Die Erfindung betrifft einen Dichtring zum Abdichten eines Raumes zwischen zwei im wesentlichen
koaxialen Dichtoberflächen, deren eine axial gegen die andere aneinanderfügbar ist, insbesondere
zum Abdichten des Ringraumes zwischen einer Hülse und einem Schaftende einer Rohrver
bindungsstelle, wobei der Dichtring zwei Teile aufweist, deren erster Dichtringhauptteil vor dem
Aneinanderfügen der Dichtoberflächen mit der einen Dichtoberfläche im wesentlichen
unverschiebbar in Eingriff bringbar ist und deren zweiter Dichtringteil beim axialen Anein
anderfügen der Dichtoberflächen mit der zweiten Dichtoberfläche im wesentlichen unverschiebbar
in Eingriff bringbar ist und von dieser zweiten Dichtoberfläche gegenüber einer Gleitoberfläche des
ersten Dichtringhauptteils, unterstützt durch ein zwischen den zwei Teilen des Dichtringes
befindliches Schmiermittel, gleitend verschiebbar ist.
Bekannt sind viele unterschiedliche Arten von Dichtringen zum Abdichten des Ringraumes
zwischen einer Hülse und einem Zapfen einer Rohrverbindungsstelle. Die bekannten Dichtringe
sind in zwei Haupttypen zu unterteilen, rollende Ringe und gleitende Ringe. Beim Schaffen einer
Rohrverbindungsstelle mittels dieser Dichtringarten befindet sich der Dichtring auf einer der
Dichtflächen und wird zwischen dieser Dichtfläche und der anderen Dichtfläche zusammen
gedrückt, während die Dichtflächen axial ineinander- bzw. aneinandergefügt werden. Die
Kompression des Dichtringes, welche dabei erhalten wird, sorgt für die Dichtigkeit der
Rohrverbindungsstelle.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Dichtring vom Gleittyp. Wenn man diese Art von
Dichtring verwendet, erfolgt der Eingriff des Dichtringes mit der anderen Dichtfläche während des
axialen Verschiebens der Dichtflächen zueinander, entweder während die andere Dichtfläche
bezüglich des Dichtringes gleitet, sogenanntes äußeres Gleiten, oder während es einen im
wesentlichen stationären Eingriff zwischen der anderen Dichtfläche und einem Teil des Dichtringes
gibt, wobei ein Gleiten zwischen zwei Gleitflächen innerhalb des Dichtringes erfolgt, sogenanntes
inneres Gleiten. Um ein Gleiten ohne zu großen Reibwiderstand zu schaffen, ist es erforderlich,
daß die Oberflächen, entlang deren das Gleiten stattfindet, mit einem Schmiermittel versehen
werden. In Verbindung mit Dichtringen, die mit dem äußeren Gleiten arbeiten, ist es nachteilig,
daß das Schmiermittel auf mindestens eine der Flächen aufgebracht werden muß, die längs der
anderen dort gleiten soll, wo die Rohre aneinandergefügt werden sollen, was eine schmutzige und
in Verbindung mit langen Rohren der Schachtringart auch eine riskante Arbeit ist. In Verbindung
mit Abdichtringen, die mit dem inneren Gleiten arbeiten, erfolgt das Gleiten nur innerhalb des
Dichtringes.
Ein Dichtring mit den Merkmalen der eingangs genannten Art mit innerem Gleiten ist aus der DE
29 00 437 A1 (entsprechend der schwedischen Patentschrift Nr. 7800282-1) bekannt. Dort sind
die Gleitflächen des Dichtringes gegen Schmutz derart geschützt, daß es möglich ist, die
Dichtringe zu der Arbeitsstelle anzuliefern, wo die Ringe mit vollständig geschützten Gleitflächen,
mit Schmiermittel versehen, benutzt werden sollen. Deshalb weisen Gleitringe dieser Art zwei
Teile auf, die miteinander verbunden sind, die während des Aneinanderfügens der Dichtober
flächen im wesentlichen unverschiebbar mit einer Dichtoberfläche in Eingriff treten und gegen die
andere entlang inneren Gleitoberflächen gleiten. Die zwei Teile des Dichtringes können an unter
schiedlichen Stellen des Ringes an seiner einen oder an seinen beiden Seiten miteinander
verbunden werden. Wenn die Teile des Dichtringes an beiden Seiten des Dichtringes miteinander
verbunden sind oder an der Seite des Dichtringes, die nach dem Positionieren des Dichtringes
auf einer der Dichtflächen an der Vorderseite des Dichtringes bezüglich der Verschieberichtung
der anderen Dichtoberfläche angeordnet ist, wenn die Dichtflächen ineinander eingefügt werden,
ist die Länge der axialen Bewegung der Dichtflächen beschränkt, die geführt werden, nachdem
die andere Dichtfläche ihren Eingriff mit dem Dichtring begonnen hat. Deshalb kann das andere
Teil des Dichtringes, das während der axialen Bewegung der Dichtflächen von der anderen
Dichtfläche ergriffen wird, nur insoweit verschoben werden, als die Verbindungsstelle zwischen
den Teilen des Dichtringes unbetätigt bleibt. Bei der Verbindungsbewegung, die länger ist als der
Abstand, der von dem anderen Teil des Dichtringes angenommen wird, d. h. eine Bewegung die
einen Einfluß verursacht auf die Verbindungsstelle zwischen den Teilen des Dichtringes, bringt
das andere Dichtteil das erste Dichtteil aus seiner richtigen Position auf der ersten Dichtfläche mit
sich. Hierdurch wird eine falsche Position des Dichtringes in der Rohrverbindungsstelle seinerseits
geschaffen, vorausgesetzt, daß es nicht möglich ist, das Aneinanderfügen der Dichtoberflächen
fertigzustellen, daß die Verbindungsstelle undicht ist und/oder die Rohrhülse gebrochen ist. Um
sicherzustellen, daß die Funktion eines Dichtringes dieser Art in Ordnung ist, ist es deshalb
notwendig, den Dichtring mit einem zweiten Dichtteil einer außerordentlich großen Länge
herzustellen. Dann wird das erste Dichtringteil nicht mitgenommen, selbst wenn die andere
Dichtoberfläche, wie es bei einem exzentrischen Zusammenbau des Rohres passieren kann, das
andere Dichtringteil in einem sehr frühen Stadium an einem beliebigen Ort des Umfanges des
Dichtringes berührt. Die erhöhte Größe des anderen Dichtringteiles zum Sicherstellen, daß die
richtige Funktion des Dichtringes aufrechterhalten wird, bringt erhöhte Materialkosten mit sich und
ist deshalb nachteilig insbesondere bezüglich der Tatsache, daß bei jeder Gelegenheit nur an
einem kleinen Teil der Länge des Dichtringes die große Länge des anderen Dichtringteils
notwendig ist.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Dichtringes mit den Merkmalen der eingangs
genannten Art, bei welchem das andere, das sogenannte zweite Dichtringteil zur Materialein
sparung kürzer ausgebildet sein kann als im bekannten Fall und gleichwohl die Länge der axialen
Bewegung beim Aneinanderfügen der Dichtoberflächen nicht beschränkt ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß das erste und zweite
Dichtringteil mindestens an der Vorderseite des Dichtringes bezüglich der Bewegungsrichtung der
zweiten Dichtoberfläche beim axialen Einfügen der Dichtoberflächen aneinander mittels eines
lösbaren Verbindungsteiles miteinander verbunden sind und daß das Verbindungsteil durch ein
durch eine scharfe Faltung doppellagiges Kantenteil gebildet ist, das mit dem zweiten Dichtringteil
einstückig verbunden und mit dem ersten Dichtringhauptteil mittels Klebung lösbar verbunden ist.
Beim Aneinanderfügen der Dichtoberflächen der Rohrverbindungsteile kann die eine Dichtober
fläche mit Sicherheit soweit axial gegenüber der anderen Dichtoberfläche verschoben werden, daß
die Rohrverbindung komplettiert wird, ohne daß das erste Dichtringhauptteil durch diese axiale
Bewegung aus seiner richtigen Abdichtposition herausgezogen würde. Wenn sich nämlich das
äußere, hülsenförmige Ende mit seiner äußeren Dichtoberfläche, auch bei exzentrischem
Aufsetzen der Rohrverbindungsteile, auf das zweite Dichtringteil aufsetzt, ist ein schonendes
Gleiten dieser äußeren Dichtoberfläche gegenüber dem im wesentlichen unverschiebbar
festsitzenden ersten Dichtringhauptteil gewährleistet. Ist die Länge des zweiten Dichtringteiles
durch die Verschiebebewegung aufgebraucht, dann wird das zweite Dichtringteil unter Lösen der
Klebung vom ersten Dichtringteil abgeschält und kann sich ohne jegliche Beschädigung trennen,
so daß es bei der weiteren axialen Bewegung der äußeren Dichtoberfläche weiter verschoben
werden und in der gewünschten Weise weiterhin auf dem ersten Dichtringhauptteil gleiten kann.
Das zweite Dichtringteil kann also kürzer ausgestaltet werden, und man kann nicht unerhebliche
Materialkosten einsparen.
Diese Abschälbewegung ist besonders vorteilhaft durch die Ausgestaltung des doppellagigen
Verbindungsteiles, welches durch ein scharfes Falten der freien Endteile des zweiten Dicht
ringteiles aufeinander gebildet ist. Es versteht sich, daß zunächst die eine Lage gegen die andere
leicht verschoben werden kann, bis die untere mit dem ersten Dichtringhauptteil durch Klebung
verbundene Lage abgeschält wird. Dieses Abschälen unterscheidet sich mit Vorteil vom Abreißen
des zweiten Teils vom ersten wie bei Dichtringen bekannter Art, selbst wenn dort dünne Bereiche
vorgesehen sind, die wie eine Art Sollbruchstelle reißen dürfen. Die lösbare Verbindung des
zweiten Dichtringteils ist durch die Möglichkeit des Abschälens gegenüber den bekannten
Lösungen erheblich verbessert.
Das Verbindungsteil gemäß der Erfindung sorgt dafür, daß das erste Dichtringhauptteil an seiner
richtigen Position verbleibt und nicht durch ein unkontrolliertes Ziehen vor dem Abreißen
verschoben wird. Das erste Dichtringhauptteil soll bis zur Fertigstellung der Rohrverbindung ruhig
auf der ersten Dichtfläche angeordnet verbleiben. Dies gelingt erfindungsgemäß mit Vorteil auch
bei verhältnismäßig kurz ausgestaltetem zweiten Dichtringteil, weil überall über den Umfang des
Dichtringes das gewünschte Gleiten gewährleistet ist.
Bei vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist das Verbindungsteil mit einer Lasche verbunden,
die von dem ersten Dichtringhauptteil vorsteht. Weiterhin kann man erfindungsgemäß das
Verbindungsteil mit einem Teil der Lasche verbinden, welches mit Rippen versehen ist, wobei die
Lasche vorzugsweise auf einem Teilbereich mindestens auf ihre doppelte Länge dehnbar ist.
Vorteilhaft ist es gemäß der Erfindung, wenn das zweite Dichtringteil als im Verhältnis zum ersten
Dichtringhauptteil dünne Gleithaut ausgestaltet ist. Auch diese Gleithaut kann durch die scharfe
Faltung das doppellagige Verbindungsteil aufweisen, welches lösbar an dem ersten Dicht
ringhauptteil, und zwar bevorzugt am Vorderende im Sinne der vorstehend erläuterten Weise
angebracht sein. Es ist ferner günstig, wenn erfindungsgemäß die dünne Gleithaut eine
Faltanzeige in Form einer Nut im Material der Haut aufweist. Dann läßt sich die scharfe Faltung
bei der Herstellung vereinfachen.
Die Erfindung kann ferner zweckmäßig dadurch ausgestaltet sein, daß die Dichtringteile
Gleitoberflächen haben, die während des Aneinanderfügens der Dichtoberflächen zur Erstellung
vorzugsweise der Rohrverbindung gegeneinander gleiten, wobei besonders bevorzugt mindestens
eine der Gleitoberflächen Vorsprünge aufweist, um die Bewegung der Dichtoberflächen in einer
Richtung entgegen der Bewegungsrichtung des Aneinanderfügens, also beim Lösen z. B. einer
Rohrverbindungsstelle, zu behindern.
Solche Vorsprünge sind zwar aus der EP 0 011 919 A1 an sich bekannt. Der aus dieser
Veröffentlichung bekannte Dichtring weist aber die vorstehend in Verbindung mit der DE 29
00 437 A1 beschriebenen Nachteile des großen Materialaufwandes wegen der zu langen Gleithaut
usw. auf.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen in Verbindung mit den
anliegenden Zeichnungen. Bei diesen zeigen:
Fig. 1a, 1b und 1c die Herstellung eines Dichtringes, wie er in Fig. 3 dargestellt ist,
Fig. 2 einen Schnitt entsprechend Fig. 3, hier allerdings von einer modifizierten Ausführungs
form eines Dichtringes,
Fig. 3 einen Schnitt entsprechend Fig. 1, aber von einer zweiten Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Dichtringes, und
Fig. 4a, 4b und 4c Schnittansichten der Wand eines Schaftendes oder Zapfenendes und einer Hülse von
zwei Rohren mit einem Dichtring einer anderen Ausgestaltung, wobei in diesen Figuren
das Aneinanderfügen des Zapfens von unten und der Hülse von oben insbesondere zur
Schaffung einer Rohrverbindungsstelle gezeigt sind.
Der in den Figuren gezeigte Dichtring ist für das Abdichten eines Raumes zwischen dem Schaft- bzw.
Zapfenende, welches in Fig. 4a unten angeordnet und mit 44 bezeichnet ist, und der Hülse
zweier Rohre aufgebaut, die in Fig. 4a oben angeordnet und mit 46 bezeichnet ist, wobei es sich
vorzugsweise um zwei Betonrohre handelt. Der Dichtring soll zwischen zwei Dichtoberflächen 48
und 52 dieser Rohrverbindungsstelle zusammengedrückt werden, um den Raum zwischen diesen
Dichtoberflächen 48, 52 zu schließen und abzudichten. Die Rohrverbindungsstelle wird dadurch
aufgebaut, daß die zwei koaxialen Dichtoberflächen 48 und 52 dadurch miteinander verbunden
werden, daß man die innere Dichtoberfläche 52 axial in die äußere Dichtoberfläche 48 einfügt.
Dabei ist die innere Dichtoberfläche 52 auf dem Zapfenende 44 angeordnet, während die äußere
Dichtoberfläche 48 auf der Innenseite der Hülse 46 angeordnet ist.
Ein Dichtring gemäß Fig. 1c, 2, 3 und 4a besteht aus elastischem Material und weist bei der
Ausführungsform der Fig. 1a bis 1c ein erstes Dichtringhauptteil 2a auf. Ein zweites
Dichtringteil 4a ist als im Verhältnis zum ersten Dichtringhauptteil 2a dünne Gleithaut ausgebildet.
Die Haut 4a hat ein Verbindungsteil 6a, welches mit der Gleithaut 4a einstückig unten verbunden
ist. Das Dichtringhauptteil 2a hat eine konische Gleitoberfläche 8a, und die Gleithaut 4a erstreckt
sich von dem Verbindungsteil 6a nach unten längs der konischen Gleitfläche 8a, die von der
Gleithaut 4a vollständig bedeckt wird. Diese bedeckende Außengleithaut 4a bildet an ihrer inneren
Oberfläche eine Gleitoberfläche 10a (Fig. 3). Diese kann längs der konischen Gleitoberfläche
8a des Dichtringhauptteils 2a längs gleiten, wenn die Hülse 46 auf den Zapfen 44 aufgeschoben
wird. Um die Gleitbewegung zwischen den Gleitoberflächen 8a und 10a zu erleichtern, wird ein
Schmiermittel in der durch die Gleitoberflächen gebildeten Tasche angeordnet.
Das Verbindungsteil 6a des hautförmigen zweiten Dichtringteils 4a ist mit dem Dichtringhauptteil
2a lösbar derart verbunden, daß es möglich ist, das hautförmige zweite Dichtringteil 4a vom
Dichtringhauptteil 2a im Bereich des Verbindungsteils 6a durch Ziehen des haufförmigen zweiten
Dichtringteils 4a zu lösen. Die lösbare Verbindung des Verbindungsteils 6a mit dem Dicht
ringhauptteil 2a kann auf zahlreiche unterschiedliche Arten vorgesehen werden. Beispielsweise
ist es möglich, die Verbindung mittels eines Klebstoffes vorzusehen, der eine Festigkeit hat, die
so eingestellt ist, daß die Klebstoffverbindung gelöst bzw. gebrochen wird, wenn eine Zugkraft auf
das hautförmige zweite Dichtringteil 4a aufgebracht wird. Alternativ kann das Verbindungsteil 6a
punktweise mit dem Dichtringhauptteil 2a verbunden sein, und eine weitere Alternative besteht
darin, daß das hautförmige Dichtringteil 4a am Verbindungsteil 6a ohne die Verwendung eines
Klebstoffes durch Vulkanisieren am Dichtringhauptteil 2a lösbar angeordnet ist.
Fig. 3 zeigt einen Schnitt ähnlich den der Fig. 2 oder 4a, hier aber von einer modifizierten
Ausführungsform. Der Dichtring weist ein erstes Dichtringhauptteil 2a, ein zweites Dichtringteil in
Form einer Gleithaut 4a mit einem Verbindungsteil 6a, eine konische Gleitoberfläche 8a auf dem
Dichtringhauptteil 2a und eine Gleitoberfläche 10a auf der Haut 4a auf. Das Verbindungsteil 6a
ist mit dem Dichtringhauptteil 2a verklebt, punktweise verklebt, vulkanisiert oder dergleichen, wie
oben beschrieben.
Das zweite hautförmige Dichtringteil 4a ist mit dem Dichtringhauptteil 2a nicht nur über das
Verbindungsteil 6a verbunden sondern auch an der gegenüberliegenden Kante 13 des
hautförmigen zweiten Dichtringteils 4a.
Diese Haut 4a hat an ihrem oberen, gefalteten Kantenteil 12 eine Faltanzeige, die in Fig. 3 mit
14 bezeichnet ist, vorausgesetzt, daß die Haut 4a an ihrer oberen Kante 12 eine schärfere Falte
bildet, wie z. B. in den Fig. 1c, 2 und 4a mit 12 bezeichnet ist, und ihrerseits eine bessere
Verbindung der Teile der Haut 4a schafft, die miteinander und mit der konischen Gleitoberfläche
8a des Dichtringhauptteils 2a in Eingriff sind. Diese enge Verbindung der Haut 4a sorgt dafür, daß
der Dichtring leichter zu handhaben ist und das Risiko von Lufteinschlüssen in dem Raum
verringert wird, der durch die Gleitoberflächen 8a und 10a gebildet wird.
Die Fig. 1a, 1b und 1c veranschaulichen die Herstellung der Ausführungsform des Dichtringes,
dessen Schnitt in Fig. 3 dargestellt ist. In Fig. 1a ist der Schnitt des Dichtringes in seiner
Position nach der Herstellung der elastomeren Materials des Ringes gezeigt. Das elastomere
Material des Ringes kann durch Extrudieren des Profils des Ringes, Schneiden des extrudierten
Profils auf geeignete Länge und Zusammenkleben der Enden hergestellt werden, um den Ring
zu formen, oder durch direktes Kompressionsformen oder Spritzformen des Ringes in Ringgestalt.
Bei der Herstellung wird die Haut 4a mit dem Dichtringhauptteil 2a an der Kante 13 verbunden
geformt und wird mit der vorstehenden Faltanzeige (Sollfaltstelle) versehen. Danach wird die Haut
4a an der Faltanzeige 14 gefaltet und wird als Ganzes gegen das Dichtringhauptteil 2a des
Dichtringes in die in Fig. 1b gezeigte Position gefaltet. Ein Klebewulst 16 wird auf das
Verbindungsteil 6a der Haut 4a aufgebracht, und ein Schmiermittelwulst 18 wird in die Tasche
zwischen die Gleitoberfläche 8a des Dichtringhauptteils 2a und die Gleitoberfläche 10a der Haut
4a eingebracht. Schließlich wird die Haut 4a gegen das Dichtringhauptteil 2a in die in Fig. 1c
gezeigte Position gedrückt, wobei der Klebewulst 16 abgeflacht worden ist, um eine Klebever
bindungsstelle zwischen dem Verbindungsteil 6a und dem gegenüberliegenden Teil des
Dichtringhauptteils 2a zu bilden. Der Schmiermittelwulst 18 ist in dem Raum verteilt worden,
welcher durch die Gleitoberflächen 8a und 10a gebildet ist. In der in Fig. 1c gezeigten Stellung
ist der Dichtring fertig, um zum Abdichten einer Rohrverbindungsstelle verwendet zu werden.
Die Ausführungsform des Dichtringes nach Fig. 2 besteht ähnlich den zuvor beschriebenen
Ausführungsformen aus elastischem Material und weist einen Dichtringhauptteil 20 und ein
zweites Dichtringteil in Form einer dünnen Gleithaut 22 auf. An ihrer unteren Kante ist diese Haut
22 einstückig mit dem Dichtringhauptteil 20 hergestellt. An ihrer gegenüberliegenden oberen Kante
12 hat die Haut 22 ein Verbindungsteil 24. Dieses ist mit einer Lasche 26 verbunden, die von dem
oberen Ende des Dichtringhauptteils 20 vorsteht. Die Lasche 26 hat ein oberes, dickeres Teil 28,
das mit Rippen versehen ist, sowie ein dünneres Teil 40, welches zwischen dem Teil 28 und dem
Dichtringhauptteil 20 angeordnet ist. Die Haut 22 ist an ihrem Verbindungsteil 24 lösbar am
oberen Ende 28 der Lasche 26 angeklebt, die mit Rippen versehen ist. Die Rippen erleichtern das
Lösen des Verbindungsteiles 24 vom Dichtringhauptteil 20 in dem Falle, daß sich herausstellt, daß
die Gleitoberfläche nicht lang genug ist, wenn die Dichtringoberflächen aneinandergefügt werden.
Das dünne Teil 30 der Lasche 26 kann auf die doppelte Länge ausgedehnt bzw. gestreckt
werden, während die Bewegung des Aneinanderfügens erfolgt. Dabei wird für eine weitere
Sicherheit gesorgt, so daß die notwendig Gleitlänge ohne Probleme erhältlich ist. Der dünne Teil
30 ist auch derart ausgestaltet, daß er bei einer gewissen Längung bricht, so daß der Dichtring
seine Gleitfunktion im wesentlichen unabhängig von der Länge des Gleitabstandes besorgen kann.
Die Fig. 4a, 4b und 4c veranschaulichen das Aneinanderfügen bei der Schaffung einer
Rohrverbindungsstelle mittels eines Dichtringes der in Fig. 3 gezeigten Art. In Fig. 4 ist ein
Schnitt der Wand eines Schaftendes 44 und einer Hülse 46 zweier Schachtringe gezeigt die
mittels eines Dichtringes miteinander verbunden werden sollen. Der Dichtring wird auf das
Schaftende 44 so aufgespannt, daß sein Dichtringhauptteil 2a mit seiner Dichtoberfläche 48 in
Eingriff tritt, wobei der Hauptteil 2a an seiner unteren Oberfläche 48 mit einer Schulter 50 in
Eingriff tritt, die auf dem Schaftende vorgesehen ist. Die Verbindungsstelle wird durch Absenken
des Schachtringes gebildet, der mit der Hülse 46 versehen ist, und zwar nach unten auf das
Schaftende 44 in eine Stellung, bei welcher der Dichtring zwischen der Dichtoberfläche 48 des
Schaftendes und einer Dichtoberfläche 52 der Hülse zusammengepreßt wird.
Wenn der obere Schachtring abgesenkt wird, trifft die Ecke 54 (ringförmig) der Hülse 46 mit dem
hautförmigen zweiten Dichtringteil 4a des Dichtringes zusammen, wobei die Haut 4a zusammen
mit der Dichtoberfläche 52 der Hülse bewegt wird, während die Bewegung des Aneinanderfügens
fortgesetzt wird. Dabei erfolgt eine Gleitbewegung innerhalb des Dichtringes wie ein Gleiten
zwischen der Gleitoberfläche 10a der Haut 4a und der Gleitoberfläche 8a des Hauptteils 2a. Somit
ist das Hauptteil 2a während der Bewegung des Aneinanderfügens im wesentlichen unverrückbar
fest bezüglich der Dichtoberfläche 48 des Schaftendes 44, und die Haut 4a ist im wesentlichen
unverrückbar fest bezüglich der Dichtoberfläche 52 der Hülse 46.
In dem Zustand beim Aneinanderfügen, wie in Fig. 4b gezeigt ist, ist das überschüssige Material
der Haut 4a, d. h. derjenige Teil der Haut, der über dem Verbindungsteil 6a der Haut angeordnet
ist, sozusagen verbraucht worden. Bei einem Dichtring der früher bekannten Art, welcher die Haut
4a an der oberen Seite des Dichtringes fest mit dem Hauptteil 2a verbunden ist, hätte eine
fortgesetzte Bewegung des Aneinanderfügens an der in Fig. 4b gezeigten Position vorbei einen
Einfluß auf den oberen Teil des Hauptteils 2a, wobei eine falsche Positionierung des Dichtringes
in der Rohrverbindungsstelle vorgesehen würde, was seinerseits dazu führen würde, daß das
Aneinanderfügen nicht zuendegeführt werden kann und/oder daß die Verbindungsstelle leck wird.
Aus Fig. 4c sieht man, daß das Verbindungsteil 6a des erfindungsgemäßen Dichtringes die
Möglichkeit schafft, das Aneinanderfügen zuendezubringen, ohne die Position des Dichtringes in
der Verbindungsstelle derart zu beeinträchtigen, daß die Dichtigkeit der Verbindungsstelle
gefährdet wäre. Wie man aus Fig. 4c sieht, ist das Verbindungsteil in diesem Zustand von dem
Hauptteil 2a gelöst worden und hat das obere Teil der konischen Gleitoberfläche 8a des Hauptteils
2a freigelegt.
Man erkennt, daß das Aneinanderfügen nach den Fig. 4a, 4b und 4c eine ideale koaxiale
Stellung zwischen dem Schaftende 44 und der Hülse 46 zeigt und daß eine perfekte koaxiale
Stellung in der Praxis während des Aneinanderfügens nicht erscheint. In der Praxis nimmt die
Hülse 46 eine mehr oder weniger exzentrische Stellung bezüglich des Schaftendes 44 an,wenn
das Aneinanderfügen begonnen wird, was bedeutet, daß die Ecke 54 der Hülse 46 mit der Haut
4a des Dichtringes an unterschiedlichen Stellen in der radialen Richtung in Eingriff tritt. Dies
bedeutet, daß die notwendige Länge der Haut 4a entweder größer oder kleiner als in dem idealen
Fall sein kann. Hierdurch wird die Bedeutung der Erfindung umso mehr betont, als ein Dichtring
der Art, welcher mit innerem Gleiten in Abwesenheit des lösbaren Verbindungsteils gemäß der
Erfindung arbeitet, eine große überschüssige Länge der Haut haben muß, um sicherzustellen, daß
die Länge der Haut 4a um den ganzen Umfang des Dichtringes herum ausreicht, wenn die
Rohrverbindungsstelle montiert wird.
Die lösbare Verbindung der Haut 4a mittels des Verbindungsteils 6a erlaubt es auch, daß in dem
Raum, welcher durch die Gleitoberflächen 8a und 10a gebildet ist, eingeschlossene Luft als
Konsequenz der gebrochenen Verbindung in die Umgebung entweichen kann, wenn der Druck
in dem Raum als Folge des Aneinanderfügens der Dichtoberflächen 48 und 52 erhöht wird.
Eingeschlossene Luft kann das Aneinanderfügen der Dichtoberflächen verhindern, wenn sie nicht
die Möglichkeit hat, aus dem fraglichen Raum zu entweichen.