DE4222436A1 - Traegergewebe zum aufnehmen einer haertbaren masse - Google Patents
Traegergewebe zum aufnehmen einer haertbaren masseInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Träger
gewebe zum Aufnehmen einer härtbaren Masse, welches de
ren Aushärtung erlaubt, wenn ein mit der härtbaren
Masse, z. B. Harz oder Gips, gleichmäßig getränktes oder
bestrichenes Band- oder Flachmaterial um eine Körperflä
che gewickelt oder auf diese aufgelegt wird, um das be
treffende Körperteil zu fixieren, zu stützen und zu
schützen und damit auf dem Gebiet der Orthopädie und
Sportmedizin Knochenbrüche, Verstauchungen und Verschie
bungen zu lindern und zu schützen.
Auf dem Gebiet der Orthopädie und Sportmedizin können
die bisherigen Techniken zum Fixieren, Stützen und
Schützen von Körperteilen grob in zwei Kategorien einge
teilt werden: die eine basiert ausschließlich auf einer
härtbaren Masse als solcher, und die andere auf einer
zusammengesetzten Struktur, bei der die härtbare Masse
in Verbindung mit einem Textilgewebe, Strickgewebe oder
einer porösen Kunststoffschicht verwendet wird.
Die erstere Kategorie der härtbaren Massen umfaßt
superlineare Polyester, wie z. B. t-Polyisopren, Poly
caprolacton, Poly-1,6-Hexamethylen-Azipat etc., Polymer
schmelzen, wie etwa Polyvinylchlorid, Polymerlegierung
etc., und thermoplastische Harze mit niedrigem Schmelz
punkt und gegebener Festigkeit bei Normaltemperatur;
diese Massen werden zu Flachmaterial von 1 bis 5 mm
Stärke verarbeitet. Sie weisen jedoch eine Reihe von
Nachteilen auf: sie sind schwer und erfordern Durchbrü
che zur Luftzirkulation, und wenn sie zu stark erwärmt
werden, dehnen sie sich unter ihrem eigenen Gewicht und
beeinträchtigen somit ihre Eignung, sich an den Körper
anzuschmiegen, so daß sie nur auf Sonderfälle und
kleinere Körperteile angewendet werden.
Die zweitere Kategorie der zusammengesetzten Strukturen,
bei denen eine härtbare Masse in Verbindung mit einem
Textilgewebe, Strickgewebe oder einer porösen Kunst
stoffschicht verwendet wird, enthält als härtbare Masse
das besagte thermoplastische Harz, ein lichthärtbares
Harz, das unter einer Lichtbestrahlung aushärtet, deren
Hauptanteil in einem bestimmten Wellenlängenbereich
liegt, einen Gipswerkstoff, der durch Wasserzugabe aus
härtet, oder ein wasserhärtbares Urethanharz, das in
seinem Molekül als Hauptbestandteil eine Verbindung mit
zwei oder mehr freien NCO-Gruppen enthält, wie etwa
Urethan-Vorpolymerisat, wobei die jeweilige härtbare
Masse auf ein bandförmiges oder flaches, grobmaschiges
Trägergewebe aufgebracht wird, das aus Grundstoffen wie
Baumwolle, Polyester, Polypropylen, Glasfasern oder Koh
lenstoffasern besteht. Die Herstellung dieses Trägerge
webes erfolgt hauptsächlich durch Verstricken von Fasern
hohen Moduls, wie z. B. Glas-, Polyester-, Polypropylen-
Fasern o. dgl., zu Geweben mit Marquisette-Maschen,
Atlas-Maschen, Denbigh-Maschen, Rechtsmaschen, Ripp-Ma
schen, Linksmaschen und Grundwebmustern, oder durch Ab
wandlung dieser Grundmuster, oder durch Verstricken mit
Elastomer- oder Feingarnen als Füllgarnen oder System
garnen.
Hinsichtlich der Verwendung von Glasfasern als Textil
material ist eine Reihe von Verfahren vorgeschlagen wor
den: hochelastische Fasern, wie etwa Glasfasern, werden
mit Elastomer-Fasern in der Weise kombiniert, daß Ela
stomer-Fasern in Längsrichtung eingereiht werden, damit
sich diese in der Längsrichtung um 40 bis 200% dehnen
können, wodurch ohne Einbuße der Festigkeit von Glasfa
sern die Anpassungsfähigkeit des Textils verbessert wer
den kann (JP-A-63/0 11 165 = US-A-46 68 563). Glasfasern
mit einer Anfangselastizität von 0,56×10⁶ kg/cm2 oder
mehr werden zu einem Maschengewebe mit 3 bis 31
Öffnungen/cm2 verwoben, so daß es innerhalb kurzer Zeit
zu einer vorgegebenen Festigkeit aushärten kann und da
bei eine gewisse Porosität behält (JP-B-02/0 57 940 =
WO-A-81/00 671). Ferner weist ein flaches Tuchmaterial
aus Glasfasern auf einer seiner Seiten eine Mehrzahl
von Vorsprüngen auf, wodurch das Auflegen verbessert
wird (JP-A-03/0 45 254). Zwar erreichen diese Trägergewebe
mit Glasfasern beim Aushärten eine geforderte Festig
keit; ihnen haftet jedoch eine Reihe von Mängeln an: sie
sind kostspielig, nur beschränkt durchlässig für Rönt
genstrahlen und somit in der Röntgendiagnostik nachtei
lig, und wenn sie Faserflocken aufweisen, werden diese
beim Aushärten wie Nadeln, stechen die Haut und
zerkratzen die Kleidung, so daß die Ränder ausgehärteter
Trägergewebe hart werden und die Haut um die Randstellen
herum reizen, wodurch der Tragekomfort beeinträchtigt
wird. Außerdem entstehen hautreizende und Dermatitis
verursachende Schnittabfälle, wenn während des Heilungs
prozesses ein Fenster zu Behandlungszwecken geöffnet
wird oder wenn der gehärtete Verband gelockert werden
soll. Über diese Nachteile hinaus müssen solche Hartver
bände nach Gebrauch auch gesondert entsorgt werden, da
sie nicht verbrannt werden können.
Hinsichtlich der Verwendung natürlicher und syntheti
scher Fasern, wie z. B. Baumwolle, Polyester, Polyäthylen
o. dgl., ist eine Reihe von Verfahren vorgeschlagen wor
den: ein Raschel-Gewebe aus natürlichen oder syntheti
schen Fasern wird in der Form gebildet, daß das Verhält
nis des durchschnittlichen Abstands zwischen zwei be
nachbarten Langreihen zum entsprechenden Abstand
zwischen zwei benachbarten Maschenreihen weniger als 1,5
beträgt, wodurch die Durchlässigkeit für Röntgenstrah
len, die Dehnbarkeit in Querschnittsrichtung und die
Festigkeit verbessert werden (JP-A-58/1 77 655 = US-A-
45 72 171). Ein anderes Trägergewebe wird aus nicht
elastischen Fasern niedriger Elastizität sowie elasti
schen Fasern hergestellt, wobei die elastischen Fasern
in Längsrichtung eingereiht sind, wodurch dem Trägerge
webe geeignete Anpassungsfähigkeit, ausreichende Festig
keit, geringe Bruchanfälligkeit und hinreichende Halt
barkeit verliehen werden (JP-A-02/0 05 944 = EP-A2-
03 26 285). Ferner können weniger Wasser absorbierende
Garne von 400 bis 1500 Denier zu einem textilen Träger
gewebe verwoben werden, dessen Öffnungen jeweils 1 bis
1,6 cm2 (0,15 bis 0,25 Quadratzoll) groß sind, so daß es
fest ist, dünn beschichtet werden kann und eine gute
Luft- und Röntgendurchlässigkeit aufweisen kann (JP-B-
02/0 61 258 = US-A-44 27 002). Wenn es sich um ein Trä
gergewebe aus natürlichem oder synthetischem Fasermate
rial - z. B. Baumwolle, Polyester, Polyäthylen o. dgl. -
handelt, muß dieses Trägergewebe wegen seiner geringen
Festigkeit in mehreren Schichten verarbeitet werden.
Dann aber weist das Produkt verschiedene Nachteile auf:
wenn zum Gewinnen von Festigkeit mehrere Schichten ge
bildet werden, erfordert der Vorgang Zeit und das aus
gehärtete Material wird so dick, daß es dem Träger miß
fällt und auch die Luftdurchlässigkeit beeinträchtigt.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines zum Aufnehmen einer härtbaren Masse geeigneten
Trägergewebes, das insofern ideal ist, als es nicht we
niger fest und luftdurchlässig als das aus Glasfasern
bestehende Trägergewebe ist, genauso leicht wie ein her
kömmliches Trägergewebe aus natürlichen oder syntheti
schen Fasern zu handhaben ist, weich auf der Haut liegt,
leicht geschnitten werden kann, ohne daß hautreizende
Schnittkanten entstehen, keine Sonderbehandlung bei sei
ner Entsorgung erfordert, im Endzustand nach dem Aushär
ten eine glatte Oberfläche bildet und sich beim Verar
beiten oder Rollen nicht wellt.
Dieses Ziel wird erfindungsgemäß durch ein Trägergewebe
aus zweilagigem Strickgewebe erreicht, bei dem sowohl
die vordere als auch die hintere Lage mittels einer
Strickmaschine mit zwei oder mehr Nadelstangen unter
Verwendung von Garnen aus mehreren Faserbüscheln herge
stellt sind.
Vorteilhaft ist eine Ausgestaltung, bei der sowohl die
die vordere Lage als auch die die hintere Lage des
zweilagigen Strickgewebes bildenden Schlingen übereinan
dergelegt sind.
Vorzugsweise weist das zweilagige Strickgewebe zwischen
den beiden Strickgewebelagen einen Zwischenraum sowie
ein die beiden Lagen verbindendes Netzwerk auf.
Das aus Faserbündeln bestehende Garn kann ein Spinngarn
aus natürlichen Fasern sein, z. B. Baumwolle, Spinnfasern
etc., oder aus mehrfädigen Fasern bestehend aus mehreren
Büscheln von synthetischen Fasern, wie Polyester, Poly
äthylen, Polypropylen, Polyamid, Polyvinylidenchlorid
etc. Es ist erstrebenswert, eine geeignete Kombination
eines Garns und einer zu verwendenden härtbaren Masse
gemäß den physikalischen und chemischen Eigenschaften
der härtbaren Masse so auszuwählen, daß ein Aushärten
eines Härtemittels während der Lagerzeit ausgeschlossen
ist. Wenn als härtbare Masse zum Beispiel eine Gipszu
sammensetzung eingesetzt wird, die durch Hydrierungs
reaktion aushärtet, müssen natürliche Fasern verwendet
werden, und wenn ein Harz eingesetzt wird, das durch Re
aktion mit Licht oder Wasser aushärtet, können syntheti
sche Fasern verwendet werden. Für das härtbare Harz, das
heutzutage immer häufiger benutzt wird und als Hauptbe
standteil Urethanpolymer enthält, ist es vorteilhaft,
Polyesterfasern zu verwenden.
Als Strickmaschine eignen sich Kettenwirkmaschinen, Ku
lierwirkmaschinen oder Rundstrickmaschinen, die zwei
oder mehr Nadelstangen aufweisen und fähig sind, ein
zweilagiges Gewebe zu erzeugen.
Wenn eine härtbare Masse auf ein erfindungsgemäßes Trä
gergewebe aufgetragen wird, dringt die härtbare Masse
infolge Kapillarwirkung ohne weiteres durch Garne aus
mehreren Faserbündeln, und sobald die härtbare Masse das
Trägergewebe getränkt hat, bleibt sie dank desselben Me
chanismus darin haften; da die Oberfläche von Garnen
mehrere zehnmal größer als die Oberfläche von Einzelfä
den ist, kann die erforderliche Menge der härtbaren
Masse angemessen festgehalten werden, und wenn die
härtbare Masse aushärtet, hat das Gebilde eine Struktur
ähnlich jener von Beton mit Eisenarmierung.
Mit der vorliegenden Erfindung ist es möglich, ein
leichtes, hochfest härtendes Produkt zu erzielen, dessen
Festigkeit trotz nur weniger sich überlappender Schich
ten nicht unter der Festigkeit von herkömmlichen, auf
Glasfasern beruhenden Trägergeweben zum Festhalten härt
barer Masse liegt, ohne dabei die Verwendung von Glas
fasern zu erfordern; ferner vermeidet dieses Produkt
Hautreizungen infolge Schnittresten des Trägergewebes
oder Kanten des ausgehärteten Verbandes, schließt Kratz
beschädigungen von Kleidungsstücken aus, da seine Ober
fläche nach erfolgter Verarbeitung glatt ist, verursacht
keine Stickigkeit, da es angemessene Luftzirkulation zu
läßt, und behält noch die Vorzüge herkömmlicher synthe
tischer und natürlicher Fasern.
Durch die gegenseitige Überlagerung der die vordere und
die hintere Stricklage bildenden Schlingen erhöht sich
die Dicke pro Lage und damit auch deren Festigkeit, wo
durch eine angestrebte Fixierungskraft mit vergleichs
weise wenig Rollen sichergestellt wird.
Durch das Freilassen eines Zwischenraums zwischen der
vorderen und der hinteren Stricklage wird eine Ausge
staltung ähnlich einer Bienenwabenstruktur geschaffen,
die das Gesamtprodukt zugleich leicht und fest sein
läßt.
Als nächstes werden Ausführungsbeispiele der vorliegen
den Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben. Darin
zeigen die
Fig. 1 bis 11 Systeme und Diagramme von Ausführungs
beispielen der vorliegenden Erfindung;
Fig. 12 eine mikroskopische Aufnahme des in Fig. 1 ge
zeigten Ausführungsbeispiels der Erfindung;
Fig. 13 eine mikroskopische Aufnahme des in Fig. 3 ge
zeigten Ausführungsbeispiels der Erfindung;
Fig. 14 eine mikroskopische Aufnahme des in Fig. 10 ge
zeigten Ausführungsbeispiels der Erfindung.
Die Ausführungsbeispiele 1 bis 6 betreffen ein erfin
dungsgemäßes Trägergewebe, das mit einer Kettenwirkma
schine hergestellt wurde, während die Ausführungsbei
spiele 7 und 8 ein erfindungsgemäßes Trägergewebe be
treffen, das mit einer Kulierwirkmaschine hergestellt
wurde. Um die erfindungsgemäßen und die herkömmlichen
Produkte zu vergleichen, werden die mit einer herkömmli
chen Kettenwirkmaschine hergestellten Erzeugnisse in
Vergleichsbeispielen 1 und 2 beschrieben und die mit ei
ner herkömmlichen Kulierwirkmaschine hergestellten
Erzeugnisse in einem Vergleichsbeispiel 3.
Die Auswertungsergebnisse sind wie folgt. Ein Teststück
von 5 cm Breite wurde mit einem Gewicht von 1 kg bela
stet und die Dehnung gemessen, um die Längung zu ermit
teln. Eine wasserhärtbare Harz-Zusammensetzung aus
Urethan-Vorpolymerisat wurde auf das Trägergewebe auf ge
tragen und überschüssiges Harz entfernt, indem das
getränkte Trägergewebe durch eine Rollenanordnung ge
quetscht wurde; auf diese Weise wurde ein Teststück von
5 cm Breite erzeugt. Dieses Teststück wurde dreimal um
ein Rohr von 60 mm Durchmesser gewickelt, dann das Rohr
entfernt und ein Zylinder hergestellt. Der Zylinder
ruhte 24 Stunden und wurde dann mit einem Druckmeßgerät
in Richtung des Durchmessers zusammengedrückt, wobei die
Druckbelastung gemessen wurde, wenn die Stauchung 5 mm
erreichte, und hieraus wurde die Zylinderfestigkeit er
rechnet. Die während der Herrichtung des Teststücks auf
getragene Menge an Harz wurde gemessen, um die maximale
Harzaufnahme zu berechnen.
Verwendet wurden zwei Garne von 250 Denier mit 48 Faser
büscheln (250d/48F) aus Polyester als vorderes Garn und
zwei Garne von 250d/48F aus Polyester als hinteres Garn
zur Herstellung eines zweilagigen Strickgewebes, wie im
Systemdiagramm gemäß Fig. 1a veranschaulicht. In der Fi
gur steht das Bezugszeichen F für die vordere Nadel
stange (front needle bar) und das Bezugszeichen B für
die hintere Nadelstange (back needle bar). Dieses Trä
gergewebe hatte eine Dichte von 7,5 Kettfäden/cm (19
Kettfäden/Zoll) und 4,7 Schußfäden/cm (12 Schußfäden/
Zoll), wog 321 g/m2, wies eine Längung von 17% und eine
Harzaufnahme von 353 g/m2 auf, und seine Zylinder-Fe
stigkeit betrug 16,78 kg. Fig. 1b veranschaulicht sche
matisch die Wechselbeziehung von Nadelmaschen und
Platinenmaschen im Querschnitt des Trägergewebes, wobei
das Bezugszeichen 1 das vordere Strickgewebe und das Be
zugszeichen 2 das hintere Strickgewebe bezeichnet und
die Lagen 3 und 4 übereinanderliegen.
Ein abgeändertes Strickgewebe wurde erhalten, indem das
im Ausführungsbeispiel 1 gezeigte Stricksystem mit einem
Kettenstich kombiniert wurde. Polyestergarn von 150d/24F
als vorderes Garn, Polyestergarn von 150d/24F als hinte
rer Faden und wollig endbehandeltes Polyestergarn von
150d als mittleres Garn für den Kettenstich wurden zu
einem zweilagigen Strickgewebe verarbeitet, dessen Sy
stemschema in Fig. 2a gezeigt ist. In der Figur steht
das Bezugszeichen F wiederum für die vordere Nadelstange
und das Bezugszeichen B für die hintere Nadelstange.
Dieses Trägergewebe hatte eine Dichte von 7,9
Kettfäden/cm (20 Kettfäden/Zoll) und 5,5 Schußfäden/cm
(14 Schußfäden/ Zoll), wog 319 g/m2, wies eine Längung
von 35% und eine Harzaufnahme von 310 g/m2 auf, und
seine Zylinder-Festigkeit betrug 18,50 kg. Fig. 2b ver
anschaulicht schematisch die Wechselbeziehung von Nadel
maschen und Platinenmaschen im Querschnitt des Träger
gewebes, wobei das Bezugszeichen 21 das vordere Strick
gewebe, 22 das hintere Strickgewebe und 23 das Garn des
Kettenstichs bezeichnet und die Schlingen 24 und 25 der
Stricklagen 21 und 22 übereinanderliegen.
Ein abgeändertes Strickgewebe wurde erhalten, indem das
im Ausführungsbeispiel 1 gezeigte Stricksystem mit dehn
baren, in Kettrichtung eingeführten Garnen kombiniert
wurde, um an Dehnungsfähigkeit zu gewinnen. Polyester
garne von 150d/24F als vorderes Garn, Polyestergarne von
150d/24F als hinteres Garn und endbehandelte Polyester
garne (Toray) von 75d als mittleres Garn wurden zu einem
zweilagigen Strickgewebe verarbeitet, dessen System
schema in Fig. 3a gezeigt ist. In der Figur steht das
Bezugszeichen F wiederum für die vordere Nadelstange und
das Bezugszeichen B für die hintere Nadelstange. Dieses
Trägergewebe hatte eine Dichte von 7,9 Kettfäden/cm (20
Kettfäden/Zoll) und 5,9 Schußfäden/cm (15 Schußfäden/
Zoll), wog 266 g/m2, wies eine Längung von 47% und eine
Harzaufnahme von 294 g/m2 auf, und seine Zylinder-Fe
stigkeit betrug 7,34 kg. Fig. 3b veranschaulicht schema
tisch die Wechselbeziehung von Nadelmaschen und Plati
nenmaschen im Querschnitt des Trägergewebes, wobei das
Bezugszeichen 31 das vordere Strickgewebe, 32 das hin
tere Strickgewebe und 33 das eingeführte Garn bezeichnet
und die Schlingen 34 und 35 der Stricklagen 31 und 32
übereinanderliegen.
Polyestergarne von 250d/48F als vorderes Garn und Poly
estergarne von 250d/48F als hinteres Garn wurden zu ei
nem zweilagigen Strickgewebe verarbeitet, dessen System
schema in Fig. 4a gezeigt ist. In der Figur steht das
Bezugszeichen F wiederum für die vordere Nadelstange und
das Bezugszeichen B für die hintere Nadelstange. Dieses
Trägergewebe hatte eine Dichte von 5,5 Kettfäden/cm (14
Kettfäden/Zoll) und 5,9 Schußfäden/cm (15 Schußfäden/
Zoll), wog 295 g/m2, wies eine Längung von 22% und eine
Harzaufnahme von 305 g/m2 auf, und seine Zylinder-Fe
stigkeit betrug 11,30 kg. Die Fig. 4b, 4c und 4d ver
anschaulichen schematisch die Wechselbeziehung von Na
delmaschen und Platinenmaschen in den Querschnitten mit
den eingekreisten Bezugsziffern 1, 2 und 3, wobei das
Bezugszeichen 41 das vordere Strickgewebe und 42 das
hintere Strickgewebe bezeichnet; die Schlingen 43, 44
und 45 des vorderen Strickgewebes 41 und die Schlingen
46, 47 und 48 des hinteren Strickgewebes 42 liegen über
einander.
Polyestergarne von 250d/48F als vorderes Garn und Poly
estergarne von 250d/48F als hinteres Garn wurden zu ei
nem zweilagigen Strickgewebe verarbeitet, dessen System
schema in Fig. 5a gezeigt ist. In der Figur steht das
Bezugszeichen F wiederum für die vordere Nadelstange und
das Bezugszeichen B für die hintere Nadelstange. Dieses
Trägergewebe hatte eine Enddichte von 5,9 Kettfäden/cm
(15 Kettfäden/Zoll) und 4,3 Schußfäden/cm (11 Schußfä
den/Zoll), wog 311 g/m2, wies eine Längung von 18% und
eine Harzaufnahme von 313 g/m2 auf, und seine
Zylinder-Festigkeit betrug 7,84 kg. Fig. 5b veranschau
licht schematisch die Wechselbeziehung von Nadelmaschen
und Platinenmaschen im Querschnitt dieses Trägergewebes,
wobei das Bezugszeichen 51 das vordere Strickgewebe und
52 das hintere Strickgewebe bezeichnet und die Schlingen
53 und 54 des vorderen bzw. hinteren Strickgewebes 51,
52 übereinanderliegen.
Durch zweilagiges Stricken mit Maschen auf einer Seite,
unterschiedlichen Stricksystemen für die beiden Seiten
und einem Zwischenraum zwischen den beiden Lagen, der
von einem die beiden Lagen verbindenden Netzwerk ausge
füllt ist, wird ein Trägergewebe gewirkt, dessen System
schema in Fig. 6a gezeigt ist. Harte endverzwirnte
Polyestergarne (Teÿin) von 250d/24F als vorderes Garn
wurden zu Marquisette gestrickt, harte endverzwirnte
Polyestergarne (Teÿin) von 250d/24F als hinteres Garn
wurden zu Atlas gestrickt, und diese vorderen und hinte
ren Strickgewebe wurden durch Polyestergarne von
250d/24F als mittleres Garn verbunden. In der Figur
steht das Bezugszeichen F wiederum für die vordere Na
delstange und das Bezugszeichen B für die hintere Na
delstange. Dieses Trägergewebe wog 363 g/m2, wies eine
Längung von 35% und eine Harzaufnahme von 410 g/m2 auf,
und seine Zylinder-Festigkeit betrug 25,16 kg. Die Figu
ren 6b, 6c, 6d, 6e und 6f veranschaulichen schematisch
die Wechselbeziehung von Nadelmaschen und Platinen
maschen in den Querschnitten mit den eingekreisten Be
zugsziffern 1 bis 5, wobei das Bezugszeichen 61 das vor
dere Strickgewebe und 62 das hintere Strickgewebe be
zeichnet; das vordere Strickgewebe hat ein glattes
Muster und das hintere Strickgewebe ein Maschenmuster.
Jede Schlinge des hinteren Strickgewebes liegt über ei
ner oder mehreren Schlingen des hinteren Strickgewebes.
Zum Beispiel liegt die Schlinge 65 des hinteren Strick
gewebes 62 zum Teil über den beiden benachbarten Schlin
gen des vorderen Strickgewebes 61, während die Schlinge
66 des hinteren Strickgewebes 62 über einer Schlinge,
z. B. 64, des vorderen Strickgewebes 61 liegt.
Durch glattes Stricken von Polyestergarn von 150d/24F
für beide Stricklagen wurde ein Trägergewebe erzeugt,
dessen Systemschema in Fig. 7a gezeigt ist. Dieses Trä
gergewebe hatte eine Enddichte von 7,1 Kettfäden/cm (18
Kettfäden/Zoll) und 6,7 Schußfäden/cm (17 Schußfäden/
Zoll), wog 306 g/m2, wies eine Längung von 43% und eine
Harzaufnahme von 280 g/m2 auf, und seine Zylinder-Fe
stigkeit betrug 2,98 kg. Fig. 7b veranschaulicht schema
tisch die Wechselbeziehung von Nadelmaschen und Plati
nenmaschen im Querschnitt dieses Trägergewebes, wobei
das Bezugszeichen 71 das vordere Strickgewebe und 72 das
hintere Strickgewebe bezeichnet und die Schlingen 73 und
74 des vorderen bzw. hinteren Strickgewebes 71, 72 über
einanderliegen. In diesem Fall sind die beiden Strick
gewebe symmetrisch.
Durch dreistufiges zweilagiges Stricken von
Polyestergarn von 150d/24F für beide Stricklagen wurde
ein Trägergewebe erzeugt, dessen Systemschema in Fig. 8a
gezeigt ist. Dieses Trägergewebe hatte eine Enddichte
von 7,9 Kettfäden/cm (20 Kettfäden/Zoll) und 7,5
Schußfäden/cm (19 Schußfäden/Zoll), wog 324 g/m2, wies
eine Längung von 43% und eine maximale Harzaufnahme von
301 g/m2 auf, und seine Zylinder-Festigkeit betrug 3,51
kg. Fig. 8b veranschaulicht schematisch die Wechselbe
ziehung von Nadelmaschen und Platinenmaschen im Quer
schnitt dieses Trägergewebes, wobei das Bezugszeichen 81
das vordere Strickgewebe und 82 das hintere Strickgewebe
bezeichnet und der Zwischenraum zwischen den beiden
Strickgewebelagen etwas größer als im Ausführungsbei
spiel 7 gewählt wurde. Die Schlingen 83 und 84 der
Strickgewebe 81 und 82 liegen übereinander. Auch in die
sem Fall sind die beiden Strickgewebe symmetrisch ange
ordnet.
Glasfasern von ECG75 1/0 als vorderes Garn und Glasfa
sern von ECG75 1/0 als hinteres Garn wurden zu einem
Strickgewebe verarbeitet, dessen Systemschema in Fig. 9a
gezeigt ist. Dieses Trägergewebe hatte eine Enddichte
von 5,5 Kettfäden/cm (14 Kettfäden/Zoll) und 5,5
Schußfäden/cm (14 Schußfäden/Zoll), wog 320 g/m2, wies
eine Längung von 21% und eine Harzaufnahme von 200 g/m2
auf, und seine Zylinder-Festigkeit betrug 4,50 kg.
Fig. 9b veranschaulicht schematisch die Wechselbeziehung
benachbarter Maschen im Querschnitt dieses Trägergewe
bes, wobei das Bezugszeichen 91 ein aus einer einzigen
Lage bestehendes Strickgewebe bezeichnet und die einzel
nen Schlingen 92 unabhängig voneinander sind und nicht
übereinanderliegen.
Zwei harte endverzwirnte Garne aus Polyester (Teÿin)
150d/48F als vorderes Garn und vier Polyestergarne
("Tetron" von Teÿin) 250d/24F als hinteres Garn wurden
zu einem Strickgewebe verarbeitet, dessen Systemschema
in Fig. 10a gezeigt ist. Dieses Trägergewebe hatte eine
Enddichte von 3,5 Kettfäden/cm (9 Kettfäden/Zoll) und
3,4 Schußfäden/cm (8,5 Schußfäden/Zoll), wog 197 g/m2,
wies eine Längung von 67% und eine Harzaufnahme von 250
g/m2 auf, und seine Zylinder-Festigkeit betrug 2,70 kg.
Fig. 10b veranschaulicht schematisch die Wechselbezie
hung benachbarter Maschen im Querschnitt dieses Träger
gewebes, wobei das Bezugszeichen 101 ein aus einer ein
zigen Lage bestehendes Strickgewebe bezeichnet und die
einzelnen Schlingen 102 unabhängig voneinander sind und
nicht übereinanderliegen.
Polyestergarn von 250d/48F wurde zu einem Strickgewebe
verarbeitet, dessen Systemschema in Fig. 11a gezeigt
ist. Dieses Trägergewebe hatte eine Enddichte von 7,9
Kettfäden/cm (20 Kettfäden/Zoll) und 6,7 Schußfäden/cm
(17 Schußfäden/Zoll), wog 276 g/m2, wies eine Längung
von 38% und eine Harzaufnahme von 289 g/m2 auf, und
seine Zylinder-Festigkeit betrug 1,24 kg. Fig. 11b ver
anschaulicht schematisch die Wechselbeziehung benachbar
ter Maschen im Querschnitt dieses Trägergewebes, wobei
das Bezugszeichen 111 das vordere Strickgewebe und 112
das hintere Strickgewebe bezeichnet und die Schlingen
113 und 114 des vorderen bzw. hinteren Strickgewebes
111, 112 nicht übereinanderliegen.
Fig. 12 zeigt mikroskopische Aufnahmen der Erzeugnisse
aus Ausführungsbeispiel 1, wobei a eine Draufsicht auf
die Oberfläche des Trägergewebes darstellt, b seinen
Querschnitt, c eine Draufsicht auf die Oberfläche des
Trägergewebes, nachdem es mit Harz getränkt und ausge
härtet wurde, d dessen Querschnitt und e den Querschnitt
eines Trägergewebes einer dreilagigen Struktur, nachdem
es mit Harz getränkt und ausgehärtet wurde.
Fig. 13 zeigt mikroskopische Aufnahmen der Erzeugnisse
aus Ausführungsbeispiel 3, wobei a eine Draufsicht auf
die Oberfläche des Trägergewebes darstellt, b seinen
Querschnitt, c eine Draufsicht auf die Oberfläche des
Trägergewebes, nachdem es mit Harz getränkt und ausge
härtet wurde, d dessen Querschnitt und e den Querschnitt
eines Trägergewebes einer dreilagigen Struktur, nachdem
es mit Harz getränkt und ausgehärtet wurde.
Fig. 14 zeigt mikroskopische Aufnahmen der Erzeugnisse
aus Vergleichsbeispiel 2, wobei a eine Draufsicht auf
die Oberfläche des Trägergewebes darstellt, b seinen
Querschnitt, c eine Draufsicht auf die Oberfläche des
Trägergewebes, nachdem es mit Harz getränkt und ausge
härtet wurde, d dessen Querschnitt und e den Querschnitt
eines Trägergewebes einer dreilagigen Struktur, nachdem
es mit Harz getränkt und ausgehärtet wurde.
Wie aus obigem Vergleich der Erzeugnisse der Ausfüh
rungs- und Vergleichsbeispiele hervorgeht, kann das das
erfindungsgemäße Material verwendende Erzeugnis eine
ausreichend große Harzaufnahme erreichen, ist in seiner
Festigkeit den herkömmlichen Produkten auf Glasfaserba
sis nicht unterlegen und kann eine höhere Festigkeit und
Dehnbarkeit ergeben, wenn das Stricksystem und die Garne
geeignet gewählt werden.
Das für diese Erfindung verwendete härtbare Harz kann in
drei Kategorien eingeteilt werden, je nach der Form, die
es annimmt, wenn es auf das Trägergewebe aufgebracht
wird. Die erste Kategorie ist der Hydrierungstyp, bei
dem fein pulverisiertes härtbares Harz in Wasser, Alko
hol, Vinylacetat oder einem Tensid zu einer Emulsion
verrührt, auf das Trägergewebe aufgetragen und getrock
net wird, um nur den festen Bestandteil auf dem Träger
gewebe zurückzubehalten. Die zweite Kategorie ist der
thermoplastische Typ, bei dem härtbares Harz in einem
organischen Lösungsmittel aufgelöst und als Lösung auf
das Trägergewebe aufgebracht wird, oder es wird erwärmt,
bis es flüssig wird, als Flüssigkeit auf das Trägerge
webe aufgetragen und auf Normaltemperatur abgekühlt, um
dort zurückgehalten zu werden. Die dritte Kategorie
schließlich ist der wasser- oder lichthärtbare Typ, bei
dem das Harz eine niedrige Viskosität besitzt und unmit
telbar auf das Trägergewebe aufgebracht wird. Im Rahmen
der vorliegenden Erfindung kann jedes Harz, unabhängig
von seinem Typ, infolge Kapillarwirkung ohne weiteres in
das Trägergewebe eindringen, wenn es auf die Oberfläche
des Trägergewebes aufgetragen wird, da die Garne des Ge
webes aus vielfachen Faserbüscheln bestehen. Wenn das
Harz das Strickgewebe erst einmal getränkt hat, haftet
es derart fest an dem Strickgewebe, daß es nur schwer
wieder davon zu entfernen ist, und eine große Menge von
Harz kann im Trägergewebe zurückgehalten werden, da die
Oberfläche der darin enthaltenen Garne groß ist.
Claims (12)
1. Trägergewebe zum Aufnehmen einer härtbaren Masse,
insbesondere für Stützverbände, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein zweilagiges Strickgewebe vorgese
hen ist, bei dem sowohl die vordere Lage (1) als
auch die hintere Lage (2) mittels einer Strickma
schine mit zwei oder mehr Nadelstangen (F, B) unter
Verwendung von Garnen aus Mehrfachfaserbündeln her
gestellt sind.
2. Trägergewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die die vordere Lage (1) und die die hin
tere Lage (2) bildenden Schlingen (3, 4) des zwei
lagigen Strickgewebes übereinanderliegen.
3. Trägergewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das zweilagige Strickgewebe zwischen den
beiden Strickgewebelagen (61, 62) einen Zwischen
raum zwischen den beiden Lagen (61, 62) sowie ein
diese Lagen verbindendes Netzwerk aufweist.
4. Trägergewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß das Trägergewebe mit
einer härtbaren Masse getränkt ist.
5. Trägergewebe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß das zweilagige Strickgewebe aus natürli
chen Fasern besteht und mit einer durch Hydrie
rungsreaktion aushärtenden Gipszusammensetzung ge
tränkt ist.
6. Trägergewebe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß das zweilagige Trägergewebe aus syntheti
schen Fasern besteht und mit einem aushärtenden
Harz getränkt ist.
7. Trägergewebe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß das Harz Urethanpolymer enthält.
8. Trägergewebe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die synthetischen Fasern aus Polyesterfa
sern bestehen.
9. Trägergewebe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß ein Harz des Hydrierungstyps verwendet
ist, das fein pulverisiert, in einer Flüssigkeit
emulsiert und nach Auftragen auf das Trägergewebe
getrocknet ist.
10. Trägergewebe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß ein thermoplastisches Harz verwendet ist,
das in einem organischen Lösungsmittel gelöst und
auf das Trägergewebe aufgetragen ist.
11. Trägergewebe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß ein thermoplastisches Harz bis zur
Schmelze erwärmt, auf das Trägergewebe aufgetragen
und abgekühlt ist.
12. Trägergewebe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß ein licht- oder wasserhärtendes Harz nied
riger Viskosität verwendet ist.
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