DE382260C - Schalter fuer Stillstandskinematographen - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN
AM 1. OKTOBER 1923

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 57a GRUPPE

(R 57247 VIl57*V

Johannes Reichenbach in Dresden.

Schalter für Stillstandskinematograplien.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. November 1922 ab.

Bei Stillstandskinematographen muß der Antriebsmotor beim Übergang von der ruhenden in die kinematographische Projektion sofort mit der normalen Umdrehungsgeschwindigkeit anlaufen, und zwar mit 15 bis ύο Verschlußumdrehungen pro Sekunde. Ist zu Beginn der Bewegung die Geschwindigkeit auch nur um wenige Umdrehungen kleiner, so entsteht ein unangenehmes Flimmern. Bei zuklappbaren Verschlußscheiben tritt ein lästiges

Ziehen der Bilder hinzu, da die Flügel erst bei einer bestimmten Geschwindigkeit auseinanderklappen. Bei dieser plötzlichen Steigerung der Geschwindigkeit von Null auf das normale Maß müssen Massen, die eine große Trägheit besitzen, in Schwung gebracht werden. Dazu wird eine größere Arbeit vom Antriebsmotor verlangt, als er beim normalen Lauf leisten muß. Diese nur kurz andauernde Überleistung ίο des Motors wird erzielt durch eine Schaltung, mittels deren dem Motor vorübergehend eine höhere als die normale Strommenge zugeführt werden kann, etwa durch einen an sich bekannten Schalter mit drei Schaltmöglichkeiten, von denen erfindungsgemäß die erste zum Anlauf, die zweite zum Normallauf und die dritte zum Stillsetzen des Motors dient. Es kann z. B. bei der ersten Schaltung ein Teil des Motorwiderstandes kurzgeschlossen werden. Die Ausführung und Wirkungsweise des .Schalters kann verschiedener Art sein. In der Zeichnung (Abb. 1) ist ein sogenannter Druckschalter in der Lage dargestellt, in welcher der Antriebsmotor normal läuft. Durch Niederdrücken des Schalthebels α auf die Kontaktstellen k, k' wird zuerst der Widerstand w eingeschaltet, beim Weiterdrücken kurzgeschlossen, und beim Loslassen wird die Kurzschließung des Widerstandes aufgehoben, so daß dem Motor m nur die zum Normallauf notwendige Spannung zugeführt wird. Beim Schwenken des Schalthebels a in entgegengesetzter Richtung wird der Motor stillgesetzt. Der so erzielte zwangläufige Übergang von der abnorm hohen Motorleistung zur normalen ist j besonders wichtig. Der den Apparat Bedienende läßt den Schaltgriff los, sobald er bemerkt, daß die Tourenzahl des Motors zu hoch wird. In demselben Augenblick ist der Motor mit dem nötigen Widerstand versehen oder so geschaltet, daß er das Werk mit der normalen Geschwindigkeit antreibt. Dadurch ist jede Überlastung des Motors oder des Werkes vermieden.

Eine weitere Ausführungsform des Schalters, bei der die Schaltbewegungen nur in einer Richtung erfolgen, ist in den Abb. 2 bis 4 schematisch dargestellt. Die Abb. 2 zeigt den Schalter in der Lage, in welcher der Motor stillsteht, j ist der Schalter, b, V sind Belegungen des Schalters, w ist der Widerstand und m der Motor. In der Abb. 3 ist der Schalter in der Anlaufstellung des Motors darge- : stellt. Der Widerstand ist kurzgeschlossen, der elektrische Strom wird also mit seiner vollen Spannung dem Motor zugeleitet. Die Abb. 4 zeigt den Schalter in der Stellung, in welcher der Motor normal läuft. Der Widerstand ist in den Stromkreis geschaltet, und dem Motor wird nur die zum Normallauf notwendige Spannung zugeführt. Dreht man den Schalter : weiter in derselben Richtung, so erfolgt die Ausschaltung des Motors. Diese drei Schaltbewegungen können auch anders als durch Drehen bewerkstelligt werden, z. B. durch Betätigung eines Gesperres mittels Druck auf einen Knopf.

Eine weitere Ausführungsform des Schalters, bei der die Schaltbewegungen in einer Richtung erfolgen, ist in den Abb. 5 bis 7 dargestellt. An dem Schalter ί ist eine gebogene Feder / und eine mit dieser verbundene Belegung c angeordnet. Beim Drehen des Schalters wird durch die gebogene Feder/ das federnde Organ d zeitweilig an eine gegenüberliegende Kontaktstelle e gedruckt, so daß das Glied d mit der Kontaktstelle e in Berührung kommt. Zwischen d und e ist ein Widerstand w eingeschaltet.

Abb. 5 zeigt den Schalter in der Lage, in der dem Motor kein Strom zugeleitet wird. Abb. 6 zeigt den Schalter in der Anlauf stellung, in welcher der Widerstand kurzgeschaltet ist. Beim Weiterdrehen des Schalters (Abb. 7) wird die Kurzschließung des Widerstandes aufgehoben, und der Motor erhält durch Einschaltung des Widerstandes seinen Normallauf. Beim Weiterdrehen des Schalters in der gleichen Richtung wird der Motor stillgesetzt.

Claims (2)

Patent-An Sprüche:

1. Schalter für Stillstandskinematographen mit drei Schaltmöglichkeiten, dadurch gekennzeichnet, daß die erste zum Anlauf, die zweite zum Normallauf und die dritte zum Stillsetzen des Motors dient.

2. Schalter für Stillstandskinematographen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch Loslassen des Betätigungsgriffes die erste Schaltart in an sich bekannter Weise zwangläufig in die zweite übergeht.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.