DE3813741A1 - Bauteil auf gewirkebasis und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Bauteil auf gewirkebasis und verfahren zu seiner herstellungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Bauteil gemäß Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie das dazugehörige Herstellungsverfahren.
Durch die US-PS 34 81 427 ist es bekannt, ein webtechnisch
erzeugbares Bauteil zu kammern. Dabei kommt Fiberglas zur
Anwendung. Die Kammerung erreicht man im Hohlwebeverfahren;
es liegen also verbindende Stege in Form von Wänden vor. Das
bringt beim Harzhärten aber gewisse Schwierigkeiten; der
Gewebebau sackt leicht zusammen, wenn nicht besondere Di
stanzmittel zur Abstützung eingesetzt werden. Man schiebt
daher Stützkerne ein. Letzteres führt jedoch zu einer recht
aufwendigen Fertigung.
Andererseits haben gerade harzgehärtete Faserverbundstoffe
sich ein weites Anwendungsfeld erobert, sei es in Form tra
gender Konstruktionselemente oder aber zur Erfüllung von
Dämmaufgaben. Bei größtmöglicher Steifigkeit und Druckfestig
keit wird für spezielle Fälle, wie beispielsweise die Flug
technik, auch noch ein möglichst niedriges Gewicht ange
strebt.
Weiter sind für sich Bindungsarten wie Schußsamt und Kett
samt bekannt. Für besonders wirtschaftliche Fertigungsverfah
ren wird gleich doppellagig gearbeitet; es entsteht sogenann
ter Doppelsamt, bei welchem die Verbindungsstege schaffenden
Polfäden zwischen den lagenbildenden Veloursfäden eine dop
pelte Fachbildung machen. Die Länge der flottierenden Fäden
ist einstellbar, so daß größere oder kleinere Steglängen
erzielt werden können. Auf einer Schneidbank erfolgt sodann
der Mittenschnitt der Polfäden.
Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, mit
fertigungstechnisch einfachen Mitteln und sogar unter Verwen
dung vorhandener Maschinen ein leichtes, mehrlagiges, prak
tisch sandwichartig aufgebautes Bauteil zu schaffen, welches
eine hohe innere Rückstellkraft aufbringt und nach dem Aus
härten eine große innere Stabilität besitzt, trotzdem aber
mit einem relativ geringen Harzanteil auskommt.
Gelöst ist diese Aufgabe durch die in den Anspüchen 1 und 8
angegebene Erfindung.
Die Unteransprüche verkörpern vorteilhafte Weiterbildungen.
Zufolge solcher Ausgestaltung ist ein gattungsgemäßes Bau
teil hoher Biege- und Druckfestigkeit erreicht, welches auch
im Hinblick auf den Faktor Gewicht gute Ergebnisse bringt.
Der Abstand zwischen den Lagen wird nicht mehr von gewebten
Wandungsabschnitten überbrückt, sondern von frei flottieren
den Fadenbrücken, die die Abstützung der Lagen zueinander
übernehmen. Zum Einsatz kommen hier technische Hochleistungs
garne aus Aramidfaser, Kohlefaser, Keramikfaser oder insbe
sondere Glasfaser bzw. sogar eine Mischung der genannten
Fasern. Bedingt durch die Gewirkestruktur in Kombination mit
den Eigenschaften solcher Materialien haben die stegbilden
den Stützen in noch vermehrtem Maße das Bestreben, sich kraft
voll aufzurichten. Sie stemmen dabei aus sich heraus die
beiden Lagen, fast in die kürzeste Strecklage tretend, von
einander ab. Hierbei läßt sich eine besonders im Wirkprozeß
begründete Struktur nutzen, die Umlenkungen in den Verschlin
gungsbereichen unbeschadet toleriert. Gerade der Schlingen
reichtum entsprechender Gewirke bietet so einen hochflexi
blen Übergangsbereich zwischen den Gewirkelagen und den
Zwischenstegen. Das hat zudem den Vorteil einer hochgradigen
Verformbarkeit (z.B. sphärische Krümmung), ohne die bei Flä
chenerzeugnissen sonst gravierend auftretenden Radialfaltun
gen zu bekommen. Es liegt so viel Fadenvorrat vor, daß prak
tisch eine verzerrungsfreie Verteilung auftritt. Die anderer
seits kraftspeicherartig vorliegende Rückstellkraft der
Zwischenstege erspart jede Fremdabstützung; vielmehr wurde
gefunden, daß Gewirke bei ausgehärteter Verharzung aus den
vielen gleichmäßig verteilten einzelnen, freistehenden Zwi
schenstegen so stabile Beabstandungselemente schafft, daß
sogar größte im Rahmen des Einsatzes zu erwartende Belastun
gen schadfrei aufgenommen werden können. Überdies ergibt
sich eine überraschend hochgradige Schalldämm- bzw. Absorpti
onswirkung zufolge des hohen Hohlraumanteiles solcher Bautei
le. Entsprechend liegt eine auch heute durchaus wieder inter
essante Materialersparnis vor. Als vorteilhaft in der Praxis
erweist sich auch die weitere Gestaltungsmaßnahme dahinge
hend, daß die mittlere Länge der Zwischenstege größer ist
als der Abstand zwischen den Lagen. Dadurch erhalten die
Zwischenstege zumindest partiell eine mehr oder weniger
steile Schrägstellung, wobei es sich in Weiterbildung als
vorteihaft erweist, daß die Zwischenstege eingeregelt schräg
verlaufen. Hierdurch wird eine über die Breitfläche des
Bauteils einfließende Belastung noch in eine gleichgerichte
te Lagen-Verschiebekomponente umgesetzt. Das ist vor allem
bei partiellen Hochbelastungen günstig, da der gesamte Kör
per dann in den Verformungswiderstand einbezogen ist. Die
erwähnte Einregelung, d.h. Gleichrichtung der Stege, macht
die Ausweichbewegung zudem bestimmbar. Ein weiteres, einfa
ches Mittel zur Optimierung der Flexibilität bei trotzdem
hohem Standvermögen besteht darin, daß die eingeregelte
Schrägung durch eine leichte Krümmung überlagert ist. Bei
Belastung in der Zwischenstegachse kommt es folglich zu
einem gegenseitige Reibungen vermeidenden Ausweichen. Eine
optimale Lösung in dieser Beziehung besteht weiter darin,
daß der Zwischensteg fortlaufend gleichsinnig gekrümmt ist.
Die gleichsinnige Krümmung schafft überdies gleichberechtig
te Ausfederungszonen auf der gesamten Zwischensteglänge.
Eine weitere Feinabstimmung kann noch darin bestehen, daß
die sockelartigen Übergangsbereiche der Zwischenstege verti
kal versetzt zueinander angeordnet sind. Die daraus ge
wonnene leichte Kipplage plus fortlaufender gleichsinniger
Krümmung schafft eine vorteilhaft nutzbare Variante im Hin
blick auf die angestrebte hohe Rückstellkraft des so gebilde
ten Armierungsgerüsts für das Bauteil. Um bei der entspre
chenden Belastung der Stege ein Ausbauschen zu vermeiden,
erweist es sich als vorteilhaft, daß die Zwischenstege aus
schwach gedrillten Einzelstegen bestehen. Eine solche Steg
schar schafft multiple lokale Federspeicher in hoher Stück
zahl. Selbst größere Abstände zwischen den Lagen lassen sich
ohne Stabilitätseinbuße so günstigst überbrücken. Die erwähn
te schwache Drillung hält die Einzelstege auch im Falle der
Stegschar seitlich beabstandet. Ein vorteilhaftes Verfahren
zur Herstellung des beschriebenen Bauteiles durch Verharzen
und nachfolgendes Aushärten des Gewirkes, wobei nach dem
Verharzen des Gewirkes eine Teilentfernung zur Ausbringung
überschüssigen Harzes vorgenommen wird, besteht darin, daß
bei Verwendung eines Abstandsgewirkes, welches aus einem
technischen Garn wie Aramidfaser, Kohlefaser, Keramikfaser
oder insbesondere Glasfaser besteht, das Entfernen von Harz
in einem solchen Umfang erfolgt, daß die Rückstellkraft von
Zwischenstegen freigegeben wird. Unter Wegfall der Auspreß
kräfte stellen sich die harzgetränkten Beabstandungselemente
spontan wieder in ihre Ausgangstellung zurück, in der sie
nach dem Aushärten verbleiben.
Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines
zeichnerisch veranschaulichten Ausführungsbeispieles erläu
tert: Es zeigt:
Fig. 1 einen Abschnitt des erfindungsgemäß ausgebildeten
Bauteils in Draufsicht,
Fig. 2 die zugehörige Stirnansicht in Richtung A gesehen
(vgl. Fig. 1),
Fig. 3 eine entsprechende Stirnansicht, jedoch aus Rich
tung B (Fig. 1) gesehen mit etwa sphärisch ausge
formtem Mittelbereich des Bauteils,
Fig. 4 einen vergrößerten Abschnitt gemäß Fig. 2,
Fig. 5 einen vergrößerten Abschnitt gemäß Fig. 3 (beide
Figuren weitestgehend schematisch dargestellt) und
Fig. 6 eine Art Blockbild zur Verdeutlichung des Wöl
bungs- und Schrägungsverlaufs einer verdrillte
Einzelstege bildenden Fadenschar als Zwischensteg.
Das dargestellte Bauteil 1 wird auf einer Wirkmaschine er
zeugt. Es ist mehrlagig. Beim Ausführungsbeispiel handelt es
sich um ein zweilagiges Gebilde. Eine erste, obere Lage
trägt das Bezugszeichen 2; eine zweite, untere Lage ist mit
3 bezeichnet. Es wird übliche Wirktechnologie wie z. B. zur
herstellung von Velours herangezogen.
Das so geschaffene Abstandgewirke berücksichtigt Stützfaden
abschnitte in gleicher Verteilungsanordnung, welche Zwischen
stege 4 bilden. Diese Zwischenstege 4 halten die Lagen 2, 3
verbindend auf Abstand zueinander. Es liegt ein der ungespal
tenen Struktur einer Doppelsamt-Einbindung vergleichbares
Gewirke vor.
Die Anzahl der Stützfäden ergibt sich aus der Wirkdichte.
Durch Verändern der Stegfadenzahl können mehrfach höhere
oder auch niedrigere Zwischenstege 4 als dargestellt erzeugt
werden.
Die Gewirkestruktur schafft für die im wesentlichen quer zu
den parallelen Lagen 2, 3 ausgerichteten Zwischenstege 4 ein
hochelastisches, relativ bewegliches Einbindungsbett,
d.h., die Stegabschnitte können im Falle der Verformung des
noch nicht harzimprägnierten Texilteils Ausgleichslängen aus
dem schlingenreichen Einbindungshintergrund übernehmen oder
aber in den Gewirkehintergrund eingeschoben werden. Diese
Beweglichkeit bezieht sich natürlich auf ein Teilmaß der
Länge, so daß im Grunde die angestrebte Parallelität der
Lagen im Falle einer bspw. sphärischen Ausformung im Grunde
beibehalten wird. Das Gewirke rückt in der inneren Krümmungs
fläche bzw. -lage mehr ineinander, wobei sich die äußere
Krümmungsfläche bzw. -lage aus dem gegebenen Schlingenvorrat
streckt.
Verarbeitet werden technische Garne wie Aramidfaser, Kohlefa
ser, Keramikfaser oder insbesondere Glasfaser oder Mischfor
men.
Zufolge der solchen Hochleistungsfasern innewohnende Rück
stellkraft und auch bedingt durch die Verbindungsstruktur
haben die die Zwischenstege 4 bildenden Stützfäden das Be
streben, sich aufzurichten d.h. in belastungsfreiem Zustand
sich zurückzustellen. Das führt zu einer parallelen Beabstan
dung der Lagen 2, 3. Der lichte Abstand x zwischen den bei
den Lagen 2, 3 entspricht einem Vielfachen der Lagendicke.
Die Zwischenstege 4 werden nun, wie auch der ganze restliche
Bauteilkörper, durch aushärtendes Harz versteift, so daß die
Zwischenstege 4 zwischen der ersten Lage 2 und der zweiten
Lage 3 dann praktisch starre Beabstandungselemente bilden.
Überschüssiger Harzanteil wird ausgequetscht. Das spontane
Zurückstellen der Zwischenstege 4 in ihre aus den Fig. 4
und 5 ersichtlichen Endstellung geschieht selbst nach dem
völligen Zusammendrücken der Gewirkestruktur. Entsprechend
entstehen beim Wirken zufolge der notwendigen Umlenkungen
und Schlingungen keinerlei Beschädigungen, welche Tatsache
sich bei der Herstellung solcher Bauteile vorteilhaft nutzen
läßt.
Wie den genannten Figuren weiter entnehmbar, ist die
"mittlere Länge" der Zwischenstege 4 größer als der lichte
Abstand x zwischen den Lagen 2 und 3. Die sie (4) bildenden
freien Stützfadenabschnitte wechseln also nicht auf kürze
stem Wege zwischen den beiden benachbarten parallelen Lagen
2, 3. Es ergibt sich vielmehr, wie aus den genannten Figuren
erkennbar, eine leichte Neigungslage, gesehen aus der Be
trachtungsrichtung B in Fig. 1. Deutlicher geht dieser
Sachverhalt noch aus der schematischen Darstellung gemäß
Fig. 5 hervor. Bezüglich aller Zwischenstege 4 ist eine
gleichgerichtete Schrägung angewandt, so daß von einem einge
regelten Schrägungsverlauf gesprochen werden kann. Der dies
bezügliche Schrägungswinkel Alpha beträgt ca. 60°, bezogen
auf die Erstreckungsebene des Bauteils. Die Zwischenstege 4
erstrecken sich in Reihe und Glied hintereinander, so daß
unverstellte Durchblickfugen 5 in Pfeilrichtung B verbleiben.
Aus Pfeilrichtung A betrachtet, ergibt sich das aus Fig. 4
ersichtliche Wirkprofil, d.h., die Zwischenstege 4 nehmen
einen fortlaufend gleichsinnig gekrümmten Verlauf. Die wahre
Länge ist also auch in dieser Richtung größer als x.
Der Begriff "mittlere Länge" ist gewählt, weil die Zwischen
stege 4 jeweils aus einer Schar gekrümmter, schräg gestell
ter Einzelstege 4′-4′′′′ bestehen. Schrägung und Krümmung
sind gleichsinnig. Krümmung plus Schrägstellung führen in
gedachter Verlängerung praktisch zu einem wendelförmigen
Verlauf der Einzelstege 4′-4′′′′ der Zwischenstege 4. Die
Einzelstege passieren den Freiraum zwischen den Lagen 2, 3
untereinander im wesentlichen berührungsfrei. Entsprechend
wirken sie auch als einzelstehende Federelemente. Um ein
Ausbauschen zu vermeiden, sind die aus Filamenten bestehen
den Garne schwach gedrillt.
Die lagenseitigen Austrittbereiche sind schräg zu den Be
trachtungsrichtungen A, B orientiert. Der Schrägungswinkel
ist mit Beta bezeichnet und beträgt ca. 45° zur in Fig. 6
eingetragenen Orientierungslinie L. Die räumliche Verteilung
der Austrittsbereiche oben zu unten läßt sich dort aufgrund
einer Orientierungshilfe in Form eines Würfels gut ausma
chen. Danach liegen unten rechts die Einzelstege 4′ und 4′′
im wesentlichen in der Linie L, der Einzelsteg 4′′′ wurzelt
etwa rechtwinklig dazu liegend in seitlicher Nachbarschaft
des Einzelsteges 4′′. Demgegenüber ist der in weiterem Ab
stand zu den Einzelstegen 4′-4′′′ liegende Einzelsteg
4′′′′ etwa im Schnittpunkt der Diametralen der Würfelboden
fläche angeordnet. Unter Schrägausrichtung im Winkel Alpha
münden die oberen Enden der Einzelstege in der Decke des
Würfels, jedoch in der anderen Würfelhälfte. Auf die dortige
Linie L-L bezogen liegen nun die Einzelstege 4′′′ und 4′′′′
in Erstreckungsrichtung der besagten Linie, der Einzelsteg
4′′ liegt neben dem Einzelsteg 4′′′, und zwar würfeleinwärts
versetzt, wobei der Einzelsteg 4′ in der Würfelmittelebene
in die Lagendecke einläuft.
Der entgegen Betrachtungsrichtung B sich fortsetzende Wur
zelbereich des nächstfolgenden Zwischensteges ist nur ange
deutet. Die Linien L verlaufen parallel zur Seitenkante des
rechteckigen Produkt-Zuschnitts.
Die sockelartigen Übergangsbereiche der Zwischenstege 4
sind, bezogen auf eine vertikale Bezugsebene E-E so gelegt,
daß benachbarte Ansatzzonen einander überlappen (vgl. Fig.
5). Eine im entsprechenden Sinne angelegte Ebene E-E in
Fig. 4 aus Betrachtungsrichtung A zeigt, daß dort keine
Überlappung vorliegt. Vielmehr liegen die auslaufenden Punk
te der einen Seite des Einzelzwischenstegen 4 in der dorti
gen gemeinsamen Ebene E-E, die aber den gewölbten Rücken des
nach links hin nächtsfolgenden Zwischensteges 4 tangiert.
Die lagenseitigen Austrittsbereiche der Einzelstege 4′-
4′′′′ können sockelartige Materialanhäufungen an Kunstharz
aufweisen, etwa den überirdischen Wurzelansätzen von Bäumen
vergleichbare Stümpfe formen (nicht dargestellt). Das führt
zu einem praktisch kegelstumpfartigen Übergang zwischen der
Innenseite der Lagen 2, 3 und den Beabstandungselementen.
Die Kegelstumpfbasis entspricht dann dem Mehrfachen des
Querschnitts eines Einzelsteges 4′ bzw. 4′′ bzw. 4′′′ bzw.
4′′′′. Trotz des weit beabstandeten Freistandes der Zwischen
stege 4 zueinander und der Einzelstege untereinander ergibt
sich stets ein hochfester, säulenartiger, dennoch eine gewis
se Flexibilität auch in Erstreckungsrichtung der Einzelstege
4 aufweisender Distanzkörper.
Partielle Belastungen an den Breitflächen des Bauteiles 1
bringen auch die im weiteren Umfeld liegenden Zwischenstege
in Beteilung, da zufolge der leichten, überdies auch noch
gleichgerichteten Neigungslage eine gegenläufige Verschiebe
bewegung der Lagen 2, 3 aufkommt. Neben dieser guten Lastver
teilung wirkt sich auch noch die beschriebene Gestalt der
Zwischenstege 4 kräfteverzehrend aus.
Getränkt ist die erläutere Gewirkestruktur mit markterhältli
chem Harz plus Härter. Die überschüssige Harzmenge wird
abgequetscht oder ausgerollt, so daß die innere Struktur bis
auf die benetzten, stegbildenden Stützfäden und die beiden
getränkten Gewebelagen harzfrei ist. Die entsprechende
Evakuierung an Harz zur Bildung eines großen Höhlungsanteils
geschieht in einem Umfang, daß die Rückstellkraft der Zwi
schenstege 4 freigegeben wird bis diese, wie schon angedeu
tet, ihre Grund- oder Endstellung erreichen. Sehr gut kann
auch im Vakuumverfahren gearbeitet werden, wobei bis über
den Beginn der Harzreaktion das Vakuum anliegen kann und
erst kurz vor dem endgültigen Aushärten weggenommen wird.
Die bis dahin fest zusammengepreßte Struktur richtet sich
dann auf der freien Seite wieder auf. Bei z. B. zwei Lagen
und entsprechend exakter und gleichmäßiger Aufbringung des
Harzes ist es nicht notwendig, den überschüssigen Harzgehalt
durch Ausquetschen bzw. Ausrollen zu entfernen. Nach dem
Trockenprozeß ergeben sich ausgehärtete Bauteile in hoher
Steifigkeit und Druckfestigkeit. Durch entsprechende Legung
wie z. B. Franse, Trikot, Atlas oder Tuch kann die Verform
barkeit geregelt werden, sogar bis zur Möglichkeit des Tief
ziehens. Die entsprechend gute Formbarkeit des Abstandsgewir
kes erleichtert daher die Herstellung sphärischer Partien
ganz erheblich. Eine solche sphärische Partie ist in Fig. 3
dargestellt und mit 6 bezeichnet. Es lassen sich auch andere
Ausformungen als dargestellt realisieren.
Der verwirklichte sandwichartige Ausbau wirkt zufolge einer
einzigen zusammenhängenden Struktur jeder Delaminierungsten
denz, etwa im Sinne eines Ablösens einer Lage, entgegen.
Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung
dargestellten neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch
soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht
sind.
Claims (8)
1. Bauteil auf Gewirkebasis, und zwar auf Basis eines Ab
standsgewirkes, mit mindestens einer ersten und einer zwei
ten Lage und diese Lagen verbindenden Zwischenstegen, da
durch gekennzeichnet, daß das Abstandsgewirke aus einem
technischen Garn wie Aramidfaser, Kohlefaser, Keramikfaser
oder insbesondere Glasfaser besteht, und daß das Abstandsge
wirke ausgehärtet verharzt ist, wobei die Zwischenstege (4)
starre Beabstandungselemente der ersten Lage (2) und zweiten
Lage (3) bilden.
2. Bauteil, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die mittlere Länge der Zwischenstege (4) grö
ßer ist als der Abstand (x) zwischen den Lagen (2, 3).
3. Bauteil, insbesondere nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwi
schenstege (4) eingeregelt geschrägt verlaufen.
4. Bauteil, insbesondere nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die einge
regelte Schrägung durch eine leichte Krümmung überlagert ist.
5. Bauteil, insbesondere nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwi
schensteg (4) fortlaufend gleichsinnig gekrümmt ist.
6. Bauteil, insbesondere nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die soc
kelartigen Übergangsbereiche vertikal (Ebene E-E) versetzt
zueinander angeordnet sind (Fig. 5).
7. Bauteil, insbesondere nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Zwi
schensteg (4) aus schwach gedrillten Einzelstegen (4′-
4′′′′) besteht.
8. Verfahren zur Herstellung eines Bauteils, nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1-7, durch Verharzen und nach
folgendes Aushärten eines Gewirkes, wobei nach dem Verharzen
des Gewirkes eine Teilentfernung vorgenommen wird zur Aus
bringung überschüssigen Harzes, dadurch gekennzeichnet, daß
unter Verwendung eines Abstandsgewirkes, welches Zwischenste
ge (4) als starre Beabstandungselemente zwischen der ersten
und der zweiten Lage (2 und 3) bildet, das Entfernen von
Harz in einem solchen Umfang erfolgt, daß die Rückstellkraft
von Zwischenstegen (4) freigegeben wird.
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