-
Vorrichtung zum Öffnen und Schließen der Hauptzufuhr bei selbsttätigen
Waagen mit kippender Lastschale. Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Öffnen
und Schließen der Hauptzufuhr von selbsttätigen Waagen mit kippender Lastschale
und. besteht darin, daß zwischen dem Waagebalken und der Lastschale ein Organ eingeschaltet
ist, das, außer die Schale in den Entleerungszustand zu bringen, eine Bewegung der
Lastschale in bezug auf den Waagebalken zuläßt, welche Bewegung benutzt wird, um
die Hebel zum Schließen des Absperrorgans zu betätigen.
-
Das zwischen der Waage und der Lastschale eingeschaltete Organ kann
gemäß der Erfindung aus einer Hilfswaage, einer Feder o. dgl. bestehen, wodurch
de Lastschale beim Füllen in bezug auf die Waage niedergeht. Diese sinkende Bewegung
wird auf den Hebel zum Schließen der Hauptzufuhr übertragen.
-
Diese Vorrichtung kann ebenfalls verwendet werden, um das Ahsperrorgan
der Hauptzufuhr zu öffnen. Zu diesem Zweck ist die Hilfswaage oder ein anderer mit
der Lastschale verbundener Hebel, cler infolge der sinkenden Bewegung der Schale
gedreht wird, mit einem Arm verbunden, der auf einen init den Hebeln zum Öffnen
des Abschlußorgans verbundenen Hebel wirkt.
-
Diejenigen Teile, die zum Schließen <les Absperrorgans dienen,
sind besonders ausgestaltet.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführun -,-ibeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine Seitenansicht der ganzen \-orrichtung,wobei
die einzelnen Teile ilie Stellung einnehmen, in der die Füllung der Lastschale beginnt,
Abb. a eine andere Ausführungsform (1es zwischen der Lastschale und dem Waagehalken
eingeschalteten Organs. ' In Abh. i ist i die Lastschale, die um eilte horizontale
Achse 2 drehbar ist. Die Schale i ist mittels Stangen 3 an dem kurzen Arm .;. einer
Hilfswaage aufgehängt, deren anderer Arm 5 mit einem verstellbaren Gewicht 6 versehen
ist. Diese Hilfswaage ist mittels Kuppelstan:gen 7 an den einen Arm 8 des eigentlichen
Waagebalkens aufgehängt, dessen anderer Arm 9 ein verstellbares Gewicht io trägt.
-
Das Gefäß ist mit einem oder mehreren Stiften i i o..dgl. versehen,
die alle in einer gabelartigen Führung 12 geführt werden, die am Gestell 13 der
Vorrichtung angebracht ist. Durch das Überschlagen des Waagebalkens 8, 9 kommt der
Stift ii gegen die eine oder die andere Seite der Führung 12 zu liegen, und es wird
auf diese Weise der Lastschale in Clbereinstimmung mit der Verstellung des Waayebal.kens
8, 9 eine drehende Bewegung mitgeteilt. Durch die besondere Gewichtsverteilung infolge
der vorhandenen Auslaßrohre 1.4 und 15 und eines Sackes oder einer Ausbauchung i6
in der Wand der Lastschale. ist der Stift (o;ler die Stifte) i i in den AttlYenhlicken,
wo ein Abwägen stattfindet, vollständil; frei von der Führung.
-
An den Auslauf 17 des Vorratsbehälters ist ein Fülltrichter 18 angeschlossen,
der durch ein großes Ventil i9 im Boden des Auslaufs 17 abgeschlossen wird. Die
Ventilstange des Ventils i9 ist mit einem Hebel 2o gelenkig ver',)unden. welcher
auf einer Achse 21 befestigt ist, die aus der Wand des Trichters 18 Hervorragt und
da einen zweiten Hebel 22 trägt, an dien eine Klinke oder Stange 23 angeschlossen
ist, deren freies Ende in. dem abgebildeten geöffneten Stand des Ventils gegen eine
Ralle 21. anliegt, die in einem Lagerbock 25 drehbar angeordnet ist. Der La-erbock
ist mit einer Schraube 26 versehen, auf @]er die Stange 23 aufruht.
-
Ferner ist am Auslauf 17 unabhätibig vom Trichter 18 ein Ventilgehäuse
28 angebracht. las in der Ansicht der Abb. i hinter dem Tri@l:ter 18 gelegen und
mit einem kleinen Ventil 29 versehen ist. Dieses Ventil 29 ruht auf einem umgebogenen
Arm 30 eines zweiarmigen
Hebels, dessen anderer Arm 32 mit
einem Gewicht 33 belastet und. um eine Achse 31 drehbar ist.
-
Dieses Gewicht 33 trachtet das Ventil 29 stets zu schließen, jedoch
wird .dies in der abgebildeten Stellung dadurch verhindert, daß ein Vorsprung 34
des Hebels 30, 32 gegen einen Stift 35 eines bei 36 gelenkig an den Fülltrichter
angeschlossenen -,#"uffängers 37 ruht, welcher siech infolge des Eigengewichts unter
den Auslauföffnungen des Fülltrichters i8 und des Ventilgehäuses 28 drehen kann,
jedoch in der weggedrehten Stellung mittels einer drehbar mit dem Gefäß 37 verbundenen
Klinke oder Stange 38 gehalten wird, deren freies Ende gegen eine in einem festen
Stuhl 40 gelagerte Ralle 39 ruht. Die Stange 38 ruht in der -Nähe der Rolle 39 auf
einer Stellschraube 41 und: ist weiter mit einem drehbaren Sektor 42 versehen.
-
Mit einem dritten auf der Achse 21 befestigten Hebel 43 ist eine Stange
44 verbunden, deren anderes Ende einen Schlitz 45 besitzt und damit u m einen Stift
46 des einen Armes eines --'#usgleichhebels 47 greift, dessen anderer Arm einen
in einen Schlitz 49 der zweiten Stange 5o reichenden Stift 48 besitzt. Diese Stande
ist mit ihrem freien Ende bei 51 mit dem Auffänger 37 verbunden, und zwar derart,
daß der Drehpunkt bei 51 auf derjenigen Seite des Aufhängepunktes für .die Lastschale
liegt, nach der die Schale kippt. Der Ausgleichhebel 47 ist an einem Punkt der Stange
52 aufgehängt, welche einerseits drehbar mit dem Vorratsbehälter verbunden ist und
anderseits mit einer auf einem Fuß 54 eines nach o'-en gerichteten Armes 55 der
Hilfswaage 4, 5 rufenden Rolle versehen ist. Unterhalb der Stange 52 ist am Vorratsbehälter
noch ein Anschlag 56 angebracht, der den tiefsten Stand der Stange 52 bestimmt.
-
Der Waageballeen 8, 9 trägt einen nach hinten reichenden Hebel 57,
dessen freies Ende in der abgebildeten äußersten Lage auf einem verstellbaren Anschlag
58 aufruht.
-
An diesem Hebel 57 befindet sich ein Finger 59, dessen Ende unter
dem Sektor 42 liegt, während der Hebel 57 außerdem noch einen Stift 6o besitzt,
der in einen Schlitz 61 einer Verbindungsstange 62 reicht. Diese Verbindungsstange
ist an dem einen Schenkel eines um eine feste Achse 64 drehbaren Kniehebels 63 drehbar
aufgehängt. Das Außenende d!es Schenkels in der Nähe der Verbindungsstange 62 ruht
in dem abgebildeten Stand auf einem verstellbaren Anschlag 65, während der andere
Schenkel des Kniehebels ein Gewicht 66 trägt. Im Drehpunkt 67 ist der Hebel 63 mit
der Kolbenstange 68 einer Puffervorrichtung 69 verbunden. Schließlich- sind noch
verstellbare Anschläge 70 und 71 vorhanden, .die .den anderen äußersten Stand
des Hebels 63 und -des Hebels 57 bestimmen.
-
Die Arbeitsweise der Waage ist folgende: Bei Beginn .des Füllens stehen
die Teile wie in der Abb. i gezeichnet. Infolge dies Gewicbts der Füllung sinkt
die Lastschale und verändert die Hilfswaage 4, 5 ihre Stellung, und zwar derartig,
daß sich der emporstehende Arm 55 mit dem Gestell 54 unter der Rolle-53 wegbewegt,
so daß die Stange 52 nach unten dreht, bis sie auf .den Anschlag 56 zu ruhen kommt.
-
Gleichzeitig schlägt der Schenkel 5 der Hilfswaage nach rechts aus.
Das Gewicht 6 dieses Schenkels ist derartig gestellt, daß, gerade bevor eine genügende
Füllung in dem Gefäß ist, ein an dem Schenkel 5 angebrachter Finger 72 in den punktiert
angedeuteten Stand kommt und die .Stange 23 wegdrückt, was durch die Wirkung der
Ralle 24 erleichtert wird. Das große Ventil i9, das allein durch .die Klinke 23
offengehalten wird, wird sich nun infolge seines Eigengewichts s n chließen, so
daß bloß ' och Wägegut durch .das kleine Ventil, das geöffnet :gehlieben
ist, in die Lastschale nachfließt.
-
Sobald diese so weit gefüllt ist, daß das Moment der gefüllten Lastschale
in bezog auf den Drehpunkt der Waage 8, 9 etwas größer geworden ist als jenes des
Gewichts io, schlägt der Waagebalken 8, 9 in einer dein Uhrzeiger entgegengesetzten
Richtung aus.
-
Unmittelbar .bei Beginn des Überschlagens drückt der Hebel 57 des
Waagebalkens 8, 9 mit Hilfe des Fingers 59 und des Sektors .12 die Stange 38 über
die Rolle 39, so daß das Gefäß 37 infolge .des Eigengewichts sich nach rechts dreht.
Hierbei kommt der Hebel 30, 32 frei, so daß das Gewicht 33 das kleine Ventil 29
schließt und jede Zufuhr abgeschnitten ist.
-
Sobald so viel Wägegut ausgeflossen ist, daß das Moment der Lastschale
mit dein zurückbleibenden Inhalt in bezog auf den Drehpunkt des `@Taagehalkens 8,
9 etwas kleiner geworden ist als jenes des Gewichts io, schlägt der Waagebalken
8, 9 wieder mach rechts um. Bei der hierdurch verursachten Bewegung der Lastschale
richtet sich diese wieder auf und macht dabei eine Bewegung im Sinne des Uhrzeigers,
wobei die Mündung des Rohres 15 rasch o`:erhalb des Spiegels des noch vorhandenen
Wägeguts kommt Lind daher das Ausfließen unmittelbar aufhört: Beim Entleeren der
Lastschale bewegt sich auch die Hilfswaage in ihre ursprüngliche Lage zurück, bis
der Schenkel 5 ge-en einen an der Stange 3 angebrachten Anschlagstift 73 ruht. Beim
Zurückschlagen der Waage
kommt der Fuß 54 des empors,tehenden Armes
55 wieder unter die Rolle 53, und es wird diese mit der Stange 52 emporgehoben werden.
Mit der Stange 52 geht auch der Ausgleichhebel 47 hoch, doch da das große Ventil
ig schwerer ist als das Gefäß 37 mit dem Ventil 29 und Zubehör, wird der Ausgleichh.ehebl
47 und das Gefäß 37 zuerst weggedireht werden, wodurch gleichfalls das kleine Ventil
29 geöffnet wird. Die Lastschale i ist nun wieder in die in Abb. i mit vollen Linien
gezeichnete Lage gekommen, so daß eventuell überfließendes Wägegut aus dem Gefäß
37 wieder in die Lastschale i fließt. :"Tachdem der Auffänger seine äußerste Lage
erreicht hat, der durch einen Anschlag bestimmt wird, wird beim weiteren Bewegen
der Stange .52 auch, das großen Ventil ig geöffnet, wodurch .das Füllen neuerdings
beginnt. Die Stangen 23 und 38 sind nun wieder bis hinter die Rollen 24 und 39 zurückgegangen.
-
Bei der in Abb.2 veranschaulichten Ausführungsform ist die Hilfswaage
q., 5 durch eine Feder 74 ersetzt, die am Oberende mittels Kuppelstangen 7 mit dem
Ende des Armes 8 des Waagebalkens verbunden ist und am Unterende die Stange 3 trägt,
an welchem die Lastschale hängt. Der Arm 5 der Hilfswaage bei der Ausführungsform
nach Abb. i wird hier durch einen Hebel 5 gebildet, der bei 75 drehbar zwischen
den Stangen 7 befestigt ist. Eine Verlängerung 55 des Hebels 5 verrichtet die Arbeit
des Armes 55 in Abb. i. Diese Verlängerung 55 ist näher beim Drehpunkt 77 mittels
einer Stange 76 mit den Stange'] 3 verbunden.
-
Die Wirkung dieser Vorrichtung ist ohne ä ' n here Erklärungen
an der Hand des vorhergehenden klar.
-
Das Überschlagen der Waage 8, 9 nach beiden Seiten wird durch einen
Flüssigkeitspuffer 69 und eine Kniehebelvorrichtung 63 geregelt. Der Anschlag 65
ist derartig gestellt, daß in dem gezeichneten äußersten Stand der Stift 6o frei
in dem Schlitz 61 liegt, so daß die Verbindungsstange 62 des Kniehebels vollständig
von der Puffervorrichtung frei ist.
-
Beim Nachobenbewegen des Hebels 57 drückt dieser mittels des Stiftes
6o den Schenkel der Kniehebelvorrichtung 63 und daher den Kolken des Puffers 6o
hoch. Bei dieser Bewegung kommt das Gewicht 66 der Kniehel>elvorriclitung links
von der vertikalen l#läch.e durch den Drehpunkt 6d., und zwar ,lerart, daß (las
Gewicht 66 den langen Schenkel des Kniehebels 63 in den anderen äußersten Stand
gegen dien verstellbaren Anschlag 70 drückt. Dieser ist wieder derartig eingestellt,
daß, wenn der Hebel 57 gegen den Anschlag 71 liegt, der Sehenkel der Kniehebelvorrichtu
b noch etwas weiter bewegt, bis daß er gegen den Anschlag 70 stößt, so daß
der Stift 6o wieder vom Schlitz 61 frei wird.
-
Der Hebel 57 der Waage ist also wieder vollständig frei vom Puffer,
was das genaue Abwägen gestattet.
-
Es ist selbstverständlich, daß die verschiedenen Unterteile der Waage
auf vielerlei Arten ausgeführt werden können, ohne aus dem Rahmen der Erfindung
abzuweichen.