DE3817193A1 - Holzdrehbank - Google Patents
HolzdrehbankInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Holzdrehbank mit einem aus
zwei parallelen Führungsprofilen gebildeten Drehbank
bett für den Reitstock.
Derartige Holzdrehbänke sind sowohl als Tischaufsatz
gerät als auch als einheitliches Standgerät bekannt,
wobei das Drehbankbett in einer horizontalen Ebene
etwa in Arbeitstischhöhe liegt. Entsprechend sind die
Werkstückdrehmitnahme am Spindelkasten und die Pinole
am Reitstock oberhalb des Maschinenbettes angeordnet,
was aber wegen der auftretenden Biegebelastungen eine
sehr stabile Ausführung des Reitstockes und der Reit
stockführung erforderlich macht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine insbe
sondere für Hobbywerker geeignete, preiswerte Holz
drehbank zu schaffen, die als Grundtyp für ein Ar
beiten mit Handwerkszeugen wie Handstahl oder Beitel
bestimmt ist, dabei aber baulich bereits so ausgelegt
ist, daß sie mit geringem Zubehör zu einer Kopierdreh
bank und zu einer Kanneliermaschine erweiterbar ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgese
hen, daß die beiden Führungsprofile höhenversetzt am
Maschinenrahmen angeordnet sind und daß die von dem
Werkstückmitnehmer und der Reitstockpinole definierte
Werkstückaufspannachse etwa in halber Höhe zwischen
den beiden Führungsprofilen liegt, wobei gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform die Werkstückaufspannachse
exakt mittig zwischen den beiden Führungsprofilen in
der von diesen aufgespannten Ebene liegen kann.
Die Erfindung erbringt zunächst den Vorteil, daß wegen
der mittigen Anordnung der Werkstückaufspannachse zwi
schen den beiden Führungsprofilen am Reitstock keine
Kippmomente mehr auftreten und daß die beim Drechseln
auftretenden, auf einer Auslenkung der Reitstockspin
del gerichteten Kräfte in dem von den beiden Führungs
profilen, dem Reitstock und dem Spindelkasten gebilde
ten Rechteckrahmen aufgefangen werden, ohne daß irgend
welche Biegekomponenten entstehen. Hierdurch ist es
nunmehr möglich, die Holzdrehbank aus relativ preis
werten Bauteilen zu einem auch für Hobbywerker er
schwinglichen Preis herzustellen. Dabei können in
Weiterbildung der Erfindung die Führungsprofile aus
Rundmaterial und der Reitstock aus einem stangenför
migen Profilstück bestehen, welches an beiden Enden
mit je einer Führungsbuchse und mittig mit einer
Innengewindebuchse für die Reitstockspindel versehen
ist. Dabei können beispielsweise die Führungsprofile
aus Rundrohren und der Reitstock aus einem Vierkant
rohr bestehen, wobei die Führungsbuchsen an ihren
beidseits aus dem Vierkantrohr herausragenden Enden
mit radial verstellbaren Gleitstücken versehen sein
können, die eine spielfreie Einstellung der Führung
unter Ausgleich von eventuellen Schwankungen im Außen
durchmesser der verwendeten Führungsprofilrohre
herstellerseitig erlauben.
Die der Holzdrehbank zugeordnete Werkzeugauflage ist
dabei höhenverstellbar auf einem Querstück angeordnet,
welches längs verschiebbar und arretierbar an einem
das untere Führungsprofil umschließenden Führungsstück
gefesselt ist.
In Ausgestaltung der Erfindung kann ferner vorgesehen
werden daß die von den beiden Führungsprofilen auf
gespannte Ebene, d. h. das Maschinenbett, oben um
einen Winkel von etwa 15° gegenüber der Vertikalen
nach hinten geneigt ist. Bei einer solchen Orientie
rung des Maschinenbettes liegt das obere Profilrohr so
weit hinten, daß es die Drechselarbeiten nicht behin
dert.
Ein weiterer entscheidender Vorteil des vorbeschrie
benen Grundtyps einer neuen Holzdrehbank besteht
darin, daß dieser Grundtyp mit verhältnismäßig
geringem Zubehör in eine Kopierdrehbank oder auch zu
einer Kanneliermaschine erweiterbar ist.
Zur Erweiterung der Holzdrehbank auf eine Kopierdreh
bank ist erfindungsgemäß ein auf dem oberen Führungs
profil des Drehbankbettes schwenkbar gelagerter Ko
pierschlitten vorgesehen, dessen Vorschub durch einen
mit einem Handrad betätigbaren Seilzug erfolgt, und
ist ferner eine Festspanneinrichtung für eine Scha
blone oder ein Musterwerkstück (Master) vorgesehen,
wobei die Festspanneinrichtung mindestens zwei je eine
Festspannspindel tragende Auslegearme umfaßt, für die
an dem Gewindekasten, am Reitstock und ggfs. auch an
dem dem Spindelkasten gegenüberliegenden Maschinen
rahmenteil vorbereitete Befestigungsstellen vorgesehen
sind.
Diese Zubehörteile, d. h. der Kopierschlitten mit
Seilzug und die Master-Festspanneinrichtung, können
herstellermäßig sofort an der Holzdrehbank montiert
werden, jedoch ist der Erfindung zufolge ebenfalls
vorgesehen, daß der Kopierschlitten nachträglich auf
dem oberen Führungsprofil montierbar ist, wozu ent
weder der dem Spindelkasten gegenüberliegende Rahmen
teil von den Führungsprofilen abziehbar ist oder wozu
der Kopierschlitten eine aus zwei Halbschalen
bestehende, auf dem oberen Führungsprofil montierbare
Laufbuchse aufweist. Diese nachträgliche Montier
barkeit bietet einem Hobbywerker die Möglichkeit,
einen früher bereits erworbenen Grundtyp unter Zukauf
der wenigen Zubehörteile auch später noch in eine
Kopierdrehbank umzurüsten.
Der Erfindung zufolge ist das zur Betätigung des
Kopierschlitten-Seilzuges dienende Handrad unmittelbar
am Kopierschlitten angeordnet, was ein besonders
feinfühliges Arbeiten beim Kopierdrehen mit ständiger
Beobachtung der Werkstück-Bearbeitungsstelle und der
Musterstück-Abtaststelle ermöglicht. Der als Wippe
ausgebildete Kopierschlitten weist einen Ma
schinenhalter auf, der längs einer mit einer Verzah
nung versehenen Mehrkantsäule mittels einer Zahnrad
handkurbel verstellbar und mittels eines Tiefenstops
arretierbar ist, wobei diese Werzeugverstelleinrich
tung in enger Analogie zu üblichen Bohrständern für
Handbohrmaschinen ausgebildet ist, so daß auch hier
auf preiswerte Zubehöreinrichtungen zurückgegriffen
werden kann.
Zur Umwandlung in eine Kanneliermaschine ist der
Erfindung zufolge vorgesehen, daß der Werk
stückmitnehmer vom Antriebsmotor entkuppelbar und
entweder zwecks Axial-Kannelierung dreharretierbar
ist, oder - zwecks Wendel-Kannelierung - gegen eine
Arbeitsspindel austauschbar ist, die über eine rück
wärtige Reibschlußtrommel mit dem Vorschubseil des
Kopierschlittens kuppelbar ist. Für Kannelierarbeiten
wird anstelle eines Drehstahlwerkzeuges eine Fräsma
schine in den Werkzeughalter des Kopierschlittens
eingespannt, in welchem Falle die Fräseachse dann
senkrecht zur Werkstücklängsachse gerichtet ist. Um
auch - beispielsweise zum Verzieren des Randes eines
in der Holzdrehbank eingespannten Holztellers - eine
Fräsmaschine einsetzen zu können, ist der Erfindung
zufolge dem Kopierschlitten noch ein rechtwinkliger
Umspannhalter zum Einspannen der Fräs- oder Bohr
maschine mit parallel zur Drehbankachse gerichteter
Fräserachse zugeordnet.
Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteran
sprüchen angegeben.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung
näher erläutert, in der zeigen:
Fig. 1 in einer perspektivischen Skizze den
Grundtyp der Holzdrehbank nach der Er
findung,
Fig. 2 ein zugeordnetes Untergestell,
Fig. 3 in Seitenansicht und in einer vergrößerten
Darstellung eine zum Grundtyp gehörende
Handwerkzeugauflage,
Fig. 4 in Vorderansicht die Holzdrehbank nach
Erweiterung zu einer Kopierdrehbank,
Fig. 5 den Kopierschlitten, in Fig. 4 von links
gesehen,
Fig. 6 den Reitstock, in Fig. 4 von links gesehen,
Fig. 7 eine schematische Darstellung zur Erläu
terung der Handhabung beim Kopiedrehen,
Fig. 8 die Drehbank nach Umbau in eine Kannelier
maschine,
Fig. 9 in einer vergrößerten Darstellung den An
triebsteil A in Fig. 8,
Fig. 10 eine schematische Darstellung zur Arbeits
weise beim Kannelieren und
Fig. 11 in einer schematischen Darstellung eine
weitere Einsatzmöglichkeit der Holzdreh
bank.
Fig. 1 zeigt die Holzdrehbank in ihrer einfachsten
Ausführungsform, hier als "Grundtyp" bezeichnet. An
einem Maschinenrahmen, der aus dem Spindelkasten 1 und
dem gegenüberliegenden Rahmenteil 2 besteht, sind zwei
das Drehbankbett bildende Führungsprofile 3, 4 gehal
tert, auf denen ein Reitstock 5 längsverstellbar und
mittels der Klemmeinrichtungen 6, 7 arretierbar ist.
Die Führungsprofile 3, 4 bestehen aus Rundrohren und
sind höhenversetzt am Maschinenrahmen angeordnet. Der
Reitstock 5 besteht aus einem Vierkantrohr 8, welches
an beiden Enden mit je einer Führungsbuchse 9, 10 ver
sehen ist, die die Führungsprofile 3, 4 aufnehmen. Die
Führungsbuchsen 9, 10 sind mit mehreren über den Um
fang verteilten, radial verstellbaren Gleitstücken 11
versehen, durch die eine spielfreie Führung des Reit
stockes 5 auf den Profilen 3, 4 einstellbar ist.
Die von dem Werkstückmitnehmer 12 und der Reitstock
pinole 13 definierte Werkstückaufspannachse 14 liegt
exakt mittig zwischen den beiden Führungsprofilen 3, 4
in der von diesen aufgespannten Ebene, wobei diese
Ebene oben um einen Winkel von etwa 15° gegenüber der
Vertikalen nach hinten geneigt ist, vgl. auch Fig. 5.
Das Vierkantrohr 8 trägt in seiner Längsmitte eine
Innengewindebuchse für die Reitstockspindel 15, welche
mittels eines Handrades 16 verstellbar ist. In dem
Rahmenteil 2 ist ein Durchbruch 17 zur Durchführung
des Handrades 16 vorgesehen, damit die gesamte Länge
der Drehbank ausgenutzt werden kann.
Der Antrieb des Werkstückmitnehmers 12 erfolgt von
einem Motor über ein übliches, nur schematisch ange
deutetes Getriebe 19, das beim Ausführungsbeispiel
betriebsmäßig vom Mitnehmer 12 entkuppelbar ist.
Die Fig. 1 und 3 zeigen ferner eine zugehörige Werk
zeugauflage 20, deren Schaft 21 unten lösbar in einer
Hülse 22 festgeklemmt ist, die ihrerseits vorne an
einem Querstück 23 sitzt. Auf dem Querstück 23 ist ein
das untere Profilrohr 4 umschließendes Führungsstück
24 angeordnet, welches von einer Spannschraube 25
durchsetzt ist, die ein Langloch 26 im oberen Schenkel
des aus U-Profilmaterial bestehenden Querstückes 23
durchsetzt und mit einem verdickten Kopf 27 hinter
greift. Mittels des Drehknebels 28 kann - nach Aus
richtung der Werkzeugauflage 20 - das Querstück 23
wieder an dem Führungsstück 24 festgespannt werden, so
daß der Abstand der Werkzeugauflage 20 vom Werkstück
arretiert ist.
Die Drehbank nach Fig. 1 ist als Tischaufsatz ausge
bildet und weist untere Anschraubplatten 29, 30 zur
Befestigung an einer Werkbank od. dgl. auf. Alternativ
kann der Tischaufsatz nach Fig. 1 auch auf einem
speziell zugeordneten, in Fig. 2 dargestellten
Maschinensockel 31 befestigt werden.
Fig. 4 zeigt eine Kopierdrehbank, die unter Verwendung
der Drehbank nach Fig. 1 aufgebaut ist, wobei
lediglich die Werkzeugauflage 20 zur Platzgewinnung
abgenommen ist. Erforderlichenfalls kann die verblei
bende Halterung für die Werkzeugauflage, d. h. die
Teile 23, 28 in Fig. 4, auch noch weiter nach links
bis an den Spindelkasten 1 herangeschoben werden.
Als nächstes sind an das Vierkantrohr 8 des Reit
stockes 5 und an den Spindelkasten 1 je ein nach
hinten gerichteter Auslegerarm 32, 33 angeschraubt, die
an ihren freien Enden jeweils eine mit einer Spitze
versehene Spindel 34, 35 tragen, zwischen denen das zu
kopierende Musterwerkstück oder eine entsprechende
Schablone eingespannt wird. Wie in Fig. angedeutet
ist, sind zu diesem Zweck am Spindelkasten 1, am
Vierkantrohr 8 des Reitstockes 5 und auch am
Rahmenteil 2 vorbereitete Befestigungsstellen 36, 37,
38 in Form von Anschraublöchern od. dgl. vorgesehen.
Ferner ist auf das obere runde Führungsprofil 3 ein
Kopierschlitten 39 gesetzt, der als zentrales Stück
eine Laufbuchse 40 aufweist, die ebenfalls über radial
verstellbare Gleitstücke 41 spielfrei auf das Füh
rungsprofil einstellbar ist. Bei einer nachträglichen
Umrüstung der Drehbank nach Fig. 1 ist es erforder
lich, zunächst den Maschinenrahmenteil 2 von den
Führungsprofilen 3, 4 zu lösen, wozu eine hier nicht
näher gezeigte, betriebsmäßig leicht lösbare
Befestigungseinrichtung am Rahmenteil 2 gewählt ist.
Sodann wird der Reitstock 5 von den beiden Führungs
profilen 3, 4 abgezogen, wonach dann der Kopier
schlitten 39 mit seiner Laufbuchse 40 auf das obere
Führungsprofil 3 aufgeschoben und der Reitstock 5 und
der Maschinenrahmenteil 2 in der gezeigten Weise
wieder montiert werden können.
Von der Laufbuchse 40 ragt rückwärtig ein Kopierfinger
42 mit Abtastrolle 43 ab, welche zur Abtastung der
Vorlage dient. Ferner ragt von der Laufbuchse 40 nach
vorne eine Sechskant-Führungssäule 44 ab, die an ihrer
Unterseite eine Verzahnung 45 aufweist. Auf der Sechs
kant-Führungssäule 44 ist ein Werkzeughalter 46 ver
schiebbar gelagert, welcher zwei Paare 47, 48 von die
Führungssäule 44 umfassenden, einstellbaren Klemm
backen besitzt und in welchem ein in die Verzahnung 45
eingreifendes, durch eine Handkurbel 49 antreibbares
Zahnrad 50 gelagert ist. Die Einstellung der Klemm
backen 47, 48 erfolgt jeweils mittels eines Drehhebels
51, wie dies in Fig. 4 für das Paar von Klemmbacken 48
veranschaulicht ist. Auf der Welle der Handkurbel 49
sitzen beidseits des Werkzeughalters 46 jeweils noch
ein Skalenring 52, 53. Ferner ist noch ein Tiefenstop
zur Begrenzung der Vorschubbewegung des Werkzeug
halters 46 längs der Säule 44 vorgesehen, der mittels
der Drehmutter 54 betätigt ist.
Am unteren Ende ist der Werkzeughalter 46 als
Einspannring 55 ausgebildet, wobei der Innen
durchmesser der Ringöffnung 56 etwas größer als 43 mm
ist, so daß mit einem Norm-Einspannhals versehende
Handbohrmaschinen, Fräsmaschinen oder sonstige
Werkzeuge in diesem Einspannring 55 festgespannt
werden können. Beim Kopierfräsen ist in den
Einspannring 55 ein Halsstück 57 von Normdurchmesser
eingespannt, welches an einer Seite auf einem Tragarm
58 den Werkzeug-Drehstahl 59 trägt und an dessen
anderem Ende ein Handgriff 60 angebracht ist. Oberhalb
des Einspannringes 55 trägt der Werkzeughalter 46 eine
Späneschutzplatte 61 .
Auf einer oberen, rückwärtigen Konsole 62 der Lauf
buchse 40 ist eine Reibschlußtrommel 63 um eine zur
Konsolenerstreckung rechtwinklige Achse 64 drehbar
gelagert, welche mittels eines unmittelbar oberhalb
der Trommel bzw. der Laufbuchse 40 angeordneten Hand
rades 65 gedreht werden kann. Wie aus Fig. 4
ersichtlich ist, ist die Reibschlußtrommel 63 von
einem Seil 66 umschlungen, dessen eines Ende um eine
Umlenkrolle 67 am Rahmenteil 2 geführt und an einer
Anschlußöse 68 der Laufbuchse 40 befestigt ist. Das
andere Ende des Seiles 66 ist um eine Umlenkrolle 69
am Spindelkasten 1 geführt und ebenfalls an einer Öse
70 der Laufbuchse befestigt. Das Seil ist als stramme,
geschlossene Schlaufe verlegt, so daß bei einem Drehen
des Handrades 65 der Kopierschlitten 39 längs des
Führungsprofiles 3 schlupffrei bewegt werden kann.
Fig. 7 veranschaulicht in einer schematischen Darstel
lung die Arbeitsweise beim Kopierfräsen. Zwischen den
Spitzen 34, 35 der von den Auslegerarmen 32, 33
getragenen Spindeln ist ein Musterwerkstück 71
eingespannt, an welchem die Tastrolle 43 hier anliegt.
Mittels der Handkurbel 49 wird der Werkzeughalter mit
Werkzeug 59 feinfühlig entsprechend der gewünschten
Spanstärke gegen das zu bearbeitende Werkstück 72
geführt, wobei der Tiefenanschlag zur Begrenzung der
Vorschubbewegung des Maschinenhalters 46 zuvor auf
eine Stellung eingestellt ist, die auf den Durchmesser
des Musterstückes 71 abgestimmt ist. Der als Wippe
ausgebildete Kopierschlitten folgt dabei den
unterschiedlichen Durchmessern beim gedrechselten
Musterstück 71 und schwenkt entsprechend das Werkzeug
59 bei der Bearbeitung des Werkstückes 72.
Die Fig. 8 bis 10 veranschaulichen eine unter Verwen
dung der Kopierdrehbank nach Fig. 4 aufgebauten Kan
neliermaschine. Bei der Umrüstung ist zunächst der
Mitnehmer 12 vom Antriebsmotor 18 entkuppelt worden,
bzw. ist der Mitnehmer durch die in Fig. 9 in ver
größerter Darstellung gezeigte Antriebsbaugruppe
ersetzt. Der Schaft des Mitnehmers 90 durchsetzt die
Gehäusewand des Spindelkastens 1 und trägt innerhalb
des Spindelkastens eine starr an ihm befestigte, mit
einer Stirnverzahnung versehene Scheibe 73. Ferner ist
auf dem Schaft des Mitnehmers 90 eine Buchse 74 lose
drehbar gelagert, die hier aus drei Axialabschnitten
besteht, nämlich aus einer Scheibe 75 und zwei im
Durchmesser abgestuften Reibtrommeln 76, 77. Der
Schaft des Mitnehmers 90 ist an seinem hinteren Ende
in seinem Durchmesser reduziert und trägt auf einem
Gewindeabschnitt 78 eine Festspannmutter 79, mittels
der die Buchse 74 gegen die Scheibe 73 in einer der
durch die Zahnteilung bei den gleichartigen Scheiben
73, 75 vorgegebenen Drehstellungen festgespannt werden
kann. Das Vorschubseil 80 ist hier über die mit zwei
Umfangsrillen versehene Umlenkrolle 69 hinausgeführt
und umschlingt hier die Reibschlußtrommel 77. Das
Handrad 65, das bei der Kopierdrehbank nach Fig. 4 an
der Laufbuchse 40 zusammen mit der dortigen Reib
schlußtrommel 63 montiert war, ist hier durch ein auf
das rückwärtige Ende des Schaftes des Mitnehmers 90
gesetztes Handrad 91 ersetzt. Durch Drehen des Rades
91 wird nunmehr zugleich eine Drehung des
eingespannten Werkstückes als auch ein Vorschub des
Kopierschlittens 39 längs des oberen Führungsprofiles
3 bewirkt.
Wie in Fig. 10 veranschaulicht ist, wird beim Kan
nelierfräsen in den Einspannring 55 des Werkzeug
halters 46 nunmehr eine Fräsmaschine 81 eingespannt,
deren Fräser 82 radial auf das Werkstück 83 gerichtet
ist und in dieses entsprechend dem Vorschub des Ma
schinenhalters 46 längs der Mehrkantführungssäule 44
tief eindringt. Die Eindringtiefe kann mittels des
Tiefenstops arretiert werden, so daß bei einem
nachfolgenden Fräsen unter Drehen des Handrades 91 in
das Werkstück 83 eine wendelförmig verlaufende Nut
eingefräst wird. Wenn es sich beim Werkstück 83 um
einen zylindrischen Körper handelt, wird als
Anlagestück für die Abtastrolle 43 des Kopierfingers
42 ebenfalls ein zylindrischer Master von gleichem
Durchmesser wie das Werkstück 83 eingespannt. Statt
eines Masters kann hier auch eine gerade Anlagestange
vorgesehen werden, die zwischen den beiden
Maschinenrahmenteilen 1, 2 eingespannt wird, wozu der
Auslegerarm 32 mit Spindel 35 dann vom Reitstock 5
abgeschraubt und an die Befestigungsstelle 38 am
Rahmenteil 2 angeschraubt wird.
Handelt es sich dagegen beim Werkstück 83 um einen ge
drechselten Pfosten mit jeweils sich änderndem Durch
messer, ist ein gleichartiges Musterwerkstück 84 zu
verwenden, für dessen Einspannung zweckmäßigerweise
der Auslegerarm 32 und die Spindel 35 am Reitstock 5
angebracht werden.
Durch eine Versetzung der beiden mit einer Verzahnung
versehenen Scheiben 73, 75 können jeweils exakt
parallele, äquidistante Nuten am Werkstück 83 gefräst
werden.
Wenn ein Werkstück nicht mit wendelförmig verlaufen
den, sondern lediglich mit axialen Nuten versehen
werden soll, wird der Mitnehmer dreharretiert, werden
die beiden Scheiben 73, 75 außer Eingriff gebracht und
wird lediglich die Buchse 74 mit dem Handrad 91 über
geeignete Einrichtungen gekuppelt, die in der
Zeichnung nicht dargestellt sind.
In Fig. 11 ist in den Einspannring 55 ein rechtwink
liger Umspannhalter 85 eingespannt, in dessen Ein
spannring 86 nunmehr die Fräsmaschine 81 derart ein
gespannt ist, daß die Fräserachse parallel zur Dreh
banklängsachse gerichtet ist. An die Arbeitsspindel 87
ist hier ein Holzteller 88 als Werkstück festgespannt,
dessen Rand nunmehr mittels des Fräsers 89 verziert
werden kann, wobei wiederum durch schrittweises
Umsetzen der stirnverzahnten Scheiben 73, 75 eine
regelmäßige Wiederholung über den Umfang des
Tellerrandes hinweg sichergestellt werden kann.
Claims (16)
1. Holzdrehbank mit einem aus zwei parallelen
Führungsprofilen gebildeten Drehbankbett für den
Reitstock, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Führungsprofile (3, 4) höhenversetzt am Maschinen
rahmen (1, 2) angeordnet sind und daß die von dem
Werkstückmitnehmer (12) und der Reitstockpinole
(13) definierte Werkstückaufspannachse (14) etwa
in halber Höhe zwischen den beiden
Führungsprofilen (3, 4) liegt.
2. Holzdrehbank nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Werkstückaufspannachse (14) exakt
mittig zwischen den beiden Führungsprofilen (3, 4)
in der von diesen aufgespannten Ebene liegt.
3. Holzdrehbank nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Führungsprofile (3, 4) aus
Rundmaterial und der Reitstock (5) aus einem
stangenförmigen Profilstück (8) bestehen, welches
an beiden Enden mit je einer Führungsbuchse (9,
10) und mittig mit einer Innengewindebuchse für
die Reitstockspindel (15) versehen ist.
4. Holzdrehbank nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Führungsprofile (3, 4) aus
Rundrohren und der Reitstock (5) aus einem
Vierkantrohr (8) bestehen und daß die
Führungsbuchsen (9, 10) an ihren beidseits aus dem
Vierkantrohr (8) herausragenden Enden mit radial
verstellbaren Gleitstücken (11) versehen sind.
5. Holzdrehbank nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß im Maschinenrahmenteil
(2) ein Durchbruch (17) zur Aufnahme und Be
tätigung des rückwärtigen Handrades (16) der Reit
stockspindel (15) ausgenommen ist.
6. Holzdrehbank nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Werkzeugauflage (20)
höhenverstellbar auf einem Querstück (23)
angeordnet ist, welches längsverschiebbar und
festspannbar an einem das untere Führungsprofil
umschließenden Führungsstück (24) gefesselt ist.
7. Holzdrehbank nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die von den beiden
Führungsprofilen (3, 4) aufgespannte Ebene oben um
einen Winkel von etwa 15° gegenüber der Vertikalen
nach hinten geneigt ist.
8. Holzdrehbank nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
gekennzeichnet durch einen auf dem oberen
Führungsprofil (3) des Drehbankbettes mittels
einer Laufbuchse (40) schwenkbar gelagerten
Kopierschlitten (39), für dessen Vorschub ein mit
einem Handrad (65) betätigbarer Seilzug (66)
vorgesehen ist, und durch eine Festspann
einrichtung für eine Schablone oder ein
Musterwerkstück, wobei die Festspanneinrichtung
mindestens zwei je eine Festspannspindel (34, 35)
tragende Auslegearme (32, 33) umfaßt, für die an
dem Gewindekasten (1) und am Reitstock (5)
vorbereitete Befestigungsstellen (36, 37, 38)
vorgesehen sind.
9. Holzdrehbank nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß der Kopierschlitten (39) nachträglich auf
dem oberen Führungsprofil (3) montierbar ist, wozu
entweder der dem Spindelkasten (1) gegenüber
liegende Rahmenteil (2) von den Führungsprofilen
(3, 4) abziehbar ist oder wozu der Kopierschlitten
eine aus zwei Halbschalen bestehende, auf dem
oberen Führungsprofil montierbare Laufbuchse auf
weist.
10. Holzdrehbank nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß von der Laufbuchse (40) rückwärtig
ein Kopierfinger (42) mit Abtastrolle (43) und
nach vorne eine an einer Seite mit einer Ver
zahnung (45) versehene Mehrkantführungsssäule (44)
abragen, auf der ein Werkzeughalter (46)
verschiebbar und feststellbar ist, welcher
mindestens ein Paar die Mehrkantführungssäule (44)
umfassender, einstellbarer Klemmbacken (47, 48)
besitzt und in welchem ein in die Verzahnung (45)
eingreifendes, durch eine Handkurbel (49)
antreibbares Zahnrad (50) gelagert ist.
11. Holzdrehbank nach den Ansprüchen 8 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das Vorschubseil (66) eine auf
der Laufbuchse (40) gelagerte, mit einem Handrad
(65) versehene Reibschlußtrommel (63) umschlingt
und als geschlossene Seilschlaufe um je eine
Umlenkrolle (67, 69) am Spindelkasten (1) und am
gegenüberliegenden Rahmenteil (2) verläuft.
12. Holzdrehbank nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Werkzeughalter (46) an seinem
freien Ende einen Einspannring (55) von
Normdurchmesser zur wahlweisen Einspannung eines
Werkzeuges (59) oder einer Fräs- oder Bohrmaschine
(81) aufweist.
13. Holzdrehbank nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
der Werkstückmitnehmer (12) vom Antrieb (A)
entkuppelbar und zwecks Axial-Kannelierung
dreharretierbar ist.
14. Holzdrehbank nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstückmitnehmer
zwecks Wendel-Kannelierung gegen eine Arbeitsspin
del (90) austauschbar ist, die über eine rückwär
tige Reibschlußtrommel (76, 77) mit dem Vorschub
seil (80) des Kopierschlittens (39) kuppelbar ist.
15. Holzdrehbank nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Werkstückmitnehmer aus einer
durch ein Handrad (91) antreibbaren Arbeitsspindel
(90) besteht, an welcher eine mit einer Stirnver
zahnung versehene Scheibe (73) starr befestigt
ist, welcher eine lose gelagerte, gleichartig
stirnverzahnte, an der Reibschlußtrommel (76, 77)
angebrachte Scheibe (75) gegenüberliegt,
wobei die beiden Scheiben (73, 75) mittels einer
auf einem Gewindeabschnitt (78) der Arbeitsspindel
geführten Mutter (79) in der Zahnteilung
entsprechenden Winkelstellungen fest aneinander
spannbar sind.
16. Holzdrehbank nach einem der Ansprüche 13 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Kopierschlitten
(39) ein rechtwinkliger Umspannhalter (85) zur
Einspannung der Fräs- oder Bohrmaschine (81) mit
parallel zur Drehbankachse gerichteter Fräserachse
zugeordnet ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883817193 DE3817193A1 (de) | 1988-05-20 | 1988-05-20 | Holzdrehbank |
DE8816639U DE8816639U1 (de) | 1988-05-20 | 1988-05-20 | Holzdrehbank |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883817193 DE3817193A1 (de) | 1988-05-20 | 1988-05-20 | Holzdrehbank |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3817193A1 true DE3817193A1 (de) | 1989-11-30 |
DE3817193C2 DE3817193C2 (de) | 1991-04-11 |
Family
ID=6354765
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE8816639U Expired - Lifetime DE8816639U1 (de) | 1988-05-20 | 1988-05-20 | Holzdrehbank |
DE19883817193 Granted DE3817193A1 (de) | 1988-05-20 | 1988-05-20 | Holzdrehbank |
Family Applications Before (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE8816639U Expired - Lifetime DE8816639U1 (de) | 1988-05-20 | 1988-05-20 | Holzdrehbank |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (2) | DE8816639U1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19629742C1 (de) * | 1996-07-23 | 1997-12-04 | Klaus Dipl Ing Killinger | Holzdrehmaschine |
AT408328B (de) * | 1999-05-14 | 2001-10-25 | Anton Cerny | Sicherheitsdrechselmaschine mit kopiermöglichkeit und bohrvorrichtung |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE756299C (de) * | 1937-09-07 | 1954-02-22 | Behrens A G C | Schuhleistenkopiermaschine zum gleichzeitigen Herstellen eines Paares Schuhleisten |
DE1528076A1 (de) * | 1964-02-27 | 1971-03-04 | Mac Dougall Edward A | Spanabhebende Spielzeugmaschine |
US3721279A (en) * | 1971-01-21 | 1973-03-20 | C Bowen | Wood lathe |
DE2543182A1 (de) * | 1974-10-17 | 1976-04-22 | Vermont American Corp | Nutenschneidevorrichtung |
-
1988
- 1988-05-20 DE DE8816639U patent/DE8816639U1/de not_active Expired - Lifetime
- 1988-05-20 DE DE19883817193 patent/DE3817193A1/de active Granted
Patent Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3817193C2 (de) | 1991-04-11 |
DE8816639U1 (de) | 1990-01-18 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: WERKZEUG GMBH, 5441 WEIBERN, DE |
|
8181 | Inventor (new situation) |
Free format text: WOLFF, ROBERT, 5446 ENGELN, DE |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |