DE3804461A1 - Tabakrekonstitutionsverfahren - Google Patents
TabakrekonstitutionsverfahrenInfo
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Description
Es sind schon viele Vorschläge für die Erzeugung von Tabak
material gemacht worden, die Tabakpartikel verwenden. Gemäß
diesen Vorschlägen können die Tabakpartikel aus einem Ab
fallprodukt bei der Rauchartikelherstellung, beispielsweise
der Cigarettenherstellung abgeleitet werden, oder sie
können durch Schleifen von Tabakblatt oder von Stengelab
schnitten erhalten werden. Die aus diesem Partikelmaterial
hergestellten Materialien können die Form flacher Bahnen,
die Form von Stäben, Fäden oder hohlen Zylindern haben. Ver
fahren zur Herstellung solcher Materialien bezeichnet man
gewöhnlich als Tabakrekonstitutionsverfahren (Tabakhomogeni
sierverfahren).
Es ist bereits vorgeschlagen worden, Tabakrekonstitutions
verfahren so ablaufen zu lassen, daß Materialien erzeugt
werden, die als rauchbarer Artikel verwendet werden können.
Wenn das Material als ein Stab von offenzelliger Struktur
von beispielsweise 8 mm erzeugt wird, ist vorgeschlagen
worden, den Stab als rauchbaren Artikel, der einer Cigarette
oder einer Cigarre gleicht, zu rauchen. Es ist auch bereits
vorgeschlagen worden, die Produkte von Tabakrekonstitutions
verfahren nach Zerschneiden oder Zerschnitzeln als Bestand
teile eines geschnittenen Füllmaterials bei gewöhnlichen
rauchbaren Artikeln zu verwenden. Eine weitere Verwendung
von rekonstituierten Tabakmaterialien in Bahn- oder Blatt
form ist die Umhüllung von rauchbaren Artikeln damit, bei
spielsweise als Deckblatt.
Bestandteile, die zusätzlich zum Tabak in solchen Materia
lien, die durch Rekonstitutionsverfahren erzeugt werden,
verwendet werden, sind Wasser, Bindemittel, z.B. Pektin,
Stärke, Pullulan und Zellulosebinder, Füllmittel, Befeuchter,
Expansionsmittel, Verstärkungsmittel und Geschmacksstoffe.
Tabakrekonstitutionsverfahren können in der Weise ausge
führt werden, daß die Tabakartikel und anderen Bestandteile
einem Gießvorgang, einem Extrusionsvorgang oder einem
Papierherstellungsverfahren unterworfen werden.
Details bekannter Tabakrekonstitutionsverfahren sind in der
nachfolgenden Patentliteratur beschrieben:
AU-PS 4 99 651, CA-PSen 7 11 529, 9 51 209 und 11 63 069,
EP-PSen 0 56 308, 1 13 595, 1 43 335, 1 67 370, 1 98 718,
2 08 566 und 2 38 298, GB-PSen 5 367/98, 9 83 928, 10 13 303,
10 55 445, 10 59 470, 11 38 280, 12 34 786, 15 02 797 und
20 78 087A, US-PSen 25 95 553, 30 98 492 und 31 66 078.
Nachteile beim Rauchen solcher Materialien aus solchen
Tabakrekonstitutionsverfahren beziehen sich auf Faktoren,
wie Geschmack, Aroma, Farbe, Asche- und Raucheigenschaften,
Dichte, Elastizität und Zerbrechlichkeit. Bei der Verwen
dung solcher Materialien als Bestandteile von Rauchartikel
füllmaterialien hat man festgestellt, daß sie ein niedriges
Füllvermögen im Vergleich zu gewöhnlichem geschnittenen
Blattabak haben.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Tabak
rekonstitutionsverfahren anzugeben, mit dem Materialien
hergestellt werden können, deren Raucheigenschaften jenen
des Tabaks, aus dem diese Materialien abgeleitet sind,
möglichst gleichkommen.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Er
findung gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind Gegenstand der Unteransprüche.
Mit dem Verfahren nach der Erfindung ergeben sich Materia
lien von einem allgemeinen Aussehen, das dem von geschnit
tenem Blattabak ziemlich gleicht. Darüber hinaus ist das
Füllvermögen dieser Materialien dem von geschnittenem Blattabak
wenigstens äquivalent. Es läßt sich mit dem Verfahren
ein geschnittenes Material erzeugen, das elastisch ist und
sich nicht verschlechtert. Die nach dem Verfahren erzeugten
Materialien können darüber hinaus mit natürlichem Cigaretten
fülltabak am Ende der ersten Herstellungsschritte bei der
Fülltabakherstellung verschnitten werden.
Die vorliegende Erfindung gibt auch ein Füllprodukt aus
rekonstituiertem Tabak an, das aus Partikeln besteht, die
jeweils eine zellulare Struktur und eine integrale Haut auf
weisen, die sich über zwei gegenüberliegende Seiten des
Partikels erstrecken, wobei das Füllprodukt nach einem Ver
fahren hergestellt worden ist, bei welchem ein Gemisch aus
Tabakpartikeln, Stärke und Bindemittel unter Zusatz von
Wasser extrudiert wird, um ein bahnförmiges Extrudat zu
ergeben, wobei die Extrusionsbedingungen derart sind, daß
das Extrudat beim Verlassen der Austrittsöffnung der Extru
derdüse einen Querschnitt annimmt, der größer ist, als der
der Austrittsöffnung der Extruderdüse und das Extrudat in
der plastischen Phase desselben gereckt wird, um seine
Dickenabmessungen zu vermindern, wobei das Reckverhältnis
wenigstens 1,5 ist, und das gereckte Extrudat geschnitten
wird, um die genannten Partikel zu ergeben.
Durch Recken bzw. Herabziehen des Extrudats, das mit einer
Vergrößerung der Abmessungen desselben in Herstellungs
richtung und mit einer Verminderung der Dicke desselben ver
bunden ist, wird dem Extrudat eine Orientierung und eine
vergrößerte Festigkeit und Flexibilität verliehen.
Das Streckverhältnis, d.h. das Verhältnis der Geschwindig
keit in Herstellungsrichtung, die dem Extrudat stromabwärts
der Extruderdüse verliehen wird, zur Geschwindigkeit an der
Düse ist vorzugsweise wenigstens 10, noch besser wenigstens
20 und am besten wenigstens 30.
Um den Aufbau niedriger Dichte des Extrudats zu bewahren,
sollte der Ziehvorgang so ablaufen, daß keine Querdruck
kräfte auftreten, wie es der Fall wäre, wenn das Extrudat
zwischen zwei gegenüberstehenden Zugwalzen eingeklemmt
würde. Es wurde ermittelt, daß eine wirksame Art, das Extru
dat bei Aufrechterhaltung seiner Struktur niedriger Dichte
zu strecken, darin besteht, das Extrudat bei ausreichend
hoher Temperatur, daß seine Oberfläche klebrig ist, über
zwei nicht einander gegenüberstehende, angetriebene Walzen
zu leiten. Durch Sicherstellung eines geeigneten Grades an
Klebrigkeit des Extrudats und durch den Kontakt zwischen
dem Extrudat und der Walze über einen ausreichenden Umfangs
abschnitt der Walze übt diese eine Zugkraft auf das Extru
dat aus, die ausreichend ist, um es zu strecken. Vorzugs
weise ist die Berührungsfläche der Walze völlig zylindrisch
und glatt. Die Position der Walze in Bezug auf die Extruder
düse ist vorteilhafterweise derart, daß das Extrudat auf
seinem Wege von der Düse zur Walze nicht soweit gekühlt
wird, daß es das Ausmaß an Klebrigkeit verliert, die not
wendig ist, um an der Walze adäquat zu haften. Um die
richtige Klebrigkeit des Extrudats an der Stelle der Walze
sicherzustellen, kann der Extrudatabschnitt zwischen der
Extruderdüse und der Walze geheizt werden, beispielsweise
indem dieser Abschnitt von einem Gehäuse umgeben ist, dem
eine Heizvorrichtung zugeordnet ist, die das Gehäuseinnere
auf einer erhöhten Temperatur hält. Dieses Heizen kann vor
teilhafterweise auch die Zeit verlängern, in der sich das
Extrudat im plastischen Zustand befindet.
Bei einer gewissen Austrittstemperatur des Extrudats und
einer gegebenen Zusammensetzung der dem Extruder zugeführten
Bestandteile sollte das Streckverhältnis, dem das Extrudat
unterworfen ist, vorzugsweise so gewählt werden, daß die
inneren Zellen des Extrudats gelängt werden, ohne daß die
Zellen zerreißen und die Querflächen des Extrudats brechen.
In der Schneidstufe, in dem das bahnförmige Extrudat zer
schnitten wird, sollte seine Temperatur vorteilhafterweise
niedrig genug sein, um sicherzustellen, daß das Extrudat
nicht mehr soweit klebrig ist, daß Probleme beim Betrieb
der Schneideinrichtung aufgeworfen werden, und auch um
sicherzustellen, daß die zellulare Struktur des Extrudats
sich ausreichend verfestigt hat, daß die Zellen ausreichend
pneumatisch fest sind, daß sie den Schneidkräften wider
stehen, die sonst einen merklichen Anteil der Zellen zer
quetschen könnten. Diesbezüglich ist es günstig, wenn das
Extrudat der Kühlwirkung von Kühleinrichtungen unterworfen
wird. Vorteilhafterweise kann eine der Streckwalzen so ein
gerichtet sein, daß sie die Kühleinrichtung bildet, wobei
Vorkehrungen dafür getroffen sind, daß ein Kühlfluid durch
die Walze zirkuliert.
Die Temperatur des Extrudats in der Schneidstufe sollte be
vorzugt im Bereich von 30°C und 50°C liegen.
Vorteilhafterweise wird das bahnförmige Extrudat in der
Schneidstufe zunächst in Längsrichtung, d.h. in Herstellungs
richtung zerschnitten. Zu diesem Zweck können eine Vielzahl
von Schneidelementen, beispielsweise Messerscheiben, in
engem Abstand quer zum Extrudat angeordnet sein. Das Extru
dat wird dann von Trenneinrichtungen bearbeitet, beispiels
weise einem mit mehreren Klingen besetzten Zylinder, sodaß
das geschnittene Produkt die Form von Partikeln erhält, von
denen jedes ein Fadenstück von rechteckigem Querschnitt
ist.
Es wurde gefunden, daß zur Erzielung einer gleichförmigen
Struktur des Produktes am besten eine Düse verwendet werden
sollte, deren Austrittsöffnung derart ist, daß das Extrudat
beim Verlassen derselben von tubusförmigem oder nahezu
tubusförmigem Querschnitt ist. Das Extrudat wird dann ge
öffnet, um eine flache Bahn von gleichmäßiger Innenstruktur
und gleichförmiger Dicke zu ergeben. Eine alternative Form
für die Düsenaustrittsöffnung ist ein geradliniger Schlitz.
Die Stärke ist in dem Gemisch aus Tabak, Stärke und Binde
mittel vorzugsweise mit einem Anteil von 5 bis 35 Gew.-%
und vorzugsweise mit einem Anteil zwischen 10 und 20 Gew.-%
vorhanden. Der Stärkeanteil im Gemisch sollte vorzugsweise
den Gewichtsanteil des Bindemittels um das Zweifache oder
mehr, vorzugsweise das Dreifache oder mehr übersteigen. Der
Bindemittelanteil im Gemisch sollte vorzugsweise 10 Gew.-%
und besser noch 5 Gew.-% nicht übersteigen.
Die Stärke kann beispielsweise Mais- oder Getreidestärke
sein. Die Stärke oder ein Anteil davon kann modifizierte
Stärke sein.
Das Bindemittel enthält vorzugsweise einen solchen auf
Zellulosebasis. Bevorzugte Zellulosebindemittel zur Verwen
dung bei der vorliegenden Erfindung sind Hydroxypropyl
zellulose und Carboxymethylzellulose, wobei Erstgenannte
sich als speziell wirksam erwiesen hat. Andere geeignete
Zellulosebindemittel sind Hydroxyethylzellulose, Methyl
zellulose und Ethylzellulose. Weitere geeignete Zellulose
bindemittel kennt der Fachmann auf diesem Gebiet ebenfalls.
Das Bindemittel in dem Gemisch kann von zwei oder mehr
Bindemitteln gebildet sein, in welchem Falle es vorteilhaft
ist, wenn eines dieser Bindemittel Hydroxypropylzellulose
ist.
Zusätzlich kann dem Extruder Zucker zugeführt werden.
Sofern Zucker vorhanden ist, kann dieser einen oder mehrere
Zuckerarten enthalten, beispielsweise Fruktose, Glukose und
Saccharose. Der Zucker ist vorzugsweise mit einem Anteil
von höchstens 5 Gew.-% des Tabak/Stärke/Bindemittel-Gemischs
vorhanden, kann aber auch bis zu 10% betragen.
Es ist vorteilhaft, wenn der Gesamtwasseranteil im Extruder
derart ist, daß ohne einen Extrudattrocknungsschritt der
Feuchtigkeitsgehalt des geschnittenen Extrudats zwischen 5
und 20 Gew.-% (auf Feuchtebasis) beträgt und vorzugsweise
innerhalb eines Bereiches von 10 bis 16 Gew.-% (auf Feuchte
basis) liegt. Mit "Gesamtwassergehalt" ist die Summe jeg
licher, in den "trockenen" Bestandteilen des Tabak/Stärke/
Zellulosebindemittel-Gemischs enthaltene Feuchtigkeit und
sämtlichem zugeführtem Wasser gemeint. Wasser kann einem
oder mehreren der Bestandteile dieses Gemischs hinzugefügt
werden, bevor diese in den Extruder hineingegeben werden,
und/oder durch Einspritzen durch Zylinderöffnungen in den
Extruderzylinder. Günstigerweise werden die Mischungsbe
standteile zunächst vermischt und dann das Gemisch in
trockenem oder im wesentlichen trockenem Zustand dem Ex
truder zugeführt, wobei Wasser durch Injektion in den
Extruderzylinder zugegeben wird.
Es ist auch günstig, einen Weichmacher, beispielsweise
Glyzerol oder Propylenglykol, dem Extruder zusammen mit den
Bestandteilen des genannten Gemischs und/oder durch In
jektion in den Extruderzylinder zuzuführen. Der Anteil an
Weichmacher sollte innerhalb von 1 bis 10 Gew.-% auf einer
Feuchtebasis liegen.
Es wurde ermittelt, daß Produkte mit optimalen Eigenschaf
ten erzielt werden, wenn sichergestellt ist, daß die Ver
arbeitung der Materialien innerhalb des Extruders adiaba
tisch oder nahezu adiabatisch erfolgt. Es ist auch wichtig,
den Extruderzylinder mit einem solchen Temperaturprofil bis
zur Extruderdüse zu betreiben, daß die Temperatur des Tabak
anteils der im Extruder enthaltenen Materialien keinen Wert
erreicht, der für den Tabak schädlich sein könnte, und
liegt vorzugsweise in einem Bereich zwischen 80°C und
180°C.
Die Verarbeitung muß unter solchen Bedingungen stattfinden,
daß das Extrudat unmittelbar beim Verlassen der Düse durch
Verdampfung des darin enthaltenen Wassers expandiert wird.
Hierdurch wird eine Vergrößerung im Querschnitt des Extru
dats und der Aufbau einer zellularen Innenstruktur erzielt.
Die Dichte des Extrudats kann im Bereich zwischen 50 mg/cm3
und 500 mg/cm3 liegen und sollte vorzugsweise nicht größer
als 300 mg/cm3 sein.
Der Fachmann erkennt, daß dem Extruder auch Aromastoffe
zugeführt werden können. Solche Aromastoffe können natur
identische oder künstliche Aromastoffe oder pflanzliche
Extrakte sein.
Die Tabakpartikel, die in dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden, können aus Stengel- und/oder Blatt-Ab
schnitten des Tabakblatts stammen oder können Tabakfabrik
abfälle sein. Es wurde ermittelt, daß das Verfahren voll
ständig zufriedenstellend unter Verwendung von Abfällen in
dem Zustand ausgeführt werden kann, wie sie sich an irgend
einer Stelle in den primären oder sekundären Herstellungs
verfahren in einer Tabakfabrik ansammeln. Alternativ oder
zusätzlich zu Abfällen kann Blattabak verwendet werden.
Unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens erhält
man ein Produkt, dessen Bestandteile im wesentlichen keine
chemische Veränderung in Bezug auf den chemischen Zustand
erfahren haben, in welchem sie dem Extruder zugeführt
worden sind.
Das Füllprodukt aus rekonstituiertem Tabak sollte einen
Ersatzwert für natürlichen, d.h. nicht rekonstituierten und
nicht expandierten Fülltabak von wenigstens 1:1 ausmachen.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Tabakrekonsti
tuiervorrichtung, und
Fig. 2 eine Stirnansicht des Auslasses einer Extruderdüse
in der Vorrichtung nach Fig. 1.
Im Betrieb der in Fig. 1 schematisch dargestellten Vorrich
tung zur Erzeugung eines rekonstituierten (homogenisierten)
Tabakprodukts werden Tabakabfall, Stärke und ein Bindemittel
auf Zellulosebasis aus Vorratsbehältern 1, 2 und 3 einer
Mischeinheit 4 zugeführt, in der die vorgenannten Bestand
teile miteinander ohne Wasserzugabe vermischt werden. Die
Gewichtszusammensetzung des Gemischs kann beispielsweise
80% Tabakabfall, 15% Stärke und 5% Bindemittel sein. Fabrik
abfälle können ohne weiteres verwendet werden, ohne daß
diese gemahlen oder zerrieben werden müssen. Das Bindemittel
kann beispielsweise aus drei Gewichtsteilen Hydroxypropyl
zellulose und zwei Gewichtsteilen Natriumcarboxymethyl
zellulose bestehen.
Nachdem die Bestandteile sorgfältig in der Mischeinheit 4
miteinander vermischt worden sind, wird das Gemisch dem
Trichter 5 eines Doppelschneckenextruders zugeführt, der
insgesamt mit dem Bezugszeichen 6 bezeichnet ist. Eine Zu
führeinheit 7 des Extruders 6 dient dazu, das Gemisch durch
ein Zuführrohr 8 dem Einlaßende des Zylinders 9 des Extru
ders 6 zuzuführen. Wasser aus einem Tank 10 wird in den
Zylinder 9 durch eine Leitung 11 unter der Wirkung einer
Pumpe 12 eingeleitet. In gleicher Weise wird Glyzerol aus
einem Tank 12 durch eine Leitung 14 und unter der Wirkung
einer Pumpe 15 in den Zylinder 9 eingeleitet.
Wenn außerdem Zucker hinzugesetzt werden soll, dann wird
dieser vorzugsweise der Mischeinheit 4 zusammen mit den
Bestandteilen aus den Vorratsbehältern 1 bis 3 zugeführt.
Die Strömungsrate des Gemischs, das aus dem Trichter 5 dem
Zylinder 9 zugeführt wird, kann beispielsweise 86 kg/h
sein, in welchem Falle die Strömungsraten von Wasser und
Glyzerol durch die Leitungen 11 bzw. 14 vorzugsweise 10
bzw. 5 kg/h sind. Das Gesamtwasser in dem feuchten Gemisch
im Zylinder 9 kann beispielsweise 16 Gew.-% des feuchten Ge
mischs ausmachen.
Der Zylinder 9 ist mit einer Heizeinrichtung (in Fig. 1
nicht dargestellt) versehen, durch deren Wirkung ein ge
wünschtes Temperaturprofil längs des Zylinders 9 aufrecht
erhalten werden kann. Der Zylinder kann beispielsweise am
Einlaß auf 40°C gehalten werden, und seine Temperatur
steigt bis zum Auslaßende auf 95°C an.
Der Druck im Extruder muß auf einem Wert gehalten werden,
der ausreichend hoch ist, um sicherzustellen, daß das darin
enthaltene Wasser im flüssigen Zustand bleibt. Es wurde
ermittelt, daß ein Druck im Bereich von 3 400 kPa bis
13 600 kPa geeignet ist.
Bei diesen Temperaturen und Drücken geliert die dem Extruder
zugeführte Stärke.
Am Auslaßende des Zylinders 9 des Extruders 6 ist eine
Extruderdüse 16 befestigt. Wie man aus Fig. 2 ersehen
kann, ist die Auslaßöffnung 17 der Düse 16 im wesentlichen
ringförmig. Die Öffnung 17 hat nicht die Gestalt eines voll
ständigen Rings, da ein Block 18, der in die Düse 16 einge
setzt ist, die Öffnung 17 an der 12-Uhr-Stelle unterbricht.
Das in Fig. 1 mit 19 bezeichnete Extrudat hat daher un
mittelbar nach dem Verlassen der Düse 16 einen nahezu tubus
förmigen Querschnitt.
Wenn das Extrudat 19 die Düse 16 verläßt, entspannt sich
das darin enthaltene Wasser zu Dampf mit der Folge, daß der
Querschnitt des Extrudats 19 größer wird, als der Quer
schnitt der Austrittsöffnung 17 der Düse 16, und dem Extru
dat 19 wird eine im wesentlichen geschlossenzellige innere
Struktur verliehen. Die Temperatur des Extrudats benachbart
der Düse 16 wurde mit typischerweise 115°C ermittelt.
Das Extrudat 19 wird über zwei vollständig zylindrische
Walzen 20 und 21 geführt, von denen jede eine polierte
Edelstahlumfangsfläche aufweist. Die Walze 20 ist im Uhr
zeigersinn angetrieben, während die Walze 21 entgegen dem
Uhrzeigersinn angetrieben ist, bezogen auf die Betrachtungs
richtung in Fig. 1, wobei die Walze 21 mit der gleichen Um
fangsgeschwindigkeit angetrieben ist, wie die Walze 20. Ge
kühltes Wasser wird durch die Walzen 20 und 21 durch Druck
leitungen 22 und 23 aus einer Kühl- und Pumpeinheit 24
zirkuliert.
Auf dem Weg von der Düse 16 zur Walze 20 wird das Extrudat
20 aus der nahezu tubusförmigen Gestalt an der Düse 16 in
eine flache Gestalt an der Walze 20 geöffnet. Die Tempe
ratur des Extrudats 19 bei der Berührung der Walze 20 ist
derart, daß es klebrig ist und daher an der Oberfläche der
Walze 20 haftet, sodaß diese, die mit einer Umfangsgeschwin
digkeit angetrieben ist, die größer als die Lineargeschwin
digkeit des Extrudats 19 beim Austritt aus der Düse 16 ist,
eine Zugkraft auf das Extrudat 19 ausübt und dieses herab
zieht, d.h. seine Dicke verringert. Das Herabziehverhältnis
kann beispielsweise 10 sein.
Die Kühlwirkung des durch die Walzen 20 und 21 zirkulierten
Kühlwassers setzt die Temperatur des bahnförmigen Extrudats
19 soweit herab, daß dieses beim Passieren der Walze 21
beispielsweise eine Temperatur von 40° hat. Das über die
Walze 21 laufende Extrudat 19 hat eine gleichförmige Breite
und Dicke von beispielsweise 200 mm×0,7 mm und einen
gleichförmigen Aufbau über seinen Querschnitt, der eine ge
schlossenzellige Innenstruktur und obere und untere Deck
häute aufweist. Als Folge des Ziehens, dem das Extrudat 19
unterworfen wird, während es sich im plastischen Zustand
stromaufwärts der Walze 20 befindet, werden die Zellen
innerhalb des Extrudats 19 in der Herstellungsrichtung
gelängt. Als Folge der Kühlwirkung der Walzen 20 und 21
wird die in Herstellungsrichtung orientierte Struktur des
Extrudats 19 verfestigt. Das über die Walze 21 laufende
Extrudat 19 ist als Folge des Ziehens und der Verfestigung
von erhöhter Festigkeit und Flexibilität.
Stromabwärts der Walze 21 läuft das bahnförmige Extrudat 19
über Führungswalzen 25 und 26, bevor es in eine Schneidein
heit 27 eintritt. Beim Eintreten in die Schneideinheit 27
läuft das Extrudat 19 zunächst zwischen zwei Schneidwalzen
28 und 29 durch, die jeweils aus einer Mehrzahl umlaufend
angetriebener Messerscheiben bestehen. Die Schneidwalzen 28
und 29 schlitzen das Extrudat in endlose Filamente einer
Breite von beispielsweise 0,8 mm auf. Das nun fadenförmige
Extrudat läuft zwischen einem umlaufend angetriebenen
Zylinder 30, der mit einer Vielzahl von Klingen besetzt
ist, und einer damit zusammenwirkenden stationären Klinge
31 hindurch, wodurch die endlosen Fäden in einzelne Ab
schnitte von beispielsweise 40 mm Länge zerschnitten werden,
die in einem Fördergefäß gesammelt werden.
Typischerweise beträgt der Feuchtigkeitgehalt der gesammel
ten Fadenstücke 15 Gew.-%.
Das im Fördergefäß 32 gesammelte Produkt ist zum Verschnitt
mit natürlichem Cigarettenfülltabak hervorragend geeignet.
Das Verschneiden kann darüberhinaus am Abschluß der Primär
verarbeitungsschritte der Tabakherstellung erfolgen was im
Gegensatz zu den bislang verfügbaren rekonstituierten
Produkten steht, die durch diese Primärverarbeitungsschritte
geleitet werden mußten und darin einer Verschlechterung
unterworfen waren.
Alternative Zusammensetzungen auf Trockengewichtsbasis der
Partikelmaterialien, die einem Extruder bei der Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens zugeführt werden, sind wie
folgt:
Tabak 80%, Stärke 15%, Hydroxypropylzellulose 3%, Saccha
rose 2%.
Tabak 76%, Stärke 15%, Hydroxyethylzellulose 3%, Carboxy
methylzellulose 2%, Saccharose 4%.
Produkte, die man durch das Verfahren gemäß der vorliegen
den Erfindung erhält, haben gezeigt, daß sie eine Kombi
nation von Eigenschaften enthalten, einschließlich des Rauch
charakters, die denen der Produkte, die man mit den bislang
praktizierten Tabakrekonstitutionsverfahren erhielt, über
legen sind.
Weiterhin haben die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Produkte gezeigt, daß sie ein hervorragendes
Aussehen und eine natürliche Farbe und ein feines Aroma
besitzen. Quantitative Untersuchungen haben erwiesen, daß
die Farbveränderungen der Produkte zwischen den anfäng
lichen, trockenen Mischungen, die dem Extruder zugeführt
werden, und dem Endprodukt minimal sind. Andere Versuche
haben gezeigt, daß die Nikotinpegel und die gesamten und
reduzierenden Zucker in den Produkten ähnlich denen des dem
Extruder zugeführten Tabaks sind.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können Produkte herge
stellt werden, die ein Füllvermögen haben, das äquivalent
oder sogar besser ist, als das von nicht expandiertem ge
schnittenem Blattabak.
Claims (15)
1. Tabakrekonstitutionsverfahren, bei dem ein Gemisch aus
Tabakpartikeln, Stärke und Bindemittel mit Zusatz von
Wasser extrudiert wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der Extrusionsschritt ein bahnförmiges Extrudat ergibt
und unter solchen Bedingungen ausgeführt wird, daß das
Extrudat beim Austreten aus der Extruderdüse einen Quer
schnitt annimmt, der größer als der der Extruderdüsen
öffnung ist, und daß das Extrudat im plastischen Zustand
desselben gestreckt wird, um seine Dickenabmessungen zu ver
größern, wobei das Streckverhältnis wenigstens 1,5 beträgt,
und daß das gestreckte Extrudat geschnitten wird, um ein
Produkt aus Partikeln von der Größe von Fülltabak zu ergeben.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Streckverhältnis wenigstens 10 ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Streckverhältnis wenigstens 20 ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Streckverhältnis wenigstens 30 ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß beim Strecken das Extrudat
keinen Querdruckkräften ausgesetzt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Strecken in der Weise ausge
führt wird, daß das Extrudat bei ausreichend hoher Tempe
ratur, daß seine Oberfläche klebrig ist, mit einer ange
triebenen, nicht paarigen Streckwalze in Berührung gebracht
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Kühlfluid durch die Streckwalze zirkuliert wird, um das
Extrudat zu kühlen.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sich das Extrudat beim Zer
schneiden in das genannte Produkt in Bahnform befindet.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das Extrudat die Düse in tubusförmiger oder nahezu tubus
förmiger Gestalt verläßt und dann in eine bahnförmige
Gestalt geöffnet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Extrudat in Herstellungsrichtung desselben ge
schnitten und dann in Querrichtung dazu geschnitten wird,
um die genannten Partikel zu bilden, die in Herstellungs
richtung länglich sind.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Tabak/Stärke/ Bindemittel-
Gemisch die Stärke in einem Gewichtsanteil enthalten ist,
die denjenigen des Bindemittels um wenigstens das Zweifache
überschreitet.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel ein solches auf
Zellulosebasis enthält.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Extruder ein Weichmacher
zugeführt wird.
14. Füllprodukt aus rekonstituiertem Tabak, bestehend aus
Partikeln, dadurch gekennzeichnet, daß jedes der Partikel
einen zellularen Innenaufbau und eine integrale Haut auf
weist, die sich über jede von zwei gegenüberliegenden Seiten
erstreckt, wobei das Füllprodukt durch ein Verfahren herge
stellt worden ist, bei welchem ein Gemisch aus Tabakpar
tikeln, Stärke und Bindemittel mit Zusatz von Wasser unter
solchen Extrusionsbedingungen extrudiert wird, daß sich
bahnförmiges Extrudat ergibt, das beim Verlassen der Extru
derdüse einen Querschnitt annimmt, der größer als der der
Extruderdüsenöffnung ist, das Extrudat im plastischen Zu
stand desselben gereckt wird, um seine Dickenabmessungen zu
verhindern, wobei das Steckverhältnis wenigstens 1,5 ist,
das gestreckte Extrudat geschnitten wird, um die genannten
Partikel zu ergeben.
15. Produkt nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
es einen Ersatzwert für natürlichen Fülltabak von wenigstens
1:1 ergibt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB878704197A GB8704197D0 (en) | 1987-02-23 | 1987-02-23 | Tobacco reconstitution |
Publications (2)
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