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Die Erfindung betrifft die Verhütung von Krankheiten bei
Geflügel, insbesondere bei Hühnern. Genauer betrifft sie
einen Lebendimpfstoff gegen infektiöse Laryngotracheitis,
bei dem Zellen aus Zellkulturen verwendet werden, und
einen kombinierten Lebendimpfstoff gegen die infektiöse
Laryngotracheitis und die Marek-Krankheit.
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Die infektiöse Laryngotracheitis und die Marek-Krankheit
sind ansteckende, virale Krankheiten bei Hühnern. Diese
Krankheiten werden zu einem Hauptproblem in vielen Teilen
der Welt, einschließlich Japan, Nordamerika, Europa und
Australien, wo die Hühnerzucht in großem Maßstab sehr
entwickelt ist. In solchen Regionen wurden diese
Krankheiten zu einem Hauptfaktor, der die Produktivität der
Geflügelindustrie verringerte.
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Infektiöse Laryngotracheitis ist eine Krankheit der
Atmungsorgane. Mit dem die infektiöse Laryngotracheitis
verursachenden Virus infizierte Hühner beginnen zwei oder
drei Tage nach der Infektion Symptome zu zeigen und die
Symptome halten etwa zwei Wochen an. Die
Sterblichkeitsrate liegt zwischen 10% und 70%, je nachdem, wie aktiv das
Virus ist, und wie die Züchtungsbedingungen sind. Sie
beträgt im allgemeinen etwa 20%. Ferner wird die
Empfindlichkeit der Hühner gegenüber dem Virus durch die
Zuchtlinie, das Geschlecht oder das Alter nicht beeinflußt.
Jedoch sind bei jüngeren Hühnern die Symptome eher
ausgeprägter und die Sterblichkeitsrate ist höher.
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Die Symptome der mit dieser Krankheit angesteckten Hühner
sind Niesen und Husten, was durch eine Entzündung der
Luftröhre verursacht wird. In ernsten Fällen kommt es zu
einem Keuchen und zum Tod durch Ersticken, hervorgerufen
durch Verlegen der Luftröhre mit dem Exsudat. Als Ergebnis
verursacht diese Krankheit eine hohe Sterblichkeit, eine
niedrige Zuchteffizienz, niedrige Gewichtszunahmen und
eine verringerte Legehäufigkeit. In Ländern, in denen in
großem Umfang Hühner gezüchtet werden, wurde infektiöse
Laryngotracheitis als Ursache für verringerte
Produktivität der Geflügelindustrie festgestellt, und zwar
als Folge der großen Verluste für die Hühnerzüchter bei
Auftreten der infektiösen Laryngotracheitis bei den
Hühnern auf dem Hof.
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Andererseits ist die Marek-Krankheit eine maligne
lymphproliferative Erkrankung bei Hühnern, und ihre Symptome
treten vielfältig auf, in den Nerven, den
Geschlechtsorganen, den inneren Organen, den Augen, der Haut usw.
Ferner sind die Hühner gegenüber diesem Virus ohne Einfluß
der Zuchtlinie oder des Geschlechts empfindlich. Jedoch
wurde berichtet, daß jüngere Hühner empfindlicher sind und
einen größeren Schaden durch das Virus nehmen. Die
Symptome der Marek-Krankheit umfassen motorische Störungen,
hervorgerufen durch Nervenparalyse bei Nervenbefall, und
funktionelle Störungen der inneren Organe durch einen
Tumor, und chronische, schwindsüchtige Unterernährung bei
Befall innerer Organe. Üblicherweise sterben die Hühner.
Es gibt keine wirksamen therapeutischen Mittel zur
Behandlung der infektiösen Laryngotracheitis oder der
Marek-Krankheit. Mögliche Gegenmaßnahmen sind die
Verringerung der Hühnerzahl durch Aussondern der
befallenen und verbesserte Lüftung. Diese Maßnahmen zeigen
jedoch keine wesentliche Wirkung. Die einzige realistische
Behandlung der Krankheiten ist die Verwendung eines
wirksamen Impfstoffes, der die Hühner vor der Ansteckung
mit den Viren schützen kann.
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Verschiedene Impfstoffe gegen jede der Krankheiten wurden
entwickelt und verwendet. Jedoch ist gegenwärtig kein
kombinierter Impfstoff für beide Krankheiten verfügbar.
Daher werden zwei Impfungen verabreicht (eine für jede
Krankheit).
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Der vorhandene Impfstoff gegen die infektiöse
Laryngotracheitis ist immer noch unzureichend hinsichtlich seiner
Sicherheit, Wirksamkeit und dem Injektionsverfahren.
Der gegenwärtig für die infektiöse Laryngotracheitis
verfügbare Impfstoff ist ein attenuierter Lebendimpfstoff
aus einer Viruslösung, die in einem Kulturmedium durch
Züchten von mit dein die infektiöse Laryngotracheitis
verursachenden Virus infizierten Zellen aus Zellkulturen
gewonnen wurde (US-Patent 3,331,736). Die Hühner werden
durch Eintropfen einer den Impfstoff enthaltenden Lotion
in die Augen geimpft, die einer der Infektionswege des
Virus sind. Der Impfstoff ist hinsichtlich der Erzeugung
der Immunität und dem Zeitpunkt der Immunisierung
problematisch. Der Impfstoff zeigt nämlich fast keine
Wirkung bei Hühner, die jünger als 14 Tage sind. Somit
gibt es keinen Weg, mit dem Virus infizierte Hühner vor
dem vierzehnten Lebenstag zu schützen. Zusätzlich erfahren
Hühner, die älter als 14 Tage sind, einen zusätzlichen
Streß, wenn sie zur Impfung gefangen werden. Ferner können
sie sich in diesem Alter ziemlich schnell bewegen. Somit
ist zu ihrem Einfangen viel Arbeit nötig. Die Arbeit des
Impfens wird somit zu einer Hauptbelastung für Züchter,
die eine große Anzahl von Hühnern aufziehen. Ferner bleibt
noch die Möglichkeit, daß der in das Auge eingebrachte
Impfstoff Nebenwirkungen haben kann, obwohl dieses Risiko
nun geringer ist als in der Vergangenheit.
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Andererseits enthält der vorhandene Impfstoff gegen die
Marek-Krankheit infizierte Zellen aus Zellkulturen, die
ein gezüchtetes, attenuiertes, die Marek-Krankheit
verursachendes Virus oder das Truthahn-Herpesvirus als
wirksamen Bestandteil enthalten, und wird üblicherweise
bei frisch geschlüpften Hühnern kurz nach dem Schlüpfen
eingesetzt (AT-B-346 476). Infizierte Kulturzellen
werden wegen der Instabilität des Virus als wirksamer
Bestandteil des Impfstoffes verwendet (Davis et al. Amer.
J. Vet. Res. M (1973), 873-880; Churchill et al., Nature
221 (1969), 744-747). Wenn das Virus während der
Züchtung außerhalb der Kulturzellen erscheint, verändert es
sich rasch und verliert seine Antigenität als Impfstoff.
Somit wurde bisher kein zufriedenstellender Impfstoff
weder gegen die infektiöse Laryngotracheitis noch ein
kombinierter Impfstoff gegen die infektiöse
Laryngotracheitis und die Marek-Krankheit entwickelt.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, einen verbesserten
Impfstoff gegen die infektiöse Laryngotracheitis
bereitzustellen, der bei einem Tag alten Hühnern einsetzbar ist.
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Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, einen Impfstoff
gegen die infektiöse Laryngotracheitis bereitzustellen,
der wie der vorhandene Impfstoff gegen die Marek-Krankheit
durch Injektion unter die Haut verwendet werden kann. Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, einen kombinierten
Impfstoff gegen die infektiöse Laryngotracheitis und die
Marek-Krankheit bereitzustellen.
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Diese Aufgaben der Erfindung werden durch die
Bereitstellung eines neuen Lebendimpfstoffs gegen das die
infektiöse Laryngotracheitis verursachende Virus gelöst,
der mit dem Virus infizierte Zellen aus Zellkulturen als
einen wirksamen Bestandteil umfaßt, erhalten durch Züchten
von mit attenuiertem, infektiöse Laryngotracheitis
verursachendem Virus infizierten Zellen aus Zellkulturen.
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Während das die Marek-Krankheit verursachende Virus durch
den Besitz der vorstehend beschriebenen, speziellen
Eigenschaften eine Ausnahme ist, umfassen die meisten, das
übliche Virus verwendenden Impfstoffe nur das als wirksame
Komponente benötigte gereinigte Virus und enthalten keine
anderen Komponenten, wie Zellen aus Zellkulturen, die als
nicht notwendig gelten. Die Erfinder injizierten jedoch
Hühnern mit dem die infektiöse Laryngotracheitis
verursachenden Virus infizierte Zellen und fanden
überraschenderweise, daß die Zellen einen sehr wirksamen
Impfstoff darstellten, der subkutan injiziert werden kann.
Die vorliegende Erfindung beruht auf dieser Entdeckung. In
weiteren Untersuchungen bestätigten die Erfinder, daß der
erfindungsgemäße Impfstoff extrem sicher bei der Anwendung
bei Hühnern ist.
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Mit anderen Worten, die Erfinder fanden einen Impfstoff
gegen die infektiöse Laryngotracheitis bei Hühnern, der
wirksam ist, keine Nebenwirkungen besitzt und nicht nach
dem üblichen Verfahren der Einträufelung in das Auge bei
Hühnern, die älter als 14 Tage sind, angewandt zu werden
braucht, sondern durch Injektion unter die Haut oder in
die Muskeln bei frisch geschlüpften Hühnern verabreicht
werden kann. Dies ist ein leichtes Verfahren für die
Züchter von Hühnern.
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Erfindungsgemäß wird ein attenuierter Lebendimpfstoff
gegen die infektiöse Laryngotracheitis bereitgestellt, der
eine lebenslange Immunität durch eine einzige Injektion
unter die Haut oder in die Muskeln von einen Tag alten
Hühnern verleiht. Ferner wird ein attenuierter
kombinierter Lebendimpfstoff gegen die infektiöse
Laryngotracheitis und die Marek-Krankheit bereitgestellt, der mit
attenuiertem, infektiöse Laryngotracheitis verursachendem
Virus infizierte Zellen aus Zellkulturen und mit
attenuiertem Marek-Virus oder Truthahn-Herpesvirus infizierte
Zellen aus Zellkulturen umfaßt, und eine fortdauernde
Immunität, wie vorstehend beschrieben, verleiht.
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Für die vorliegende Erfindung können übliche Zellen für
Zellkulturen, die zur Züchtung von Viren verwendet werden.
als Zellkulturzellen zur Züchtung des die infektiöse
Laryngotracheitis verursachenden Virus oder des die
Marek-Krankheit verursachenden Virus verwendet werden.
Beispielsweise können Nierenzellen, vom Huhn stammende
Hühnerembryozellen oder von der Ente stammende
Embryozellen als Kulturzellen verwendet werden.
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Als Viren zu Züchtung gemäß vorliegender Erfindung können
für den Impfstoff gegen die infektiöse Laryngotracheitis
ein attenuiertes, die infektiöse Laryngotracheitis
verursachendes Virus verwendet werden, z.B. der CE-Stamm
des Virus für infektiöse Laryngotracheitis bei Hühnern,
und für den Impfstoff gegen die Marek-Krankheit können ein
attenuiertes, die Marek-Krankheit verursachendes Virus
oder das Truthahn-Herpesvirus verwendet werden.
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Nach Infizieren der Zellen der Zellkulturen mit einer
geeigneten Menge des attenuierten Virus, wird die Züchtung
des Virus unter üblichen Bedingungen durchgeführt,
beispielsweise durch vier- bis fünftägiges Züchten bei
37ºC in einer Kulturflasche oder einem Kulturtank. In der
Züchtungsperiode der maximalen Virusvermehrung werden die
infizierten Kulturzellen trypsiniert und durch
Zentrifugation geerntet. Die Zellkulturlösung wird
beispielsweise mit Rinderserumalbumin versetzt, um eine
Impfstoffsuspension mit den flotierenden Kulturzellen zu
erhalten. Die Impfstoffsuspension wird in Glasgefäße
überführt und konserviert, nachdem sie solchen für einen
Impfstoff unverzichtbaren Tests wie dem Sterilitätstest
unterworfen worden ist.
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Der Impfstoff kann entweder gefroren oder
gefriergetrocknet aufbewahrt werden. Ein gefrorener Impfstoff
wird durch Einfrieren in flüssigem Stickstoff nach
Suspendieren der Kulturzellen mit einem gefrorenen
Kälteschutzmittel, wie Dimethylsulfoxid oder Glycerin,
erhalten. Ein gefriergetrockneter Impfstoff wird durch
Trocknen und Gefrieren nach Suspendieren der Kulturzellen
mit einem geeigneten gefrorenen Kälteschutzmittel
erhalten.
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Der Virustiter des erfindungsgemäßen Impfstoffs gegen die
infektiöse Laryngotracheitis beträgt etwa 10³ bis 10&sup5;
TCID&sub5;&sub0;.
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Die Impfstofflösung der kombinierten Impfstoffs gegen
infektiöse Laryngotracheitis und die Marek-Krankheit kann
durch Vermischen geeigneter Mengen der jeweiligen Arten
der mit dem Virus infizierten Zellen aus Zellkulturen
hergestellt werden. Diese Zellen aus Zellkulturen können
durch Züchten der jeweiligen attenuierten Viren in
Kulturzellen erhalten werden. Die Impfstofflösung kann
auch durch gleichzeitiges Züchten der beiden Virusarten
hergestellt werden.
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In einem solchen kombinierten Lebendimpfstoff wird die
Wirksamkeit der Immunisierung oft durch eine
Wechselwirkung zwischen den beiden verschiedenen Viren oder
Impfstoffkomponenten verringert. Es wurde jedoch
bestätigt, daß der erfindungsgemäße kombinierte Impfstoff
keine Wechselwirkung der beiden Viren zeigt und ganz
nützlich ist.
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Ein Hauptvorteil der vorliegenden Erfindung ist die
Tatsache, daß sie die Impfung gegen infektiöse
Laryngotracheitis bei frisch geschlüpften Hühnern unter die Haut
oder in die Muskeln ermöglicht. Der vorhandene Impfstoff
gegen die infektiöse Laryngotracheitis kann nämlich nur
bei Hühnern über 14 Tagen angewandt werden. In der Tat ist
er geeigneter für Hühner über 21 Tagen, weil er völlig
wirksam nur bei Hühnern über diesem Alter ist.
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Andererseits wird erfindungsgemäß ein neuer Impfstoff
bereitgestellt, der eine Infektion durch das die
infektiöse Laryngotracheitis verursachende Virus verhindern
kann, wenn er bei frisch geschlüpften Hühnern angewandt
wird. Dieser neue Impfstoff zeigt einen hohen
Immunisierungseffekt und eine große Sicherheit und kann so zum
großen Vorteil der Hühnerzüchter eingesetzt werden.
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Im allgemeinen ist eine unzureichende Wirksamkeit wegen
der von der Mutter übertragenen Antikörper ein Problem bei
der Impfung frisch geschlüpfter Hühner. Jedoch zeigt der
erfindungsgemäße Impfstoff eine adäquate Immunwirksamkeit,
selbst in Anwesenheit mütterlicher Antikörper bei mit dem
Impfstoff behandelten Hühnern. Es wird angenommen, daß die
Kulturzellen, die das die infektiöse Laryngotracheitis
verursachende Virus tragen, ungünstige Wirkungen durch die
mütterlichen Antikörper verhindern.
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Zusätzlich zu der stark erhöhten Wirksamkeit verringert
der erfindungsgemäße Impfstoff die Arbeit des
Hühnerzüchters, weil der erfindungsgemäße Impfstoff nicht nur
bei Hühnern über 14 Tagen, sondern auch bei frisch
geschlüpften Hühnern eingesetzt werden kann, die sich noch
recht wenig bewegen. Da die vorhandenen Impfstoffe gegen
die Marek-Krankheit Hühnern im Alter von null Tagen
verabreicht werden, verursacht die Verabreichung der
erfindungsgemäßen Impfung gegen Laryngotracheitis zu diesem
Zeitpunkt nur wenig Extraarbeit für den Hühnerzüchter.
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Wenn ferner die beiden Immunisierungen durch Verwendung
des erfindungsgemäßen kombinierten Impfstoffes verabreicht
werden, kommt es zu einer noch größeren Arbeitsersparnis
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Die vorliegende Erfindung wird nun ausführlich in den
nachstehenden, nicht beschränkenden Beispielen
beschrieben.
Beispiel 1
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Hühnerembryo-Kulturzellen von spezifischen,
pathogenfreien, 9 bis 11 Tage alten Hühnern (SPF) wurden
geerntet und in einer 0,25%igen Trypsinlösung trypsiniert,
wodurch eine Suspension der Zellen aus Zellkulturen von 2
x 10&sup6; Zellen/ml erhalten wurde. Das die infektiöse
Laryngotracheitis verursachende Virus vom Stamm
CE wurde der Kulturzellensuspension in einem Verhältnis
von 10³ TCID&sub5;&sub0;-Viruszellen pro 100 ml Kulturzellösung
zugesetzt, wodurch mit dem Virus infizierte Kulturzellen
erzeugt wurden. Die Lösung der infizierten Kulturzellen
wurde in Aliquots von 100-150 ml geteilt, in
Kulturflaschen gegeben und vier bis fünf Tage bei 37ºC bebrütet.
Zu dieser Zeit hatten mehr als 80% der Kulturzellen ein
Stadium mit einem cytopathogenen Effekt (CPE) erreicht;
die Kulturzellen wurden dann trypsiniert und
durch Zentrifugation (1500 UpM; 5 min) geerntet. Die
geernteten Kulturzellen wurden vereinigt und in einem
MEM-Medium, das fötales Rinderserumalbumin enthielt,
suspendiert, um eine Impfstofflösung mit einer
Konzentration von 10&sup7; Zellen/ml zu ergeben. Die erhaltene
Impfstoffsuspension wurde durch Sterilitätstests und
dergleichen als sicher bestätigt. Die Impfstofflösung
wurde mit Dimethylsulfoxid in einer Endkonzentration von
10 Vol./Vol.%, Kalium-Benzylpenicillin in einer
Endkonzentration von 100 Einheiten/ml und Streptomycinsulfat
in einer Endkonzentration von 100 ug/ml versetzt und dann
in Ampullen gefüllt. Die Impfstoffe in den Ampullen wurden
in gefrorenem Zustand bei -100ºC in flüssigem Stickstoff
aufbewahrt. 990 ml steriles Wasser wurden zu 4,0 g
Caseinhydrat, 7,965 g Natriumchlorid, 0,18 g
Dinatriumhydrogenphosphat, 1,53 g Natriumdihydrogenphosphat und 0,025 g
Phenolrot gegeben, dann unter Erhalt einer Verdünnung
(Verdünnungslösung) für den Impfstoff sterilisiert. Der
Impfstoff in jeder Ampulle wurde mit diesem Verdünner vor
Injektion in die Hühner verdünnt.
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Der Impfstoff wurde an gesunde, null Tage alte Hühner und
an 21 Tage alte Hühner verabreicht, um die Nebenwirkungen
des Impfstoffes zu überprüfen. Die Verabreichung des
Impfstoffs erfolgte durch subkutane Injektion in den
Nacken und Injektion in die Muskeln. Die Ergebnisse sind
in den Tabellen 1 und 2 gezeigt.
Tabelle 1
Klinische Beobachtungen
Gruppe
Hühner
Impfstoffinjektion
Durchschnittsgewicht
Alter
Anzahl
Weg
Menge *1
Aussehen
subkutan
intramuskulär
Kontrolle (keine Impfung)
normal
*1 Menge in ml (TCID&sub5;&sub0;)
*2 Wochen nach der Injektion
Tabelle 2
Klinische Beobachtungen
Gruppe
Hühner
Impfstoffinjektion
Durchschnittsgewicht
Alter
Anzahl
Weg
Menge *1
Aussehen
subkutan
intramuskulär
Kontrolle (keine Impfung)
normal
*1 Menge in ml (TCID&sub5;&sub0;)
*2 Wochen nach der Injektion
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Wie aus den obigen Ergebnissen hervorgeht, wurden weder
bei den null Tage alten Hühnern noch bei den 21 Tage alten
Hühnern irgendwelche Nebenwirkungen festgestellt. Diese
Ergebnisse zeigen positiv die Sicherheit des Impfstoffes.
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Als nächstes wurde ein Expositionstest mit dem Virus an
den Hühnern durchgeführt, die den Impfstoff im Alter von
null Tagen erhalten hatten, um die Wirksamkeit des
Impfstoffs zu bestätigen. Der erfindungsgemäße Impfstoff
wurde subkutan oder intramuskulär verabreicht. Zur
Kontrolle wurde ein üblicher Impfstoff gegen die
infektiöse Laryngotracheitis in die Augen oder unter die
Haut der Hühner eingebracht. Diese Hühner wurden einer
intratrachealen Exposition mit dem virulenten, die
infektiöse Laryngotracheitis verursachenden Virus des
Stammes NS-175 zwei bis zehn Wochen nach der Impfung
ausgesetzt. Als weitere Kontrolle wurde die gleiche
Virusexposition mit einer Kontrollgruppe von Hühnern
vorgenommen, die nicht geimpft worden waren.
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Alle Gruppen von Hühnern wurden auf das Auftreten von
klinischen Symptomen zehn Wochen lang beobachtet. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 3 gezeigt.
Tabelle 3
Impfstoffinjektion
Auftreten von Symptomen(%)*2
Gruppe
Weg
Menge*1
erf.
Impfstoff
herk. Impfstoff
Kontrolle (keine Impfung)
subkutan
intramuskulär
intraokulär
*1 Menge an TCID&sub5;&sub0;
*2 Auftreten von Symptomen nach Virusexposition
Die Ziffern in den Klammern zeigen die Todesfälle oder
das Auftreten schwerer Symptome.
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Auftreten = Anzahl der Hühner mit Symptomen / Anzahl der getesteten Hühner x 100 (%)
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Wie aus den obigen Ergebnissen hervorgeht, waren die mit
dem erfindungsgemäßen Impfstoff behandelten Hühnern
ausreichend immun, um gegen die Virusinfektion geschützt
zu sein. Im Gegensatz dazu zeigte jedes Huhn, das den
Impfstoff nicht erhalten hatte, die charakteristischen
Symptome der infektiösen Laryngotracheitis. Eine große
Anzahl von Hühnern, denen der herkömmliche Impfstoff in
die Augen oder unter die Haut eingebracht worden war,
zeigte auch die gleichen Symptome. Aus den vorstehenden
Ergebnissen geht also klar hervor, daß die Hühner, denen
der erfindungsgemäße Impfstoff verabreicht worden war, im
Vergleich zu mit dem herkömmlichen Impfstoff geimpften
Hühnern, die nur geringe Symptome entwickelten. Wenn
ferner bei den mit dem erfindungsgemäßen Impfstoff
geimpften Hühnern Symptome auftraten, waren sie relativ
leicht. Sehr wenige Hühner litten an den Symptomen. Aus
diesen Ergebnissen wurde bestätigt, daß der
erfindungsgemäße Impfstoff sehr wirksam eine Infektion durch das
Virus für die infektiöse Laryngotracheitis verhindert.
Beispiel 2
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Wie in Beispiel 1 beschrieben, wurden Kulturzellen von
Hühnerembryonen mit dem die infektiöse
Laryngotracheitis verursachenden Virus, Stamm CE, versetzt. Diese
wurden dann unter Herstellung von mit dem Virus für die
infektiöse Laryngotracheitis infizierten Zellen gezüchtet.
Dann wurden andere Kulturzellen von Hühnerembryonen mit
dem Truthahn-Herpesvirus, Stamm YT-7, infiziert und unter
Herstellung von mit dem Virus infizierten Kulturzellen
gezüchtet. Diese zwei Arten von Kulturzellen wurden dann
vermischt und in einem Eagle MEM-Medium, das fötales
Rinderserumalbumin enthielt, suspendiert. Die
suspendierten Kulturzellen wurden dann mit Dimethylsulfoxid
etc. versetzt, wodurch ein kombinierter Impfstoff, wie in
Beispiel 1 beschrieben, erhalten wurde. Der kombinierte
Impfstoff wurde in Ampullen abgefüllt und dann in
flüssigem Stickstoff konserviert.
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Der so erhaltene kombinierte Impfstoff wurde null Tage
alten Hühnern und auch 21 Tage alten Hühnern verabreicht,
um die Sicherheit des Impfstoffs zu testen. Der Impfstoff
wurde durch subkutane Injektion in den Nacken und durch
intramuskuläre Injektion verabreicht. Die Ergebnisse sind
in den Tabellen 4 und 5 gezeigt.
Tabelle 4
Klinische Beobachtungen
Gruppe
Hühner
Impfstoffinjektion
Durchschnittsgewicht
Alter
An-Zahl
Weg
Menge *1 (Gehalt)
Aussehen
subkutan
intramuskulär
Kontrolle (keine Impfung)
normal
*1 Menge in ml (L:TCID&sub5;&sub0;, M:PFU)
L: Menge des attenuierten, die infektiöse
Laryngotracheitis verursachenden Virus, Stamm CE
M: Menge des attenuierten Truthahn-Herpesvirus, Stamm
YT-7
*2 Wochen nach der Injektion
Tabelle 5
Klinische Beobachtungen
Gruppe
Hühner
Impfstoffinjektion
Durchschnittsgewicht
Alter
An-Zahl
Weg
Menge *1 (Gehalt)
Aussehen
subkutan
intramuskulär
Kontrolle (keine Impfung)
normal
*1 Menge in ml (L:TCID&sub5;&sub0;, M:PFU)L:
Menge des attenuierten, die infektiöse
Laryngotracheitis verursachenden Virus, Stamm CE
M: Menge des attenuierten Truthahn-Herpesvirus, Stamm
YT-7
*2 Wochen nach der Injektion
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Wie aus den obigen Ergebnissen hervorgeht, wurden keine
Nebenwirkungen, weder bei den null Tage alten Hühnern,
noch bei den 21 Tage alten Hühnern festgestellt. Die
Ergebnisse zeigen positiv die Sicherheit des Impfstoffs.
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Als nächstes wurde der kombinierte Impfstoff null Tage
alten Hühnern durch subkutane Injektion in den Nacken oder
durch Injektion in die Muskeln verabreicht. Um die
Wirksamkeit des Impfstoffs zu bestätigen, wurden diese
Hühner zwei bis zehn Wochen nach der Impfung einer
intratrachealen Exposition mit dem virulenten, die infektiöse
Laryngotracheitis verursachenden Virus, Stamm NS-175,
unterworfen. Als Kontrolle wurden Hühner, die einen
herkömmlichen Impfstoff gegen die infektiöse
Laryngotracheitis erhalten hatten, und überhaupt nicht
geimpfte Hühner ebenfalls exponiert. Alle Hühnergruppen
wurden 10 Wochen lang auf klinische Symptome beobachtet.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 6 gezeigt. Ferner wurden
die Hühner, die mit dem erfindungsgemäßen kombinierten
Impfstoff behandelt worden waren, intraperitoneal dem
virulenten, die Marek-Krankheit verursachenden Virus,
Stamm Alabama, zwei Wochen nach der Impfung exponiert. Als
Kontrolle wurden Hühner, die den herkömmlichen Impfstoff
gegen die Marek-Krankheit im Alter von null Tagen erhalten
hatten, und ungeimpfte Hühnern exponiert. Alle
Hühnergruppen wurden zehn Wochen lang auf klinische Symptome
beobachtet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 7 gezeigt.
Tabelle 6
Impfstoffinjektion
Auftreten von Symptomen(%)*3
Gruppe 10W.
Weg
L:(TCID&sub5;&sub0;)
subkutan
intramuskulär
intraokulär
Kontrolle (keine Impfung)
*1 L: Menge des attenuierten, die infektiöse
Laryngotracheitis verursachenden Virus, Stamm CE
M: Menge des attenuierten Truthahn-Herpesvirus, Stamm
YT-7
*2 Wochen nach der Injektion
*3 Auftreten von Symptomen nach Virusexposition
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Auftreten = Anzahl der Hühner mit Symptomen / Anzahl der getesteten Hühner x 100 (%)
Tabelle 7
Impfstoffinjektion
Auftreten von Symptomen(%)*2
Gruppe
Weg
L:(TCID&sub5;&sub0;)
subkutan
intramuskulär
Kontrolle (keine Impfung)
*1 L: Menge des attenuierten, die infektiöse
Laryngotracheitis verursachenden Virus, Stamm CE
M: Menge des attenuierten Truthahn-Herpesvirus, Stamm
YT-7
*2 Auftreten von Symptomen nach Virusexposition
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Auftreten = Anzahl der Hühner mit Symptomen / Anzahl der getesteten Hühner x 100 (%)
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Wie aus den obigen Ergebnissen hervorgeht, waren die
Hühner, die mit dem erfindungsgemäßen kombinierten
Impfstoff behandelt worden waren, ausreichend immun, um
vor einer Infektion durch das die infektiöse
Laryngotracheitis und/oder die Marek-Krankheit verursachende
Virus geschützt zu sein. Es wurde kein Wirkungsverlust in
der Immunisierung gegen die zwei Virusinfektionen als
Ergebnis der Kombination der beiden Arten der
unterschiedlichen Kulturzellen, die die wirksamen Komponenten des
kombinierten Impfstoffs sind, beobachtet.