DE3590518C2 - - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Ge­ biet des Betriebes von Hauptrohrleitungen, insbesondere auf ein Verfahren zur Reparatur von Rohrleitungen und auf eine Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.

Zur Zeit sind ein Verfahren zur Reparatur von Rohrlei­ tungen und eine Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens weit bekannt (z. B. "Cleaning and Lining of Small Pipe at Philadelphia" von Joseph v. Radziul und Robert E. Jackson, JOURNAL AMERICAN WATER WORKS ASSOCIATION, Vol. 57, No. 12, December 1965, S. 1513-1527).

Entsprechend dem bekannten Verfahren schneidet man in einer Rohrleitung Fenster nach jeden 230 m aus. Dann verlegt man in der Rohrleitung einen biegsamen Faden, vermittels dessen in die Rohrleitung ein Zugseil hinein­ gezogen wird. Mittels des Zugseiles verschiebt man in der Rohrleitung eine Reinigungsvorrichtung. Nach der Rei­ nigung der Rohrleitung läßt man durch diese erneut die Einrichtung zum Verlegen des Zugseiles durch, das eine Vorrichtung zur Überzugsaufbringung sowie Schläuche für die Zuführung zu dieser von Druckluft und Mörtel (das heitß enrgie- und mörtelzuführende Versorgungsleitungen) durch die Rohrleitung bewegt. Das Mittel zum Verlegen des biegsamen Fadens in der Rohrleitung besteht aus ei­ nem Bewegungsantrieb mit Elektromotor, der sich in der Rohrleitung verschiebt, und aus einer Treommel mit einem Vorrat an biegsamem Faden, welche außerhalb der Rohrlei­ tung angeordnet ist.

Jedoch verlängert solch eine Reihenfolge der Durch­ führung von Arbeitsoperationen den Prozeß der Reparatur einer Rohrleitung und macht für die Ausführung jeder Ar­ beitsoperation separate Vorrichtungen erforderlich, was die Reparatur verteuert, den technologischen Reinigungs­ prozeß in die Länge zieht und ein zahlreiches Personal für die Bedienung der Vorrichtungen erfordert.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrun­ de, ein solches Verfahren zur Reparatur von Rohrleitungen und eine solche Einrichtung zur Durchführung dieses Ver­ fahrens anzugeben, bei welchen durch Überlagerung der Hilfsarbeitsgänge beim Verlegen von Versorgungsleitungen ein Teil der Ausrüstung reduziert, der technologische Reinigungsprozeß gekürzt und die Bedienung vereinfacht werden könnten.

Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren zur Reparatur von Rohrleitungen, bei dem eine Rohrleitung von Ablagerungen gereinigt und ein biegsamer Faden verlegt wird, mit dem man in die Rohrleitung ein Zugseil und energie- und mörtelzuführende Versorgungsleitungen hineinzieht, welche an eine Vorrichtung zur Aufbringung eines Überzugs angeschlossen sind, dadurch gelöst, daß man den biegsamen Faden gleichzeitig mit der Reinigung der Rohrleitung von Ablagerungen verlegt.

In der Einrichtung zur Durchführung des erfindungs­ gemäßen Verfahrens zur Reparatur von Rohrleitungen, die eine Reinigungsvorrichtung, ein Mittel für die Zuführung eines biegsamen Fadens und eine Vorrichtung zur Überzugs­ aufbringung auf die Innenfläche der Rohrleitung enthält, welche Vorrichtung mit einem Zugseil und mit energie- und mörtelzuführenden Versorgungsleitungen verbunden ist, erfindungsgemäß das Mittel für die Zuführung des biegsa­ men Fadens an der Reinigungsvorrichtung hinter dem Schneid­ werkzeug derselben montiert ist und eine auf der dem Schneidwerkzeug abgewandten Stirnseite offene Kammer enthält, in welcher eine Spule mit dem biegsamen Faden und einem dreh­ baren Element, das den Faden von der Spule abwickelt, hori­ zontal angeordnet ist.

Das Verlegen des biegsamen Fadens während der Reini­ gung der Rohrleitung bietet die Möglichkeit, die Repara­ tur der Rohrleitungen zu vereinfachen und die Zeitdauer ihrer Durchführung zu reduzieren, wobei die Menge der Ausrüstungen geringer wird und der sonst notwendige selb­ ständige Bewegungsantrieb zum Verlegen des biegsamen Fa­ dens entfällt. Die Zuverlässigkeit der Verlegung des Fa­ dens wird erhöht, weil der ganze Fadenvorrat zusammen mit der Reinigungsvorrichtung in der Rohrleitung verschoben wird.

Im folgenden wird die Erfindung durch eine eingehen­ de Beschreibung eines Ausführungsbeispiels des Verfahrens und der Einrichtung zur Reparatur von Rohrleitungen unter Bezugnahme auf Zeichnungen erläutert, in de­ nen es zeigt

Fig. 1 schematische Darstellung der erfindungsgemä­ ßen Einrichtung, die in einer Rohrleitung untergebracht ist,

Fig. 2 einen Schnitt nach Linie II-II der Fig. 1.

Das Verfahren zur Reparatur von Rohrleitungen be­ steht darin, daß in einer Rohrleitung 1 (Fig. 1) in ei­ nem vorgegebenen Abstand voneinander Öffnungen 2 ausge­ schnitten werden. Danach bringt man in die Rohrleitung 1 über eine der Öffnungen 2 eine bekannte Reinigungsvor­ richtung 3 ein, die in der Rohrleitung mittels eines Flüssigkeitsstroms verschoben wird. An die Reinigungs­ vorrichtung 3 hängt man einen Vorrat an einem biegsamen Faden 4 an, dessen Ende man über einen Wirbel an einem Zugseil festmacht oder an der Rohrleitung in der Nähe der Öffnung 2 befestigt. Gleichzeitig mit der Verschie­ bung der Reinigungsvorrichtung 3 findet die Reinigung der Rohrleitung von Ablagerungen und die Verlegung des biegsamen Fadens 4 statt.

Danach löst man das Ende des verlegten Fadens 4 los und schließt an dieses in bekannter Weise ein Zug­ seil 5, energie- und mörtelzuführende Versorgungslei­ tungen 6 und 7 (das heißt Schläuche für die Zuführung der Druckluft und des Zement-Sand-Mörtels) an.

Je nach dem Ausziehen des biegsamen Fadens 4 werden in die Rohrleitung das Zugseil 5 und die Versorgungslei­ tungen 6 und 7 hineingezogen, welche mit ihren anderen Enden an eine Vorrichtung zur Überzugsaufbringung ange­ schlossen sind.

Die das erfindungsgemäße Verfahren realisierende Ein­ richtung enthält: eine Reinigungsvorrichtung 3, die eine beliebige bekannte Konstruktion hat und in der Rohrlei­ tung durch einen Flüssigkeitsstrom verschoben wird; ein Mittel 8 für die Zuführung des biegsamen Fadens 4, wel­ che an der Reinigungsvorrichtung hinter dem Schneidwerk­ zeug 9 derselben montiert ist; eine bekannte Vorrichtung 10 zum Aufbringen eines Überzugs, beispielsweise aus Ze­ ment-Sand-Mörtel, auf die Innenfläche der Rohrleitung.

Die Vorrichtung 10 ist mit dem Zugseil 5, den ener­ gie- und mörtelzuführenden Versorgungsleitungen 6 und 7 beispielsweise mittels flexiblen Schläuchen verbunden, die über einen Wirbel 11 mit dem Ende des in der Rohr­ leitung verlegten biegsamen Fadens 4 verbunden werden.

Das Mittel 8 für die Zuführung des biegsamen Fadens 4 enthält eine Kammer 12 (Fig. 2), die auf der einen Stirnseite offen ist. In der Kammer 12 ist eine Spule 13 mit einem Vorrat am biegsamen Faden 4 horizontal ange­ ordnet. An der Spule 13 ist ein drehbares Element 14 an­ gebracht, das den Faden von der Spule abwickelt.

Das drehbare Element 14 ist in Gestalt eines L-för­ migen Hebels ausgebildet, der mit seinem einen Ende am Gehäuse eines Lagers 15 angebracht ist, welches auf der Achse 16 der Spule 13 montiert ist. An den anderen paral­ lel zur Achse der Spule liegenden Hebelende ist eine Rol­ le 17 angebracht, die von einem Bügel 18 umfaßt ist. Über die durch den Bügel 18 und die Rolle 17 gebildete Öffnung verläuft der biegsame Faden 4. Die Länge des die Rolle 17 tragenden Hebelendes beträgt die halbe Länge der Spu­ le 13.

Zur Verschiebung der Reinigungsvorrichtung 3 mit­ tels des Flüssigkeitsstroms steht die Rohrleitung über einen Stutzen 19 (Fig. 1) mit einem System 20 der Flüs­ sigkeitszuführung in Verbindung. Die zu reparierenden Rohrleitungsabschnitte sind von der übrigen Rohrleitung mittels Verschlußstopfen 21 getrennt.

Die Arbeit der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Ein­ richtung geht auf die folgende Weise vor sich.

Mit Hilfe des Systems 20 pumpt man in die Rohrlei­ tung 1 eine Flüssigkeit, z. B. Wasser, ein, das die Rei­ nigungsvorrichtung 3 in der Rohrleitung verschiebt, wel­ che die Rohrleitung 1 von Ablagerungen reinigt.

Bei der Bewegung der Reinigungsvorrichtung 3 in der Rohrleitung wickelt das drehbare Element 14 (Fig. 2), indem es um die Spule 13 umläuft, den biegsamen Faden 4 von derselben ab, welcher sich relativ zum Zugseil 5 mit Hilfe des Wirbels 11 (Fig. 1) dreht.

Nachdem die Reinigungsvorrichtung das Ende des zu reparierenden Abschnittes der Rohrleitung 1 erreicht hat, löst man den biegsamen Faden 4 von der Reinigungsvorrich­ tung 3 los und befestigt ihn an der (in der Figur nicht ge­ zeigten) Zugvorrichtung. Dann zieht man über die Öffnun­ gen 2 mit Hilfe des biegsamen Fadens 4 in die Rohrleitung das Zugseil und die energie- und mörtelzuführenden Ver­ sorgungsleitungen hinein, die man an die Vorrichtung 10 zur Überzugsaufbringung anschließt, und auf die Innen­ fläche der Rohrleitung trägt man in bekannter Weise den Mörtel bei gleichzeitigem Durchziehen der Vorrichtung 10 durch die Rohrleitung auf. Durch eine nächstfolgende Öff­ nung 2 führt man das Zugseil 5, die energie- und mörtel­ zuführenden Versorgungsleitungen 6 und 7 aus der Rohr­ leitung 1 heraus.

Nach dem Herangehen der Vorrichtung 10 an die nächst­ folgende Öffnung 2 löst man das Zugseil 5, die energie- und mörtelzuführenden Versorgungsleitungen von dieser Vor­ richtung ab, und an diese schließt man ein Zugseil und energie- und mörtelzuführende Versorgungsleitungen an, welche im nächsten Abschnitt der Rohrleitung verlegt sind.

Die Erfindung kann zum Auftragen eines Zement-Sand- Gemisches auf die Innenfläche von kommunalen, industriel­ len, landwirtschaftlichen, meliorativen und anderen Rohr­ leitungen in der Periode ihres Baus oder ihrer Repara­ tur angewendet werden.

Claims (2)

1. Verfahren zur Reparatur von Rohrleitungen, bei dem eine Rohrleitung (1) von Ablagerungen gereinigt und ein biegsamer Faden (4) verlegt wird, mit dem man in die Rohrleitung (1) ein Zugseil (5) und energie- und mörtelzuführende Versorgungsleitungen (6 und 7) hineinzieht, welche an eine Vorrichtung (10) zur Aufbringung eines Überzugs angeschlossen sind, dadurch ge­ kennzeichnet, daß man den biegsamen Faden (4) gleichzeitig mit der Reinigung der Rohrleitung (1) von Ablagerungen verlegt.

2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, die eine Reinigungsvorrichtung (3), ein Mit­ tel (8) für die Zuführung eines biegsamen Fadens (4) und eine Vorrichtung (10) zur Überzugsaufbringung auf die Innenfläch der Rohrleitung (1) enthält, welche Vorrich­ tung mit einem Zugseil (5) und energie- und mörtelzufüh­ renden Versorgungsleitungen (6 und 7) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Mit­ tel (8) für die Zuführung des biegsamen Fadens an der Reinigungsvorrichtung (3) hinter dem Schneidwerkzeug (9) derselben montiert ist und eine auf der dem Schneidwerk­ zeug (9) abgewandten Stirnseite offene Kammer (12) enthält, in welcher eine Spule (13) mit dem biegsamen Faden (4) und einem drehbaren Element (14), das den Faden (4) von der Spule (13) abwickelt, horizontal angeordnet ist.