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Selbsttätige Umkehrvorrichtung für das Farbband von Schreibmaschinen.
Zusatz zum Patent 367699. Die Erfindung betrifft eine wesentliche Vereinfachung
der durch das Hauptpatent 367699 geschützten Vorrichtung zur selbsttätigen Umkehr
der Längsbewegungsrichtung des Farbbandes von Schreibmaschinen. Bei der Vorrichtung
nach dem Hauptpatent dient zur Schwingbewegung der Schaltstangen, die die Durchschlagsbewegung
des die Umschaltung herbeiführenden Kniehebels einleiten, ein dreiarmiger, mit Verriegelungszapfen
versehener
Hebel. Dieser Hebel kommt bei der vorliegenden Erfindung
dadurch in Wegfall, (laß die Schaltstangen selbst eine teso-idere bildung erfahren.
Diese bestellt darin, daß die die Durchschlagsbewegung des Kniehebels einleitende
Schaltstange mit einer Nase und einer keilförmigen Gleitfläche versehen ist, die
1 eine Verschieben der die Unischaltung einleitenden Schalttange die verriegelte
Schaltstange mittels des Steuerzapfens des Kniehebels derart ausschwingt, (laß sie
bei vollendeter Durchschlagshe-%vegung entriegelt wird.
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In der Zeich-iung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigen Ab'). t und 2 die Farbbandunikehrvorrichtung
während einer Umschaltperiode in der Draufsicht.
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Am Schreibmaschinengestell sind zwei rohrförmige Farbb-iiidspulenträger
i und 2 befestigt, die zur Lagerung der sich drehenden Farbbandspulenaclisen 3 und
d. dienen, deren oi ere Enden die Farbbandspulen aufnehmen, während die unteren
Enden die Kronenräder 7 und 8 tragen. Auf jedem FührungsrOhr i bzw. 2 ist gemäß
dein Hauptpatent ein unter #ler Spannung einer Schraubenfeder stehender Bügel i
i hzw. 12 gelagert, dessen obere Schenkel 13 bzw. 14 eine Führungsrolle 15 bzw.
16 für das Farbland l# tragen. An ,len unteren Schenkeln i 9 und 20 der Bügel 1
1. 12 sind Schaltstangen 21 und 22 angelenkt, die die Steuerung des zwischen den
beiden rarlibandspulenachsen liegenden Knieliebels bewirken. jede Schaltstange 21
bzw. 22 ist finit einem Kurvenstück v, l zw. v_ versehen, <in das sich eine Rast
23 bzw. 24 anschließt. Auf die Rasten folgt je eine Nase 25 l;zw. 20, und an diese
schließen sich die keilförinigen Gleitflächen s, bzw. .s._ an. Ferner hat jede Schaltstange
21, 22 einen kurzen 1del:elarnl 27 bzw. 28, an dein (las eine Ende einer Feder 29
bzw. 3o angreift, während (las andere Ende dieser Federn niit einem Ansatz 31 bzw.
32 des Bügels i i hzw. 12 verbunden ist. Durch die Zugspannung dieser Federn 29,
30 werden die Schaltstangen 21, 22 ständig nach vorn gezogen, so (laß
sich die Keilflächen s, bzw. s= gegen den Steuerzapfen 55 des Kniehebels legen.
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Die Querschiene 33 hat in ihrer 'litte einen rechteckigen Lagerlappen
47, der in Verbindung mit einer an ihm befestigten Brücke 48 zur Lagerung des Kniehebels
dient, dessen He' elarine .49 und 50 bügelförmige Gestalt haben und sich
um zwei kurz vorstehende und in derselben Achse liegende Bolzen 51 drehen können,
die in dein Lagerlappen 47 bzw. in der Brücke 48 befestigt sind. Der an dem Kniehebelarm
So befestigte Steuerzapfen 44 erstreckt sich nicht nur zwisehen dessen Schenkeln,
sondern ragt ein Stück über den oberen Schenkel heraus und greift in einen rechteckigen
Ausschnitt 7o einer Gleitschiene 58 ein. Der Steuerzapfen 55 und der Steuerzapfen
44 sind durch eine, Schraubenfeder 54 miteinander verbunden. Diese Feder wirkt stets
auf Annäherung der beiden Hebelarme d.9 und 50 des Kniehebels. Wird der vordere
Hebelarm .19 in dein einen Oder anderen Sinne gedreht, so daß die 1 eiden Bolzen
55 und d.4 und die Lagerbolzen 51 in eine gerade Linie, die Totpunktlage (Abb. r
) kommen, so wirkt die Feder 5.1 beim geringste:i f`herschreiten der Totpunktlage
augenblicklich auf Durchschlagen des Kniehebels. Die auf der Lagerplatte .17 befestigte
Brücke -.8 hat zwei schräg nach vorn gehende Lappen 37 und 38, die die feststehenden
Verriegelungszapfeli 39 und d.o tragen.
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An (ler Querschiene 33 ist eine Schiene 58 von winkelförrnigein Querschnitt
längsverschiebbar gelagert, deren Längsschlitze @c und 6o sich an Führungsbolzen
61 und 62 der Querschiene 33 führen. Die beide--i Enden der Gleitschiene 58 sind
finit rechtwinkelig umgebogenen Lappen 63 und 6d versehen, deren gabelförmige Enclen
die Na' en der Antriebsräder 65 und 66 umfassen. Diese Kronenräder 65 und 66 sitzen
mittels ?Nut und Feder auf der nicht verschiebl:aren Antriebswelle 67, die in den
Schenkeln 68 und 69 und in den Seitenwandungen. des 'Maschinengestell, ihre Lagerung
findet.
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Die Wirkungsweise der selbsttätigen Farbbandumkehrvorrichtung ist
folgende: Angenommen, die linke Farbhandspule ist ab- und die rechte Farbbandspule
aufgewikkelt, so wird der Zug des Farb' arides F den Schenkel 13 des Bügels i i
ini entgegeligesetzten Sinne des Uhrzeigers #lrehen, wie (lies aus Abb. i ersichtlich
ist. Der Gegenzug des Farbbandes F, der den Schenkel 1.4 des Bügels 12 iln Sinne
des Uhrzeigers zu drehen sucht, wird durch die Schaltstange 22 von dein feststehenden
Zapfen .1.o aufgenommen. Die Nase 25 der nicht verriegelten Schaltstange 21 schiebt
den Steuerzapfen 55 vor sich her, und der Kniehebel ist bereits in seiner Totpunktlage
angelangt. Bei der Verschiebung der Schaltstange 21 aus ihrer Anfangslage von links
nach rechts bis zur Stellung in Abb. i ist der Steuerzapfen 55 an der Gleitfläche
entlanggeführt worden und schwingt nunmehr, je näher er der Nase 26 der Schaltstange
22 kommt, die letztere nach hinten. Bei der Totpunktlage nach Abb. i hat sich die
Rast 2.1 von dein feststehenden Verriegelungszapfen d.o bereits ein Stück entfernt,
doch besteht die Verriegelung noch. Schlägt aber demnächst der Kniehebel durch,
so wird die Schaltstange 22 durch den Steuerzapfen 55 so
weit zurückgedrückt,
daß die Rast 24 frei ist. In dieser Stellung (Abb.2) wird die Schaltstange 22 so
lange gehalten, bis die Umschaltung des Kniehebels durch die Schaltstange 22 erfolgt.
Die Gleitschiene 58 ist nach links verschoben, so daß die Kronenräder 8 und 66 in
Eingriff stehen, - während die Räder 7 und 65 außer Eingriff sind. Beim Überschreiten
der Totpunktlage des Kniehebels zieht die Durchschlagfeder 54 die beiden Hebelarme
49 und 50 augenblicklich gegeneinander, so daß sie die in Abb. 2 ersichtliche
Stellung einnehmen. Hierdurch wird nicht mir der Kniehebelarm 49 um ein weiteres
Stück nach rechts gedreht, so däß er sich gegen den Lappen 38 abstützt, - sondern
es wird auch der Kniehebelarm 5o plötzlich von seiner linken Endstellung (Abb. i)
in die rechte Endstellung (Abb.2) durchgeschlagen. Dabei durchwandert der Steuerzapfen
44 den rechteckigen Ausschnitt 7o, stößt auf den rechten Rand desselben und nimmt
bei seiner weiteren Rechtsbewegung die Gleitschiene 58 mit, so daß nunmehr das auf
der Antriebswelle 67 verschiebbare Rad 66 außer Eingriff finit dem Rad 8 und das
Rad 65 in Eingriff mit dem Rad 7 tritt. Da die Kupplung der Antriebswelle 67 mit
der rechten aufgewickelten Farbrandrolle durch Ausschalten des Kronenrades 66 gelöst
ist, und da ferner die bisher während der Umschaltperiode auftretende Zugspannung
des Farbbandes F nicht mehr von dem Zapfen 4o aufgenommen wird, hört die Zugspannung
im Farbbande plötzlich auf, und die sich entspannende Schraubenfeder am Bügel i
i zieht das Farbband ein entsprechendes Stück von rechts nach links zurück, worauf
dessen Aufwickelung auf der linken Farbbandspule erfolgt. Durch die Entspannung
der Bügelfeder wird auch gleichzeitig die nach rechts gewanderte Schaltstange 21
wieder nach links zurückgezogen. Hierbei gleiten die keilförmige Gleitfläche s,
ein Stück weit an dem Steuerzapfen 55 und dann das Kurvenstück v, an dem Zapfen
39 entlang und unter der Wirkung der Zugfeder 29, die am Hebelarm 27 der Schaltstange
21 angreift, schnappt die Rast 23 über de-i feststehenden Verriegelungszapfen 39.
Die Schaltstange 21 befindet sich daher jetzt in jener Lage, die bei Einleitung
der Umschaltungsbewegung die Schaltstange 22 einnahm: sie ist für die in der Folge
eintretende Umschaltung verriegelt.
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Durch die keilförmigen Gleitflächen sl und s_ und durch die Kurvenstücke
v, und v. wird also den beiden Schaltstangen 21 und 22 eine gewisse Querbewegung
(Schwingbewegung) erteilt, so daß, wenn die eine Schaltstange die Umschaltbewegung
einleitet, die andere verriegelte Schaltstange bei der darauffolgenden selbsttätigen
Durchschlagsbewegung des Kniehebels so bewegt wird, daß sie entriegelt wird. Die
hauptsächlichsten Bewegungsvorgänge der Schaltorgane sind folgende: Die eine entriegelte
Schaltstange schie'-t den Steuerzapfen des Kniehel-els vor sich her; am Totpunkt
angelangt, eilt der Steuerzapfen der Schaltstange voraus und drückt nach vollzogener
Durchschlagsbewegung die andere Schaltstange so weit zurück, daß diese im letzten
Teil der Bewegung gänzlich entriegelt, für ihre demnächst erfolgende Vorwärtsbewegung
also freigegeben wird. Die zurückgehende Schaltstange wird so geführt, daß sie mit
ihrer Rast über den Verriegelungszapfen einschnappt und in ihrer Anfangslage verriegelt
wird.
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Nach vollzogener Kupplung der beiden Räder 7 und 65 wird die linke
Farbbandspule von der Antriebswelle aus so lange angetrieben, bis sich die rechte
Farbbandspule gänzlich abgewickelt hat und der Farbbandzug den Bügel 12 dreht. Da
alle Teile symmetrisch angeordnet sind, wiederholt sich das obige Spiel im umgekehrten
Sinne.