DE3823327A1 - Bezugselektrode zum messen elektrochemischer groessen - Google Patents
Bezugselektrode zum messen elektrochemischer groessenInfo
- Publication number
- DE3823327A1 DE3823327A1 DE19883823327 DE3823327A DE3823327A1 DE 3823327 A1 DE3823327 A1 DE 3823327A1 DE 19883823327 DE19883823327 DE 19883823327 DE 3823327 A DE3823327 A DE 3823327A DE 3823327 A1 DE3823327 A1 DE 3823327A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- reference electrode
- metal
- electrode
- silver
- electrode according
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01N—INVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
- G01N27/00—Investigating or analysing materials by the use of electric, electrochemical, or magnetic means
- G01N27/26—Investigating or analysing materials by the use of electric, electrochemical, or magnetic means by investigating electrochemical variables; by using electrolysis or electrophoresis
- G01N27/28—Electrolytic cell components
- G01N27/30—Electrodes, e.g. test electrodes; Half-cells
- G01N27/301—Reference electrodes
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Electrochemistry (AREA)
- Molecular Biology (AREA)
- Analytical Chemistry (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Immunology (AREA)
- Pathology (AREA)
- Investigating Or Analyzing Materials By The Use Of Electric Means (AREA)
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine
Bezugselektrode zum Messen elektrochemischer Größen nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 und auf eine mit einer derartigen
Bezugselektrode versehene Einstabmeßkette nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 14.
Für elektrochemische Potentialmessungen, wie z.B. die pH-Wert-
Messungen, aber auch für Messungen örtlicher Stromdichten und
ganz allgemein von Ionenaktivitäten wird eine Meßelektrode,
die auf die zu messenden lonen anspricht und eine
Bezugselektrode in Form einer Ein- oder Zweistabmeßkette
vorgesehen. Beide Elektroden tauchen in das zu messende Medium
ein. Durch ein angeschlossenes Meßgerät (mV-Meter, pH-Meter)
wird die Potentialdifferenz zwischen der Bezugselektrode und
der Meßelektrode gemessen. Die Meßwertanzeige ist dabei ein
Maß für die Ionenkonzentration. Bei der
Wasserstoffionenaktivitätsmessung (pH-Wertmessung) wird eine
Meßelektrode verwendet, die auf Wasserstoffionen anspricht;
dies bedeutet, daß deren Potential gegenüber der
Bezugselektrode von der Wasserstoffionenkonzentration
abhängig, das Potential der Bezugselektrode jedoch unabhängig
konstant ist. Hierbei wird in der Regel ein in pH-Werten
geeichtes mV-Meter verwendet, das auch als pH-Meter bezeichnet
wird. Dabei soll die Bezugselektrode unabhängig von dem
Zustand und der Art des zu messenden Mediums in einem
ionenleitenden Kontakt über das zu messende Medium zur
Meßelektrode stehen und ein von der Ionenkonzentration
unabhängiges konstantes Eigenpotential aufweisen.
Bei einer aus der DE-OS 30 36 354 bekannten Bezugselektrode
ist eine mit einer Glaswand versehene unten offene Kammer mit
einem galvanisch chlorierten Silberdraht (oder Silberplatte)
und mit einer gesättigten wäßrigen Lösung aus Kaliumchlorid
und Silberchlorid bestückt bzw. gefüllt. Die gefüllte Kammer
ist mit einem porösen Stopfen verschlossen, der einen
ionenleitenden Kontakt der Bezugselektrode über das zu
messende Medium zur Meßelektrode gewährleistet und bildet so
den metallischen Elektrodenkörper. Auch aus der DE-OS 36 17 479
ist eine Bezugselektrode bekannt, die ein Glasrohr
aufweist, die mit einem Elektrolyten gefüllt ist und die an
einem Ende eine aus pulverisierten Silberchlorid bestehenden
Elektrodenkörper aufweist, an welchem unteren Ende das
Glasrohr mit einem aus poröser Keramik bestehenden Stopfen
verschlossen ist. Auch dieser poröse Stopfen soll einen
ionenleitenden Kontakt von der Bezugselektrode zu einer
Meßelektrode schaffen.
Derartige Anordnungen sind nicht nur aufwendig in der
Herstellung, sondern weisen auch folgende weitere Nachteile
auf: Durch aus dem porösen Stopfen (Diaphragma) austretendes
Elektrolyt, wie in einem Falle Kaliumchlorid und
Silberchlorid, können chemische Reaktionen mit dem zu
messenden Medium auftreten, die das Diaphragma verstopfen und
den inonenleitenden Kontakt unterbrechen. Oberflächenaktive
Substanzen, wie z.B. Glanzzusätze in galvanischen Bädern,
Lackpartikel bei der elektrolytischen Tauchlackierung,
Schmutz- und Schwebeteilchen in Abwässern und Proteine
verstopfen das Diaphragma und unterbrechen dadurch den
elektrischen Kontakt. Bei der eingangs erwähnten DE-OS 30 36 354
ist deshalb die Bezugselektrode innerhalb eines weiteren
Glasbehälters unter Zwischenfügen eines Brückenelektrolyts
angeordnet und mit einem zweiten porösen Stopfen versehen,
zwischen dem und dem ersten porösen Stopfen der eigentlichen
Bezugselektrode Kaliumchlorid-Kristalle angeordnet sind, um
ein Diffundieren des betreffenden Metalls der Bezugselektrode
nach außen zu verhindern. Werden derartige Bezugselektroden in
druckbeaufschlagten Medien eingesetzt, so ergibt sich das
umgekehrte Problem der Diffusion des zu messenden Mediums ins
innere der Bezugselektrode, so daß die Betriebssicherheit
beeinträchtigt wird, was jedoch nur durch aufwendige
Druckausgleichsarmaturen vermieden werden kann.
Kann der Elektrolyt während des Meßvorganges durch das
Diaphragma entweichen, so ist ein Nachfüllen unerläßlich.
Außerdem sind die Bezugselektroden, die mit einem
Flüssigelektrolyt arbeiten, nur bedingt temperaturbeständig,
nämlich lediglich in einem Bereich zwischen 0 und 80°C.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine
Bezugselektrode der eingangs genannten Art zu schaffen, die
einfach im Aufbau ist, eine höhere Betriebssicherheit
aufweist, druckbeständig und unempfindlich gegen
Verschmutzungen durch oberflächenaffine Substanzen ist.
Diese Aufgabe wird bei einer Bezugselektrode der genannten Art
durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale
gelöst.
Elektrochemisch inert bedeutet hier, daß der Werkstoff von
einer beliebigen Inonenkonzentration eines Mediums, in das die
Bezugselektrode eintaucht, unbeeinflußt ein konstantes
Eigenpotential aufweist, so daß die Spannung der
Bezugselektrode unabhängig vom Material des Mediums ist.
Die erfindungsgemäße Bezugselektrode ist somit aufgrund ihres
Aufbaus einer extrem hohen Belastbarkeit durch Druck
auszusetzen, die bis zu 100 bar ohne Druckausgleichsarmatur
reicht. Außerdem kann sie Temperaturen bis zum 200°C
ausgesetzt werden. Aufgrund der besonderen Art des
Brückenkörpers kann sich keine irgendwie geartete Verstopfung
eines Diaphragmas ergeben. Da ein fester metallischer
Elektrodenkörper verwendet wird, ist eine Diffusion von
Elektrolyt in das zu messende Medium ausgeschlossen. Darüber
hinaus ergeben sich bei der erfindungsgemäßen Bezugselektrode
keine unerwünschten Diffusionsspannungen. Außerdem kann sie
zur Messung in sehr hohen Salzkonzentrationen und zur Messung
aller Ionen in wäßriger Lösung verwendet werden. Darüber
hinaus ist mit der erfindungsgemäßen Bezugselektrode ein
erheblich geringerer Wartungsaufwand verbunden, da kein
Elektrolyt zum Herstellen des elektrischen Kontaktes zum
Meßmedium diffundieren muß und daher auch kein Bedarf an einer
Nachfüllung des Elektrolyts besteht. Die in sehr einfacher
Weise aufgebaute Bezugselektrode ist nicht nur mechanisch in
sich stabil, sondern auch miniaturisierbar, so daß sie in
vorteilhafter Weise im Zusammenhang mit Halbleitersensoren,
die üblicherweise kleine und kleinste Abmessungen aufweisen,
verwendet werden kann. Die Bezugselektrode ist somit auch
kostengünstig herstellbar und einsetzbar.
Messungen in Kombination mit üblichen Glaselektroden zur
pH-Wertmessung haben gezeigt, daß die Bezugselektrode nach der
Erfindung über mehrere Monate ein überraschend stabiles
Eigenpotential aufwies. Vergleiche mit üblichen eingangs
genannten Silber/Silberchlorid-Bezugselektroden haben gezeigt,
daß eine Nacheichung der Meßkette, die durch die
Potentialänderung der Silber/Silberchlorid-Bezugselektrode von
Zeit zu Zeit notwendig ist, entfällt.
Eine vorteilhafte Ausführungsform einer Bezugselektrode
vorliegender Erfindung ergibt sich durch die Merkmale des
Anspruchs 2.
Mit den Merkmalen des Anspruchs 3 ist eine Ausführungsform
einer Bezugselektrode erreicht, die in vorteilhafter Weise
äußerst kleinbauend ausgeführt werden kann. Eine derartig
miniaturisierte Bezugselektrode ist beispielsweise auf medizinischem
oder anderen Gebieten einsetzbar. Dabei ist es für einen
eindeutigen Meßvorgang zweckmäßig, die Merkmale des Anspruchs
4 vorzusehen.
Vorteilhafte Ausführungen hinsichtlich des einzusetzenden
Werkstoffes des Brückenkörpers und/oder des Elektrodenkörpers
ergeben sich aus den Merkmalen eines oder mehrerer der
Ansprüche 5 bis 13.
Desweiteren betrifft die vorliegende Erfindung eine
Einstabmeßkette gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 14, die
eine Bezugselektrode der vorgenannten Art verwendet und die
gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel vorliegender
Erfindung durch die Merkmale im Kennzeichen des Anspruchs 14
gebildet ist. Zweckmäßigerweise ist dabei die Meßelektrode mit
den Merkmalen des Anspruchs 15 ausgestattet.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind der folgenden
Beschreibung zu entnehmen, in der die Erfindung anhand der in
der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher
beschrieben und erläutert ist. Es zeigen:
Fig. 1 im Längsschnitt eine Bezugselektrode gemäß
einem Ausführungsbeispiel vorliegender
Erfindung,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II der Fig.
1,
Fig. 3 in perspektivischer Darstellung eine
Bezugselektrode gemäß einem anderen
Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung,
Fig. 4 einen Längsschnitt durch eine
Einstab-Meßkette gemäß einem
Ausführungsbeispiel, die mit einer mit der in
Fig. 1 dargestellten Bezugselektrode
vergleichbaren Bezugselektrode versehen ist,
und
Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie V-V der Fig. 4.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Bezugselektrode 11 gemäß
einem ersten Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung
besitzt einen mit einem abgerundeten Ende versehenen festen,
vollzylindrischen, einstückigen Elektrodenkörper 12, der aus
Metall, beispielsweise Silber ist und dessen Oberfläche im wesentlichen
vollständig galvanisch bzw. elektrolytisch mit einer sehr
dünnen Schicht bzw. Überzug 13 aus Silberchlorid überzogen
ist. Damit besitzt der Elektrodenkörper 12 eine
Phasengrenzfläche Metall/Metallsalz hier in Form von
Silber/Silberchlorid.
Es versteht sich, daß es auch möglich ist, als Metallsalz
Silbersulfid zu verwenden. Außerdem ist es möglich, eine
Phasengrenzfläche in Form von Metall/Metallion, also bei der
Verwendung von Silber in Form von Silber/Silberionen zu
verwenden, was bei stromloser Metallabscheidung durch
Ionenaustausch erfolgt. Als zu beschichtender Elektrodenkörper
12 kann beispielsweise ein Silberstift Verwendung finden.
Der mit dem Überzug 13 versehene Elektrodenkörper 12 ist bis
auf sein oberes Ende von einem Brückenkörper 14 im
wesentlichen vollständig umgeben. Der Brückenkörper 14 besitzt
hierbei die Form eines einendig geschlossenen Hohlzylinders
und ist aus einem festen, elektrisch leitenden, jedoch
elektrochemisch inerten Werkstoff hergestellt. Beim
dargestellten Ausführungsbeispiel wird als ein solcher
Werkstoff ein Polymer verwendet, das mit Kohlenstoff in Form
von Ruß und Graphit mit einer Konzentration im Bereich
zwischen 10 und 30 Gewichtsprozent versetzt ist. Dem Polymer,
beispielsweise Polyvinylesther, ist noch vor dem Aushärtungsprozeß bzw.
der Polymerisation der elektrisch leitende Zusatz in Form von
Ruß und Graphit beigemengt worden. Elektrochemisch inert
bedeutet, daß der Werkstoff von einer beliebigen
Ionenkonzentration eines Mediums, in das er eintaucht,
unbeeinflußt ein konstantes Eigenpotential aufweist, so daß
die Spannung der Bezugselektrode unabhängig vom Material des
Meßmediums ist.
Es versteht sich, daß für den Brückenkörper 14 auch andere
Polymere verwendet werden können, wie beispielsweise Polyethylen,
Polypropylen, Polyvinylchlorid, Polytetrafluorethylen oder
Epoxydharz, dem entsprechende leitende Zusätze beigemischt
sind. Als beizumengende leitende Zusätze kommen nicht nur
Kohlenstoff bzw. Kohlenstoffverbindungen in Form von
feinverteiltem Graphit und/oder Ruß und/oder Aktivkohle
infrage, sondern auch n-Germanium oder n-Silicium. Bei einem
sog. Leitruß als elektrisch leitender Zusatz kann auch schon
eine Beigabe von 3 ./. 4 Gw.-% ausreichen. Des weiteren ist
es möglich, als derartige elektrochemisch inerte Werkstoffe
Keramik- oder Glaswerkstoffe zu verwenden, denen elektrisch
leitende Zusätze in einer der genannten Formen beigemischt
sind. Als elektrisch leitender Zusatz kann auch ein elektrisch
leitendes Polymer, wie Polyacethylen, Polypyrol o.dgl. in
einem nicht leitenden Polymer verwendet werden. Grundsätzlich
wird ein Werkstoff für den Brückenkörper 14 verwendet, der
eine Feststoffmischung bildet, die kein elementares Metall
enthält.
Der Elektrodenkörper 12 ist mit einem Leiter 16 eines zu einem
Meßgerät führenden Koaxialkabels 17 verbunden. Das obere Ende
des Brückenkörpers 14 ist durch eine haubenartige Abdeckung 18
ggf. gas- und/oder flüssigkeitsdicht geschützt.
Fig. 3 zeigt eine Bezugselektrode 11′ gemäß einem zweiten
Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung, die grundsätzlich
genau so aufgebaut ist wie die Bezugselektrode 11 der Fig. 1
und 2. Der einzige Unterschied besteht in der
unterschiedlichen geometrischen Form, d.h. die Bezugselektrode
11′ ist insgesamt plattenartig. Die Bezugselektrode 11′
besitzt also einen plattenförmigen Elektrodenkörper 12′, der
lediglich an seiner einen Grundfläche mit einer entsprechenden
Metallionen- bzw. Metallsalz-Schicht bzw. -Überzug 13′
elektrolytisch bzw. galvanisch versehen ist. Dieser sehr
dünnen Schicht 13′ benachbart ist der ebenfalls plattenförmig
ausgebildete Brückenkörper 14′.
Sowohl der Elektrodenkörper 12′ als auch der Überzug bzw. die
Schicht 13′ als auch der Brückenkörper 14′ sind aus einem der
zum ersten Ausführungsbeispiel der Bezugselektrode 11
genannten Materialien bzw. Werkstoffen. Insofern braucht
hierauf nicht näher eingegangen zu werden.
Die Bezugselektrode 11′ ist in einen elektrisch nicht
leitenden und elektrochemisch inerten festen Kunststoffblock
19′ eingegossen, und zwar derart, daß die Unterseite 20′ des
Brückenkörpers 14′ freibleibt. Des weiteren ist der
Elektrodenkörper 12′ der Bezugselektrode 11′ mit einem Leiter
16′ verbunden. Diese Bezugselektrode 11′ kann in sehr
kleinbauender Form hergestellt und daher aufgrund der
Miniaturisierung bspw. in der Medizintechnik eingesetzt werden.
Die Bezugselektrode 11 bzw. 11′ kann bei einer Einstab- oder
Zweistabmeßkette in vielfältiger Weise eingesetzt werden,
nämlich für die Ionenaktivitätsmessung, wie die
pH-Wertmessung, die Redoxpotentialmessung und für
ionenselektive Messungen allgemein, in der Voltametrie, für
amperometrische Messungen und andere elektrochemische
Messungen, wie Polarographie usw.
Die Fig. 4 und 5 zeigen ein Ausführungsbeispiel einer
Einstabmeßkette 21, bei der eine Meßelektrode 22 und eine
Bezugselektrode 23, die einen der Bezugselektrode 11
entsprechenden Aufbau und eine dieser ähnliche Form aufweist,
verwendet sind. Die Meßelektrode 22 besitzt ein oben und unten
geschlossenes Glasrohr 24, das mit einem Elektrolyten 25
gefüllt ist. Innerhalb des Glasrohres 10 ist ein galvanisch
chlorierter Silberdraht 26 vorgesehen, dessen aus dem hinteren
Ende des Glasrohres 24 herausragendes Ende mit einem Leiter 27
eines Koaxialkabels 28 verbunden ist.
Diese Meßelektrode 22 ist bis auf ihr vorderes
halbkugelförmiges Meßende 29 von der Bezugselektrode 23
umgeben. Dieses Meßende 29 ist elektrisch leitend und sein
Potential ist vom pH-Wert der eingetauchten Lösung abhängig.
Die Bezugselektrode 23 besitzt einen Brückenkörper 31, der das
Glasrohr 24 im wesentlichen vollständig umgibt, wobei, wie
erwähnt, lediglich das Meßende 29 der Meßelektrode 22 aus der
Vorderseite des Brückenkörpers 31 herausragt. Dieser
Brückenkörper 31 besteht, wie bei den in den Fig. 1 bis 3
genannten Ausführungsbeispielen der Bezugselektrode 11 bzw.
11, aus einem festen, elektrisch leitenden, jedoch
elektrochemisch inerten Werkstoff. Entsprechende Werkstoffe
ergeben sich aus der Beschreibung zu den Fig. 1 bis 3.
Innerhalb des Brückenkörpers 31 ist ein Teil der
Bezugselektrode 23 bildender Elektrodenkörper 32 aus Metall
angeordnet, der hohlzylindrisch ist und auf dessen Außenfläche
ein Überzug bzw. eine Schicht 33 aus einem entsprechenden
Metallsalz oder Metallionen elektrolytisch bzw. durch
stromlose Metallabscheidung aufgebracht ist. Der
hohlzylindrische Elektrodenkörper 32 mit seinem Überzug 33 ist
koaxial zum Glasrohr 24 und zum Brückenkörper 31 angeordnet.
Als Material für den Elektrodenkörper bzw. dessen Überzug 33
und damit für dessen Phasengrenzfläche kann eines in der
Beschreibung zu den Fig. 1 bis 3 genannten Metalle und deren
Salze bzw. Ionen verwendet werden. Es ist auch möglich, den
Elektrodenkörper 32 nicht hohlzylindrisch, sondern nach Art
einer rohrförmigen Gitterkonstruktion auszubilden, welche zur
Bildung der Phasengrenzfläche mit einer entsprechenden dünnen
Schicht versehen ist.
Das obere Ende des Elektrodenkörpers 32 ist mit einem zweiten
Leiter 34 des Koaxialkabels 28 verbunden. Außerdem ist das
obere Ende der Einstabmeßkette 21 durch eine haubenformige
Abdeckung 35 ggf. gas- und/oder flüssigkeitsdicht geschützt.
Claims (15)
1. Bezugselektrode zum Messen elektrochemischer Größen, mit
einem metallischen Elektrodenkörper, dadurch
gekennzeichnet, daß der metallische Elektrodenkörper
(12, 12′) durch einen festen einstückigen Körper aus einem
Metall gebildet ist, der an mindestens einem
Oberflächenbereich mit einer dünnen Schicht (13, 13′) aus
einem Metallion bzw. Metallsalz überzogen ist, und daß an
diesem Oberflächenbereich ein Brückenkörper (14, 14′) aus
einem festen elektrisch leitenden, jedoch elektrochemisch
inerten Werkstoff anliegt.
2. Bezugselektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der mit einer Phasengrenzfläche aus Metall/Metallion
bzw. Metall/Metallsalz versehene Elektrodenkörper (12)
zylindrisch ausgebildet und von einem einendig
geschlossenen, hohlzylindrischen Brückenkörper (14) umgeben
ist.
3. Bezugselektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der mit einer Phasengrenzfläche aus Metall/Metallion
bzw. Metall/Metallsalz versehene Elektrodenkörper (12′) und
der Brückenkörper (14′) ein plattenförmiges Element sind.
4. Bezugselektrode nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden aneinanderliegenden plattenförmigen Elemente
(12′, 13′, 14′) von einem festen, elektrisch nicht leitenden
und elektrochemisch inerten Kunststoff-Block (19′) derart
umgossen sind, daß die dem Elektrodenkörper (12′)
abgewandte Oberfläche (20′) des Brückenkörpers (14′) frei
bleibt.
5. Bezugselektrode nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als Werkstoff eine
Feststoffmischung, die kein elementares Metall enthält,
verwendet ist.
6. Bezugselektrode nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als Werkstoff elektrisch
leitende Polymere oder durch Zusätze leitend gemachte
Polymere oder elektrisch leitende Keramik- oder
Glaswerkstoffe verwendet sind.
7. Bezugselektrode nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß als Polymer, bspw. Polyvinylesther, Polyethylen,
Polypropylen, Polyvinylchlorid, Polytetrafluorethylen oder
Epoxydharz verwendet ist, dem noch vor dem
Aushärtungsprozeß bzw. der Polymerisation elektrisch
leitende Zusätze beigemischt sind.
8. Bezugselektrode nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Keramik- oder Glaswerkstoff durch Zusätze leitend
gemacht ist.
9. Bezugselektrode nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß als Werkstoff eine Mischung aus einem
elektrisch nicht leitenden Polymer und n-Germanium oder
n-Silicium oder Kohlenstoff, beispielsweise in Form von
feinverteiltem Graphit und/oder Ruß, oder einem elektrisch
leitenden Polymer, wie Polyacethylen oder Polypyrol
vorgesehen ist.
10. Bezugselektrode nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Konzentration des eingebrachten
Kohlenstoffs in Form von Ruß und/oder Graphit zwischen 3
und 30 Gewichtsprozent beträgt.
11. Bezugselektrode nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der einstückige
Elektrodenkörper (12, 12′) als Phasengrenzfläche
Metall/Metallion Silber/Silberionen aufweist.
12. Bezugselektrode nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der einstückige Elektrodenkörper
(12, 12′) als Phasengrenzfläche Metall/Metallsalz
Silber/Silberchlorid oder Silber/Silbersilfid aufweist.
13. Bezugselektrode nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der einstückige Elektrodenkörper (12)
als Phasengrenzfläche einen Silberstift, der galvanisch
mit Silberchlorid überzogen ist, aufweist, auf den ein
Polymer mit einer Kohlenstoffkonzentration in Form von Ruß
und/oder Graphit zwischen 3 und 30 Gewichtsprozent
aufgebracht ist.
14. Einstabmeßkette, insbesondere für die pH-Wertmessung zum
Anschluß an ein elektrisches Meßgerät, mit einer
Meßelektrode, die ein oben und unten verschlossenes
Glasrohr (24) besitzt, in dem sich ein Metalldraht (26)
und ein Elektrolyt (25) befinden, und mit einer
Bezugselektrode (23) nach Anspruch 1 oder 2 oder
mindestens einem der Ansprüche 5 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Meßelektrode (22) von dem festen,
elektrisch leitenden, jedoch elektrochemisch inerten
Werkstoff des Brückenkörpers (31) bis auf ein Meßende (29)
umhüllt ist, und daß in dem Brückenkörper (31) der
metallische Elektrodenkörper (32) in Form eines
Hohlzylinders eingelassen ist.
15. Einstabmeßkette nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß der Metalldraht (26) der Meßelektrode ein galvanisch
chlorierter Silberdraht ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883823327 DE3823327A1 (de) | 1988-07-09 | 1988-07-09 | Bezugselektrode zum messen elektrochemischer groessen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883823327 DE3823327A1 (de) | 1988-07-09 | 1988-07-09 | Bezugselektrode zum messen elektrochemischer groessen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3823327A1 true DE3823327A1 (de) | 1990-01-11 |
DE3823327C2 DE3823327C2 (de) | 1993-05-06 |
Family
ID=6358345
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883823327 Granted DE3823327A1 (de) | 1988-07-09 | 1988-07-09 | Bezugselektrode zum messen elektrochemischer groessen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3823327A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1993015393A1 (en) * | 1992-01-28 | 1993-08-05 | Amagruss Limited | Reference electrodes |
EP0913686A2 (de) * | 1997-10-30 | 1999-05-06 | Dieter Haaf | Brückenkörper für eine Elektrode |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19533059C2 (de) * | 1995-09-07 | 1999-10-14 | Juchheim Gmbh & Co M K | Bezugselektrode für elektrochemische Messungen und Verfahren zu deren Herstellung |
DE102005033727A1 (de) * | 2005-07-15 | 2007-01-18 | Endress + Hauser Conducta Gesellschaft für Mess- und Regeltechnik mbH + Co. KG | Elektrochemischer Sensor |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2353450A1 (de) * | 1973-10-25 | 1975-05-07 | Bbc Brown Boveri & Cie | Referenzelektrode zum einsatz in einer messkette bei potentiometrischen messungen von ionen |
DE3134760A1 (de) * | 1981-02-28 | 1982-09-23 | Olympus Optical Co., Ltd., Tokyo | Ionenselektive elektrode |
DE3313970A1 (de) * | 1983-04-18 | 1984-10-18 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Vorrichtung zum sicheren herstellen von elektrisch leitenden verbindungen zwischen gehaeuseteilen eines gehaeuses |
-
1988
- 1988-07-09 DE DE19883823327 patent/DE3823327A1/de active Granted
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2353450A1 (de) * | 1973-10-25 | 1975-05-07 | Bbc Brown Boveri & Cie | Referenzelektrode zum einsatz in einer messkette bei potentiometrischen messungen von ionen |
DE3134760A1 (de) * | 1981-02-28 | 1982-09-23 | Olympus Optical Co., Ltd., Tokyo | Ionenselektive elektrode |
DE3313970A1 (de) * | 1983-04-18 | 1984-10-18 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Vorrichtung zum sicheren herstellen von elektrisch leitenden verbindungen zwischen gehaeuseteilen eines gehaeuses |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1993015393A1 (en) * | 1992-01-28 | 1993-08-05 | Amagruss Limited | Reference electrodes |
EP0913686A2 (de) * | 1997-10-30 | 1999-05-06 | Dieter Haaf | Brückenkörper für eine Elektrode |
EP0913686A3 (de) * | 1997-10-30 | 2000-09-13 | Dieter Haaf | Brückenkörper für eine Elektrode |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3823327C2 (de) | 1993-05-06 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2501812C2 (de) | Meßanordnung zur Messung der Leitfähigkeit eines Elektrolyten | |
DE2605149C3 (de) | Flüssigkeitsverbindung, insbesondere für Bezugselektroden | |
DE2548355A1 (de) | Tauchsonde zur kontinuierlichen messung der konzentration von in einer fluessigkeit geloestem sauerstoff | |
CH634660A5 (de) | Bezugselektrode fuer elektrochemische messanordnung. | |
EP0247535B1 (de) | Referenzelektrode für die Ionenaktivitätsmessung, insbesondere für die pH-Wertmessung | |
DE3823327C2 (de) | ||
DE2243029A1 (de) | Einrichtung zur messung von elektrodenpotentialen | |
DE19533059C2 (de) | Bezugselektrode für elektrochemische Messungen und Verfahren zu deren Herstellung | |
EP1480038A1 (de) | Potentiometrische, ionenselektive Elektrode | |
DE1598597B2 (de) | Elektrolytische Titrieranlage | |
DE3148440C2 (de) | ||
DE2400613C2 (de) | Elektrodenanordnung zur potentiometrischen Bestimmung von Ionen in einer Lösung | |
DE19631530A1 (de) | Ionenselektiver Sensor | |
CH697205A5 (de) | Elektrochemische Zelle und Verwendung der elektrochemischen Zelle. | |
DE2821621C2 (de) | ||
DE2559816C2 (de) | Bezugselektrode für elektrochemische Meßanordnungen | |
DE4220140C2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Silber/Silberhalogenid-Bezugselements | |
DE102023108375A1 (de) | Messsonde | |
EP0333806A1 (de) | Referenzelektrode | |
DE1648982C (de) | Vorrichtung zum kontinuierlichen Messen des elektrochemischen Potentials von Flüssigkeiten | |
EP1293778B1 (de) | Vorrichtung zur Konzentrationsüberwachung in Fluiden | |
WO1994017400A1 (de) | Langlebige miniaturisierbare referenzelektrode | |
DE907714C (de) | Glaselektrode | |
DE2141841B2 (de) | Ionendurchlässiges Diffusionsmembranmaterial | |
DE3704714A1 (de) | Referenzelektrode fuer die ionenaktivitaetsmessung, insbesondere fuer die ph-wertmessung |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |