DE502081C

DE502081C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Schleudergussrohren

Info

Publication number: DE502081C
Application number: DEO17417D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Publication date: 1930-07-11

Description

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Schleudergußrohren Bei der Herstellung zylindrischer Körper mit oder ohne Flanschen durch Schleuderguß ist es bekannt, zur Vermeidung der Bildung von Rissen, Gaseinschlüssen u. dgl. während des Erkaltens und. Schrumpfens des Gußkörpers die Form in der Weise zusammendrückbar zu machen, daß vor der Stirnwand der Form ein Ring eingeschaltet wird, der durch nachstellbaxe Federn dem Schrumpfen des Metalls entsprechend nach innen verschoben wird. Auch mechanisch und hydraulisch angetriebene Kolben sind zu dem gleichen Zweck bekannt.
Gemäß der Erfindung wird für das Zusammendrücken der Formteile die durch Kühlung bewirkte Zusammenziehung bzw. Verkürzung von kolbenstangenartig wirkenden, mit den Druckkörpern verbundenen Hohlstreben benutzt. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß die bei der Kontraktion von festen Körpern durch Kühlung auftretenden Kräfte sehr groß sind, und daß die dadurch erzeugte Bewegung proportional der Stärke der Wirkung des Kühlmittels ist, so daß man es durch geeignete Auswahl des Kühlmittels und seiner Temperaturen in der Hand hat, den erzeugten Druck zu regeln und den Zeitpunkt der Druckgebung zu bestimmen.
Eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens kann vorteilhaft so gebaut sein, daß an den Stirnenden der Form beweglich gelagerte Druckringe durch Hohlstreben verbunden sind, die mit einer Kühlmittelleitung in Verbindung stehen, so daß die Zuführung des Kühlmittels und damit die Druckgebung durch Fernsteuerung ohne Berührung umlaufender Maschinenteile erfolgen kann.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele solcher Vorrichtungen gemäß der Erfindung dargestellt.
In Abb. i ist die zylinderförmige Gußform i auf der einen Seite durch eine feste Platte 2 abgeschlossen, die sich gegen die Stirnfläche der Form i anlegt. Auf der andern Seite ist eine bewegliche Platte 3 so angeordnet, daß sie auf der glatten Innenfläche der zylindrischen Form i dicht verschoben werden kann. Die Platten 2 und 3 dienen gleichzeitig als Verschluß an den Stirnseiten der Gußform und sind mit Mittelöffnungen q.. bzw. 5 für den Einguß und die Luftableitung versehen. Die Platten 2 und 3 sind durch mehrere regelmäßig über den Umfang verteilte Hohlstreben 6 verbunden, die fest in die Platten eingesetzt sind. Die eine dieser Platten, bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel die Platte 3, trägt eine Kammer 7 zur Einführung eines Kühlmittels. Die Form kann senkrecht, schräg oder horizontal drehbar gelagert sein.
Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist folgende Sobald das Gußmaterial durch die Öffnungen q. oder 5 oder beide eingeführt ist, wird in die Kammer 7, während die Form weiter rotiert, ein geeignetes Kühlmittel, z. B. Wasser oder kalte Luft, eingeleitet, das durch die Hohlstreben 6 hindurchströmt und die während des Eingusses durch Wärmestrahlung oder -leitung erhitzten Wandungen der Hohlstreben schnell abkühlt. Die Rohre 6 ziehen sich infolgedessen stark in der Längsrichtung zusammen und drücken die mit ihnen verbundene Platte 3 in der Richtung auf die feste Platte 2 gegen die Stirnwand des gebildeten Gußkörpers, der dadurch eine starke Zusammendrückung in axialer Richtung erfährt, während er erkaltet, so daß der Schrumpfung Rechnung getragen und die Bildung von Rissen vermieden wird.
Bei der Ausführung nach Abb. 2 sind zwei bewegliche Preßscheiben 8 und 9 vorgesehen, die durch die Zusammenziehung der gekühlten Hohlstreben 6 gegeneinander bewegt werden. In diesem Falle brauchen die Scheiben 8 und 9 nicht mit zu rotieren, sondern können durch Rollen io an der rotierenden Kokille i geführt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Schleudergußrohren,auf die während des Erstarrens durch ein oder mehrere axial bewegliche Ringe ein Druck ausgeübt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der von den Ringen auf das Metall auszuübende Druck durch die infolge Kühlung sich ergebende Zusammenziehung von die Ringe verbindenden Hohlstreben erzeugt wird.
2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die die beweglich gelagerten Druckringe (8, 9) verbindenden Hohlstreben (6) mit einer Kühlmittelleitung in Verbindung stehen.