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Durch Gelenkvierecke gestütztes Klappverdeck, insbesondere für Kraftfahrzeuge,
das vom Führersitz aus durch Umlegen eines Hebels aufgeklappt und niedergelegt wird.
Die Erfindung betrifft ein durch Gelenkvierecke gestütztes Klappverdeck, insbesondeie
für Kraftfahrzeuge, das vom Führersitz aus durch Umlegen eines Hebels aufgeklappt
und niedergelegt wird, und hat zur Aufgabe, Anordnungen dafür zu treffen, daß bei
jedem Zuge des Handhebels jedesmal eine der für das Aufrichten und Niederlegen des
Verdeckes erforderlichen und hintereinanderfolgenden sechs Tätigkeiten, nämlich
Verdeckkasten öffnen, Verdeck aufrichten und spannen, Verdeckkasten schließen, Verdeckkasten
öffnen, Verdeck einziehen und niederlegen,
Verdeckkasten schließen,
zur Ausführung kommt. Es gibt dann keinen Leergang des Handhebels, der sich vielmehr
jedesmal in Arbeitsstellung für die nächstfolgende Tätigkeit befindet. Diese Aufgabe
ist durch die Anordnung von zwei an die wagerechte Zug- und Schubstange des Handhebels
mittels Winkelhebel angelenkten Arbeitsgl#edern gelöst, von denen das eine auf den
verschiebbaren Verdeck kastendeckel und das andere auf den die Gelenkvierecke des
Verdeckes tragenden Hauptbügel derart einwirkt, daß bei jedem Hebelzuge das eine
der Glieder eine der hintereinander vorzunehmenden sechs Tätigkeiten ausführ! und
das andere in die Eingriffsstellung für die nächstfolgende Tätigkeit gebracht wird.
Bci den vorzunehmenden sechs Tätigkeiten betreffen stets zwei aufeinanderfolgende
die Bewegung des Verdeckkastens. Die dadurch erforderlich gewordene Aufeinanderfolge
zweier gegenläuf ger Tätigkeiten des einen ArbeWgliedes wird nach der Erfindung
dadurch möglich gemacht, claß dieses Arbeitsglied wechselweise auf die beiden Arme
eines doppelarmigen, den Kastendeckel verschiebenden Hebels einwirkt und den Übergang
von einem Arm zum andern unter der Steuerung des Hauptverdeckbügels ausführt. Der
Übergang findet also nur beim Aufrichten und beim Niederlegen des Hauptverdeckbügels
statt. Da nach dem Aufrichten des Verdeckes sowohl wie nach dem Niederlegen noch
stets ein Arbeitshub des auf den verschiebbaren Kastendeckel einwirkender. Arbeitsgliedes
erforderlich ist, muß die Verbindung zwischen dem anderen Arbeitsgliede und dem
Hauptverdeckbügel lösbar sein. Nach der Erfindung wird der Eingriff zwischen diesem
Arbeitsgliede und dem Arm des Hauptverdeckbügels mittels einer Winkelarmführung
während der beiden Hube des anderen Arbeitsgliedes durch Zusammenwirken eines an
diesem Gliede vorgesehenen Anschlages mit zwei durch Hebelgestänge auf die Führung
einwirkenden Klinken in den äußersten Arbeitsstellungen dieses Arbeitsgliedes bewirkt.
Nach dem Aufrichten und vor dem Niederlegen des Hauptverdeckbügels ist jedesmal
eine Streck- bzw. Einziehbewegung der Gelenkvierecke erforderlich. Nach der Erfindung
wird diese Streck- bzw. Einziehbewegung durch einen Hilfshebel hervorgerufen, der
seinen Drehpunkt am Hauptbügel hat und mit seinem freien Ende zwischen zwei orts
festen An- chlägen derart geführt wird, daß beim Umlegen und Aufrichten des Hauptbügels
selbsttätig eine sich auf die Gelenkvierecke fortsetzende scherenartige Spreizung
bzw. Annäherungsbewegung zwischen Hilfshebel und Hauptbügel zustande kommt.
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Ein Ausführungsbeispiel ist in den Zeichnungen wiedergegeben.
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Abb. i zeigt im Aufriß den Hauptverdeckbügel und e--'nen Teil der
davon getragenen Gelenkvierecke in aufgerichteter Stellung; eine beim Niederlegen
sich ergebende Zwischen-@tellung des Hauptbügels und der hintere Teil der Karosserie
mit dem Verdeckkasten sind gestrichelt angegeben.
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Abb. a zeigt einen Seitenteil des Hauptverdeckbügels und das daran
angeschlossene Hebelgestänge in Ansicht von hinten.
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Abb. 3 zeigt im Aufriß den auf eine wagerechte Zug- und Schubstange
einwirkenden, in der Nähe des Führersitzes angeordneten Handhebel; d.ie Karosserie
ist gestrichelt angedeutet.
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Abb. a entspricht Abb. i und zeigt das Verdeck in niedergelegtem Zustande.
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Die Abb.5, 6 und 7 erläutern in Aufriß, Seitenansicht und wagerechtem
Schnitt nach der Linie A-B der Abb. 5 die Anordnung der ortsfesten Führungsanschläge
für den Hilfshebel des Hauptverdeckbügels.
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Die Abb. 8 und 9 erläutern in Aufriß- und Grundrißdarstellung die
Bewegung der einen Hälfte des Verdeckkastens.
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Der Handhebel i (Abb. 3) ist iu bekannter Weise um den auf dem Bock
3 gelagerten Zapfen 2 schwenkbar und wirkt mit seinem Arm q. auf eine wagerecht
verlaufende Zug-und Schubstange 5 ein, die mit einem Arm 6 an die quer angeordnete
Welle 27 (Abb. 2 und 9) angelenkt ist. Diese Welle 27 ist auf beiden Seiten des
Wagenkastens in einem kreuzartigen Gerüst 38 gelagert und mit einem doppelarmigen
Hebel ? an die beiden, auf jeder Wagenseite vorgesehenen Arbeitsglieder 8 und 9
angelenkt. Das Arbeitsglied 9 wird von einem schellenartig umlassenden Winkelarm
21 geführt, der seinen Drehpunkt bei 21a hat. Im Scheitelpunkt des Winkels ist eine
Verbindungsstange 22 angelenkt, die an die doppelarmige Klinke 23 gelenkig angeschlossen
ist. Eine über den Drehpunkt 21a hinausgehende Verlängerung 2o des Winkelhebels
2i ist mit einer Verbindungsstange i9 an die doppelarmige Klinke 18 angeschlossen.
Das Arbeitsglied 8 wird durch zwei aneinandergelenkte Stangen 30 und 28 geführt,
die von einem nach unten ragenden Arm 29a des Hauptbügels 29 gesteuert und von dem
Hebel 31 unterstützt werden. Der Hauptverdeckbügel 29 trägt die scherenartig aneinandergelenkten
Gelenkvierecke des Verdeckes, die außerdem an einen doppelarmigen Milfshebe136 angelenkt
sind, der vom Hauptbügel 29 getragen wird, bei 35 seinen Drehpunkt hat und mit seinem
freien Ende 37 zwischen zwei schräg zueinander stehende ortsfeste Anschläge 3q.a
und 34b ragt. Der Hauptbügel 29 hat seinen Drehpunkt bei 26, von dem aus ein Arm
25 mit einem rechtwinklig abstehenden Zapfen 25a schräg nach oben ragt. Das Arbeitsglied
9 ist am freien Ende mit einem Einschnitt 9a versehen, der
mit dem
Zapfen 25a bei entsprechender Hochschwenkung des Arbeitsgliedes g in EingrJi gebracht
werden kann. An dem Arbeitsgliede g sind auf beiden Seiten nockenartige Vorsprünge
gb vorgesehen, die mit der Führung 21 derart zusammenwirken, daß in den Endstellungen
des Arbeitsgliedes g eine den Eingriff zwischen Schlitz g11 und Zapfen
25" herbeiführende oder lösende Schwenkung um den Drehpunkt des Arbeitsgliedes
g zustandekommt.. Das Arbeitsglied 8 ist mit einem doppelarmigen Hebel io verbunden,
und zwar in der Weise, daß der Zapfen 33 des Arbeitsgliedes 8 in einem Längsschlitz
dieses doppelarmigen Hebels io geführt wird.
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Wie schon erwähnt, wird das Arbeitsglied 8 vom Hauptverdeckbügelarm
2911 aus gesteuert. Beim Umlegen oder Aufrichten des Hauptverdeckbügels gleitet
der Zapfen 33 im Schlitz des doppelarmigen Hebels io entlang und erreicht abwechselnd
das eine oder andere Armende desselben. Ein bogenförmig gekrümmter dritter Arm ioa
erstreckt sich aufwärts und ist mittels des Verbindungsgliedes 13, eines Winkelzapfens
12 und eines Gliedes 14 an eine Kastendeckelhälfte-i5 angelenkt. Jede Kastendeckelhälfte
ist mit schräg zur Wagenkastenwand und untereinander parallelen Führungsschienen
16 versehen, die zwischen an der Wagenkastenwand befestigten Rollen 17 geführt
werden. Wenn der Hebel io durch Anzug des Arbeitsgliedes 8 (vgl. Abb. i) um den
Drehpunkt iob geschwenkt wird, so wird der Winkelzapfen 12 innerhalb eines Schlitzes
der Schiene ii nach rückwärts gezogen und nimmt die Zuglache 14 mit. Unter diesem
Zug der Lasche 14 gleitet der Deckel zwischen den Rollen 17 schräg nach außen und
legt das Innere des Verdeckkastens frei. Die gleiche Öffnungstätigkeit vollzieht
sich bei der in Abb. 4 dargestellten Stellung, wobei in diesem Falle das Arbeitsglied
8 die Schwenkung des Hebels io um den Drehpunkt iob durch einen aufwärtsgerichteten
Schub erzeugen muß. Der Übergang von dem äußersten rückwärts gerichteten Armende
des doppelarmigen Hebels io (vgl. Abb. i) nach dem vorwärtsgerichteten Ende des
Armes io (Abb. 2) entspricht der inzwischen eingetretenen Veränderung in der Lage
des Hauptbügels 29, der in Abb. i senkrecht stand und in Abb. 4 nahezu wagerecht
im Innern des Verdeckkastens liegt. An dem Arbeitsgliede 8 ist ein Anschlag
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vorgesehen, der eine solche Lage hat, daß er beim Niederziehen des Arbeitsgliedes
8 (vgl. Abb. i) mit der Klinke 18 in Berührung kommt und durch Schwenken derselben
mittels der Verbindungsstange ig eine Schwenkung des Winkelarmes 21 hervorruft.
Diese Schwenkung tritt gegen das Ende der abwärtsgerichteten Zugbewegung des Arbeit_gliedes
8 ein und hat zur Folge, daß dem Arbeitsgliede 9 eine Schwenkbewegung um
seinen Drehpunkt nach vorwärts erteilt wird, durch die seine Schlitzöffnung g11
in Eingriff mit dem Zapfen 25a des aufwärtsgerichteten Armes 25 des Hauptverdeckbügels
29 kommt. Wird das Arbeitsglied 8 nach aufwärts gestoßen, wie das bei der in Abb.
4 gezeichneten Stellung beim Umlegen des Handhebels i der Fall ist, so kommt der
Anschlag 39 kurz vor Erreichen der obersten Endstellung mit der Klinke 23 in Berührung,
erteilt dieser eine Schwenkbewegung, die sich auf die winklig gebogene Führung 21
fortsetzt. Durch diese Schwenkung derFührungzi kommt derSchlitzga in Eingriff mit
dem Zapfen 25a des Hauptbügelarmes 25, um diesen bei dem nächsten Zuge des Handhebels
i aufzurichten und in die in Abb. i dargestellte Stellung zu bringen. Wird durch
Niederziehen des Arbeitsgliedes g das Verdeck niedergelegt, so zieht der Hauptbügel
29 durch die Verbindungsstangen 28, 3o das obere Ende des Arbeitsgliedes 8 an das
vordere Ende des doppelarmigen Hebels io (vgl. punktierte Linien in Abb. i). Dabei
kommt schließlich der Anschlag 3g in Berührung mit der Klinke 23, erteilt ihr eine
entgegengesetzt gerichtete Schwenkung, wodurch der Winkelarm 211 nach oben gezogen
wird und den Schlitz g11 des Arbeitsgliedes g -außer Verbindung mit dem Zapfen 2511
bringt.
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Beim sechsmaligen Hin- und Herziehen des Handhebels i würden sich
der Reihe nach folgende Bewegungen der oben beschriebenen Hebelgestänge ergeben.
Angenommen, das Verdeck befindet sich in der in Abb. i dargestellten Arbeitsstellung,
wobei die Gelenk- , vierecke gestreckt sind und der Handhebel in der in Abb.3 dargestellten
Vorwärtsstellung sich befindet, so würde das Zurückziehen des Handhebels i ein Vorziehen
der Verbindungsstange 5, ein Abwärtsziehen des Arbeitsgliedes 8 und ein Öffnen der
beiden Deckelhälften 15 des Verdeckkastens zur Folge haben. Am Ende der Abwärtsbewegung
des Arbeitsgliedes 8 ist der winklige Führungsarm 21 geschwenkt und das hochgestoßene
Arbeitsglied g mit seinem Schlitz g11 in Eingriff mit dem Zapfen 25a des Hauptverdeckbügelarmes
25 gebracht. Wird jetzt der Handhebel i wieder vorgezogen, so wird dadurch der Verdeckbügel
um seinen Drehzapfen 26 nach abwärts umgelegt (vgl. die in Abb. i punktiert dargestellte
Zwischenstellung), der Hilfshebel 36 durch den ortsfesten Anschlag 34b zur Spreizung
veranlaßt, wodurch die Gelenkvierecke des Verdeckes eingezogen werden. Bei Fortsetzung
dieser Bewegung kommt schließlich der Hauptbügel 29 in die in Abb. 4 dargestellte
Lage, und der Hilfshebel 36 ragt mit einer än Eeinem Ende vorgesehenen W inkellm
che 37" (vgl. Abb. 4, 5 und 6) E o weit nach oben, daß der Verdeckkastendeckel
-sich darunterschieben kann. Beim Umlegen des
Hauptbügels 29 ist
der obere Zapfen 33 des Arbeitsgliedes 8 an das entgegengesetzte Ende des doppelarmigen
Hebels io gebracht und durch die Berührung zwischen Anschlag 39 und Klinke
23 das Arbeitsglied 9 ausgehakt worden, und der Handhebel i kommt wieder in die
in Abb. i dargestellte Vorwärtsstellung. Zieht man ihn jetzt (dritter Hebelzug)
wieder nach rückwärts, so wird dadurch das Arbeitsglied 9 hochgestoßen und das Arbeitsglied
8 nach abwärts gezogen; da das letztere jetzt am entgegengesetzten Ende des doppelarmigen
Hebels angreift, hat der Abwärtszug ein Schließen der Kastenhälften 15 zur Folge.
Die dadurch hervorgerufene Endstellung zeigt Abb.4. Zieht man jetzt den Handhebel
wieder nach vorwärts (vierter Hebelzug), so wird dadurch das Arbeitsglied 8 hochgestoßen,
die Deckelhälften i5 werden geöffnet, das Arbeitsglied g nach unten gezogen und
kurz vor dem Ende der Aufwärtsbewegung des Arbeitsgliedes 8 durch das Zusammentreffen
des Anschlages 39 mit der Klinke 23 eine Abwärtsschwenkung der winkligen
Führung 21 hervorgerufen und der Eingriff zwischen dem Schlitz ga und dem Zapfen
2511 wieder hergestellt. Die nächste Bewegung des Handhebels i (fünfter Hebelzug)
hat jetzt ein Hochstoßen des Arbeitsgliedes g und also ein Aufrichten des Verdecks
und durch die zwischen den ortsfesten Führungen 34a und 34b erzeugte Annäherungsbewegung
des Hilfshebels 36 an den Hauptbügel 29 ein Strecken der Verdeckgelenkvierecke zur
Folge. Durch den darauffolgenden sechsten Zug wird das beim Aufrichten des Verdeckes
auf das andere Ende des doppelarmigen Hebels io überführte Arbeitsglied 8 hochgestoßen
und zu Anfang dieser Aufwärtsbewegung durch das Zusammenwirken des Anschlages
39 mit der Klinke i8 die winklige Führung 21 aufwärtsgeschwenkt und der Eingriff,
zwischen dem Schlitz ga und dem Zapfen 25a wieder aufgehoben. Während das Arbeitsglied
8 nach oben geht, um die Deckelhälften 15 zu schließen, kann das Arbeitsglied g
ungehindert wieder in die in Abb. i dargestellte Abwärtsstellung übergehen.