DE3823327C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine
Bezugselektrode zum Messen elektrochemischer Größen.
Für elektrochemische Potentialmessungen, wie z. B. die pH-Wert-
Messungen aber auch für Messungen örtlicher Stromdichten und
ganz allgemein von Ionenaktivitäten wird eine Meßelektrode,
die auf die zu messenden Ionen anspricht und eine
Bezugselektrode in Form einer Ein- oder Zweistabmeßkette
vorgesehen. Beide Elektroden tauchen in das zu messende Medium
ein. Durch ein angeschlossenes Meßgerät (mV-Meter, pH-Meter)
wird die Potentialdifferenz zwischen der Bezugselektrode und
der Meßelektrode gemessen. Die Meßwertanzeige ist dabei ein
Maß für die Ionenkonzentration. Bei der
Wasserstoffionenaktivitätsmessung (pH-Wertmessung) wird eine
Meßelektrode verwendet, die auf Wasserstoffionen anspricht;
dies bedeutet, daß deren Potential gegenüber der
Bezugselektrode von der Wasserstoffionenkonzentration
abhängig, das Potential der Bezugselektrode jedoch unabhängig
konstant ist. Hierbei wird in der Regel ein in pH-Werten
geeichtes mV-Meter verwendet, das auch als pH-Meter bezeichnet
wird. Dabei soll die Bezugselektrode unabhängig von dem
Zustand und der Art des zu messenden Mediums in einem
ionenleitenden Kontakt über das zu messende Medium zur
Meßelektrode stehen und ein von der Ionenkonzentration
unabhängiges konstantes Eigenpotential aufweisen.
Bei einer aus der DE-OS 30 36 354 bekannten Bezugselektrode
ist eine mit einer Glaswand versehene unten offene Kammer mit
einem galvanisch chlorierten Silberdraht (oder Silberplatte)
und mit einer gesättigten wäßrigen Lösung aus Kaliumchlorid
und Silberchlorid bestückt bzw. gefüllt. Die gefüllte Kammer
ist mit einem porösen Stopfen verschlossen, der einen
ionenleitenden Kontakt der Bezugselektrode über das zu
messende Medium zur Meßelektrode gewährleistet, und bildet so
den metallischen Elektrodenkörper. Auch aus der DE-OS 36 17 479
ist eine Bezugselektrode bekannt, die ein Glasrohr
aufweist, die mit einem Elektrolyten gefüllt ist und die an
einem Ende eine aus pulverisierten Silberchlorid bestehenden
Elektrodenkörper aufweist, an welchem unteren Ende das
Glasrohr mit einem aus poröser Keramik bestehenden Stopfen
verschlossen ist. Auch dieser poröse Stopfen soll einen
ionenleitenden Kontakt von der Bezugselektrode zu einer
Meßelektrode schaffen. Eine weitere im prinzipiellen Aufbau
gleiche Referenzelektrode ist bereits in der DE-OS 23 53 450
beschrieben. Der Unterschied dieser Bezugselektrode gegenüber
den vorgenannten besteht darin, daß das Diaphragma mit einem
Überzug aus porösem fluorierten Kunststoff versehen ist.
Dadurch soll ein gleichmäßiger Elektrolytdurchfluß vom Inneren
der Elektrode zum äußeren Meßgut gewährleistet werden. Der
Stromkreis wird somit durch Kontakt von flüssigem Bezugs- bzw.
Referenzelektrolyten aus dem Inneren der Elektrode zum Meßgut
nach außen geschlossen. Durch den Überzug aus fluorierten
Kunststoff soll ein gleichmäßiges Diffusionspotential erreicht
werden, so daß die Anfälligkeit von diesem gegenüber
unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten innerhalb des zu
messenden Mediums stark herabgesetzt ist.
Derartige Anordnungen sind nicht nur aufwendig in der
Herstellung, sondern weisen auch folgende weitere Nachteile
auf. Durch aus dem porösen Stopfen (Diaphragma) austretendes
Elektrolyt, wie in einem Falle Kaliumchlorid und
Silberchlorid, können chemische Reaktionen mit dem zu
messenden Medium auftreten, die das Diaphragma verstopfen und
den inonenleitenden Kontakt unterbrechen. Oberflächenaktive
Substanzen, wie z.B. Glanzzusätze in galvanischen Bädern,
Lackpartikel bei der elektrolytischen Tauchlackierung,
Schmutz- und Schwebeteilchen in Abwässern und Proteine
verstopfen das Diaphragma und unterbrechen dadurch den
elektrischen Kontakt. Bei der eingangs erwähnten DE-OS 30 36 354
ist deshalb die Bezugselektrode innerhalb eines weiteren
Glasbehälters unter Zwischenfügen eines Brückenelektrolyts
angeordnet und mit einem zweiten porösen Stopfen versehen,
zwischen dem und dem ersten porösen Stopfen der eigentlichen
Bezugselektrode Kaliumchlorid-Kristalle angeordnet sind, um
ein Diffundieren des betreffenden Metalls der Bezugselektrode
nach außen zu verhindern. Werden derartige Bezugselektroden in
druckbeaufschlagten Medien eingesetzt, so ergibt sich das
umgekehrte Problem der Diffusion des zu messenden Mediums ins
innere der Bezugselektrode, so daß die Betriebssicherheit
beeinträchtigt wird, was jedoch nur durch aufwendige
Druckausgleichsarmaturen vermieden werden kann. Kann der
Elektrolyt während des Meßvorganges durch das Diaphragma
entweichen, so ist ein Nachfüllen unerläßlich. Außerdem sind
die Bezugselektroden, die mit einem Flüssigelektrolyt
arbeiten, nur bedingt temperaturbeständig, nämlich lediglich
in einem Bereich zwischen 0 und 80°C.
Eine weitere Elektrode, allerdings in Form einer Meßelektrode
ist aus der DE-OS 31 34 760 bekannt. Die dort gezeigte
ionenselektive Elektrode weist einen zylindrischen
Elektrodenkörper auf, der aus einem Metall, einem Metallsalz
oder einem wärmegehärteten, mit Leitzusätzen versehenen Harz
besteht. An einer der Stirnseiten des Elektrodenkörpers ist
ein Brückenkörper über eine dünne Kupplungsschicht an den
Elektrodenkörper angebracht. Der Brückenkörper besteht aus
einem Ionenaustauschmaterial in einer Einbettmasse aus PVC.
Die Kupplungsschicht enthält Materialien, die eine feste
chemische Bindung zwischen dem anorganischen Elektrodenkörper
und der organischen Einbettmasse des Brückenkörpers
ermöglicht. Die so beschriebene ionensensitive/-selektive
Elektrode ist aufgrund ihres Aufbaus als Bezugselektrode
ungeeignet. Sie ist nicht in der Lage, ein konstantes
Bezugspotential in einer Meßlösung zu liefern, da das
Grenzflächenpotential zwischen Brückenkörper und Meßlösung,
und somit das Gesamtpotential der Elektrode von der örtlichen
und artspezifischen Ionenkonzentration in der Meßlösung
abhängig ist. Diese ionensensitive/-selektive Elektrode gibt
keine Hinweise darüber, wie geeignete Bezugselektroden
hergestellt werden können, die unabhängig von der Ionenart und
-konzentration in dem zu messenden Medium ein konstantes
Bezugspotential für potentiometrische Messungen nach dem
galvanischen Meßkettenprinzip liefern. Bei noch einer
weiteren in der DE-OS 33 13 977 beschriebenen Elektrode wird
der Kontakt zum Meßgut durch eine Kontakt-Elektrolytschicht
hergestellt. Daraus geht hervor, daß die Elektrolytschicht
zumindest teilweise aus einem ionenbildenden Salz des
zumindest teilweise aus einem ionenbildenden Salz des
Elektrodenkörpermetalls besteht; sie kann zur Erhöhung der
elektrischen Leitfähigkeit zusätzlich dotiert sein. Die so
beschriebene Elektrolytschicht, die als Kontakt zum Meßmedium
dient, ist nicht elektrochemisch innert. Abhängig von der
Konzentration und Art der Salze und deren Ione können
chemische Umsatzreaktionen mit den in der Elektrolytschicht
enthaltenen affinen Ionen stattfinden. Daher ist die so
gebildete Elektrode ebenfalls als Bezugselektrode ungeeignet.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine
Bezugselektrode zum Messen elektrochemischen Größen zu
schaffen, die einfach im Aufbau ist, eine höhere
Betriebssicherheit aufweist, druckbeständig und unempfindlich
gegen Verschmutzungen durch oberflächenaffine Substanzen ist.
Diese Aufgabe wird bei einer derartigen Bezugselektrode zum
Messen elektrochemischer Größen durch die im Anspruchs 1
angegebenen Merkmale gelöst.
Elektrochemisch inert bedeutet hier, daß der Werkstoff von
einer beliebigen Ionenkonzentration eines Mediums, in das die
Bezugselektrode eintaucht, unbeeinflußt ein konstantes
Eigenpotential aufweist, so daß die Spannung der
Bezugselektrode unabhängig vom Material des Mediums ist.
Die erfindungsgemäße Bezugselektrode ist somit aufgrund ihres
Aufbaus einer extrem hohen Belastbarkeit durch Druck
auszusetzen, die bis zu 100 bar ohne Druckausgleichsarmatur
reicht. Außerdem kann sie Temperaturen bis zu 200°C ausgesetzt
werden. Aufgrund der besonderen Art des Brückenkörpers kann
sich keine irgendwie geartete Verstopfung eines Diaphragmas
ergeben. Da ein fester metallischer Körper verwendet wird, ist
eine Diffusion von Elektrolyt in das zu messende Medium
ausgeschlossen. Darüber hinaus ergeben sich bei der
erfindungsgemäßen Bezugselektrode keine unerwünschten
Diffusionsspannungen. Außerdem kann sie zur Messung in sehr
hohen Salzkonzentrationen und zur Messung aller Ionen in
wäßriger Lösung verwendet werden. Darüber hinaus ist mit der
erfindungsgemäßen Bezugselektrode ein erheblich geringerer
Wartungsaufwand verbunden, da kein Elektrolyt zum Herstellen
des elektrischen Kontaktes zum Meßmedium diffundieren muß und
daher auch kein Bedarf an einer Nachfüllung des Elektrolyts
besteht. Die in sehr einfacher Weise aufgebaute
Bezugselektrode ist nicht nur mechanisch in sich stabil,
sondern auch miniaturisierbar, so daß sie in vorteilhafter
Weise im Zusammenhang mit Halbleitersensoren, die
üblicherweise kleine und kleinste Abmessungen aufweisen,
verwendet werden kann. Die Bezugselektrode ist somit auch
kostengünstig herstellbar und einsetzbar.
Messungen in Kombination mit üblichen Glaselektroden zur
pH-Wertmessung haben gezeigt, daß die Bezugselektrode nach der
Erfindung über mehrere Monate ein überraschend stabiles
Eigenpotential aufwies. Vergleiche mit üblichen eingangs
genannten Silber/Silberchlorid-Bezugselektroden haben gezeigt,
daß eine Nacheichung der Meßkette, die durch die
Potentialänderung der Silber/Silberchlorid-Bezugselektrode von
Zeit zu Zeit notwendig ist, entfällt.
Eine vorteilhafte Ausführungsform einer Bezugselektrode
vorliegender Erfindung ergibt sich durch die Merkmale des
Anspruchs 2.
Mit den Merkmalen des Anspruchs 3 ist eine Ausführungsform
einer Bezugselektrode erreicht, die in vorteilhafter Weise
äußerst kleinbauend ausgeführt werden kann. Eine derartig
miniaturisierte Bezugselektrode ist beispielsweise auf medizinischem
oder anderen Gebieten einsetzbar.
Vorteilhafte Ausführungen hinsichtlich des einzusetzenden
Werkstoffes des Brückenkörpers und/oder des metallischen
Körpers ergeben sich aus den Merkmalen eines oder mehrerer der
Ansprüche 4 bis 12.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung einer Bezugselektrode der
vorgenannten Art in einer Einstabmeßkette ergibt sich durch
die Merkmale des Anspruchs 14.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind der folgenden
Beschreibung zu entnehmen, in der die Erfindung anhand der in
der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher
beschrieben und erläutert ist. Es zeigt
Fig. 1 im Längsschnitt eine Bezugselektrode gemäß
einem Ausführungsbeispiel vorliegender
Erfindung,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II der Fig. 1,
Fig. 3 in perspektivischer Darstellung eine
Bezugselektrode gemäß einem anderen
Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung,
Fig. 4 einen Längsschnitt durch eine
Einstab-Meßkette gemäß einem
Ausführungsbeispiel, die mit einer mit der in
Fig. 1 dargestellten Bezugselektrode
vergleichbaren Bezugselektrode versehen ist,
und
Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie V-V der Fig. 4.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Bezugselektrode 11 gemäß
einem ersten Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung
besitzt einen mit einem abgerundeten Ende versehenen festen,
vollzylindrischen, einstückigen Elektrodenkörper 12, der aus
Metall, beispielsweise Silber ist und dessen Oberfläche im wesentlichen
vollständig galvanisch bzw. elektrolytisch mit einer sehr
dünnen Schicht bzw. Überzug 13 aus Silberchlorid überzogen
ist. Damit besitzt der Elektrodenkörper 12 eine
Phasengrenzfläche Metall/Metallsalz hier in Form von
Silber/Silberchlorid.
Es versteht sich, daß es auch möglich ist, als Metallsalz
Silbersulfid zu verwenden. Außerdem ist es möglich, eine
Phasengrenzfläche in Form von Metall/Metallion, also bei der
Verwendung von Silber in Form von Silber/Silberionen zu
verwenden, was bei stromloser Metallabscheidung durch
Ionenaustausch erfolgt. Als zu beschichtender Elektrodenkörper
12 kann beispielsweise ein Silberstift Verwendung finden.
Der mit dem Überzug 13 versehene Elektrodenkörper 12 ist bis
auf sein oberes Ende von einem Brückenkörper 14 im
wesentlichen vollständig umgeben. Der Brückenkörper 14 besitzt
hierbei die Form eines einendig geschlossenen Hohlzylinders
und ist aus einem festen, elektrisch leitenden, jedoch
elektrochemisch inerten Werkstoff hergestellt. Beim
dargestellten Ausführungsbeispiel wird als ein solcher
Werkstoff ein Polymer verwendet, das mit Kohlenstoff in Form
von Ruß und Graphit mit einer Konzentration im Bereich
zwischen 10 und 30 Gewichtsprozent versetzt ist. Dem Polymer,
beispielsweise Polyvinylesther, ist noch vor dem Aushärtungsprozeß bzw.
der Polymerisation der elektrisch leitende Zusatz in Form von
Ruß und Graphit beigemengt worden. Elektrochemisch inert
bedeutet, daß der Werkstoff von einer beliebigen
Ionenkonzentration eines Mediums, in das er eintaucht,
unbeeinflußt ein konstantes Eigenpotential aufweist, so daß
die Spannung der Bezugselektrode unabhängig vom Material des
Meßmediums ist.
Es versteht sich, daß für den Brückenkörper 14 auch andere
Polymere verwendet werden können, wie beispielsweise Polyethylen,
Polypropylen, Polyvinylchlorid, Polytetrafluorethylen oder
Epoxydharz, dem entsprechende leitende Zusätze beigemischt
sind. Als beizumengende leitende Zusätze kommen nicht nur
Kohlenstoff bzw. Kohlenstoffverbindungen in Form von
feinverteiltem Graphit und/oder Ruß und/oder Aktivkohle
infrage, sondern auch n-Germanium oder n-Silicium. Bei einem
sog. Leitruß als elektrisch leitender Zusatz kann auch schon
eine Beigabe von 3 ./. 4 Gw.-% ausreichen. Des weiteren ist
es möglich, als derartige elektrochemisch inerte Werkstoffe
Keramik- oder Glaswerkstoffe zu verwenden, denen elektrisch
leitende Zusätze in einer der genannten Formen beigemischt
sind. Als elektrisch leitender Zusatz kann auch ein elektrisch
leitendes Polymer, wie Polyacethylen, Polypyrol o. dgl. in
einem nicht leitenden Polymer verwendet werden. Grundsätzlich
wird ein Werkstoff für den Brückenkörper 14 verwendet, der
eine Feststoffmischung bildet, die kein elementares Metall
enthält.
Der Elektrodenkörper 12 ist mit einem Leiter 16 eines zu einem
Meßgerät führenden Koaxialkabels 17 verbunden. Das obere Ende
des Brückenkörpers 14 ist durch eine haubenartige Abdeckung 18
ggf. gas- und/oder flüssigkeitsdicht geschützt.
Fig. 3 zeigt eine Bezugselektrode 11′ gemäß einem zweiten
Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung, die grundsätzlich
genau so aufgebaut ist wie die Bezugselektrode 11 der Fig. 1
und 2. Der einzige Unterschied besteht in der
unterschiedlichen geometrischen Form, d.h. die Bezugselektrode
11′ ist insgesamt plattenartig. Die Bezugselektrode 11′
besitzt also einen plattenförmigen Elektrodenkörper 12′, der
lediglich an seiner einen Grundfläche mit einer entsprechenden
Metallionen- bzw. Metallsalz-Schicht bzw. -Überzug 13′
elektrolytisch bzw. galvanisch versehen ist. Dieser sehr
dünnen Schicht 13′ benachbart ist der ebenfalls plattenförmig
ausgebildete Brückenkörper 14′.
Sowohl der Elektrodenkörper 12′ als auch der Überzug bzw. die
Schicht 13′ als auch der Brückenkörper 14′ sind aus einem der
zum ersten Ausführungsbeispiel der Bezugselektrode 11
genannten Materialien bzw. Werkstoffen. Insofern braucht
hierauf nicht näher eingegangen zu werden.
Die Bezugselektrode 11′ ist in einen elektrisch nicht
leitenden und elektrochemisch inerten festen Kunststoffblock
19′ eingegossen, und zwar derart, daß die Unterseite 20′ des
Brückenkörpers 14′ freibleibt. Des weiteren ist der
Elektrodenkörper 12′ der Bezugselektrode 11′ mit einem Leiter
16′ verbunden. Diese Bezugselektrode 11′ kann in sehr
kleinbauender Form hergestellt und daher aufgrund der
Miniaturisierung bspw. in der Medizintechnik eingesetzt werden.
Die Bezugselektrode 11 bzw. 11′ kann bei einer Einstab- oder
Zweistabmeßkette in vielfältiger Weise eingesetzt werden,
nämlich für die Ionenaktivitätsmessung, wie die
pH-Wertmessung, die Redoxpotentialmessung und für
ionenselektive Messungen allgemein, in der Voltametrie, für
amperometrische Messungen und andere
elektrochemische Messungen, wie Polarographie usw.
Die Fig. 4 und 5 zeigen ein Ausführungsbeispiel einer
Einstabmeßkette 21, bei der eine Meßelektrode 22 und eine
Bezugselektrode 23, die einen der Bezugselektrode 11
entsprechenden Aufbau und eine dieser ähnliche Form aufweist,
verwendet sind. Die Meßelektrode 22 besitzt ein oben und unten
geschlossenes Glasrohr 24, das mit einem Elektrolyten 25
gefüllt ist. Innerhalb des Glasrohres 10 ist ein galvanisch
chlorierter Silberdraht 26 vorgesehen, dessen aus dem hinteren
Ende des Glasrohres 24 herausragendes Ende mit einem Leiter 27
eines Koaxialkabels 28 verbunden ist.
Diese Meßelektrode 22 ist bis auf ihr vorderes
halbkugelförmiges Meßende 29 von der Bezugselektrode 23
umgeben. Dieses Meßende 29 ist elektrisch leitend und sein
Potential ist vom pH-Wert der eingetauchten Lösung abhängig.
Die Bezugselektrode 23 besitzt einen Brückenkörper 31, der das
Glasrohr 24 im wesentlichen vollständig umgibt, wobei, wie
erwähnt, lediglich das Meßende 29 der Meßelektrode 22 aus der
Vorderseite des Brückenkörpers 31 herausragt. Dieser
Brückenkörper 31 besteht, wie bei den in den Fig. 1 bis 3
genannten Ausführungsbeispielen der Bezugselektrode 11 bzw.
11, aus einem festen, elektrisch leitenden, jedoch
elektrochemisch inerten Werkstoff. Entsprechende Werkstoffe
ergeben sich aus der Beschreibung zu den Fig. 1 bis 3.
Innerhalb des Brückenkörpers 31 ist ein Teil der
Bezugselektrode 23 bildender Elektrodenkörper 32 aus Metall
angeordnet, der hohlzylindrisch ist und auf dessen Außenfläche
ein Überzug bzw. eine Schicht 33 aus einem entsprechenden
Metallsalz oder Metallionen elektrolytisch bzw. durch
stromlose Metallabscheidung aufgebracht ist. Der
hohlzylindrische Elektrodenkörper 32 mit seinem Überzug 33 ist
koaxial zum Glasrohr 24 und zum Brückenkörper 31 angeordnet.
Als Material für den Elektrodenkörper bzw. dessen Überzug 33
und damit für dessen Phasengrenzfläche kann eines in der
Beschreibung zu den Fig. 1 bis 3 genannten Metalle und deren
Salze bzw. Ionen verwendet werden. Es ist auch möglich, den
Elektrodenkörper 32 nicht hohlzylindrisch, sondern nach Art
einer rohrförmigen Gitterkonstruktion auszubilden, welche zur
Bildung der Phasengrenzfläche mit einer entsprechenden dünnen
Schicht versehen ist.
Das obere Ende des Elektrodenkörpers 32 ist mit einem zweiten
Leiter 34 des Koaxialkabels 28 verbunden. Außerdem ist das
obere Ende der Einstabmeßkette 21 durch eine haubenförmige
Abdeckung 35 ggf. gas- und/oder flüssigkeitsdicht geschützt.
Claims (13)
1. Bezugselektrode zum Messen elektrochemischer Größen, mit
einem festen metallischen Körper (12, 12′) aus
Vollmaterial, mit einer dünnen leitenden Schicht (13, 13′)
aus Metallsalz auf der Oberfläche des Körpers (12, 12′) und
mit einer darauf anliegenden weiteren Schicht aus einem
festen, elektrisch leitenden, jedoch elektrochemisch
inerten Werkstoff als Brückenkörper (14, 14′), wobei diese
Schichtanordnung in dem Bereich liegt, der mit einem
Referenzelektrolyten in Verbindung tritt.
2. Bezugselektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der mit der Schichtanordnung versehene metallische
Körper (12) zylindrisch ausgebildet ist.
3. Bezugselektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der mit der Schichtanordnung versehene metallische
Körper (12′) plattenförmig ist.
4. Bezugselektrode nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als elektrochemisch inerter
Werkstoff eine Feststoffmischung, die kein elementares
Metall enthält, verwendet ist.
5. Bezugselektrode nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als elektrochemisch inerter
Werkstoff elektrisch leitende Polymere oder durch Zusätze
leitend gemachte Polymere oder elektrisch leitende
Keramik- oder Glaswerkstoffe verwendet sind.
6. Bezugselektrode nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß als Polymer, beispielsweise Polyvinylesther, Polyethylen,
Polypropylen, Polyvinylchlorid, Polytetrafluorethylen oder
Epoxydharz verwendet ist, dem noch vor dem
Aushärtungsprozeß bzw. der Polymerisation elektrisch
leitende Zusätze beigemischt sind.
7. Bezugselektrode nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Keramik- oder Glaswerkstoff durch Zusätze leitend
gemacht ist.
8. Bezugselektrode nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß als elektrochemisch inerter Werkstoff
eine Mischung aus einem elektrisch nicht leitenden Polymer
und n-Germanium oder n-Silicium oder Kohlenstoff, beispielsweise in
Form von feinverteiltem Graphit und/oder Ruß, oder einem
elektrisch leitenden Polymer, wie Polyacethylen oder
Polypyrol vorgesehen ist.
9. Bezugselektrode nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Konzentration des eingebrachten
Kohlenstoffs in Form von Ruß und/oder Graphit zwischen 3 und
30 Gewichtsprozent beträgt.
10. Bezugselektrode nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der metallische Körper
(12, 12′) aus Silber und die dünne leitende Schicht
(13, 13′) aus Silbersalz besteht.
11. Bezugselektrode nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die dünne leitende Schicht (13, 13′) aus Silberchlorid
oder Silbersilfid besteht.
12. Bezugselektrode nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der metallische Körper (12) ein
Silberstift ist, der galvanisch mit Silberchlorid
überzogen ist, auf den ein Polymer mit einer
Kohlenstoffkonzentration in Form von Ruß und/oder Graphit
zwischen 3 und 30 Gewichtsprozent aufgebracht ist.
13. Bezugselektrode nach Anspruch 1 oder 2 oder mindestens
einem der Ansprüche 4 bis 12 in einer Einstabmeßkette mit
einer Meßelektrode, die ein oben und unten verschlossenes
Glasrohr (24) besitzt, in dem sich ein Metalldraht (26)
und ein Elektrolyt (25) befinden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßelektrode (22) in einer axialen
Durchgangsbohrung des metallischen Körpers (32)
eingelassen ist.
Priority Applications (1)
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Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
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