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Presse zur Herstellung von abnehmbaren Vorlagen für mehretagige (belgische)
Zinkdestillieröfen. Der große Bedarf an abnehmbaren Vorlagen, wie solche bei den
belgischen Zinkdestillieröfen zwecks Gewinnung von Zink benötigt werden, wurde auf
den betreffenden Hüttenwerken bisher durch Handarbeit gedeckt.
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Es sind zwar schon maschinelle Formpressen zur Herstellung von ausgebauchten
Vorlägen für Zinkdestillieröfen bekannt geworden, doch sind die mit dieser Presse
herstellbaren Vorlagen nur für Zinkdestillieröfen älteren Systems verwendbar. Auch
ist mit dieser Presse, da immer ein und dieselbe Form mit der Formmasse beschickt
werden muß und die maschinelle Arbeit der ganzen Presse lediglich nur darin besteht,
daß ein aus verschiebbaren Teilen bestehender Kern in die mit der Formmasse gefüllte
Form hinein- und wieder herausbewegt wird, ein wirtschaftliches Arbeiten nicht möglich.
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Die bei den mehretaggigen belgischen Zinkdestillieröfen benötigten
Vorlagen haben keine ausgebauchte. sondern eine elliptische, konisch flache Form;
sie werden bisher, wie eingangs schon erwähnt, durch Handarbeit, und zwar in der
Weise hergestellt, daß ein Vorlagenmacher in Gemeinschaft mit einem Arbeiter einen
Klumpen Formmasse in die Form einbringen, diese zuerst mit einem Dorn durchstoßen,
dessen Spitze bis zu der der Dorneintrittsstelle gegenüberliegenden kreisförmigen
Formöffnung vordringt, und alsdann mit einem der inneren Form der Vorlage entsprechenden
Stampfer so lange bearbeiten bzw. feststampfen, bis die Masse in der Form sich gleichmäßig
verteilt hat. Sodann wird die Vorlageform mit der Vorlage aus dem Stampftisch herausgenommen
und mit der oberen breiten Öffnung nach unten gedreht. Hierauf wird so lange auf
den Boden der Form geschlagen, bis sich die Vorlage von der Form gelöst hat. Die
auf diese Weise die Form verlassende Vorlage wird alsdann zur Trocknung aufgestellt
und hinterher getempert.
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Diese Arbeiten sind nun nicht nur äußerst umständlich, zeitraubend
und somit sehr kostspielig, da zur Herstellung von 6oo bis 7oo Vorlagen im Tage
hierbei 12 Arbeiter benötigt werden, sondern die mit Hand gefertigten Vorlagen haben
auch eine große Menge Nachteile gegenüber jenen mit der Presse gemäß der Erfindung
gefertigten Vorlagen, indem die handgefertigten Vorlagen von ungleichmäßiger Wandstärke
und gewöhnlich nie dicht genug sind; auch wird ein beträchtlicher Teil der Formmasse
unbrauchbar, da durch das Stampfen das in der Form befindliche Preßgut durch die
untere Öffnung der Form wieder herausgepreßt wird. Alle diese Nachteile werden bei
Anwendung der den Gegenstand der Erfindung bildenden Presse vollkommen vermieden;
man erhält in jeder Hinsicht einwandfreie, vor allem vollkommen dichte Vorlagen.
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Die Presse gemäß der Erfindung ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet,
daß in die Löcher eines mit der Presse im Einklang arbeitenden, nach Fertigstellung
je einer Vorlage sich selbsttätig drehenden Tisches die Vorlalgenformen eingelegt
werden und sodann in letztere, nach Einbringen der Formmasse, in bekannter Weise
ein der inneren Form der Vorlage angepaßter fester Stempel eingetrieben wird. Das
Ausheben der Form mit der fertigen Vorlage aus der Formtischöffnung, das Herausnehmen
der Vorlage aus der Form und das Wiedereinsetzen der Form in den Tisch erfolgt durch
eine mit Gegengewicht ausgestattete Hebevorrichtung.
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Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung beispielsweise in einer
Ausführungsform dargestellt, und zwar in Abb. t in einer Seitenansicht, in Abb.
2 in einer Vorderansicht und in Abb. 3 in einem Grundriß.
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Abb. q. zeigt eine Seitenansicht der Vorlagenform, Abb.5 die aufgeklappte
Vorlagenform im Grundriß und Abb. 6 einen Schnitt nach Linie A-B der Abb. q..
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Die Vorlagenform besteht aus zwei elliptisch gebogenen Hälften z und
2 aus Eisenblech o. dgl., die durch Scharniere 3 und q. aufklappbar miteinander
verbunden sind. Die beiden Hälften tragen Stifte 5 und 6, an welchen sie
beim
Ausheben ergriffen werden. Ferner trägt die Form Ränder 7, die zum Einlegen in den
Preßtisch 8 dienen. Unten sind die beiden Formhälften i und 2 so abgebogen, daß
b< im Schließen der Vorlagenform eine kreisförmige Öffnung 811 entsteht. Der
Arbeitstisch 8 hat in der dargestellten Ausführungsform acht Öffnungen 9 für die
Vorlagenformen und ist um die Welle io drehbar, die mit ihrem unteren Zapfen ii
im Lager 12 des Gestelles 13 und mit ihrem oberen Zapfen iia im Lager 14 gelagert
ist. Das Lager 1¢ ist an der Wand 15 des Gestelles 13 befestigt. An der in der Führung
16 geführten Zahnstange 17 ist der Stempel 18 befestigt, der in der Achse der Vorlagenform
liegt. Der Stempel 18 ist mit einem zylindrischen Fortsatz 1811 (Abb. 6) versehen,
der in eine Spitze 18b endigt. An die Zahnstange 17 greift das Zahnrad 17,1 an,
das auf der in den Lagerböcken ig und 2o gelagerten Welle 2i sitzt. Auf dieser Welle
21 sitzt ferner ein Zahnrad 22, welches in eine Zahnstange 23 eingreift. Die Zahnstange
23 steht durch die Pleuelstange 24 mit dem Zapfen 25 der Kurbelscheibe 26 in Verbindung,
die auf der in den Lagern 27 und 28 gestützten Welle 29 angeordnet ist. Auf der
Welle 29 sind die Kettenrolle 30 und die Fest- und Losscheibe 31:
und 32 befestigt. Am Gestell 13 ist ferner eine in der Zeichnung nicht dargestellte
Riemenausrückvorrichtung angebracht. Von der Kettenrolle 3o führt eine Kette 33
zu der auf der Achse 34 angeordneten Kettenrolle 35. Die Achse 34 ist in den Lagern
36 und 37 gelagert und trägt ein Zahnrad 38, welches in das Zahnrad 39 eingreift.
Letzteres ist auf der im Lagerbock 36 angeordneten Welle 4o gelagert, die mit ihrem
anderen Ende in dem Lager 41 ruht und die Schnecke 411 trägt. Diese Schnecke 42
greift in das Schneckenrad 43, das auf der Achse 4o des Arbeitstisches sitzt.
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Das Zahnrad 38 ist nicht an seinem ganzen Umfang mit Zähnen besetzt;
es hat viehmehr nur so viel Zähne, als notwendig sind, um den Tisch 8 mit Unterbrechungen
zu drehen, so daß also jedesmal, wenn der Stempel 18 niedergeht, der Tisch sich
in Ruhe befindet.
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An der Presse ist ferner eine Hebevorrichtung angebracht, die aus
der Zange 44 besteht. Diese Zange 44 hängt an einem über zwei Rollen 45 und
46 geführten Seil 47, das 11:n seinem freien Ende das Gegengewicht 48 trägt.
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Beim Inbetriebsetzen der Maschine wird vorerst in den Tisch 8 die
Form eingelegt. In die unterhalb des Stempels 18 befindliche Form wird Formmasse
eingebracht. Wird die Maschine eingerückt, so wird von der Antriebswelle 29 aus
die Kurbelscheibe 26 gedreht, infolgedessen die Zahnstange 23 mittels der P:euelstange
24 nach aufwärts verschoben und das Rad 22 auf der Welle 21 so gedreht, daß die
Zahnstange i7 mit dem Stempel 18 sich nach abwärts bewegt. Der Stempel tritt in
die Formmasse ein, und diese wird längs der Wandung der Form so verteilt (Abb. 6),
daß der Innenraum zwischen Stempel und Formwandung vollständig mit Masse ausgefüllt
ist. Am Ende seines Hubes tritt der Stempel 18 mit seinem zylindrischen Fortsatz
i811 und der Spitze 18b durch die Öffnung 811 der Vorlagenform r, 2 hindurch und
dichtet letztere dadurch so ab; daß die Masse nicht mehr austreten kann.
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Die Vorlage wird auf diese Weise unbedingt dicht und fest gepreßt.
Infolge der Bewegung der Pleuelstange 24 wird die Zahnstange 17 nach Erreichung
ihres tiefsten Punktes wieder nach aufwärts bewegt und aus der.Form, in der die
fertig gepreßte Vorlage verbleibt, heraustreten. Nun wird mittels der Hebevorrichtung
die Form i aus der Öffnung 9 des Arbeitstisches in der Weise herausgehoben, daß
das Gegengewicht 48 erst nach aufwärts bewegt wird, so daß die Zange 44 die
Form an ihren Bolzen 5 und 6 ergreift. Ist dies geschehen, so wird das Gegengewicht
48 nach abwärts bewegt und die Zange 44 mit der Form angehoben. Letztere wird alsdann
von einem Arbeiter von der Zange abgehoben, aufgeklappt, und die gepreßte Vorlage
wird aus der Form herausgenommen. Es ist hierauf nur noch erforderlich, den Steg
S (Abb. 6) in die eine Öffnung der Vorlage einzufügen.