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Dampfhydraulische Brikettpresse. Die Erfindung bezieht sich auf eine
Brikettstrangpresse, insbesondere zum Pressen von Braunkohlenbriketts.
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Sie geht davon aus, daß die Erzeugung des Preßdruckes, wie es bei
Pressen mit geschlossenen Formen bekannt ist, auf dampfhydraulischem Wege die gleichzeitige
Pressung einer größeren Anzahl von Briketts ermöglicht. Der. Erfindung gemäß wird
für jede Preßform ein Preßstempel mit selbständigem Preßkolben und konstantem Rückzug
verwendet, wobei aber die verschiedenen Preßkolben unter dem hydraufischen
Druck
eines gemeinsr.haftli<hen Druckübersetzers stehen. Die Formen münden oben frei
in den Füllkasten, so daß das Kleingut in der bei Strangpressen üblichen Weise aus
einem Füllkasten einfach in die verschiedenen Preßformen selbstätig nachfällt. Dadurch,
daß die Preßkolben selbständig, also voneinander getrennt sind, können sie sich
den nicht immer vollständig gleichen Mengen des na@1fallenden Kleingutes anpassen,
so daß exzentrische Drucke in der Pressenanlage vermieden und tadellose Briketts
in sämtlichen Einzelformen erzeugt werden.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform einer derartigen Brikettpresse
in Abb. t mit einer s-,hematischen Wiedergabe der Dampfsteuerung dargestellt, während
Abb. 2 und 3 die Steuerung in grißeram Maßstabe in Schnitt und Seitenansicht veranschaulichen.
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Die Presse hat eine Anzahl Preßformen cc, die in üblicher `'eise geheizt
oder gekühlt werden können, je nachdem es der Betrieb erfordert. Diese Formen können
in Reihen, in einem Kreise oder in anderer Gruppierung angeordnet werden. Über jeder
Form befindet sich ein Preßkolben b mit Preßstempel c. Die Kolben b haben je einen
Rückzugkolben d, der unter dem konstanten Rcükzugsdruck des Kesseldampfes steht.
Die Zuführung des Kleingutes geschieht durch das Füllrohr e und den Füllkasten
f, aus dem das Kleingut in die einzelnen Formen nachfällt.
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Die sämtlichen hydraulischen Preßkolben b haben einen gemeinschaftlichen
dampfhydraulischen Druckübersetzer, der aus dem Dampfzylinder g mit Dampfkolben
h, dem hydraulischen Plunger n und dem hydraulischen Zylinder L besteht, welch letzterer
mit dem Zylinder g durüh die Anker m verbunden ist. In bekannter `'eise ist der
Treibkolben h mit dem Rückzugkolben k verbunden, der sich im Rückzugszylinder i
bewegt und ständig unter dem Rückzugdruck des Frischdampfes steht.
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Wird Ventil 1I geöffnet, so tritt Dampf hinter den Kolben
h, so daß im Zylinder L und über den verschiedenen Preßkolben b hydraulischer
Druck entsteht. Die Preßstempel c treten unter diesem Druck getrennt voneinander
in die Preßformen a ein und pressen die Briketts. Wird Ventil 1I geschlossen und
Ventil I geöffnet, so kann der Dampf hinter dem Kolben l; entweichen. Der Kolben
h wird sodann durch den Rückzugkolben k, der ständig unter Frischdampf steht, zurückgezogen.
Der hydraulis:he Druck auf die Preßkolben b hört auf, so daß die ständig unter Frischdampf
stehenden Rückzugkolben d die verschiedenen Preßstempel c zurückziehen, worauf erneut
Kleingut in die Formen a nachfallen kann. Ventil III ist ein Nachfüllventil zur
Ergänzung etwa durch Undichtigkeit verlorengagangenen Wassers.
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Zur Erläuterung der Steuerung, die übrigens nur als eine beispielsweise
Ausführungsform anzusehen ist und in beliebiger bekannter Weise g.:ändert werden
könnt, sei folgendes angeführt. Die Steuerung erhält durch Leitung r Frischdampf,
während der gebrauchte Dampf durch Leitung i abgeht. Zur Bewegung der Steuerventile
I und II dient eine Nockenwelle, die durch die Antriebsscheibe s in Drehung versetzt
wird. 'Die Nocken o und o1 der Steuerwelle wirken hebend auf die Ventilstifte P
und P1 ein. Wird durch Nocken o1 das Ventil II geöffnet, so tritt der Frischdampf
über das Ventil I und schli aßt letzt,2rc:s, da zu dieser Zeit der Ventilstift p
nicht vom Nocken o angehoben wird. Der Frischdampf kann dann durch Leitung q hinter
den Kolben la gelangen und diesen nach vorn. treiben, worauf die Pressung erfolgt.
Nach weiterem Drehen der Steuerwelle verläßt der Stift P1 den Nocken o1, so daß
sich das Ventil II unter dem Druck des Frischdampfes schließt. Jetzt öffnet sich
das Ventil I unter der Wirkung des Steuernockens o, so daß die Verbindung mit der
Abdampfleitung t geöffnet ist und der hinter dem Kolben k befindliche Dampf als
Abdampf durch die Leitung q und das Steuergehäuse entweichen kann. Der Kolben lt
wird, wie schon gesagt, durch den Rückzugkolben k des unter konstantem Frischdampf
stehenden Zylinders i zurückgezogen.
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Gegenüber den bisherigen Brikettstrangpressen, mit denen immer nur
ein oder höchstens zwei Briketts gleichzeitig hergestellt werden konnten, bietet
der Erfindungsgegenstand eine außerordentlich erhöhte Leistungsfähigkeit. Es sind
aber auch sonstige Nachteile der bisherigen Brikettstrangpressen beseitigt, so insbesondere
Stöße, welche Brüche hervorrufen könnten, verschleißbare Teile sind auf ein Mindestmaß
verringert, das Schwungrad mit Getriebe ist ganz vermieden.