DE3634145C2 - - Google Patents
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- B05—SPRAYING OR ATOMISING IN GENERAL; APPLYING FLUENT MATERIALS TO SURFACES, IN GENERAL
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- B05D1/00—Processes for applying liquids or other fluent materials
- B05D1/02—Processes for applying liquids or other fluent materials performed by spraying
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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- F16L—PIPES; JOINTS OR FITTINGS FOR PIPES; SUPPORTS FOR PIPES, CABLES OR PROTECTIVE TUBING; MEANS FOR THERMAL INSULATION IN GENERAL
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Sanieren oder
Beschichten bei der Herstellung einer nicht-begehbaren
Rohrleitung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Sie
betrifft ferner eine Vorrichtung zum Durchführen des
Verfahrens und ein Sanierungs- oder Beschichtungsmaterial
zur Verwendung bei dem Verfahren.
Ein derartiges Verfahrens ist aus der US-PS 35 90 445
bekannt. Es handelt sich dabei um ein Schleuderspritzen
mit einem Mörtel. Diese Methode ist der Betontechnologie
entnommen. Durch den Schleudervorgang ergibt sich eine
rauhe Oberflächentextur, so daß trotz der nachlaufenden
Glättvorrichtung die Gefahr einer rauhen Oberfläche
besteht. Durch die Rauhigkeit wird die
Strömungsgeschwindigkeit reduziert. Auch können turbulente
Rohrströmungen auftreten und zu Ablagerungen führen.
Außerdem ist bei dem Verfahren nach der US-PS 35 90 445
eine gleichmäßige Materialauftragsstärke nicht erzielbar,
was zu Ungleichförmigkeiten des Querschnitts führt. Desweiteren
müssen einmündende Hausanschlüsse vor dem
Schleudervorgang verschlossen werden.
Ein weiteres, bekanntes Verfahren zum Sanieren oder zum
Beschichten einer nicht begehbaren Rohrleitung ist in
"Neue DELIWA-Zeitschrift", Heft 10, 1972, S. 449-454,
beschrieben. Dabei wird ein Sanierungsmaterial auf die
gesamte Rohrleitungs-Innenwandfläche sukzessive und durch
einen kontinuierlichen Vorgang gleichmäßig auf die
Rohrleitungs-Innenwandfläche aufgebracht, indem ein grobes
Voreinfüllen eines Zwischenraumes zwischen einem Ziehdorn
und einer Rohrinnenwandfläche erfolgt, wonach dann durch
eine kegelig sich erweiternde Fläche ein Abziehen in
Axiallängsrichtung ohne nachfolgendes Glätten erfolgt.
Ausgehend von dem Verfahren nach der US-PS 35 90 445
besteht die Aufgabe der Erfindung darin, dieses Verfahren
so auszubilden, daß das damit aufgebrachte Sanierungs-
oder Beschichtungsmaterial eine gleichmäßige Oberfläche
mit einer geringen Rauhigkeit und damit verbunden mit
einem geringen Strömungswiderstand aufweist.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren gemäß
Anspruch 1.
Dabei wird bevorzugt das Sanierungsmaterial spiralförmig
aufgespachtelt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren entsteht ein "Rohr im
Rohr" mit einem homogenen Aufbau und einer hohen
Festigkeit. Das innere "Rohr" ist daher weitgehend
unabhängig vom schadhaften Rohr, wenn das
Sanierungsmaterial ausgehärtet ist.
Im Anspruch 3 ist eine Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens angegeben.
Die Vorrichtung wird mit dem Wagen langsam in einer
Richtung durch die Rohrleitung verfahren, wobei sich der
Arbeitskopf kontinuierlich dreht und somit über die
Austrittsdüse das Sanierungsmaterial kontinuierlich auf
die Innenwandfläche der Rohrleitung aufgetragen wird.
Hierfür ist an der Austrittsdüse eine Auftragspachtel
angeordnet. Die Auftragspachtel kann an die Krümmung der
Rohrleitungsinnenwandfläche angepaßt sein. Anschließend
erfolgt ein Glättvorgang.
Vorzugsweise ist, um die Schichtdicke gleichmäßig zu
halten, der Auftragspachtel und/oder der Glättspachtel zur
Steuerung eine auf die aufgespachtelte und geglättete
Auskleidung aufliegende Andrückrolle zugeordnet, die mit
einem Sensor zusammenwirkt. Dieser Sensor erfaßt durch die
Bewegung der Andrückrolle Veränderungen der Schichtdicke
und steuert daraufhin korrekturmäßig das Auftragen des
Sanierungsmaterials und ggf. die Lage der Austrittsdüse
und/oder der zugeordneten Auftragsspachtel.
Durch die vielfachen Bewegungsmöglichkeiten am Arbeitskopf
und des Arbeitskopfes selbst ist es durch verschiedene
Kombinationen möglich, mit dem Arbeitskopf außer dem
vorgenannten Auskleidungsverfahren auch verschiedene
vorbeitetende Arbeiten durchzuführen, ohne daß der Wagen
mehrmals aus der Rohrleitung herausgefahren und wieder neu
eingesetzt werden muß. Der gesamte Sanierungsvorgang
erfolgt mit einem einmaligen Einsetzen des Wagens in die
Rohrleitung und durch verschiedene Manipulationen, die
aufgrund von durch eine Fernsehkamera festgestellten
Fehlern gesteuert werden.
Für die Durchführung des Verfahrens wird eine
Zusammensetzung verwendet, wie sie im Anspruch 12
angegeben ist. Mit dem genannten Material kann das
Auskleiden von Innenwänden von Kanälen und Rohrleitungen
sowie das Verfüllen von Hohlräumen und das Abdichten von
Undichtigkeiten, z. B. defekten Muffen, bewerkstelligt
werden. Das Material kann aber auch bei der Herstellung
insbesondere von Betonrohren als Innenbeschichtung
verwendet werden, wobei das Material auf den
noch feuchten Beton aufgebracht wird. Dadurch werden die
Betonrohre durch eine haltbare Beschichtung beständiger
gegenüber den darin geführten Materialien.
Die erfindungsgemäß verwendete Zusammensetzung enthält die
Komponente A, nämlich den Mörtel, und/oder B, das
Epoxyharz (zusammen mit Verdünner und Härter), wobei
zusätzlich noch ein PU-Schaum zu der Mischung gegeben
werden kann.
Der PU-Schaum erfüllt folgende Funktion:
Bei der Reaktion mit dem Überschußwasser aus dem Zementmörtel entsteht ein geschäumter Polyurethan-Zementmörtel, der zur Wiederherstellung der Statik in Hohlräume außerhalb der Rohrleitung gepumpt werden kann.
Bei der Reaktion mit dem Überschußwasser aus dem Zementmörtel entsteht ein geschäumter Polyurethan-Zementmörtel, der zur Wiederherstellung der Statik in Hohlräume außerhalb der Rohrleitung gepumpt werden kann.
Die physiologische Unbedenklichkeit (Hygiene-Institut
Gelsenkirchen) ist eine wesentliche Voraussetzung.
Ein geeigneter PU-Schaum ist beispielsweise wie folgt
aufgebaut:
Polyol|100 GT | |
Toluidindiisocyanat | 12 GT |
Die Komponente A, der Mörtel hat als eine wichtige
Komponente nur in sehr geringen Mengen verwendetes
Diaminphosphoniumsalz. Hierbei kommt insbesondere das
Natriumsalz der
Diethylentriamin-penta-methylen-Phosphorsäure der Formel
R-[PO(OX)₂] m
R = Hydroxoalkanrest
H₂N[(CH₂-CH₂)-NH] m -(CH₂) n
m = 1-5
n = 1-6
X = Na, k; Ca, Ba, Al; Zn
n = 1-6
X = Na, k; Ca, Ba, Al; Zn
in Frage.
Die Korngröße der in dem Mörtel A enthaltenen Bestandteile
entspricht den üblicherweise in Mörteln verwendeten
Korngrößen.
In der Komponente B (Epoxyharz-Zusammensetzung) ist ein
Epoxyharz vom Bisphenol-A-Typ mit einem Epoxy-Äquivalent
von 180 bis 190 als Hauptkomponente enthalten. Daneben ist
ein Epoxyharz auf Basis von Vinylglycidylether mit einem
Epoxywert von 0,54 als Verdünnungsmittel enthalten, und
zwar in einer Menge von 15 bis 20 Gew.-Teilen, wobei die
optimale Menge bei etwa 19,5 Gew.-Teilen liegt.
Trikresylphosphit wirkt als weiteres Verdünnungsmittel.
Trikresylphosphit ist ein reaktiver Weichmacher, der mit
dem Diaminphosphoniumsalz in der Komponente A reaktiv ist.
Der Epoxidharzhärter besteht aus einem herkömmlichen
Gemisch. Ein bevorzugtes Gemisch baut sich beispielsweise
auf aus
37 Gew.-% Benzylalkohol
5 Gew.-% Salicylsäure
26 Gew.-% Isophorondiamin
15,5 Gew.-% Trimethylhexamethylendiamin
16,5 Gew.-% eines Epoxyharzes vom Bisphenol-A-Typ.
5 Gew.-% Salicylsäure
26 Gew.-% Isophorondiamin
15,5 Gew.-% Trimethylhexamethylendiamin
16,5 Gew.-% eines Epoxyharzes vom Bisphenol-A-Typ.
Dem Gemisch aus A, B und gegebenenfalls C wird Wasser in
einer Menge von 8 bis 16 Gew.-Teilen, bezogen auf
100 Gew.-Teile der Komponenten A und B, zugegeben. Die
Menge des Wassers wird so gewählt, daß sie ausreicht für
die hydraulische Aushärtung der Komponente A.
Es versteht sich, daß die Komponenten A, B und C und die
notwendige Menge an Wasser nicht von vornherein als
Gemisch vorliegen müssen. Vielmehr wird diese Mischung in
der Regel am Ort des Einsatzes hergestellt. Hierzu kann
man die jeweiligen Komponenten über Schlauchleitungen
einem Mischventil zuführen, in dem mittels Preßluft eine
Verwirbelung und Vermischung unter Ausbildung eines Gels
stattfindet.
Die Auftragsdicke hängt von der Art der zu sanierenden
Wandung ab. Sie liegt im allgemeinen bei 20 bis 35 mm,
wobei jedoch größere Dicken, insbesondere bei der
Mitverwendung eines PU-Schaums, bis zu etwa 350 mm möglich
sind. Dabei ist es möglich, die gewünschte Schichtdicke in
einem einzigen Auftrag oder auch durch mehrmaliges
Auftragen, gegebenenfalls unter Zwischentrocknung und
Härtung der vorher aufgetragenen Überzüge, zu erzielen.
Eine bevorzugte, in der Praxis bewährte Zusammensetzung,
die maschinell verarbeitet werden kann, ist wie folgt
zusammengesetzt:
1. A 100 GT
B 100 GT
2. A 100 GT
B 100 GT
C 10-50 GT
B 100 GT
2. A 100 GT
B 100 GT
C 10-50 GT
zuzüglich 16 Teile Wasser.
Die Erfindung wird in der nachfolgenden Beschreibung
anhand von Ausführungsbeispielen, teilweise anhand der
beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Gesamtansicht einer
Kanalsanierungsvorrichtung,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines mit einem
Arbeitskopf versehenen Sanierungswagens,
Fig. 3 einen Sanierungswagen gemäß Fig. 2, jedoch mit
einem mit anderen Bearbeitungswerkzeugen bestückten
Arbeitskopf,
Fig. 4 eine weitere perspektivische Ansicht des
Sanierungswagens mit anderen, am Arbeitskopf
angebrachten Bearbeitungswerkzeugen, und
Fig. 5 eine schematische, vergrößerte Darstellung einer
die Schichtdicke erfassenden und steuernden
Andrückrolle.
Eine in Fig. 1 dargestellte Sanierungsvorrichtung besteht
im wesentlichen aus einem auf dem Erdboden (10) stehenden
Bedienungs- und Gerätefahrzeug (12), zwei
Materialzuführschläuchen (14 und 16), einem Mischwagen
(18), der an einem Sanierungs- und Beschichtungswagen (20)
angekoppelt ist, auf dem eine Fernsehkamera (22) befestigt
ist, und einem mit Bearbeitungswerkzeugen (24) bestückten
Arbeitskopf (26).
Im Bedienungs- und Gerätewagen (12) befinden sich eine
Steuer- und Überwachungseinheit (28), ein Tank (30) für
Chemikalien, eine Dosier- und Fördereinrichtung (32) und
eine Haspel (34) für die Überwachungs- und
Versorgungsleitungen.
Die Materialzuführschläuche (14 und 16) laufen am Einlaß
eines Kanalschachtes (36) über eine Schachtumlenkrolle
(38) und am unteren Ende, d. h. im Übergangsbereich
zwischen dem Kanalschacht (36) und einem Kanal (39), um
eine zweite Schachtumlenkrolle (40). Der Mischwagen (18)
ist auf Rädern (42) und der Sanierungswagen (20) auf
Rädern (44) auf der Kanalsohle verfahrbar, wobei
allerdings auch die Möglichkeit besteht, eine symmetrische
Dreifachabstützung an der Kanalinnenwand vorzunehmen, und
zwar entweder durch Räder oder durch Gleitschienen.
Der in Fig. 2 dargestellte Sanierungswagen (20) weist an
seinem vorderen Ende einen Zylinder (46) auf, der
entsprechend dem Pfeil (A) aus- und einfahrbar ist. Der
Zylinder (46) ist durch einen Motor (48) um die Längsachse
(B) drehbar. Eine Kolbenstange (50) des Zylinders (46)
trägt an seinem vorderen Ende den Arbeitskopf (26). Dieser
Arbeitskopf umfaßt eine Stützplatte (52), an der zwei
Motoren (54 und 56) angebracht sind. Diese Motoren bewegen
in Richtung der Doppelpfeile (C und D) Zylinder (58 und
60), die miteinander fluchtend radial aufgerichtet sind
und in Richtung der Pfeile (E und F) ein- bzw. ausfahrbar
sind. An zugehörigen Kolbenstangen (62 und 64) der beiden
Zylinder (60 und 58) befindet sich eine Auftrags- und
Glättspachtel (66 bzw. 68). Diese Spachtel (66 und 68) ist
mit einer Austrittsdüse (70
bzw. 72) versehen, die mit einem nicht-dargestellten Kanal
verbunden ist. Dieser Kanal verläuft mittig durch die
Zylinder (58 und 60) sowie den Zylinder (46) und von dort
zu einem Versorgungsschlauch für das Sanierungsmaterial.
Die Auftrags- und Glättspachtel (66 und 68) ist
entsprechend den Doppelpfeilen (G bzw. H) um eine Achse (74)
frei schwenkbar, die parallel zur Längsachse (B)
ausgerichtet ist, um so eine Anpassung an die
Kanalinnenwandung (41) vornehmen zu können. Dabei ist
festzustellen, daß die Außenkontur der Auftrags- und
Glättspachtel (66 und 68) an die Krümmung der
Kanalinnenwandung (41) angepaßt ist.
Durch die vielfachen Bewegungsmöglichkeiten der einzelnen
Zylinder und Bearbeitungswerkzeuge ist eine sehr genaue
und vielseitige Anpassung an die jeweiligen Verhältnisse
möglich, um so einen kontinuierlichen Auftrag des
Sanierungsmaterials gewährleisten zu können.
An der Auftrags- und Glättspachtel (66 und 68) befindet
sich am rückseitigen Ende eine Andrückrolle (76), die auf
dem aufgetragenen bzw. aufgespachtelten Sanierungsmaterial
zur Anlage kommt, um so die aufgetragene Schichtdicke im
Zusammenhang mit einem Sensor zu bestimmen, der sich im
Zusammenhang mit der Mechanik der Andrückrolle deutlicher
aus Fig. 5 ergibt. Die Rolle (76) ist um eine Achse
drehbar, die ebenfalls parallel zur Längsachse B
ausgerichtet ist. Der gesamte Arbeitskopf (26) ist um die
Achse (B) entsprechend dem Pfeil (I) drehbar, wenn der
Motor (48) betätigt wird.
Die in Fig. 5 dargestellte Andrückrolle (76) ist um eine
Achse (78) frei drehbar. Die Achse (78) liegt in
Längsschlitzen (80) von Gabeln (82) eines gabelförmigen
Halters (84). Beidseits der Achse (78) befinden sich in
diesem Schlitz Federn (86 und 88). Die Feder (86) liegt
zwischen der Schlitzendwand (81) und der Achse (78), und
die Feder (88) zwischen der Achse (78) und einer Endplatte
(90) eines in Richtung des Doppelpfeiles (K) beweglichen
Stößels (92). Dieser Stößel (92) steht mit einem
Sensorkasten (94) in Verbindung, und dessen Sensor
wiederum mit dem gesamten Steuer- und Antriebssystem für
die Bearbeitungswerkzeuge, insbesondere für die
Sanierungsmaterialzufuhr und die Auftrags- und
Glättspachtel.
Nachfolgend soll nun das Sanierungsverfahren beschrieben
werden.
Der Sanierungswagen (20) wird entsprechend der Darstellung
in Fig. 1 in den Kanal (39) eingebracht und dann langsam
den Kanal entlang vorwärtsbewegt. Dabei dreht sich der
Arbeitskopf (26) entsprechend dem Pfeil (I), wobei die
Auftrags- und Glättspachteln (66 und 68) sich entlang der
Kanalinnenwandung (41) bewegen, und zwar spiralförmig
derart, daß dabei kontinuierlich und gleichförmig
Sanierungsmaterial auf die
Kanalinnenwandung (41) aufgespachtelt und geglättet wird,
so daß nach dem Aushärten des Sanierungsmaterials ein
homogenes und hochfestes "Rohr im Rohr" entsteht, welches
bei geringerem Arbeitsaufwand eine Kanalsanierung bewirkt,
die einer Neuverlegung eines Rohres im Prinzip
gleichkommt.
Je nach den Erfordernissen können an dem Arbeitskopf drei
Spachteln und eine Vorspachtel montiert werden. Der
gesamte Arbeitsvorgang wird alle vier Meter kontrolliert,
indem über den im Fahrzeug oberirdisch befindlichen
Plotter ein Ausdruck gestartet wird, an dem dann die
Gleichmäßigkeit der Beschichtungsstärke überprüft wird.
Sollte sich wider Erwarten an dem zu sanierenden Kanal
eine Deformierung befinden bzw. sich der Querschnitt des
Kanals verändern, so entsteht an der Andrückrolle ein
höherer Druck. Die Rolle wird dann automatisch nach hinten
gedrückt. Somit verändert sich der vorgegebene Abstand
zwischen Rolle und Sensor. Automatisch wird der
Beschichtungsvorgang unterbrochen. Nun muß die Maschine
vom Fahrzeug oberirdisch manuell durch den veränderten
Querschnitt gesteuert werden. Sobald der Kanal wieder
seinen ursprünglichen Querschnitt erreicht hat, kann die
Maschine wieder automatisch mit dem Beschichtungsvorgang
beginnen.
Durch die bereits erwähnte Anordnung der einzelnen
Zylinder und Motoren werden 12 Freiheitsgrade erreicht,
mit denen eine optimale Einstellung des Sanierungswagens
und der Bearbeitungswerkzeuge vorgenommen werden kann.
Die Andrückrolle kann auch eine andere, technisch
äquivalente Gestalt haben, beispielsweise Kugelgestalt.
Auch besteht die Möglichkeit, daß nur die Austrittsdüse
(70) vorgesehen ist und nicht die Austrittsdüse (72),
wobei dann die Auftrags- und Glättspachtel (66) ein
Vorglätten und die Spachtel (68) ein Nachglätten vollzieht.
Der zuvor beschriebene Beschichtungsvorgang ist nicht
immer sofort durchführbar, da möglicherweise Schäden im zu
sanierenden Kanalrohr vorbearbeitet werden müssen.
Fig. 3 und 4 zeigen eine Version des Sanierungswagens mit
einem Arbeitskopf (26), der mit vier
Bearbeitungswerkzeugen bestückt ist, und zwar einer
Reinigungsdüse (96), einer Flachspachtel (98), einer
Drehspachtel (100) und einer Scheibenspachtel (102), die
symmetrisch um die Achse (B) angeordnet sind, und zwar
ähnlich wie die Auftrags- und Glättspachteln (66 und 68)
in Fig. 2, fluchtend diametral jeweils entgegengesetzt.
Den in Fig. 3 dargestellten Bearbeitungswerkzeugen (98 und
102) sind Zylinder (59 und 61) zugeordnet, die an Motoren
(53 und 55) angebracht sind. Die Bewegungsfreiheitsgrade
für diese Bearbeitungswerkzeuge und auch für die
Bearbeitungswerkzeuge (96 und 100) sind gleich den
Bewegungsfreiheitsgraden der Auftrags- und Glättspachteln
(66 und 68) der Fig. 2.
Der Drehspachtel (100) ist eine Austrittsdüse (71) für
Sanierungsmaterial zugeordnet.
Der Sanierungswagen (20) gemäß Fig. 4 ist weitgehend dem
der Fig. 3 ähnlich, jedoch sind hier zwei andere
Bearbeitungswerkzeuge angeordnet, und zwar eine
Flachspachtel (99) mit einer Austrittsdüse (101), ein
Bohrer (104) und ein Fräser (106). Die angesprochenen
Freiheitsgrade für die Bewegungen der einzelnen Teile und
insbesondere des Arbeitskopfes und der
Bearbeitungswerkzeuge sind ähnlich wie dies bereits im
Zusammenhang mit Fig. 2 beschrieben worden ist. Allerdings
ist entsprechend dem Doppelpfeil (L) der Zylinder (46)
auch noch bevorzugt senkrecht zur Längsachse (B) bewegbar,
was ebenfalls über den Motor (48) erfolgen kann. Sofern
erforderlich, sind den einzelnen Bearbeitungswerkzeugen
Sanierungsmaterial-Zuführleitungen zugeordnet. So ist
beispielsweise der Bohrer (104) als Hohlbohrer
ausgebildet, so daß durch diesen Hohlbohrer auf an sich
bekannte Weise Sanierungsmaterial durch ein gebohrtes Loch
zugeführt werden kann.
Der Funktionsablauf ist so, daß der Sanierungswagen, über
die Fernsehkamera (22) gesteuert, an die verschiedenen
Schadstellen herangefahren wird und dann die einzelnen
Bearbeitungswerkzeuge genau an die bestimmte Stelle
geführt und eingesetzt werden. Mit dem
Bearbeitungswerkzeug (99) kann über die Austrittsdüse
(101) Sanierungsmaterial, beispielsweise einem in den
Kanal einmündenden Anschluß, zugeführt werden, um diesen
abzudichten. Die Austrittsdüse (101) wird in Position
gebracht und dann der zugehörige Zylinder (59)
ausgefahren, so daß die Austrittsdüse (101) direkt an die
gewünschte Stelle gebracht wird. Vom Fahrzeug wird nun
oberirdisch Sanierungs- bzw. Dichtungsmaterial zur Düse
gebracht und auf die gewünschte Stelle, beispielsweise
einen Ausbruch, aufgetragen. Dabei wird die Austrittsdüse
um den Einlauf des Anschlusses herumgeführt und somit
eingedichtet. Durch die hinter der Düse befindliche
Glättspachtel (99) wird das aufgetragene Material
nachgeglättet.
Zur Bearbeitung von Rissen in der Rohrwandung dient der
Fräser (106). Der Arbeitskopf wird an die Rißstelle
herangefahren. Zur genauen Positionierung dient dabei die
Fernsehkamera (22). Durch das Ausfahren des zugehörigen
Zylinders (60) wird der Fräser (106) gegen den Riß
gedrückt. Der Fräser wird nun gedreht und auf dem Riß
entlanggefahren, der Riß somit aufgefräßt. Die verschiedenen,
angesprochenen Bewegungsfreiheitsgrade des Werkzeuges und
des Arbeitskopfes ermöglichen dies automatisch auf
einfache Weise. Nachdem der Fräsvorgang durchgeführt
worden ist, wird über die Austrittsdüse (101) Material
aufgetragen und mit der Spachtel (99) verstrichen und
geglättet.
Zur Beschichtung von größeren Löchern oder Kanalbrüchen
dient wiederum die Austrittsdüse (101), wobei die Spachtel
(99) nur zum Vorglätten dient. Zum endgültigen Glätten
dient hier die diametral entgegengesetzt angeordnete
Spachtel (98).
Zum Abdichten von Wassereinbrüchen an Rohrmuffen
(Rohrverbindungen) oder Rissen und Löchern dient der
Bohrer (104), der am Zylinder (58) angeordnet ist, in dem sich ein
Drehmotor befindet, über den der Hohlbohrer (104) gedreht
wird. Durch den Zylinder (58) sowie durch den Motor verläuft
eine hier nicht dargestellte Materialzuführleitung bis
zum Hohlbohrer (104). Der Zylinder (58) wird, gesteuert
durch die Fernsehkamera (22), in die geeignete Position
gefahren. Der Zylinder (58) wird mit dem Hohlbohrer (104)
gegen die Rohrwandung gedrückt. Dadurch wird in die
Rohrwandung ein Loch gebohrt. Nach Beendigung des
Bohrvorganges wird ein Dichtungsmaterial
(z. B. Zweikomponenten-Gel), das sich im Fahrzeug oberirdisch
befindet, über eine Pumpe durch die Förderleitung zum
Sanierungswagen geleitet und durch den Hohlbohrer in das
Erdreich gepreßt. Dieser Vorgang wird so lange vollzogen,
bis der Wassereinbruch abgedichtet ist. Nach Beendigung
des Abdichtvorganges wird über die Austrittsdüse (101) die
Bohrstelle verschlossen.
Nachfolgend wird ein Anwendungsbeispiel beschrieben.
Bei einem Kanalrohr mit einer NW = 300, PVC, wurde zur
Abdichtung auf eine Länge von 15 m ein Gemisch aus
Portlandzement 45 F|33 GT | |
Quarzsand 0-0,6 mm | 59,49 GT |
Elektrofilterasche | 1 GT |
Natriumaluminat | 0,8 GT |
Trassmehl | 1,0 GT |
Salicylsäure | 0,20 GT |
Diaminphosphoniumsalz | 0,005 GT |
Styrol-Acrylat-Copolymer | 2,0 GT |
Ethylen-Vinylacetat-Copolymer | 1,5 GT |
Aluminiumpulver | 0,0018 GT |
in bestimmungsgemäßer Weise mit 0,174 l Wasser angerührt
und in die Sanierungsmaschine gepumpt.
In gleicher Weise wurde die Komponente B (Epoxidharz) in
einer Zusammensetzung von
Bisphenol A|80 GT | |
Phenylglycidylether | 15,0 GT |
Trikresylphosphit | 5,0 GT |
in die Vormischkammer der Sanierungsmaschine gepumpt.
Getrennt hiervon wurde der Härter für das Epoxidharz bis
zur Vormischkammer transportiert. Der Härter hatte die
Zusammensetzung:
Isophorondiamin|26,0 GT | |
Trimethylhexamethylendiamin | 15,5 GT |
Benzylalkohol | 37 GT |
Salicylsäure | 5 GT |
Bisphenol A | 16,5 GT |
Gesteuert wurde die Menge so, daß in der Vormischkammer
stets eine Menge von 2 GT Epoxidharz und 1 GT Härter
ankam. Nach der Vormischung dieses EP-Harzes mit dem
Härter wurde das Material mit der Komponente A gemischt, und
zwar in einer 2. Mischkammer.
Das aus der Düse austretende Material wurde untersucht und
wies nach 7 Tagen folgende technischen Kenndaten auf:
Trockenrohdichte | |
1219 kg/m³ = ρ tr | |
Biegezugfestigkeit | 21 MPa = β BZ |
Druckfestigkeit | 26 MPa = β D |
Stat. ε-Modul | 2200 MPa = ε |
Haftzugfestigkeit | 2,5 MPa = β H . |
Claims (13)
1. Verfahren zum Sanieren oder zum Beschichten bei der
Herstellung einer nicht-begehbaren Rohrleitung durch
Aufbringen eines Sanierungsmaterials oder
Beschichtungsmaterials, bei welchem Verfahren in der
Rohrleitung ein einen Arbeitskopf und Zentriermittel
aufweisender Sanierungs- oder Beschichtungswagen
ferngesteuert verfahren wird, wobei sich der
Arbeitskopf kontinuierlich dreht und dabei das
Sanierungs- bzw. Beschichtungsmaterial auf die gesamte
Innenwandfläche der Rohrleitung aufgebracht und
anschließend geglättet wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Material mittels einer sich mit dem Arbeitskopf
drehenden Spachtel aufgetragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Material spiralförmig aufgetragen wird.
3. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach
Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß am
Arbeitskopf (26) eine um die Rohrleitungslängsachse (B)
kontinuierlich drehbare Austrittsdüse (70; 72) für das
Material angeordnet und dieser Austrittsdüse die
Auftragsspachtel (66; 68) zugeordnet ist, und daß
zusätzlich eine Glättspachtel vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auftragsspachtel (66, 68) hinsichtlich ihrer
Kontur an die Krümmung der Rohrleitungsinnenwandfläche
(41) angepaßt ist und um die Austrittsdüse (70; 72)
herum angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Auftragsspachtel (66, 68)
und/oder Glättspachtel eine auf der aufgespachtelten
und geglätteten Auskleidung aufliegende Andrückrolle
(76) zugeordnet ist, die mit einem Sensor (94)
zusammenwirkt und die den Auftrag des
Sanierungsmaterials und somit eine gleichmäßige
Schichtdicke steuert.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch
gekennzeichnet, daß über die Auftrags- und
Glättspachtel hinaus weitere Bearbeitungswerkzeuge (96,
98, 100, 102; 98, 99, 104, 106) am Arbeitskopf (26)
angeordnet werden können.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bearbeitungswerkzeuge für Einstellungszwecke
radial zur Rohrleitungslängsachse (B) bewegbar sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bearbeitungswerkzeuge für
Einstellungszwecke in zwei zueinander senkrechten
Richtungen radial bewegbar sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Arbeitskopf (26) für
Einstellungszwecke auf der Rohrleitungslängsachse (B)
relativ zum Sanierungs- oder Beschichtungswagen (20)
bewegbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Arbeitskopf
(26) für Einstellungszwecke relativ zum
Sanierungs- oder Beschichtungswagen (20) drehbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Arbeitskopf
(26) für Einstellungszwecke senkrecht zur
Rohrleitungslängsachse (B) relativ zum
Sanierungs- oder Beschichtungswagen (20) bewegbar ist.
12. Sanierungs- und Beschichtungsmaterial zur Verwendung
bei dem Verfahren gemäß Ansprüchen 1 oder 2 aus
- A) Mörtel und/oder
- B) Epoxyharz und gegebenenfalls
- C) einem PU-Schaum
wobei die Komponenten (A) und (B) wie folgt aufgebaut
sind:
(A) Mörtel aus: Portlandzement mit einem C₃A-Gehalt
von 8% 30 bis 40 Gew.-Teile
Quarzsand 30 bis 60 Gew.-Teile
Eletrofilterasche ca. 1 Gew.-Teil
Natriumaluminat 0,05 bis 0,3 Gew.-Teile
Trassmehl 0,05 bis 2,0 Gew.-Teile
Salicylsäure 0,02 bis 0,2 Gew.-Teile
Diaminphosphoniumsalz 0,005 bis 0,02 Gew.-Teile
Styrol-Acrylat-Copolymer 0,1 bis 2,0 Gew.-Teile
Ethylen-Vinylacetat-Copolymer (EVA) 0,6 bis 1,5 Gew.-Teile
Aluminiumpulver 0,001 bis 0,02 Gew.-Teile
(B) Epoxyharz-Zusammensetzung aus Epoxyharz vom Bisphenol A-Typ mit einem
Epoxyäquivalent von 180 bis 190 70 bis 80 Gew.-Teile
Epoxyharz auf Basis von Phenylglycidylether mit einem Epoxydwert von 0,54 15 bis 20 Gew.-Teile
Trikresylphosphit 4,0 bis 6,0 Gew.-Teile
Epoxydharzhärter 45 bis 55%, bezogen auf die Summe der drei vorstehend genannten Bestandteile,
wobei im Falle einer Mischung der Komponenten (A) und (B)
die Komponente (A) in einer Menge von 30 bis 70 Gew.-Teilen
und die Komponente (B) in einer Menge von 70
bis 30 Gew.-Teilen vorliegt, und die Komponente (C) in
einer Menge von 1 bis 30 Gew.-Teilen vorliegen kann.
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