegen durchgeführt werden; doch ist von den bekannten Methoden keine für eine Verwertung im Großbetriebe geeignet, denn alle benötigen zur Durchführung der Umwandlung die Herstellung einer Reihe von Zwischenprodukten, deren Isolierung schwierig ist und die daher den Prozeß unrentabel gestalten.
• Für die Technik schien allein der Weg der direkten Oxydation der Kohlenwasserstoffe gangbar; jenes Ziel erscheint durch vorliegende Erfindung erreicht. Ihr Prinzip besteht in der Einwirkung von reinem oder durch indifferente Gase verdünntem Sauerstoff auf aliphatische Kohlenwasserstoffe bei erhöhter Temperatur und Normal' oder erhöhtem Drucke unter Anwendung von Sauerstoffüberträgern aus der Oxyde und Salze der seltenen Erden, der Eisen- und der Kupfergruppe sowie der Edelmetalle unter Mitwirkung von Wasserdampf.
• Auf jenem Wege werden Gemenge von Fettsäuren, höher oxydierten, verharzten Körpern und unangegriffenen Kohlenwasserstoffen erhalten; die Isolierung der Fettsäuren aus dem Reaktionsprodukte kann weiterhin durch Behandlung jenes mit Alkalilauge, Zersetzung, der erhaltenen Seifen mit Mineralsäure und nachfolgende Reinigung durch Destillation unter vermindertem Drucke erfolgen.
• Die so erhaltenen Fettsäuren stellen bei Anwendung von technischem Paraffin als Ausgangsmaterial, entsprechend dem Gemenge der darin enthaltenen Kohlenwasserstoffe, ein Gemenge der homologen Fettsäuren dar und sind in ihren Eigenschaften den im Kokosnußöl enthaltenen Fettsäuren ähnlich: ihre Säurezahl beträgt i8o bis igo, Verseifungszahl igo bis 22o, Jodzahl 8 bis io. Verseifbarkeit usw. sind ebenfalls entsprechend. Beispiel i. 2oog Paraffin werden mit 2g == iProzent eines der oben genannten SauerstoffÜberträger im Ölbad auf i5o bis 170' erhitzt und so lange ein Luft- oder Sauerstoffstrom durchgeleitet, der vorher eine mit Wasser beschickte Waschflasche passiert hat, bis die Verseifungszahl einer entnommenen Probe 12o beträgt. Dann wird das Reaktionsgenienge mit Natronlauge in mäßigem Überschuß behandelt, die erhaltene Seifenlösung vom unangegriffenen Paraffin abgezogen, mit Salz- oder Schwefelsäure zersetzt und die abgeschiedenen Fettsäuren nach Umschmelzen bis zum vollständigen Verdampfen des eingeschlossenen Wassers, bei einem Drucke von 10 bis 13 mm fraktioniert. Die Destillation beginnt bei igo' und wird bei ' steigender Temperatur so lange fortgesetzt, bis die übergehenden Tropfen dunkle Färbung annehmen, was bei 29o bis 3oo' der Fall ist. Das Destillat, ein Gemisch von wenig flüssigen mit viel festen Fettsäuren, kann nun weiter verarbeitet werden. Beispiel 2.
• 2oo g Paraffin, :2 g eines der obengenannten Sauerstoffüberträger und 30 ccm Wasser werden im Autoklaven mit Sauerstoff bei i5o bis 170' Und 30 bis 35 Atni. Druck unter fortwährender Ersetzung des absorbierten Sauerstoffs behandelt, bis die Verseifungszahl einer entnommenen Probe i2o beträgt, und das Reaktionsgemenge nunmehr, wie unter Beispiel i angeführt, auf Fettsäuren aufgearbeitet.

Claims (1)

1. PATENT-ANspp,ucH: Verfahren zur Umwandlung unverseifbaser Kohlenwasserstoffe in Fettsäuren und andere verseifbare Produkte durch direkte Oxydation, gekennzeichnet dadurch, daß solche Kohlenwasserstoffe bzw. Gemenge derselben in flüssigem Zustande bei Gegenwart von Wasserdampf und Sauerstoffüberträgern (Oxyde und Salze der seltenen Erden und von Metallen der Eisen- oder Kupfergruppe sowie der Edelinetalle) der direkten Oxydation - mit Sauerstoff bzw. durch indifferente Gase verdünnten Sauerstoff unterworfen werden.