-
Vorrichtung zum Herstellen von Röhren durch Schleuderguß in gekühlten
Formen. Es sind bereits Vorrichtungen zum Herstellen von Röhren durch Schleuderguß
bekannt geworden, bei welchen im Innern einer gekühlten, schnell umlaufenden Metallform
ein über deren ganze Länge sich erstreckendes und unten mit Schlitzen versehenes
Gießrohr angeordnet ist, wobei durch diese Schlitze hindurch das geschmolzene Metall
der umlaufenden Form zugeführt und durch die Schleuderkraft gegen die Innenwandung
der Form zwecks Bildens des Rohres geworfen wird. Bei derartigen Vorrichtungen ist
es außerordentlich schwierig, ein Rohr herzustellen, welches über seine ganze Länge
gleich starke Wandungen aufweist. Insbesondere macht sieh diese Schwierigkeit bei
Röhren großer Länge bemerkbar. Die Schwierigkeit ist dabei darauf zurückzuführen,
daß das- geschmolzene Material infolge der schnellen Abkühlung -nicht Zeit findet,
sich gleichmäßig über die ganze Länge der Form zu verteilen.
-
Der Zweck der Erfindung ist nun, diesen Nachteil zu beseitigen, und
zwar wird dies
dadurch erreicht, daß der Querschnitt des oder der
Schlitze von dem dem Einlaßtrichter zugekehrten Ende nach dem anderen Ende hin fortschreitend
sich vergrößert, wodurch die gleiche Menge geschmolzenen Metalls über die ganze
Länge des Rohres gleichzeitig gegen die Wandungen der Form geschleudert wird.
-
Abb. i ist ein senkrechter Schnitt einer Rohrgießmaschine im Sinne
der Erfindung. Abb. 2 ist ein senkrechter Schnitt gemäß Linie x-x in Abb. _.
-
Abb. 3 ist eine Ansicht der Zuführungsröhre von unten.
-
Die in Abb. i dargestellte Maschine enthält einen herausnehmbaren
Zylinder a, welcher beispielsweise infolge Reibung in dem Gehäuse b lagert und auf
diese Weise das Wasserbecken bildet, wobei das Wasser in dem zwischen a und b bleibenden
Zwischenraum c kreist.
-
Das Gehäuse b wird durch eine Riemenscheibe oder ein Rad d in Umlaufbewegung
gesetzt, und zwar mit einer Geschwindigkeit von etwa i2oo Drehungen in der Minute.
-
In das Innere des Zylinders a läßt sich die mit einer unschmelzbaren
Abdeckung f versehene Röhre e einführen, welche an ihrem vorderen Ende mit dem Zuführungstrichter
j fest zusammenhängt. Diese Rinne nebst Trichter bildet die Speisungsvorrichtung.
-
Wie aus Abb. i und 3 ersichtlich, enthält die Röhre e, feinen
Spalt oder vielmehr eine Reihe von Spalten g, h, i als untere Ausflußöffnungen.
Der Spaltquerschnitt i nimmt nach der dem Zuführungstrichter y entgegengesetzten
Seite hin zu, wie dies aus Abb. 3 zu ersehen ist.
-
Es ist selbstverständlich, daß an Stelle der Spalten g, h, i
nur ein einziger vorhanden zu sein braucht, welcher sich über die ganze Länge des
Rohres e erstrecken würde, dessen lichte Weite jedoch von vorn an nach hinten zu
abnehmen würde.
-
Der Vorgang dieses Speisungsverfahrens ist der folgende: Sobald die
umlaufende Masse, d. h. der Zylinder a und der Mantel b die vorgesehene
Geschwindigkeit erreicht haben, schüttet man schnell und auf einmal den Inhalt der
Gießpfanne in den Trichter j, nachdem man vorher etwas mehr Metall als erforderlich
zugemessen hat.
-
Unter Eigendruck fließt das Metall in das Innere der Röhre
e, f ab, deren Abdeckung leicht geneigt ist, um das Abfließen zu erleichtern
und die vollständige Entleerung am Schluß des Vorganges zu erzielen. Das Metall
entweicht durch die Öffnungen g, h, i in den Zylinder in Gestalt einer dünnen
Schicht, welche sich verteilt und infolge der Fliehkraftwirkung der Innenwandung
des umlaufenden Zylinders anschmiegt. Auf diese Weise bildet sich ein Rohr von vollständig
gleichmäßiger Dicke.
-
Das Zuführungsrohr e, f samt seinem Trichter j kann derartig auf einen
Wagen o gesetzt werden, daß es herausgenommen und auf diese Weise im Bedarfsfalle
ausgebessert werden kann.
-
Es ergibt sich ohne weiteres, daß man diese Zuführungsvorrichtung
auf alle Gießmaschinen anwenden kann, insbesondere bei einer Maschine wie sie in
Abb. i dargestellt ist. Diese Zuführungsvorrichtung enthält am hinteren Ende einen
beweglichen Kappenverschluß 1, welcher leicht gelöst werden kann, beispielsweise
infolge eines Bajonettverschlusses k am Ende der Röhre a. Dieser Kappenverschluß
1 enthält einen Sandkern m,
welcher dazu bestimmt ist, die Innenform
der Rohrmuffe zu bilden; ein Ring n von der Stärke der beabsichtigten Rohrdicke
wird am anderen Ende des Zylinders a eingesetzt.
-
Man sieht, daß infolge dieser Anordnung die Maschine nach vollendetem
Gußvorgang im Zeitraum von wenigen Sekunden angehalten werden kann. Durch Zurückziehen
der Kappe 1 wird das Gußrohr mit herausgenommen und kann nun weiter bearbeitet werden.
Es genügt, den Sandkern m der Kappe zu erneuern, und die Maschine ist für den nächsten
Gußvorgang fertig.
-
Infolge der beweglichen Anordnung des Rohres a sieht man ohne weiteres,
daß man mit ein und derselben Maschine Rohre von ganz verschiedenem Durchmesser
herstellen kann. Hierzu ist ein Satz auswechselbarer Zylinder a erforderlich, deren
äußerer Durchmesser gleich ist, bei denen jedoch die Stärke des einzelnen, d. h.
der innere Durchmesser verschieden ist.