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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Sanieren verlegter Kanalleitungen, mit einer in die Kanalleitung einführbaren Auftragsvorrichtung für eine Beschichtungsmasse, die am Ende einer der Zufuhr dieser Beschichtungsmasse dienenden Schlauchleitung auf einem Schlitten, Fahrge- stell od. dgl. angebracht ist und eine vorzugsweise um eine zur Leitungsachse parallele Achse ro- tierend antreibbare Spritz-, Sprüh- oder Schleudervorrichtung für die Beschichtungsmasse aufweist.
Eine bekannte Vorrichtung dieser Art dient vorwiegend zum Sanieren von Kanalleitungen grossen Querschnitts und von Tunnels. Mit Hilfe dieser bekannten Vorrichtung wird vorzugsweise Beton, der in der Auftragsvorrichtung selbst mit Hilfe eines Mischers aus über Schlauchleitungen zugeführten Bestandteilen hergestellt wird, mittels eines Schleuderrades auf die Wandungen des Kanals oder Tunnels aufgetragen. Die Schleuderwirkung des Schleuderrades kann durch Druckluft, die dem Schleuderrad unmittelbar zugeführt wird, so dass sie das Abschleudern des Betons unterstützt, verstärkt werden.
An der von den Versorgungsleitungen abweisenden Seite der Auftragsvorrichtung ist eine Glätteinrichtung vorgesehen, die aus einzelnen auf einem verstellbaren Spreizgestell angebrachten Abziehplatten besteht, welche bei der Fortbewegung der Auftragsvorrichtung den aufgetragenen Beton oder das sonstige Beschichtungsmaterial glätten.
Die beschriebene Vorrichtung ist wegen ihrer durch die Anbringung des Mischers gegebenen Mindestbaugrösse kaum für die Sanierung nicht begehbarer Kanalleitungen geeignet. Gerade bei der Sanierung solcher relativ kleine Querschnitte aufweisender Kanalleitungen ergibt sich bisher dadurch ein entscheidendes Problem, dass beim Auftragen einer Beschichtungs- oder Dichtmasse auf die Leitungsinnenwand die Öffnungen von Kanalanschlüssen verstopft werden. Dieses Problem wird sich auch ergeben, wenn man eine bekannte Vorrichtung, wie sie oben beschrieben wurde. in unzugänglichen Rohren einsetzt. Meist werden für solche Rohre kleinen Querschnitts andere Vorrichtungen verwendet.
So ist es zur Sanierung von verhältnismässig kurzer Leitungsstrecken bekannt, in den zu sanierenden Kanalabschnitt einen aufblasbaren Ballon einzubringen, der am Ende eines Zugseils oder Schlauches sitzt. Vor diesem Ballon wird an der Anschlussseite des Schlauches ein Vorrat an Dicht- oder Beschichtungsmasse angebracht und schliesslich wird der Ballon durch das zu sanierende Kanalstück gezogen, wobei sein Mantel die Dichtmasse auf die Kanalwandung aufträgt. Auch, dabei wird ein grosser Teil der Beschichtungs- bzw. Dichtmasse in abzweigende Kanalleitungen, z. B. in Hausanschlüsse, gepresst, wenn solche Anschlüsse vorhanden sind.
Es wird deshalb notwendig, nach Beendigung des Beschichtungsvorgangs die von der Dichtmasse verschlossenen Abzweigungsöffnungen freizulegen, was mit Schwierigkeiten verbunden sein kann, arbeitsaufwendig ist und wobei darauf geachtet werden muss, dass die aus den Anschlussöffnungen entfernte Dichtmasse nicht den Kanal selbst verlegt.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer einfachen Vorrichtung der genannten Art, die auch für die Sanierung von Kanalrohren mit kleinem Querschnitt voll geeignet ist, mit verschiedensten, auch leichter flüchtigen Dichtungsmassen betrieben werden kann. betriebssicher ist und bei deren Einsatz ein Verschluss abzweigender Kanäle, Hausanschlüsse usw. von Haus aus vermieden werden kann, so dass sich die nachträgliche Freilegung dieser Anschlüsse erübrigt.
Bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art besteht die Erfindung im wesentlichen darin, dass die Auftragsvorrichtung eine Blaseinrichtung zur Erzeugung einer durch die eben aufgetragene Beschichtungsmasse hindurch nach der von anschliessenden Schlauchleitungen freien Seite des Schlittens od. dgl. gerichteten Luftströmung, insbesondere einen nach dieser Seite fördernden Ventilator bzw. ein Gebläse aufweist.
Wie erwähnt wurde, können mit Hilfe der erfindungsgemässen Vorrichtung sowohl leicht flüchtige bzw. flüssige Materialien als auch dickflüssigere bzw. relativ schwere Medien zur Erzeugung der Beschichtung in der Kanalleitung verwendet werden. Unter anderem kommen Epoxyharze, Dichtungsmassen auf Zweikomponenten-Kunstharzbasis, auf der Basis von Bitumen oder gummiartige Werkstoffe in Frage. Durch die Erzeugung einer Luftströmung durch die eben aufgetragene, also vom Schleuderrad abgeworfene aber noch nicht auf die Wand aufgetroffene Beschichtungsmasse hindurch, wird zunächst verhindert, dass sich auf der Auftragsvorrichtung selbst zu starke Ablagerungen aus dem Beschichtungsmaterial bilden. Durch die Luftströmung werden aber auch abzweigende Leitungen bzw. Hausanschlüsse von Ablagerungen bzw.
Verstopfungen geschützt, wenn man dafür Sorge trägt, dass die Luft über diese vom eben sanierten Kanalrohr abzweigenden Anschlüsse frei
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abziehen kann. Die Beschichtungsmasse wird sich im unmittelbaren Anschlussbereich des Abzweigers an dessen Wandung niederschlagen, die Öffnung aber nicht verstopfen.
Verwendet man zum Antrieb der Spritz-, Sprüh- oder Schleudervorrichtung einen Druckluft- motor, dann braucht man für die Blaseinrichtung keinen eigenen Ventilator vorzusehen. Man kann vielmehr die für den Antrieb des Motors verwendete Druckluft zur Erzeugung der beschriebenen
Luftströmung an der Vorrichtung ausblasen.
Nach einer bevorzugten Ausführung ist am Schlitten für den Ventilator und eine Schleuderscheibe od. dgl. der Auftragsvorrichtung ein gemeinsamer Antriebsmotor mit beidseits herausgeführter, in Schlittenlängsrichtung verlaufender Welle vorgesehen, wobei an einem Wellenende die Schleuderscheibe od. dgl. und am andern, der Anschlussstelle des Schlauches näheren Wellenende der Ventilator angeordnet ist. Falls der Antriebsmotor als Elektromotor ausgebildet ist, kann man sein Anschlusskabel an der Schlauchleitung für die Beschichtungsmasse oder parallel zu dieser Schlauchleitung führen, wobei an Umlenkstellen für Schlauchleitung und Kabel entsprechende Umlenkrollen angebracht werden.
Um zu verhindern, dass die Schlauchleitungen durch Reste der Beschichtungsmasse verlegt wird, kann man diese Schlauchleitung über einen Umschaltschieber, Mehrweghahn od. dgl. wahlweise mit der Beschichtungsmasse oder mit Druckluft bzw. einer Spülflüssigkeit beschickbar anordnen.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise schematisch veranschaulicht, wobei ein Teilschnitt durch eine Kanalleitung mit einer im Einsatz befindlichen Beschichtungsvorrichtung dargestellt wurde.
Eine aus Rohren-l-zusammengesetzte verlegte Kanalleitung ist mit einem Einstiegs- oder Reinigungsschacht --2-- verbunden. Für die Sanierung dieser z. B. durch eine auftretende Poro- sität undiqht gewordene Kanalleitung wird eine Auftragsvorrichtung --3-- verwendet, die mit Hilfe eines Seilzuges oder einer sonstigen Einziehvorrichtung bis zum linken Ende des zu sanierenden Bereiches eingeführt wird. Die Vorrichtung --3-- besitzt einen Schlitten bzw. ein Fahrgestell - und einen Elektromotor --5--, dessen Welle beidseits herausgeführt ist, wobei das linke Wellenende eine Schleuderscheibe --6-- und das rechte Wellenende einen Ventilator --7-- trägt. Der Schlitten --4-- ist mit einem Kabel --8-- und einer Schlauchleitung --9-- verbunden.
Das Kabel führt zum Motor 5-- und die Schlauchleitung --9-- zu einer gegen das Schleuderrad --6-- gerichteten Spritzdüse. Schlauch und Kabel --8, 9-- werden über parallele Umlenkrollen --10, 11-- zu zwei nebeneinander auf der gleichen Welle --12-- sitzenden Trommeln --13, 14-- geführt. Die Welle - wird von einem Motor --15-- angetrieben. Dabei ist die Trommel --13-- unmittelbar auf der Welle befestigt, die Trommel --14-- aber drehbar auf der Welle gelagert und nur über eine Rutschkupplung mit der Trommel --12-- antriebsverbunden. Sinn dieser Massnahme ist es, beim Zurückziehen der Vorrichtung die Zugkräfte mit Hilfe des Schlauches --9-- zu übertragen, also Überbelastungen des Kabels -8-- zu vermeiden.
Die Schlauchtrommeln-13, 14-- und der Motor --15-- können auf einem Fahrzeug --16-- montiert sein, an dem noch ein Vorratsbehälter --17-- für eine Beschichtungsmasse und ein Druckluft- behälter --lE-- angebracht sind. Die Behälter --17, 18-- sind über Leitungen --19, 20-- und einen Dreiweghahn-21-wechselweise mit einer an den Schlauch --9-- anschliessenden Leitung --22-- verbindbar.
Für den Beschichtungsbetrieb wird die Vorrichtung --3-- in die erwähnte linke Stellung gebracht und der Motor -5-- wird eingeschaltet. Über eine in der Leitung --22-- liegende Pumpe wird Beschichtungsmaterial in die Leitung --22-- und damit in den Schlauch --9-- geför-
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--17-- zurückführenden Leitung --24-- angebrachtestil --25-- verhindert Überbelastungen. Die Beschichtungsmasse wird über das Schleuderrad - in Form einer Schicht -26-- an der Rohrinnenwand niedergeschlagen.
Der Ventilator--7-- er- zeugt gleichzeitig einen Luftstrom nach der von Schlauch --9-- und Kabel --8-- abweisenden, freien Seite der Vorrichtung-3-, so dass eine Ablagerung von Beschichtungsmaterial an Motor --5-und Schlitten --4-- verhindert und das Beschichtungsmaterial in an die Leitung-l-anschliessende Leitungen ohne Gratbildung hineingedrückt wird. Die Stärke der Schicht --26-- kann durch Regelung der Verstellgeschwindigkeit der Vorrichtung --3-- eingestellt werden. Während des Betriebes wird die Vorrichtung durch Ziehen am Schlauch --9-- verstellt. Der Motor --15-- ist als Regelmotor aus-
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die Schlauchleitung wird mit Druckluft ausgeblasen.
Man kann den Behälter --17-- dann auch mit einem Lösungsmittel für das jeweils verwendete Beschichtungsmaterial füllen, die Vorrichtung - in den Behälter-17-tauchen und das Lösungsmittel mit Hilfe der Pumpe -23-- durch den Schlauch -9-- fördern, der dann wieder mit Druckluft ausgeblasen wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Sanieren verlegter Kanalleitungen, mit einer in die Kanalleitung einführbaren Auftragsvorrichtung, die am Ende einer der Zufuhr einer Beschichtungsmasse dienenden Schlauchleitung auf einem Schlitten, Fahrgestell od. dgl. angebracht ist und eine vorzugsweise um eine zur Leitungsachse parallele Achse rotierend antreibbare Spritz-, Sprüh- oder Schleudervorrichtung für die Beschichtungsmasse aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Auftragsvorrichtung eine Blaseinrichtung zur Erzeugung einer durch die eben aufgetragene Beschichtungsmasse hindurch nach der von anschliessenden Schlauchleitungen (9) freien Seite des Schlittens od. dgl.
(4) gerichteten. Luftströmung, insbesondere einen nach dieser Seite fördernden Ventilator (7) bzw. ein Gebläse aufweist.