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Längste Dauer: 2. Oktober 1935. Zum Zusammenfügen alter und neuer
Kettenfäden in Webereien ist, wie im Patent 345347 erwähnt, vorgeschlagen worden,
die alte und neue Kette übereinander zwischen Bäumen derart auszuspannen, daß jede
Kette zwei sich kreuzende Teile bildet, und daß die Kreuzungsstellen in den beiden
Ketten untereinander zwischen denselben Bäumen angeordnet werden, auf welchen zu
jeder Seite der Kreuzungsstellen der Kettenteile eine quer zu den Ketten verschiebbare
Klebevorrichtung gelagert ist, über welche die Kettenfäden mittels einer zwischen
den Kreuzstöcken hin und her beweglichen Scheibe - des sogenannten Herzens - paarweise
verschoben werden, welch letzteres abwechselnd an jeder Seite der Kreuzungsstellen
gleichzeitig
einen Faden der alten und einen Faden der neuen Kette
greift und sie über eine Leimauspreßöffnung an der Oberseite der anliegenden Klebevorrichtung
schiebt, wo die Berührungsstelle der Fäden untereinander von einem Klebemittel an
-gefeuchtet wird, das tropfweise aus dem Leimbehälter hinausgepreßt wird. : y ;#
-a Die Einzelheiten der Wirkungsweise und Bauart dieser Maschine sind aus dem Hauptpatent
ersichtlich.
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Als Auspreßmittel für den Leim wird dem Hauptpatent gemäß eine kleine
Druckpumpe verwendet, die jedoch den Übelstand aufweist, daß sie häufig nachgesehen
und gereinigt werden muß, weil sich nicht vermeiden läßt, daß eine geringe Menge
des Leims in der Pumpe erstarrt, welches zur Folge hat, daß nicht immer genau die
gleiche Leimmenge bei jedem Hub der Pumpe vorgetrieben wird. Es ist jedoch von wesentlicher
Bedeutung, weder zu viel noch zu wenig Leim bei jedem einzelnen Kleben vorzuführen,
sondern, soweit möglich, stets genau die gleiche `lenge, d. h. einen Tropfen. Solange
der Leimbehälter dem Hauptpatent gemäß einigermaßen mit Leim gefüllt ist und solange
in der Pumpe keine erstarrten Leimpartikeln vorhanden sind, wirkt die Pumpe genügend
zuverlässig, wird aber die Leimmenge, z. B. nach längerer Zeit, verringert, kann
es geschehen, daß die Pumpe eine geringere Leimmenge bei jedem Stempelhub vortreibt,
wie auch, wie erwähnt, erstarrter Leim die Wirkung der Pumpe unregelmäßig machen
kann. Ferner ist der Leimbehälter dem Hauptpatent gemäß nicht durchaus luftdicht,
welches auf die Dauer bewirkt, daß sich im Leimbehälter erstarrte Leimteile bilden,
weshalb derselbe recht häufig nachgesehen und gereinigt werden muß.
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Ein weiterer Übelstand an den obenerwähnten 2 aschinen besteht
darin, daß die mit Leim angefeuchteten Fäden, die von einem Greifrade auf derTrockenvorrichtung
unter einen Trockenluftstrom geführt werden, sich sehr leicht hinter dem Greifrade
aufhäufen, nachdem sie von demselben abgestreift sind, was auf die ganze Wirkungsweise
störend einwirkt.
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Die erwähnten Übelstände werden erfindungsgemäß dadurch vermieden,
daß unmittelbar hinter dem Greifrade eine Schnecke angeordnet wird, auf welcher
das Greifrad die verklebten Fäden abstreift, die dann durch Umdrehung der Schnecke
regelmäßig nach hinten über die Klebevorrichtung geführt werden, sowie dadurch,
daß das Leimauspreßorgan als ein um eine wagerechte Achse im Leimbehälter drehbarer
Arm ausgestaltet wird, dessen freies, in wagerechter Richtung verhältnismäßig breites
Ende, indem es nach der Innenseite des Deckels der Klebevorrichtung hinaufschwingt,
ähnlich wie eine Schaufel wirkt und eine gewisse Leimmenge nach der erwähnten Innenseite
hebt, wo der Arm einen Augenblick in Ruhestellung verbleibt, so daß durch eine enge
Öffnung im erwähnten Deckel ein Tropfen - und infolge der Haarröhrchenwirkung in
der engen Leimauspreßöffnung niemals mehr als ein einziger Tropfen-Leim auf die
über der erwähnten Öffnung liegenden Kettenfäden ausgepreßt wird.
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Die Zeichnung veranschaulicht die näheren Einzelheiten an der Klebevorrichtung.
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Abb. i zeigt die Klebevorrichtung in Seitenansicht, Abb. 2 dieselbe
in Draufsicht und Abb. 3 einen senkrechten Schnitt durch den Leimbehälter.
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Die Klebevorrichtung- besteht aus einem kastenförmigen Rahmen i, in
welchem ein R-ärmekörper 2 gelagert ist, der um eine wagerechte Welle 3 drehbar
ist, die auf der Außenseite des Rahmens ein Greifrad .I und ein hinter demselben
liegendes konisches Zahnrad 5 trägt. In der Klebevorrichtung ist ferner ein Leimbehälter
6 eingesetzt, aus welchem, wie nachstehend nähen angegeben, ein Tropfen Leim durch
eine enge Öffnung 7 im Deckel 8 des Rahmens ausgepreßt wird, welcher Deckel - abgesehen
von dieser Öffnung 7 - die Klebevorrichtung luftdicht um den Leimbehälter abschließt.
In Abb. 2 und 3 ist der Deckel des Rahmens entfernt. Im Leimbehälter 6 ist drehbar
um eine wagerechte Welle q ein Arm io gelagert, welcher mittels zwei im 1_eimbehälter
angeordneter Stangen il und 1.3 bewegt wird, die auf eine- Welle 14 bzw. auf einem
Ansatz 15 am Arm io gelagert und mittels eines Gliedes 12 miteinander verbunden
sind.
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Am Rahmen ist ein um einen senkrecnten Zapfen 17 drehbarer Hebel 16
gelagert, welcher in der im oben angegebenen Patent beschriebenen Weise derart vom
Herzen während dessen Bewegung nach der Klebevorrichtung bewegt wird, daß er demselben
zugedreht wird. und zwar um den Zapfen 17. Mährend dieser Pewegung des Hebels 16
spannt derselbe eine gegen ihn anliegende Feder 18 und verschiebt eine seitwärts
auf dem Rahmen gelagerte Stange ig in Richtung nach rechts in Abb 2, indem eine
Abzweigung des Armes io mit einem Vorsprung ao auf der Stange ig drehbar verbunden
ist. Während dieser Bewegung der Stange ic) dreht eine Muffe o. dgl. 2i einen auf
der Welle 14 außerhalb des Rahmens befestigten Arm 22 nach rechts, wodurch die Stangen
ii und 13 und damit auch der Arm io nach rechts in Abb. i schwingen. Hierdurch wird
das freie Ende des Armes io, das im Behälter 6 gänzlich in Leim eingetaucht ist,
an einer Führungsfläche 23 entlang nach der Innenseite des Deckels 8 hinaufgeführt,
wo das erwähnte breite, schaufelftrmige Ende des Armes io (Abb. 2) etwas Leim mitnimmt.
Die Führungsfläche 23 verhindert den Leim vom Arm io abzufließen, bevor letzterer
die
in Abb. i mit punktierten Linien gezeigte Stellung erreicht, in welcher Stellung
des A-mes io der Leim einen Augenblick gegen die Innenseite des Deckels 8 gepreßt
wird. Das Stangensystem 11, 12, 13 wird nämlich derart von einer zweckmäßig ausgebildeten
Führungsfläche 25 geführt, daß der Arm. io einen Augenblick in Ruhestellung unter
dem Deckel 8 bleibt, bevor die zurückgehende Bewegung beginnt, indem der Hebel 16
vom Herzen freigegeben wird und eine Feder 26 danach den Arm ii zurückzieht. Der
Augenblick, in welchem der Arm io in der erwähnten gehobenem Stellung in Ruhe ist,wird
derart durch die Ausgestaltung der Führungsfläche 25 abgemessen, daß ein Tropfen
Leim durch die Öffnung 7 im Deckel 8 fließen kann. Die Größe des ausgepreßten Tropfens
hängt vom Durchmesser der Öffnung 7 ab; dieser Durchmesser kann aber in allen Fällen
so eng gewählt werden, daß die Haarr3hrchenwirkung hindern wird, daß mehr als ein
einziger Leimtropfen während jeden aufgehenden Hubes des Armes io durch erwähnte
Öffnung hinausdringt.
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Der durch die Öffnung 7 hinausgepreßte Leimtropfen wird von den beiden
im betreffenden Augenblick über derselben liegenden Kettenfäden 27 (Abb. i) aufgesaugt,
die auf die im obenerwähnten Patent angegebene «'eise vom Herzen über die erwähnte
Öffnung geführt sind, und darauf während einer nachfolgenden Bewegung des Herzens
nach dem Hebel 16 auf das Greifrad 4 geschoben werden, woselbst die Fäden 27 von
den Zähnen des Greifrades gefaßt und einer Luftzublasung durch das Mundstück 28
ausgesetzt werden, in der im Patent 345347 angegebenen Weise.
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Die vom Greifrade gefaßten Fäden werden nach und nach auf eine unmittelbar
hinter demselben liegende Schnecke 29 übergeleitet, welche durch ein konisches Zahnradvorgelege
30 -und eine auf den Seiten des Rahmens i gelagerte Welle 31 vom Zahnrad 5 getrieben
wird, das sich mit dem Greifrade dadurch zusammen dreht, daß die Feder 18 während
des Rückganges des Hebels 16 die Stange ig nach links zwingt, wodurch ein Anschlag
auf der Stange ig einen um die Welle 3 drehbaren Hebel 32, 33- in der Richtung des
Uhrzeigers dreht, wodurch ein Klinkenhaken 34, defr am Ende des Armes 32 gelagert
ist und in ein Klinkenrad 35 auf der Welle 3 eingreift, letztere und damit das Greifad-ein
passendes Stück vorandreht. Die Fäden, die von den Zähnen des Greifrades in die
`Findungen der Schnecke 29 hinabgelegt werden, werden durch die Umdrehung derselben
allmählich nach rechts geführt werden und vom Greifrade weggleiten.
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Vom Stutzen geht ein über der Schnecke 29 liegendes Rohr 36 aus,-
dessen untere Seite mit ganz feinen Öffnungen versehen ist, durch welche Blasluft
vom Gebläsemundstück 28 auf die auf der Schnecke liegenden verklebten Kettenfäden
hinausströmt. Die Luftzufuhr zur Luftgebläsevorrichtung sowie die Bauart der letzteren
sind im übrigen wie in der früheren Anmeldung beschrieben.