DE3801471A1 - Verfahren und vorrichtung zum sanieren einer im erdreich verlegten rohrleitung - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum sanieren einer im erdreich verlegten rohrleitungInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16L—PIPES; JOINTS OR FITTINGS FOR PIPES; SUPPORTS FOR PIPES, CABLES OR PROTECTIVE TUBING; MEANS FOR THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16L55/00—Devices or appurtenances for use in, or in connection with, pipes or pipe systems
- F16L55/16—Devices for covering leaks in pipes or hoses, e.g. hose-menders
- F16L55/162—Devices for covering leaks in pipes or hoses, e.g. hose-menders from inside the pipe
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Sanieren einer
im Erdreich verlegten Rohrleitung, vorzugsweise eines Abwasserkanals
unter Verwendung eines aushärtenden Abdichtmittels und eines in die
Rohrleitung einstülpbaren Kalibrierschlauches, der mit einem Ende an
einem in einen Kontrollschacht eingebrachten Inversionsrohr festgelegt
ist.
Die Erfindung bezieht sich außerdem auf eine Vorrichtung zur Durchfüh
rung des Verfahrens. Es sind verschiedene Verfahren zum Sanieren einer
im Erdreich verlegten Rohrleitung bekannt, bei denen ein aus einem Fa
servlies gefertigter Auskleideschlauch verwendet wird, der mit einem
aushärtbaren Kunststoffharz getränkt wird. Bei dem aus der US-PS
44 56 401 vorbekannten Verfahren erfolgt die Beschichtung innerhalb
der Rohrleitung. Dazu sind auf der Zuführleitung zwei im Abstand zu
einander angeordnete Kolbenscheiben aufgesetzt. Zwischen den Kolben
scheiben liegen Austrittsöffnungen für das Befestigungsmaterial. Der
zwischen den Kolbenscheiben liegende Raum ist vollständig mit Be
schichtungsmaterial gefüllt. Die äußere Kolbenscheibe berührt das vor
dere Ende eines umgestülpten Kalibrierschlauches, der während der Aus
härtzeit des Harzes in der Rohrleitung verbleibt.
Dieses vorbekannte Verfahren ist nur bedingt einsetzbar, da üblicher
weise eine im Erdreich verlegte Rohrleitung nicht geradlinig verläuft,
sondern Versetzungen, Krümmungen und Unregelmäßigkeiten im Querschnitt
aufweist. Die starren Kolbenscheiben können sich diesen Gegebenheiten
nicht anpassen.
Außerdem ist ein Auskleideschlauch verhältnismäßig teuer. Die Kosten
sind nur dann vertretbar, wenn ein neue Rohrleitung gelegt werden
müßte. Oftmals ist es jedoch auch nur notwendig, ein zwischen zwei
Kontrollschächten liegendes Teilstück einer Rohrleitung in bestimmten
Abschnitten zu sanieren.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Art zu entwickeln, welches auch dann einsetz
bar ist, wenn die zu sanierende Rohrleitung Krümmungen, Versetzungen
und Unregelmäßigkeiten im Querschnitt aufweist. Außerdem liegt der
Erfindung noch die Aufgabe zugrunde, zur Durchführung des Verfahrens
eine einfache Vorrichtung zu entwickeln.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe bezüglich des Verfahrens ist erfin
dungsgemäß vorgesehen, daß das Abdichtmittel mittels einer Pumpe einer
Zuführleitung und eines in die Rohrleitung eingebrachten und verfahr
baren Spritzaggregates zumindest im Bereich von Schadstellen auf die
Innenfläche der Rohrleitung aufgebracht wird, und daß das Abdichtmit
tel durch den eingestülpten Kalibrierschlauch egalisiert und dadurch
wenigstens in die Fugen, Risse oder Kanäle der Rohrleitungswandung
gepreßt wird.
Dieses Verfahren ist auch für die partielle Sanierung einer Rohrlei
tung anwendbar, da das Beschichtungsmaterial in diesem Fall nur in dem
schadhaften Bereich oder in den schadhaften Bereichen auf die Innen
fläche der zu sanierenden Rohrleitung gespritzt wird. Oftmals sind
diese schadhaften Stellen nur die Verbindungen von zwei Rohren. Der Ka
librierschlauch wird dann von dem das Inversionsrohr aufweisenden Kon
trollschacht bis zu der in Stülprichtung letzten Schadstelle umge
stülpt. Der Kalibrierschlauch hat bei diesem Verfahren direkt Kontakt
mit der Innenbeschichtung. Nach dem Aushärten der Innenbeschichtung
wird er vorzugsweise wieder aus der Rohrleitung herausgezogen. Das Um
stülpen des Kalibrierschlauches erfolgt in bekannter Weise mittels
einer Wassersäule konstanter Höhe. Die Verwendung eines umgestülpten
Kalibrierschlauches hat nicht nur den Vorteil, daß der Druck in ra
dialer Richtung auf die Innenfläche der Rohrleitung aufgebracht wird,
sondern bietet darüber hinaus den Schutz gegen Infiltration von Fremd
wasser während des Aushärtens der Innenbeschichtung. Das Verfahren ist
also auch dann einsetzbar, wenn die zu sanierende Rohrleitung im Grund
wasser liegt. Darüber hinaus dient der Kalibrierschlauch auch als Gleit
schalung z.B. bei Scherbenbildungen im zu sanierenden Kanal. Nach er
folgter Innenbeschichtung wird das Einbrechen schadhafter Altrohrberei
che verhindert.
Zweckmäßigerweise liegt das Spritzaggregat in einem, bezogen auf den
Abstand von zwei aufeinander folgenden Kontrollschächten der Rohrlei
tung, geringen Abstand zum vorderen Ende des umgestülpten Kalibrier
schlauches. Um diesen Abstand konstant zu halten, wird in vorteilhaf
ter Weise das Spritzaggregat mit der Geschwindigkeit des vorderen En
des des Kalibrierschlauches bewegt. Diese Bewegungen lassen sich über
eine Fernsehkamera von einem Arbeitswagen aus überwachen und steuern.
Um die glatte Innenfläche der zuvor gereinigten Rohrleitung zu er
reichen, wird die Beschichtung der Innenfläche der zu sanierenden
Rohrleitung in die Fugen, Risse und Kanäle der Rohrleitungswandung ge
preßt. Vor dem Reinigen können die Fugenrisse oder Kanäle mittels
eines Roboters ausgefräst werden.
Zur Innenbeschichtung wird ein Mörtel, vorzugsweise ein Kunststoffmör
tel, verwendet, der zur Erhöhung der Festigkeit mit Fasern armiert
sein kann. Solche Innenbeschichtungen sind verhältnismäßig preiswert
und leicht zu verarbeiten, da die Aushärtzeit beispielsweise zwölf
Stunden beträgt.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe bezüglich der Vorrichtung ist vor
gesehen, daß das Spritzaggregat eine um eine horizontale Achse an
treibbare Schleudertrommel aufweist, deren Wandung mit Durchtritts
öffnungen für den Mörtel versehen ist. Der Mörtel wird dadurch senk
recht unter Ausnutzung der Zentrifugalkräfte auf die Innenfläche der
Rohrleitung geschleudert.
Weitere Kennzeichen und Merkmale einer vorteilhaften Ausgestaltung
der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand von weiteren Unteransprü
chen und ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevor
zugten Ausführungsbeispiels. Es zeigt:
Fig. 1 eine Teilansicht eines zwischen zwei Kontrollschächten liegen
den Teilstückes einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zu
sanierenden Rohrleitung.
Eine andeutungsweise dargestellte, aus Betonrohren gebildete Rohrlei
tung 10 ist mit mehreren die Schadstellen bildenden Durchbrechungen
oder Ausnehmungen 11 versehen. Diese Durchbrechungen bzw. Ausnehmun
gen 11 wurden nach dem Reinigen der Rohrleitung 10 durch Ausfräsen
von Rissen hergestellt, da oftmals die an einen Riß angrenzenden Wan
dungsteile der Rohrleitung 10 bröckelig sind, wodurch es nach dem Sa
nieren in relativ kurzer Zeit wiederum zu Undichtigkeiten kommen
könnte. In einen Kontrollschacht 12 wurde ein Inversionsrohr 13 ein
gebracht. Auf das der Rohrleitung 10 zugeordnete Ende des Inversions
rohres 13 wurde ein Ende eines umstülpbaren Kalibrierschlauches 14 in
nicht näher erläuterter Weise festgelegt. Außerdem wurde in die Rohr
leitung 10 ein Spritzaggregat 15 eingebracht, welches mit einer Zu
führleitung 16 leitend verbunden ist. Der Endbereich der Zuführlei
tung 16 ist an einem in der Rohrleitung 10 verfahrbaren Schlitten 17
angeordnet. Der Schlitten 17 könnte beispielsweise mittels eines
nicht dargestellten Seiles und einer Winde verfahren werden. Im dar
gestellten Ausführungsbeispiel ist das Spritzaggregat 15 fest mit der
Zuführleitung 16 verbunden, so daß die Bewegung der Zuführleitung 16
auf das Spritzaggregat 15 übertragen wird. Das Spritzaggregat 15
weist eine rotierend antreibbare Schleudertrommel 18 auf, deren Wan
dung mit mehreren Durchtrittsöffnungen 19 versehen ist. Die Drehachse
dar Schleudertrommel 18 liegt in der Mittellängsachse der Rohrleitung
10. Im dargestellten Ausführungsbeispiel wurde in einer Ausgangsstel
lung das Spritzaggregat 15 in das dem Kontrollschacht 10 zugeordnete
Ende der Rohrleitung 10 gebracht. Mittels einer Pumpe wird über die
Zuführleitung dem Spritzaggregat 15 Mörtel zugeführt. Durch die Dre
hung der Schleudertrommel 18 wird der Mörtel durch die Durchtrittsöff
nungen 19 hindurch senkrecht auf die Innenfläche der Rohrleitung 10
geschleudert, wie durch die Pfeile angedeutet. Der Mörtel selbst ist
durch die Kreise 20 angedeutet. Aus der Darstellung geht hervor, daß
der Mörtel 20 auch in Durchbrechungen 11 geschleudert wird. Unmittel
bar nach dem Aufbringen des Mörtels 20 wird mit dem Umstülpen des Ka
librierschlauches mittels einer Wassersäule begonnen. Dadurch wird
der Mörtel 20 egalisiert und noch fester in die Durchbrechungen 11
gepreßt. Während des Aufbringens und Egalisierens des Mörtels 20 ist
der Abstand zwischen dem Spritzaggregat 15 und dem vorderen Ende des
Kalibrierschlauches sehr klein. Wie aus der Figur erkennbar, ist der
Kalibrierschlauch 14 so ausgelegt, daß die Innenfläche der Rohrleitung
10 noch mit einer Beschichtung 21 versehen wird. Dadurch wird einer
seits die Dichtigkeit erhöht und andererseits ein glatte Innenfläche
geschaffen.
Aus der Zeichnung ergibt sich, daß nicht das ganze zwischen zwei Kon
trollschächten liegende Teilstück eines Abwasserkanals saniert werden
muß. Sollen nur bestimmte Teilstücke abgedichtet werden, ist das
Spritzaggregat 15 in diesen Bereich zu bringen und dann wieder Mörtel
zuzuführen. Nach dem Aushärten des Mörtels 20 kann der Kalibrier
schlauch 14 aus der Rohrleitung 10 entfernt werden.
Aus der Fig. 1 geht noch hervor, daß die überschüssige Mörtelmenge
vor dem umgestülpten Kalibrierschlauch 14 hergeschoben wird. Es sei
noch erwähnt, daß die zugeführte Mörtelmenge je nach Zustand der zu
sanierenden Rohrleitung 10 veränderbar ist.
Bezugszeichen:
10 Rohrleitung
11 Durchbrechung bzw. Ausnehmung
12 Kontrollschacht
13 Inversionsrohr
14 Kalibrierschlauch
15 Spritzaggregat
16 Zuführleitung
17 Schlitten
18 Schleudertrommel
19 Durchtrittsöffnung
20 Mörtel
21 Beschichtung
11 Durchbrechung bzw. Ausnehmung
12 Kontrollschacht
13 Inversionsrohr
14 Kalibrierschlauch
15 Spritzaggregat
16 Zuführleitung
17 Schlitten
18 Schleudertrommel
19 Durchtrittsöffnung
20 Mörtel
21 Beschichtung
Claims (8)
1. Verfahren zum Sanieren einer im Erdreich verlegten Rohrleitung,
vorzugsweise eines Abwasserkanals unter Verwendung einer aushärtbaren
Innenbeschichtung und eines in die Rohrleitung einstülpbaren Kalibier
schlauches, der mit einem Ende an einem in einen Kontrollschacht ein
gebrachten Inversionsrohr festgelegt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß das die Innenbeschichtung bildende
Beschichtungsmaterial mittels einer Pumpe, einer Zuführleitung (16)
und eines in die Rohrleitung (10) eingebrachten und verfahrbaren
Spritzaggregates (15) zumindest im Bereich von Schadstellen auf die
Innenfläche der Rohrleitung (10) aufgebracht wird, und daß das Be
schichtungsmaterial durch den umgestülpten Kalibrierschlauch (14) ega
lisiert und dadurch wenigstens in die Fugen, Risse oder Kanäle der
Rohrleitungswandung gepreßt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Spritz
aggregat (15) in einem, bezogen auf den Abstand von zwei aufeinander
folgenden Kontrollschächten der Rohrleitung, geringen Abstand zum vor
deren Ende des umgestülpten Kalibrierschlauches (14) liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Spritz
aggregat (15) mit der Geschwindigkeit des vorderen Endes des Kalibrier
schlauches (14) bewegt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das die In
nenbeschichtung (21) der Rohrleitung (10) bildende Beschichtungsmaterial
in die Risse, Fugen oder Kanäle der Rohrleitungswandung gepreßt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Be
schichtungsmaterial ein Mörtel, vorzugsweise ein Kunststoffmörtel ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Mörtel
mit Fasern, beispielsweise Glasfasern, armiert ist.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß das Spritzaggregat (15) eine um eine hori
zontale Achse antreibbare Schleudertrommel (18) aufweist, deren Wan
dung mit Durchtrittsöffnungen (19) für den Mörtel versehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Dreh
achse der Schleudertrommel (18) in der Mittellängsachse der Rohrlei
tung (10) liegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883801471 DE3801471A1 (de) | 1988-01-20 | 1988-01-20 | Verfahren und vorrichtung zum sanieren einer im erdreich verlegten rohrleitung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883801471 DE3801471A1 (de) | 1988-01-20 | 1988-01-20 | Verfahren und vorrichtung zum sanieren einer im erdreich verlegten rohrleitung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3801471A1 true DE3801471A1 (de) | 1989-08-03 |
Family
ID=6345590
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883801471 Withdrawn DE3801471A1 (de) | 1988-01-20 | 1988-01-20 | Verfahren und vorrichtung zum sanieren einer im erdreich verlegten rohrleitung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3801471A1 (de) |
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1988
- 1988-01-20 DE DE19883801471 patent/DE3801471A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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---|---|---|---|
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