DE3801964A1 - Verfahren und einrichtung zum wiederherstellen des spinnbetriebs nach einer unterbrechung - Google Patents
Verfahren und einrichtung zum wiederherstellen des spinnbetriebs nach einer unterbrechungInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01H—SPINNING OR TWISTING
- D01H4/00—Open-end spinning machines or arrangements for imparting twist to independently moving fibres separated from slivers; Piecing arrangements therefor; Covering endless core threads with fibres by open-end spinning techniques
- D01H4/48—Piecing arrangements; Control therefor
- D01H4/50—Piecing arrangements; Control therefor for rotor spinning
Description
Die Erfindung betrifft Verfahren und Einrichtung zum
Wiederherstellen des Spinnbetriebs nach einer Unterbrechung an
einer Spinnstelle einer OE-Spinnmaschine, die eine Mehrzahl von
Spinnstellen aufweist, welche jeweils ein Spinnelement besitzen,
die mit einem autonomen fahrbaren Anspinnaggregat und einem
autonomen fahrbaren, eine volle Kreuzspule gegen eine leere Hülse
auswechselnden Spulenwechselaggregat ausgerüstet ist.
Zum Wechseln von Kreuzspulen an OE-Spinnmaschinen sind fahrbare
Einrichtung bekannt, die den Wechselvorgang so ausführen, daß sie
den Faden, der noch vom Spinnelement kommend auf die Kreuzspule
aufläuft, trennen, ihn in einem Saugrohr halten, den
nachlaufenden Faden einsaugen und die volle Spule gegen eine
leere Hülse wechseln. Der weiterhin in das Saugrohr einlaufende
Faden wird dann an die Hülse angelegt, wobei gegebenenfalls
zuerst noch eine Fadenreserve auf das Hülsenende gewickelt wird.
Danach übergibt die fahrbare Einrichtung den Faden an die
Spinnstelle der OE-Spinnmaschine.
Nachteilig ist hierbei, daß der Faden solange auf die Kreuzspule
auflaufen muß, bis die Wechselvorrichtung, die eine Vielzahl von
Spinnstellen bedient, zu der Spinnstelle gelangt, die die
vorgegebene Fadenlänge, die vorgegebene Spulenfülle oder den
entsprechenden Kreuzspulendurchmesser erreicht hat. Eine genau
abgemessene Fadenlänge kann daher nicht auf die Kreuzspule
aufgewickelt werden.
Um eine genau abgemessene Fadenlänge zu erreichen, müßte der
Spinnvorgang sofort unterbrochen werden und dann würde der Faden
für den Wechselvorgang fehlen.
Es sind auch schon kombinierte Wechsel- und Anspinnaggregate
entwickelt worden, mit denen nach einem Kreuzspulenwechsel die
Spinneinrichtung mit Hilfe eines Fremdfadens angesponnen wird.
Der angesponnene Faden wird durch ein Saugrohr aufgenommen und
von diesem an die Hülse, auf der die neue Kreuzspule
hochgewickelt werden soll, angelegt.
Die Anspinn- und Wechselkapazität eines solchen kombinierten
Gerätes ist aber niedrig, weil während der Behebung eines beim
Spinnvorgang entstehenden Fadenbruchs das Spulenwechselaggregat
zwangsweise untätig bleiben muß, also nicht zur gleichen Zeit an
anderen Spinnstellen tätig werden kann. Besonders niedrig ist die
Wechselkapazität dann, wenn der Wechsler eine Einrichtung zum
Bereitlegen des Fadenanfangs auf der fertigen Kreuzspule hat und
sich dadurch die Zykluszeit für einen Spulenwechsel verlängert.
Es ist daher vielfach notwendig, mehrere kombinierte Wechsel- und
Anspinnaggregate an einer OE-Spinnmaschine arbeiten zu lassen, was
sehr aufwendig und hinderlich ist.
Eine höhere Wechselkapazität haben Systeme, bei denen
Spulenwechsler und Anspinneinrichtung unabhängige Aggregate sind,
die ohne gegenseitige Beeinflussung an den einzelnen Spinnstellen
arbeiten können. Der Spulenwechsler führt Hülsen mit sich, die
schon dadurch zum Anspinnen vorbereitet sind, daß sie bereits
eine Anfangslänge des Fadens aufgewickelt haben. Nach dem
Einspannen dieser sogenannten Starterspule geschieht das
Anspinnen so, als sei ein Fadenbruch eingetreten. Dieses System
wurde bisher sehr erfolgreich eingesetzt. Bei einem Partiewechel
muß jedoch eine vorbestimmte Menge desjenigen Garns vorhanden
sein, welches mit der neuen Partie gesponnen werden soll.
Diese bestimmte Garnmenge ist zunächst
bereitzustellen. Dann erst können die Startespulen gewickelt
werden und erst danach ist es möglich, an den einzelnen
Spinnstellen nacheinander den Spulenwechsel beziehungsweise
Partiewechsel durchzuführen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, nach einem Fadenbruch
oder einem Spulenwechsel den Spinnbetrieb betriebssicher und
rasch wieder herzustellen.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
mittels des Anspinnaggregats mit einem ersten Anspinnprogramm zum
Beheben eines während des Spinnbetriebs aufgetretenen Fadenbruchs
automatisch das Fadenende von der Kreuzspule zurückgezogen, zum
Spinnelement der Spinnstelle geleitet, an dort vorhandene oder
dorthin zugespeiste Spinnfasern angelegt, dann fortlaufend als
wiederangesponnener Faden vom Spinnelement abgezogen, an die
Spinnstelle übergeben und auf die Kreuzspule aufgewickelt wird,
und daß anläßlich eines durch das autonome fahrbare
Spulenwechselaggregat ausgeführten Spulenwechsels ein Signal
ausgelöst wird, welches das fahrbare autonome Anspinnaggregat zum
Anhalten an der Spinnstelle und zum Starten eines zweiten
Anspinnprogramms veranlaßt, mit dessen Hilfe nach dem
Spulenwechsel ein Hilfsfaden von einer Vorratsspule abgezogen,
zum Spinnelement der Spinnstelle geleitet und an dort vorhandene
oder dorthin zugespeiste Spinnfasern angelegt, dann als
wiederangesponnener Faden vom Spinnelement fortlaufend abgezogen
und unter Eliminieren des Hilfsfadenstückes zur Hülse geleitet,
an die Spinnstelle übergeben und auf der Hülse fortlaufend zu
einer neuen Kreuzspule aufgewickelt wird.
In Weiterbildung der Erfindung wird das Signal nach dem Beenden
des Spulenwechsels durch das Spulenwechselaggregat ausgelöst, an
die Spulstelle weitergegeben und von der Spulstelle an das
Anspinnaggregat übermittelt.
In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Signal
anläßlich des Empfangs einer leeren Spulenhülse durch die
Spinnstelle ausgelöst und an das Anspinnaggregat weitergeleitet
wird.
Das Signal kann auch dadurch ausgelöst werden, daß das
Anspinnaggregat den Spulenrahmeninhalt beobachtet und das
Vorhandensein einer in den Spulenrahmen eingespannten leeren
Spulenhülse zum Anlaß nimmt, an der Spinnstelle anzuhalten
und/oder das zweite Anspinnprogramm zu starten.
In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Signal
durch einen Garnlängenzähler ausgelöst wird, der anläßlich des
Erreichens einer vorgegebenen Garnlänge der Kreuzspule und/oder
anläßlich des dadurch bedingten Spulenwechselvorgangs wieder auf
Null gestellt wird. Vorteilhaft fragt das Anspinnaggregat den
Garnlängenzähler ab und stellt sich selber auf das zweite
Anspinnprogramm ein, wenn der Garnlängenzähler auf Null steht.
Der Garnlängenzähler kann beispielsweise an der OE-Spinnmaschine
an zentraler Stelle angeordnet sein. Über eine Schleppleitung
oder über Schleifleitungen mit Schleifkontakten kann das
Anspinnaggregat in ständiger Verbindung mit dem Garnlängenzähler
sein. Es gibt aber auch noch andere Möglichkeiten der Anordnung
von Zählern und Wirkverbindungen.
Bei einer neuen und erfinderischen Einrichtung zum
Wiederherstellen des Spinnbetriebs nach einer Unterbrechung an
einer Spinnstelle ist zum Ausführen des Verfahrens vorgesehen,
daß das Anspinnaggregat ein erstes Anspinnprogramm und nach
diesem ersten Anspinnprogramm schaltbare Einrichtungen zum
Anspinnen eines von der Kreuzspule zum Spinnelement
zurückgeführten Fadens und ein zweites Anspinnprogramm und nach
diesem zweiten Anspinnprogramm schaltbare Einrichtungen zum
Anspinnen eines von einer Vorratsspule zum Spinnelement
zurückgeführten Hilfsfadens sowie auf einen Fadenbruch oder seine
Folgen ansprechbare Schaltmittel zum Starten des ersten
Anspinnprogramms und auf einen Spulenwechsel oder seine
Veranlassung oder seine Folgen ansprechbare Schaltmittel zum
Starten des zweiten Anspinnprogramms besitzt.
In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß an der
OE-Spinnmaschine, am Spulenwechselaggregat, an der Spinnstelle
oder am Anspinnaggregat ein auf einen Spulenwechsel, seine
Veranlassung oder seine Folgen ansprechbarer Signalgeber
vorhanden ist, der mit den Schaltmitteln zum Starten des zweiten
Anspinnprogramms in Wirkverbindung bringbar ist.
Vorteilhaft besitzt der Signalgeber einen mit einer
Folgesteuereinrichtung des Spulenwechselaggregats gekoppelten
Schalter.
In Weiterbildung der Erfindung besitzt der Signalgeber einen den
Spulenrahmen auf Vorhandensein einer leeren Spulenhülse
überprüfenden Sensor, der vorteilhaft am Anspinnaggregat
angeordnet sein kann.
In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die
OE-Spinnmaschine oder die Spinnstelle einen Garnlängenzähler
besitzt, der mit den Schaltmitteln zum Auswählen und/oder Starten
des zweiten Anspinnprogramms Wirkverbindungen aufweist, die
aktivierbar sind, sobald der Garnlängenzähler anläßlich des
Erreichens einer vorgegebenen Garnlänge der Kreuzspule und/oder
anläßlich des dadurch bedingten Spulenwechselvorgangs wieder auf
Null gestellt ist.
Vorteilhaft ist vom Garnlängenzähler eine Wirkverbindung zu einem
Signalgeber vorhanden, der mit den Schaltmitteln zum Auswählen
und/oder Starten des zweiten Anspinnprogramms in Wirkverbindung
bringbar ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Fig. 1 bis 5
dargestellt. Anhand des Ausführungsbeispiels wird die Erfindung
näher beschrieben und erläutert.
Fig. 1 zeigt in Seitenansicht eine Spinnstelle mit davor
geparktem Anspinnaggregat und darüber geparktem
Spulenwechselaggregat.
Die Fig. 2 bis 5 zeigen in Fig. 1 dargestellte Einrichtungen zu
verschiedenen Zeitpunkten des Wiederanspinnens.
Gemäß Fig. 1 zieht die ein rotierbares Spinnelement,
beispielsweise einen Rotor 6′, enthaltende Spinnbox 6 ein aus
einer Faserbandkanne 7′ stammendes Faserband 7 ein und spinnt
nach einem OE-Spinnverfahren einen Faden 8′, der durch ein
Abzugsrohr 8 aus der Spinnbox 6 abgezogen wird. Ein
Einzugsantrieb 9 zieht das Faserband 7 kontinuierlich in die
Spinnbox 6 ein. Durch eine hier nicht näher dargestellte, von
einem Auflöseantrieb 10 angetriebene Auflöseeinrichtung wird das
Faserband in Einzelfasern aufgelöst. In dem Spinnelement 6′, das
durch den Antrieb 11 angetrieben wird, sammeln sich die Fasern
wieder und gelangen an das offene Ende des sich um seine
Längsachse drehenden Fadens 8′. Statt eines Rotors können bei
anderer Ausbildung beispielsweise Friktionswalzen als
Spinnelemente dienen. Die Antriebe 10 und 11 sind hier als Wirtel
ausgebildet, die durch Tangentialriemen 10′ und 11′ angetrieben
werden.
Die in bekannter Weise dem Fasertransport dienende Luft wird über
einen Saugluftanschluß 12 aus der Spinnbox 6 abgesaugt. Der Faden
8′ wird mit konstanter Geschwindigkeit von der Abzugswelle 13
unter Zuhilfenahme einer federnd am Faden und an der Abzugswelle
anliegenden Klemmrolle 14 abgezogen. Über einen Umlenkdraht 15
wird der Faden 8′ zu einem hin und her gehenden Fadenführer 16
geleitet. Der Fadenführer 16 changiert in unmittelbarer Nähe der
Kreuzspule 1, so daß der Faden 8′ auf der in Richtung des Pfeils
1′ rotierenden Kreuzspule 1 in sich kreuzenden Windungen und
Lagen abgelegt wird.
Die Kreuzspule 1 wird schwenkbar durch einen Spulenrahmen 18
gehalten. Sie liegt auf der Spultrommel 17 auf und wird durch
Friktion angetrieben.
Sobald die gewünschte Spulenfülle, die gewünschte Fadenlänge oder
die gewünschte Spulengröße erreicht ist, wird automatisch ein
Fadenbruch erzeugt, die betreffende Spinnstelle also außer
Betrieb genommen. Fertige Kreuzspulen 1 gelangen auf ein
rückwärtiges Spulentransportband 19.
Am Maschinengestell 20′ befestige Stützen 20 halten eine
Tragkonstruktion 22 für die Fahrschiene 25 eines längs der
OE-Spinnmaschine verfahrbaren automatischen Anspinnaggregats 23.
Das Anspinnaggregat 23 hat ein Fahrwerk 24, dessen Rollen 24′
sich auf der Fahrschiene 25 abstützen. Unter der Fahrschiene 25
befindet sich eine Saugluft führende Traverse 26, die das
Anspinnaggregat 23 über einen ankoppelbaren Sauganschluß 27 mit
Saugluft versorgt. Stromschienen 28 versorgen das Anspinnaggregat
23 mit elektrischer Energie. Am unteren Ende stützt sich das
Anspinnaggregat 23 durch Stützrollen 29 gegen auf den Spinnboxen
6 der einzelnen Spinnstellen angeordnete Stützschienen 30 ab.
Das Anspinnaggregat 23 besitzt ein erstes Anspinnprogramm und
nach diesem ersten Anspinnprogramm schaltbare Einrichtungen zum
Anspinnen eines von der Kreuzspule 1 zum Spinnelement 6′
zurückgeführten Fadens 8′′ und ein zweites Anspinnporogramm und
nach diesem zweiten Anspinnprogramm schaltbare Einrichtungen zum
Anspinnen eines von einer Vorratsspule 33 zum Spinnelement 6′
zurückgeführten Hilfsfadens 33 a, sowie auf einen Fadenbruch oder
seine Folgen ansprechbare Schaltmittel zum Starten des ersten
Anspinnprogramms und auf einen Spulenwechsel oder seine
Veranlassung oder seine Folgen ansprechbare Schaltmittel zum
Starten des zweiten Anspinnprogramms.
Zum Ausführen des ersten Anspinnprogramms, das durch eine mit
Kurvenscheibensätzen versehene Folgeschalteinrichtung
konventionell fixiert sein kann, ist eine Einrichtung 31 zum
Drehen der Kreuzspule 1 schwenkbar am Gehäuse des
Anspinnaggregats 23 gelagert. Die Einrichtung 31 besteht aus
einem schwenkbaren Arm, an dessen Ende sich eine Antriebsrolle
31′ befindet. Die Antriebsrolle 31′ hat einen eingebauten Motor
und kann mit dessen Hilfe vorwärts- und rückwärtsdrehend
angetrieben werden. Ein langer Rahmenheber 32 ist ebenfalls
schwenkbar am Gehäuse des Anspinnaggregats 23 gelagert. Der
Rahmenheber 32 ist so angeordnet, daß er unter ein Griffstück 18′
des Spulenrahmens 18 greifen und dadurch den Spulenrahmen 18
heben und senken kann. Mit einer Seitenbewegung kann er außerdem
den linken Rahmenarm öffnen und schließen.
Zum Ausführen des zweiten Anspinnprogramms, das ebenfalls durch
eine Modifikation der mit Kurvenscheibensätzen versehenen
Folgeschalteinrichtung konventionell fixiert sein kann, ist am
Gehäuse des Anspinnaggregats 23 eine Vorratsspule 33 gelagert,
die einen Hilfsfaden 33 a zum Anspinnen anläßlich eines
Kreuzspulenwechsels liefert. Der Hilfsfaden 33 a ist zwischen eine
Förderwalze 34 und eine Klemmrolle 35 eingeklemmt. Ein Anleger 36
ist durch eine Zweigleitung 27′ an den Sauganschluß 27
angeschlossen. Der Anleger 36 ist ebenfalls am Gehäuse des
Anspinnaggregats 23 schwenkbar gelagert. Er ist hohl und daher in
der Lage, den Hilfsfaden 33 a an der Förderwalze 34 anzusaugen,
wenn er die in Fig. 1 dargestellte Stellung einnimmt. Mit einer
Schwenkbewegung kann er den angesaugten Hilfsfaden 33 in den
Bereich einer Abzugswalze 39 bilden, die während des Anspinnens
den Fadenabzug übernimmt. Der Anleger 36 kann aber noch bis
hinter den rechten beziehungsweise hinteren Hülsenaufnahmeteller
des Spulenrahmens 18 schwenken, wobei er den angesaugten Faden so
führt, daß der Faden vom Hülsenteller erfaßt und beispielsweise
zwischen Hülsenteller und Hülse eingeklemmt wird.
An der Abzugswalze 39 kann der Faden durch das Anlegen einer
Klemmrolle 40 gehalten werden. Ein Einzieher 37 ist um den
Schwenkpunkt 37 a schwenkbar. Er dient dazu, einen durch die
Saugdüse 4 angesaugten Faden nach unten zu ziehen, um ihn in eine
Schneid- und Aufdreheinrichtung 41 und in einen Fadenzubringer 42
einzulegen. Hierzu schwenkt der Einzieher 37 aus einer oberen
Stellung nach unten in die dargestellte Stellung, wobei er den
Faden mitnimmt.
Der Anleger 36 schwenkt in einer weit hinten am Gehäuse des
Anspinnaggregats 23 gelegenen Ebene. Er kann einen an der
Förderwalze 34 abgeholten Hilfsfaden 33 a daher nicht ohne
weiteres an den Einzieher 37 übergeben. In diesem Fall wird der
Hilfsfaden 33 a zum Einlegen in einen Fadenzubringer 42 und in
eine Schneid- und Aufdreheinrichtung 41 zur Mitte geführt. Dies
geschieht durch einen Leithebel 38, der eine Schwenkbewegung
von hinten zur Mitte ausüben kann.
Die Schneid- und Aufdreheinrichtung 41 hat die Aufgabe, den
eingelegten Faden abzuschneiden und das Fadenende für das
Anspinnen vorzubereiten, zum Beispiel durch pneumatisches
Aufdrehen. Der Fadenzubringer 42 bringt das Fadenende durch eine
Schwenkbewegung des Zubringerarms 42′ in den Saugbereich des
Abzugsrohrs 8 des Spinnaggregats 6. Nach dem Anspinnen
beziehungsweise nach dem Anlegen des Fadens an die in den
Spulenrahmen 18 eingespannte Hülse wird der Faden von der
Abzugswalze 39 des Anspinnaggregats 23 heruntergeführt und in die
normale Laufposition an der Spinnstelle zurückgeführt. Dies
geschieht durch einen Übergeber 43, der gegen die Zugwirkung
einer Zugfeder 44 um den Schwenkpunkt 43′ schwenkbar ist. An
seinem Ende trägt der Übergeber 43 eine kleine Rolle 43 a, die
achsparallel zur Abzugswalze 39 angeordnet ist, wenn der
Übergeber 43 seine in Fig. 1 dargestellte Ruhestellung einnimmt.
Zum Übergeben wird der Faden von der Abzugswalze 39 aus seitlich
auf die Rolle 43 a des Übergebers 43 gedrückt und zugleich wird
die Aufwickelgeschwindigkeit der Kreuzspule 1 etwas erhöht.
Entsprechend der erhöhten Aufwickelgeschwindigkeit wird der
Übergeber 43 gegen die Kraft der Feder 44 in Richtung auf die
Spinnstelle gezogen. Dabei wird die zwischen Spinnstelle und
Anspinnaggregat 23 vorhandene Fadenschlaufe
aufgebraucht.
Zum Fadensuchen schwenkt die Saugdüse 4 gegen die Kreuzspule 1.
Nach dem Aufnehmen des Fadens schwenkt die Saugdüse 4 soweit
zurück, daß der Einzieher 37 den angesaugten Faden vor der
Ansaugmündung 4′ erfassen kann (Fig. 5), um ihn für das normale
Anspinnen in die Schneid- und Aufdreheinrichtung 41 und in den
Fadenzubringer 42 einzulegen.
Ein Spulenwechselaggregat 50, das prinzipiell so aufgebaut sein
kann, wie es in der deutschen Offenlegungsschrift 36 02 574
beschrieben ist, stützt sich mit seinem Wechslerfahrwerk 51 auf
einer Wechslerfahrschiene 52 ab. Die Wechslerfahrschiene 52 wird
durch an der Traverse 26 befestigte Hängestützen 52′ getragen.
Stützrollen 53 des Spulenwechselaggregats 50 liegen auf einer
Stützschiene 54 auf. Die Stützschiene 54 ist an den Stützen 20
befestigt. Unter der Stützschiene 54 sind Stromschienen 55
angebracht, die dem Spulenwechselaggregat 50 elektrische Energie
zuführen.
Wie bereits in der deutschen Offenlegungsschrift 36 02 574 näher
beschrieben ist, dient eine Saugdüse 56 dem Aufnehmen des Fadens
auf der fertigen Kreuzspule 1. Hierzu wird der Spulenrahmen 18
mittels des Rahmenhebers 32 soweit angehoben, daß die Kreuzspule
1 den Kontakt mit der Spultrommel 17 verliert. Zum Aufsuchen des
Fadenendes wird sie durch einen Spulenantrieb 58 entgegen der
Wickelrichtung angetrieben. Der Spulenantrieb 58 befindet sich an
der Innenseite der Saugdüse 56. Sobald der Faden aufgefunden und
angesaugt ist, wird die Drehrichtung des Spulenantriebs 58
umgekehrt, so daß der Faden nun durch einen schräg verlaufenden
Leitkanal 57 zur Seite gelenkt wird, so daß er sich auf das
seitlich herausragende Ende der Hülse der Kreuzspule 1 als
Fadenreserve aufwickelt.
Die Saugdüse 56 dient gleichzeitig auch als Auswerfer für die
fertiggewickelte Kreuzspule 1. Hierzu wird der Spulenrahmen 18
durch das Spulenwechselaggregat geöffnet, während die Saugdüse 56
in Schwenkrichtung des Uhrzeigers schwenkt und dabei die
Kreuzspule 1 aus dem Spulenrahmen 18 soweit herausdrückt, bis sie
auf das Spulentransportband 19 abrollen kann.
Das Spulenwechselaggregat besitzt einen Hülsenzubringer 59, der
um den Schwenkpunkt 59′ schwenkbar ist. Der Hülsenklemme 59 a des
Hülsenzubringers 59 wird aus einem Hülsenmagazin 60, das laut
Zeichnung mindestens vier Hülsen 60′ enthält, eine Hülse 2
zugeführt. Durch eine Schwenkbewegung des Hülsenzubringers 59 im
Uhrzeigersinn wird die neue Hülse nach dem Entfernen der
Kreuzspule 1 in den Spulenrahmen 18 eingesetzt.
Das Anspinnaggregat 23 besitzt auf den Spulenwechsel ansprechbare
Schaltmittel zum Starten des zweiten Anspinnprogramms, bei dem
ein Hilfsfaden verwendet wird. Diese Schaltmittel bestehen aus
einem Sensor 67, der in der Lage ist, einen aus dem
Maschinengestell 20′ der Spinnstelle vorspringenden
Anforderungsknopf 66 zu erkennen. Ein Signalgeber 61 des
Spulenwechselaggregats 50 drückt nach Abschluß des
Spulenwechselvorgangs auf einen Einschaltknopf 62, der sich an
der Spinnstelle befindet. Die Bewegung des Einschaltknopfes 62
überträgt sich über eine Koppel 63, einen Winkelhebel 64 und eine
weitere Koppel 65 auf den Anforderungsknopf 66. Der Sensor 67
erkennt den vorspringenden Anforderungsknopf 66 und läßt das
Anspinnaggregat 23 an der Spinnstelle anhalten und in
Parkstellung gehen. Außerdem startet er das zweite
Anspinnprogramm, das weiter unten näher beschrieben wird. Bei dem
Signalgeber 61 handelt es sich um einen mit einer hier nicht
dargestellten Folgesteuervorrichtung des Spulenwechselaggregats
50 gekoppelten Schalter, der von der Folgesteuervorrichtung
betätigt wird, sobald der Spulenwechsel beendet ist. Die Teile 62
bis 65 stellen eine Wirkverbindung dar, die nach Maßgabe des
Signalgebers 61 den Anforderungsknopf 66 als weiteren Signalgeber
ansprechen läßt, der seinerseits die Wirkverbindung zum Sensor 67
herstellt.
Das Anspinnaggregat 23 besitzt außerdem auf einen Fadenbruch
ansprechbare Schaltmittel zum Starten des ersten
Anspinnprogramms, bei dem das Fadenende von der Kreuzspule 1
zurückgeholt und zum Anspinnen in die Spinnbox 6 eingebracht
wird. Diese Schaltmittel bestehen aus einem weiteren Sensor 68,
der auf einen aus dem Maschinengestell 20′ vorspringenden
weiteren Anforderungsknopf 71 ansprechbar ist. Der
Anforderungsknopf 71 ist durch eine Wirkverbindung 69,
beispielsweise eine elektrische Leitung mit einem Fadenwächter 70
verbunden. Bei Fadenbruch geht ein Stromstoß durch die
Wirkverbindung 69 zum Anforderungsknopf 71, der daraufhin
vorspringt und bei Annäherung des Anspinnaggregats 23 durch
dessen Sensor 68 erkannt werden kann. Der Sensor 68 veranlaßt das
Anhalten des Anspinnaggregats 23 vor der betreffenden
Spinnstelle. Das Anspinnaggregat 23 geht in Parkstellung und der
Sensor 68 startet das erste Anspinnprogramm, das ebenfalls weiter
unten noch näher beschrieben wird.
Fig. 1 zeigt die Spinnstelle nach dem Beenden des normalen
Spinnbetriebs. Das Anspinnaggregat 23 parkt zufällig vor der
Spinnstelle. Das herbeigeholte Spulenwechselaggregat 50 parkt
über der Spinnstelle und ist schon zu einem Wechsel der
Kreuzspule 1 gegen eine leere Hülse bereit.
Durch Erreichen der vorgegebenen Fadenlänge oder Spulenfülle oder
des vorgesehenen Spulendurchmessers wurde der Spinnprozeß
automatisch unterbrochen und das Spulenwechselaggregat 50
angefordert. Dies geschah auf an und für sich bekannte Weise. Es
besteht beispielsweise die Möglichkeit, das Spulenwechselaggregat
50 dadurch vor der Spinnstelle anhalten zu lassen, daß die
Spinnstelle einen Riegel ausfährt, der zugleich auch das Signal
zum Tätigwerden des automatischen Spulenwechselaggregats 50
auslöst. Der Spulenwechsel wurde weiter oben erläutert. Nach dem
Spulenwechsel fährt das Spulenwechselaggregat 50 den Signalgeber
61 aus, was das Vorschieben des Anforderungsknopfes 66 zur Folge
hat. Dadurch wird der Sensor 67 beeinflußt und, falls das
Anspinnaggregat 23 zufällig schon an der Spinnstelle parkt,
sofort das Anspinnprogramm Nr. 2 gestartet.
Der Anleger 36 erfaßt den Hilfsfaden 33 a an der Förderwalze 34
und saugt ihn an. Mit angesaugtem Faden schwenkt er dann in die
in Fig. 2 dargestellte Position, wobei der Hilfsfaden 33 a an die
Abzugswalze 39 übergeben wird. Durch Anlegen der Klemmrolle 40
gegen die Abzugswalze 39 ist der Hilfsfaden 33 a eingeklemmt
worden. Danach drückt der Leithebel 38 den Hilfsfaden 33 a zur
Mitte, damit der Einzieher 37 ihn aus der in Fig. 2 mit
durchgezogenen Linien dargestellten Position heraus erfassen
kann. Beim Herabschwenken erfaßt der Einzieher 37 den Hilfsfaden
33 a und nimmt ihn als Schlaufe nach unten mit, wie es Fig. 2
zeigt. Die Förderwalze 34 liefert währenddessen die nötige
Fadenlänge nach. Beim Nachuntenziehen der Fadenschlaufe wird der
Hilfsfaden 33 a am Zubringer 42 und an der Schneid- und
Klemmeinrichtung 41 vorbeigeführt. Danach schwenkte der Einzieher
37 aus der Stellung 37′ wieder nach oben, während die Klemmrolle
40 etwas geöffnet wird, so daß der Hilfsfaden 33 a durch die
Saugwirkung des Anlegers 36 unter Spannung gehalten wird.
Daraufhin legt der Hilfsfaden 33 a sich in die Klemmen des
Fadenzubringers 42 und in die Schneid- und Aufdreheinrichtung 41
ein, wie es Fig. 2 zeigt. Der Hilfsfaden 33 a wird an der
Schneideinrichtung abgeschnitten. Sein Ende wird aufgefasert und
aufgedreht. Das eine Fadenende des Hilfsfadens 33 a ist damit
schon zum Anspinnen vorbereitet.
Wenn nun der Fadenzubringer 42 in Richtung des Uhrzeigers
schwenkt, bis er in die in Fig. 3 dargestellte Stellung kommt,
kann das Fadenende freigegeben und durch das Abzugsrohr 8
hindurch pneumatisch zum Spinnelement 6′ geleitet werden. Dort
wird das Fadenende an bereits vorhandene oder dorthin zugespeiste
Fasern angelegt, worauf der Wiederabzug des Fadens aus der
Spinnbox erfolgen kann, weil nun die laufende Fadenneubildung
eingesetzt hat, zumal auch der Einzugsantrieb 9 gestartet wurde.
Fig. 3 zeigt das Anspinnaggregat 23 in einer Position, in der die
Hülse 2 in den Spulenrahmen 18 eingespannt ist. Der Zubringer 42
ist gegen das Abzugsrohr der Spinnbox 6 geschwenkt worden und
hatte das Fadenende des Hilfsfadens 33 a in den Saugbereich des
Abzugsrohrs 8 gebracht. Die Abzugswalze 39 hatte den Hilfsfaden
33 a aus dem Anleger 36 heraus in Richtung auf die Spinnbox 6
zurückgefördert. Der Anspinnzeitpunkt ist gerade überschritten
worden. Das Fadenende hat sich mit neu eingespeisten Fasern
verbunden und die Abzugswalze 39 zieht jetzt den Hilfsfaden 33 a
und den daran angesponnenen Faden 8′′ mit konstanter
Geschwindigkeit aus der Spinnbox 6. Der Faden 8′′ wird vom
Anleger 36 abgesaugt.
Fig. 4 zeigt die Position des Anspinnaggregats 23 beim Anlegen
des Fadens 8′′ an die Hülse 2. Der Rahmenheber 32 hält den
Spulenrahmen 18 so weit angehoben, daß die Hülse 2 noch nicht die
Spultrommel 17 berührt. Die Antriebsrolle 31′ treibt die Spule 2
in Richtung des Pfeils 1′, das heißt in Aufwickelrichtung, an.
Der Anleger 36, der den fortlaufend gesponnenen Faden 8′′
absaugt, schwenkt am hinteren Hülsenteller des Spulenrahmens 18
vorbei. Dadurch kommt der nachlaufende Faden 8′′ in eine Lage, in
der er von an und für sich bekannten Greifschlitzen am
Hülsenteller erfaßt werden kann. Nachdem der Faden 8′′ erfaßt
worden ist und beginnt, sich auf die Hülse 2 aufzuwickeln, wird
er durch eine hier nicht dargestellte, an der Mündung des
Anlegers 36 angebrachte Schneidvorrichtung getrennt. Das
abgetrennte Ende, an dem auch das Hilfsfadenstück hängt, wird
abgesaugt. Der Anleger 36 kann an seinem Ende mit einer Kontur
versehen sein, die den Faden zunächst an den Hülsenrand führt,
damit sich dort eine Anfangsreserve bilden kann. Dann wird der
Faden 8′′ von der Abzugswalze 39 heruntergedrückt und an die
Rolle 43 a des Übergebers 43 abgegeben. Durch erhöhte
Aufwickelgeschwindigkeit wird nun die Fadenschlaufe aufgebraucht
und sobald dies geschehen ist, gibt der Rahmenheber 32 den
Spulenrahmen 18 frei. Dadurch legt sich die Hülse 2 auf die
Spultrommel 17 auf und zugleich wird der Faden 8′′ vom
Fadenführer 16 erfaßt. Die nicht mehr benötigte Antriebsrolle 31′
wird ausgeschaltet und durch Zurückschwenken der Einrichtung 31
zurückgezogen. Der Anspinnvorgang nach Programm Nr. 2 ist jetzt
beendet. Das Anspinnaggregat 23 kann seine Parkstellung aufgeben
und an einen anderen Einsatzort weiterfahren.
Tritt während des Spinnens ein Fadenbruch auf, so wird nach dem
ersten Anspinnprogramm verfahren. Der Fadenwächter 70 stellt den
Fadenbruch fest und fährt den Anforderungsknopf 71 aus. Darauf
reagiert der Sensor 68, läßt das Anspinnaggregat vor der
Spinnstelle anhalten und startet das Anspinnprogramm Nr. 1.
Fig. 5 zeigt das Anspinnaggregat 23 bei der Vorbereitung für das
Anspinnen nach einem normalen Fadenbruch an der Spinnstelle. Der
Rahmenheber 32 hat den Spulenrahmen 18 erfaßt und die Kreuzspule
1 von der Spultrommel 17 abgehoben. Die Antriebsrolle 31′ der
Einrichtung 31 liegt an der Kreuzspule 1 an. Die Saugdüse 4 hatte
sich zuvor schon an die Kreuzspule 1 angelegt, um das Fadenende
aufzunehmen und anzusaugen. Fig. 5 zeigt, daß die Saugdüse 4
bereits zurückgeschwenkt ist und dabei den aufgenommenen Faden
8′′′ gespannt hält. Der Einzieher 37 kann jetzt in die
gestrichelt gezeichnete Position hochschwenken, dabei an dem
gespannten Faden 8′′′ vorbeigleiten, dann wieder zurückschwenken
und den Faden 8′′′ mitnehmen. Hierbei wird der Faden 8′′′ zu
einer Schlaufe ausgezogen, wie es ebenfalls Fig. 5 zeigt. Dabei
legt sich der Faden 8′′′ auf die Abzugswalze 39 auf. Danach wird
die Klemmrolle 40 durch Herabschwenken ihres Klemmrollenhebels
40′ gegen die Abzugswalze 39 angelegt, wie es strichpunktiert in
Fig. 5 dargestellt ist. Nun schwenkt der Einzieher 37 wieder nach
oben. Dadurch gleitet die Fadenschlaufe in den Fadenzubringer 42
und in die Schneid- und Aufdrehvorrichtung 41. Der Faden 8′′′
wird nun zwischen Saugdüse 4 und Aufdrehvorrichtung geschnitten.
Das neue Fadenende wird wie weiter oben zu Programm Nr. 2
beschrieben aufgedreht und dadurch zum Anspinnen vorbereitet. Der
Zubringerarm 42′ des Fadenzubringers 42 schwenkt jetzt im
Uhrzeigersinn um seinen Drehpunkt 42 a und trägt dadurch das neue
Fadenende des Fadens 8′′′ in den Saugbereich des Abzugsrohrs 8
der Spinnbox 6.
Das Anspinnen geschieht jetzt in der gleichen Art und Weise, wie
es weiter oben zu Programm Nr. 2 beschrieben wurde. Nach dem
Anspinnen wird der Faden von der Abzugswalze 39 abgezogen und mit
Hilfe des Übergebers 43 auf die durch die Antriebsrolle 31′ in
Richtung des Pfeils 1′ angetriebene Kreuzspule 1 aufgewickelt.
Die Übergabe des Fadens an die Spinnstelle geschieht auf die
weiter oben zu Programm Nr. 2 angegebene Art und Weise.
In Fig. 3 ist angedeutet, daß das Anspinnaggregat 23 einen
Signalgeber 49 aufweisen kann, der den Spulenrahmen 18 auf
Vorhandensein einer leeren Spulenhülse 2 überprüft. Vom
Signalgeber 49 aus besteht eine Wirkverbindung 48 zum
Schaltmittel 67. Sobald der Signalgeber 49 an einer Spinnstelle
eine in den Spulenrahmen eingespannte leere Spulenhülse entdeckt,
geht ein Signal an das Schaltmittel 67, das daraufhin das
Anhalten des Anspinnaggregats 23 vor der Spinnstelle und das
Starten des zweiten Anspinnprogramms veranlaßt.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene
Ausführungsbeispiel eingeschränkt.
Das Signal zum Anhalten des Anspinnaggregats 23 vor der
Spinnstelle und zum Starten des zweiten Anspinnprogramms kann
beispielsweise anläßlich des Empfangs einer leeren Spulenhülse
durch die Spinnstelle entweder vom Spulenwechselaggregat 50 oder
von der empfangenden Spulstelle ausgelöst und an einen
Zentralrechner der OE-Spinnmaschine weitergeleitet werden, der
daraufhin dieses Signal zusammen mit einem Identifizierungssignal
an das Anspinnaggregat 23 weiterleitet, damit das Anspinnaggregat
23 keine Zeit verliert, zu der zu bedienenden Spinnstelle fahren
und die richtige Spinnstelle auch sofort identifizieren kann.
Die Signalübermittlung zwischen OE-Spinnmaschine, Spinnstelle,
Spulenwechselaggregat und Anspinnaggregat kann berührungslos
durch optische oder elektromagnetische Signale, veränderliche
elektrische oder magnetische Felder oder dergleichen geschehen.
Die Signale können aber auch durch Kontaktgabe, beispielsweise
unter Zuhilfenahme elektromechanischer Schalter, übertragen
werden.
In Fig. 2 ist angedeutet, daß an der OE-Spinnmaschine oder an der
Spinnstelle ein Garnlängenzähler 47 angeordnet sein kann. Der
Garnlängenzähler 47 bestimmt die aufgelaufene Garnlänge
beispielsweise durch Zählen der Umdrehungen der Spultrommel 17.
Ist die vorgegebene Garnlänge erreicht, stellt sich der
Garnlängenzähler 47 beispielsweise selbsttätig auf Null und ruft
auf hier nicht dargestellte Weise das Spulenwechselaggregat 50
zum Spulenwechsel herbei. Gleichzeitig aktiviert er über eine
Wirkverbindung 73 einen als Anforderungsknopf 72 ausgebildeten
Signalgeber, der seinerseits auf die Schaltmittel 67 eines
vorbeifahrenden Anspinnaggregats 23 einwirkt, um das
Anspinnaggregat 23 zum Anhalten an der Spinnstelle und zum
Auswählen des zweiten Anspinnprogramms zu veranlassen. Ob das
Anspinnprogramm auch gleich startet, hängt davon ab, ob
inzwischen der Spulenwechsel geschehen ist. Entweder startet das
Anspinnprogramm nach dem Ablauf einer vorgegebenen Zeitspanne,
oder der Start wird durch einen der weiter oben beschriebenen
Signalgeber veranlaßt.
Claims (13)
1. Verfahren zum Wiederherstellen des Spinnbetriebs nach einer
Unterbrechung an einer Spinnstelle einer OE-Spinnmaschine,
die eine Mehrzahl von Spinnstellen aufweist, welche jeweils
ein Spinnelement besitzen, die mit einem autonomen fahrbaren
Anspinnaggregat und einem autonomen fahrbaren, eine volle
Kreuzspule gegen eine leere Hülse auswechselnden
Spulenwechselaggregat ausgerüstet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels des Anspinnaggregats mit einem ersten
Anspinnprogramm zum Beheben eines während des Spinnbetriebs
aufgetretenen Fadenbruchs automatisch das Fadenende von der
Kreuzspule zurückgezogen, zum Spinnelement der Spinnstelle
geleitet, an dort vorhandene oder dorthin zugespeiste
Spinnfasern angelegt, dann fortlaufend als
wiederangesponnener Faden vom Spinnelement abgezogen, an die
Spinnstelle übergeben und auf die Kreuzspule aufgewickelt
wird, und daß anläßlich eines durch das autonome fahrbare
Spulenwechselaggregat ausgeführten Spulenwechsels ein Signal
ausgelöst wird, welches das fahrbare autonome Anspinnaggregat
zum Anhalten an der Spinnstelle und zum Starten eines zweiten
Anspinnprogramms veranlaßt, mit dessen Hilfe nach dem
Spulenwechsel ein Hilfsfaden von einer Vorratsspule
abgezogen, zum Spinnelement der Spinnstelle geleitet und an
dort vorhandene oder dorthin zugespeiste Spinnfasern
angelegt, dann als wiederangesponnener Faden vom Spinnelement
fortlaufend abgezogen und unter Eliminieren des
Hilfsfadenstückes zur Hülse geleitet, an die Spinnstelle
übergeben und auf der Hülse fortlaufend zu einer neuen
Kreuzspule aufgewickelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Signal nach dem Beenden des Spulenwechsels durch das
Spulenwechselaggregat ausgelöst, an die Spulstelle
weitergegeben und von der Spulstelle an das Anspinnaggregat
übermittelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Signal anläßlich des Empfangs einer leeren Spulenhülse durch
die Spinnstelle ausgelöst und an das Anspinnaggregat
weitergeleitet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Signal dadurch ausgelöst wird, daß das Anspinnaggregat den
Spulenrahmeninhalt beobachtet und das Vorhandensein einer in
den Spulenrahmen eingespannten leeren Spulenhülse zum Anlaß
nimmt, an der Spinnstelle anzuhalten und/oder das zweite
Anspinnprogramm zu starten.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Signal durch einen Garnlängenzähler ausgelöst wird, der
anläßlich des Erreichens einer vorgegebenen Garnlänge der
Kreuzspule und/oder anläßlich des dadurch bedingten
Spulenwechselvorgangs wieder auf Null gestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Anspinnaggregat den Garnlängenzähler abfragt und sich selber
auf das zweite Anspinnprogramm einstellt, wenn der Gar
nlängenzähler auf Null steht.
7. Einrichtung zum Wiederherstellen des Spinnbetriebs nach einer
Unterbrechung an einer Spinnstelle einer OE-Spinnmaschine,
die eine Mehrzahl von Spinnstellen aufweist, welche jeweils
ein Spinnelement besitzen, die mit einem fahrbaren
Anspinnaggregat und einem fahrbaren, eine volle Kreuzspule
gegen eine leere Hülse auswechselnden Spulenwechselaggregat
ausgerüstet ist, zum Ausführen des Verfahrens nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß das Anspinnaggregat (3) ein
erstes Anspinnprogramm und nach diesem ersten Anspinnprogramm
schaltbare Einrichtungen (4, 31) zum Anspinnen eines von der
Kreuzspule (1) zum Spinnelement (6′) zurückgeführten Fadens
(8′′′) und ein zweites Anspinnprogramm und nach diesem
zweiten Anspinnprogramm schaltbare Einrichtungen (34, 36) zum
Anspinnen eines von einer Vorratsspule (33) zum Spinnelement
(6′) zurückgeführten Hilfsfadens (33 a) sowie auf einen
Fadenbruch oder seine Folgen ansprechbare Schaltmittel (68)
zum Starten des ersten Anspinnprogramms und auf einen
Spulenwechsel oder seine Veranlassung oder seine Folgen
ansprechbare Schaltmittel (67) zum Starten des zweiten
Anspinnprogramms besitzt.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß an
der OE-Spinnmaschine, am Spulenwechselaggregat (50), an der
Spinnstelle oder am Anspinnaggregat (23) ein auf einen
Spulenwechsel, seine Veranlassung oder seine Folgen
ansprechbarer Signalgeber (61, 66, 49) vorhanden ist, der mit
den Schaltmitteln (67) zum Starten des zweiten
Anspinnprogramms in Wirkverbindung (62 bis 65) bringbar ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Signalgeber (61) einen mit einer Folgesteuereinrichtung des
Spulenwechselaggregats (50) gekoppelten Schalter besitzt.
10. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Signalgeber (49) einen den Spulenrahmen (18) auf
Vorhandensein einer leeren Spulenhülse (2) überprüfenden
Sensor besitzt.
11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Sensor (49) am Anspinnaggregat (23) angeordnet ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
OE-Spinnmaschine oder die Spinnstelle einen Garnlängenzähler
(47) besitzt, der mit den Schaltmitteln (67) zum Auswählen
und/oder Starten des zweiten Anspinnprogramms
Wirkverbindungen (72, 73) aufweist, die aktivierbar sind,
sobald der Garnlängenzähler (47) anläßlich des Erreichens
einer vorgegebenen Garnlänge der Kreuzspule (1) und/oder
anläßlich des dadurch bedingten Spulenwechselvorgangs wieder
auf Null gestellt ist.
13. Einrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß vom
Garnlängenzähler (47) eine Wirkverbindung (73) zu einem
Signalgeber (72) vorhanden ist, der mit den Schaltmitteln
(67) zum Auswählen und/oder Starten des zweiten
Anspinnprogramms in Wirkverbindung bringbar ist.
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