DE376480C - Mehrpolige elektrische Sicherung mit Anzeige ihres Durchschmelzens - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AMl. JUNI 1923

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21 c GRUPPE

■ (J 2217g VIII[2ic^a)

Lucien Jublin in Courbevoie, Seine, Frankr. Mehrpolige elektrische Sicherung mit Anzeige ihres Durchschmelzens.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. November 1921 ab.

Die Erfindung betrifft eine mehrpolige elektrische Sicherung, die dazu bestimmt ist, Kurzschlüsse anzuzeigen, indem sie mittels eines durch Schmelzen eines oder mehrerer Schmelzkörper ausgelösten Gewichtes o. dgl. einen Hilfsstromkreis schließt. Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß das Gewicht an einem schmiegsamen Bande aufgehängt ist, welches vorzugsweise aus isolierendem Material besteht und an seinen Enden unter Vermittlung

von Röllchen mit zwei schmelzbaren Körpern verbunden ist, die durch die Röllchen hindurchgeführt sind, deren Lochdurchmesser in an sich bekannter Weise genau dem Durchmesser der zu verwendenden Schmelzkörper entspricht. Die Zeichnung zeigt beispielsweise eine Ausführungsform einer zweipoligen Sicherung und schematisch den Einbau des Apparates.

Abb. I zeigt die Sicherung in Vorderansicht, ίο wobei der Deckel entfernt gedacht ist.

Abb. 2 ist ein Schnitt nach Linie 2-2 der Abb. i, wobei der Deckel sich an seiner Stelle befindet.

Abb. 3 veranschaulicht schematisch die An-Ordnung der Sicherung in einer elektrischen Anlage.

Auf einem Porzellansockcl α sind in üblicher Weise Metallblöcke b, c und b¹, c¹ angebracht, zwischen welchen die Schmelzdrähte d, d¹ beao festigt sind. Parallel zur Richtung der Schmelzdrähte d, d¹ ist in der Mittelebene der Sicherung eine Führung vorgesehen, die von zwei Porzellanwandungen e, e¹ gebildet wird, welche fest mit dem Sockel α verbunden sind. Diese Wandungen vereinigen sich an einem Ende und entfernen sich voneinander am andern Ende. In jeder Wandung ist ein schräger Schlitz f, f¹ vorgesehen, der in einem an seinen beiden Enden ausgefrästen Loche g, g¹ endet. Auf jedem Schmelzdraht d, d¹ sitzt eine Scheibe h, k¹, deren Bohrung genau dem Durchmesser des zu verwendenden Schmelzdrahtes entspricht. An diesen Scheiben h, h¹ sind die Enden eines Fadens i aus nichtleitendem Material (Seide o. dgl.) befestigt, an welchem ein Gewicht j aufgehängt ist, das sich zwischen den Wandungen e, e¹ verschieben kann. Die Verschiebung des Gewichtes / ist begrenzt durch zwei biegsame Plättchen k, k¹, die voneinander isoliert sind und die beiden Klemmen bilden, mit welchen die Drähte des Hilfsstromkreises verbunden sind.

Ein in gewöhnlicher Weise auf dem Sockel a befestigter Deckel I isoliert die Vorrichtung zum Schließen des Hilfsstromkreises vollständig von den Schmelzdrähten d, d¹.

Der Aufbau ist folgender: Die Sicherung wird wie üblich in die Abzweigleitungen 1, 2, welche die Lampen x, x... speisen, eingeschaltet. Der Hilfsstromkreis besitzt eine Elektrizitätsquelle 3 von niedriger Spannung, deren Pole, mit Drähten 4, 5 verbunden sind, welche allen Hilfsstromkreisen gemeinsam sind. Der Draht 4 ist beispielsweise mit der Klemmschraube k¹ der Sicherung und die Klemmschraube k mit einem Draht 6 verbunden, an welchen mittels einer ihrer Klemmschrauben die optischen und akustischen Melder y, ζ des Hilfsstromkreises angeschlossen sind. Die andere Klemmschraube dieser Melder ist mit einem Draht 7 verbunden, der durch einen Draht 7¹ mit dem Draht 5 der Stromquelle 3 in Verbindung steht.

Die akustischen Signale ζ werden vorteilhaft in dem Räume untergebracht, wo sich die Sicherung befindet, während die optischen Signale auf einer Tafel angebracht werden, die am Standorte eines Wächters, Feuerwehrmanns o. dgl. vorgesehen ist und Schilder besitzt, welche die Räume anzeigen, denen die optischen Signale entsprechen.

Tritt ein Kurzschluß ein, so schmelzen die Drähte d, d¹ ; das Gewicht 7 fällt herab und verbindet elektrisch die Klemmen k, k^l, so daß der Hilfsstromkreis geschlossen wird; die diesem Stromkreis entsprechenden akustischen und optischen Signale treten in Wirkung und melden somit dem W^Tachpersonal, daß und wo ein Kurzschluß stattgefunden hat.

Die im obigen beschriebene Sicherung bietet den Vorteil, daß sie sehr einfach ist, sicher wirkt und in an sich bekannter Weise die Verwendung von Schmelzdrähten verhindert, die einen Duichmesser besitzen, welcher stärker ist als der, der den zu erfüllenden Bedingungen der zu schützenden Zweigleitung entspricht.

Die Erfindung beschränkt sich natürlich nicht auf die oben beschriebenen Ausführungseinzelheiten, vielmehr sind auch Abänderungen möglich. So könnte beispielsweise das bewegliche Gewicht durch ein Stück von geeigneter Form ersetzt werden, welches unter der Einwirkung einer Feder steht, und der Schluß des Hilfsstromkreises könnte nicht durch das bewegliche Gewicht selbst, sondern durch ein damit verbundenes Stück oder durch Annäherung zweier biegsamer, übereinander angeordneter Plättchen bewirkt werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Mehrpolige elektrische Sicherung mit Anzeige ihres Durchschmelzens durch Schließen eines Hilfsstromkreises mittels eines durch Schmelzen eines oder mehrerer Schmelzkörper ausgelösten Gewichts o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß das Gewicht an einem schmiegsamen Bande aufgehängt ist, welches vorzugsweise aus isolierendem Material besteht und an seinen Enden unter Vermittlung von Röllchen mit zwei schmelzbaren Körpern verbunden ist, die durch die Rollchen hindurchgeführt sind, deren Lochdurchmesser in an sich bekannter Weise genau dem Durchmesser der zu verwendenden Schmelzkörper entspricht.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.