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Bürstenbohr und Stopfvorrichtung. Die Erfindung bezieht sich auf Bürstenbohr-
und Stopfvorrichtungen oder -maschinen, bei denen die Bürstenlöcher gleichzeitig
gebohrt und mit Bürstenbündeln gestopft werden. Die Verwendung von schrittweise
gedrehten Trommeln zur Verstellung des die Bürstenhölzer tragenden Arbeitstisches
bei derartigen Maschinen ist an sich bekannt, doch war auch bei diesen Maschinen
ebenso wie bei denjenigen, bei denen die Bewegung des Arbeitstisches von Musterscheiben
eingeleitet wurde, erforderlich, für jede Bürstenart eine besondere oder besonders
eingestellte Scheibe oder Trommel zu verwenden, wodurch
die Bedienung
der .Maschine erheblich erschwert wurde.
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Diese Übelstände werden nun gemäß der Erfindung in erster Linie dadurch
beseitigt, daß eine Trommel mit einer auf ihrer Mantelfläche in fortlaufender Linie
angeordneten Teilung benutzt wird, welche Teilung zur schrittweisen Steuerung der
durch ein Kurbelgetriebe oder ein anderes Getriebe erfolgenden Verschiebung des
Arbeitstisches in der einen Richtung benutzt wird. Dadurch, daß auf der Trommel
eine Reihe von verschiedenen Teilungen nacheinander angeordnet werden können, können
auf derselben Maschine ohne Auswechslung der Trommel eine entsprechende Anzahl von
verschiedenen Bürstenarten hergestellt werden. Anderseits ist es wegen der großen,
zur Verfügung stehenden Länge der Schraubenlinie und somit der Teilung möglich,
bei Verwendung einer Steuerungstrommel nach der Erfindung außerordentlich große
Bürsten und Kartätschen mit sehr vielen Borstenbüscheln in einem Arbeitsgange auf
der .Maschine herzustellen, was bisher nicht möglich war.
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Die Verschiebung des Arbeitstisches in der anderen Richtung wird bei
einer Maschine nach der Erfindung ebenfalls von der Trommel eingeleitet.
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Eine Maschine nach der Erfindung besitzt weiterhin die neue und bedeutsame
:1löglichkeit, auf ihr also in ein und derselben Maschine sowohl gerade als auch
geschweifte (sogenannte geschränkte) Bürstenhölzer zu bohren, indem bei ihr auch
bei der Bearbeitung der geschränkten Bürstenhölzer der Antrieb durch die mit einer
Teilung in fortlaufender Schraubenlinie versehene Trommel und durch die die Trommelbewegung
weiterleitenden Organe derselbe bleibt wie bei der Bearbeitung gerader Bürstenhölzer
und nur die Arbeitstische ausgewechselt werden müssen.
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Auf der beiliegenden 7eichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigen: Abb. i eine Stirnansicht, Abb. 2 eine Seitenansicht,
Abb. 3 eine Oberansicht des Arbeitstisches in größerem Maßstahe, Abb. 4, einen Schnitt
nach A-B der Abb. 3, Abb. 5 eine Vorderansicht des Tisches, Abb. 6 einen Querschnitt
durch die Trommel in größerem Maßstabe, Abb. 7 einen Längsschnitt durch dieselbe,
ebenfalls in größerem Maßstabe, Abb.8 einen Teil der Stirnansicht der Trommel mit
ihrem Antriebsorgan, Abb. 9 eine weitere Stirnansicht der Trommel, Abb. io den dazugehörigen
Grundriß, Abb. i i einen Längsschnitt der Trommel, Abb. 1:2 und 13 den Vorschubapparat
für die Ouerverschiebung des Tisches, Abb. 1d., 15, 16 und 17 vier Ansichten der
Antriebskurbel mit ihren Nebenapparaten, Abb. 18, i8a, i9 und iga eine Sonderausführungsform
der Tischbewegung, Abb.2o und 21 die dazugehörige Seitenansicht, Abb. 22 und 23
zwei Einzelheiten und Abb. 24., 25, 26 und 27 verschiedene Bürstenhölzer.
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Der Antrieb der Maschine erfolgt von der Riemenscheibe 28 aus, die
gleichzeitig als Seilscheibe ausgebildet ist und durch die Organe 29,30 die
Bohrvorrichtung A antreibt. Die Hauptwelle 3i trägt ein Nutenexzenter 32, das vermöge
der Rolle 33 auf den Hebel 34. einwirkt, der die auf der Welle 35 sitzenden Arme
36 in Schwingungen versetzt. Letztere sind mit dem Tischrahmen 37 verbunden, so
daß also auch dieser die erforderliche auf- und abgehende Bewegung mitmachen muß.
Auf dem Tischrahmen 37 sitzt vermöge seiner vertikalen Welle 38 der eigentliche
Arbeitstisch. Wie aus den Abb. 3 bis 5 ersichtlich, besteht der Arbeitstisch aus
einem Führungsbett 39, in welchem sich eine Platte 4.o in Richtung der in Abb. 3
angegebenen Pfeile bewegen läßt. Oberhalb dieser Platte4o ist eine zweite (q.1)
in Schwalbenschwanzführungen eingelassen. Dieselbe bewegt sich, wie aus Abb. 3 ersichtlich,
nach links und rechts. Um einen Angriffspunkt für diese Platte zu schaffen, ist
dieselbe mit einem Ansatz d.2 versehen, an welchem ein Führungsstück .i3 festsitzt.
Die zu bohrenden bzw. zu stopfenden Bürstenhölzer werden in der in Abb.3 und 5 dargestellten
Weise auf der eigentlichen Tischplatte 4i befestigt. An das Führungsstück 43 ist
eine am Maschinengestell durch die Führungen 44 gefiihrte Schiene q.5 durch Kulisse
und Stein in senkrechter Richtung verschiebbar befestigt, die vermittels eines Auslegers
d.6 an eine Kurbelstange d.7 angelenkt ist. Letztere greift in eine auf der Trommelachse
96 festsitzende Kurbel 49 ein.
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Die eigentliche Steuertrommel 5o lagert, wie aus Abb. 2 ersichtlich,
mit ihren Naben beiderseits der .Maschine in Lagern 51 und besitzt an ihrem Umfange
schraubengangfiirmig verlaufende Stege 52, während die dadurch gebildete Nut mit
Bohrungen 53 von verschiedener Teilung versehen sind. Diese Teilung entspricht der
jeweiligen Teilung des Bürstenholzes gemäß Abb.2d. und 25 unter Berücksichtigung
der entsprechenden Wege der Kurbel .i9. Vor der Trommel sind parallel zur Längsachse
derselben Schienen 54, 55 angeordnet, die beiderseits durchTräger 56
gehalten
werden. Zwischen diesen beiden Schienen kann sich ein Stein 57 bewegen, der einen
federnden Stift 58_trägt. Letzterer besitzt an der der Trommel zugekehrten Seite
einen konischen Stöpsel 59 und auf der entgegengesetzten Seite einen. U-förmigen
Stein 6o, der unter dem Einfluß eines Lineals 61 steht, das seinen Drehpunkt im
Arm 62 hat. Wirkt das Lineal 61 nicht auf den Stein 6o, dann schnappt der Stift
58 mit seinem Stöpsel 59 in eines der Trommellöcher (Abb. 6). Die Trommel selbst
kann aus ihren Lagern 51, falls es erforderlich sein sollte, leicht entfernt werden.
Zu diesem Zweck braucht man nur gemäß Abb.9 die Verbindungsschrauben 63 -zu lösen
und die Trommel in die in Abb. g punktiert gezeichnete Lage zu bringen, aus der
sie bequem entfernt werden kann. Hierbei geben die Anschläge 64 den Armen 56 die
erforderliche senkrechte Stellung. Schwingt dagegen das Lineal 61 in Richtung des
in Abb. 6 eingezeichneten Pfeiles, so wird der Stift aus der Trommelbohrung herausgezogen,
wodurch eine Drehung der Trommel ermöglicht wird.
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Wie bereits bemerkt, wird die Verschiebung des Tisches 41 in der Längsrichtung
des Bürstenholzes durch die Kurbel 49 bewirkt, deren Bewegungsart durch die Lochtrommel
bestimmt wird. Dies wird durch eine Mitnehmerv orrichtung erreicht.
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Die Trommel 5o besitzt zwei als Büchsen ausgebildete Naben 83 und
84 (Abb. 8, 9, io und ii), mit denen sie drehbar und achsial verschiebbar in den
Lagern 51 ruht. Konachsial zur Trommel 5o ist eine Scheibe 89 mit ihrer Welle 96
im Maschinengestell gelagert und durch einen in die Nut 87 der Nabe 8.a. passenden
Keil 88 mit der Trommel gekuppelt. Auf der Welle 96 sitzt drehbar eine Mitnehmerscheibe
89a, und auf .deren Nabe ebenfalls drehbar eine Kurbel go. Zwischen den Scheiben
89 und 89a ist eine Lederscheibe 89b o. dgl. vorgesehen, so daß die Scheibe 89 und
die Trommel durch Reibung mitgenommen werden können, wenn sich die Scheibe 89a dreht.
Um die hierzu notwendige einstellbare Reibung zu erzeugen, wird die Trommel 5o mit
der Scheibe 89 durch eine Feder 85, die in der Nabe 83 angeordnet ist und sich gegen
den Zapfen 86 stützt, gegen die Mitnehmerscheibe 89a. gedrückt. Eine Lösung der
Reibungskupplung zwecks Auswechslung der Trommel kann in einfacher Weise durch Umlegen
des Exzenters 48 (s. Abb.2) geschehen.
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Die Kurbel go ist vermittels der Schubstange gi mit einer Kurbelscheibe
92 gelenkig verbunden und erhält bei deren Drehung eine auf und ab schwingende Bewegung.
Die Kurbelscheibe 92 sitzt auf der Welle 93 und erhält ihren Antrieb von der Hauptwelle
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aus durch die Kegelräder 94. Die Kurbel go trägt einen auf die Scheibe
89a einwirkenden Mitnehmer 95, der bei der Aufwärtsbewegung der Kurbel go die Scheibe
89a und somit auch die Trommel 5o dreht. An dieser Bewegung muß auch die Kurbel
49, die auf der Welle 96 der Mitnehinerscheibe sitzt, teilnehmen. Während nun aber
die Kurbel go stets um den gleichen Zentriwinkel schwingt und vermittels des Mitnehmers
die Scheibe Sga um den gleichen Zentriwinkel weiterschaltet, nimmt die Trommel 5o
und mit ihr die Kurbel 49 nur so lange an der Drehbewegung teil, bis der konische
Stöpsel 59 in das nächste Loch der Teilung einschnappt und dadurch Trommel
5o und Kurbel 49 arretiert, was unter Berücksichtigung der Reibungskupplung 89,
89b, 89a ohne weiteres möglich ist. Die schrittweise Bewegung der Kurbel 49 wird
unter Vermittlung der Kurbelstange 47 auf das Lineal 45 übertragen und somit der
Tisch 41 in der Längsrichtung des Bürstenholzes verschoben.
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Da die Teilung auf dem Bürstenholze eine gleichmäßige ist, die hierzu
notwendigen Wegstrecken der Kurbel 49 von einem Totpunkte zum anderen aber verschieden
sind, so muß dementsprechend auch die Lochteilung auf der Trommel 50 ungleichmäßig
sein. Diese Teilung kann entweder berechnet oder empirisch festgestellt werden.
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Um beim Übergange von einer Borstenreihe auf die nächste, .die gerade
in. einer der beiden Totlagen der Kurbel 49 erfolgt, außer der noch zu beschreibenden
Bewegung quer zum Bürstenholze noch eine zusätzliche Verschiebung in der Längsrichtung
des Bürstenholzes um die Strecke X (s. Abb. 2q.) zu ermöglichen, sind Vorkehrungen
getroffen, um die Kurbel 49 bei der Querverschiebung des Tisches um die Strecke
X zu verlängern. Zu diesem Zwecke arbeitet die Kurbel 49 mit einer Schablone 97
zusammen (s. Abb. 14 bis i7).
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Diese Schablone 97 bewegt sich lose auf dem Zapfen 96 und führt sich
mittels eines Stiftes 98 in einer Bohrung des Zapfens 96. An der einen Seite ist
eine mit einem Kurvenschlitz 99 versehene Platte ioo angeordnet, in der eine Rolle
ioi gleitet. Diese Rolle ist an einem Schlitten io2 befestigt, der sich in der Kurbel
49 führt. Gleichzeitig trägt dieser Schlitten auch den Kurbelzapfen 103 für die
Kurbelstange 47. Ein Schlitz 104 , in der Kurbel 49 ermöglicht der Rolle ioi, eine
Auf-und Abverschiebung des Schlittens io2 mitzumachen. Bekommt also die Schablone
97 in Richtung der in Abb. 14 bis 16 angegebenen Pfeile eineu Druck, so wird die
Rolle ioi gehoben bzw. gesenkt, was ein Heben bzw.
Senken des Schlittens
rot herbeiführt. Dadurch wird der Kurbelarm verlängert, was, da es in einer der
Totlagen erfolgt, eine seitliche Tischverschiebung, beispielsweise um die Strecke
X, zur Folge hat. Die Verschiebung der Schablone 97 erfolgt durch eine Gabel io5,
die am Rahmen für die Schiene 65 der Querverschiebungsvorrichtung (Abb. 12) befestigt
ist und die Büchse io6 der Schablone umgreift.
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Die Verschiebung des Tisches quer zum Bürstenholz erfolgt durch Verschiebung
der Platte 40. Zu diesem Zweck ist dieselbe, wie aus Abb. 2, 3, 12 und 13 ersichtlich,
mit einer Schiene 65 verbunden, und zwar derart, daß der Kopf 66 der Schiene mit
Hilfe eines Steines in der senkrechten Kulisse 67 gleitet, deren Ansatz 68 mit der
Platte 4o verbunden ist. Auf diese Weise ist eine zwangläufiae Verbindung zwischen
Platte 4o und Schiene 65 gesichert, auch wenn sich die Platte 4o hebt und senkt.
Zur Führung dieser Schiene 65 ist am oberen Teil des Maschinengestelles ein Rahmen
69 befestigt, der zwei nach abwärts gerichtete Arme 70 besitzt, in welchen
die Schiene 65 gelagert ist. Am rückwärtigen Teil dieses Rahmens 69 lagert eine
Seilrolle 71, die gleichzeitig auch als Sperrad 72 ausgebildet ist und mit einer
Sperrklinke 73 zusammenarbeitet. Auf der Seilrollenachse 76 sitzt ein Zahnrad 77,
das mit der am rückwärtigen Ende bei 77a mit Zähnen versehenen Schiene 65 in Eingriff
steht. Die Seilrolle 71 steht unter dein Einfluß eines durch ein Gewicht 74 belasteten
Seiles 75 und wird nach Lösen der Sperrklinke bis zur nächsten Kerbe gedreht, wodurch
die Schiene 65 und mit dieser die Platte .4o um ein entsprechendes Stück in Richtung
quer zum Bürstenholz verschoben wird. An Stelle der Gewichtsbelastung kann natürlich
auch eine Zugfeder oder ein entsprechend wirkendes Organ treten. Das in Abb. 12
und 13 veranschaulichte Sperrwerk besitzt vier Kerben. Dies entspricht also den
vier Lochreihen 78, 79, 80, 81 des Bürstenl1olzes 82 nach Abb. 2- und 25, d. h.
also, nach jedesmaliger Auslösung der Klink, -,3,
die durch die Trommel
50 geschieht, wird der Tisch .11 durch die Platte .Io in Querrichtung um
eine Lochreihe verschoben.
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Das Zusatntnenspiel der einzelnen Bewegungsorgane ergibt sich aus
folgendem: Sohald die Riemenscheibe 28 in der Pfeilrichtung in Umdrehung versetzt
wird, beginnt der Tischrahmen unter \-erinittltnig des Ixzenters 32 und der Arine
31., 36 seilte Atlfwärtsbewegung. Infolgedessen wird das in Ablt. i links dargestellte
Bürstenholz ge@geu die Bohrvorrichtung .1 gebracht, so (laß @1:r Bohrer gemäß A11.
24. bei I das erste 1_och bohren kann. Gleichzeitig wird aber auch das entsprechende
Loch des Bürstenholzes auf der rechten Seite durch die Stopfvorrichtung B mit einem
Bürstenbündel versehen. Hierbei sei bemerkt, daß das Bürstenbündel vorher in bekannter
Weise mit einer Drahtschlinge umschlungen wird, die die Borsten festhält und gleichzeitig
zu einem Bündel schnürt. Der hierzu erforderliche Draht io7 wird von der Rolle io8
in bekannter Weise zur Stopfvorrichtung geführt, dort in die erforderliche Schlinge
gebogen und abgeschnitten. Der Borstenvorrat lagert ebenfalls in bekannter Weise
im Borstenbehälter iog und wird von dort der Stopfvorrichtung zugeführt. Der Einfachheit
halber ist die Riemenscheibe 28 mit einer Kupplungsvorrichtung i i o verbunden,
die durch einen Fußtritt i i i gelöst bzw. eingeschaltet werden kann. Sobald das
Bohren und Stopfen vor sich gegangen ist, senkt sich der Tisch wieder. Während dieser
Bewegung wird aber gleichzeitig vermittels der Kurbelstange 47 und der Kurbel 49
der Tisch 41 um eine Lochreihe verschoben. Diese Verschiebung geht jedoch nur so
lange vor sich, bis der Stöpsel 59 in das nächste Trommelloch einschnappt. Ist dies
geschehen, dann gelangt die Trommel So zum Stillstand, während die Kurbel go ihre
Schwenkbewegung nach oben unabhängig davon beendet. Der Tisch bewegt sich nun abermals
nach oben, und das nächste Loch 1I (Abb. 24) wird gebohrt und gestopft. Unterdessen
schwingt die Kurbel go wieder zurück, wobei sich der Mitnehmer 95 von der Scheibe
89a löst. Um nunmehr beim aberinaligen Hochschwingen der Kurbel go eine weitere
Drehung der Trommel bewirken zu können, ist es erforderlich, daß der Stöpsel 59
bzw. der Stift 58 aus dem Trommelloch herausgezogen wird. Um dies zu erreichen,
ist das Lineal 61 mit einem Klinkenhebel 112 fest verbunden, der eine federnde Klinke
113
trägt. Bewegt sich also die Kurbel oo gemäß Abb.8 nach aufwärts, so wird
der Hebel 112 zur Seite gedrückt, und die Schiene 61 zieht den Stein 6o nach links
und somit auch den Stift 58 mit Stöpsel S9 aus dein Loch heraus. Sobald dies geschehen
und die Trommel 5o etwas weiter gedreht ist, schnappt die Kurbel 9o von der Klinke
113 ab, und der Stöpsel 59 tritt wieder unter die Wirkung der Feder, die ihn gegen
die Trommel 50 drückt. Die Trommel ist jetzt frei ull(l kann sich ungebindert
bis zum nächsten T_oche drehen.
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Auf diese Weise wird die Trommel 5o bei jedem 1-1ochgang der Kurbel
go um ein Loch «-eitergeschaltet und damit der Tisch .11 Furch die Kurbel 49 um
eine Lochteilung weitergerückt, während des Bohrens und Stopfens aber durch die
arretierte Trotnmel5o fetgehalten.
Dieser Vorgang wiederholt sich,
bis eine Reihe der Bürste fertiggestellt ist.
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Sobald die Reihe 78 fertiggebohrt und gestopft ist, maß ein Vorschub
des Tisches 41 in Ouerrichtung erfolgen, damit die Reihe 79 bearbeitet werden kann.
Zu diesem Zweck besitzt die Trommel 5o an ihrem rückwärtigen Teil zwei Anschläge
114, die auf die Klinke 73 einwirken. Sobald also ein Anschlag 114 eine Auslösung
der Klinke 73 herbeiführt, dreht das Gewicht 74 die Seilrolle mit dem Sperrad um
eine Kerbe weiter, was eine Verschiebung der Schiene 65 und die vorhin erwähnte
Ouerverschiebung des Tisches 41 um eine Lochteilung zur Folge hat. Gleichzeitig
wird aber auch die Gabel io5 vorgerückt und die Schablone 97 ebenfalls verschoben.
Dadurch wird die Kurbel 49 in der Totpunktlage um die Strecke X (Abb. 2q.) verlängert,
so daß jetzt das Loch III der Reihe 79 gebohrt und gestopft werden kann.
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Dieser Vorgang vollführt sich so oft, bis sämtliche Reihen gebohrt
und gestopft sind. Ist dies geschehen, dann müssen natürlich die Bürstenhölzer ausgewechselt
und durch neue ersetzt werden, und zwar derart, daß auf der Seite der Bohrvorrichtung
A ein angebohrtes, und auf der Seite der Stopfvorrichtung B ein gebohrtes Bürstenholz
eingespannt wird. Vorher maß jedoch der Arbeitstisch in Quer-und Längsrichtung in
seine ursprüngliche Stellung gebracht werden. Dies kann entweder von Hand aus oder
durch beliebige mechanische Hilfsmittel, die die Trommel 5o in ihre Anfangsstellung
zurückbringen, geschehen.
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Die Einspannung der Bürstenhölzer auf dem Tisch selbst ist gewöhnlicher
Art und soll auf das Wesen der Erfindung keinen Einfluß haben. Für normale vierreihige
Handbürsten genügen zwei Umdrehungen der Trommel. Infolgedessen können auf ein und
derselben Trommel Bohrungen für eine Reihe verschiedener Bürstenformate, von der
Zahnbürste bis zur Kartätsche, hintereinander vorgesehen sein, ohne daß es erforderlich
ist, eine Auswechslung der Trommel herbeizuführen.
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Bei den bis jetzt geschilderten Einrichtungen war die Verarbeitung
von Bürstenhölzern vorgesehen, bei denen das Holz plan ist und die einzelnen Löcher
senkrecht eingebohrt werden. Nun sind aber Bürsten im Handel (sogenannte geschränkte
Bürsten), bei denen die einzelnen Borstenbündel unter einem Winkel zum Bürstenholz
eingeführt sind und außerdem auch noch das Bürstenholz eine Krümmung aufweist, ähnlich
- wie dies aus den Abb. 26 und 27 ersichtlich. Infolgedessen müssen die Bürstenhölzer
so geneigt werden, daß sie schräg rum Bohrwerkzeug und Stopfer zu stehen kommen,
wie dies die punktierten Linien in den Abb. 26 und 27 veranschaulichen, trotzdem
aber Bohr- und Stopftiefe gleich bleiben. Bei dem bisher geschilderten Tisch ist
dies nicht möglich, weil derselbe eine Schrägstellung in Quer- und Längsrichtung
nicht zuläßt. Um dies zu ermöglichen, wird der bisher beschriebene Tischrahmen 37
ausgewechselt und durch einen zweiten ersetzt, ohne aber an der übrigen Einrichtung
der Maschine etwas zu ändern. Ein solches zeigen die Abb. 18 bis 23. Wie aus Abb.
18 ersichtlich, ist hier der Tisch geteilt, und zwar besteht derselbe aus einem
Bohrtisch 115 und dem Stopftisch 116.
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Die Bewegungsart der beiden Tische ist natürlich die gleiche, infolgedessen
genügt es, wenn in der Beschreibung nur auf einen der beiden Tische Bezug genommen
wird.
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Am Tischgestell 37, das sich periodisch auf und ab bewegt, ist ein
Träger 142 befestigt, der zwei gegabelte Ansätze 143 aufweist. In jeder Gabel lagert
ein Zapfen 117, um den drehbar das Führungsstück 135 für den Tischträger 119 gelagert
ist, das unten einen Hebelarm 121 besitzt. Die Hebelarme 121 beider Tische 115 und
116 sind durch eine Stange 131 miteinander verbunden, die in ihrem Mittelpunkt um
einen Bolzen drehbar einen Stein 130 trägt. Dieser Stein 130 führt
sich in einer senkrechten Kulisse 129, die an einer bei 127 wagerecht verschiebbar
im Maschinengestell gelagerten Schiene 128 befestigt ist. Diese Schiene 128 entspricht
der weiter vorn beschriebenen 45 und wird durch die Kurbel 49 unter Vermittlung
der Kurbelstange 47 schrittweise hin und her bewegt. Diese Bewegung überträgt sich
auf die Hebelarme 121, so daß auch die Führungsstücke 135 der Tischträger 1i9 um
die Bolzen 117 verschwenkt werden und somit das auf den Tischen befestigte Bürstenholz
entsprechend der Schrägstellung der Borstenbündel in der Längsrichtung verschwenken.
Da nun aber die Entfernung zwischen Tisch und Bohrapparat bzw. Stopfvorrichtung
in der Arbeitsstellung stets die gleiche bleiben maß, während die Borstenbündel
nicht radial zum Krümmungsradius des Bürstenholzes stehen, so ist am-Träger 142
eine auswechselbare Schablone 123 befestigt, in deren Kurvenschlitz 124 sich der
Tischträger i i9 mit einer Rolle 125 führt und den Tisch bei seiner Schwenkbewegung
in Richtung der Längsachse des Bürstenholzes entsprechend hebt bzw. senkt.
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Die schrittweise Verschwenkung der Tische i z 5 und 116 zur Querachse
des Bürstenholzes geschieht in folgender Weise: Am oberen Teil des Trägers iig sind
um einen in dem Auge i 2o gelagerten Bolzen i18
zwei Schienen 1:1d4
drehbar gelagert, die den schwalbenschwanzförmig eingelassenen Füßen 145 des Tisches
116 als Führung dienen. Auf den Füßen 145 sind auswechselbar Schablonen 146 mit
Kurvenschlitzen 147 befestigt. In letzteren gleiten Rollen 148, deren "Zapfen im
Träger r 19 gelagert ist, während die Schienen 144 entsprechende Schlitze
aufweisen, durch die der Zapfen ungehindert hindurchgreifen kann. Auf diese Weise
wird auch die Querverschwenkung der Tische der besonderere Art der Borstenstellung
und der Krümmung des Bürstenholzes angepaßt, indem hei einer Verschwenkung uni den
Bolzen 118 zwar die Schienen 144 uni diesen schwingen, der Tisch aber eine durch
die Kurvenschlitze 147 gesteuerte Bewegung ausführt.
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Die Bewegung selbst erhält der Tisch durch eine bei 141 angelenkte
Zugstange id.o, die gelenkig mit einer Zahnstange 138 verbunden ist. Diese Zahnstange
kämmt mit einem auf dem Bolzen r 17 sitzenden Zahnrad 134 und führt sich
mittels eines kulissenartigen Ansatzes 139, der den Bolzen r17 umfaßt. Die
Bewegungsübertragung auf die beiden Zahnräder 134 erfolgt durch "Zahnstangen 136,
die durch einen Rahmen 137 miteinander verbunden sind. Dieser Raliinen führt sich
in einer senkrechten am Träger 142 angeordneten Kulisse 149 und ist mit einem nach
aufwärts ragenden Arm 15o ausgerüstet, der eine Rolle 151 trägt. Diese Rolle gleitet
in einer schrägstehenden Kulisse 152, die mittels des Trägers 153 mit der
Kulisse 67 und auf diese Weise mit der weiter vorn beschriebenen Vorrichtung zur
Querverschiebung verbunden ist.
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Die Wirkungsweise der eben beschriebenen Einrichtungen ist die folgende:
Bei jedem Schritt, den die Kurbel 49 macht, wird die Stange rar mitgenommen und
verschwenkt die Tische 115 und i 16 tun ein der Teilung entsprechendes
Stück. Mit jeder Verschwenkung in Richtung der Bürstenlängsachse erfolgt aber gleichzeitig
eine durch die Schablonen 123 bestimmte Hebung bzw. Senkung, so daß die Bürstenhölzer
in die richtige Stellung und Entfernung vom Bohr- bzw. Stopfapparat gelangen. In
dieser Weise setzt sich das Spiel fort, bis eine Längsreihe gebohrt bzw. gestopft
ist. Ain Ende jeder Längsreihe tritt die Querverschiebungseinrichtung in Tätigkeit,
wie weiter oben beschrieben, und verlängert oder verkürzt die Kurbel 49. Hierbei
wird aber auch die Kulisse 152 verschoben, die vermittels des Armes 15o den Rahmen
137 hebt bz@@. senkt und dadurch eine Relativbewegung der Zahnstangen 136
gegenüber den Zahnräderil 13d hervorruft, also die letzteren ein einen oder anderen
Sinne dreht. Infolgedessen werden auch die Zahnstangen 138 in Bewegung gesetzt,
und diese verschwenken die Tische r 15 und 116 mit Hilfe der Stanl;en 140
um ein entsprechendes Stück in der Querrichtung. Auch hierbei bleibt die Entfernung
der Bürstenhölzer von der Bohrlizw. Stopfeinrichtung die gleiche, da die Schablonen
146 die Schwenkbewegung steuern.
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Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist die auf dem Trommeluinfange
angeordnete N ut nach Art einer eingängigen Schraube ausgebildet, in der die Teilungen
für verschiedene Bürstensorten hintereinanderliegen. Selbstverständlich könnte man
aber auch zwei- und mehrgängige Schraubennuten wählen, die dann die verschiedenen
Teilungen in Parallelanordnung oder teils hintereinander, teils parallel aufweisen.
Ebenso wäre es denkbar, mehrere Teilungen übereinander in ein und derselben Nut
entweder unter Verwendung von Löchern verschiedener Form, beispielsweise Rund- und
Langlöcher, oder von solchen in verschiedenen Ebenen anzuliringen; natürlich müßte
dann der Stöpsel 59 entsprechend auswechselbar sein. Jedenfallr: bietet die Steuerung
durch eine Trommel geinäß der Erfindung die Möglichkeit, auf eir, und derselben
'Maschine und mit ein und derselben Trommel die verschiedenartigsten Bürsten, von
der Zahnbürste bis zur Kartätsche, jede für sich in einem Zuge herzustellen, was
mit den bisher bekannten Maschinen, abgesehen von der Unhandlichkeit der in der
Herstellung außerordentlich teuren Musterscheiben, nicht angängig war.