DE382374C - Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften von Rohkautschuk - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung eines Rohkautschuks von gleichmäßiger Beschaffenheit.

Bei der Verarbeitung von Rohkautschuk ist die Verschiedenheit in der Härte und des Polymerisationsgrades sehr störend, die hauptsächlich in den verschiedenen Koagulierungsverfahren des Milchsaftes ihren Grund hat. Man bearbeitet daher den Kautschuk in Knet- oder Walzwerken, um einen gleichmäßigen Weichheitsgrad zu erzielen. Dieses Verfahren ist aber nicht befriedigend, weil es viel Zeit und Kraft erfordert.

Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Beseitigung der Schwankungen in der physikalischen Beschaffenheit des Rohkautschuks, wie er von den Pflanzungen kommt, wie auch zum Trocknen des auf den gleichen Weichheitsgrad gebrachten Kautschuks.

Bei diesem Verfahren wird der Rohkautschuk in einer indifferenten, nicht oxydierenden Atmosphäre erhitzt. Das Erhitzen von Kautschuk in einem indifferenten Gase, wie Kohlensäure oder Stickstoff, ist zwar an sich bekannt, aber man hat die Erhitzung immer nur von außen, beispielsweise mittels Dampfrohre, ausgeführt. Danach wurde dann der Kautschuk in einem gewöhnlichen Vakuumtrockner getrocknet, wobei wiederum Dampf zur Beheizung des Trockenraumes -von außen benutzt wurde. Mit dem Rohkautschuk selbst brachte man den Dampf aber nicht in Berührung, auch befindet sich in dem Trockner immer eine gewisse, wenn auch geringe Menge Luft, die aber genügt, um die Rohware durch Oxydation zu schädigen.

Nach dem vorliegenden Verfahren wird der Kautschuk mit vollkommen luftfreiem Dampf von beliebiger Spannung erwärmt und dann ohne Anwendung äußerer Wärme, am besten im Vakuum, getrocknet.

Dieses Verfahren ist billiger und leichter als die bisherigen Verfahrensweisen durchzuführen, indem der Dampf zugleich zur Erhitzung des Rohkautschuks dient und als indifferentes Mittel wirkt, auch fallen alle besonderen Vorrichtungen, einschließlich solcher zur getrennten Erzeugung von indifferentem Gas und Heizgas (oder Heizmittel), fort. Auch läßt sich, obgleich der Kautschuk nach der Dampfbehandlung in einer gewöhnlichen Trockenkammer getrocknet werden könnte, der Erhitzungs- und der Trocknungsprozeß immer nacheinander und praktisch in einem fortlaufenden Verfahren durchführen, und zwar unter Benutzung der in dem Kautschuk verbliebenen Wärme zu seiner Trocknung im Vakuum.

Der zu behandelnde Rohkautschuk wird in eine Kammer oder einen Behälter gebracht, 6q

Claims (1)

1. der mit Einrichtungen zum Auspumpen der Luft sowie zum Einführen des Dampfes versehen ist. Die Luft wird vor Einführung des Dampfes entfernt. Der Druck des Dampfes kann beliebig geAvählt werden, und die Behandlungsdauer ist von dem jeweils verwendeten Druck abhängig. Bei einigen Kautschukarten genügt es, wenn man den Rohkautschuk mit Dampf von 0,7 bis 1 Atm.

   Druck 7 Stunden lang behandelt, während in anderen Fällen durch vierstündige Behandlung mit Dampf von 4 Atm. Spannung gute Ergebnisse erzielt wurden. Für beliebige Posten Rohgummi werden immer die besten Ergebnisse zu erhalten sein, wenn man von Zeit zn Zeit von einer Probe \^riskositätsprü~ fungen macht. Die Erhitzung braucht aber nicht gleichmäßig zu sein, besonders da die Zeit geändert werden kann.

   Nach Beendigung der Dampfbehandlung wird der Dampf abgestellt und der Behälter ;:um Trocknen des Kautschuks evakuiert.

   Die erwähnten Viskositätsprüfungen können beispielsweise mit 1 Prozent Kautschuk in Benzin in der Weise durchgeführt werden, 1 laß der zerkleinerte Kautschuk in Benzin gelöst wird. Man läßt dann absetzen und gießt die Lösung sorgfältig in ein Ostwald-Viskosimeter. Die Prüfung wird in einem thermostatisch geregelten Wasserbad ausgeführt.

   Paten τ-Anspruch:

   Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften von Rohkautschuk, dadurch gekennzeichnet, daß der Kautschuk der Wirkung von luftfreiem Dampf ausgesetzt und alsdann in einem Vakuum ohne äußere Hitze getrocknet wird.